Statistiken – Daten und Analysen Q3-20
Editorial
Liebe Leserinnen und Leser!
Die aktuelle COVID-19-Krise prägt weiterhin das Leben in Österreich und der Welt. In dieser Ausgabe von Statistiken – Daten & Analysen können wir Ihnen nun erste Zahlen (zumeist aus dem ersten Quartal 2020) dazu liefern, welche Auswirkungen die Pandemie auf Österreichs Finanzwirtschaft hat.
Der einleitende Artikel von Martin Bartmann beschäftigt sich mit den wirtschaftlichen Auswirkungen der COVID-19-Krise auf nichtfinanzielle Unternehmen bzw. private Haushalte in Österreich und im Euroraum hinsichtlich des Kreditwachstums sowie der Neukreditvergaben. Insbesondere beim Kreditwachstum nichtfinanzieller Unternehmen kam es seit Ausbruch der Krise im Euroraum zu einem sprunghaften Anstieg der Wachstumsraten.
Wie gewohnt werden Ihnen die aktuellsten Österreich-Ergebnisse der euroraumweiten Umfrage über das Kreditgeschäft bei einer Auswahl an Banken von Gerald Hubmann präsentiert. Auch hier spiegelt sich die COVID-19-Krise sowohl in der Angebots- als auch der Nachfrageseite der Kreditvergabe aber auch in den Kreditrichtlinien und Kreditbedingungen wider. Analog zu den gemeldeten Daten, die im vorherigen Artikel beschrieben werden, zeigt sich hier ebenfalls ein deutlicher Anstieg der Nachfrage nach Krediten durch Unternehmen. Für das dritte Quartal 2020 wird eine weiter – jedoch nur mehr leicht – steigende Gesamtnachfrage nach Unternehmenskrediten erwartet.
Unabhängig von der COVID-19-Krise beschreiben Thomas Pöchel, Matthias Wicho und Stefan Wiesinger die statistische Erfassung und Bedeutung von Factoring und Finanzierungsleasing in der Unternehmensfinanzierung. Als Teil der sogenannten Nichtbankenfinanzintermediation (oftmals auch als „Schattenbankensektor“ bezeichnet) stellen diese beiden Geschäftsformen in Österreich eine der wesentlichen alternativen Formen zur klassischen Kreditfinanzierung des Bankensektors dar. Allerdings wird auch gezeigt, dass sich die inländischen Finanzierungsleasing- und Factoringeinheiten in hohem Maße (direkt oder indirekt) im Besitz des Bankensektors befinden.
Das Geldvermögen des Haushaltssektors unter COVID-19 im ersten Quartal 2020
Stefan Wiesinger 1
Das netto verfügbare Einkommen des Haushaltssektors 2 betrug im ersten Quartal 2020 225 Mrd EUR 3 – dies bedeutet trotz des Beginns des COVID-19-bedingten Lockdowns in der zweiten Märzhälfte ein leichtes Wachstum von 0,2% im Vergleich zum Quartal davor sowie von 2,7% im Vergleich zum Vorjahresquartal. Einer der möglichen Gründe dieses Wachstums ist die Auswirkung der positiven Lohnverhandlungen für 2020, die den negativen Einkommenseffekt der ersten Wochen von COVID-19 teilweise kompensieren konnte. Der Individualkonsum des Haushaltssektors stieg allerdings im Vergleich zum Vorjahresquartal geringer (1,9%). Somit deuten die realwirtschaftlichen Daten des ersten Quartals 2020, die erst den Beginn des COVID-19-bedingten Lockdowns abdecken, auf ein Wachstum der Sparquote des Haushaltssektors hin. Die Daten decken sich auch mit bereits publizierten Prognosen für das Jahr 2020.
Der österreichische Haushaltssektor besaß mit Ende des ersten Quartals 2020 ein Geldvermögen von 716 Mrd EUR. Im Vergleich zum Vorquartal (viertes Quartal 2019: 731 Mrd EUR) bedeutet dies einen Rückgang von 2,1%. Dieser Rückgang ist zu einem großen Teil auf die COVID-19-bedingten globalen Kurseinbrüche zurückzuführen.
Finanzielle Vermögenswerte des Haushaltssektors, die in Form von Investmentzertifikaten (61 Mrd EUR) sowie börsennotierte Aktien (22 Mrd EUR) veranlagt sind, verzeichneten im ersten Quartal 2020 kursbedingte Rückgänge in Höhe von knapp 14,4% (14 Mrd EUR). Diese Verluste konnten allerdings durch eine Erholung auf den Finanzmärkten im zweiten Quartal teilweise kompensiert werden. 4 Obwohl sowohl börsennotierte Aktien als auch Investmentzertifikate Kurseinbrüche zu verzeichnen hatten, reagierten österreichische Haushalte mit unterschiedlichen Investitionsentscheidungen darauf: Noch im ersten Quartal 2020 wurde mit knapp 0,5 Mrd EUR weit mehr in börsennotierte Aktien investiert als durchschnittlich während der letzten drei Jahre (0,05 Mrd EUR). Bei Investmentzertifikaten zeigte sich allerdings ein anderes Bild – die Investitionstätigkeit blieb im ersten Quartal 2020 mit 0,3 Mrd EUR eher verhalten (Durchschnitt der letzten drei Jahre: 0,7 Mrd EUR).
Das gehaltene Unternehmenskapital in Form von sonstigen Anteilsrechten 5 wurde vom Schock am Kapitalmarkt weitestgehend verschont. Im ersten Quartal 2020 betrugen diese Beteiligungen rund 139 Mrd EUR (19,4% des Geldvermögens) – dies entsprach somit dem Vorjahreswert. Es wird sich aber aller Voraussicht nach erst in späteren Quartalen zeigen, wie sich Haushalte im Zuge des Lockdowns längerfristig verhalten. Zuverlässige Zahlen werden auf Grund einer bestehenden Verzögerung bezüglich der Jahresabschlüsse von Unternehmen erst in zwei Jahren zur Verfügung stehen.
Während des COVID-19-bedingten Lockdowns hat der Haushaltssektor seinen Bargeldbestand 6 im ersten Quartal 2020 um knapp 1,1 Mrd EUR erhöht. Diese Entwicklung des Bargeldbestands spiegelt sich unter anderem in der Einlagenentwicklung wider. Im ersten Quartal 2020 reduzierte sich das Einlagenvolumen um 1,1 Mrd EUR, wobei die mittlerweile traditionelle Umschichtung von gebundenen Einlagen (–1,7 Mrd EUR) auf täglich fällige Einlagen (0,6 Mrd EUR) auch weiterhin erkennbar war.
Die Nettoveränderung 7 des Geldvermögens des Haushaltssektors im ersten Quartal 2020 erreichte mit –15,1 Mrd EUR einen historischen Höchstwert. Selbst die Auswirkungen der Finanzkrise 2008 waren über das ganze Jahr kumuliert betrachtet mit –7,0 Mrd EUR deutlich schwächer ausgeprägt. Dabei spielen die zuvor beschriebenen Preiseffekte von börsennotierten Aktien sowie Investmentzertifikaten mit einem Rückgang von insgesamt 14 Mrd EUR eine ausschlagegebende Rolle. Wie in Grafik 1 ersichtlich, ist dieser negative Effekt auf das Geldvermögen der Haushalte – über einen längeren Zeitraum betrachtet – allerdings lediglich als kleinere Korrektur zu werten, da zwischen dem ersten Quartal 1999 und dem vierten Quartal 2019 das Geldvermögen um durchschnittlich 5,2 Mrd EUR pro Quartal gestiegen ist.
Die Kreditnachfrage des Haushaltssektors war im ersten Quartal 2020 traditionell niedrig (0,3 Mrd EUR). Die kumulierte Betrachtung der letzten vier Quartale zeigt allerdings mit 6,4 Mrd EUR ein ähnliches Bild wie die vorherigen kumulierten Quartale (6,1 Mrd EUR), sodass ein COVID-19-bedingter Einfluss auf die Kreditnachfrage des Haushaltssektors nahezu ausgeschlossen werden kann.
1 Oesterreichische Nationalbank, Abteilung Statistik – Außenwirtschaft, Finanzierungsrechnung und Monetärstatistiken, stefan.wiesinger@oenb.at.
2 Der Haushaltssektor umfasst sowohl private Haushalte, welche auch Einzelunternehmen inkludieren, als auch private Organisationen ohne Erwerbszweck.
3 Hier handelt es sich um eine über die letzten vier Quartale kumulierte Zahl.
4 Die gesamtwirtschaftlichen Ergebnisse dazu werden erstmals im September 2020 produziert.
5 Hier handelt es sich hauptsächlich um Beteiligungen an österreichischen GmbHs sowie an Privatstiftungen.
6 Die statistische Erfassung von Bargeld benötigt auf Grund mangelnder Informationen etwaiger Counterpartsektoren bestimmte Annahmen. Die im ersten Quartal getroffene Schätzung beruht zu einem großen Teil auf der von der EZB veröffentlichten Erhöhung des Banknotenumlaufs.
7 Die Nettoveränderung umfasst alle statistischen Komponenten, die etwaige Standveränderungen beschreiben, wie beispielsweise Transaktionen, Preiseffekte, Wechselkurseffekte sowie Reklassifikationen.
Kursverluste lassen Bilanzsumme der Versicherungen absacken
Nina Eder, Thomas Pöchel 8
Die Bilanzsumme der österreichischen Versicherungen reduzierte sich im ersten Quartal 2020 im Jahresvergleich um rund 6 Mrd EUR auf einen Bestand von 132,1 Mrd EUR. Dieser Rückgang war lediglich mit –2,2 Mrd EUR auf Nettotransaktionen zurückzuführen, wogegen der überwiegende Teil den Kursverlusten der Wertpapierbestände (–4,4 Mrd EUR) geschuldet war, denen nur leichte Wertzuwächse in Höhe von 0,7 Mrd EUR bei den restlichen Bilanzpositionen gegenüberstanden. Die starke Abwertung der Wertpapierbestände der Versicherungen im Jahresvergleich (–4,4 Mrd EUR) wurde hauptsächlich von den Kursverlusten im ersten Quartal 2020 (–6,8 Mrd EUR) bestimmt. Dies führte dazu, dass im März 2020 das tiefste Bestandsniveau seit Erhebungsbeginn der EZB-Versicherungsstatistik im Rahmen von Solvency II im Jahr 2016 erreicht wurde. Die Abwertung der Wertpapierbestände der österreichischen Versicherungen im ersten Quartal 2020 (–6,8 Mrd EUR) setzte sich aus einem kursbedingten Rückgang um 11,7% (bzw. 2,3 Mrd EUR) bei Aktien und sonstigen Anteilsrechten, 8,6% (bzw. 3,2 Mrd EUR) bei Investmentfondsanteilen und 2,4% (bzw. 1,3 Mrd EUR) bei festverzinslichen Wertpapieren zusammen. Da sich die Finanzmärkte im zweiten Quartal aber bereits wieder erholen konnten, dürften auch die Kursverluste von den österreichischen Versicherungsunternehmen zumindest mittelfristig wieder kompensiert werden können.
Bilanzsumme der Versicherungen fällt aufgrund des Finanzmarkteinbruchs massiv
Die Bilanzsumme der österreichischen Versicherungsunternehmen sank zum Ende des ersten Quartals 2020 mit 132,1 Mrd EUR auf das tiefste Niveau seit Erhebungsbeginn der EZB-Versicherungsstatistik im Jahr 2016. Der Rückgang um rund 6 Mrd EUR im Jahresvergleich ließ sich nur zu –2,2 Mrd EUR auf Nettotransaktionen zurückführen, der überwiegende Teil resultierte jedoch aus Kursverlusten auf den Finanzmärkten (–4,4 Mrd EUR), denen nur leichte Wertzuwächse in Höhe von 0,7 Mrd EUR bei den restlichen Bilanzpositionen gegenüberstanden. Diese starke Abwertung der Wertpapierbestände der Versicherungen im Jahresvergleich (–4,4 Mrd EUR) war hauptsächlich durch die Kursverluste im ersten Quartal 2020 (–6,8 Mrd EUR) getrieben, welche sich aus einem kursbedingten Rückgang um 11,7% (bzw. 2,3 Mrd EUR) bei Aktien und sonstigen Anteilsrechten, 8,6% (bzw. 3,2 Mrd EUR) bei Investmentfondsanteilen und 2,4% (bzw. 1,3 Mrd EUR) bei festverzinslichen Wertpapieren zusammensetzten. Die teilweise Erholung der Finanzmärkte im zweiten Quartal 2020 lässt aber auch für die Wertpapierbestände der Versicherungen zumindest mittelfristig auf Entspannung hoffen.
Betrachtet man die Transaktionen und nicht-transaktionsbedingten Veränderungen der drei wichtigsten Veranlagungsinstrumente der Versicherungen – festverzinsliche Wertpapiere, Fondsanteile sowie Aktien und sonstige Anteilsrechte – wies das beherrschende Instrument, die festverzinslichen Wertpapiere, gegenüber dem Vergleichsquartal des Vorjahres mit –3,6% die stärksten transaktionsbedingten Veränderungen auf. Insgesamt nahmen in dieser Veranlagungskategorie – mit Ausnahme eines geringfügigen Anstiegs (Jahreswachstumsrate +0,1% im ersten Quartal 2019) – die transaktionsbasierten Nettoinvestitionen seit Erhebungsbeginn 2016 fortlaufend ab (und zeigen mit oben genannter Ausnahme seit Ende 2018 durchgehend negative Jahreswachstumsraten). Dies ist allerdings auch dem Umstand der wenigen Neuemissionen und der damit einhergehenden geringen Veranlagungsbreite geschuldet.
Mit einem transaktionsbedingten Rückgang um 2 Mrd EUR gegenüber dem Vergleichsquartal des Vorjahres fielen die festverzinslichen Wertpapiere per Ende des ersten Quartals 2020 auf einen Bestand von 53,1 Mrd EUR. Die Nettoabflüsse in Höhe von 0,8 Mrd EUR im vierten Quartal 2019 waren in dieser Veranlagungskategorie seit Erhebungsbeginn der EZB-Versicherungsstatistik die bisher höchsten in einem Quartal verzeichneten transaktionsbasierten Abflüsse. Die Kursverluste der Schuldverschreibungen waren in den letzten beiden Quartalen (viertes Quartal 2019 und erstes Quartal 2020) mit jeweils –1,3 Mrd EUR ähnlich hoch.
Die zweitbedeutendste Veranlagungskategorie der Versicherungen – die Investmentfondsanteile – zeigten für das erste Quartal 2020 eine positive transaktionsbedingte Jahreswachstumsrate von 0,1%, die vor allem durch die Investitionen im zweiten Quartal des Vorjahres getragen wurden. Im Gegenzug kam es im ersten Quartal 2020 zu Nettoverkäufen in Höhe von 0,2 Mrd EUR. Die Investmentfondsanteile wurden von den Kurseinbrüchen auf den Finanzmärkten im ersten Quartal 2020 mit –3,2 Mrd EUR ebenfalls stark getroffen. Der Bestand an von Versicherungen gehaltenen Investmentzertifikaten belief sich zuletzt auf 33,8 Mrd EUR und lag damit auf dem Niveau von Ende 2018 (33,4 Mrd EUR).
Für Aktien und sonstige Anteilsrechte lag die transaktionsbedingte Jahreswachstumsrate bei –0,6%. Dies war hauptsächlich auf Verkäufe im zweiten Quartal 2019 zurückzuführen, wogegen im ersten Quartal 2020 die Nettotransaktionen nahezu bei null lagen. Die Kursverluste der Aktien und sonstigen Anteilsrechte waren im ersten Quartal 2020 mit –2,3 Mrd EUR ausgesprochen hoch und reduzierten diese Veranlagungskategorie auf einen Bestand von 17,1 Mrd EUR. Dies bedeutete den niedrigsten Wert seit Erhebungsbeginn 2016.
Innerhalb dieser Kategorie bedeutete dies für die Veranlagungen der österreichischen Versicherungen einen Kursverlust von 30 % (bzw. 0,4 Mrd EUR) bei börsennotierten Aktien sowie 14 % (bzw. 1,9 Mrd EUR) bei nicht-börsennotierten Aktien, während die gehaltenen sonstigen Anteilsrechte vergleichsweise stabil blieben.
8 Oesterreichische Nationalbank, Abteilung Statistik – Außenwirtschaft, Finanzierungsrechnung und Monetärstatistiken, nina.eder@oenb.at, thomas.poechel@oenb.at.
Erste Auswirkungen der COVID-19-Krise auf die Außenwirtschaft im ersten Quartal 2020 sichtbar
Erza Aruqaj, Patricia Walter 9
Auch bzw. gerade in Sondersituationen wie derjenigen der aktuellen COVID-19-Krise stellen offizielle Statistiken wichtige Grundlagen dar, um wirtschaftliche Effekte erkennen und wirtschaftspolitische Schritte einleiten zu können. Die wirtschaftlichen Auswirkungen der COVID-19-Krise spiegeln sich in der Zahlungsbilanz für das erste Quartal 2020 bereits in Ansätzen wider, wenngleich die Lockdown-Maßnahmen erst in der zweiten Märzhälfte begonnen haben.
Der Leistungsbilanzsaldo wuchs im ersten Quartal 2020 im Vergleich zum Vorjahresquartal moderat um 3% auf rund 5 Mrd EUR an, jedoch war ein Rückgang grenzüberschreitender Transaktionen (etwa –10% sowohl bei Zu- als auch bei Abflüssen) zu beobachten.
Der Nettowert der Kapitalbilanz von 4,9 Mrd EUR war deutlich höher als im Vergleichszeitraum des Vorjahres, die ersten Auswirkungen der COVID-19-Krise spiegeln sich in den einzelnen Segmenten in den Bruttowerten wider.
COVID-19-Krise und die Auswirkungen auf die Datenproduktion
Auch bzw. gerade in außergewöhnlichen Situationen wie der aktuellen COVID-19-Krise werden offizielle Statistiken benötigt, um resultierende Effekte profund einschätzen und wirtschaftspolitischen Entscheidungsträgern adäquate Grundlagen für zu treffende Maßnahmen zur Verfügung stellen zu können. Die OeNB und ihr Kooperationspartner Statistik Austria haben besondere Initiativen gesetzt, um die Anforderungen der Statistik auch in dieser außerordentlichen Zeit zu erfüllen. So wurde der Kontakt mit den Unternehmen, die an Firmenbefragungen teilnehmen, intensiviert. Gleichzeitig wurden die statistischen Schätzverfahren angepasst, um exogene Variable zu berücksichtigen. Darüber hinaus wurden alternative Datenquellen getestet sowie der Informationsaustausch mit den Notenbanken und Statistikämtern des Euroraums bzw. der anderen EU-Mitgliedstaaten verstärkt. Im Ergebnis konnten sowohl die zeitgerechte Erstellung von Statistiken zu den vorgesehenen Lieferterminen an internationale Organisationen als auch eine seriöse statistische Qualität der Zahlungsbilanz aufrechterhalten werden. Es ist jedoch zu erwarten, dass durch nachträglich einlangende Informationen vermehrt Revisionen nötig sein werden.
Österreichs Leistungsbilanzsaldo trotz erster COVID-19-Effekte positiv
Im ersten Quartal 2020, in dem die COVID-19-Krise Europa und somit auch Österreich erfasst hat, wurde nach erster Einschätzung der OeNB ein Überschuss in der Außenwirtschaft, der Leistungsbilanz im Ausmaß von rund 5 Mrd EUR oder 5,3% des BIP erzielt – dies entspricht in etwa dem Niveau des Jahres 2019. Trotz der allgemeinen Einbrüche im grenzüberschreitenden Austausch von Gütern und Dienstleistungen sind die Exporte etwas weniger stark zurückgegangen (–5,3%) als die Importe (–5,8%). Bereits im Jahr 2019 hatte sich das weltweite wirtschaftliche Umfeld eingetrübt. Der höchste Beitrag zur Leistungsbilanz in Österreich kam einmal mehr aus dem internationalen Reiseverkehr. Im ersten Quartal 2020 fielen zwar die Einkünfte aus dem Auslandstourismus in Österreich unter dem Eindruck des beginnenden Lockdowns (–9,7%), doch die Ausgaben der Österreicherinnen und Österreicher im Ausland gingen noch stärker zurück (–10,6%). Per saldo war der Reiseverkehr weiterhin mit Abstand die wichtigste Beitragskomponente (5,2 Mrd EUR oder 5,4% des BIP) für das positive Leistungsbilanzergebnis. Aufgrund der COVID-19-Maßnahmen sind die Nächtigungen ausländischer Gäste im März um rund 60% zurückgegangen, im April und Mai – als Vorausblick auf das zweite Quartal 2020 – gab es kaum mehr Nächtigungen. Weiters war zu beobachten, dass der Austausch von unternehmensnahen Dienstleistungen – mit Ausnahme des Transports – weitaus weniger von der COVID-19-Krise betroffen war als der Handel mit Gütern. Ähnliches war schon im Jahr 2009 im Zuge des globalen Handelskollapses zu beobachten. Zurückzuführen ist diese Entwicklung u. a. auf die Krisenresistenz technologie- und digitalisierungsbezogener Dienstleistungen, aber im Jahr 2020 auch auf das Bauwesen (das bis zum Lockdown eine gute Konjunktur hatte) sowie auf Finanzdienstleistungen.
Spiegelbildliche Entwicklung in der Kapitalbilanz
Die Kapitalbilanz zeigt auf der finanzwirtschaftlichen Seite ein – im Vergleich zur Leistungsbilanz auf der realwirtschaftlichen Seite – sehr ähnliches Bild. Dies drückt sich auch in der geringen statistischen Differenz in der Höhe von –0,1 Mrd EUR aus. Der Nettowert der Kapitalbilanz lag bei +4,9 Mrd EUR und war damit mehr als doppelt so hoch wie zum Vergleichszeitpunkt im Vorjahr (+1,8 Mrd EUR), die Bruttowerte gingen jedoch deutlich zurück. Positive Treiber der Kapitalbilanz waren die Sonstigen Investitionen (im Wesentlichen grenzüberschreitende Kredite und Einlagen , +10 Mrd EUR), die Direktinvestitionen (+3 Mrd EUR) und die Währungsreserven (+0,9 Mrd EUR), einen negativen Beitrag brachten die Portfolioinvestitionen (–8,6 Mrd EUR) und die Finanzderivate (–0,4 Mrd EUR).
Die Nettowerte der Direktinvestitionen stiegen im Jahresvergleich von –0,9 Mrd EUR auf +3 Mrd EUR deutlich an, doch die Bruttowerte der Passiva gingen sichtbar zurück. Das reduzierte Meldeaufkommen vom März 2020 deutet auf reduzierte Transaktionen hin; welchen Einfluss jedoch allfällige Meldeausfälle haben, bzw. ob es sich im Schwerpunkt um tatsächliche Rückgänge handelte, ist derzeit noch nicht abgrenzbar. Transaktionen im Bereich der Direktinvestitionen sind allerdings üblicherweise Geschäftsvorgänge mit einer monatelangen Vorlaufzeit, daher wäre ein zu abrupter Einbruch im März überraschend. Gleichzeitig wird für das Gesamtjahr 2020 mit einem starken Einbruch beider Direktinvestitionen gerechnet. 10
Der Saldo der Portfolioinvestitionen weist mit rund –8,6 Mrd EUR einen stark negativen Beitrag zur Kapitalbilanz auf. Die Transaktionen von Forderungen waren mit –0,3 Mrd EUR leicht negativ, während die Verbindlichkeiten in Höhe von 8,3 Mrd EUR aufgebaut wurden. Von den 8,3 Mrd EUR sind 5,7 Mrd EUR auf langfristig verzinsliche Wertpapiere, die vom Sektor Staat vor allem im Rahmen der COVID-19-Krise emittiert wurden, zurückzuführen. Bei börsennotierten Aktien gab es zwar generell relativ geringe Transaktionen, aber dennoch starke Effekte auf die Veränderung der Forderungs- und Verpflichtungsbestände in der Internationalen Vermögensposition. Diese Standveränderungen sind hauptsächlich auf die negativen Preiseffekte, die mit dem krisenbedingten Absturz der Börsenkurse zusammenhängen, zurückzuführen. Da diese Preiseffekte sowohl forderungs- als auch verpflichtungsseitig wirken, haben sie im Saldo aber einen geringeren Effekt.
Der Saldo der Sonstigen Investitionen ist im Jahresvergleich deutlich gewachsen und lag bei 10 Mrd EUR für das erste Quartal 2020 (erstes Quartal 2019: 3,9 Mrd EUR) – dies ist insbesondere auf einen hohen Abbau der Verbindlichkeiten im Vergleich zum Vorjahr (um 12,8 Mrd EUR) zurückzuführen. Die Forderungen der Sonstigen Investitionen lagen bei +8,7 Mrd EUR für das erste Quartal 2020 (erstes Quartal 2019: +15,4 Mrd EUR). Der deutliche Rückgang des Saldos gegenüber dem Vorjahr wurde zum einen durch den geringeren Forderungsaufbau – vor allem im finanziellen Sektor – verursacht. Die Verbindlichkeiten im Bereich der Sonstigen Investitionen lagen bei –1,3 Mrd EUR für das erste Quartal 2020 (erstes Quartal 2019: +11,4 Mrd EUR), wobei auch hier der finanzielle Sektor diese Entwicklung im Vergleich zum Vorjahr beeinflusste.
