Glossar

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Begriffe mit A

AAA (Triple A)

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Mit AAA bewerten Ratingagenturen Kreditnehmer höchster Bonität, für die das Ausfallrisiko längerfristig als sehr gering eingeschätzt wird.

Abfertigungsanwartschaft

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Die Abfertigungsanwartschaft bezeichnet den in einer Betrieblichen Mitarbeitervorsorgekasse (BV-Kasse) verwalteten Abfertigungsanspruch und entspricht der Summe aus den eingezahlten Abfertigungsbeiträgen (abzüglich der einbehaltenen Verwaltungskosten) und/oder den allenfalls an die BV-Kasse übertragenen Altabfertigungsanwartschaften sowie den zugewiesenen Veranlagungsergebnissen.

Abgabenquote

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Die Abgabenquote bezeichnet den Anteil des gesamten Aufkommens an Steuern und Sozialversicherungsbeiträgen am Bruttoinlandsprodukt (BIP).

ABS (Asset-Backed Security)

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Asset-Backed Securities sind in Zweckgesellschaften eingebrachte verbriefte Forderungen. Zur Refinanzierung des erworbenen Forderungsbestands emittieren die Zweckgesellschaften Wertpapiere auf dem Kapitalmarkt.

Abwertung

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Abwertung bezeichnet die Verringerung des Außenwertes einer Währung, die entweder durch die Veränderung von Angebot und Nachfrage nach verschiedenen Währungen auf dem Devisenmarkt (bei flexiblen Wechselkursen) oder durch Senkung des Wechselkurses durch die Zentralbank (bei fixen Wechselkursen) ausgelöst. Wertet etwa der Euro gegenüber dem US-Dollar ab, so steigt der für einen US-Dollar zu zahlende Euro-Betrag. Gegenteil: Aufwertung.

Abwicklung einer Bank

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Verfahren des geordneten Marktaustritts, d. h. unter Aufrechterhaltung von essenziellen Funktionen und möglichster Schonung der Steuerzahler.

Acquirer

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Als Acquirer wird ein Dienstleister bezeichnet, der für die Autorisierung und Abrechnung von Kartenzahlungen sorgt. Er wirbt als Lizenznehmer einer Kartenorganisation Händler als Vertragsunternehmen an, um deren Kunden bargeldlose Zahlungen über die jeweilige Kartenorganisation zu ermöglichen.

Agio bezeichnet im Allgemeinen den Ausgabeaufschlag (d. i. die Differenz zwischen Nennwert und Ausgabepreis) z. B. bei Wertpapieren oder Bullionmünzen. Gegenteil: Disagio.

Eine Aktie ist ein Wertpapier, das einen Anteil am Grundkapital einer Aktiengesellschaft (AG) verbrieft und dem Inhaber Vermögens- und Mitspracherechte sichert.

Aktiengesellschaft (AG)

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Eine AG ist eine Gesellschaft mit eigener Rechtspersönlichkeit, bei der die Gesellschafter (Aktionäre) an dem in Aktien aufgeteilten Grundkapital beteiligt sind, ohne persönlich für die Verbindlichkeiten der Gesellschaft zu haften.

Aktienindex

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Ein Aktienindex ist ein Indikator für die durchschnittliche Preisentwicklung des Aktienkorbs eines Landes, einer Region oder auch einzelner Branchen und bildet das Preisniveau der ausgewählten Aktien an einem bestimmten Tag ab, entweder als Preisindex (auf Basis der reinen Aktienkursveränderungen) oder als Performanceindex (unter Hinzurechnung der Dividendenzahlungen).

Aktienkurs

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Der Kurs einer Aktie ergibt sich aus Angebot und Nachfrage an der Börse und repräsentiert den Wert des Unternehmensanteils.

Aktienmarkt

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Der Aktienmarkt ist jenes Segment des Kapitalmarktes, das die Emission von Aktien (Primärmarkt) und deren Handel (Sekundärmarkt) umfasst. Durch die Emission von Aktien können sich Unternehmen Eigenkapital beschaffen.

