Österreichische Malerei der Zwischenkriegszeit
Mit dem Ende des Ersten Weltkrieges ging Österreich seine politisch und kulturell führende Stellung verloren. Die neuen Zentren waren Berlin, Paris und Weimar. Die internationalen Stilrichtungen wie der Expressionismus, der Kubismus, die Neue Sachlichkeit oder der Futurismus fanden in Österreich ihren Niederschlag in einer zumeist abgewandelten, abgeschwächten Form. Dabei blieb die Malerei fast ausschließlich gegenständlich.
In den letzten Jahren hat die OeNB schwerpunktmäßig Gemälde der Neuen Sachlichkeit angekauft. Die Neue Sachlichkeit war ein wichtiger Kunststil dieser Zeit, der sich durch eine distanzierte, sachliche Darstellung der Dinge auszeichnete und in Österreich eine spezielle Ausprägung erfahren hat. Bei der Wahl der Motive und der Maltechnik orientierten sich viele Künstler an den Tafelbildern der Alten Meister. Einige typische Werke musealer Qualität von Greta Freist, Karl Hauk, Victor Planckh, Herbert Ploberger, Herbert Reyl-Hanisch, Franz Sedlacek und Rudolf Wacker befinden sich in der Sammlung der Oesterreichischen Nationalbank.
Hauptvertreter des malerischen Expressionismus – der sich durch eine expressive Pinselführung, einen oft pastosen Farbauftrag und eine intensive Farbgebung auszeichnet – sind Oskar Kokoschka, Anton Faistauer, Robin Christian Andersen sowie Anton Kolig und seine Schüler Anton Mahringer und Gerhart Frankl aus dem Nötscher Kreis. Der ursprünglich aus der expressionistischen Wiener Schule kommende Max Oppenheimer hat wie Josef Floch, Wilhelm Thöny und viele andere Künstler dieser Zeit vorwiegend im Ausland gelebt und ist vor Ausbruch des Krieges in die Vereinigten Staaten emigriert.
Eine Auseinandersetzung mit dem Kubismus ist in den Werken von Albert Paris Gütersloh, Alfred Wickenburg und Robert Kloss zu erkennen. Allerdings bleibt ihre Malerei bei einer dekorativ-kubistischen Gestaltung der Bildfläche gegenständlich. Gütersloh hatte wie Herbert Boeckl, Josef Dobrowsky und Fritz Wotruba als Professor an der Akademie der bildenden Künste Wien viele bedeutende Künstler der Zeit nach 1945 ausgebildet. Auch ein Werk von Erika Giovanna Klien, einer Hauptvertreterin des Wiener Kinetismus, der sich auf abstrakt-kubistische Weise mit dem Thema Bewegung beschäftigte, wurde angekauft.
Die Tiroler Malerei der Zwischenkriegszeit ist unter anderem durch zwei Hauptwerke, das „Mittagessen“ und „Die Quelle“, von Albin Egger-Lienz und fünf Genre- und Landschaftsbilder von Alfons Walde vertreten, wobei Egger-Lienz zum Monumentalen, Mystischen tendierte und Walde eher zur romantischen Darstellung der Tiroler Alpen und des modernen Wintersports.
Schließlich sind noch die stimmungsvollen Landschafts- und Genrebilder von Carl Moll, Ferdinand Brunner und Oskar Laske, die malerisch-expressiven Arbeiten des Wiener Landschafts- und Genremalers Ernst Huber, die Gemälde der Wiener Maler Carl Fahringer, Ludwig Heinrich Jungnickel und Franz von Zülow als Teil der Sammlung zu nennen.
- Robin Christian Andersen
- Werner Berg
- Albert Birkle
- Hans Böhler
- Ferdinand Brunner
- Josef Dobrowsky
- Albin Egger-Lienz
- Willy Eisenschitz
- Franz Elsner
- Lisl Engels (geb. Cech)
- Carl Fahringer
- Anton Faistauer
- Anton Filkuka
- Josef Floch
- Greta Freist
- Hans Fronius
- Josef Gassler
- Albert Paris Gütersloh
- Felix Albrecht Harta
- Karl Hauk
- Carry Hauser
- Ernst Huber
- Ludwig Heinrich Jungnickel
- Wilhelm Kaufmann
- Erika Giovanna Klien
- Robert Kloss
- Oskar Kokoschka
- Anton Kolig
- Oskar Laske
- Johann Laurer
- Anton Mahringer
- Carl Moll
- Franz Neuber
- Max Neuböck
- Max Oppenheimer
- Viktor Planckh
- Viktor Pipal
- Herbert Ploberger
- Igo Pötsch
- Wilhelm Nicolaus Prachensky
- Maximilian Reinitz
- Herbert Reyl-Hanisch
- Otto Rudolf Schatz
- Franz Sedlacek
- Josef Stoitzner
- Wilhelm Thöny
- Viktor Tischler
- Rudolf Wacker
- Alfons Walde
- Alfred Wickenburg
- Franz Windhager
- Franziska Zach
- Fritz Zerritsch
- Franz von Zülow
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