Die Finanzderivate weisen im ersten Quartal 2020 Transaktionen in Höhe von –0,4 Mrd EUR aus. Die Währungsreserven zeigen einen Aufbau von 0,9 Mrd EUR.
Q1 19 | Q1 20 | |||||
---|---|---|---|---|---|---|
Credit | Debet | Netto | Credit | Debet | Netto | |
in Mrd Euro | ||||||
Leistungsbilanz | 64,9 | 59,9 | 4,9 | 58,7 | 53,6 | 5,1 |
Güter | 38,9 | 38,3 | 0,6 | 36,6 | 35,5 | 1,1 |
Dienstleistungen | 18,3 | 12,5 | 5,8 | 17,5 | 12,3 | 5,2 |
Transport | 3,7 | 3,8 | –0,1 | 3,5 | 3,8 | –0,2 |
Reiseverkehr | 7,4 | 1,7 | 5,7 | 6,6 | 1,5 | 5,2 |
Restliche Dienstleistungen | 7,2 | 7,0 | 0,2 | 7,3 | 7,0 | 0,3 |
Primäreinkommen | 6,4 | 6,5 | –0,1 | 3,2 | 3,4 | –0,3 |
Sekundäreinkommen | 1,3 | 2,6 | –1,3 | 1,4 | 2,3 | –1,0 |
Vermögensübertragungen | 0,2 | 0,2 | –0,1 | 0,1 | 0,3 | –0,1 |
Kapitalbilanz1 | 1,8 | 4,9 | ||||
Direktinvestitionen i.w.S.2 | –0,9 | 3,0 | ||||
Forderungen | 1,1 | 1,1 | ||||
Verbindlichkeiten | 2,0 | –1,9 | ||||
Portfolioinvestitionen | –1,2 | –8,6 | ||||
Forderungen | 2,5 | –0,3 | ||||
Verbindlichkeiten | 3,7 | 8,3 | ||||
Sonstige Investitionen | 3,9 | 10,0 | ||||
Forderungen | 15,4 | 8,7 | ||||
Verbindlichkeiten | 11,4 | –1,3 | ||||
Finanzderivate | –0,0 | –0,4 | ||||
Währungsreserven | –0,0 | 0,9 | ||||
Statistische Differenz | –3,1 | –0,1 | ||||
Quelle: OeNB, Statistik Austria. | ||||||
Anmerkung: Rundungen können Rechnungsdifferenzen ergeben. | ||||||
1 Es gilt nunmehr: Kapitalbilanz minus (Leistungsbilanz + Vermögensübertragungen) ergibt die Statistische Differenz. | ||||||
2 Diese Tabelle enthält die „Direktinvestitionen im weiteren Sinn“, d. h. auch Direktinvestitionen von „Special Purpose Entities“ und den grenzüberschreitenden Liegenschaftserwerb. |
9 Oesterreichische Nationalbank, Abteilung Statistik – Außenwirtschaft, Finanzierungsrechnung und Monetärstatistiken, erza.aruqaj@oenb.at, patricia.walter@oenb.at. Die Autorinnen bedanken sich für die Unterstützung von Thomas Cernohous, Predrag Cetkovic und Lisa Reitbrecht.
10 UNCTAD. 2019. World Investment Report 2020. United Nations. https://unctad.org/en/pages/PublicationWebflyer.aspx?publicationid=2769.
Analysen
Executive Summaries
Lending to nonfinancial corporations in the euro area jumps amid COVID-19 crisis
Our analysis highlights the early effects of the COVID-19 crisis on the growth of loans and new loans to nonfinancial corporations and households in the euro area. Since the outbreak of the crisis, growth rates have spiked in particular for loans to nonfinancial corporations. For the first time in three years, the annual growth rate of loans to businesses was higher in the euro area (7.4%) than in Austria (6.7%), where the expansion has been less strong. At the same time, the annual growth of loans to households slowed down somewhat both in Austria (3.6%) and the euro area (3.0%), with consumer loan growth decelerating more rapidly by comparison.
Austrian results from the euro area bank lending survey published in July 2020 – Bank lending supports businesses during COVID-19 pandemic
The results of the most recent bank lending survey show that the economic repercussions of the COVID-19 pandemic caused a great need for bridge loans and refinancing in the first half of 2020; as a consequence, banks have seen a strong increase in overall loan demand from businesses. At the same time, demand for investment finance plunged in the second quarter of 2020. Overall loan demand is expected to increase further, albeit only slowly, in the third quarter of 2020.
Banks have been able to meet this high demand and supply economic agents with liquidity they need. This has been achieved in particular thanks to government-guaranteed credit, which represents a key component of the Austrian federal government’s coronavirus support package. Government guarantees have allowed banks to be less restrictive in lending than economic considerations and regulatory provisions would otherwise require them to be.
When asked whether they had encountered problems in handing out and processing government-guaranteed loans, banks mentioned the division of organizational responsibilities among several bodies and programs. Other problems cited include unclear regulations, many of which have been repeatedly amended at short notice, complex and time-consuming application procedures as well as lengthy processing by funding bodies. However, banks say the whole process has improved with time.
The new risk situation caused banks to tighten the terms and conditions for corporate loans in the first half of 2020. Margins widened, especially those on riskier loans, but banks also tightened other terms and conditions, such as collateral requirements.
In the retail business, the economic effects of the COVID-19 pandemic have been less marked than in the corporate segment. Demand for housing loans stagnated in the second quarter of 2020, after having increased since the beginning of 2019, and demand for consumer loans and other loans fell considerably, according to the survey results. These changes in demand were mainly attributable to lower consumer confidence and lower spending on consumer durables. On the supply side, the survey showed that margins on loans to households widened, and banks tightened the standards for such loans in the second quarter of 2020 on the grounds that risk assessments had changed.
The heightened risk in lending is also reflected in banks’ responses to questions regarding the impact of nonperforming loans (NPLs) on their lending policies. For years, NPLs had not had a notable impact on banks’ lending behavior, but this changed in the first half of 2020, when NPLs contributed somewhat to a tightening of standards and terms and conditions for loans to businesses and for consumer loans and other loans to households. This trend, which has not been seen in housing loans, is expected to continue and intensify somewhat in the second half of 2020.
How are factoring and financial leasing captured in statistics and what role do they play in corporate finance?
Factoring and financial leasing companies are nonbank financial intermediaries (sometimes also referred to as shadow banks) that provide important funding alternatives to traditional bank loans in Austria. Over the past few years, international institutions in particular have shown an increasing interest in the statistical recording of financing activities outside the banking sector (primarily because such activities, unlike banking, are – not fully – covered by regulation). Our analysis focuses on how the activities of factoring and financial leasing companies in Austria are statistically captured and on their role as providers of debt finance to Austrian businesses. We show that factoring and financial leasing account for only 3% of debt financing in Austria and hence still play a very marginal role as a funding source for nonfinancial businesses compared to traditional bank funding. At the same time, the analysis of ownership structures shows that Austrian financial leasing and factoring entities are to a large extent owned (directly or indirectly) by banks.
Übersicht
Sprunghafter Anstieg des Kreditwachstums bei nichtfinanziellen Unternehmen im Euroraum im Zuge der COVID-19-Krise
Die Analyse verdeutlicht die ersten Auswirkungen der COVID-19-Krise auf nichtfinanzielle Unternehmen bzw. private Haushalte im Euroraum hinsichtlich des Kreditwachstums sowie der Neukreditvergaben. Insbesondere hinsichtlich des Kreditwachstums bei nichtfinanziellen Unternehmen kam es seit Ausbruch der Krise im Euroraum zu einem sprunghaften Anstieg der Wachstumsraten. Aus diesem Grund lag die Jahreswachstumsrate bei Unternehmenskrediten im Euroraum (7,4%) erstmals seit drei Jahren wieder über jener Österreichs (6,7%), wo der ansteigende Effekt weniger stark ausgeprägt war. Das Kreditwachstum privater Haushalte war hingegen auf Jahresbasis mit 3,6% (Österreich) bzw. 3,0% (Euroraum) insgesamt leicht rückläufig, wobei in diesem Segment das Wachstum der Konsumkredite vergleichsweise noch stärker zurückging.
Österreich-Ergebnisse der euroraumweiten Umfrage über das Kreditgeschäft vom Juli 2020 – Kreditvergabe der Banken unterstützt Unternehmen in der COVID-19-Pandemie
Aufgrund der wirtschaftlichen Folgen der COVID-19-Pandemie verzeichneten die Banken im ersten Halbjahr 2020 einen hohen Bedarf an Überbrückungskrediten und Refinanzierungen und eine dementsprechend stark steigende Gesamtnachfrage nach Krediten seitens der Unternehmen. Die Nachfrage nach Investitionsfinanzierungen ist hingegen im zweiten Quartal 2020 eingebrochen. Für das dritte Quartal 2020 wird eine weiter – aber nur mehr leicht – steigende Gesamtnachfrage erwartet.
Die Banken konnten dem hohen Kreditbedarf nachkommen und die Wirtschaftsakteure mit benötigter Liquidität versorgen. Eine wesentliche Rolle spielten dabei Kredite mit staatlichen Garantien, die einen wichtigen Teil des Corona-Hilfspakets der Österreichischen Bundesregierung bilden. Die Garantien haben es den Banken ermöglicht, bei der Kreditvergabe weniger restriktiv zu sein, als sie es ohne staatliche Garantien aus wirtschaftlichen und regulatorischen Gründen hätten sein müssen.
Zu Problemen im Zusammenhang mit der Gewährung und Abwicklung von Krediten mit staatlicher Garantie befragt, nannten die Banken die organisatorische Aufteilung der Garantieabwicklung auf mehrere Förderstellen und -programme. Des Weiteren wurden unklare Regelungen, die oft und kurzfristig geändert wurden, komplexe und aufwändige Antragsprozesse sowie lange Bearbeitungszeiten bei den Förderstellen aufgezählt. Mit der Zeit habe sich das Prozedere aber verbessert.
Vor allem die geänderte Risikosituation hat die Banken zu einer Verschärfung der Kreditbedingungen für Unternehmenskredite im ersten Halbjahr 2020 veranlasst. Insbesondere wurden die Margen erhöht – vor allem bei risikoreicheren Krediten. Aber auch bei anderen Kreditbedingungen, wie z. B. den Erfordernissen für Sicherheiten, wurden die Banken strenger.
Im Privatkundengeschäft manifestierten sich die wirtschaftlichen Auswirkungen der COVID-19-Pandemie weniger intensiv als im Unternehmenskundengeschäft. Die Nachfrage nach Wohnbaukrediten stagnierte im zweiten Quartal 2020, nachdem sie seit Beginn 2019 ein Wachstum verzeichnet hatte. Die Nachfrage nach Konsumkrediten und sonstigen Krediten ist laut den Umfrageergebnissen deutlich zurückgegangen. Ausschlaggebend für diese Nachfrageänderungen waren das gesunkene Konsumentenvertrauen und gesunkene Ausgaben für langlebige Konsumgüter. Angebotsseitig haben die befragten Banken im zweiten Quartal 2020 Kreditrichtlinien und Margen für Kredite an private Haushalte verschärft, was vor allem mit einer veränderten Risikoeinschätzung begründet wurde.
Das gestiegene Risiko im Kreditgeschäft zeigt sich auch in den Antworten der Banken auf Fragen zu den Auswirkungen notleidender Kredite auf ihre Kreditvergabepolitik. Nach Jahren ohne nennenswerte Einflüsse haben notleidende Kredite im ersten Halbjahr 2020 eine gewisse Relevanz für das Angebotsverhalten der österreichischen Banken bekommen und leicht zu einer Verschärfung der Kreditrichtlinien und Kreditbedingungen für Unternehmenskredite sowie für Konsumkredite und sonstige Kredite an private Haushalte beigetragen. Wohnbaukredite an private Haushalte waren davon nicht betroffen. Im Ausblick auf das zweite Halbjahr 2020 wird eine Fortsetzung dieser Entwicklung in etwas stärkerem Ausmaß erwartet.
Factoring und Finanzierungsleasing – Statistische Erfassung und Bedeutung in der Unternehmensfinanzierung
Als Teil der sogenannten „Nichtbankenfinanzintermediation“ (oftmals auch als „Schattenbankensektor“ bezeichnet) stellen Finanzierungsleasing- und Factoringgesellschaften in Österreich wesentliche alternative Formen zur klassischen Kreditfinanzierung des Bankensektors dar. Das Interesse an der statistischen Betrachtung der Finanzierung außerhalb des Bankensektors stieg (insbesondere aufgrund der Tatsache der – im Unterschied zum Bankensektor – teils fehlenden Regulierung) besonders bei internationalen Institutionen in den letzten Jahren deutlich an. Die vorliegende Analyse fokussiert auf die statistische Erfassung dieser beiden Geschäftsformen in Österreich sowie deren Rolle als Fremdkapitalgeber für den inländischen Unternehmenssektor. Für Österreich zeigt sich, dass Factoring und Finanzierungsleasing mit lediglich 3% Fremdkapitalanteil im Verhältnis zur klassischen Bankenfinanzierung noch immer eine stark untergeordnete Rolle als Finanzierungsquelle für nichtfinanzielle Unternehmen spielen. Gleichzeitig kann durch die Analyse der Beteiligungsstrukturen gezeigt werden, dass sich die inländischen Finanzierungsleasing- und Factoringeinheiten in hohem Maße (direkt oder indirekt) im Besitz des Bankensektors befinden.
Sprunghafter Anstieg des Kreditwachstums bei nichtfinanziellen Unternehmen im Euroraum im Zuge der COVID-19-Krise
Kreditentwicklung bei Banken in Österreich bzw. im Euroraum
Martin Bartmann 11
Die Analyse verdeutlicht die ersten Auswirkungen der COVID-19-Krise auf nichtfinanzielle Unternehmen bzw. private Haushalte im Euroraum hinsichtlich des Kreditwachstums sowie der Neukreditvergaben. Insbesondere hinsichtlich des Kreditwachstums bei nichtfinanziellen Unternehmen kam es seit Ausbruch der Krise im Euroraum zu einem sprunghaften Anstieg der Wachstumsraten. Aus diesem Grund lag die Jahreswachstumsrate bei Unternehmenskrediten im Euroraum (7,4%) erstmals seit drei Jahren wieder über jener Österreichs (6,7%), wo der ansteigende Effekt weniger stark ausgeprägt war. Das Kreditwachstum privater Haushalte war hingegen auf Jahresbasis mit 3,6% (Österreich) bzw. 3,0% (Euroraum) insgesamt leicht rückläufig, wobei in diesem Segment das Wachstum der Konsumkredite vergleichsweise noch stärker zurückging.
1 Sprunghafter Anstieg bei Unternehmenskrediten im Euroraum
Seit Ausbruch der COVID-19-Krise im März 2020 kam es bei der Betrachtung des Kreditwachstums bei nichtfinanziellen Unternehmen im Euroraum zu einem sprunghaften Anstieg. In einem Zeitraum von lediglich drei Monaten stieg das Kreditwachstum von 3,0% (Februar 2020) auf 7,4% (Mai 2020) an – dies entsprach dem höchsten Wert seit 2009. In Österreich kam es seit Februar 2020 ebenfalls zu einem Anstieg der Wachstumsrate bei Unternehmenskrediten (5,4%), welcher jedoch wesentlich geringer als im Euroraum insgesamt ausfiel. Im Mai 2020 lag damit das Jahreswachstum von Unternehmenskrediten in Österreich mit 6,7% erstmals seit drei Jahren wieder unter jenem im Euroraum insgesamt.
Aus den vorliegenden Länderdaten kann man darauf schließen, dass die staatlich gesetzten Maßnahmen auf die COVID-19-Krise einen unterschiedlichen Einfluss auf das Kreditwachstum in den einzelnen Euroraum-Ländern gehabt haben dürften. Den größten Einfluss auf das Kreditwachstum bei Unternehmen dürfte es in Spanien gegeben haben. Innerhalb von kurzer Zeit wurde aus einem schrumpfenden Kreditvolumen (–1,2% im Februar 2020) das höchste Jahreswachstum (8,8% im Mai 2020) seit 2008. Auch in Frankreich war von Februar (5,5%) bis Mai 2020 (12,0%) ein stark steigendes Kreditwachstum zu beobachten. Diese stark steigenden Wachstumsraten könnten in beiden Ländern mit den besonders hohen staatlich gestützten Garantie-Programmen für Unternehmenskredite im Zusammenhang stehen. Zahlen für die Ausnutzung staatlicher Garantieprogramme für diese Länder liegen zum aktuellen Zeitpunkt jedoch nicht vor. Sowohl in Spanien als auch in Frankreich konnte man einen deutlichen Anstieg der Neukreditvergaben von Einmalkrediten an nichtfinanzielle Unternehmen beobachten. Während in Spanien in den zwölf Monaten vor Ausbruch der COVID-19-Krise im Durchschnitt 27,2 Mrd EUR an neuen Unternehmenskrediten vergeben worden waren, stieg dieser Wert auf durchschnittlich 42,1 Mrd EUR für die Monate März bis Mai 2020 an. In Frankreich war die Dynamik bei den Neukreditvergaben an Unternehmen sogar noch höher. Wurden im Jahr vor Ausbruch der Krise in Frankreich monatlich durchschnittlich 27,9 Mrd EUR an neuen Unternehmenskrediten vergeben, lag der entsprechende Wert in den Monaten März bis Mai 2020 im Durchschnitt bei 47,2 Mrd EUR. Bei Betrachtung der anderen Euroraum-Einzelländer waren lediglich in Slowenien ähnlich hohe Steigerungen bei den Neukreditvergaben an Unternehmen im gleichen Zeitraum nach Ausbruch der Krise erkennbar. In Österreich hingegen veränderte sich das neu vergebene Volumen an Einmalkrediten, welches insgesamt an Unternehmen vergeben wurde, seit Ausbruch der Krise nur geringfügig. Im Durchschnitt wurden von März bis Mai 2020 rund 5,7 Mrd EUR an Einmalkrediten pro Monat an Unternehmen neu vergeben – dies lag etwas unter den Durchschnittswerten der Monate zuvor (5,9 Mrd EUR). Das geringere Neukreditvolumen war ausschließlich auf neu vergebene Großkredite über eine Mio EUR zurückzuführen, während Kredite bis zu einer Mio EUR in Österreich vermehrt vergeben wurden. Österreichische Unternehmen nutzten während der ersten Krisenmonate ihre Kreditrahmen verstärkt aus. Der aushaftende Bestand an revolvierenden Krediten und Überziehungskrediten erhöhte sich von März bis Mai 2020 in Summe um 0,6 Mrd EUR, während dieser in den 12 Monaten vor Ausbruch der Krise von den österreichischen Unternehmen um 1,2 Mrd EUR abgebaut worden war. Zusätzlich gewährten Österreichs Banken in den Monaten seit Ausbruch der COVID-19-Krise auch vermehrt neue Kreditrahmen für revolvierende Kredite. Diese beliefen sich seit März 2020 auf durchschnittlich 3,2 Mrd EUR pro Monat, während der monatliche Durchschnittswert in den zwölf Monaten zuvor bei 2,5 Mrd EUR gelegen war.
2 Geringer Einfluss von Kreditstundungen auf die Entwicklung in Österreich
Neben den staatlichen Garantie-Programmen könnten jedoch auch Kreditmoratorien einen positiven Einfluss auf das Kreditwachstum haben. 12 In Österreich werden seit Mai 2020 Daten zu freiwilligen und auch gesetzlichen Kreditmoratorien von einem Sample an Banken – auf freiwilliger Basis – erhoben. Insgesamt nehmen an dieser Meldung 13 Einzelbanken und 6 Banksektoren teil. Basierend auf dem statistischen Meldewesen repräsentieren diese Melder 86% bzw. 78% des bei österreichischen Banken aushaftenden Kreditvolumens inländischer nichtfinanzieller Unternehmen bzw. privater Haushalte. Die von den Banken gemeldeten Daten werden aggregiert und auf Österreich gesamt hochgerechnet. Der Anteil der im Zuge der COVID-19-Krise gestundeten Kredite (sowohl gesetzliche als auch von Banken gewährte freiwillige Kreditstundungen) am gesamten aushaftenden Kreditvolumen privater Haushalte und nichtfinanzieller Unternehmen (337 Mrd EUR) betrug im Mai 2020 ca. 9%. Dabei wurden rund 206 Tsd Kredite von österreichischen Banken mit einem Kreditvolumen von ca. 29 Mrd EUR gestundet. Das aushaftende Volumen von Unternehmenskrediten, die einem Moratorium unterliegen, lag im Mai 2020 bei ca. 13 Mrd EUR, jenes privater Haushalte bei rund 16 Mrd EUR – wovon 6 Mrd EUR selbstständig erwerbstätige Haushalte betreffen. Auf Basis dieser Daten kann geschlossen werden, dass Kreditmoratorien in Österreich bisher lediglich einen geringen Einfluss auf das Kreditwachstum – sowohl bei nichtfinanziellen Unternehmen als auch bei privaten Haushalten – haben dürften. Internationale Vergleichswerte zu Kreditmoratorien privater Haushalte sind zu diesem Zeitpunkt noch nicht verfügbar.
3 Neukreditvergaben bis zu einer Mio EUR in Österreich auf neuem Höchststand
Die Neukreditvergaben von Unternehmenskrediten bis zu einer Mio EUR erreichten in Österreich im Mai 2020 mit 1,0 Mrd EUR den höchsten Wert seit 2009. Speziell in der Kategorie mit einer Laufzeit von ein bis fünf Jahren – in diese Kategorie fallen überwiegend Kredite mit staatlichen Überbrückungsgarantien bis 500 Tsd EUR, einer Laufzeit von maximal fünf Jahren und einem Zinssatz von 0,0% – waren die Kreditvergaben mit 584 Mio EUR besonders hoch.
Betrachtet man Kredite bis eine Mio EUR, die mit einer 100%-Garantie oder -Sicherheit ausgestattet sind, sieht man, dass im langjährigen Durchschnitt ihr Anteil an den gesamten Krediten bis eine Mio EUR mit einer Laufzeit von ein bis fünf Jahren bei 24% lag. Dieser Anteil stieg bereits im April 2020 auf 33% und lag im Mai mit einem Neukreditvolumen von 348 Mio EUR bei 60%. Dass es sich in dieser Kategorie vor allem um Kredite mit einer 100%-Überbrückungsgarantie bis 500 Tsd EUR und einem Zinssatz von 0,0% handelt, zeigt sich insbesondere an den gemeldeten Zinssätzen. Der kapitalgewichtete Durchschnittszinssatz für Kredite bis eine Mio EUR mit einer Laufzeit von ein bis fünf Jahren ging von 2,18% im März 2020 auf 1,77% im April und in weiterer Folge auf 0,92% im Mai 2020 zurück. Betrachtet man in dieser Kategorie ausschließlich jenen kapitalgewichteten Durchschnittszinssatz für Kredite, welche mit einer 100%-Garantie/-Sicherheit ausgestattet waren, so lag dieser sogar nur noch bei 0,54%, was auf den hohen Anteil an Krediten mit staatlichen Überbrückungsgarantien zu Zinssätzen von 0% zurückzuführen ist.
Diese Daten zeigen ebenfalls die Wirksamkeit der österreichischen Maßnahmen auf die Bereitstellung von zusätzlichen Finanzierungen durch den Bankensektor – mit geringen bzw. 0%-Zinssätzen – für österreichische Unternehmen. Das hohe Volumen an neuen Krediten bis eine Mio EUR ist auch ein guter Indikator dafür, dass kleinere Unternehmen von diesen Maßnahmen profitieren.
4 COVID-19-Krise lässt Konsumkredite zurückgehen
Das Kreditwachstum war bei privaten Haushalten in Österreich seit Ausbruch der COVID-19-Krise leicht rückläufig. Die Jahreswachstumsrate ging von 4,3% im Februar 2020 auf 3,6% im Mai zurück. Eine ähnliche Entwicklung war auch im Euroraum insgesamt erkennbar, wo sich das Jahreswachstum von 3,7% (Februar 2020) auf 3,0% (Mai 2020) abschwächte.
Sowohl in Österreich als auch im Euroraum insgesamt waren es insbesondere Konsumkredite, deren Jahreswachstum aufgrund des wirtschaftlichen Lockdowns seit Februar 2020 deutlich zurückging. Im Mai 2020 stagnierte das Jahreswachstum von Konsumkrediten im Euroraum (0,1%), nachdem es im Februar noch bei 6,1% gelegen war. In Spanien war der Rückgang des Jahreswachstums in diesem Segment von 11,8% (Februar) auf 0,7% im Mai 2020 am deutlichsten ausgeprägt und Österreich wies im Mai 2020 mit –4,0% sogar einen Rückgang des aushaftenden Kreditvolumens für Konsumzwecke aus.
