Direktinvestitionen
Aktive Direktinvestitionen
Passive Direktinvestitionen
Konzepte und Komponenten
Direktinvestitionen (DI) sind grenzüberschreitende Unternehmensbeteiligungen mit einem Anteil von mindestens 10% am stimmberechtigten Kapital. Ab diesem Schwellenwert wird ein längerfristiges Engagement des Investors am Unternehmen unterstellt. Beteiligungen unter 10% werden als Portfolioinvestitionen (PI) bzw. Sonstige Investitionen (SI) klassifiziert.
Die klassische Analysesicht unterscheidet "Aktive Direktinvestitionen" (ADI) und "Passive Direktinvestitionen" (PDI): Bei ADI beteiligt sich ein Inländer an einem ausländischen Unternehmen, bei PDI sind Ausländer an österreichischen Unternehmen beteiligt. Üblicherweise stattet ein Investor sein Unternehmen mit Eigenkapital und/oder Konzernkrediten aus. Bei ADI ergeben sich daher "Forderungen" an das ausländische Unternehmen, bei PDI "Verbindlichkeiten" gegenüber dem ausländischen Investor.
Gelegentlich werden Konzernkredite jedoch auch vom Tochterunternehmen an den Investor vergeben. Dieses "Reverse Investment" verringert die ADI bzw. PDI. Direktinvestitionen sind daher ein Saldo: Forderungen minus Verbindlichkeiten bei ADI, Verbindlichkeiten minus Forderungen bei PDI.
Mit Direktinvestitionen verwandte Statistiken wie Zahlungsbilanz, Internationale Vermögensposition oder Gesamtwirtschaftliche Finanzierungsrechnung zeigen Direktinvestitionen in einer alternativen Darstellung ("Asset/liability principle"). Es werden jeweils Forderungen sowie Verbindlichkeiten aus Direktinvestitionen gezeigt, unabhängig davon ob es sich um ADI oder PDI handelt. In der Alternativdarstellung werden auch Liegenschaften und Zweckgesellschaften (SPEs) berücksichtigt, daher Direktinvestitionen im weiteren Sinn (i.w.S.).
Forderungen an das Ausland | 282 |
Verpflichtungen gegenüber dem Ausland |
248 |
Aktive und Passive Direktinvestitionen werden nach Branchen und Regionen gegliedert dargestellt.