Glossar

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Begriffe mit B

Bail-in bezeichnet die Beteiligung von Gläubigern an den Verlusten einer Bank, z. B. anlässlich der Abwicklung einer Bank oder im Rahmen eines Beihilfeverfahrens.

Bail-out

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Bail-out bezeichnet den Vorgang der Schuldenübernahme und Tilgung oder Haftungsübernahme durch Dritte, insbesondere durch den Staat oder staatliche Institutionen, im Fall einer Wirtschafts-, Finanz- oder Unternehmenskrise. Kritisch gesehen werden Bail-outs wegen der Gefahr des Moral Hazard, also dem Anreiz, überhöhte Risiken einzugehen und damit zu einer Krisenanfälligkeit beizutragen. Es wird in mehreren Ländern diskutiert, die Kosten eines Bail-out bei Finanzkrisen über eine Bankenabgabe vom Finanzsektor einzufordern.

Als Baisse wird ein andauernder allgemeiner Kursrückgang an der Börse bezeichnet (von frz. baisser = fallen, sinken). Wird auch als Bear Market bezeichnet. Gegenteil: Hausse (Bull Market).

Bankaufsichtlicher Überprüfungsprozess (Supervisory Review Process, SRP)

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Der bankaufsichtliche Überprüfungsprozess (engl. Supervisory Review Process – SRP) ist neben den Mindestkapitalvorschriften (Säule 1) und der Marktdisziplin (Säule 3)die zweite Säule von Basel II. und stellt einen ergänzenden, stark qualitativen Aspekt der Beaufsichtigung mit möglichst intensivem Kontakt zwischen Aufsicht und Banken dar. Im Rahmen der Säule 2 entstehen Verpflichtungen sowohl für die Banken (internes Kapitaladäquanzverfahren – ICAAP) als auch für die Aufsicht (Durchführung eines Evaluierungsprozesses).

Bankbilanz

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Die Bankbilanz gibt Aufschluss über die Geschäftsgebarung einer Bank. Als Aktiva werden alle das Kreditgeschäft betreffenden Posten, das Wertpapierportfolio, die liquiden Mittel (Barreserven und Geldanlagen bei anderen Kreditinstituten) und die langfristigen Vermögenswerte (Grundstücke und Beteiligungen) erfasst, wobei nicht zwischen Anlagevermögen und Umlaufvermögen unterschieden wird. Als Passiva werden in der Bankbilanz alle Posten, die das Einlagengeschäft betreffen, das gezeichnete Kapital, Rücklagen sowie nachrangige Verbindlichkeiten verbucht.

Bankenaufsichtsreform 2008

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Die Bankenaufsicht in Österreich wurde im Zuge der mit 1. Jänner 2008 in Kraft getretenen Finanzmarktaufsichtsreform neu organisiert: die Bankenaufsichtsagenden der OeNB wurden ausgebaut und die Rahmenbedingungen für den Finanzmarktstabilitätsauftrag der OeNB verbessert. Die FMA besteht weiterhin als integrierte Aufsichtsbehörde.

Banknoten

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Banknoten sind Papiergeld (in manchen Ländern auch aus Kunststoff), das bis zum jeweils aufgedruckten Wert allgemein gültiges Zahlungsmittel ist. Für seine Fälschungssicherheit sorgen innovative Sicherheitsmerkmale. Ausgegeben dürfen Banknoten nur von den jeweils von Gesetzes wegen befugten Banken werden – in Österreich ist dies die OeNB auf Basis entsprechender EZB-Ratsbeschlüsse.

Banknotenumlauf

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Als Banknotenumlauf wird der Wert der laut Notenbankbilanz insgesamt zirkulierenden Banknoten verstanden. In der OeNB-Bilanz entsprach diese Position zu Schilling-Zeiten der tatsächlichen Differenz zwischen ausgegebenen und rückgelieferten Banknoten (logistischer Banknotenumlauf). Seit der Einführung des Euro wird der OeNB ein fixer Anteil am Banknotenumlauf des Euroraums zugerechnet. Dieser Anteil entspricht prozentmäßig ihrem Kapitalanteil an der EZB, wird allerdings nur auf Basis von 92 % des gesamten Banknotenumlaufs berechnet (weil 8 % für die EZB abzuziehen sind). Differenzen zwischen diesem rechnerisch ermittelten OeNB-Anteil und ihrem logistischen Banknotenumlauf werden in der Bilanz über verzinsliche Forderungen bzw. Verbindlichkeiten gegenüber dem Rest des Eurosystems ausgeglichen.