Ein ähnliches Bild zeigte sich bei den neu vergebenen Einmalkrediten für Konsumzwecke. Aufgrund des wirtschaftlichen Lockdowns kam es insbesondere im April 2020 zu einem Einbruch bei den Neukreditvergaben in diesem Segment. In Österreich wurden im April lediglich 170 Mio EUR an neuen Konsumkrediten vergeben – dies entsprach rund der Hälfte des im Jahr vor der Corona-Krise beobachteten durchschnittlichen Monatswerts. Der Einbruch bei den neuen Konsumkrediten war im Euroraum insgesamt in einem ähnlichen Ausmaß wie in Österreich ausgeprägt. Von allen Euroraum-Ländern war abermals Spanien am stärksten vom Einbruch bei neuen Konsumkrediten betroffen. Das im April 2020 neu vergebene Volumen an Konsumkrediten lag in Spanien mit rund 600 Mio EUR um 80% unter den Vergleichswerten vor Ausbruch der COVID-19-Krise.
Die Entwicklung des Jahreswachstums bei Wohnbau- bzw. sonstigen Krediten zeigte sich in Österreich bisher von der COVID-19-Krise unbeeindruckt. In beiden Fällen lag das Kreditwachstum in Österreich mit 5,6% (Wohnbaukredite) bzw. 1,3% (sonstige Kredite) im Bereich des Zeitraums vor Ausbruch der COVID-19-Krise. Auch bei den neu vergebenen Einmalkrediten waren sowohl bei Wohnbaukrediten als auch bei sonstigen Krediten 13 in Österreich keine Veränderungen zum Vorkrisenniveau erkennbar. Dass es bei sonstigen Krediten zu keiner rückläufigen Entwicklung gekommen ist, dürfte auf die staatlichen Garantieprogramme zurückzuführen sein. Ähnlich wie bei Unternehmenskrediten bis eine Mio EUR waren auch bei sonstigen Krediten an private Haushalte mit einer Laufzeit von ein bis fünf Jahren die Neukreditvergaben mit 173 Mio EUR im Mai 2020 besonders hoch. Neue Kredite an selbstständig Erwerbstätige hatten mit einem neuen Kreditvolumen von 158 Mio EUR den größten Anteil daran. Die neu vergebenen Kreditvolumina in diesem Segment wurden mit einem kapitalgewichteten Durchschnittszinssatz von 0,97% vergeben. Dies war insbesondere auf zu 100% besicherte Kredite (Neukreditvergabe von 106 Mio EUR zu 0,63%) zurückzuführen.
Die Entwicklung im Euroraum insgesamt stellte sich hingegen etwas differenzierter dar. Während es im Euroraum bei Wohnbaukrediten lediglich bei den Neukreditvergaben zu etwas geringeren Volumina seit Ausbruch der Krise kam, wies das Jahreswachstum von Wohnbaukrediten im Mai 2020 mit 4,2% einen ähnlich hohen Wert wie im Februar 2020 (4,3%) auf. Bei sonstigen Krediten waren hingegen deutlichere Auswirkungen der COVID-19-Krise auf das Kreditwachstum im Euroraum erkennbar. Speziell bei den Neukreditvergaben kam es im Euroraum in Summe von März bis Mai 2020 zu durchschnittlich 10% höheren neuen Krediten als im Durchschnitt des vorangegangenen Jahres. In Spanien und Italien war diese Entwicklung am stärksten ausgeprägt. Dass in diesen Ländern staatliche Kreditförderprogramme für selbstständig Erwerbstätige – die den größten Anteil bei sonstigen Krediten ausmachen – ausschlaggebend für die höheren Neukreditvergaben sonstiger Kredite sein könnten, zeigte sich auch an den Neugeschäfts-Zinssätzen, die seit Februar 2020 in Spanien um 75 Basispunkte, in Italien sogar um 123 Basispunkte rückläufig waren. Die höheren Neukreditvergaben wirkten sich auch auf das Kreditwachstum sonstiger Kredite aus, welches im Mai 2020 mit –0,1% um 1 Prozentpunkt über dem Februar-Wert lag.
11 Oesterreichische Nationalbank, Abteilung Statistik – Außenwirtschaft, Finanzierungsrechnung und Monetärstatistiken, martin.bartmann@oenb.at.
12 Der aushaftende Nominalwert eines Kredites verringert sich – bei monatlicher Ratenzahlung – jeden Monat. Wird der Kredit gestundet, so bleibt der aushaftende Nominalwert über den gesamten Stundungszeitraum konstant.
13 Bei sonstigen Krediten handelt es sich insbesondere um Kredite an selbstständig Erwerbstätige für Geschäftszwecke.
Österreich-Ergebnisse der euroraumweiten Umfrage über das Kreditgeschäft vom Juli 2020
Kreditvergabe der Banken unterstützt Unternehmen in der COVID-19-Pandemie 14
Gerald Hubmann 15
Aufgrund der wirtschaftlichen Folgen der COVID-19-Pandemie verzeichneten die Banken im ersten Halbjahr 2020 einen hohen Bedarf an Überbrückungskrediten und Refinanzierungen und eine dementsprechend stark steigende Gesamtnachfrage nach Krediten seitens der Unternehmen. Die Nachfrage nach Investitionsfinanzierungen ist hingegen im zweiten Quartal 2020 eingebrochen. Für das dritte Quartal 2020 wird eine weiter – aber nur mehr leicht – steigende Gesamtnachfrage erwartet.
Die Banken konnten dem hohen Kreditbedarf nachkommen und die Wirtschaftsakteure mit benötigter Liquidität versorgen. Eine wesentliche Rolle spielten dabei Kredite mit staatlichen Garantien, die einen wichtigen Teil des Corona-Hilfspakets der Österreichischen Bundesregierung bilden. Die Garantien haben es den Banken ermöglicht, bei der Kreditvergabe weniger restriktiv zu sein, als sie es ohne staatliche Garantien aus wirtschaftlichen und regulatorischen Gründen hätten sein müssen.
Zu Problemen im Zusammenhang mit der Gewährung und Abwicklung von Krediten mit staatlicher Garantie befragt, nannten die Banken die organisatorische Aufteilung der Garantieabwicklung auf mehrere Förderstellen und -programme. Des Weiteren wurden unklare Regelungen, die oft und kurzfristig geändert wurden, komplexe und aufwändige Antragsprozesse sowie lange Bearbeitungszeiten bei den Förderstellen aufgezählt. Mit der Zeit habe sich das Prozedere aber verbessert.
Vor allem die geänderte Risikosituation hat die Banken zu einer Verschärfung der Kreditbedingungen für Unternehmenskredite im ersten Halbjahr 2020 veranlasst. Insbesondere wurden die Margen erhöht – vor allem bei risikoreicheren Krediten. Aber auch bei anderen Kreditbedingungen, wie z. B. den Erfordernissen für Sicherheiten, wurden die Banken strenger.
Im Privatkundengeschäft manifestierten sich die wirtschaftlichen Auswirkungen der COVID-19-Pandemie weniger intensiv als im Unternehmenskundengeschäft. Die Nachfrage nach Wohnbaukrediten stagnierte im zweiten Quartal 2020, nachdem sie seit Beginn 2019 ein Wachstum verzeichnet hatte. Die Nachfrage nach Konsumkrediten und sonstigen Krediten ist laut den Umfrageergebnissen deutlich zurückgegangen. Ausschlaggebend für diese Nachfrageänderungen waren das gesunkene Konsumentenvertrauen und gesunkene Ausgaben für langlebige Konsumgüter. Angebotsseitig haben die befragten Banken im zweiten Quartal 2020 Kreditrichtlinien und Margen für Kredite an private Haushalte verschärft, was vor allem mit einer veränderten Risikoeinschätzung begründet wurde.
Das gestiegene Risiko im Kreditgeschäft zeigt sich auch in den Antworten der Banken auf Fragen zu den Auswirkungen notleidender Kredite auf ihre Kreditvergabepolitik. Nach Jahren ohne nennenswerte Einflüsse haben notleidende Kredite im ersten Halbjahr 2020 eine gewisse Relevanz für das Angebotsverhalten der österreichischen Banken bekommen und leicht zu einer Verschärfung der Kreditrichtlinien und Kreditbedingungen für Unternehmenskredite sowie für Konsumkredite und sonstige Kredite an private Haushalte beigetragen. Wohnbaukredite an private Haushalte waren davon nicht betroffen. Im Ausblick auf das zweite Halbjahr 2020 wird eine Fortsetzung dieser Entwicklung in etwas stärkerem Ausmaß erwartet.
Die Entwicklungen im Kreditgeschäft sind immer auch vor dem allgemeinen konjunkturellen Hintergrund zu beurteilen und demnach aktuell und wohl auch in nächster Zeit stark von den Folgen der COVID-19-Pandemie beeinflusst, die heuer zu einem massiven Rückgang der Wirtschaftsleistung führen. Noch im Februar dieses Jahres war die OeNB in ihrer Kurzfristprognose für Österreich von einer leichten Konjunkturbelebung im ersten Halbjahr 2020 ausgegangen. Die von der Regierung mit März beschlossenen Maßnahmen zur Eindämmung der COVID-19-Pandemie führten zum teilweisen Stillstand der wirtschaftlichen Aktivität, sodass Unternehmen von Umsatz- und Einnahmenausfällen und die Erwerbsbevölkerung von Lohnausfällen und Einkommenseinbußen aufgrund von Arbeitslosigkeit und Kurzarbeit betroffen waren.
Ab Ostern 2020 wurden die Einschränkungen schrittweise zurückgenommen und das wirtschaftliche Aktivitätsniveau hat seither wieder zugenommen, liegt Anfang Juli 2020 jedoch noch deutlich unter dem Vorjahresniveau, wie der wöchentliche BIP-Indikator der OeNB 16 signalisiert (BIP-Lücke von rund 7 % in Kalenderwoche 27 nach bis zu rund 27 % in Kalenderwoche 14).
Zur Überbrückung bzw. teilweisen Kompensation der Umsatz- und Einkommenseinbußen hat die Bundesregierung breitgefächerte Hilfsmaßnahmen zur Erhaltung der Produktions- und Wirtschaftsstruktur aufgelegt. Durch liquiditätsstärkende Maßnahmen, Transfers und Subventionen für Kurzarbeit sollte und soll sichergestellt werden, dass Unternehmen und Arbeitsplätze erhalten bleiben und die Produktion nach Lockerung der Eindämmungsmaßnahmen rasch wieder hochfahren kann. Direktkredite sowie Haftungs- und Garantieübernahmen zielten auf den Erhalt der Zahlungsfähigkeit der Unternehmen. Überbrückungskredite, Betriebsmittelkredite oder Kreditstundungen durch die Banken ermöglichen es Unternehmen, temporäre Zahlungsschwierigkeiten zu meistern.
Die Ergebnisse der beiden aktuellen Umfragerunden können durchaus als inhaltlich außergewöhnlich bezeichnet werden. Bereits eine „technische Analyse“ der Resultate weist darauf hin. So wurde in den Umfragerunden für das erste und zweite Quartal 2020 – gemessen an den individuellen Antworten der Banken – wesentlich öfter von „Veränderungen“ berichtet als dies im Durchschnitt der früheren Befragungsrunden der Fall war. 17 In der Umfrage für das erste Quartal 2020 gab es auch die markantesten Österreich-Ergebnisse 18 für den Standardteil der Fragestellungen (Angebot und Nachfrage im Kreditgeschäft mit Unternehmen und privaten Haushalten) seit Einführung der Umfrage im vierten Quartal 2002. 19
Im Gegensatz zu den vorherigen Umfragerunden gab es in jenen für das erste und zweite Quartal 2020 öfter gegenläufige Einzelantworten, d. h. die einzelnen Banken meldeten bei ein und derselben Fragestellung Veränderungen in unterschiedliche Richtungen. Das könnte einerseits auf unterschiedliche Betroffenheit und Reaktionen der Institute hinweisen, andererseits aber auch Ausdruck der starken Unsicherheit bezüglich der wirtschaftlichen Folgen der COVID-19-Pandemie sein. Einige Banken erwähnten ausdrücklich, dass manche Entwicklungen derzeit schwer einzuschätzen sind.
Die in diesem Bericht dargestellten Ergebnisse sind aggregierte Einzelantworten, basierend auf dem Nettosaldo aus positiven und negativen Antworten (siehe Kasten 1). Da sich Einzelantworten gegenseitig aufheben können, kann die Aggregierung eine unveränderte oder kaum veränderte Situation zum vorherigen Quartal ergeben. In solchen Fällen wird daher im Text eine Formulierung wie z. B. „per saldo unverändert“ verwendet oder – wenn es relevant erscheint – ausdrücklich auf das Vorliegen von gegenläufigen Antworten hingewiesen.
Abschnitt 1 behandelt das Kreditgeschäft der Banken mit Unternehmen, Abschnitt 2 jenes mit privaten Haushalten. Abschnitt 3 hat die Refinanzierungssituation der Banken zum Thema. In Abschnitt 4 geht es um die Auswirkungen notleidender Kredite auf die Kreditvergabepolitik der Banken, Abschnitt 5 widmet sich den Entwicklungen im Kreditgeschäft, gegliedert nach Wirtschaftssektoren, und in Abschnitt 6 wird die Bedeutung der Kredite mit staatlichen Garantien analysiert.
Punktuelle Ergebnisse für die einzelnen Quartale sind den Tabellen 1 bis 3 zu entnehmen, Grafik 1 zeigt längerfristige Trends bei den Quartalsveränderungen, die Grafiken 2 und 3 verdeutlichen den Kreditbestand österreichischer Banken gemäß EZB-Monetärstatistik. Grafik 4 stellt sowohl die langfristige Entwicklung der Zinsen für neue Kredite in Österreich als auch des allgemeinen Zinsniveaus dar, die Grafiken 5 bis 7 illustrieren die Beiträge der Faktoren der Margenentwicklung für neue Kredite in Österreich. Die Kästen 1 und 2 am Ende des Artikels enthalten Erläuterungen und eine kurze Übersicht über die aggregierten Euroraum-Ergebnisse der Umfrage.
1 Unternehmenskredite: Nachfrage abermals deutlich gestiegen, Kreditbedingungen weiter verschärft
Die Richtlinien für Unternehmenskredite wurden im zweiten Quartal 2020 in allen abgefragten Segmenten per saldo kaum geändert (siehe Tabelle 1). Die an der Umfrage teilnehmenden Banken meldeten zwar mehrheitlich Änderungen – jedoch in unterschiedliche Richtungen. Drei Banken berichteten von Verschärfungen, zwei von Lockerungen und drei von unveränderten Richtlinien.
Bei Betrachtung der Einzelantworten wurde als Begründung für die Verschärfung bzw. Lockerung der Richtlinien am häufigsten eine geänderte Risikoeinschätzung angeführt (Wirtschaftslage und Konjunkturaussichten, branchen- und firmenspezifische Lage bzw. Kreditwürdigkeit der Unternehmen). In der Summe der Antworten war dieser Faktor aber nicht besonders auffällig. Weiters wurden von den Banken, die Verschärfungen der Richtlinien gemeldet haben, Refinanzierungskosten und bilanzielle Restriktionen sowie die Risikotoleranz als Gründe für die Verschärfungen genannt. Die Wettbewerbssituation spielte in Bezug auf die Richtlinien im zweiten Quartal 2020 keine Rolle.
Seit Mitte 2015 kam es zu keinen gravierenden Änderungen bei den Richtlinien für Unternehmenskredite – nur vereinzelt wurden diese verändert bzw. leicht verschärft (siehe Tabelle 1 und Grafik 1).
Saldo aus positiven und negativen Antworten,2 Antworten von 7 bzw. 8 Banken | |||||||||||||||||||
Kreditrichtlinien | 2016 | 2017 | 2018 | 2019 | 2020 | ||||||||||||||
Q1 | Q2 | Q3 | Q4 | Q1 | Q2 | Q3 | Q4 | Q1 | Q2 | Q3 | Q4 | Q1 | Q2 | Q3 | Q4 | Q1 | Q2 | Q3 | |
Unternehmen gesamt | –1 | 0 | –1 | –1 | 0 | 1 | –1 | 1 | 0 | –1 | 0 | 0 | –1 | 0 | 0 | –1 | –1 | –1 | –1 |
Kredite an kleine und mittlere Unternehmen | 0 | 0 | –1 | –1 | 0 | 0 | –1 | 0 | 0 | –1 | 0 | 0 | –1 | 0 | 0 | –1 | 0 | –1 | –2 |
Kredite an große Unternehmen | –1 | 1 | –1 | –1 | 0 | 1 | –1 | 1 | 0 | 1 | 0 | 0 | –1 | 0 | 0 | –1 | –1 | –1 | 0 |
Kurzfristige Kredite (Laufzeit bis zu einem Jahr) | –1 | 0 | –1 | 0 | 0 | 1 | –1 | 1 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 1 | 0 | –1 | 0 | –1 | –1 |
Langfristige Kredite (Laufzeit über ein Jahr) | –1 | –1 | –1 | –2 | 0 | 1 | –1 | 1 | 0 | –1 | 0 | 0 | –1 | 0 | 0 | –1 | –1 | –1 | –1 |
Kreditbedingungen insgesamt | |||||||||||||||||||
Unternehmen gesamt | –1 | 0 | 2 | 0 | 1 | 0 | 1 | 0 | 1 | 1 | 0 | 0 | –1 | 1 | 1 | 2 | –2 | –3 | .. |
Kredite an kleine und mittlere Unternehmen | –1 | –1 | 1 | 0 | 1 | 0 | 1 | 0 | 1 | –1 | 0 | 0 | –1 | 0 | 1 | 1 | –2 | –2 | .. |
Kredite an große Unternehmen | –1 | 0 | 1 | 0 | 1 | 1 | 1 | 0 | 2 | 1 | 1 | 0 | 0 | 2 | 1 | 2 | –1 | –3 | .. |
Margen für durchschnittliche Kredite | |||||||||||||||||||
Unternehmen gesamt | –1 | 2 | 3 | 1 | 4 | 3 | 3 | 0 | 3 | 3 | 1 | 0 | 1 | 2 | 4 | 3 | –3 | –3 | .. |
Kredite an kleine und mittlere Unternehmen | 0 | 1 | 2 | 2 | 3 | 3 | 1 | 0 | 1 | 2 | 0 | 0 | 1 | 2 | 4 | 2 | –1 | –2 | .. |
Kredite an große Unternehmen | –2 | 2 | 2 | 1 | 4 | 3 | 4 | 1 | 3 | 4 | 2 | 1 | 0 | 2 | 5 | 3 | –3 | –5 | .. |
Margen für risikoreichere Kredite | |||||||||||||||||||
Unternehmen gesamt | –2 | 0 | 1 | 0 | 0 | 0 | 0 | –1 | 0 | 0 | –1 | 0 | –1 | 0 | 0 | 1 | –4 | –6 | .. |
Kredite an kleine und mittlere Unternehmen | –2 | –1 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | –1 | –1 | –1 | –1 | 0 | –1 | 0 | 0 | 0 | –2 | –4 | .. |
Kredite an große Unternehmen | –2 | 0 | 2 | 0 | 1 | 1 | 0 | –1 | 0 | 0 | –1 | 0 | –1 | 0 | 0 | 2 | –4 | –6 | .. |
Genehmigte Kreditanträge | |||||||||||||||||||
Anteil bezogen auf das Gesamtvolumen | –1 | 0 | 1 | 0 | –1 | 1 | –2 | 0 | 0 | 0 | –2 | –1 | –1 | –1 | –2 | –1 | 0 | 0 | .. |
Kreditnachfrage | |||||||||||||||||||
Unternehmen gesamt | –1 | 1 | 1 | 2 | 4 | 3 | 2 | 4 | 4 | 5 | 2 | 3 | –2 | 0 | –1 | 1 | 5 | 6 | 2 |
Kredite an kleine und mittlere Unternehmen | –1 | 1 | 1 | 3 | 3 | 1 | 2 | 3 | 3 | 3 | 1 | 3 | –2 | –1 | –1 | 1 | 3 | 4 | 2 |
Kredite an große Unternehmen | –1 | 1 | –1 | 3 | 4 | 2 | 2 | 3 | 2 | 5 | 3 | 3 | –1 | 1 | 0 | 1 | 5 | 7 | 1 |
Kurzfristige Kredite (Laufzeit bis zu einem Jahr) | 0 | 0 | 1 | 1 | 1 | 2 | 0 | 3 | 2 | 3 | 0 | 2 | 0 | 2 | 1 | 1 | 6 | 5 | 2 |
Langfristige Kredite (Laufzeit über ein Jahr) | –1 | 1 | –1 | 3 | 5 | 4 | 6 | 6 | 5 | 6 | 4 | 3 | –1 | –1 | –1 | 2 | 1 | 6 | –2 |
Einfluss der allgemeinen Wettbewerbssituation auf: | |||||||||||||||||||
Kreditbedingungen insgesamt | –1 | 3 | 2 | 1 | 2 | 1 | 2 | 1 | 2 | 3 | 1 | 1 | 1 | 2 | 4 | 3 | 1 | 0 | .. |
Margen für durchschnittliche Kredite | –1 | 2 | 2 | 0 | 2 | 2 | 2 | 2 | 2 | 3 | 3 | 2 | 2 | 2 | 4 | 3 | 1 | 0 | .. |
Margen für risikoreichere Kredite | –1 | 0 | 1 | 0 | 1 | 0 | 0 | –1 | 0 | 2 | 0 | 0 | 1 | 1 | 2 | 2 | 1 | 0 | .. |
Einfluss von Refinanzierungskosten und
bilanziellen Restriktionen auf: |
|||||||||||||||||||
Kreditbedingungen insgesamt | –3 | –1 | –1 | –1 | 1 | 0 | 2 | 0 | 1 | 1 | –1 | 0 | –1 | 0 | 0 | 1 | –2 | –4 | .. |
Margen für durchschnittliche Kredite | –3 | –1 | –1 | 0 | 1 | 0 | 2 | 1 | 1 | 1 | –1 | 0 | –1 | 0 | 0 | 1 | –2 | –4 | .. |
Margen für risikoreichere Kredite | –4 | –1 | –1 | –1 | 1 | 0 | 1 | 0 | 0 | 0 | –1 | 0 | –1 | 0 | 0 | 1 | –2 | –4 | .. |
Einfluss der Risikoeinschätzung auf: | |||||||||||||||||||
Kreditbedingungen insgesamt | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 1 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | –1 | 0 | 0 | –1 | –3 | –5 | .. |
Margen für durchschnittliche Kredite | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 1 | 0 | 0 | 1 | 0 | –1 | 0 | 0 | –1 | –3 | –4 | .. |
Margen für risikoreichere Kredite | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | –4 | –5 | .. |
Einfluss der Risikotoleranz der Banken auf: | |||||||||||||||||||
Kreditbedingungen insgesamt | 0 | 0 | 0 | –1 | 0 | 1 | –1 | 0 | 0 | –1 | –1 | 0 | –1 | 0 | 0 | 0 | –1 | –3 | .. |
Margen für durchschnittliche Kredite | 0 | 0 | 0 | –1 | 0 | 0 | –1 | 1 | 0 | 0 | 0 | 0 | –1 | 0 | 0 | 0 | 0 | –2 | .. |
Margen für risikoreichere Kredite | 0 | 0 | 0 | –1 | 0 | 0 | –1 | 0 | 0 | 0 | –1 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | –1 | –3 | .. |
Kreditnachfrage, ausgewählte Einflussfaktoren | |||||||||||||||||||
Anlageinvestitionen | –1 | 0 | –2 | 2 | 3 | 4 | 3 | 4 | 5 | 5 | 4 | 3 | –2 | 0 | –1 | 1 | –1 | –6 | .. |
Lagerhaltung und Betriebsmittel | –1 | 1 | 0 | 1 | 1 | 3 | 1 | 3 | 3 | 3 | 1 | 3 | 1 | 1 | 1 | 2 | 4 | 5 | .. |
Fusionen/Übernahmen und Unternehmensumstrukturierungen | 0 | 1 | 1 | 1 | 1 | 0 | 1 | 2 | 4 | 3 | 3 | 2 | 1 | 1 | 1 | 0 | –1 | –4 | .. |
Allgemeines Zinsniveau | 0 | 0 | 1 | 1 | 1 | 0 | 1 | 1 | 1 | 1 | 1 | 1 | 0 | 1 | 1 | 1 | 1 | 0 | .. |
Refinanzierung, Umschuldung und Neuverhandlung | 0 | 3 | 1 | 1 | 2 | 1 | 3 | 3 | 4 | 4 | 3 | 3 | 1 | 1 | 1 | 2 | 4 | 3 | .. |
Innenfinanzierung | –3 | –3 | –2 | –3 | –1 | –3 | –1 | 0 | 0 | 1 | 2 | 1 | 0 | 0 | 0 | 0 | 1 | 2 | .. |
Kredite von anderen Banken | 0 | 0 | 0 | 0 | 1 | 0 | 1 | 1 | 2 | 2 | 1 | 1 | 1 | 0 | 0 | 0 | 2 | –1 | .. |
Begebung/Tilgung von Schuldverschreibungen | –1 | –1 | –1 | 0 | 0 | –1 | 3 | 2 | 3 | 3 | 3 | 2 | 1 | 2 | 0 | 1 | 2 | 0 | .. |
Quelle: OeNB. | |||||||||||||||||||
1 Die letzte Spalte enthält die Erwartungen der Banken für das angegebene nächste Quartal. | |||||||||||||||||||
2 Die Bezeichnungen „positiv“ und „negativ“ dienen der Richtungsangabe und sind in diesem Zusammenhang als wertfrei zu verstehen. |
Auch für das dritte Quartal 2020 werden per saldo kaum veränderte Richtlinien erwartet (vereinzelt gegenläufige Antworten der Banken, die allerdings auf geringere Verhaltensunterschiede als im zweiten Quartal hindeuten).
