Glossar

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Begriffe mit F

Falsifikat

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Als Falsifikat wird eine gefälschte Banknote oder Münze bezeichnet.

Federal Open Market Committee (FOMC)

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Das Federal Open Market Committee (FOMC) ist das wichtigste Gremium des Federal Reserve System, in dem die Entscheidungen über die Geld- und Währungspolitik der USA fallen. Dem FOMC gehören die sieben Mitglieder des Board of Governors sowie die zwölf Vorsitzenden der regionalen Federal Reserve Banks an, von denen jedoch nur fünf stimmberechtigt sind. Geldpolitische Sitzungen finden regulär achtmal im Jahr statt, das Sitzungsprotokoll wird mit drei Wochen Verzögerung veröffentlicht. Zielsetzung der Geldpolitik ist es, einen hohen Beschäftigungsstand, stabile Preise und moderate langfristige Zinsen zu erreichen.

Feinsteuerungsoperation

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Feinsteuerungsoperationen sind ein Offenmarktgeschäft des Eurosystems zum Ausgleich unerwarteter kurzfristiger Liquiditätsschwankungen auf dem Markt. Häufigkeit und Laufzeit solcher Geschäfte sind nicht standardisiert.

Fester Wechselkurs

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Bei einem festen Wechselkurs legt ein Staat längerfristig ein festes Umtauschverhältnis zu einer anderen ausländischen Währungseinheit, Gold oder einem Währungskorb in inländischer Währung fest.

Festverzinsliche Wertpapiere (Geldmarktpapiere, Schuldverschreibungen)

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Bei festverzinslichen Wertpapieren bleibt die Verzinsung während der gesamten Laufzeit unverändert. Sie werden nach der Laufzeit in Geldmarktpapiere und langfristig festverzinsliche Wertpapiere (bzw. Schuldverschreibungen) unterteilt. Dazu zählen u. a. Anleihen, Bundesschatzscheine, Commercial Papers, Depotzertifikate, Namensschuldverschreibungen, Pfandbriefe und Kommunalbriefe, sofern sie einen festgesetzten, regelmäßigen Ertrag abwerfen.

Finanz-Holdinggesellschaft

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§ 2 Z 25 BWG definiert eine Finanz-Holdinggesellschaft wie folgt: 1) ist sie eine juristische Person oder ein Unternehmen, aber kein Kreditinstitut; 2) besteht ihre Haupttätigkeit darin, Beteiligungen zu erwerben bzw. zu halten oder Geschäfte im Bereich Kreditvergabe, Ausgabe von Kreditkarten etc. zu betreiben; 3) sind ihre nachgeordneten Institute überwiegend Kreditinstitute, Wertpapierfirmen oder Finanzinstitute, aber mindestens eines der nachgeordneten Institute ist ein Kreditinstitut oder eine Wertpapierfirma; und 4) ist sie keine gemischte Finanz-Holdinggesellschaft nach dem Finanzkonglomerategesetz.

Finanzierungssaldo laut ESVG 95 (Defizit bzw. Saldo des Gesamtstaates)

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Ein negativer Finanzierungssaldo (gesamtstaatliches Defizit) bedeutet, dass sich das Nettofinanzvermögen des Staates innerhalb des Finanzjahres verringert hat. Der Salden- bzw. Defizitbegriff des ESVG 95 spiegelt daher nicht administrative Ausgaben und Einnahmen wider (wie der Nettodefizitbegriff), sondern die Veränderungen der Verbindlichkeiten und Forderungen.

Finanzierungssaldo laut Maastricht (Defizit bzw. Saldo des Gesamtstaates)

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Die Salden- bzw. Defizitdefinition laut Maastricht weicht von jener nach ESVG 95 hinsichtlich der Behandlung von Zinsströmen von derivativen Finanztransaktionen (SWAPS, Forward-Rate-Agreements) und damit in der Berechnung des Zinsaufwandes des Staates ab. Diese werden laut ESVG 95 als reine finanzielle Transaktionen betrachtet und gehen daher in die Berechnung des Zinsaufwands und damit in weiterer Folge in die Berechnung des Finanzierungs-/Budgetsaldos des Staates nicht ein. Bei der Berechnung des Zinsaufwands bzw. bei der Ermittlung des Budgetsaldos laut Maastricht werden sie jedoch einberechnet. Der Maastricht-Zinsaufwand spiegelt (indem er die de facto-Zinsleistung des Staates für die öffentliche Verschuldung erfasst) die Sicht des Schuldners wider.

Finanzinstrument

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Bei einem Finanzinstrument handelt es sich um einen Vertrag, der bei der einen Vertragspartei zu einem finanziellen Anspruch und bei der anderen Vertragspartei zu einer finanziellen Verpflichtung oder zu Eigenkapital führt. Auch das österreichische Bankwesengesetz orientiert sich an dieser Definition, indem es Finanzinstrumente als Instrumente des Kapital- oder Geldmarktes bezeichnet, die für eine der beteiligten Seiten einen finanziellen Vermögenswert und für die andere Seite eine finanzielle Verbindlichkeit oder ein Eigenkapitalinstrument schaffen.