Bankomat

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Ein Bankomat ist ein frei zugänglicher Geldausgabeautomat, bei dem Zahlungskarteninhaber (auch außerhalb der Banköffnungszeiten) Bargeld beheben können. Alle derartigen Geräte in Österreich sind online mit Zentralrechnern verbunden und Tag und Nacht in Betrieb. Lediglich sogenannte Foyerautomaten – meist im Eingangsbereich oder Selbstbedienungsbereich von Bankfilialen, Handelsbetrieben oder Einkaufszentren aufgestellte Geldausgabeautomaten – sind nur zu bestimmten Tages- und Nachtzeiten zugänglich.

Bankrisiken

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Als Bankrisiken werden mit dem Betreiben von Bankgeschäften verbundene Risiken bezeichnet. Nach dem Verständnis von Basel II zählen dazu neben dem Kreditrisiko, dem Marktrisiko und dem operationalen Risiko, für die Eigenmittel zu unterlegen sind, auch die sonstigen Risiken wie die strategischen Risiken oder das Reputationsrisiko, für die kein Eigenmittelerfordernis besteht.

Bankwesengesetz (BWG)

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Das Bundesgesetz über das Bankwesen (BWG) ist die gesetzliche Grundlage, auf der österreichische Kredit- und Finanzinstitute ihre Bankgeschäfte betreiben. Es enthält wichtige Begriffsbestimmungen, regelt Konzession, Niederlassung und aufsichtliche Agenden und enthält u. a. die Ordnungsnormen des Bankgeschäfts, Verbraucherbestimmungen, das Bankgeheimnis sowie Regelungen zu Einlagensicherung.

Zu Bargeld zählen Banknoten und Münzen (im Gegensatz zu elektronischem Geld oder Buchgeld).

Ein Barrel (englisch für Fass) entspricht etwa 159 Litern und ist eine alte Maßeinheit, in der Rohöl bis heute gehandelt wird.

Barwert (Gegenwartswert, Net Present Value, NPV)

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Der Barwert ist der heutige Wert einer künftigen Zahlung, der durch so genanntes Abzinsen ermittelt wird. Beispielsweise ist eine Zahlung von 105 EUR, die man in einem Jahr mit Sicherheit erhalten wird, heute noch nicht 105 EUR wert, sondern bei einer (risikolosen) Verzinsung von 5 % erst 100 EUR, da man 100 EUR heute mit 5 % Verzinsung anlegen könnte und damit in einem Jahr 105 EUR erhalten würde.

Mit Basel I werden die vom Basler Ausschuss für Bankenaufsicht 1988 verabschiedeten Eigenkapitalvorschriften für Banken (International Convergence of Capital Measurement and Capital Standards) bezeichnet.

Basel II

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Mit Basel II werden die vom Basler Ausschuss für Bankenaufsicht im Jahr 2004 neu formulierten Eigenkapitalvorschriften für Banken bezeichnet, die von allen Kreditinstituten in der EU seit 1. Jänner 2008 verpflichtend anzuwenden sind. Die Basel-II-Bestimmungen ersetzen die bisherigen, aus dem Jahr 1988 stammenden Eigenkapitalvorschriften.

Basel III

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Mit Basel III werden die vom Baseler Ausschuss für Bankenaufsicht im Jahr 2010 neu formulierten Eigenkapitalvorschriften für Banken bezeichnet. Weiters sind Mindesterfordernisse für Liquidität und Verschuldungsgrad neu hinzugekommen.

Basiseffekt

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Der Basiseffekt ist ein statistisches Phänomen, das bei der Einschätzung der Veränderung einer volkswirtschaftlichen Messgröße speziell im Vorjahresvergleich zu berücksichtigen ist. Beispiel: Die Inflationsrate steigt im März abrupt an, weil sich aufgrund einer europaweiten Kältewelle frische Nahrungsmittel stark verteuert haben. Die Inflationsraten bleiben noch bis zum Sommer erhöht und normalisieren sich dann wieder. Ab März des Folgejahres kommt der Basiseffekt zum Tragen: Da ein Jahr zuvor die Nahrungsmittelpreise außergewöhnlich hoch waren, setzt nun automatisch ein Inflationsrückgang ein, selbst wenn sich die Preise gegenüber dem Vormonat kaum verändern.