Die Ergebnisse bzgl. der Kreditbedingungen (für neue Kredite) fallen eindeutiger aus als jene für die Kreditrichtlinien. Als Kreditbedingungen werden in der Umfrage Margen, Kreditnebenkosten, die Höhe des Kredits oder des Kreditrahmens, Erfordernisse für Sicherheiten, Zusatz- oder Nebenvereinbarungen (Covenants) und die Fristigkeit standardisiert erhoben.
Die Margen wurden von den Banken im zweiten Quartal 2020 angehoben (Angaben von bis zu sechs Banken in diese Richtung, siehe Tabelle 1) – bei risikoreicheren Krediten stärker als bei durchschnittlichen Krediten und bei Krediten an große Unternehmen stärker als bei KMU-Krediten. Bereits für das erste Quartal 2020 berichteten die Banken von Margenerhöhungen. Zuvor war es ab Mitte 2016 fast durchgehend zu Lockerungen bei den Margen (sinkende Margen) für durchschnittliche Kredite aufgrund der Wettbewerbssituation gekommen. Jene für risikoreichere Kredite blieben in diesem Zeitraum weitgehend unverändert, was eine zunehmende Differenzierung der Kreditkunden aufgrund ihrer Bonität bedeutete.
Die Wettbewerbssituation hatte allerdings in den letzten beiden Quartalen kaum Einfluss auf die Margenentwicklung. Die angehobenen Margen waren im ersten und – noch deutlicher – im zweiten Quartal 2020 die Folge einer verschärften Risikoeinschätzung, von Refinanzierungskosten und bilanziellen Restriktionen sowie – in etwas schwächerem Ausmaß – einer geringeren Risikotoleranz der Banken (siehe Tabelle 1 und Grafik 5).
Auch bei den anderen Kreditbedingungen (Aufzählung siehe oben) kam es im zweiten Quartal 2020 zu Verschärfungen – am deutlichsten bei den Erfordernissen für Sicherheiten, aber auch bei Covenants und der Fristigkeit. Bei den Kreditnebenkosten und der Kredithöhe (bzw. der Höhe des Kreditrahmens) gab es vereinzelt Verschärfungen. Von den Verschärfungen bei diesen anderen Kreditbedingungen waren große Unternehmen etwas stärker betroffen als kleine und mittlere Unternehmen – ähnlich wie bei den Margen.
Bereits für das erste Quartal 2020 berichteten einige Banken von Änderungen bei den oben genannten anderen Bedingungen – jedoch in unterschiedliche Richtungen, womit sich per saldo wenig Bewegung ergab. In den Jahren davor hatte es diesbezüglich nur vereinzelt Angaben von Veränderungen gegeben.
Betreffend die Entwicklung der Kreditnachfrage gibt es eine weitgehend einheitliche Einschätzung der befragten Banken. Die Nachfrage ist im zweiten Quartal 2020 insgesamt stark gestiegen. Fast alle Banken verzeichneten diesbezüglich Anstiege, einige Banken sogar in einem deutlichen Ausmaß. Bereits im ersten Quartal 2020 hatte es eine stark erhöhte Nachfrage und die Erwartung einer Intensivierung dieser Entwicklung infolge der notwendigen Maßnahmen zur Eindämmung der COVID-19-Pandemie ab Mitte März 2020 gegeben.
Eine Ausnahme stellte im ersten Quartal 2020 die Nachfrage nach langfristigen Krediten dar. Diese war kaum höher als im vierten Quartal 2019. Im zweiten Quartal 2020 ist sie jedoch stark gestiegen.
Für das dritte Quartal 2020 wird eine weiter – aber nur mehr leicht – steigende Nachfrage erwartet, wobei die langfristigen Kredite wiederum eine Ausnahme bilden. Hier soll die Nachfrage etwas zurückgehen.
Die Nachfrageentwicklung war im zweiten Quartal 2020 von in unterschiedliche Richtungen wirkenden Faktoren beeinflusst. Die verminderte Investitionstätigkeit der Unternehmen hat die Nachfrage nach Krediten für Anlageinvestitionen einbrechen lassen, ebenso waren Finanzierungen für Fusionen/Übernahmen und Unternehmensumstrukturierungen weniger gefragt als im Vorquartal.
Die stark gestiegene Gesamtnachfrage im zweiten Quartal 2020 – wie auch jene im ersten Quartal 2020 – wurde mit dem Finanzierungsbedarf für Lagerhaltung und Betriebsmittel sowie dem Bedarf für Refinanzierungen, Umschuldungen und Neuverhandlungen von Krediten erklärt und war somit auf die wirtschaftlichen Folgen der COVID-19-Pandemie zurückzuführen und damit hauptsächlich der Bestandssicherung geschuldet.
Von Ende 2016 bis Ende 2018 hatte es hingegen einen konjunkturell bedingten ausgeprägten Kreditboom zur Finanzierung von Investitionen gegeben, der 2019 angesichts der Verlangsamung der Wirtschaftsdynamik abflaute (siehe Tabelle 1 und Grafik 1 20 ). 21
Der Anteil der vollständig abgelehnten Kreditanträge blieb in den ersten beiden Quartalen 2020 konstant, nachdem er über die letzten drei Jahre hinweg leicht gestiegen war (siehe Tabelle 1 unter „Genehmigte Kreditanträge“ mit invertierten Werten 22 ).
In der Gesamtschau ergibt sich also eine stark gestiegene Kreditnachfrage, der die Banken auch nachgekommen sind. Angebotsseitig wurden die Kreditrichtlinien per saldo kaum erhöht. Eine wesentliche Rolle spielten in diesem Zusammenhang Kredite mit staatlichen Garantien, wofür auf Abschnitt 6 verwiesen wird. Allerdings bewerteten die Banken die Risikosituation deutlich negativer und verschärften daher die Kreditbedingungen. Auch Refinanzierungskosten und bilanzielle Restriktionen trugen hierzu bei. Das bedeutet, dass sich Kredite – mit Ausnahme jener, die mit einer staatlichen Garantie ausgestattet sind – c. p. verteuert haben könnten bzw. weiter verteuern könnten. Den ungünstigeren Refinanzierungsbedingungen der Banken am Geld- und Kapitalmarkt (siehe Abschnitt 3) stehen aber die umfangreichen neuen Maßnahmen des Eurosystems gegenüber, durch die die Banken sehr günstig an Liquidität kommen können. Letzteres sollte einer Verteuerung der Kredite an Unternehmen und Haushalte entgegengewirkt haben. Die Daten aus der Monetärstatistik zu Kreditzinsen liegen zum Zeitpunkt der Berichtslegung erst für den Mai 2020 vor.
Das allgemeine Zinsniveau ist als Folge der Geldpolitik des Eurosystems (Senkungen der Leitzinsen ab Oktober 2008 und unkonventionelle Maßnahmen) historisch niedrig. Die Zinsen für Neukredite österreichischer Banken an nichtfinanzielle Unternehmen sind von über 5 % im Jahr 2008 bis auf rund 1,3 % Anfang 2020 gefallen (siehe Grafik 4).
2 Kredite an private Haushalte: Angebotspolitik der Banken restriktiver, Kreditnachfrage verhaltener
Im Kreditgeschäft mit privaten Haushalten sind die wirtschaftlichen Auswirkungen der COVID-19-Pandemie weniger stark zu bemerken als im Kreditgeschäft mit Unternehmen. Aber auch hier zeigen sich restriktive Entwicklungen als Folge der geänderten Risikoeinschätzung der Banken.
Die Richtlinien sowohl für Wohnbaukredite als auch für Konsumkredite und sonstige Kredite wurden im zweiten Quartal 2020 etwas verschärft, nachdem sie im ersten Quartal 2020 unverändert geblieben waren. Im längeren Rückblick ist in den Umfrageergebnissen eine gewisse Tendenz zur Verschärfung der Richtlinien im Privatkundengeschäft seit 2018 zu erkennen. Im Ausblick auf das dritte Quartal 2020 werden vereinzelt weitere leichte Verschärfungen der Richtlinien erwartet (siehe Tabelle 2 und Grafik 1). Die leichten Verschärfungen wurden – so auch im letzten Quartal – stets mit der Risikosituation begründet (Risikoeinschätzung durch die Banken, Risikotoleranz der Banken).
Bei den Bedingungen für Wohnbaukredite an private Haushalte kam es im zweiten Quartal 2020 zu Erhöhungen der Margen für durchschnittliche Kredite und risikoreichere Kredite. Letztere waren auch schon im ersten Quartal 2020 leicht angehoben worden. Als Gründe für die Verschärfungen in den ersten beiden Quartalen 2020 wurden Refinanzierungskosten und bilanzielle Restriktionen sowie die Risikosituation genannt. In der jüngeren Vergangenheit war es – vor allem aufgrund der Wettbewerbssituation – wiederholt zu leichten Lockerungen der Margen (niedrigere Margen) für durchschnittliche Wohnbaukredite gekommen, die 2019 etwas ausgeprägter ausfielen (siehe Tabelle 2 und Grafik 6). Bei den risikoreicheren Krediten gab es zwischen 2016 und 2019 hingegen vereinzelt Verschärfungen der Margen (höhere Margen). Wie bei den Unternehmenskrediten kam es somit zu einer zunehmenden Differenzierung der Kreditkunden gemäß ihrer Kreditwürdigkeit, die bei den Wohnbaukrediten aber etwas geringer ausfiel als bei den Unternehmenskrediten.
Bei Konsum- und sonstigen Krediten blieben die Margen im ersten und zweiten Quartal 2020 für durchschnittliche Bonitäten weitgehend unverändert (siehe Tabelle 2 und Grafik 7). Für schwächere Bonitäten wurden die Margen etwas verschärft – hauptsächlich aufgrund der Risikoeinschätzung durch die Banken. Von 2016 bis 2019 waren die Margen für Konsum- und sonstige Kredite allgemein weitgehend unverändert geblieben.
Hinsichtlich sonstiger Kreditbedingungen (Sicherheiten, Beleihungsquote, Kredithöhe bzw. sonstige Begrenzungen der Kredithöhe, Fristigkeit und Kreditnebenkosten) gab es im ersten und zweiten Quartal 2020 keine nennenswerten Änderungen bei Wohnbaukrediten bzw. Konsumkrediten und sonstigen Krediten.
Auch die Nachfrage nach Haushaltskrediten hat sich eingebremst. Ein mit dem allgemeinen niedrigen Zinsniveau begründetes Wachstum der Nachfrage nach Wohnbaukrediten vom ersten Quartal 2019 bis zum ersten Quartal 2020 ist im zweiten Quartal 2020 vorerst zu einem Ende gekommen. Die befragten Banken gaben in diesem Zusammenhang ein gesunkenes Konsumentenvertrauen an. Über einen längeren Zeitraum betrachtet folgt die Nachfrage nach Wohnbaukrediten seit 2014 einem expansiven Trend mit temporären Unterbrechungen. Neben dem Zinsniveau (seit 2015 als Faktor der Nachfrage erhoben, vorher nicht explizit in der Umfrage enthalten) wurden für die Jahre vor 2019 ein gestiegenes Konsumentenvertrauen und günstige Aussichten auf dem Wohnimmobilienmarkt als Gründe für Nachfragesteigerungen genannt. Im Ausblick auf das dritte Quartal 2020 wird eine weitgehend unveränderte Nachfrage nach Wohnbaukrediten erwartet.
Die Nachfrage nach Konsumkrediten und sonstigen Krediten ist im zweiten Quartal 2020 deutlich eingebrochen, nachdem sie zuvor seit Mitte 2017 weitgehend unverändert geblieben war. Für das dritte Quartal 2020 wird – wie bei den Wohnbaukrediten – eine weitgehend unveränderte Nachfrage erwartet. Der Nachfragerückgang im zweiten Quartal 2020 wurde – ebenfalls wie bei den Wohnbaukrediten – mit dem gesunkenen Konsumentenvertrauen sowie mit gesunkenen Ausgaben für langlebige Konsumgüter begründet.
Hinsichtlich der Nachfrage im Privatkundengeschäft bleibt anzumerken, dass die Erwartungen für das zweite Quartal 2020 in der Umfragerunde für das erste Quartal völlig anders waren. Für die Nachfrage nach Wohnbaukrediten wurde ein massiver Einbruch erwartet, für die Nachfrage nach Konsumkrediten und sonstigen Krediten ein per saldo leichter Anstieg (bei gegenläufigen Antworten der Banken). Dies deutet auf die großen – durch die COVID-19-Pandemie bedingten – Unsicherheiten hin, mit denen die Einschätzung der künftigen Entwicklungen behaftet ist; ein Umstand, der auch von einigen an der Umfrage teilnehmenden Banken betont wurde.
Seit 2015 wird im Rahmen der Umfrage nach dem Anteil der vollständig abgelehnten Kreditanträge gefragt. Seither wurden vereinzelt leichte Veränderungen in die eine oder andere Richtung gemeldet, ohne dass sich ein eindeutiger Trend oder deutliche Quartalsergebnisse gezeigt hätten. Im Gegensatz dazu meldeten die Banken für das zweite Quartal 2020 einen gestiegenen Anteil an vollständig abgelehnten Anträgen bei Konsumkrediten und sonstigen Krediten (siehe Tabelle 2 unter „Genehmigte Kreditanträge“ mit invertierten Werten 23 ). Bei Wohnbaukrediten gab es diesbezüglich keine Änderungen.
Veränderung im jeweiligen Quartal,1 Ergebnisse für Österreich | |||||||||||||||||||
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Saldo aus positiven und negativen Antworten,2 Antworten von 7 Banken | |||||||||||||||||||
Kreditrichtlinien | 2016 | 2017 | 2018 | 2019 | 2020 | ||||||||||||||
Q1 | Q2 | Q3 | Q4 | Q1 | Q2 | Q3 | Q4 | Q1 | Q2 | Q3 | Q4 | Q1 | Q2 | Q3 | Q4 | Q1 | Q2 | Q3 | |
Wohnbaukredite | 0 | –2 | 1 | 0 | 0 | –1 | 1 | –1 | 0 | –2 | –1 | 0 | –2 | –2 | –1 | –1 | 0 | –2 | –1 |
Konsumkredite und sonstige Kredite | 0 | 0 | 1 | 0 | 0 | 0 | 1 | –1 | 1 | –1 | 0 | –1 | 0 | –2 | –2 | –1 | 0 | –3 | –2 |
Kreditbedingungen insgesamt | |||||||||||||||||||
Wohnbaukredite | 0 | –1 | 0 | 1 | 0 | –1 | 1 | 0 | 1 | –2 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | –1 | 0 | –1 | .. |
Konsumkredite und sonstige Kredite | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | –1 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | –1 | .. |
Margen für durchschnittliche Kredite | |||||||||||||||||||
Wohnbaukredite | 1 | 1 | 1 | 0 | 1 | 2 | 2 | 1 | 2 | 1 | 2 | 1 | 2 | 2 | 3 | 1 | 0 | –2 | .. |
Konsumkredite und sonstige Kredite | –1 | 0 | 0 | 1 | 0 | 0 | –1 | 1 | 0 | 0 | 0 | 1 | 0 | 0 | 1 | 1 | 0 | –1 | .. |
Margen für risikoreichere Kredite | |||||||||||||||||||
Wohnbaukredite | –1 | 0 | 0 | –1 | 0 | 0 | –1 | –1 | –1 | –1 | –1 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | –2 | –3 | .. |
Konsumkredite und sonstige Kredite | –1 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | –1 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | –2 | –2 | .. |
Genehmigte Kreditanträge
(Anteil bezogen auf das Gesamtvolumen) |
|||||||||||||||||||
Wohnbaukredite | 0 | 0 | 0 | 0 | –1 | 0 | 0 | 0 | 0 | –2 | 0 | 0 | –1 | –1 | 0 | 0 | 0 | 0 | .. |
Konsumkredite und sonstige Kredite | 0 | 1 | 0 | 0 | 0 | 1 | 1 | 1 | 1 | 0 | 0 | 0 | 0 | 1 | –1 | –1 | 0 | –3 | .. |
Kreditnachfrage | |||||||||||||||||||
Wohnbaukredite | 1 | 1 | 0 | 0 | 2 | 2 | 3 | 1 | 1 | 0 | –1 | –1 | 1 | 1 | 2 | 2 | 3 | –1 | 1 |
Konsumkredite und sonstige Kredite | 0 | 0 | 1 | 1 | 2 | 3 | 0 | 0 | –1 | 0 | 0 | 0 | 1 | 0 | 1 | 0 | 0 | –4 | 1 |
Einfluss der allgemeinen Wettbewerbssituation auf: | |||||||||||||||||||
Kreditbedingungen insgesamt bei Wohnbaukrediten | 0 | 1 | 1 | 2 | 1 | 1 | 1 | 1 | 1 | 1 | 3 | 1 | 1 | 3 | 3 | 2 | 1 | 0 | .. |
Margen für durchschnittliche Wohnbaukredite | 1 | 2 | 1 | 1 | 1 | 2 | 1 | 1 | 3 | 1 | 3 | 1 | 3 | 3 | 4 | 0 | 1 | 0 | .. |
Einfluss von Refinanzierungskosten und
bilanziellen Restriktionen auf: |
|||||||||||||||||||
Margen für durchschnittliche Wohnbaukredite | –1 | 0 | 0 | –1 | 0 | 0 | 1 | 0 | 0 | 0 | –1 | 0 | 1 | 1 | 1 | 0 | 0 | –2 | .. |
Margen für risikoreichere Wohnbaukredite | –1 | 0 | 0 | –1 | 0 | 1 | 1 | 0 | 0 | 0 | –1 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | –2 | .. |
Einfluss der Risikoeinschätzung auf: | |||||||||||||||||||
Kreditbedingungen insgesamt bei Wohnbaukrediten | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | –1 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | –1 | 0 | 0 | –1 | –2 | –2 | .. |
Kreditbedingungen insgesamt bei Konsum- und sonstigen Krediten | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | –1 | –1 | –1 | –1 | –2 | .. |
Margen für durchschnittliche Wohnbaukredite | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | –1 | –2 | –1 | .. |
Margen für durchschnittliche Konsum- und sonstige Kredite | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 1 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | –1 | –1 | –1 | |
Margen für risikoreichere Wohnbaukredite | 0 | 0 | –1 | 0 | 0 | 1 | 0 | –1 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | –1 | –2 | –2 | .. |
Margen für risikoreichere Konsum- und sonstige Kredite | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | –1 | –2 | –2 | .. |
Wirtschaftslage und Konjunkturaussichten allgemein → Richtlinien für Wohnbaukredite | 0 | 1 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | –1 | 0 | –1 | 0 | 0 | –2 | .. |
Wirtschaftslage und Konjunkturaussichten allgemein → Richtlinien für Konsum- und sonstige Kredite | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 1 | –3 | .. |
Einfluss der Risikotoleranz der Banken auf: | |||||||||||||||||||
Kreditrichtlinien für Wohnbaukredite | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | –1 | 0 | 0 | 0 | –2 | 0 | 0 | –1 | –1 | 0 | –1 | –1 | –2 | .. |
Kreditrichtlinien für Konsum- und sonstige Kredite | 0 | 0 | 1 | 0 | 0 | 0 | 1 | –1 | 1 | –1 | –1 | –1 | 0 | –2 | –2 | –1 | –1 | –3 | .. |
Nachfrage nach Wohnbaukrediten,
ausgewählte Einflussfaktoren |
|||||||||||||||||||
Aussichten am Wohnimmobilienmarkt und voraussichtliche Entwicklung der Preise für Wohneigentum | 0 | 0 | 0 | 0 | 1 | 1 | 2 | 1 | 0 | 1 | 0 | 0 | 0 | –1 | –1 | –1 | –1 | –1 | .. |
Konsumentenvertrauen | 2 | 1 | 1 | 1 | 1 | 2 | 3 | 2 | 0 | 1 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | –2 | .. |
Allgemeines Zinsniveau | 2 | 1 | 1 | 1 | 2 | 0 | 2 | 1 | 0 | 0 | 0 | 0 | 2 | 3 | 3 | 3 | 3 | 1 | .. |
Nachfrage nach Konsumkrediten und sonstigen
Krediten, ausgewählte Einflussfaktoren |
|||||||||||||||||||
Ausgaben für langlebige Konsumgüter wie Pkw, Möbel usw. | 0 | 0 | 0 | 0 | 1 | 1 | 0 | 0 | –1 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | –3 | .. |
Konsumentenvertrauen | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 1 | 1 | 2 | 0 | 0 | 1 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | –2 | –2 | .. |
Allgemeines Zinsniveau | 0 | 0 | 1 | 1 | 1 | 1 | 1 | 1 | 0 | 0 | 0 | 0 | 1 | 0 | 2 | 0 | 1 | 1 | .. |
Quelle: OeNB. | |||||||||||||||||||
1 Die letzte Spalte enthält die Erwartungen der Banken für das angegebene nächste Quartal. | |||||||||||||||||||
2 Die Bezeichnungen „positiv“ und „negativ“ dienen der Richtungsangabe und sind in diesem Zusammenhang als wertfrei zu verstehen. |
3 Refinanzierungsbedingungen für Banken weiter verschlechtert
Nachdem die Banken bereits für das erste Quartal 2020 über eine für sie ungünstiger gewordene Refinanzierungssituation berichtet hatten (langfristige Einlagen, kurzfristiger Geldmarkt und mittel- bis langfristige Schuldtitel), meldeten sie auch für das zweite Quartal 2020 weitere Verschlechterungen – jedoch nicht im selben Ausmaß wie zuvor (siehe Tabelle 3). Im zweiten Quartal 2020 war vor allem die Refinanzierung über mittel- bis langfristige Schuldtitel (Anleihen) ungünstig betroffen. Am kurzfristigen Geldmarkt (Laufzeit von über einer Woche) kam es zu moderaten Eintrübungen. Bei den langfristigen Einlagen (Bindung über ein Jahr) gab es keine Veränderungen, die kurzfristigen Einlagen (Bindung bis zu einem Jahr) sind hingegen leicht gestiegen. Der Ausblick auf das dritte Quartal 2020 fällt vorsichtig positiv aus. Bei der Refinanzierung über mittel- bis langfristige Schuldtitel werden leichte Verbesserungen im Vergleich zur Situation im zweiten Quartal 2020 erwartet.
Von Mitte 2016 bis Ende 2019 gab es für die österreichischen Banken vor allem Verbesserungen bei der Refinanzierung. Die Entwicklungen bei den kurzfristigen Einlagen (Bindung bis zu einem Jahr), am Geldmarkt allgemein (vor allem bis Anfang 2018) und bei der Refinanzierung über Schuldtitel allgemein waren günstig. Bei der Refinanzierung über mittel- bis langfristige Schuldtitel kam es phasenweise sogar zu deutlichen Verbesserungen, aber auch zu einer temporären Verschlechterung Ende 2018. Eine Ausnahme bildeten die langfristigen Einlagen, die seit Mitte 2018 leicht zurückgegangen waren.
Andere Refinanzierungsmöglichkeiten, nach denen standardmäßig gefragt wird (Verbriefung von Krediten, außerbilanzielle Übertragung von Kreditrisiken), spielten zuletzt für die an der Umfrage teilnehmenden Banken kaum eine Rolle.