Finanzintermediäre

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Mit dem Übergriff Finanzintermediäre werden alle Finanzinstitutionen bezeichnet, die Finanzmittel von Wirtschaftssubjekten mit Kapitalüberschuss (v. a. privaten Haushalten) an Wirtschaftssubjekte mit Kapitalbedarf (v. a. Unternehmen, öffentliche Hand) vermitteln. Im engeren Sinn zählen dazu u. a. Banken, Versicherungen, Investmentfonds und Pensionskassen. Finanzintermediäre im weiteren Sinn sind Institutionen, die den Handel zwischen Kapitalgebern und -nehmern ermöglichen oder erleichtern, wie z. B. Börsen, Finanzmakler und Ratingagenturen.

Finanzintermediation

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Als Finanzintermediation wird die von Finanzintermediären ausgeübte Dienstleistungsfunktion bezeichnet, die in der Vermittlung von Kapital zwischen Kapitalgebern und Kapitalnehmern besteht.

Finanzmarktaufsichtsbehördengesetz

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Das Finanzmarktaufsichtsbehördengesetz ist ein Bundesgesetz, mit dem die Finanzmarktaufsichtsbehörde (FMA), die per 1. April 2002 ihre operative Tätigkeit aufnahm, errichtet wurde und. Als integrierte Aufsichtsbehörde ist die FMA mit den Agenden der Banken-, Versicherungs-, Wertpapier-, Börse- und Pensionskassenaufsicht betraut.

Finanzmarktaufsichtsreform 2008

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Seit 1. Jänner 2008 wachen in Österreich OeNB und FMA gemeinsam darüber, dass die Banken über ein entsprechendes Risikomanagement und ausreichend Kapital verfügen. Der OeNB obliegt dabei die laufende Analyse und Beobachtung der österreichischen Kreditinstitute sowie deren Vor-Ort-Prüfung. Bei Vorliegen von gesamtwirtschaftlichen Gründen können Vor-Ort-Prüfungen nunmehr auch ohne Prüfauftrag der FMA durchgeführt werden.

Finanzmarktstabilität

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Finanzmarktstabilität liegt vor, wenn das Finanzsystem – bestehend aus Finanzintermediären, Finanzmärkten und Finanzinfrastruktur – auch im Fall finanzieller Ungleichgewichte und Schocks in der Lage ist, eine effiziente Allokation finanzieller Ressourcen sicherzustellen

Finanzvermögen

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Entsprechend der Definition der Volkwirtschaftlichen Gesamtrechnungen zählen dazu Bargeld, Einlagen, verzinsliche Wertpapiere, jede Form von Aktien und Partizipationsscheinen, sonstige Anteilsrechte (Beteiligungen), Investmentzertifikate, Lebensversicherungen, Ansprüche gegenüber Pensionskassen und betrieblichen Vorsorgekassen, bereits akzeptierte Ansprüche aus Schadens- und Unfallversicherungen, Schillingbestände (sofern noch umtauschbar), handelbare Münzen und sonstige Forderungen (z. B. offene Forderungen aus dem Lohnsteuerausgleich) oder bereits bezahlte Gutscheine.

Mit dem Überbegriff FinTech (Financial Technology) werden einerseits neuartige technische Lösungen für Anwendersysteme im Finanzdienstleistungsbereich bezeichnet. Andererseits sind FinTechs kleine Start-ups, aber auch große international tätige Unternehmen, die – in den meisten Fällen ohne Bankkonzession – in den Markt für Finanzdienstleistungen eintreten wollen. Sie bieten alternative und innovative Lösungen u.a. in den Geschäftsfeldern Finanzierung, Veranlagung, Zahlungsverkehr (mobile payments, near field communication), Kryptowährungen, Big Data-Analyse und Kontoführung an. Damit stehen sie in direkter Konkurrenz mit den konventionellen Banken. Für den Aufsichtsbereich stellen FinTechs und deren Aktivitäten neue Herausforderungen dar.

Fiskalrat

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Der Fiskalrat (www.fiskalrat.at) ist ein unabhängiges Gremium, das sich aus 15 weisungsfreien Mitgliedern, allesamt Experten aus dem Bereich des Finanz- und Budgetwesens, zusammensetzt und bei der Oesterreichischen Nationalbank angesiedelt ist. Die Aufgaben umfassen die Überwachung der Einhaltung der EU-weiten Fiskalregeln in Österreich, fiskalpolitische Analysen und Studien, die Mitwirkung an der öffentlichen Meinungsbildung sowie budgetpolitische Empfehlungen an den Finanzminister.

Flexibler Wechselkurs

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Bei flexiblen Wechselkursen kommt die Wechselkursbildung durch Angebot und Nachfrage auf dem Devisenmarkt zustande.

