Glossar

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Begriffe mit I

IBAN (International Bank Account Number)

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Die IBAN ist eine international standardisierte Bankkontonummer, die ein Konto eindeutig identifiziert. Sie setzt sich im Regelfall aus der Kontonummer, aus der Bankleitzahl des kontoführenden Instituts, dem Länderkennzeichen und 2 Prüfziffern zusammen. Eine österreichische IBAN hat immer 20 Stellen.

IBRD (International Bank for Reconstruction and Development, IBWE, Internationale Bank für Wiederaufbau und Entwicklung)

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Die IBRD ist die älteste und wichtigste Teilorganisation der Weltbankgruppe und wurde 1944 gegründet. Im Juni 1946 nahm sie ihre Geschäftstätigkeit mit Sitz in Washington DC (USA) auf. Ihre Aufgabe war zunächst die Finanzierung des Wiederaufbaus Europas und ist seit Beginn der amerikanischen Wirtschaftshilfe die Förderung der wirtschaftlichen Entwicklung in Entwicklungs- und Transformationsländern. Schwerpunktmäßig unterstützt die IBRD Länder im mittleren Einkommensbereich und kreditwürdige ärmere Länder. Die Mittel der IBRD stammen zum Großteil aus der Begebung von Anleihen auf den internationalen Kapitalmärkten.

Implizite Volatilität

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Die von den Marktteilnehmern erwartete Volatilität wird implizite Volatilität genannt. Neben der Errechnung der Volatilität aus historischen Zeitreihen (historische Volatilität) lässt sich die Volatilität auch implizit mithilfe von Optionspreismodellen ermitteln. Sind Optionspreis und preisbeeinflussende Faktoren wie Laufzeit der Option, Kurs des zugrunde liegenden Instruments, risikoloser Zinssatz und Ausübungspreis bekannt, so ergibt sich die implizite Volatilität als jene Volatilität, für die der theoretische Optionspreis mit dem aktuellen Marktpreis übereinstimmt.

Import-/Exportquote

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Die Import- bzw. Exportquote ist der Anteil der Exporte bzw. Importe am Bruttoinlandsprodukt (BIP) und ein wichtiger Indikatoren für die Integration eines Landes in die Weltwirtschaft; in Summe ergeben die beiden Quoten den Offenheitsgrad einer Volkswirtschaft.

Ein Index ist ein Messwert über eines oder mehrere Merkmale und informiert über die Veränderung von bestimmten Indikatoren über die Zeit. Neben dem Preisindex (z. B. VPI) werden in der Praxis häufig auch Mengen- und Umsatzindizes verwendet.

Industrieproduktion

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Unter Industrieproduktion versteht man alle Sachgüter, die durch den verarbeitenden (sekundären) Sektor erwirtschaftet werden. Der Index der Industrieproduktion zeigt die Veränderung der Menge an produzierten Gütern an und gilt als wichtiger Vorlaufindikator. Er signalisiert, ob sich eine Volkswirtschaft im Auf- oder Abschwung befindet.

Inflation

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Der Anstieg des allgemeinen Preisniveaus über einen längeren Zeitraum, wodurch die Kaufkraft der Währung des Landes/Währungsraums sinkt, wird als Inflation bezeichnet.

Inflationsbeitrag

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Der Inflationsbeitrag gibt an, welchen Anteil einzelne Güter- und Dienstleistungskategorien an der gesamten Inflationsentwicklung haben. Dafür ist einerseits relevant, wie stark sich die Preise in diesem Segment verändert haben, und andererseits, welches Gewicht diese Güter bzw. Dienstleistungen innerhalb des für die Berechnung der Inflationsrate relevanten Warenkorbes haben.

Inflationserwartungen

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Die Einschätzung der Wirtschaftsakteure hinsichtlich der zukünftigen Inflationsrate hat einen wesentlichen Einfluss auf die tatsächliche weitere Inflationsentwicklung und ist daher für die Geldpolitik von hoher Relevanz. Da die Inflationserwartungen jedoch nicht direkt messbar sind, werden sie im Rahmen von Umfragen ermittelt oder als so genannte Breakeven-Inflationsrate aus Finanzmarktdaten abgeleitet.

Inflationsrate

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Die Inflationsrate gibt die prozentuelle Veränderung des allgemeinen Preisniveaus innerhalb eines bestimmten Zeitraums an. Dabei wird der Preis eines bestimmten Warenkorbes von Gütern und Dienstleistungen zu zwei Zeitpunkten – üblicherweise im Jahres- oder Monatsabstand – verglichen. Verteuert sich der Warenkorb über einen längeren Zeitraum stetig, spricht man von Inflation. Ein weiteres Inflationsmaß ist der BIP-Deflator.

Information Ratio

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Die Information Ratio ist eine Kennzahl für das Verhältnis von aktiver Rendite und Fondsrisiko. Je positiver die Information Ratio, desto besser ist das aktive risikobereinigte Portfoliomanagement.