Veränderung im jeweiligen Quartal,1 Ergebnisse für Österreich | |||||||||||||||||||
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Saldo aus positiven und negativen Antworten,2 Antworten von 8 Banken | |||||||||||||||||||
Retail-Refinanzierung | 2016 | 2017 | 2018 | 2019 | 2020 | ||||||||||||||
Q1 | Q2 | Q3 | Q4 | Q1 | Q2 | Q3 | Q4 | Q1 | Q2 | Q3 | Q4 | Q1 | Q2 | Q3 | Q4 | Q1 | Q2 | Q3 | |
Kurzfristige Einlagen (bis zu einem Jahr) | 1 | 2 | 1 | 1 | 2 | 1 | 2 | 1 | 3 | 0 | 0 | 1 | 1 | 3 | 0 | 0 | –1 | 2 | 1 |
Langfristige Einlagen (über ein Jahr) | 1 | –1 | 0 | 0 | 0 | 1 | 1 | –1 | 2 | –1 | –2 | –1 | 0 | –1 | –2 | 0 | –4 | 0 | 0 |
Unbesicherter Interbankengeldmarkt | |||||||||||||||||||
Sehr kurzfristiger Geldmarkt (bis zu einer Woche) | 0 | 0 | 0 | 1 | 2 | 1 | 2 | 1 | 2 | 0 | 1 | 0 | 1 | 0 | 0 | 0 | –1 | –1 | 1 |
Kurzfristiger Geldmarkt (über eine Woche) | –1 | –1 | 0 | 2 | 2 | 1 | 1 | 0 | 2 | 0 | 1 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | –5 | –2 | 1 |
Großvolumige Schuldtitel | |||||||||||||||||||
Kurzfristige Schuldtitel3 | –2 | 0 | –1 | 0 | 0 | 2 | 2 | 1 | 1 | 0 | 0 | 0 | 1 | 0 | 0 | 0 | –1 | –1 | –1 |
Mittel- bis langfristige Schuldtitel | –4 | –2 | 0 | 0 | 3 | 3 | 4 | 4 | 3 | 0 | –1 | –3 | 3 | 4 | 3 | 1 | –4 | –4 | 2 |
Quelle: OeNB. | |||||||||||||||||||
1 Die letzte Spalte enthält die Erwartungen der Banken für das angegebene nächste Quartal. | |||||||||||||||||||
2 Die Bezeichnungen „positiv“ und „negativ“ dienen der Richtungsangabe und sind in diesem Zusammenhang als wertfrei zu verstehen. | |||||||||||||||||||
3 Antworten von 4 bis 6 Banken. |
4 Notleidende Kredite: leicht steigender Einfluss auf Kreditvergabepolitik der Banken
Beginnend mit der Umfrage vom Juli 2018 werden die teilnehmenden Banken halbjährlich zu den Auswirkungen von notleidenden Krediten auf ihre Kreditvergabepolitik und auf die entsprechenden Wirkungskanäle befragt. 24 Im Rahmen der ersten diesbezüglichen Befragung wurde neben dem ersten Halbjahr 2018 auch der Zeitraum von 2014 bis 2017 erfasst. Die befragten Banken meldeten für diesen Zeitraum nur vereinzelt Verschärfungen der Kreditrichtlinien und Kreditbedingungen aufgrund notleidender Kredite – vor allem im Zusammenhang mit Anforderungen regulatorischer Art.
Auch 2018 und 2019 hatten notleidende Kredite kaum Auswirkungen auf Kreditrichtlinien und Kreditbedingungen der österreichischen Banken. Insgesamt zeigte sich die Kreditvergabepolitik österreichischer Banken in den letzten Jahren also weitgehend unbeeinflusst von notleidenden Krediten.
Durch die COVID-19-bedingte Krise haben notleidende Kredite mehr Relevanz für das Kreditvergabeverhalten der Banken bekommen. Den Umfrageergebnissen zufolge haben diese im ersten Halbjahr 2020 leicht zur Verschärfung von Richtlinien und Bedingungen für Unternehmenskredite sowie für Konsumkredite und sonstige Kredite an private Haushalte beigetragen – nicht aber für Wohnbaukredite an private Haushalte. Im Ausblick auf das zweite Halbjahr 2020 wird eine Fortsetzung dieser Entwicklung in etwas stärkerem Ausmaß erwartet. Als Begründungen für die Verschärfungen in Zusammenhang mit notleidenden Krediten nannten die Banken die Risikosituation, aufsichtliche und regulatorische Anforderungen sowie ihre Eigenkapitalkosten.
Der Anteil notleidender Kredite ist in Österreich etwas niedriger als im Euroraum bzw. in der EU insgesamt (vgl. Supervisory Banking Statistics der EZB und EBA Risk Dashboard). 25
5 Entwicklungen im Kreditgeschäft nach Wirtschaftssektoren: Immobilienwirtschaft als Ausnahme
Im Rahmen der aktuellen Umfragerunde wurden die Banken erstmalig zu Entwicklungen im Kreditgeschäft mit Unternehmen, gegliedert nach Wirtschaftssektoren befragt. Diese Fragestellung, die halbjährlich wiederholt werden soll, bezieht sich auf Veränderungen beim Kreditangebot (Richtlinien, Bedingungen) und bei der Kreditnachfrage über den Zeitraum der letzten sechs Monate bzw. auf die Erwartungen für die kommenden sechs Monate. Die Entwicklungen werden für folgende Wirtschaftssektoren erhoben: Verarbeitendes Gewerbe/Herstellung von Waren, Baugewerbe/Bau (ohne Immobilien), Dienstleistungen (ohne Finanzdienstleistungen und Immobilien), Handel sowie Immobilien (noch zusätzlich untergliedert in Gewerbeimmobilien- und Wohnimmobilienwirtschaft).
Die Kreditrichtlinien wurden im ersten Halbjahr 2020 für Kredite an Unternehmen der Gewerbeimmobilienwirtschaft verschärft. Hinsichtlich Wohnimmobilien blieben die Richtlinien per saldo weitgehend unverändert. Im Ausblick auf das zweite Halbjahr 2020 gehen die befragten Banken von weitgehend unveränderten Richtlinien für alle oben angeführten Sektoren aus – außer für die Gewerbeimmobilienwirtschaft. Hier werden weitere, leichte Verschärfungen erwartet.
Bei den Kreditbedingungen kam es im ersten Halbjahr 2020 für alle Sektoren zu Verschärfungen. Für das zweite Halbjahr werden weitere Verschärfungen erwartet.
Die Kreditnachfrage ist im ersten Halbjahr 2020 in allen Sektoren gestiegen – außer im Immobiliensektor, in dem die Nachfrage weitgehend unverändert blieb. Für das Baugewerbe wurde zudem ein geringerer Nachfrageanstieg verzeichnet als für die anderen Sektoren. Im zweiten Halbjahr 2020 soll, gemäß den Erwartungen der an der Umfrage teilnehmenden Banken, die Nachfrage in allen Sektoren sinken – mit Ausnahme das Wohnimmobiliensektors, für den eine unveränderte Kreditnachfrage erwartet wird.
Ähnlich wie bei den üblichen, quartalsweisen Fragen zu Angebot und Nachfrage im Kreditgeschäft mit Unternehmen (siehe Abschnitt 1) gab es auch bei der Fragestellung zu sektoralen Entwicklungen gegenläufige Einzelantworten der Banken – vor allem bezüglich der Kreditrichtlinien.
6 Staatliche Kreditgarantien unterstützen Liquiditätssicherung der Unternehmen
Die in Österreich an der Umfrage teilnehmenden Banken wurden im Rahmen der aktuellen Umfragerunde um ihre Einschätzung der Bedeutung von Unternehmenskrediten mit staatlichen Garantien vor dem Hintergrund der wirtschaftlichen Folgen der COVID-19-Pandemie gebeten. Diese Fragestellung erfolgte seitens der OeNB und war nicht Teil der standardisierten euroraumweiten Umfrage über das Kreditgeschäft.
Staatliche Garantien für Unternehmenskredite sind ein Teil des Corona-Hilfspakets der Österreichischen Bundesregierung. Durch die Garantien sollen Unternehmen mit Liquiditätsproblemen infolge der COVID-19-Pandemie leichter und günstig 26 an Bankkredite kommen.
Die Banken berichteten von einer hohen Nachfrage nach Krediten mit staatlichen Garantien bzw. von einem hohen Bedarf an Überbrückungsfinanzierungen und Stundungen. Kredite ohne Zusammenhang mit den wirtschaftlichen Folgen der COVID-19-Pandemie spielten in letzter Zeit eine geringere Rolle. Die für das erste Halbjahr 2020 berichteten Nachfragesteigerungen im Unternehmenskundengeschäft (siehe Abschnitte 1 und 5) waren somit wesentlich auf Kredite mit staatlichen Garantien bezogen.
Die Angaben der Banken bestätigen auch die Intention der staatlichen Garantien. Die Garantien erlaubten den Banken, dem hohen Bedarf an Überbrückungs- und Refinanzierungen bzw. der stark gestiegenen Kreditnachfrage nachzukommen. Die Banken konnten weniger restriktiv sein, als sie es ohne staatliche Unterstützungsmaßnahmen hätten sein müssen. Ohne staatliche Garantie wäre die Vergabe vieler Kredite aus wirtschaftlichen und regulatorischen Gründen nicht möglich gewesen (Risikosituation, bilanzielle Auswirkungen).
Zu Problemen in Zusammenhang mit der Gewährung und Abwicklung von Krediten mit staatlichen Garantien befragt, nannten die Banken die organisatorische Aufteilung auf mehrere Förderstellen und Förderprogramme (unübersichtlich, nicht abgestimmt), vor allem anfänglich unklare Regelungen, die oft und kurzfristig geändert wurden, komplexe und aufwändige Antragsprozesse (schwierig sowohl für Kreditnehmer als auch für Banken) sowie lange Bearbeitungszeiten bzw. Wartezeiten auf die Genehmigungen bei den Förderstellen. Mit der Zeit habe sich das Prozedere aber verbessert.
Die Zentralbanken des Euroraums – in Österreich die Oesterreichische Nationalbank (OeNB) – führen gemeinsam mit der Europäischen Zentralbank (EZB) seit Anfang 2003 viermal jährlich eine Umfrage über das Kreditgeschäft im Euroraum durch, um ihren Informationsstand über das Kreditvergabeverhalten der Banken und das Kreditnachfrageverhalten von Unternehmen und privaten Haushalten zu verbessern. Dabei wurden zuletzt 144 führende Banken aus allen Ländern des Euroraums befragt, darunter acht Institute aus Österreich.
Ab der Umfrage für das erste Quartal 2015 wird ein revidierter und erweiterter Fragebogen verwendet. Einige der aktuell erhobenen Daten sind daher erst ab 2015 verfügbar.
Kreditrichtlinien sind die internen Kriterien – sowohl die schriftlich festgelegten als auch die ungeschriebenen –, die bestimmen, unter welchen Voraussetzungen eine Bank Kredite vergeben möchte.
Kreditbedingungen sind die speziellen Verpflichtungen, auf die sich Kreditgeber und Kreditnehmer geeinigt haben (z. B. Margen, Nebenkosten, Sicherheitserfordernisse usw.).
Kreditmargen sind Aufschläge auf relevante Referenzzinssätze bzw. die Differenzen zwischen Kreditzinssätzen und Refinanzierungszinssätzen. Im Rahmen dieser Umfrage wird bei einer Verringerung der Margen von Lockerung und bei einer Erhöhung der Margen von Verschärfung gesprochen. Eine Lockerung der Margen ist für Kreditnehmer positiv, schränkt aber unmittelbar die Ertragsmöglichkeiten der Banken als Kreditgeber ein.
Saldo aus positiven und negativen Antworten: Die Anzahl der Banken, die auf eine Frage in positiver Richtung antworten (z. B. Lockerung der Margen, Steigerung der Nachfrage) abzüglich der Anzahl der Banken, die auf eine Frage in negativer Richtung antworten (z. B. Verschärfung der Margen, Rückgang der Nachfrage). Die Bezeichnungen „positiv“ und „negativ“ dienen hier als Richtungsangabe und sind in diesem Zusammenhang als wertfrei zu verstehen.
Nettoprozentsatz: Der Saldo aus positiven und negativen Antworten im Verhältnis zur Anzahl der Antworten insgesamt. Wenn z. B. von acht antwortenden Banken zwei angeben, dass die Nachfrage nach Wohnbaukrediten gestiegen ist, eine angibt, dass die Nachfrage gesunken ist und die übrigen fünf angeben, dass die Nachfrage unverändert geblieben ist, dann ergibt sich ein Saldo von plus eins bzw. ein Nettoprozentsatz von +12,5 (⅛). In diesem Beispiel gibt ein Überhang von nur einer Bank eine Nachfragesteigerung an – zu wenig, um daraus eine allgemeine Aussage abzuleiten. In einem solchen Fall muss von einer weitgehend unveränderten Situation ausgegangen werden.
Veröffentlichungshinweise: Der Artikel zur Umfrage über das Kreditgeschäft erscheint regelmäßig in der OeNB-Quartalspublikationsreihe „Statistiken – Daten und Analysen“ und wird vorab auf der OeNB-Website veröffentlicht. Dort finden sich auch weitere Informationen und Daten zu den Österreich-Ergebnissen (https://www.oenb.at/Geldpolitik/Erhebungen/umfrage-ueber-das-kreditgeschaeft.html).
Euroraum-Ergebnisse der Umfrage über das Kreditgeschäft
Die Ergebnisse für den Euroraum sind den Österreich-Ergebnissen ähnlich. Die wirtschaftlichen Folgen der COVID-19-Pandemie führten im Euroraum im zweiten Quartal 2020 zu einer stark steigenden Nachfrage nach Unternehmenskrediten – getrieben vom Bedarf nach Überbrückungsfinanzierungen.
Die Kreditrichtlinien für Unternehmenskredite blieben im zweiten Quartal 2020 im Euroraum hingegen weitgehend unverändert. Den befragten Banken zufolge trugen fiskal- und geldpolitische Maßnahmen wesentlich dazu bei, dass die Richtlinien nicht verschärft wurden. Für das dritte Quartal 2020 werden jedoch deutlich verschärfte Richtlinien erwartet, was im Zusammenhang mit dem erwarteten Auslaufen von staatlichen Unterstützungsprogrammen steht.
Detaillierte Ergebnisse und Berichte werden von der EZB auf ihrer Website veröffentlicht (https://www.ecb.europa.eu/stats/ecb_surveys/bank_lending_survey/html/index.en.html).
14 Das Eurosystem (die EZB und die nationalen Zentralbanken der Länder des Euroraums – in Österreich die OeNB) führt jedes Quartal eine Umfrage durch, um Informationen über Angebot und Nachfrage im Kreditgeschäft der Banken mit Unternehmen und privaten Haushalten zu erheben. Befragt werden dabei leitende Kreditmanagerinnen und Kreditmanager großer Banken. Methodisch ist die Umfrage eine qualitative Erhebung. Die Antworten werden auf einer Ordinalskala erfasst. Die Fragen beziehen sich auf Veränderungen in der Vergangenheit, auf Gründe für diese Veränderungen und bei einigen Fragen auch auf erwartete zukünftige Veränderungen. Die diesem Bericht zugrunde liegende Umfrage wurde im Juni 2020 durchgeführt. Redaktionsschluss für sonstige Daten: 09. Juli 2020.
15 Oesterreichische Nationalbank, Abteilung für volkswirtschaftliche Analysen, gerald.hubmann@oenb.at.
16 Veröffentlicht auf der Website der OeNB: https://www.oenb.at/Publikationen/corona.html.
17 Von den acht in Österreich teilnehmenden Banken werden derzeit pro Quartal insgesamt 1.300 Einzelantworten zum Standardteil der Umfrage (Angebot und Nachfrage im Kreditgeschäft mit Unternehmen und privaten Haushalten) erhoben. In der Runde für das erste bzw. zweite Quartal 2020 bezogen sich 26 % bzw. 29,4 % dieser Einzelantworten auf Veränderungen bzw. Beiträge zu Veränderungen, 74 % bzw. 70,6 % bezeichneten eine unveränderte Situation bzw. Einflussfaktoren ohne Auswirkungen. Ein höherer Prozentsatz an Veränderungen wurde zuletzt für das erste Quartal 2009 gemeldet (36,8 % bei damals fünf teilnehmenden Banken mit insgesamt 595 Einzelantworten). In den Umfragerunden dazwischen lag der Prozentsatz an Einzelantworten mit Veränderungsmeldungen im Durchschnitt bei ca. 12 % und häufig auch nahe bei diesem Durchschnitt.
18 D. h. aggregiert über alle befragten österreichischen Banken.
19 Siehe den Bericht zur letzten Umfrage in Statistiken – Daten & Analysen Q2/20 (27-45).
20 Hinweis: Grafik 1 stellt die Entwicklungen anhand des gleitenden Durchschnitts der letzten vier Quartale dar, wodurch die Ergebnisse geglättet werden. Eventuell von der Beschreibung abweichende Einzelquartalszahlen stellen daher keinen inhaltlichen Widerspruch dar.
21 Für eine Besprechung der langfristigen Entwicklung der Niveaus von Kreditrichtlinien und Kreditnachfrage in Österreich siehe den Bericht zur Umfrage in Statistiken – Daten & Analysen Q2/19 (40-52).
22 In der Umfrage wird nach den vollständig abgelehnten Kreditanträgen gefragt. In Tabelle 1 sind die Ergebnisse invertiert enthalten (als genehmigte Kreditanträge), um expansive Entwicklungen einheitlich mit positiven Werten bzw. restriktive Entwicklungen einheitlich mit negativen Werten darzustellen.
23 In der Umfrage wird nach den vollständig abgelehnten Kreditanträgen gefragt. In Tabelle 2 sind die Ergebnisse invertiert enthalten (als genehmigte Kreditanträge), um expansive Entwicklungen einheitlich mit positiven Werten bzw. restriktive Entwicklungen einheitlich mit negativen Werten darzustellen.
24 Konkret wird gefragt, welche Auswirkungen die NPL-Quote (non-performing-loan-Quote) auf die Kreditvergabepolitik der Banken hat. Die NPL-Quote ist definiert als der prozentuale Anteil des NPL-Bestands (brutto) in der Bankbilanz am Bruttobuchwert der Kredite.
25 Für nähere Informationen zu notleidenden Krediten und anderen für die Finanzmarktstabilität relevanten Entwicklungen siehe die halbjährlichen Finanzmarktstabilitätsberichte der OeNB.
26 Beispielsweise werden Kredite mit einer staatlichen Garantie von 100% in den ersten beiden Jahren mit höchstens 0% verzinst (Kreditzinssatz als 3-Monats-Euribor + 75 Basispunkte, aber in den ersten beiden Jahren höchstens 0%).
Factoring und Finanzierungsleasing – Statistische Erfassung und Bedeutung in der Unternehmensfinanzierung
Thomas Pöchel, Matthias Wicho, Stefan Wiesinger 27
Als Teil der sogenannten „Nichtbankenfinanzintermediation“ (oftmals auch als „Schattenbankensektor“ bezeichnet) stellen Finanzierungsleasing- und Factoringgesellschaften in Österreich wesentliche alternative Formen zur klassischen Kreditfinanzierung des Bankensektors dar. Das Interesse an der statistischen Betrachtung der Finanzierung außerhalb des Bankensektors stieg (insbesondere aufgrund der Tatsache der – im Unterschied zum Bankensektor – teils fehlenden Regulierung) besonders bei internationalen Institutionen in den letzten Jahren deutlich an. Die vorliegende Analyse fokussiert auf die statistische Erfassung dieser beiden Geschäftsformen in Österreich sowie deren Rolle als Fremdkapitalgeber für den inländischen Unternehmenssektor. Für Österreich zeigt sich, dass Factoring und Finanzierungsleasing mit lediglich 3% Fremdkapitalanteil im Verhältnis zur klassischen Bankenfinanzierung noch immer eine stark untergeordnete Rolle als Finanzierungsquelle für nichtfinanzielle Unternehmen spielen. Gleichzeitig kann durch die Analyse der Beteiligungsstrukturen gezeigt werden, dass sich die inländischen Finanzierungsleasing- und Factoringeinheiten in hohem Maße (direkt oder indirekt) im Besitz des Bankensektors befinden.
Allgemeine Definitionen und Entwicklungen
Dieser Artikel gibt einen allgemeinen Überblick über die Erfassung von Factoring- und Finanzierungsleasinggesellschaften in makroökonomischen Statistiken Österreichs. Beide Geschäftsbereiche und deren Modelle bieten als Teil des Schattenbankensektors im Rahmen der Nichtbankenfinanzintermediation (NBFI) alternative Formen zur klassischen Bankenfinanzierung. Deshalb wird auf die genaue Definition der Geschäftsmodelle und der damit verbundenen Risiken sowie der Verflechtung solcher Einheiten mit dem Bankensektor Bezug genommen. Mit Hilfe von Daten, welche sowohl für statistische als auch aufsichtsrechtliche Anforderungen erhoben werden, soll ein allgemeiner Überblick über Größenverhältnisse der Kreditfinanzierung im Vergleich zu anderen Finanzierungsformen weiterer Einheiten des Finanzsektors gegeben werden. Dabei liegt sowohl für Factoring als auch für Finanzierungsleasing der Fokus dieses Artikels auf deren Bedeutung für die Fremdkapitalfinanzierung nichtfinanzieller Unternehmen in Österreich.
Das Financial Stability Board (FSB) betrachtet sowohl Factoring- als auch Leasinggesellschaften 28 als Einheiten, die unter die enge Definition der NBFI fallen. 29 Dabei werden beide Geschäftsbereiche als Teil der Economic Function 2 (EF2) angesehen. Darunter fallen Einheiten, welche in der Finanzierung von Konsum, Autos, Immobilien oder kommerzieller Ausrüstung und Maschinen aktiv sind. Aufgrund einer homogenen Schuldnerstruktur ergeben sich Risiken bei etwaigen Schocks in diesem Marktsegment. Diese Risiken verstärken sich gleichzeitig durch die Tatsache, dass sowohl Factoring- als auch Leasinggesellschaften ihrerseits wiederum jeweils stark von kurzfristiger Finanzierung bzw. „Wholesale Funding“ abhängig sind.
Sowohl das Europäische System Volkswirtschaftlicher Gesamtrechnung (ESVG 2010) als auch der globale Standard in Form des Systems of National Accounts (SNA 2008) erfassen beide Geschäftsbereiche als Teil der sonstigen Finanzinstitute (ohne Versicherungsgesellschaften und Altersvorsorgeeinrichtungen). Dementsprechend werden beide Geschäftsbereiche auch im Rahmen der Gesamtwirtschaftlichen Finanzierungsrechnung (GFR) sowie der Other Financial Intermediaries Statistik (OFI-Statistik) als Teil der sonstigen Finanzinstitute erfasst. 30 Da nach derzeitigem Stand diese beiden Statistiken in Österreich unabhängig voneinander erstellt werden, ist eine tiefergreifende Analyse dieser Gesellschaftsformen nicht nur aus allgemeiner Risikoperspektive erforderlich, sondern dient auch dazu, den jeweiligen Datenbestand abzugleichen und die notwendigen Bearbeitungsschritte in der Erstellung der jeweiligen Statistik anzugleichen.
Die Zusammenarbeit in der Erstellung beider statistischer Produkte umfasst nicht nur die hier behandelten Geschäftsbereiche der Factoring- und Finanzierungsleasinggesellschaften. In beiden Statistiken wird der gesamte volkswirtschaftliche Sektor der sogenannten „sonstigen Finanzinstitute“ berücksichtigt. Den darin enthaltenen Factoring- und Leasinggesellschaften kommt jedoch eine besondere Bedeutung unter jenen Einheiten, die unter die enge Definition der NBFI fallen, zu, da Einheiten, die potenziell der EF2 zugeordnet werden können, nach den Einheiten der EF1 das größte Bilanzvolumen in Österreich haben.
31
Somit stellt
die EF2 einen wesentlichen Teil der außerhalb des klassischen Bankensystems vergebenen Finanzierung dar. Des Weiteren wird in diesem Bereich vorwiegend Finanzierung von Kunden vorgenommen (insbesondere gegenüber dem Haushalts- bzw. nichtfinanziellen Unternehmenssektor) und nicht – wie in anderen Teilen der Nichtbankenfinanzintermediation – hauptsächlich Finanzierung innerhalb des Finanzsektors bzw. firmeninterne Finanzierung erbracht. Dies ist insbesondere deshalb von Interesse, da gerade Finanzierungsleasinggesellschaften in Österreich einer anderen Regulierung als z. B. Investmentfonds oder Kreditinstitute unterliegen. Entsprechend agieren sie unter anderen Vorzeichen bzw. Auflagen im selben Markt wie klassische Finanzgeber (insbesondere Kreditinstitute), wenngleich auch erwähnt werden muss, dass sie einerseits andere Geschäftsmodelle haben und andererseits z. T. eng mit dem Bankensektor verbunden sind.