Basisindikatoransatz (BIA)

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Der Basisindikatoransatz ist der einfachste Ansatz zur Berechnung des Eigenmittelerfordernisses für das operationale Risiko. Dabei wird ein bestimmter Prozentsatz (Alpha-Faktor) der Bruttoerträge als Mindesteigenmittelerfordernis festgesetzt.

Basiszinssatz

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Der Basiszinssatz ist der gesetzlich definierte Nachfolgezinssatz für den bis Ende 1998 von der OeNB verlautbarten Diskontsatz, soweit dieser als Bezugsgröße in Bundesgesetzen, Verordnungen oder in Vereinbarungen Verwendung findet. Grundlage zur Feststellung von Veränderungen des Basiszinssatzes ist seit 1. August 2002 der Zinssatz für die Hauptrefinanzierungsgeschäfte, wobei erst dessen kumulierte Veränderung um 0,5 Prozentpunkte eine Veränderung des Basiszinssatzes auslöst. Der Basiszinssatz verändert sich regelmäßig in jenem Ausmaß, in dem sich der von der EZB festgelegte Zinssatz für die Hauptrefinanzierungsgeschäfte um insgesamt mindestens 0,5 Prozentpunkte erhöht oder vermindert hat. Änderungen des Basiszinssatzes werden von der OeNB im Amtsblatt zur Wiener Zeitung verlautbart.

Basler Ausschuss für Bankenaufsicht

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Der Basler Ausschuss für Bankenaufsicht wurde 1974 von den Zentralbank-Gouverneuren der zehn führenden Industrienationen gegründet und besteht nunmehr aus Vertretern der Zentralbanken bzw. Bankaufsichtsbehörden von Argentinien, Australien, Belgien, Brasilien, China, Deutschland, Frankreich, Hong Kong, Indien, Indonesien, Italien, Japan, Kanada, Korea, Luxemburg, Mexiko, den Niederlanden, Russland, Saudi-Arabien, Schweden, der Schweiz, Singapur, Spanien, Südafrika, der Türkei, der USA und dem Vereinigten Königreich. Der Name leitet sich vom ständigen Sekretariat des Ausschusses in Basel ab, das seinen Sitz bei der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) in Basel hat, wo der Ausschuss in der Regel alle drei Monate zusammentritt.

Bauspareinlagen

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Als Bauspareinlagen werden jene Einlagen bezeichnet, die im Rahmen eines Bausparvertrags geleistet werden.

Bausparkasse

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Eine Bausparkasse ist ein Kreditinstitut, das aufgrund einer Konzession nach dem Bankwesengesetz (BWG) berechtigt ist, Einlagen von Bausparern entgegenzunehmen und aus den angesammelten Beträgen den Bausparern Gelddarlehen für wohnungswirtschaftliche Maßnahmen sowie für Bildungs- und Pflegemaßnahmen zu gewähren.

Bausparvertrag (Bausparen)

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Zwischen einem Bausparer und einer Bausparkasse abgeschlossener Vertrag, durch den der Bausparer nach Leistung von Bauspareinlagen einen Rechtsanspruch auf Gewährung eines Bauspardarlehens durch die Bausparkasse erwirbt.

Benchmark

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Eine Benchmark ist ein Referenz- bzw. Vergleichswert. Meistens werden Referenzportfolios bzw. Referenzindizes als Vergleichswerte zur Beurteilung eines Anlageerfolgs herangezogen.

Beschäftigte (Erwerbstätige)

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Die Anzahl der Beschäftigten kann über Haushaltsbefragungen oder über die Register der Sozialversicherungsträger erfasst werden. Die Definition für Beschäftigte laut Haushaltsbefragungen, wie sie für die Berechnung der Arbeitslosenquote laut Eurostat verwendet wird, umfasst die unselbstständig Beschäftigten (in jeglichem Beschäftigungsausmaß) und die Selbstständigen. Als beschäftigt gilt eine Person laut Eurostat, wenn sie innerhalb eines Referenzzeitraums (üblicherweise eine Woche) zumindest für eine Stunde einer bezahlten Beschäftigung nachgegangen ist. Für die Berechnung der Registerarbeitslosenquote werden hingegen nur registrierte unselbstständig Beschäftigte laut Sozialversicherungsträgern herangezogen.

