Geldpolitik und Finanzmarktstabilität
Der Erfolg der Geldpolitik hängt in hohem Maße davon ab, dass die Finanzmärkte umfassend integriert sind und effizient und reibungslos funktionieren.
Funktionierende Finanzmärkte sind
- die Grundlage dafür, dass die Impulse der Geldpolitik in allen Mitgliedstaaten einer Währungsunion ankommen und wirken;
- ein wichtiger Kanal dafür, dass diese geldpolitischen Impulse auch die Firmen und privaten Haushalte erreichen. Nur dann kann die Geldpolitik für Preisstabilität sorgen.
Finanzielle Instabilität kann der Fähigkeit der Zentralbank, die Preisstabilität auf mittlere Sicht zu gewährleisten, abträglich sein. In einer freien Marktwirtschaft ist die Erreichung und Wahrung von Finanzstabilität in erster Linie Aufgabe der Marktteilnehmerinnen und Marktteilnehmer. Von diesen wird erwartet, dass sie ihre Risiken korrekt einschätzen und steuern und die finanziellen Konsequenzen ihrer Geschäfte tragen. Finanzstabilität wird jedoch als „öffentliches Gut“ angesehen, was einen institutionellen Rahmen zur Sicherung der Finanzstabilität und zur Begrenzung der Auswirkungen von Instabilität erforderlich macht.
In den letzten Jahrzehnten ist die Anzahl jener Banken bzw. Finanzinstitute, die in mehr als einem Land tätig sind, angestiegen. Diese Vernetzung der Bankensysteme sowie die globale Finanzstabilität sind daher immer wichtigere Themen geworden.
Eine der Aufgaben des Eurosystems ist daher, zur Sicherung der Stabilität des Finanzsystems beizutragen.