Nicht nur in Österreich, auch auf internationaler Ebene gibt es ein immer größeres Interesse an qualitativ hochwertigen statistischen Daten in diesem an Bedeutung gewinnenden Nischenbereich des Finanzsektors. NBFI ist beispielsweise in der G-20 Data Gap Initiative, welche sich zum Ziel setzt, bestehende Datenlücken zu schließen, als Recommendation II.5 angeführt. 32 In diesem Zusammenhang wird weltweit sowohl in internationalen Organisationen als auch – neben Österreich – in vielen anderen Ländern die Verbesserung der statistischen Erfassung von NBFI vorangetrieben. Um die Erfassung und sektorale Zuordnung solcher Einheiten genauer zu definieren und zu erleichtern, wurde die OECD im Rahmen der G-20 Data Gap Initiative – unter Einbeziehung der internationalen statistischen Gemeinschaft – damit beauftragt, einen Leitfaden mit entsprechenden Richtlinien zur Kompilierung einzelner Subsektoren innerhalb der sonstigen Finanzinstitute zu erstellen. Damit wurde auch eine Grundlage für weitere Anstrengungen in diese Richtung im nächsten Update von SNA 2008 und in weiterer Folge auch von ESVG 2010 geschaffen. 33 In diesem Leitfaden werden, wie im ESVG 2010, Factoring- und Finanzierungsleasinggesellschaften als Teil der „sonstigen Finanzinstitute (ohne Versicherungsgesellschaften und Altersvorsorgeeinrichtungen)“, sowie in der Subkategorie „sonstige Finanzinstitute, die Kredite gewähren“, erfasst. 34
Der immer stärker werdende Fokus auf granulare Daten ermöglicht eine stetige Verbesserung der Datenqualität für Subkategorien wie Factoring und Finanzierungsleasing. Deshalb liegt der Schwerpunkt dieses Artikels in der Analyse des aktuellen Datenbestands und bezieht sich bei Entwicklungen nur auf die jüngste Vergangenheit. In Bezug auf längere Zeitreihen zu Daten der höheren Aggregatsstufe der sonstigen Finanzinstitute haben bereits frühere Untersuchungen gezeigt, dass der NBFI als Ganzes in den letzten Jahren eine wachsende Bedeutung zugekommen ist. Dabei ist jedoch zu beachten, dass diese Zuwächse auf moderatem Niveau stattgefunden haben und der Anteil der Finanzierung durch sonstige Finanzinstitute im Vergleich zum klassischen Bankensektor niedriger ist als in anderen europäischen Ländern. 35
Die wachsende Bedeutung und Verfügbarkeit granularer Daten für statistische Zwecke führt besonders bei der Identifikation von Finanzierungsleasingeinheiten, die Factoringeinheiten in ihrer Anzahl deutlich übersteigen, zu immer größeren Herausforderungen. In diesem Artikel wird auf Einheiten entsprechend ihrer aktuellen sektoralen Klassifikation als Finanzierungsleasingeinheit Bezug genommen. 36
Aufgrund des allgemeinen Geschäftsmodells von Factoring und Finanzierungsleasing liegt deren Fokus auf der Kreditfinanzierung nichtfinanzieller Unternehmen. Eine Analyse der Finanzierung über Schuldverschreibungen, die in anderen Bereichen der NBFI eine wesentliche Rolle spielt, ist daher nicht angedacht. Damit soll einerseits eine genauere Beurteilung der tatsächlichen Bedeutung der beiden Gesellschaftsformen im Rahmen der Kreditintermediation für nichtfinanzielle Unternehmen gegeben werden, andererseits sollen die Größenverhältnisse
in Kombination mit den unterschiedlichen Risiken und rechtlichen Rahmenbedingungen eine bessere Einschätzung über mögliche Gefahrenpotenziale geben. In diesem Zusammenhang liegt der Fokus auch auf der Untersuchung von Beteiligungsstrukturen, da bei einem großen Anteil an Bankenbeteiligungen der indirekte Anteil der Finanzierung des klassischen Bankensektors wieder steigt.
Funktionsweise und statistische Behandlung von Factoring und Finanzierungsleasing
Um die Situation in Österreich (auch aus einer Risikoperspektive heraus) entsprechend einordnen zu können, soll vorab noch ein kurzer Überblick über die Geschäftsmodelle von Finanzierungsleasinggesellschaften und Factorbanken gegeben werden.
Da insbesondere bei den verschiedenen Formen von Leasinggeschäften deutliche definitorische Unterschiede (auch hinsichtlich deren Bilanzierung in verschiedenen Standards) bestehen, wird hier rein die statistische Behandlung auf Basis des ESVG 2010 behandelt und beschrieben. Alle im Artikel angeführten Daten basieren entsprechend auf den hier angeführten Definitionen.
Leasing bezeichnet grundsätzlich die Überlassung eines bestimmten Wirtschaftsgutes auf Zeit (und gegen Entgelt), oftmals mit der Absicht, das Wirtschaftsgut am Ende der Vertragslaufzeit vollständig zu erwerben. Diese Form der wirtschaftlichen Überlassung kann in gewissen Fällen – je nach Ausgestaltung des Vertrages – eine dem Kredit ähnliche Finanzierungsform darstellen: „Da es im ökonomischen Sinne i.d.R. auf die Nutzung eines Investitionsobjekts (Besitz oder wirtschaftliches Eigentum) und nicht auf das juristische Eigentum ankommt, kann Leasing als Alternative zum finanzierten Kauf eines Investitionsgegenstands angesehen werden. Da der Leasingnehmer durch Abschluss eines Leasingvertrages die wirtschaftliche Verfügungsgewalt über den Leasinggegenstand erhält, ohne eigene Mittel zu binden oder ein Darlehen aufzunehmen, wird Leasing auch als Kreditsubstitut bezeichnet.” 37 Im Fall von Leasinggesellschaften ist demnach insbesondere die Unterscheidung zweier definitorisch unterschiedlicher Formen von Leasing wichtig: 38 Finanzierungsleasing und Operating Leasing. Beim sogenannten Finanzierungsleasing wird der Leasingnehmer auf Zeit der wirtschaftliche Eigentümer eines Vermögenswerts und übernimmt vom Leasinggeber entsprechend auch die dem Vermögenswert anliegenden Risiken. Dementsprechend wird der geleaste Vermögenswert – laut ESVG 2010 – beim Leasingnehmer statistisch erfasst und ein entsprechender Kredit entsteht, welcher als Verbindlichkeit beim Leasingnehmer und als Forderung beim Leasinggeber ausgewiesen wird. 39 Dieser Form von Leasing liegt meistens eine grundsätzliche Kaufabsicht des Leasingnehmers (am Ende des Vertragszeitraumes) und eine im Vorhinein definierte Laufzeit zugrunde, die oftmals einem Großteil bzw. der gesamten Nutzungsdauer (somit einer Vollamortisation) entspricht. Im Gegensatz dazu verbleibt das wirtschaftliche Eigentum (inkl. entsprechender Risiken) beim sogenannten Operating Leasing beim Leasinggeber, weshalb keine Kreditbeziehung zwischen den beiden Parteien entsteht. Bei dieser Leasingform steht die temporäre Gebrauchsüberlassung selbst im Vordergrund (ähnlich einer Miete), während ein späterer Eigentumserwerb vonseiten des Leasingnehmers meist vorab nicht vorgesehen ist (es kommt entsprechend meistens nur zu einer Teilamortisation). Da entsprechend nur beim Finanzierungsleasing eine Finanzierungsfunktion laut ESVG 2010 vorliegt, ist auch nur dieser Teil (im Gegensatz zum Operating Leasing) als Teil der Nichtbankenfinanzintermediation zu sehen (und in der Economic Function 2 des FSB klassifiziert). In diesem Artikel sind somit nur die Daten der Finanzierungsleasingeinheiten (welche laut ESVG 2010 entsprechend im Sektor 1250 als „Finanzielle Kapitalgesellschaften, die Kredite gewähren“ klassifiziert sind) enthalten, wenn auch erwähnt werden muss, dass die statistische Abgrenzung in der Realität (aufgrund der oben erwähnten definitorischen Unterschiede) oft nicht eindeutig möglich ist.
Die Herausforderung der Abgrenzung zeigt sich unter anderem in der unterschiedlichen Behandlung zwischen statistischer Verwendung laut ESVG und bilanzieller Verbuchung laut Unternehmensgesetzbuch (UGB). Zwar wird im UGB anhand verschiedener (auch auf den Einkommensteuerrichtlinien basierender) Kriterien die Aktivierung beim Leasinggeber oder -nehmer definiert, 40 jedoch führt dies in der Praxis dazu, dass aktuell viele Leasingobjekte beim Leasinggeber aktiviert und somit im Anlagevermögen verbucht werden (während stattdessen im ESVG beim Finanzierungsleasing eine Kreditforderung des Leasinggebers entsteht). Bei Anwendung des neuen, internationalen Rechnungslegungsstandard IFRS 16 (der die Bilanzierung von Leasingverhältnissen regelt), kommt es hier wiederum oftmals zu einem – im Vergleich zum UGB – unterschiedlichen Ausweis, da im Rahmen dieses Standards die meisten Leasingverhältnisse beim Leasingnehmer zu bilanzieren sind. 41 Um trotz dieser unterschiedlichen Behandlungen eine ESVG-konforme Identifikation von Finanzierungsleasingeinheiten treffen zu können (im Gegensatz zu Einheiten des operativen Leasings), wurde innerhalb der OeNB eine entsprechende Zuordnungsregel definiert. 42
Den ESVG Definitionen folgend, wurden in dieser Untersuchung die Kreditdaten der Finanzierungsleasinggesellschaften verwendet, welche von der OeNB im Rahmen des sogenannten GKE-Meldewesens („Granulare Krediterhebung“) gemäß § 75 Bankwesengesetz (BWG) erhoben werden, da Finanzierungsleasinggesellschaften laut § 1 BWG zwar keine Kredit-, sehr wohl jedoch Finanzinstitute darstellen und somit in diesem Bereich meldepflichtig sind. In diesem Rahmen werden alle aus Finanzierungsleasingtätigkeiten entstandenen Kreditforderungen gemeldet, wobei anzumerken ist, dass die Meldegrenze einheitlich bei 350.000 EUR Gesamtengagement je Schuldner liegt. Dies bedeutet, dass nur die Forderungen gegenüber Schuldnern mit einem Obligo ab diesem Wert ausgewiesen sind. Dies hat zur Folge, dass in diesen Daten die Finanzierungsleasing-Geschäfte gegenüber dem Haushaltssektor (insbesondere Restwertleasing bei PKWs etc.) mehrheitlich nicht ausgewiesen sind, da die Obligos dieser Schuldner zumeist unter der erwähnten Meldegrenze liegen. Da in diesem Artikel jedoch nicht auf den Haushaltssektor Bezug genommen wird, beschränkt sich die Unschärfe auf Leasingvereinbarungen gegenüber nichtfinanziellen Unternehmen, deren Obligos unter der Meldegrenze liegen.
Demgegenüber beschreibt Factoring grundsätzlich den Verkauf von Forderungen an eine, darauf spezialisierte, sogenannte Factoringgesellschaft (bzw. Factor). Diese Möglichkeit wird beispielsweise vom Unternehmenssektor in Form von Handelskrediten in Anspruch genommen, da diese trotz eines oftmals gewährten Zahlungsziels auf die daraus resultierende Liquidität angewiesen sind. Es wird weiters zwischen echtem und unechtem Factoring unterschieden, wobei die Factoringgesellschaft beim echten Factoring das Ausfallsrisiko der Forderung übernimmt (die sogenannte Delkrederefunktion), während beim unechten Factoring das Ausfallsrisiko beim ursprünglichen Gläubiger verbleibt.
Factoringgesellschaften sind – aufgrund der Tatsache, dass sie keine Einlagen (abseits vom Interbankengeschäft) aufnehmen – laut ESVG 2010 nicht als monetäre Finanzinstitute (MFIs) im Sektor 122 klassifiziert, sondern sind als Finanzintermediäre Teil des entsprechenden Sektors 125. Innerhalb dieses Sektors sind sie in ihrer Unterklassifikation als „Finanzielle Kapitalgesellschaften, die Kredite gewähren“ auch ein wesentlicher Teil der angesprochenen Economic Function 2 (des FSBs) und somit ein relevanter Teil der Nichtbankenfinanzintermediation. Es ist jedoch anzumerken, dass sie nach nationalem Recht (gemäß § 1 BWG) Kreditinstitute darstellen und deshalb in Österreich einer entsprechenden Aufsicht unterliegen. Aufgrund dieser Tatsache sind Factoringgesellschaften auch dazu verpflichtet, der OeNB im Rahmen der Aufsichtsstatistik den sogenannten „Vermögens-, Erfolgs- und Risikoausweis“ 43 zu melden. Dieser dient in diesem Artikel als Quelle für die Kreditvergabezahlen der Factorbanken, da die Kreditdaten der Factoringgesellschaften gegenüber nichtfinanziellen Unternehmen aus der Aufsichtsstatistik sowohl für die Erstellung der GFR als auch für die Erstellung der OFI-Statistik herangezogen werden. 44
In Bezugnahme auf die FSB-Definition von Nichtbankenfinanzintermediation ist außerdem auf die Zugehörigkeit der Einheiten zu Bankengruppen in Form von Konsolidierungskreisen einzugehen. Demnach sind nur jene Einheiten relevant, welche nicht aufsichtsrechtlich in Bankengruppen konsolidiert werden, da sie ansonsten ohnehin den entsprechenden aufsichtsrechtlichen Auflagen unterliegen und aus Risikoperspektive somit keine Nichtbankenfinanzintermediation darstellen. 45
Hierfür wurden die Beteiligungsverhältnisse der österreichischen Finanzierungsleasingeinheiten und Factorbanken untersucht, welche ein deutliches Ergebnis hinsichtlich der Verflechtung mit dem Bankensektor zeigen.
Die allesamt als Aktiengesellschaften strukturierten österreichischen Factorbanken sind – bis auf eine Ausnahme – ihrerseits jeweils eng mit dem Bankensektor verbunden 46 und decken somit diesen Geschäftszweig innerhalb ihrer Bankengruppe ab. Dies spiegelt sich oftmals auch im Branding der entsprechenden Factorbanken wider (Namensgebung, Öffentlichkeitsauftritt etc.). Bezieht man dies auf die Kreditvergabe, stammen rund 99% der Gesamtsumme von Factorbanken, die sich ihrerseits im Besitz von klassischen Banken befinden.
Ein ähnliches Bild ist in Grafik 1 abzulesen, welche die starke Verflechtung des österreichischen Finanzierungsleasingsektors mit Banken darstellt. 47 Darin sind die Beteiligungsstrukturen der von der OeNB als Finanzierungsleasingeinheiten ausgewiesenen Unternehmen in Gruppen gegliedert, die angeben, inwieweit ein Kreditinstitut am jeweiligen Unternehmen (direkt oder indirekt) beteiligt ist. Die Werte sind nach dem Volumen der Kreditvergabe der Finanzierungsleasingeinheiten per viertem Quartal 2019 gewichtet. Demnach sind nur rund 5% der Finanzierungsleasing-Kredite von Einheiten begeben, an denen kein Kreditinstitut (direkt oder indirekt) beteiligt ist (oder nur eine Beteilung unter 20% besteht). 48 Bei weiteren 2% ist ein Kreditinstitut direkt (mit zumindest 20%) beteiligt (hält also selbst die Beteiligung an der Finanzierungsleasingeinheit). Der überwiegende Anteil der Finanzierungsleasingeinheiten weist jedoch eine indirekte (also über Zwischeneinheiten gehaltene) Beteiligung 49 von Kreditinstituten aus. Demnach weisen 16% der Einheiten (gewichtet nach Kreditvergabevolumen) eine indirekte Beteiligung zwischen 20% und 99% aus, während das größte Segment jene Finanzierungsleasinggesellschaften darstellen, die in (nahezu) vollständigem, indirekten Eigentum von Kreditinstituten stehen. So kommen 77% der Kreditvergabe der Finanzierungsleasinggesellschaften von Einheiten, an welchen zu mindestens 99% ein Kreditinstitut beteiligt ist.
Unter Bezugnahme auf diese Beteiligungsverhältnisse kann allerdings nicht auf einen klar abgrenzbaren Konsolidierungskreis (und damit eine aufsichtsrechtliche Abdeckung) geschlossen werden. Es zeigt sich jedoch, dass Finanzierungsleasingeinheiten und Factorbanken in Österreich nicht abgetrennt vom Bankensektor zu betrachten sind, sondern vielmehr oftmals verbundene Unternehmen darstellen, welche diesen Finanzierungsmarkt bedienen.
Bedeutung von Factoring und Finanzierungsleasing für Unternehmen
Wie bereits ausgeführt stellt sowohl Factoring als auch Finanzierungsleasing eine spezielle Art der Fremdkapitalfinanzierung dar, welche sich durch den Fokus auf Unternehmen beziehungsweise für Finanzierungsleasing auch auf Haushalte als Kunden von anderen Formen der NBFI unterscheidet. Deshalb werden zur Veranschaulichung der Bedeutung von Factoring und Finanzierungsleasing im Folgenden aggregierte Daten der Verbindlichkeiten nichtfinanzieller Unternehmen 50 aus der GFR zusammengefasst und der darin enthaltene Anteil an Factoring und Finanzierungsleasing mit Aufsichtsdaten, die neben der GFR auch in der OFI-Statistik verwendet werden, herausgerechnet. Unter Berücksichtigung der Meldegrenzen für die zugrundeliegende Aufsichtsstatistik kann damit die Bedeutung solcher Formen der alternativen Kreditfinanzierung für Großkunden im Unternehmenssektor näher beleuchtet werden. Als Referenzperiode wird der Ultimo 2019 herangezogen. Für allgemeinere Entwicklungen im aktuellsten Zeitraum wurden Daten für Ende 2014 als Referenzwert herangezogen. 51
Grafik 2 teilt das gesamte Fremdkapital (227,8 Mrd EUR) nichtfinanzieller Unternehmen gegenüber inländischen Gläubigern in Factoring und Finanzierungsleasing (5,5 Mrd EUR), von Kreditinstituten vergebene Kredite (169,3 Mrd EUR) und sonstiges Fremdkapital 52 (52,9 Mrd EUR) auf. Dabei ist deutlich erkennbar, dass mit einem Anteil von 74% der Großteil der fremdkapitalbasierten Verbindlichkeiten von durch Kreditinstitute vergebene Kredite bestimmt wird. Dieser hohe Anteil unterstreicht einmal mehr die enorme Wichtigkeit des Bankensektors für die Finanzierung österreichischer nichtfinanzieller Unternehmen. Kredite in Form von Factoring und Finanzierungsleasing haben nur einen Anteil von ca. 3% am Gesamtvolumen des Fremdkapitals und spielen somit nur eine untergeordnete Rolle. Sonstiges Fremdkapital wie zum Beispiel begebene verzinsliche Schuldverschreibungen, 53 Pensionsrückstellungen und aufgenommene Kredite (die nicht von Kreditinstituten vergeben werden und bei denen es sich nicht um Factoring oder Finanzierungsleasing handelt) haben mit 23% ebenfalls einen größeren Anteil am gesamten Fremdkapital.
Wie in Grafik 3 ersichtlich, hat sich die Bedeutung des gesamten Sektors der sonstigen Finanzinstitute, welche Factoring- und Finanzierungsleasinggesellschaften beinhalten,
54
bei der Kreditfinanzierung nichtfinanzieller Unternehmen in den letzten Jahren verringert. Dabei spiegelt der Rückgang von 6,7 Mrd EUR im Jahr 2014 auf
5,8 Mrd EUR im Jahr 2019 nicht nur einen Rückgang in absoluten Zahlen wider, die Bedeutung von Factoring und Finanzierungsleasing hat auch in Relation zur gesamten Kreditvergabe von klassischen Kreditinstituten abgenommen. Dies gilt jedoch auch für die in Grafik 2 noch im „Sonstigen Fremdkapital“ enthalten Kredite, vergeben von anderen Sektoren wie unter anderem Versicherungsgesellschaften oder dem Staat. Im Zuge des anhaltenden Niedrigzinsumfeldes erhöhte sich die Unternehmensfinanzierung über klassische Bankkredite von 146,1 Mrd EUR im Jahr 2014 auf 169,3 Mrd EUR im Jahr 2019. Dadurch konnte das rückläufige Factoring- und Finanzierungsleasinggeschäft mehr als kompensiert werden – dies führte somit zu einem Gesamtanstieg der Kreditverbindlichkeiten von nichtfinanziellen Unternehmen.
Der rechte Teil von Grafik 3 zeigt die Verteilung der 5,8 Mrd EUR an Kreditfinanzierung innerhalb der sonstigen Finanzinstitute. Dabei wird offensichtlich, dass Factoring und vor allem Finanzierungsleasing, mit dem in Grafik 2 ausgewiesenen Anteil von 5,5 Mrd EUR innerhalb der sonstigen Finanzinstitute für den Großteil der Kreditvergabe an nichtfinanzielle Unternehmen verantwortlich sind.
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Der Rückgang im Volumen der Kreditfinanzierung durch sonstige Finanzinstitute liegt am Rückgang der Bedeutung von Finanzierungsleasing. Für Factoring konnte hingegen ein leichter Anstieg festgestellt werden, wobei dieser von einem niedrigen Niveau ausgeht. Der Anteil anderer Einheiten innerhalb der sonstigen Finanzinstitute ist zwar von einem verschwindend geringen Niveau ausgehend gestiegen, macht aber immer noch nur einen Bruchteil der Kreditfinanzierung
aus. Eine generelle Aussage bezüglich sinkender Bedeutung von Factoring und Finanzierungsleasing ist dennoch nicht zulässig, da – wie eingangs bereits erwähnt – Leasingverträge mit geringen Volumen aufgrund von Meldegrenzen nicht erfasst werden können.
Da Finanzierungsleasing, wie im rechten Teil von Grafik 3 ausgewiesen, jedoch mit über 80% den überwiegenden Teil dieses Aggregats bildet, soll in Folge noch kurz beleuchtet werden, welche Einheiten des Unternehmenssektors diese alternative Finanzierungsquelle nutzen. Durch Verknüpfung der GKE-Meldedaten mit der Branchenzuordnung der Schuldner (nach ÖNACE 2008) kann in Grafik 4 eine Branchengliederung des gegenüber dem Unternehmenssektor bestehenden Finanzierungsleasingvolumens (per viertem Quartal 2019) abgebildet werden. Es zeigt sich, dass mit rund 25% der Finanzierungsleasingbestände der größte Anteil gegenüber Unternehmen des Grundstücks- und Wohnungswesens besteht, gefolgt von Beständen gegenüber dem produzierenden Gewerbe (18%) und Einheiten
der Verkehrs- und Lagerei-Branche (welche unter anderem das Transportwesen beinhaltet). Erwähnenswert sind ebenso der Handel mit 12% der Bestandssumme sowie der Bausektor, welcher lediglich für 6% des bestehenden Finanzierungsleasingvolumens verantwortlich zeichnet. Auch bei Interpretation dieser Zahlen ist jedoch zu beachten, dass hier nur jener Teil des Leasinggeschäftes abgebildet ist, welcher unter die bereits beschriebene Definition des Finanzierungsleasings fällt (also jener Teil, bei dem der Leasingnehmer temporär wirtschaftlicher Eigentümer des Vermögenswertes wird, und somit laut ESVG ein Kredit zwischen Leasinggeber und -nehmer entsteht).
Conclusio
Im Rahmen dieser Analyse wurde auf die Rolle von Finanzierungsleasing und Factoring in Österreich eingegangen, welche als Teil der sogenannten Nichtbankenfinanzintermediation (oftmals auch als „Schattenbankensektor“ bezeichnet) alternative Formen zur klassischen Kreditfinanzierung des Bankensektors darstellen. Die Betrachtung dieser Finanzierungsformen rückte in den letzten Jahren (insbesondere durch die Absenz einer Regulierung) für verschiedenste internationale Institutionen vermehrt in den Fokus, wie beispielsweise die Einbeziehung in die G-20 Data Gap Initiative der OECD bzw. der vom FSB jährlich veröffentlichte „Global Monitoring Report on Non-Bank Financial Intermediation“ zeigen. Durch die Verbindung von statistischen und aufsichtsrechtlichen Daten konnte ein allgemeiner Überblick über das Größenverhältnis gegeben werden, welcher am Beispiel des österreichischen Unternehmenssektors zeigte, dass Factoring und Finanzierungsleasing im Verhältnis zur klassischen Bankenfinanzierung weiterhin eine deutlich untergeordnete Rolle im Rahmen der Fremdkapitalbeschaffung spielen. Gleichzeitig konnte mit Hilfe der Beteiligungsstrukturen der betroffenen Einheiten gezeigt werden, dass österreichische Banken in hohem Maße (direkt oder indirekt) sowohl am inländischen Factoring- als auch Finanzierungsleasing-Sektor beteiligt sind und somit eine enge Verflechtung dieser Finanzierungsgeber besteht.
27 Oesterreichische Nationalbank, Abteilung Statistik – Außenwirtschaft, Finanzierungsrechnung und Monetärstatistiken, thomas.poechel@oenb.at, matthias.wicho@oenb.at, stefan.wiesinger@oenb.at.
28 Die vom FSB berücksichtigten Leasingeinheiten entsprechen der in diesem Artikel verwendeten Definition von Finanzierungsleasing.
29 Die erweiterte Definition basiert auf in der Gesamtwirtschaftlichen Finanzierungsrechnung verwendeten makroökonomischen Aggregaten und umfasst primär den gesamten Finanzsektor exklusive klassischer Kreditinstitute. Im Gegensatz dazu basiert die enge Definition auf der Logik von ökonomischen Funktionen und damit verbundenen Risiken. Dementsprechend werden die inkludierten Einheiten deutlicher abgegrenzt.