Beschäftigungsquote (Erwerbstätigenquote)

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Als Beschäftigungsquote wird der Anteil der Beschäftigten laut Haushaltserhebung an der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter (15 bis 64 Jahre) bezeichnet. Diese Definition wird von STATISTIK AUSTRIA für Eurostat ermittelt. Beschäftigungsquoten können auch für Teile der Bevölkerung angegeben werden – so etwa für die Jugendlichen (15 bis 24 Jahre), für Personen im Haupterwerbsalter (25 bis 54 Jahre) sowie für die Älteren (55 bis 64 Jahre).

Best-Case-Szenario

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Das Best-Case-Szenario stellt für ein bestimmtes Anlageportfolio unter Berücksichtigung der einzelnen Anlageprodukte das beste Ertragsergebnis für einen bestimmten Anlagehorizont innerhalb einer definierten Beobachtungsperiode dar.

Beta-Faktoren

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Die vom Basler Ausschuss für Bankenaufsicht festgelegten Beta-Faktoren werden im Standardansatz zur Berechnung der Eigenmittel für das operationale Risiko verwendet. Die Beta-Faktoren drücken aus, in welcher Höhe die Betriebserträge je Geschäftsfeld mit Eigenmitteln für das operationale Risiko zu unterlegen sind. Insgesamt wurden 8 Geschäftsfelder und dementsprechend 8 Beta-Faktoren definiert.

Betriebliche Vorsorgekasse (BV-Kasse)

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Neues Abfertigungsmodell für alle in Österreich tätigen Arbeitnehmer (geltend für Beschäftigungsverhältnisse ab dem 1. Jänner 2003). Grundprinzip ist die Auslagerung der Abfertigungsverpflichtung des Arbeitgebers auf rechtlich selbstständige BV-Kassen. Seit Anpassung der gesetzlichen Grundlage im Jahr 2008 (mit Einführung des Betrieblichen Mitarbeiter- und Selbständigenrvorsorgegesetzes – BMSVG) stehen die BV-Kassen auch Selbständigen offen. Bei BV-Kassen handelt es sich um Kreditinstitute im Sinne des Bankwesengesetzes.

Betriebsergebnis

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Das Betriebsergebnis ist der Saldo aus den Betriebserträgen und Betriebsaufwendungen. Die Betriebserträge beinhalten den Nettozinsertrag, die Erträge aus Wertpapieren und Beteiligungen, den Saldo aus dem Provisionsgeschäft, den Saldo aus Finanzgeschäften und die sonstigen betrieblichen Erträge. Die Betriebsaufwendungen setzen sich aus den Verwaltungsaufwendungen (Personalaufwendungen und Sachaufwendungen), den Abschreibungen auf Sachanlagen sowie den sonstigen betrieblichen Aufwendungen zusammen.

BIC (Bank Identifier Code)

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Der BIC, auch als SWIFT-Adresse bezeichnet, ist ein international standardisierter Code zur eindeutigen Identifizierung von Kreditinstituten bzw. deren Filialen (internationale Bankleitzahl). Er besteht aus einer 8- bis 11-stelligen Buchstaben- und Zahlenkombination, die das Kreditinstitut, das Land, den Standort und gegebenenfalls die Filiale angibt. Die Angabe dieses Codes (zusätzlich zur IBAN) war bei grenzüberschreitenden Transaktionen innerhalb der EU noch bis 1. Februar 2016 vorgeschrieben.

Die Bilanz ist die stichtagsbezogene Gegenüberstellung des gesamten Unternehmensvermögens (Aktiva) mit der Summe aus Eigenkapital und Fremdkapital (Passiva).

Binnenmarkt

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Ein Binnenmarkt ist ein abgegrenztes Wirtschaftsgebiet, innerhalb dessen der freie Verkehr von Waren, Dienstleistungen, Personen und Kapital gewährleistet ist. Der 1993 geschaffene europäische Binnenmarkt gilt als Herzstück der EU.

BIP-Deflator

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Der BIP-Deflator ist ein Inflationsmaß, das als Quotient aus nominellem und realem (preisbereinigtem) BIP errechnet wird. Im Unterschied zu anderen Preisindizes wie dem VPI beruht der BIP-Deflator nicht auf einem über mehrere Jahre festen Warenkorb, sondern bewertet alle in einem Jahr in der Volkswirtschaft produzierten Waren und Dienstleistungen. Neben dem BIP-Deflator sind auch noch der Konsumdeflator und der Exportdeflator geläufig.

