Greta Freist
1904, Weikersdorf in NÖ – 1993, ParisGreta Freist studiert an der Akademie der bildenden Künste in Wien bei Rudolf Bacher und Rudolf Jettmar. Später arbeitet sie gemeinsam mit Gottfried Goebel, ihrem Lebenspartner, und Heimito von Doderer in einem Atelier, das auch zu einem literarischen Treffpunkt wird. Die Künstlerin emigriert mit Goebel 1936 nach Paris, wo es zur ersten Ausstellung im Salon d’Automne kommt. Nach schwierigen Kriegsjahren wird 1950 in ihrem Atelier die französische Sektion des Internationalen Art Club gegründet. Die Künstlerin durchlebt viele Stilrichtungen, so den magisch gefärbten Realismus (La danseuse, 1938), den sie einerseits zum Surrealen (Die Taube, 1939), andererseits in Richtung Abstraktion abwandelt. Von etwa 1949 bis 1967 malt sie abstrakt, dann wendet sie sich – inspiriert von einer Spanienreise – wieder einer figurativen, phantastischen Malweise zu, nunmehr mit zeitkritischer Aussage – sie will die Entmenschlichung der Welt zum Ausdruck bringen. Von 1988 bis zu ihrem Tod widmet sie sich wieder der Abstraktion. Sie nimmt an zahlreichen Ausstellungen in Paris teil; 1959 findet in der Galerie Inge Ahlers in Mannheim eine Kollektivausstellung ihrer Werke statt. In Wien ist sie auf der Ausstellung Querschnitt 1956 in der Wiener Secession vertreten, 1961 widmet ihr das Kulturamt der Stadt Wien eine Ausstellung, 1976 die Galerie Peithner-Lichtenfels. Sie ist Mitglied der Künstlergruppe „Der Kreis“ und nimmt auch an deren Ausstellungen teil.