30 Innerhalb der sonstigen Finanzinstitute (ohne Versicherungsgesellschaften und Altersvorsorgeeinrichtungen) wird weiters zwischen finanziellen Mantelkapitalgesellschaften, die Verbriefungsgeschäfte betreiben, Wertpapierhändlern, finanziellen Kapitalgesellschaften, die Kredite gewähren sowie speziellen finanziellen Kapitalgesellschaften unterschieden. Factoring- und Finanzierungsleasinggesellschaften werden dabei als Einheiten definiert, die Kredite gewähren (ESA 2010, § 2.92).
31 EF1 umfasst bestimmte Formen von Geldmarkt- und Investmentfonds, welche aufgrund der guten Datenqualität bereits tiefergreifend analysiert wurden. Vgl. Wagner, J., M. Wicho und J. C. Zhan. 2017. Kreditintermediation des Nichtbanken-Finanzsektors. In: Statistiken – Daten & Analysen Q3/17. OeNB. 48–57. https://www.oenb.at/Publikationen/Statistik/Statistiken---Daten-und-Analysen/2017/statistiken-daten-und-analysen-q3-17.html.
32 Vgl. FSB/IMF. 2019. G20 Data Gaps Initiative (DGI-2). The Fourth Progress Report–Countdown to 2021. https://www.fsb.org/2019/10/g20-data-gaps-initiative-dgi-2-the-fourth-progress-report-countdown-to-2021/.
33 Vgl. OECD. 2020. Collection of Non-Bank Financial Intermediation data in the National Accounts: Guide for Compilers and Users (Arbeitstitel). In Vorbereitung.
34 Auch SNA 2008 sieht diese als Teil der sonstigen Finanzinstitute, dort werden diese jedoch in die Subkategorie „spezielle finanzielle Kapitalgesellschaften“ eingeteilt.
35 Vgl. Wagner, J., M. Wicho und J. C. Zhan. 2017. Kreditintermediation des Nichtbanken-Finanzsektors. In: Statistiken – Daten & Analysen Q3/17. OeNB. 48–57. https://www.oenb.at/Publikationen/Statistik/Statistiken---Daten-und-Analysen/2017/statistiken-daten-und-analysen-q3-17.html.
36 Details zur Identifikation und Klassifikation von Einheiten als Finanzierungsleasinggesellschaften für statistische Zwecke werden im nächsten Abschnitt ausgeführt.
37 OeNB Dictionary: https://www.oenb.at/dictionary/.
38 In der Theorie werden noch weitere Formen von Leasing unterschieden, welche für den vorliegenden Artikel jedoch nicht von Relevanz sind.
39 Vgl. Eurostat / Europäische Kommission. 2014. ESVG 2010.163, Paragraf 5.134. https://ec.europa.eu/eurostat/documents/3859598/5925749/KS-02-13-269-DE.PDF/0f8f50e6-173c-49ec-b58a-e2ca93ffd056.
40 Siehe Verband österreichischer Leasing-Gesellschaften. 2017. Leasing in Österreich. https://www.leasingverband.at/wp-content/uploads/2017/03/VÖL-Broschüre-Leasing-in-Österreich-März-2017.pdf.
41 Siehe Ernst & Young. 2019. Im Fokus: Eine nähere Betrachtung von IFRS 16. https://assets.ey.com/content/dam/ey-sites/ey-com/de_de/topics/ifrs/ey-im-fokus-eine-naehere-betrachtung-von-ifrs-16.pdf.
42 Als Finanzierungsleasingeinheiten gelten demnach all jene Leasinggesellschaften (Finanzinstitute laut § 1 BWG), deren gemeldete Kreditsumme (laut GKE) zumindest 50% der Bilanzsumme des Jahresabschlusses beträgt.
43 Der Vermögens- Erfolgs- und Risikoausweis (VERA) bildet eine zentrale bankaufsichtliche Meldung und beruht auf § 74 Abs. 1 und 7 BWG und der Verordnung des Bundesministers für Finanzen zur Durchführung des Bankwesengesetzes hinsichtlich des VERA (VERA-V): https://www.oenb.at/meldewesen/meldebestimmungen/aufsichtsstatistik/vera.html.
44 Die Daten der Aufsichtsstatistik werden auch für andere Einheiten innerhalb der sonstigen Finanzinstitute, sowohl für GFR als auch für die OFI-Statistik, herangezogen, weshalb diese Meldegrenzen für alle Daten, die aus der Aufsichtsstatistik bezogen werden, gültig sind.
45 Vgl. Financial Stability Board. 2020. Global Monitoring Report on Non-Bank Financial Intermediation 2019. 38. https://www.fsb.org/wp-content/uploads/P190120.pdf.
46 In Form einer vollständigen Eigentümerschaft oder Beteilungen von über 90%.
47 Die abgebildeten Beteiligungsverhältnisse stammen aus der sogenannten „Beteiligungs- und Anteilsrechtemeldung“ (BAM), welche von der OeNB von Kreditinstituten erhoben wird (https://www.oenb.at/meldewesen/meldebestimmungen/stammdaten/beteiligungen-und-anteilsrechte.html) und bilden den aktuellen Datenbestand per 25.06.2020 ab.
48 Beteiligungen unter 20% fallen unter die Meldegrenze der „Beteiligungs- und Anteilsrechtemeldung“.
49 Die hier angegeben indirekten Beteiligungsgrade stellen den über alle Zwischeneinheiten durchgerechneten Anteil dar.
50 Die Datenbasis wurde durch die Verwendung von konsolidierten Daten um innersektorale Verflechtungen des Unternehmenssektors bereinigt. Als weiterer Gläubigersektor wurde das Ausland ausgeschlossen, da für dieses keine detailliertere sektorale Gliederung der Gläubiger erstellt werden kann und somit keine genauere Aussage zur Art der ausländischen Kreditfinanzierung getroffen werden kann. Außerdem werden in der GFR Daten mit ausländischen Gläubigern aus der Außenwirtschaftsstatistik bezogen, wodurch ein direkter Vergleich der Datenquellen erschwert wird. Die Daten umfassen alle Finanzierungsinstrumente laut ESVG 2010, für welche Unternehmensverbindlichkeiten bestehen. Davon ausgenommen ist AF.5 – Anteilsrechte, da mit diesem Finanzierungsinstrument Eigenkapitalpositionen abgedeckt werden.
51 Seit 2014 ist eine stabile Datenbasis vorhanden, die einen Vergleich mit aktuellen Zahlen ermöglicht.
52 Enthält Schuldverschreibungen, Kredite (exklusive Kredite vergeben von Kreditinstituten, Factoring und Leasing), Versicherungs-, Alterssicherungs- und Standardgarantie-Systeme sowie sonstige Forderungen und Verbindlichkeiten inklusive Handelskredite und Anzahlungen.
53
Der Anteil an im Inland konsolidiert gehaltenen verzinslichen Schuldverschreibungen beträgt 10,1 Mrd EUR. Selbst in der Grafik nicht enthaltene vom Ausland gehaltene verzinsliche Schuldverschreibungen machen mit
27,7 Mrd EUR nur einen relativ geringen Anteil der Fremdkapitalverbindlichkeiten aus. Anleiheemissionen werden in der Regel nur von wenigen großen Unternehmen getätigt.
54 Wie eingangs bereits beschrieben, handelt es sich bei „Sonstigen Finanzinstituten“ um finanzielle Mantelkapitalgesellschaften, die Verbriefungsgeschäfte betreiben, Wertpapierhändler, finanzielle Kapitalgesellschaften, die Kredite gewähren (inklusive Factoring- und Finanzierungsleasinggesellschaften) sowie spezielle finanzielle Kapitalgesellschaften.
55 Hier ist jedoch zu beachten, dass nur jene dem Sektor „Sonstige Finanzinstitute“ zugehörigen Einheiten statistisch erfasst sind, welche durch die beschriebenen Quellerhebungen der „Granularen Krediterhebung“ (GKE) und des „Vermögens- Erfolgs- und Risikoausweis“ (VERA) abgedeckt sind (und nicht jene, die unter der Meldegrenze liegen bzw. trotz Zugehörigkeit zum Sektor keiner Meldeverpflichtung im Rahmen dieser Erhebungen unterliegen).
Daten
Redaktionsschluss: 6. August 2020
Die jeweils aktuellsten Daten sowie weitere Indikatoren können auf der OeNB-Website www.oenb.at abgerufen werden:
Statistische Daten: www.oenb.at/Statistik/Standardisierte-Tabellen.html
Dynamische Abfrage: www.oenb.at/isaweb/dyna1.do ?lang=DE&go=initHierarchie
Veröffentlichungskalender: www.oenb.at/isaweb // releasehierarchie.do ?lang=DE
Periodenendstand | 2017 | 2018 | 2019 | Jän. 20 | Feb. 20 | März 20 | Apr. 20 | Mai 20 | Juni 20 |
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in Mio EUR | |||||||||
M3 (M2 + 1. + 2. + 3.) | 325.630 | 351.557 | 367.774 | 369.725 | 371.435 | 374.613 | 382.400 | 383.332 | 381.338 |
1. Einlagen aus Repo-Geschäften2 | x | x | x | x | x | x | x | x | x |
2. Begebene Geldmarktfondsanteile3 | 47 | 30 | x | x | x | x | x | x | x |
3. Begebene Schuldverschreibungen
von bis zu 2 Jahren3 |
1.120 | 1.438 | 2.107 | 2.996 | 3.588 | 3.625 | 1.494 | 1.422 | 2.798 |
M2 (M1 + 4. + 5.) | 324.360 | 350.058 | 365.580 | 366.639 | 367.792 | 370.964 | 380.852 | 381.845 | 378.510 |
4. Einlagen mit Bindungsfrist von bis zu 2 Jahren | 94.412 | 91.888 | 92.690 | 92.040 | 91.711 | 92.702 | 94.459 | 94.798 | 92.315 |
5. Einlagen mit Kündigungsfrist von bis zu 3 Monaten | 3.926 | 3.984 | 3.803 | 4.172 | 4.017 | 3.959 | 4.284 | 3.958 | 4.037 |
M1 (6.) | 226.022 | 254.186 | 269.088 | 270.427 | 272.063 | 274.304 | 282.109 | 283.089 | 282.158 |
6. Täglich fällige Einlagen | 226.022 | 254.186 | 269.088 | 270.427 | 272.063 | 274.304 | 282.109 | 283.089 | 282.158 |
Längerfristige finanzielle Verbindlichkeiten | |||||||||
Einlagen mit Bindungsfrist von über 2 Jahren
von Nicht-MFIs im Euroraum |
44.466 | 43.121 | 43.430 | 43.086 | 42.991 | 42.766 | 42.559 | 42.607 | 42.307 |
Einlagen mit Kündigungsfrist von über 3 Monaten
von Nicht-MFIs (ohne Zentralstaaten) im Euroraum |
50 | 56 | 295 | 341 | 350 | 357 | 357 | 448 | 323 |
Begebene Schuldverschreibungen von über 2 Jahren3 | 88.121 | 91.100 | 98.271 | 99.145 | 98.303 | 97.898 | 98.583 | 98.094 | 99.550 |
Kapital und Rücklagen4 | 78.784 | 81.369 | 85.444 | 85.898 | 86.338 | 86.770 | 86.822 | 86.704 | 87.404 |
Titrierte und nicht titrierte Kredite an Nicht-MFIs im Euroraum | |||||||||
Öffentliche Haushalte | 122.406 | 120.801 | 118.192 | 120.859 | 120.883 | 120.543 | 127.572 | 132.526 | 135.072 |
Sonstige Nicht-MFIs | 397.600 | 424.892 | 445.065 | 445.302 | 446.015 | 450.213 | 451.857 | 452.918 | 454.884 |
Buchkredite | 353.331 | 373.722 | 391.966 | 392.092 | 393.111 | 398.805 | 400.045 | 400.749 | 402.531 |
Nettoforderungen gegenüber
Ansässigen außerhalb des Euroraums |
55.536 | 57.501 | 60.235 | 61.989 | 65.780 | 65.710 | 69.541 | 66.352 | 75.647 |
Quelle: OeNB. | |||||||||
1 Ohne Bargeldumlauf. | |||||||||
2 Exklusive Repo-Geschäfte mit Clearinghäusern. | |||||||||
3 Positionen sind um entsprechende Forderungen an im Euroraum ansässige Monetäre Finanzinstitute (MFIs) konsolidiert. | |||||||||
4 Die Position „Kapital und Rücklagen“ ist um Aktien und sonstige Anteilsrechte an im Euroraum ansässigen MFIs konsolidiert. |
Periodenendstand | 2017 | 2018 | 2019 | Jän. 20 | Feb. 20 | März 20 | Apr. 20 | Mai 20 | Juni 20 |
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in Mio EUR | |||||||||
Kredite im Euroraum | |||||||||
Nichtfinanzielle Unternehmen | 166.882 | 179.100 | 191.119 | 191.742 | 192.185 | 195.467 | 197.371 | 198.147 | 198.456 |
Private Haushalte | 160.540 | 166.368 | 173.516 | 173.652 | 173.834 | 174.563 | 174.037 | 174.349 | 175.981 |
Kredite für Konsumzwecke | 18.386 | 18.346 | 18.445 | 18.114 | 18.018 | 17.998 | 17.340 | 17.320 | 17.628 |
Kredite für Wohnbau | 107.354 | 112.930 | 119.314 | 120.137 | 120.466 | 118.850 | 118.976 | 119.369 | 120.143 |
Sonstige Kredite | 34.800 | 35.092 | 35.757 | 35.402 | 35.350 | 37.716 | 37.720 | 37.661 | 38.210 |
Öffentliche Haushalte | 24.762 | 24.816 | 23.804 | 24.234 | 24.543 | 23.720 | 25.456 | 26.124 | 24.760 |
Versicherungen und Pensionskassen | 35 | 836 | 21 | 22 | 27 | 22 | 47 | 52 | 57 |
Sonstige Finanzintermediäre1 | 25.873 | 27.347 | 27.283 | 26.648 | 27.037 | 28.825 | 28.608 | 28.273 | 28.110 |
Kredite außerhalb des Euroraums | |||||||||
Banken | 33.411 | 38.366 | 37.726 | 42.435 | 40.943 | 39.280 | 38.833 | 38.608 | 40.209 |
Nichtbanken | 41.934 | 42.785 | 45.308 | 47.161 | 47.903 | 46.085 | 46.058 | 46.626 | 46.768 |
Öffentliche Haushalte | 2.645 | 3.408 | 2.819 | 2.864 | 2.806 | 2.611 | 2.820 | 2.974 | 3.012 |
Quelle: OeNB. | |||||||||
1 Der Begriff „sonstige Finanzintermediäre“ subsummiert alle Einheiten der ESVG-Sektoren 125 bis 127; hierunter fallen unter anderem Holdinggesellschaften, Finanzierungsleasinggesellschaften sowie Stiftungen. |
2017 | 2018 | 2019 | Jän. 20 | Feb. 20 | März 20 | Apr. 20 | Mai 20 | Juni 20 | |
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in % | |||||||||
Einlagenzinssätze2 | |||||||||
von privaten Haushalten mit vereinbarten Laufzeiten | |||||||||
bis 1 Jahr | 0,25 | 0,21 | 0,18 | 0,14 | 0,12 | 0,1 | 0,13 | 0,11 | 0,15 |
1 bis 2 Jahre | 0,35 | 0,34 | 0,4 | 0,33 | 0,31 | 0,33 | 0,25 | 0,18 | 0,22 |
über 2 Jahre | 0,66 | 0,63 | 0,54 | 0,43 | 0,45 | 0,54 | 0,47 | 0,41 | 0,63 |
von nichtfinanziellen Unternehmen mit vereinbarten Laufzeiten | |||||||||
bis 1 Jahr | 0,1 | 0,12 | 0 | –0,14 | –0,04 | –0,1 | –0,01 | –0,08 | –0,03 |
Kreditzinssätze2 | |||||||||
an private Haushalte | |||||||||
für Konsum | 4,96 | 5,11 | 5,08 | 5,02 | 5,06 | 4,96 | 4,68 | 4,92 | 5,17 |
Effektivzinssatz3 | 6,79 | 7,29 | 7,36 | 7,31 | 7,28 | 6,98 | 6,96 | 6,81 | 7,15 |
Wohnbau | 1,89 | 1,83 | 1,63 | 1,41 | 1,39 | 1,40 | 1,40 | 1,36 | 1,41 |
Effektivzinssatz3 | 2,27 | 2,26 | 2,05 | 1,83 | 1,79 | 1,83 | 1,86 | 1,77 | 1,77 |
für sonstige Zwecke | 2,01 | 1,97 | 1,88 | 1,83 | 1,84 | 1,92 | 1,89 | 1,65 | 1,63 |
freie Berufe | 2,18 | 2,13 | 2,03 | 1,98 | 1,91 | 2,01 | 2,02 | 1,70 | 1,68 |
an nichtfinanzielle Unternehmen | |||||||||
Kredite bis 1 Mio EUR | 1,80 | 1,82 | 1,80 | 1,68 | 1,74 | 1,83 | 1,82 | 1,35 | 1,33 |
mit Kreditlaufzeit bis 1 Jahr | 1,42 | 1,49 | 1,74 | 1,77 | 1,67 | 1,71 | 1,55 | 1,61 | 1,77 |
mit Kreditlaufzeit über 1 Jahr | 1,94 | 1,92 | 1,82 | 1,59 | 1,68 | 1,75 | 1,96 | 1,91 | 1,34 |
Kredite über 1 Mio EUR | 1,45 | 1,38 | 1,32 | 1,21 | 1,25 | 1,31 | 1,35 | 1,28 | 1,48 |
mit Kreditlaufzeit bis 1 Jahr | 1,08 | 1,01 | 0,98 | 1,25 | 0,83 | 0,83 | 0,81 | 0,94 | 1,12 |
mit Kreditlaufzeit über 1 Jahr | 1,72 | 1,64 | 1,58 | 1,41 | 1,42 | 1,53 | 1,65 | 1,62 | 1,40 |
Quelle: OeNB. | |||||||||
Anmerkung: Aufgrund der Änderung bei der Methodik der Meldungserhebung kommt es im Jänner 2017 zu Zeitreihenbrüchen. | |||||||||
1 Der Zinssatz ist der vereinbarte annualisierte Jahreszinssatz in Prozent pro Jahr. In diesem Zinssatz sind nur etwaige unterjährige Zinskapitalisierungen, aber keine sonstigen Kosten enthalten. | |||||||||
2 In Euro. | |||||||||
3 Ohne „Private Organisationen ohne Erwerbszweck“. |
Periodenendstand | 2017 | 2018 | 2019 | Q1 17 | Q1 18 | Q1 19 | Q1 20 |
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AKTIVA | in Mio EUR | ||||||
Kassenbestand und Guthaben bei Zentralbanken | 71.381 | 75.051 | 75.246 | 78.111 | 83.344 | 78.416 | 91.175 |
Darlehen und Kredite | 668.229 | 703.613 | 743.862 | 661.278 | 670.951 | 717.448 | 751.084 |
Schuldverschreibungen | 130.021 | 131.620 | 130.068 | 144.614 | 133.515 | 131.973 | 133.900 |
Eigenkapitalinstrumente | 8.745 | 5.908 | 6.789 | 8.887 | 6.324 | 6.235 | 6.200 |
Derivate inklusive für Sicherungsmaßnahmen
mit positivem Marktwert |
21.540 | 19.389 | 21.006 | 26.738 | 20.192 | 20.783 | 25.460 |
Beteiligungen an Tochter-, Gemeinschafts- und assoziierten Unternehmen, die nicht voll- oder quotenkonsolidiert werden | 19.871 | 20.894 | 21.639 | 18.679 | 20.191 | 21.110 | 20.804 |
Materielle Vermögenswerte | 9.709 | 10.334 | 12.292 | 10.191 | 9.404 | 12.048 | 11.650 |
Immaterielle Vermögenswerte | 2.970 | 2.939 | 2.957 | 2.641 | 2.974 | 2.942 | 2.835 |
Steueransprüche und sonstige Vermögenswerte | 16.818 | 16.233 | 18.423 | 17.530 | 20.013 | 16.859 | 17.895 |
Summe Aktiva/Passiva | 949.283 | 985.981 | 1.032.283 | 968.670 | 966.907 | 1.007.813 | 1.061.004 |
PASSIVA | |||||||
Einlagen von Zentralbanken | 23.952 | 24.993 | 20.906 | 20.679 | 23.873 | 23.463 | 30.138 |
Einlagen von Kreditinstituten2 | 101.023 | 103.179 | 101.249 | 120.845 | 109.583 | 110.876 | 108.829 |
Einlagen von Nichtbanken | 558.610 | 583.670 | 615.430 | 541.680 | 567.279 | 589.061 | 623.394 |
Begebene Schuldverschreibungen2, 5 | 120.449 | 141.375 | 150.394 | 137.727 | 133.739 | 143.701 | 150.224 |
Derivate inkl. für Sicherungsmaßnahmen
mit negativem Marktwert |
14.752 | 12.471 | 14.364 | 18.133 | 13.076 | 13.800 | 17.968 |
Lieferverpflichtungen eines Leerverkäufers | 774 | 781 | 729 | 966 | 911 | 640 | 711 |
Nachrangige Verbindlichkeiten4 | 15.926 | x | x | 17.774 | x | x | x |
Auf Anforderung rückzahlbares Aktienkapital3 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
Als zur Veräußerung gehalten eingestufte, den Veräußerungsgruppen zugeordnete Verbindlichkeiten3 | 109 | 1.049 | 554 | 3 | 8 | 515 | 382 |
Steuerschulden und sonstige finanzielle und
nichtfinanzielle Verbindlichkeiten5 |
19.826 | 19.552 | 23.437 | 20.916 | 22.755 | 24.600 | 25.302 |
Rückstellungen | 12.165 | 12.488 | 13.072 | 12.640 | 12.343 | 12.447 | 12.862 |
Eigenkapital und Minderheitenanteile | 81.698 | 86.423 | 92.148 | 77.308 | 83.341 | 88.710 | 91.194 |
davon: Kumuliertes sonstiges Ergebnis3 | –3.423 | –6.811 | –7.040 | –3.436 | –5.444 | –7.113 | –8.417 |
davon: Minderheitenanteile | 6.338 | 6.402 | 6.312 | 6.233 | 6.169 | 6.499 | 6.252 |
Summe Aktiva/Passiva | 949.283 | 985.981 | 1.032.283 | 968.670 | 966.907 | 1.007.813 | 1.061.004 |
Quelle: OeNB. | |||||||
Anmerkung: Datenstand: 3. August 2020. | |||||||
1 Zusammenführung von Meldedaten von konsolidierten Kreditinstitutsgruppen und von unkonsolidierten Einzelkreditinstituten unter Berücksichtigung von Verflechtungen aufgrund regulatorischer Konsolidierung. Die im obenstehenden Schema ausgewiesenen Positionen können im Zeitablauf der Veröffentlichung zu Meldeterminen vor dem 1. Quartal 2018 anders benannt gewesen sein bzw. kann es bei der Definition einzelner Positionen über die angeführten Differenzen hinaus zu Abweichungen zwischen verschiedenen Meldestichtagen kommen. | |||||||
2 Bis zum 4. Quartal 2017 wurden hier nachrangige Verbindlichkeiten exkludiert und in einer separaten Position dargestellt. Ab dem 1. Quartal 2018 sind hier nachrangige Verbindlichkeiten inkludiert. | |||||||
3 Für diese Positionen werden lediglich Daten von nach IFRS (International Financial Reporting Standards) bilanzierenden Kreditinstitutsgruppen dargestellt. | |||||||
4 Diese Position ist nur bis zum 4. Quartal 2017 verfügbar. | |||||||
5 Bis zum 4. Quartal 2017 wurden sonstige finanzielle Verbindlichkeiten als Teil der Position „Begebene Schuldverschreibungen, sonstige finanzielle Verbindlichkeiten“ dargestellt. Seit dem 1. Quartal 2018 sind diese Teil der Position „Steuerschulden und sonstige finanzielle und nichtfinanzielle Verbindlichkeiten“. |
Periodenendstand | Q1 19 | Q2 19 | Q3 19 | Q4 19 | Q1 20 |
---|---|---|---|---|---|
in Mio EUR | |||||
Eigenmittel | 87.875 | 89.403 | 88.977 | 90.928 | 88.817 |
Kernkapital (T1) | 75.806 | 77.818 | 77.451 | 79.294 | 78.203 |
Hartes Kernkapital (CET1) | 72.360 | 74.171 | 73.928 | 75.759 | 74.171 |
Zusätzliches Kernkapital | 3.445 | 3.647 | 3.524 | 3.535 | 4.032 |
Ergänzungskapital (T2) | 12.069 | 11.584 | 11.526 | 11.633 | 10.614 |
Gesamtrisikobetrag | 471.610 | 478.683 | 487.517 | 486.507 | 491.960 |
Risikogewichtete Positionsbeträge für das Kredit-, das Gegenparteiausfall- und das Verwässerungsrisiko sowie Vorleistungen | 412.716 | 420.633 | 428.889 | 426.959 | 431.600 |
Risikopositionsbetrag für Abwicklungs- und Lieferrisiken | 1 | 6 | 178 | 62 | 24 |
Gesamtrisikobetrag für Positions-,
Fremdwährungs- und Warenpositionsrisiken |
8.261 | 8.500 | 8.648 | 8.027 | 9.484 |
Gesamtrisikobetrag für operationelle Risiken | 43.718 | 43.600 | 43.803 | 44.696 | 44.520 |
Zusätzlicher Risikopositionsbeitrag aufgrund
fixer Gemeinkosten2 |
0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
Gesamtrisikobetrag aufgrund Anpassung
der Kreditbewertung |
2.017 | 2.032 | 2.105 | 1.911 | 2.164 |
Gesamtrisikobetrag in Bezug auf Großkredite
im Handelsbuch |
0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
Sonstige Risikopositionsbeträge | 4.896 | 3.912 | 3.895 | 4.852 | 4.169 |
in % | |||||
Harte Kernkapitalquote (CET1) | 15,34 | 15,49 | 15,16 | 15,57 | 15,08 |
Kernkapitalquote (T1) | 16,07 | 16,26 | 15,89 | 16,30 | 15,90 |
Gesamtkapitalquote | 18,63 | 18,68 | 18,25 | 18,69 | 18,05 |
Quelle: OeNB. | |||||
Anmerkung: Datenstand: 3. August 2020. | |||||
1 Zusammenführung von Meldedaten von konsolidierten Kreditinstitutsgruppen und von unkonsolidierten Einzelkreditinstituten unter Berücksichtigung von Verflechtungen aufgrund regulatorischer Konsolidierung. | |||||
2 Risikopositionsbeträge von regulatorisch konsolidierten Wertpapierfirmen. |
Periodenendstand | Q1 19 | Q1 20 |
---|---|---|
in Mio EUR | ||
Zinsergebnis, netto | 3.815 | 3.964 |
davon: Zinsen und ähnliche Erträge | 5.953 | 5.919 |
davon: (Zinsen und ähnliche Aufwendungen) | 2.138 | 1.955 |
(Auf Anforderung rückzahlbare Aufwendungen für Aktienkapital)2 | 0 | 0 |
Dividendenerträge | 75 | 59 |
Provisionsergebnis, netto | 1.731 | 1.870 |
davon: Provisionserträge | 2.288 | 2.474 |
davon: (Provisionsaufwand) | 557 | 604 |
Gewinne oder (–) Verluste bei der Ausbuchung von nicht erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert
bewerteten finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten, netto |
81 | –39 |
Gewinne oder (–) Verluste aus Ausbuchungen von Anteilen an Tochter-, Gemeinschafts- und assoziierten Unternehmen, netto für UGB-Banken | 0 | 0 |
Gewinne oder (–) Verluste aus zu Handelszwecken gehaltenen finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten, netto | –70 | 376 |
Gewinne oder (–) Verluste aus nicht zum Handelsbestand gehörenden finanziellen Vermögenswerten,
die erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert zu bewerten sind, netto2 |
74 | –179 |
Sonstige Bewertungsergebnisse nach IFRS und nGAAP FINREP | 147 | –525 |
Gewinne oder (–) Verluste bei der Ausbuchung nicht finanzieller Vermögenswerte, netto | –2 | 10 |
Sonstige betriebliche Erträge | 794 | 836 |
(Sonstige betriebliche Aufwendungen) | 852 | 857 |
Betriebserträge, netto | 5.792 | 5.515 |
(Verwaltungsaufwendungen) | 3.608 | 3.660 |
davon: (Personalaufwendungen) | 2.066 | 2.080 |
davon: (Sachaufwendungen) | 1.542 | 1.580 |
(Abschreibungen) | 318 | 335 |
(Wertminderung oder (–) Wertaufholung bei nicht finanziellen Vermögenswerten) | 5 | 28 |
(Wertminderung oder (–) Wertaufholung bei Beteiligungen an Tochter-, Gemeinschafts- und assoziierten Unternehmen) | 87 | 184 |
Betriebsergebnis | 1.774 | 1.308 |
(Rückstellungen oder (–) Wertaufholung für Kreditrisiko) | –68 | 37 |
(Sonstige Rückstellungen) | –48 | 29 |
(Wertminderung oder (–) Wertaufholung für mit Anschaffungskosten bewerteten Darlehen, Kredite und Schuldtitel) | 32 | 555 |
(Sonstige Wertminderung oder (–) Wertaufholung bei nicht erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert und nicht zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten finanziellen Vermögenswerten) | –9 | 22 |
Erfolgswirksam erfasster negativer Geschäfts- oder Firmenwert | 0 | 0 |
Anteil des Gewinns oder (–) Verlusts aus Beteiligungen an Tochter-, Gemeinschafts- und assoziierten Unternehmen, die nicht voll- oder quotenkonsolidiert sind | 247 | –46 |
Gewinn oder (–) Verlust aus als zur Veräußerung gehalten eingestuften langfristigen Vermögenswerten und Veräußerungsgruppen, die nicht die Voraussetzungen für eine Einstufung als aufgegebene Geschäftsbereiche erfüllen2 | –4 | 0 |
Änderungsgewinne oder -verluste (–), netto für IFRS2 | 6 | –17 |
Periodenergebnis vor Steuern und Minderheitenanteilen | 2.114 | 603 |
(Ertragssteuern) | 350 | 266 |
Periodenergebnis nach Steuern und vor Minderheitenanteilen | 1.765 | 337 |
Außerordentlicher Gewinn oder (–) Verlust nach Steuern für UGB-/BWG-Melder | 1 | 1 |
Gesamtergebnis aus aufgegebenen Geschäftsbereichen nach Steuern2 | 1 | 0 |
(Minderheitenanteile) | 143 | 46 |
Periodenergebnis nach Steuern und Minderheitenanteilen | 1.623 | 293 |
Quelle: OeNB. | ||
Anmerkung: Werte für das gesamte bisherige Geschäftsjahr in Mio EUR – Abzugsposten sind in Klammern dargestellt.
