Glossar

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Begriffe mit O

Bezeichnet in der Regel die Höhe der Schuld oder Verbindlichkeit, kann aber auch im Sinn von Gewähr oder Haftung verwendet sein (z. B. „ohne Obligo“, d. i. ohne Gewähr).

OECD (Organisation for Economic Co-operation and Development, Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung)

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Die OECD ist eine internationale Organisation mit Sitz in Paris. 1961 als Nachfolgeorganisation der 1948 zur Abwicklung der Marshallplanhilfe (ERP) ins Leben gerufenen Organisation für europäische wirtschaftliche Zusammenarbeit (Organization for European Economic Co-operation – OEEC) gegründet. Österreich war sowohl Gründungsmitglied der OEEC als auch der OECD. Die OECD zählt heute 34 Mitgliedsländer (Stand April 2013). Vorrangiges Ziel ist die Unterstützung von nachhaltigem Wirtschaftswachstum und Beschäftigung und damit Hebung des Lebensstandards unter Aufrechterhaltung der Finanzmarktstabilität in den Mitgliedstaaten und kooperierenden Staaten. Sie stellt ein Forum zur Verfügung zu stellen, in dem Regierungen ihre Erfahrungen zu wirtschaftspolitischen Fragen austauschen und gemeinsame Lösungsansätze wie z. B. Standards, Richtlinien und Verträge erarbeiten. Weiteres erstellt sie wirtschaftlichen und sozialen Statistiken, Analysen und Prognosen sowie Publikationen im Bereich Wirtschaftspolitik.

Oesterreichische Banknoten- und Sicherheitsdruck GmbH (OeBS)

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Die OeBS ist ein österreichisches Unternehmen, das für den Druck von Banknoten und die Entwicklung von Sicherheitsmerkmalen zuständig ist. Eigentümerin ist zu 100 % die OeNB. Die vollständige Firmenbezeichnung lautet Oesterreichische Banknoten- und Sicherheitsdruck GmbH.

Oesterreichische Kontrollbank (OeKB)

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Die OeKB ist ein auf den Bereich Exportwirtschaft und Kapitalmarkt spezialisiertes Kreditinstitut.

Oesterreichische Nationalbank (OeNB)

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Die OeNB ist die Zentralbank der Republik Österreich und als solche integraler Bestandteil des Eurosystems und des ESZB. In dieser Funktion ist sie personell, finanziell und institutionell völlig unabhängig. Ihre Hauptziele sind die Gewährleistung von Preisstabilität und Finanzmarktstabilität.

Offene Devisenposition (Long, Short)

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Die offene Devisenposition existiert in zwei Ausprägungen, als Long-Position (Besitz von Devisen) und als Short-Position (Leerverkauf von Devisen, also Verkauf von Devisen, die der Verkäufer zum Zeitpunkt des Verkaufs selber nicht besitzt).

Offenlegung

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Im Sinne von Basel II umfasst Offenlegung jene Vorschriften, die die Veröffentlichung (engl. Disclosure) verschiedenster Geschäfts- und Risikoparameter einer Bank regeln, – mit dem Ziel, eine erhöhte Transparenz in Bezug auf die Risikosituation der Bank zu schaffen und eine bessere Vergleichbarkeit der Banken zu gewährleisten (Säule 3 – Marktdisziplin).

Offenmarktgeschäft

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Das Offenmarktgeschäft ist eine geldpolitische Operation, die auf Initiative der Zentralbank erfolgt und bei der die Zentralbank im Tausch gegen Zentralbankgeld Wertpapiere hereinnimmt oder abgibt. Solche Geschäfte können „endgültig“ (definitiv) oder „auf Zeit“ als befristete Transaktionen erfolgen. Letztere können gemäß einer Rückkaufsvereinbarung als Wertpapierpensionsgeschäft oder auf Verpfändungsbasis abgewickelt werden. Im Eurosystem sind Offenmarktgeschäfte das wichtigste Instrument zur Steuerung der Liquiditätsversorgung. Das Eurosystem verwendet dabei ausschließlich befristete Transaktionen.

Öffentliche Haushalte

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Zum Sektor „öffentliche Haushalte (Staat)“ zählen der Zentralstaat (Bund) sowie die Länder, Gemeinden und Sozialversicherungen. Die staatlichen Budgets werden hauptsächlich direkt oder indirekt aus Pflichtabgaben der anderen Wirtschaftssektoren gespeist. Ihre Hauptfunktion ist es, nicht-marktbestimmte Waren und Dienstleistungen für den Individual- und Kollektivverbrauch zu produzieren und/oder Transaktionen zur Umverteilung des Volkseinkommens und -vermögens vorzunehmen.

Öffentlicher Konsum

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Zum öffentlichen Konsum zählen alle laufenden Ausgaben sämtlicher öffentlicher Verwaltungseinheiten (Zentralstaat, Regionen, Gemeinden – Staatskonsum) sowie öffentlicher nicht gewinnorientierter Wirtschaftsunternehmen. Ebenso werden alle laufenden Kosten für Dienstleistungen, die der Staat nicht auf dem Markt anbietet (Beamtengehälter, Transferzahlungen etc.), dazugerechnet, und somit auch öffentliche Investitionen (Ausgaben für Infrastruktur etc.).