Aktionär

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Der Aktionär ist Anteilseigner (Miteigentümer) einer Aktiengesellschaft und besitzt bestimmte, im Aktiengesetz definierte Mitgliedschaftsrechte. Seine Hauptrechte sind das Recht zur Teilnahme an der Hauptversammlung, das Stimmrecht und bestimmte Auskunftsrechten. Der Aktionär hat zudem Anspruch auf seinen Anteil am Unternehmensgewinn, soweit dieser nicht nach Gesetz, Satzung oder Hauptversammlungsbeschluss ausgeschlossen ist. Im Gegenzug haftet er für die Verbindlichkeiten der Gesellschaft, allerdings nur mit seiner Einlage.

Aktiva sind Vermögenswerte, in denen das Unternehmenskapital veranlagt ist (= Mittelverwendung) und werden in der Bilanz auf der linken Seite dargestellt. Das Gegenstück dazu bilden die Passiva (= Mittelherkunft).

Aktive Rendite

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Die aktive Rendite bezeichnet die Differenz der jeweiligen Fondsrendite zur Rendite eines Benchmarkportfolios.

Alpha-Faktor

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Der Alpha-Faktor ist ein vom Basler Ausschuss für Bankenaufsicht festgelegter Prozentsatz, in dessen Höhe Kreditinstitute Eigenmittel im Verhältnis zu ihrem Betriebsertrag halten müssen, wenn sie ihre regulatorischen Eigenmittelerfordernisse für das operationale Risiko nach dem Basisindikatoransatz ermitteln.

Ankerwährung

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Als Ankerwährung wird jene Währung bezeichnet, an die ein (kleineres) Land seine eigene Währung koppelt (üblicherweise die des größten und dominierenden Handelspartners). Für mehrere Länder in Europa außerhalb des Euroraums dient der Euro als Ankerwährung.

Als Anleihe wird ein Forderungs(wert)papier mit genau festgelegten Bedingungen hinsichtlich Verzinsung, Laufzeit und Rückzahlungsverpflichtungen bezeichnet. Über die Emission von Anleihen nehmen Großschuldner – die öffentliche Hand (Bund, Länder, Gemeinden), Großunternehmen und Banken – längerfristige Darlehen auf.

Anleihemarkt (Rentenmarkt)

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Der Anleihemarkt (auch Rentenmarkt genannt) ist jenes Segment des Kapitalmarktes, das die Emission von Anleihen (Primärmarkt) und deren Handel (Sekundärmarkt) umfasst. Durch die Emission von Anleihen können sich Unternehmen Fremdkapital beschaffen, ohne einen Kredit aufnehmen zu müssen. Der Anleihemarkt ist gemessen an Umsatz, Anzahl notierter Wertpapiere und Neuemissionen von größerer Bedeutung als der Aktienmarkt.

Anteilspapier

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Ein Anteilspapier ist ein Wertpapier, das in der Regel einen Anteil an einem Unternehmen bzw. am Sondervermögen einer Kapitalanlagegesellschaft verbrieft, also entweder eine Aktie (börsennotiert oder nicht börsennotiert) oder ein Investmentzertifikat (Untergliederung: Aktienfonds, Geldmarktfonds, Rentenfonds und gemischte Fonds).

Antizyklischer Kapitalpuffer

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Durch den antizyklischen Kapitalpuffer (AZKP) wird in Zeiten exzessiven Kreditwachstums zusätzliches Eigenkapital in den Banken aufgebaut. Dies soll zu einer nachhaltigeren Kreditvergabe führen. Sollte es zu einer Krise kommen, kann der AZKP verringert werden. Dadurch stünde den Banken mehr Kapital zur Verlustabsorption zur Verfügung, womit einer Verknappung des Kreditangebots in Krisenzeiten entgegengewirkt werden kann. Der AZKP betrifft die gesamte Kreditvergabe in einem Land und ist somit für alle im Inland vergebenen Kredite einzuhalten. Die Höhe des Puffers hängt von der Entwicklung und den spezifischen Gegebenheiten einer Volkswirtschaft ab.