Das Bankeninterventions- und -restrukturierungsgesetz (BIRG) ist ein Gesetz, das einen Rahmen für Prävention und frühzeitiges Eingreifen bei Bankenschieflagen schafft und Teile der Bankensanierungs- und Abwicklungs-Richtlinie (BRRD) in Österreich vorweg nimmt.

BIZ (Bank für Internationalen Zahlungsausgleich, BIS, Bank for International Settlements)

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Die BIZ ist die älteste internationale Finanzorganisation der Welt (1930 in Basel in der Schweiz gegründet) und erbringt als „Bank der Zentralbanken“ Finanzdienstleistungen speziell für Zentralbanken (die auch die einzigen Aktionäre der BIZ sind). Sie hält darüber hinaus regelmäßige Sitzungen auf Zentralbankgouverneursebene ab, um Konjunktur- und Finanzmarktfragen sowie Themen zur Finanzstabilität zu besprechen. Zudem sind bei der BIZ das Sekretariat sowohl des Financial Stability Board (FSB) als auch des Basler Ausschusses für Bankenaufsicht (BCBS) sowie andere Gremien angesiedelt.

siehe Anleihe

Bonität

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Als Bonität wird die Kreditwürdigkeit eines Schuldners bezeichnet, d. H. seine Fähigkeit, einen aufgenommenen Kredit zurückzuzahlen.

Die Börse ist ein organisierter Markt für den Handel mit Rohstoffen, Devisen, Wertpapieren etc., auf dem auf Basis von Angebot und Nachfrage und zu den jeweiligen Marktbedingungen eine geregelte Preisbildung erfolgt.

Börsenkapitalisierung

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Die Börsenkapitalisierung rückt den Wert aller an einer Börse gehandelten Wertpapiere, also den Wert des Gesamtmarktes aus. Dabei werden die Marktkapitalisierungen der einzelnen Unternehmen addiert.

Börsenkurs

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Der Börsenkurs ist der an einer Börse durch Angebot und Nachfrage entstehende Preis für eine gehandelte Ware.

Breakeven-Inflationsrate

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Breakeven-Inflationsrate dient als Indikator, mit dem die – nicht direkt messbaren – Inflationserwartungen aus Finanzmarktdaten abgeleitet werden. Sie ist die Differenz der Rendite einer herkömmlichen Anleihe und der Rendite einer inflationsindexierten Anleihe mit ansonsten vergleichbaren Charakteristika (insbesondere gleicher (Rest-)Laufzeit). Dabei ist primär die Veränderung der Breakeven-Inflationsrate aussagekräftig, während das Niveau nicht direkt interpretierbar ist.

Bretton Woods

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Im Juli 1944 fand in Bretton Woods, einem Ort im amerikanischen Bundesstaat New Hampshire, eine internationale Währungs- und Finanzkonferenz der Vereinten und Assoziierten Nationen statt. Im Rahmen dieser Konferenz wurde die Gründung des Internationalen Währungsfonds (IWF) und der Weltbank (IBRD) beschlossen („Bretton-Woods-Institutionen“) und ein internationales Währungssystem auf der Basis der Gold-Dollar-Konvertibilität („Bretton-Woods-System“) errichtet.

BRIC-Staaten (BRIC)

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Als BRIC-Staaten werden die vier größten Schwellenländer Brasilien, Russland, Indien und China bezeichnet.

British Bankers’ Association (BBA)

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Die British Bankers’ Association ist die führende Interessenvertretung der Banken aus mehr als 60 Ländern, der u. a. den LIBOR (London Interbank Offered Rate) festlegt.

Bruttoanlageinvestitionen

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Bruttoanlageinvestitionen sind ein Aggregat in der Verwendungsrechnung der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung. Darunter fallen beispielsweise Maschinen und Bauinvestitionen. Die Bruttoanlageinvestitionen bilden zusammen mit den Vorratsveränderungen die Bruttoinvestitionen. „Brutto“ bedeutet hier sowohl Neuinvestitionen als auch Ersatz verschlissener Investitionen.

Bruttoemission (Nettoemission) 

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Die Bruttoemission ist die Summe aller in einem bestimmten Zeitraum von einem Emittenten neu ausgegebenen Wertpapiere. Werden die in diesem Zeitraum vom Emittenten getätigten Kapitalrückzahlungen aus älteren Wertpapieremissionen von der Bruttoemission abgezogen, ergibt sich die Nettoemission.