Infrarot-Merkmale

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IR-Merkmale sind jene Sicherheitsmerkmale auf Banknoten, die nur unter infrarotem Licht sichtbar sind. Für beide Euro-Banknoten-Serien gilt: 1) Die Banknote muss hell erscheinen und der Großteil der Druckbilder fast vollkommen verschwinden. 2) Auf der Vorderseite der Banknote muss ein streifenförmiger Ausschnitt der Wertzahl und des darunterliegenden Architekturelements (Fenster bzw. Tor) zu erkennen sein, wobei das Hologramm (Folienstreifen bzw. -element) dunkel sichtbar bleibt. 3) Auf der Rückseite aller Euro-Banknoten muss rechts oben die Seriennummer zu sehen sein, auf den Euro-Banknoten mit hohem Nennwert (50, 100, 200 und 500 EUR) darüber hinaus auch die Wertzahl rechts unten.

Inlandsnachfrage (Binnennachfrage)

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Nachfrage nach Konsum- und Investitionsgütern sowie Dienstleistungen innerhalb einer Volkswirtschaft. Gemeinsam mit der Auslandsnachfrage bildet sie die Gesamtnachfrage.

Insolvenz

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Dauerhafte Zahlungsunfähigkeit des Schuldners.

Institutionelle Investoren

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Institutionelle Investoren bilden neben privaten Investoren die zweite Anlegergruppe an den Kapitalmärkten. Es sind dies vor allem Anlagefonds, Banken, Pensionskassen und Versicherungsunternehmen.

Institutsleitzahl (ILZ)

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Die OeNB vergibt zur Identifikation von Finanzinstituten, Kreditinstituten und Versicherungen eine Institutsleitzahl.

Interbankenmarkt

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Jener Markt, an dem der Handel zwischen den Banken stattfindet. Neben Devisen, Wertpapieren und Derivaten stellen kurzfristige Ausleihungen mit Laufzeiten zwischen einem Tag und einem Jahr (Geldmarktgeschäfte) ein wesentliches Segment des Interbankenmarktes dar.

Internationale Rechnungslegungsstandards (International Financial Reporting Standards, IFRS)

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Kapitalmarktorientierte Gesellschaften müssen ihre konsolidierten Abschlüsse laut einer EG-Verordnung seit dem 1. Jänner 2005 gemäß den vom internationalen Rechnungslegungsgremium IASB (International Accounting Standards Board) seit 2003 entwickelten Standards (= IFRS) erstellen. Sämtliche vorher entwickelten Standards (International Accounting Standards – IAS) sind weiterhin gültig, sofern sie nicht vom IASB modifiziert oder durch neue Standards ersetzt werden. Bei den internationalen Rechnungslegungsstandards steht die Informationsfunktion für den Investor im Mittelpunkt.

Internationale Vermögensposition (IVP)

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Die IVP ist eine von der OeNB jährlich erstellte Statistik, die das gesamte Finanzvermögen Österreichs im Ausland jenem des Auslands in Österreich gegenüberstellt. Zum Finanzvermögen zählen Direktinvestitionen, Portfolioinvestitionen, Sonstige Investitionen (insbesondere Kredite und Einlagen), Finanzderivate und Währungsreserven. In Deutschland wird die vergleichbare Vermögensposition „Auslandsvermögensstatus“ genannt.

Internationale Währung

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Die internationale Rolle einer Währung wird üblicherweise an ihren Funktionen als Anlage- und Emissionswährung, Reservewährung, Fakturierungs- und Transaktionswährung sowie als Ankerwährung für die Wechselkurspolitik gemessen. Die bedeutendste internationale Währung ist der US-Dollar, der in vielen der angeführten Funktionen den weltweit höchsten Anteil aufweist. Der Euro hat sich in nur wenigen Jahren ebenfalls zu einer Weltwährung entwickelt und die Dominanz des US-Dollar verringert. Herausragend ist, dass sich der Euro weltweit zur wichtigsten Fakturierungswährung bei Außenhandelsgeschäften entwickelt hat. Darüber hinaus orientieren rund 40 Länder ihre Wechselkurspolitik am Euro.

Interne Bemessungsansätze

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Interne Bemessungsansätze dienen zur Bestimmung des Eigenmittelerfordernisses für das operationale Risiko, die als Teilkomponente in den AMA einfließen können. Dabei werden bankeigene Verlustdaten, die in Form einer Verlustereignis-/Geschäftsbereich-Matrix vorliegen, herangezogen. Für jedes Feld dieser Matrix müssen eine Ereigniswahrscheinlichkeit und der mögliche Verlust bestimmt werden.

Interventionskurse

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Die z. B. im Wechselkursmechanismus II (WKM II) festgelegten oberen und unteren Wechselkurse einer Währung zum Euro, bei deren Über- oder Unterschreiten die am WKM II teilnehmenden Notenbanken (d. h. auch das Eurosystem) kursregulierend am Devisenmarkt eingreift.