OPEC (Organization of the Petroleum Exporting Countries)

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Die OPEC ist eine 1960 gegründete und seit 1965 in Wien ansässige permanente intergouvernementale Organisation der wichtigsten erdölexportierenden Länder. Die Gründungsländer waren Irak, Iran, Kuwait, Saudi-Arabien und Venezuela; heute zählen auch Algerien, Angola, Ecuador, Katar, Libyen, Nigeria und die Vereinigten Arabischen Emirate zu den Mitgliedern. Die OPEC-Mitgliedstaaten fördern etwa 40 % der weltweiten Erdölproduktion und verfügen über drei Viertel der weltweiten Erdölreserven. Das Ziel der OPEC ist ein monopolisierter Ölmarkt. Es werden regelmäßig Förderquotenbeschränkungen für die Mitglieder festgelegt, um dadurch den Ölpreis zu steuern. Link: www.opec.org

Operationales Risiko (OpRisk)

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Das operationale Risiko ist gemäß BWG das Risiko von Verlusten, die durch Unangemessenheit oder Versagen von internen Verfahren, Menschen und Systemen oder durch externe Ereignisse verursacht werden; dazu zählt u. a. auch das Rechtsrisiko.

Opting-out-Klausel (Ausnahmeregelung, Nichtbeteiligungsklausel)

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Ausnahmeregelung, die es einem Mitgliedsstaat erlaubt, sich in einem bestimmten Bereich nicht zu beteiligen. Bezogen auf den EU-Vertrag ist die Klausel festgeschrieben im Protokoll über die Satzung des Europäischen Systems der Zentralbanken (ESZB) und der EZB, der zufolge Dänemark und das Vereinigte Königreich nicht verpflichtet sind, den Euro einzuführen.

Das Recht, gegen Zahlung einer Prämie einen Finanztitel oder eine Ware zu einem vorher festgelegten Kurs innerhalb einer festgesetzten Frist oder zu einem bestimmten Zeitpunkt kaufen oder verkaufen zu können.

Optionsscheine

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Das verbriefte Recht, innerhalb einer festgesetzten Frist oder zu einem bestimmten Termin einen bestimmten Basiswert (z. B. Aktien, Anleihen, Waren) zu einem im Vorhinein festgelegten Kurs zu kaufen oder zu verkaufen.

Optisch variables Farbelement (OVI, Farbwechsel)

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OVI ist ein Sicherheitsmerkmal auf der Rückseite der Euro-Banknoten mit hohem Nennwert (50, 100, 200 und 500 EUR). Beim Kippen gegen eine Lichtquelle wechselt die Wertzahl im rechten unteren Eck von purpurrot auf olivgrün oder braun. Fachleute verwenden in diesem Zusammenhang auch die Abkürzung OVI für „optically variable ink“.

Ordnungsnormen

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Die bankaufsichtlichen Ordnungsnormen des Bankwesengesetzes (BWG) umfassen das Mindesteigenmittelerfordernis (inkl. Meldung zum Handelsbuch und zu offenen Devisenpositionen), die Eigenmittel, die Liquidität gemäß, die Großveranlagungen und die Nichtfinanzbeteiligungen (jeweils laut BWG).

Ordnungsnormenausweis (ONA)

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Der Ordnungsnormenausweis (ONA) stellt eine bankaufsichtliche Meldung (ONA-Meldung) an die OeNB dar

Österreichische Bundesfinanzierungsagentur (ÖBFA)

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Ist im Namen und auf Rechnung der Republik Österreich für das Liquiditäts- und Schuldenportfoliomanagement des Bundes verantwortlich. Der Auftrag der Bundesfinanzierungsagentur besteht darin jederzeit die Liquidität des Bundes zu mittel- bis langfristig möglichst niedrigen Kosten bei gleichzeitiger risikoaverser Ausrichtung sicherzustellen. Link: www.oebfa.at

Österreichischer Stabilitätspakt (ÖSP)

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Vereinbarung zwischen Bund, Ländern und Gemeinden zur Regelung der innerstaatlichen Haushaltskoordinierung, mittelfristigen Budgetorientierung und Aufteilung der Konsolidierungsverpflichtungen zur Erfüllung der Zielsetzungen des europäischen Stabilitäts- und Wachstumspaktes durch den Gesamtstaat Österreich.

Output-Lücke (Produktionslücke)

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Misst den Abstand zwischen der tatsächlichen Produktion einer Volkswirtschaft und ihrem Potenzialoutput – einer Schätzung der Leistungsfähigkeit der Wirtschaft unter der Annahme, dass sämtliche verfügbare Produktionsfaktoren (Arbeit, Kapital etc.) ausgelastet sind. Eine positive Output-Lücke kann auf eine Überhitzung der Wirtschaft und einen bevorstehenden Anstieg der Inflation hinweisen, während eine negative Outputlücke freie Kapazitäten und einen Inflationsrückgang signalisiert.

Outright Monetary Transactions (OMT)

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Auf Beschluss des EZB-Rats haben die „geldpolitischen Outright-Geschäfte“ im September 2012 das SMP (Programm für die Wertpapiermärkte) abgelöst. Im Rahmen dieses Programms kann das Eurosystem unter bestimmten Bedingungen Staatsanleihen bestimmter Länder des Euroraums in vorab nicht explizit begrenzter Höhe über den Sekundärmarkt ankaufen. Der EZB-Rat zielt mit diesem Programm darauf, ernsthaften Störungen an einzelnen Anleihemärkten entgegenzuwirken und so die Voraussetzungen für das Funktionieren der geldpolitischen Transmission zu schaffen.

Over the Counter (OTC)

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Im Finanzwesen der außerbörsliche Handel zwischen Finanzmarktteilnehmern.