Bruttoerträge

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Bruttoerträge einer Bank sind nach Basler Definition Zinserträge und zinsunabhängige Erträge (Einkünfte abzüglich Aufwendungen aus Gebühren und Provisionen; Nettoergebnis aus Finanzgeschäften; sonstige ordentliche Erträge). Nicht enthalten sind außerordentliche oder außerplanmäßige Posten. Einkünfte sind vor dem Abzug operationaler Verluste anzugeben.

Bruttoinlandsprodukt (BIP)

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Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) ist ein Maß für die wirtschaftliche Leistung einer Volkswirtschaft in einem bestimmten Zeitraum. Es misst die Produktion von Waren und Dienstleistungen im Inland nach Abzug aller Vorleistungen. Es entspricht der Summe aller Beiträge der einzelnen Wirtschaftsbereiche („Bruttowertschöpfung zu Herstellungspreisen“) zuzüglich Gütersteuern abzüglich Gütersubventionen (entstehungsseitige Berechnung des BIP). Das BIP kann aber auch von der Endverwendungsseite her (Konsum, Investitionen und Exporte abzüglich Importe) oder verteilungsseitig berechnet werden (Summe aus Arbeitnehmerentgelt, Betriebsüberschuss/Selbständigeneinkommen und Abschreibungen plus Produktions- und Importabgaben minus Subventionen). Das BIP wird sowohl zu den jeweiligen Preisen („nominell“) als auch preisbereinigt („real“) berechnet. Die Veränderungsrate des preisbereinigten BIP dient als Messgröße für das Wirtschaftswachstum einer Volkswirtschaft.

Bruttosozialprodukt (BSP, Bruttonationalprodukt, BNP)

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Das Bruttosozialprodukt ist wie das Bruttoinlandsprodukt (BIP) ein Maß für die wirtschaftliche Leistung einer Volkswirtschaft, jedoch erfolgt die Erhebung auf der Basis des so genannten Inländerkonzepts, wonach alle von Inländern (im Inland oder Ausland) produzierten Güter und Dienstleistungen erfasst werden.

Buchgeld (Giralgeld)

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Als Buchgeld (Giralgeld) werden jederzeit fällige (unbare) Guthaben bezeichnet, die durch Einlagen bei Kreditinstituten auf dafür bestimmten Konten entstehen. Buchgeld ist jederzeit in Bargeld umwandelbar.

Budgetsaldo

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Der Budgetsaldo ist die Differenz zwischen Staatseinnahmen und -ausgaben. Sind Staatseinnahmen und -ausgaben gleich hoch, so spricht man von einem ausgeglichenen Staatshaushalt. Übersteigen die Ausgaben eines Staates die Einnahmen, liegt ein Budgetdefizit vor. Im umgekehrten Fall spricht man von einem Budgetüberschuss.

Bullionmünze

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Eine Bullionmünze besteht aus Gold, Silber, Platin oder Palladium mit sehr hohem Edelmetallanteil („Feingehalt“ genannt), die nicht zum Nennwert, sondern zum Edelmetallwert gehandelt wird. Die österreichische Bullionmünze ist der goldene „Wiener Philharmoniker“ mit einem Feingehalt von 999,9, was purem Gold entspricht. Seit dem Jahr 2008 gibt es auch „silberne Philharmoniker“ (Feingehalt 999) zu kaufen.

Bundesanleihe

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Mit der Emission von Bundesanleihen nimmt der Staat zur Deckung seines Geldbedarfs Fremdkapital auf. Im Falle Österreichs finanziert der Bund damit wichtige Aufgaben, wie z. B. den Infrastrukturausbau oder das Bildungs-, Pensions- und Gesundheitswesen. Bundesanleihen sind fix verzinst; die Auszahlung der Zinsen erfolgt dabei jeweils im Nachhinein, d. h. am Ende der jährlichen Zinsperiode.

Bundesschatzscheine

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Bundesschatzscheine sind festverzinsliche, auf Inhaber lautende Schuldverschreibungen des Bundes mit Laufzeiten von drei Monaten bis zu fünf Jahren.

Bundes-Wertpapieraufsicht (BWA)

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Die Bundes-Wertpapieraufsicht war im Zeitraum vom 1. Jänner 1997 bis 31. März 2002 für die Überwachung der Ordnungsmäßigkeit des Börsenhandels in Österreich zuständig. Ihre Aufgaben nimmt seit 1. April 2002 die FMA wahr.