APP (expanded Asset Purchase Programme)

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Im Rahmen des erweiterten Programms zum Ankauf von Vermögenswerten erwirbt das Eurosystem gedeckte Schuldverschreibungen (CBPP3), forderungsbesicherte Wertpapiere (ABSPP), Anleihen des öffentlichen Sektors (PSPP) sowie Unternehmensanleihen (CSPP).

Arbeitslosenquote

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Die Arbeitslosenquote wird als Anteil der arbeitslosen Personen an den Erwerbspersonen errechnet. Die Angaben über die Anzahl der Erwerbspersonen können aus Registern von Sozialversicherungsträgern und dem Arbeitsmarktservice (AMS) stammen. In diesem Fall handelt es sich um die Registerarbeitslosenquote. Alternativ werden Haushaltsbefragungen durchgeführt. Auf Basis dieser Daten wird die Arbeitslosenquote laut Eurostat ermittelt.

Arbeitslosenquote laut Eurostat

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Für die Arbeitslosenquote laut Eurostat wird die Anzahl der arbeitslosen Personen und der Erwerbspersonen aus Haushaltsbefragungen (Arbeitskräfteerhebung) ermittelt. Sie eignet sich für internationale Vergleiche und wird nur saisonbereinigt publiziert. Aufgrund definitorischer Unterschiede – sowohl bei den Erwerbspersonen als auch bei den arbeitslosen Personen – ist die internationale Quote niedriger als die in Österreich übliche Registerarbeitslosenquote.

Arbeitslose Personen

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Als arbeitslose Personen werden jene Menschen erfasst, die beim Arbeitsmarktservice (AMS) zum Zweck der Arbeitsvermittlung sind und die nicht in Beschäftigung oder Ausbildung (Schulung) stehen.

Arbeitsmarkt

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Auf dem Arbeitsmarkt treffen Angebot an Arbeit (durch Arbeitnehmer) und Nachfrage nach Arbeit (durch Arbeitgeber) zusammen. Der Arbeitsmarkt kann in Teilmärkte, z. B. für bestimmte Berufe oder Qualifikationen, aufgeteilt werden.

Arbeitstägige Bereinigung

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Die arbeitstägige Bereinigung ist eine statistische Methode zum Ausgleich von Produktions- bzw. Umsatzänderungen, die auf eine kalenderbedingte Variation der Arbeitstage zurückzuführen sind. So kann sich etwa die Produktion in einem Monat im Vergleich zum gleichnamigen Monat des Vorjahres allein dadurch erhöhen, dass um einen Arbeitstag länger produziert worden ist.

Arbitrage (Arbitragegeschäft)

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Arbitrage bezeichnet eine Handelsstrategie, die aus Marktpreisdifferenzen Kapital schlägt. Notiert z. B. eine Aktie an zwei Börsen zu unterschiedlichen Kursen, so kann sie zum niedrigeren Kurs gekauft und gegen Gewinn zum höheren Kurs weiterverkauft werden. Diese Transaktion sollte dazu führen, dass sich die Kurse an den beiden Börsen annähern (die „zu billige Aktie“ wird vermehrt nachgefragt, die „zu teure Aktie“ wird vermehrt angeboten), sodass in der Folge keine Arbitragegewinne mehr zu erzielen sind.

ARTIS (Austrian Real Time Interbank Settlement System)

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ARTIS ist ein ehemals von der OeNB betriebenes Echtzeit-Bruttozahlungsverkehrssystem (RTGS-System), das im Zuge der Umstellung der Zahlungsverkehrsinfrastruktur in Europa (von TARGET auf TARGET2) von neuen Systemen (SSP und HOAM.AT) abgelöst wurde.