Float (an einem Zahlungssystem)

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Als Float wird ein auf elektronischen Datenträgern gespeicherter, vorausbezahlter Geldwert bezeichnet. Wurden z. B. auf einem elektronischen Datenträger 50 EUR geladen und 40 EUR davon wieder ausgegeben, so beträgt der Float 10 EUR.

Ein Floater ist ein variabel verzinsliches Wertpapier.

Floating

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Mit Floating wird ein Wechselkursregime bezeichnet, bei dem die Wechselkursbildung dem Angebot und der Nachfrage am Devisenmarkt überlassen wird.

FMA (Finanzmarktaufsicht)

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Die FMA ist eine integrierte unabhängige Allfinanzaufsichtsbehörde, die seit 1. April 2002 mit der Durchführung der Banken-, Versicherungs-, Wertpapier- und Pensionskassenaufsicht in Österreich betraut ist. Sie ist der Rechtsform nach eine „Anstalt öffentlichen Rechts“ und besitzt eigene Rechtspersönlichkeit.

Siehe Investmentfonds

Forschungsquote

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Die Forschungsquote ist der Anteil der Ausgaben für Forschung und Entwicklung am BIP.

Fortgeschrittener Messansatz (Advanced Measurement Approaches, AMA)

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Im Rahmen des fortgeschrittenen Messansatzes können Banken selbstentwickelte Modelle zur Berechnung der Eigenmittel, welche für das operationale Risiko zu unterlegen sind, heranziehen. Voraussetzung dafür ist, dass diese Modelle strenge qualitative und quantitative Zulassungskriterien erfüllen.

Forward Guidance

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Kommunikationsform hinsichtlich der längerfristigen Ausrichtung der Geldpolitik durch eine Zentralbank mit dem Ziel, die Unsicherheit über die weitere Zins-, Finanzmarkt-, Inflations- und Wirtschaftsentwicklung zu verringern. Seit dem Jahr 2013 wird dieses Instrument vom Eurosystem eingesetzt.

Fremdkapital

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Als Fremdkapital werden in der Bilanz eines Unternehmens ausgewiesene Schulden mit unterschiedlicher Fristigkeit bezeichnet. Umfangreiche Fremdmittelaufnahmen erhöhen die Gefahr von Liquiditätsengpässen und Rückzahlungsschwierigkeiten.

Fremdwährungskredit

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Ein Kredit, bei dem ausbezahlter Kreditbetrag, Kreditzinsen und Kapitalrückzahlung auf Fremdwährung lauten. Da z. B. ein österreichischer Kreditnehmer das aufgenommene Kapital in Euro benötigt und Rückzahlungen in der Regel nur in Euro leisten kann, sind alle mit dem Kredit verbundenen Zahlungen mit dem jeweiligen Wechselkurs von der Fremdwährung in Euro umzurechnen, wodurch für den Kreditnehmer ein Wechselkursrisiko entsteht. Motivation für die Aufnahme eines Fremdwährungskredits ist in der Regel das Ausnützen des niedrigeren Zinssatzes in der Fremdwährung. Allerdings kann ein Fremdwährungskredit aufgrund des Wechselkursrisikos trotz niedrigerer Zinsen letztlich eine höhere finanzielle Belastung für den Kreditnehmer mit sich bringen als ein Euro-Kredit.

Fristentransformation

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Die Fristentransformation ist eine Grundlage der Geschäftstätigkeit universaler Geschäftsbanken. Die Bank betreibt Fristentransformation, wenn die Fristigkeit (d. h. die Laufzeit) ihrer Forderungen (z. B. Kredite an Unternehmen) nicht mit der Fristigkeit der von ihr selbst aufgenommenen Kredite oder der von Kunden entgegengenommenen Einlagen übereinstimmt. Fristeninkongruenzen (die Nicht-Übereinstimmung von Laufzeiten der Aktiv- und Passivpositionen in der Bankbilanz) werden gezielt zur Ertragssteigerung genutzt, bergen aber gleichzeitig auch Liquiditäts- und Ertragsrisiken.

Frühinterventionsbedarf

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Wenn ein Kreditinstitut, auf welches das Bankeninterventions- und -restrukturierungsgesetz (BIRG) anzuwenden ist, die in der CRR festgelegten Kapital- oder Liquiditätsanforderungen nicht erfüllt oder gegen diese Anforderungen zu verstoßen droht, liegt Frühinterventionsbedarf vor. Die FMA hat daraufhin eine oder mehrere Frühinterventionsmaßnahmen anzuordnen.

Ein Future ist ein unbedingtes Termingeschäft mit der Verpflichtung, zu einem genau definierten Zeitpunkt einen bestimmten Basiswert, z. B. eine Anleihe, zu einem vorher festgelegten Preis zu kaufen oder zu verkaufen. Futures sind hinsichtlich ihrer Ausgestaltung standardisiert und werden an der Börse gehandelt.