Investmentfonds

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Ein aus Wertpapieren bestehendes Sondervermögen, ausgewählt nach dem Grundsatz der Risikostreuung. Mit dem Kauf von Investmentfondsanteilen wird der Anleger Miteigentümer am Fondsvermögen und hat einen Anspruch auf Gewinnbeteiligung und Anteilsrückgabe zum jeweils gültigen Rücknahmepreis. In Österreich werden Investmentfonds von Kapitalanlagegesellschaften verwaltet, welche über eine Bankenkonzession verfügen müssen und somit dem Bankwesengesetz und der Bankenaufsicht unterliegen.

Investmentzertifikat

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Anteilsschein am Vermögen inländischer oder ausländischer Fonds. Mit dem Erwerb von Investmentzertifikaten werden Investoren Miteigentümer an den Einlagen, Wertpapieren oder Immobilien, in die das Fondsvolumen investiert ist.

IOSCO (International Organization of Securities Commissions)

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Internationale Vereinigung der Wertpapieraufsichtsbehörden mit rund 170 Mitgliedern. IOSCO ist federführend bei der Aufstellung von internationalen Standards im Wertpapieraufsichtsbereich.

IRB-Ansatz (Internal Ratings Based Approach)

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Zur Berechnung der Mindesteigenmittelerfordernisse für das Kreditrisiko steht Kreditinstituten alternativ zum Standardansatz auch der IRB-Ansatz zur Verfügung. In diesem Ansatz erfolgt eine Bonitätseinstufung der Kunden auf Basis bankeigener Bewertungsprozesse, welche strengen Anforderungen der Bankenaufsicht entsprechen müssen. Im IRB-Basisansatz wird nur die Ausfallwahrscheinlichkeit (PD) der Kunden durch die Bank selbst geschätzt; die restlichen Parametergrößen werden von der Bankenaufsicht vorgegeben. Im fortgeschrittenen IRB-Ansatz erfolgt zusätzlich eine eigene Schätzung weiterer Parameter laut BWG.

Iriodinstreifen (Glanzstreifen)

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Der Iriodinstreifen ist ein Sicherheitsmerkmal auf Banknoten. Auf der Rückseite der Euro-Banknoten der ersten Serie mit niedrigem Nennwert (5, 10 und 20 EUR) erkennt man beim Kippen gegen eine Lichtquelle einen glänzenden Streifen, der seine Farbe von hellgelb bis goldgelb verändert. Darauf setzen sich die Wertzahl und das €-Symbol mehrfach ab.

ISDA (International Swaps and Derivatives Association)

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Die International Swaps und Derivative Association ist eine Vereinigung mit dem Ziel, Regeln und Vorschriften für den Handel mit Derivativen zu schaffen. ISDA hat ein international standardisiertes Vertragswerk (ISDA Master Agreement) für den Handel von Swaps und Derivaten geschaffen.

ISIN (International Securities Identification Number)

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Der ISIN-Code nach ISO-Norm 6166 ist eine Wertpapierkennnummer. Verantwortlich für die Vergabe von gültigen ISIN-Codes ist in Österreich die Oesterreichische Kontrollbank. Gültig sind nur ISIN-Codes, die in der Datenbank der „Association of NNAs (ANNA)“ erfasst sind.

ISO-Code

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Der ISO-Code ist eine Kodifizierung, die u. a. im internationalen Geldverkehr zur einheitlichen Abkürzung von währungsbezogenen Wertangaben (z. B. EUR, USD, GBP) Anwendung findet.

Aussteller einer Zahlungskarte (z. B. Banken oder Kreditkartenorganisationen)

IWF (Internationaler Währungsfonds)

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Der IWF wurde 1944 zusammen mit der Weltbank konzipiert und 1945 als Sonderorganisation der Vereinten Nationen mit Sitz in Washington DC (USA) gegründet. Hauptaufgabe des IWF ist es, die internationale Stabilität aufrechtzuerhalten. Der IWF fördert die internationale Währungskooperation und Wechselkursstabilität, engagiert sich für das Wachstum des Welthandels, unterstützt Mitglieder bei Zahlungsbilanzschwierigkeiten und bei der Armutsbekämpfung. Der IWF erfüllt seine Kernaufgabe auf dreierlei Weise: (1) Kreditvergabe: Der IWF vergibt niedrig verzinste Darlehen zur Bewältigung von Zahlungsbilanzkrisen unter bestimmten wirtschaftspolitischen Auflagen, wobei er sich durch die Beiträge (Quoten) der Mitgliedsländer finanziert.; Weiters vergibt der IWF auch niedrig verzinste Darlehen an Länder zur Armutsbekämpfung. (2) Aufsicht: Der IWF erstellt laufend Wirtschafts- und Finanzmarktanalysen der Mitgliedsländer und gibt letzteren politische Empfehlungen. (3) Technische Unterstützung: Der IWF bietet seinen Mitgliedsländer technische Hilfe, d. h. Beratungs- und Schulungsleistungen beim Ausbau von Institutionen und beim Design von Wirtschafts-, Finanz- und Strukturpolitik. Österreich ist seit 27. August 1948 Mitgliedsland und hält eine Quote von 1,87 Mrd SZR (0,86 % der Gesamtquote).