ATX (Austrian Traded Index)

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Der ATX ist ein von der Wiener Börse AG entwickelter und in Echtzeit berechneter Preisindex, in dem große Unternehmen mit hoher Bonität repräsentiert sind. Der ATX enthält die 20 liquidesten Aktien der Wiener Börse, gewichtet gemäß ihrer Marktkapitalisierung. Ausgangspunkt für die Berechnung des ATX ist der 2. Jänner 1991 mit 1.000 Punkten.

Aufwand-Ertrag-Relation (Cost Income Ratio)

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Die Aufwand-Ertrag-Relation ist das Verhältnis zwischen Verwaltungsaufwand und operativem Ertrag einer Bank und damit ein Indikator für deren Kosteneffizenz. Der Verwaltungsaufwand setzt sich aus Personal- und Sachaufwand sowie Abschreibungen auf Sachvermögen und immaterielles Anlagevermögen zusammen; der operative Ertrag aus Zinsüberschuss, Provisionsüberschuss, Handelsergebnis und sonstigem betrieblichem Ergebnis.

Aufwertung

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Aufwertung bezeichnet die Steigerung des Außenwertes einer Währung, entweder ausgelöst durch die Veränderung von Angebot und Nachfrage nach verschiedenen Währungen auf dem Devisenmarkt (bei flexiblen Wechselkursen) oder durch Erhöhung des Wechselkurses durch die Zentralbank (bei fixen Wechselkursen). Wertet z. B. der Euro gegenüber dem US-Dollar auf, so sinkt der für einen US-Dollar zu zahlende Euro-Betrag. Gegenteil: Abwertung.

Ausfallwahrscheinlichkeit (Probability of Default, PD)

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Die PD ist die Wahrscheinlichkeit, dass ein Kreditnehmer innerhalb eines bestimmten Zeitraums (in der Regel ein Jahr) ausfallen bzw. zahlungsunfähig wird. Bei den IRB-Ansätzen zum Kreditrisiko stellt die PD einen zu schätzenden Risikoparameter dar.

Auslandsnachfrage

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Die Auslandsnachfrage ist die Summe aller Exporte an Waren und Dienstleistungen einer Volkswirtschaft in sämtliche andere Wirtschaftsräume.

Außenwirtschaftliches Gleichgewicht

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Eine Volkswirtschaft ist außenwirtschaftlich im Gleichgewicht, wenn sich die Zahlungseingänge und -ausgänge laut Leistungsbilanz genau die Waage halten. Defizite oder Überschüsse sind ein Gradmesser für die Wettbewerbsfähigkeit einer Volkswirtschaft im Verhältnis zur Weltwirtschaft. Deshalb ist außenwirtschaftliches Gleichgewicht etwa neben Wirtschaftswachstum, Preisstabilität und niedriger Arbeitslosigkeit eine wirtschaftspolitische Zielvariable.

Außerbilanzielle Geschäfte

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Außerbilanzielle Geschäfte sind Bankgeschäfte, die sich nicht in der Bilanz der Bank niederschlagen.

Automatische Stabilisatoren

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Unter den automatischen Stabilisatoren werden jene Einnahmen- und Ausgabenvariablen des öffentlichen Haushalts verstanden, die sich automatisch (ohne gezielte wirtschaftspolitische Eingriffe) konjunkturstabilisierend verändern, d. h., in Abschwüngen (Aufschwüngen) die gesamtwirtschaftliche Nachfrage stimulieren (dämpfen). So bedingt ein Rückgang der Produktion (bei gegebenem Abgabensystem) automatisch eine Verringerung des Steueraufkommens und (bei gegebenem Arbeitslosenversicherungssystem) eine automatische Erhöhung der Sozialleistungen an die privaten Haushalte, sofern die Arbeitslosigkeit steigt. Dies führt zu einer konjunkturell bedingten Verschlechterung des Budgetsaldos.