Datenstand: 3. August 2020. |
||
1 Zusammenführung von Meldedaten von konsolidierten Kreditinstitutsgruppen und von unkonsolidierten Einzelkreditinstituten unter Berücksichtigung von Verflechtungen aufgrund regulatorischer Konsolidierung. Die im obenstehenden Schema ausgewiesenen Positionen können im Zeitablauf der Veröffentlichung zu Meldeterminen vor dem 1. Quartal 2018 anders benannt gewesen sein bzw. kann es bei der Definition einzelner Positionen über die angeführten Differenzen hinaus zu Abweichungen zwischen verschiedenen Meldestichtagen kommen. | ||
2 Für diese Positionen werden lediglich Daten von nach IFRS (International Financial Reporting Standards) bilanzierenden Kreditinstitutsgruppen dargestellt. |
Q3 19 | Q4 19 | Q1 20 | |
---|---|---|---|
GKE – Inländische Schuldner nach ÖNACE 2008-Abschnitten | in Mio EUR | ||
A – Land- & Forstwirtschaft; Fischerei | 2.321 | 2.341 | 2.341 |
B – Bergbau, Gewinnung von Steinen & Erden | 719 | 664 | 671 |
C – Herstellung von Waren | 36.105 | 35.922 | 36.810 |
D – Energieversorgung | 6.398 | 6.380 | 6.432 |
E – Wasserversorgung, Abwasser-/Abfallentsorgung | 3.358 | 3.365 | 3.289 |
F – Bauwesen | 22.766 | 22.764 | 23.248 |
G – Handel, Instandhaltung & Reparatur (KFZ) | 25.423 | 25.396 | 26.048 |
H – Verkehr & Lagerei | 11.055 | 10.950 | 10.892 |
I – Beherbergung & Gastronomie | 12.037 | 12.108 | 12.185 |
J – Information & Kommunikation | 2.100 | 2.050 | 2.612 |
K – Erbringung von Finanz- & Versicherungs-DL | 248.072 | 259.053 | 269.670 |
L – Grundstücks- & Wohnungswesen | 85.376 | 86.197 | 87.570 |
M – Erbringung von freiberuflichen, wissenschaftlichen & technischen DL | 37.625 | 36.712 | 37.589 |
N – Erbringung von sonstigen wirtschaftlichen DL | 9.704 | 10.167 | 10.310 |
O – Öffentliche Verwaltung, Verteidigung, Sozialversicherung | 51.720 | 48.657 | 48.479 |
P – Erziehung & Unterricht | 391 | 389 | 407 |
Q – Gesundheits- & Sozialwesen | 4.883 | 4.967 | 4.886 |
R – Kunst, Unterhaltung & Erholung | 1.289 | 1.275 | 1.289 |
S – Erbringung von sonstigen DL | 2.840 | 2.660 | 2.731 |
T – Private Haushalte | 41.915 | 42.910 | 44.066 |
U – Exterritoriale Organisationen & Körperschaften | 7 | 7 | 7 |
GKE – Sonstige inländische Schuldner (ohne ÖNACE 2008-Zuordnung) | 1.764 | 1.755 | 1.723 |
GKE – Schuldner aus Euro-Teilnehmerländern ohne Österreich | 141.123 | 140.621 | 144.031 |
GKE – Sonstige ausländische Schuldner | 123.692 | 116.229 | 121.848 |
„Delta-Erhebung (zur GKE)“ gemäß FinStab – Rechtsträger3 | 1.551 | 1.725 | 1.690 |
„Delta-Erhebung (zur GKE)“ gemäß FinStab – natürliche Personen | 149.715 | 150.402 | 150.547 |
Kreditrisikobehaftete Instrumente insgesamt | 1.023.948 | 1.025.665 | 1.051.370 |
Quelle: OeNB. | |||
Anmerkung: DL = Dienstleistungen. Als kreditrisikobehaftete Instrumente werden für die Zwecke der Granularen Kreditdaten-Erhebung (GKE) folgende Instrumentarten herangezogen: Einlagen bei anderen Instituten, Umgekehrte Pensionsgeschäfte, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, Revolvierende Kredite, Überziehungskredite, Kreditkartenkredite, Kreditlinien ohne revolvierende Kredite, Finanzierungsleasing, Andere Kredite, Schuldverschreibungen inkl. CLN, Sonstige Wertpapiere, Verbriefungstranchen, Einlagentermingeschäfte, Sonstige Zusagen sowie Finanzgarantien exkl. Kreditderivate. In Abhängigkeit der Meldebestimmungen sowie der jeweiligen Instrumentart errechnet sich für den jeweiligen Melderkreis (CRR-Kreditinstitute, CRR-Finanzinstitute) das dargestellte Engagement gemäß GKE auf Basis der Summierung folgender Wertarten: Ausstehender Nominalwert, Außerbilanzieller Wert (=Nicht-ausgenutzter Rahmen), Buchwert, Nominale. Die „Delta-Erhebung“ zur GKE steht auf Basis der FinStab nur für CRR-Kreditinstitute sowie Sonderbanken zur Verfügung. | |||
1 Die Granulare Kreditdaten-Erhebung (GKE) hat gemäß § 75 Bankwesengesetz (BWG) die Erhebung von Kreditdaten und Kreditrisikodaten zum Inhalt und wird auf Basis der GKE-V erhoben. | |||
2 Verordnung der Oesterreichischen Nationalbank betreffend die Erfassung von Kredit- und Länderrisiken, Restlaufzeiten und Fremdwährungskredite sowie Finanzinformationen von Auslandstochterbanken – Meldeverordnung FinStab (Finanzmarktstabilität), welche als sogenannte „Delta-Erhebung“ zur GKE erhoben wird. Auf der Schuldner-Seite erfolgt lediglich eine Differenzierung in Rechtsträger und natürliche Personen, sodass für diese Datenbasis keine Aufgliederung in ÖNACE 2008-Abschnitte möglich ist. | |||
3 Definition im Sinne des Artikels 1(5) der AnaCredit-VO. |
Periodenendstand | 2017 | 2018 | 2019 | Q4 18 | Q1 19 | Q2 19 | Q3 19 | Q4 19 | Q1 20 |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Investmentfonds | in Mio EUR | ||||||||
Bereinigtes Fondsvolumen (abzüglich der „Fonds-in-Fonds“-Veranlagungen) | 156.179 | 148.930 | 168.013 | 148.930 | 156.315 | 159.561 | 163.383 | 168.013 | 151.985 |
Veränderung des bereinigten Fondsvolumens | 7.495 | –7.245 | 19.081 | –7.224 | 7.385 | 3.246 | 3.821 | 4.630 | –16.028 |
Bereinigte Nettomittelveränderung | 3.383 | 1.149 | 4.349 | –642 | 420 | 579 | 741 | 2.610 | –330 |
Kapitalveränderung durch Ausschüttungen zum Ex-Tag | 1.417 | 1.353 | 1.266 | 587 | 253 | 214 | 191 | 608 | 251 |
Kapitalveränderung durch Kurswertveränderungen und Erträge | 5.529 | –7.041 | 15.998 | –5.995 | 7.218 | 2.881 | 3.271 | 2.628 | –15.447 |
Pensionskassen | |||||||||
Vermögensbestand | 22.234 | 21.494 | 24.341 | 21.494 | 22.652 | 23.125 | 23.684 | 24.341 | 22.403 |
in Euro | 21.770 | 21.045 | 23.512 | 21.045 | 21.945 | 22.340 | 22.836 | 23.512 | 21.708 |
in Fremdwährung | 464 | 448 | 829 | 448 | 707 | 785 | 848 | 829 | 695 |
Inländische Investmentzertifikate | 18.197 | 17.010 | 18.897 | 17.010 | 17.844 | 18.104 | 18.359 | 18.897 | 16.574 |
Ausländische Investmentzertifikate | 3.001 | 3.369 | 4.418 | 3.369 | 3.826 | 4.165 | 4.437 | 4.418 | 4.550 |
Versicherungen1 | |||||||||
Inländische Schuldverschreibungen | 16.136 | 15.341 | 14.833 | 15.341 | 15.549 | 15.486 | 15.607 | 14.833 | 14.479 |
Ausländische Schuldverschreibungen | 39.490 | 38.505 | 39.850 | 38.492 | 40.050 | 40.785 | 41.634 | 39.850 | 38.584 |
Inländische Anteilswerte und sonstige inländische Wertpapiere | 15.932 | 14.176 | 13.555 | 14.174 | 14.107 | 13.751 | 13.045 | 13.555 | 12.064 |
Ausländische Anteilswerte und sonstige ausländische Wertpapiere | 5.314 | 5.487 | 5.814 | 5.500 | 5.680 | 5.684 | 5.737 | 5.814 | 5.051 |
Investmentfondsanteile | 34.923 | 33.067 | 37.212 | 33.394 | 35.086 | 35.929 | 36.654 | 37.212 | 33.774 |
Summe der Aktiva | 137.394 | 133.063 | 138.137 | 133.231 | 138.078 | 138.685 | 139.787 | 138.137 | 132.110 |
Quelle: OeNB. | |||||||||
1 Seit dem 3. Quartal 2016 wird die Versicherungsstatistik gem. EZB-VO 2014/50 anhand der aufsichtsrechtlichen Solvency II-Daten gem. RL 2009/138/EG erhoben. |
Nichtfinanzielle Unternehmen | Finanzielle Kapitalgesellschaften | davon Monetäre Finanzinstitute |
davon Investment-
fonds |
davon sonstige nichtmonetäre Finanzinstitute | davon Versicherungen | davon Pensionskassen | Private Haushalte | Private Organisationen ohne Erwerbszweck | Übrige Welt (gegenüber Österreich) | |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Geldvermögen | Bestände in Mio EUR | |||||||||
Währungsgold und Sonderziehungsrechte (SZR) | x | 15.308 | 15.308 | x | x | x | x | x | x | 2.164 |
Bargeld | 739 | 3.149 | 3.149 | 0 | 0 | 0 | 0 | 25.316 | 0 | 4.770 |
Täglich fällige Einlagen | 62.459 | 142.692 | 120.841 | 9.007 | 9.153 | 2.830 | 861 | 167.049 | 6.642 | 85.960 |
Sonstige Einlagen | 18.885 | 179.836 | 167.591 | 1.463 | 9.953 | 428 | 400 | 97.208 | 1.303 | 48.682 |
Kurzfristige Kredite | 32.615 | 71.448 | 61.862 | 2 | 8.425 | 1.154 | 4 | 2.362 | 0 | 30.919 |
Langfristige Kredite | 111.548 | 449.393 | 411.170 | 187 | 33.034 | 4.987 | 15 | 128 | 12 | 84.584 |
Handelskredite | 56.935 | 53 | 5 | 0 | 47 | 0 | 0 | 26 | 14 | 19.118 |
Kurzfristige verzinsliche Wertpapiere | 110 | 2.850 | 2.205 | 612 | 34 | 0 | 0 | 1.909 | 5 | 12.418 |
Langfristige verzinsliche Wertpapiere | 5.035 | 317.515 | 182.715 | 78.317 | 2.972 | 52.941 | 571 | 24.722 | 1.166 | 320.896 |
Börsennotierte Aktien | 21.371 | 40.711 | 3.528 | 23.548 | 12.790 | 845 | 0 | 21.600 | 808 | 32.472 |
Nicht börsennotierte Aktien | 42.202 | 72.688 | 22.918 | 230 | 42.367 | 6.955 | 217 | 7.191 | 17 | 24.123 |
Investmentzertifikate | 12.749 | 145.071 | 15.036 | 53.110 | 22.819 | 33.099 | 21.008 | 58.687 | 2.796 | 21.131 |
Sonstige Anteilsrechte | 172.816 | 137.834 | 28.424 | 2.137 | 102.606 | 4.667 | 0 | 136.496 | 2.021 | 155.738 |
Lebensversicherungsansprüche | x | x | x | x | x | x | x | 81.738 | x | 1.807 |
Nicht-Lebensversicherungsansprüche | 3.262 | 3.394 | 0 | 0 | 0 | 3.394 | 0 | 4.152 | 0 | 857 |
Kapitalgedeckte Pensionsansprüche | x | x | x | x | x | x | 0 | 46.252 | x | 0 |
Ansprüche auf andere Leistungen als Altersversicherungsleistungen | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 12.883 | 0 | 0 |
Übrige Forderungen inkl. Finanzderivate | 9.904 | 14.126 | 7.051 | 7 | 5.602 | 1.190 | 276 | 13.112 | 205 | 7.119 |
Finanzvermögen in Summe
(Bestände) |
550.630 | 1.596.067 | 1.041.802 | 168.620 | 249.803 | 112.490 | 23.352 | 700.830 | 14.989 | 852.757 |
Quelle: OeNB. |
Nichtfinanzielle Unternehmen | Finanzielle Kapitalgesellschaften | davon Monetäre Finanzinstitute |
davon Investment-
fonds |
davon sonstige nichtmonetäre Finanzinstitute | davon Versicherungen | davon Pensionskassen | Private Haushalte | Private Organisationen ohne Erwerbszweck | Übrige Welt (gegenüber Österreich) | |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Geldvermögensbildung | Über 4 Quartale kumulierte Transaktionen in Mio EUR | |||||||||
Währungsgold und Sonderziehungsrechte (SZR) | x | 5 | 5 | x | x | x | x | x | x | 0 |
Bargeld | –881 | 1.775 | 1.783 | 0 | –15 | 5 | 2 | 1.784 | 0 | –366 |
Täglich fällige Einlagen | 4.020 | 12.155 | 9.755 | 2.539 | 81 | –429 | 208 | 13.490 | 492 | –9.963 |
Sonstige Einlagen | 353 | 5.363 | 5.613 | 423 | –707 | 6 | 28 | –3.748 | –136 | 3.033 |
Kurzfristige Kredite | 61 | –6.220 | –5.674 | 0 | –702 | 159 | –4 | 146 | 0 | 8.487 |
Langfristige Kredite | 5.773 | 34.313 | 28.493 | –6 | 6.118 | –293 | 0 | –28 | 0 | –4.009 |
Handelskredite | 2.424 | –53 | 3 | 0 | –56 | 0 | 0 | 18 | 12 | –540 |
Kurzfristige verzinsliche Wertpapiere | 8 | –65 | –364 | 299 | 0 | 0 | 0 | 213 | 5 | 4.114 |
Langfristige verzinsliche Wertpapiere | 71 | 7.644 | 9.416 | –675 | 16 | –1.291 | 178 | –1.871 | –153 | 14.858 |
Börsennotierte Aktien | 701 | –374 | –540 | 418 | –221 | –31 | 0 | 704 | 6 | –556 |
Nicht börsennotierte Aktien | 1.876 | 2.609 | 279 | 111 | 2.012 | –27 | 234 | 91 | –3 | –52 |
Investmentzertifikate | 535 | 69 | 15 | –1.185 | 701 | 462 | 76 | 2.551 | 78 | 2.113 |
Sonstige Anteilsrechte | 3.680 | 2.685 | –118 | 199 | 2.629 | –26 | 0 | –85 | 2 | 1.566 |
Lebensversicherungsansprüche | x | x | x | x | x | x | x | –1.483 | x | –99 |
Nicht-Lebensversicherungsansprüche | 24 | –70 | 0 | 0 | 0 | –70 | 0 | 31 | 0 | –160 |
Kapitalgedeckte Pensionsansprüche | x | x | x | x | x | x | 0 | 519 | x | 0 |
Ansprüche auf andere Leistungen als Altersversicherungsleistungen | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 1.196 | 0 | 0 |
Übrige Forderungen inkl. Finanzderivate | 97 | –48 | 51 | –5 | –262 | 183 | –14 | 2.655 | 21 | –4.686 |
Geldvermögensbildung in
Summe (Transaktionen) |
18.742 | 59.788 | 48.718 | 2.119 | 9.594 | –1.352 | 708 | 16.181 | 324 | 13.741 |
Nettogeldvermögen | –291.315 | 35.742 | 28.898 | –6.206 | 6.213 | 5.733 | 1.105 | 504.019 | 11.713 | –60.812 |
Finanzierungssaldo | 1.309 | 2.364 | –226 | –1.119 | 2.046 | 1.136 | 527 | 10.152 | –44 | –14.859 |
Quelle: OeNB. |
Nichtfinan-zielle Unternehmen | Finanzielle Kapitalgesellschaften | davon Monetäre Finanzinstitute |
davon
Investmentfonds |
davon sonstige nichtmonetäre Finanzinstitute | davon Versicherungen | davon Pensionskassen | Private Haushalte |
Private Organisationen ohne
Erwerbszweck |
Übrige Welt (gegenüber
Österreich) |
|
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Verbindlichkeiten | Bestände in Mio EUR | |||||||||
Währungsgold und Sonderziehungsrechte (SZR)1 | x | 2.164 | 2.164 | x | x | x | x | x | x | 15.308 |
Bargeld | x | 30.908 | 30.908 | x | x | x | x | x | x | 3.149 |
Täglich fällige Einlagen | x | 463.641 | 463.641 | x | x | x | x | x | x | 30.743 |
Sonstige Einlagen | x | 260.878 | 260.878 | x | x | x | x | x | x | 95.016 |
Kurzfristige Kredite | 43.371 | 21.973 | 0 | 400 | 20.135 | 1.437 | 1 | 9.200 | 376 | 61.228 |
Langfristige Kredite | 285.426 | 31.143 | 0 | 162 | 29.914 | 1.059 | 8 | 185.320 | 2.669 | 135.889 |
Handelskredite | 52.969 | 35 | 0 | 0 | 35 | 0 | 0 | 5 | 1 | 21.826 |
Kurzfristige verzinsliche Wertpapiere | 525 | 5.982 | 5.977 | x | 5 | 0 | 0 | x | x | 2.939 |
Langfristige verzinsliche Wertpapiere | 36.882 | 167.101 | 145.999 | 0 | 17.803 | 3.299 | 0 | x | x | 187.509 |
Börsennotierte Aktien | 61.029 | 22.521 | 15.978 | x | 2.172 | 4.371 | x | x | x | 45.894 |
Nicht börsennotierte Aktien | 37.538 | 64.120 | 50.850 | 593 | 7.795 | 4.702 | 180 | x | x | 68.163 |
Investmentzertifikate | x | 173.626 | 0 | 173.626 | 0 | 0 | x | x | x | 77.289 |
Sonstige Anteilsrechte | 288.968 | 171.777 | 21.468 | 41 | 150.170 | 98 | 0 | x | 9 | 152.229 |
Lebensversicherungsansprüche | x | 78.841 | x | x | 0 | 78.841 | x | x | x | 4.704 |
Nicht-Lebensversicherungsansprüche | x | 9.183 | x | x | 0 | 9.183 | x | x | x | 2.482 |
Kapitalgedeckte Pensionsansprüche | 13.182 | 32.945 | 8.013 | x | 0 | 2.873 | 22.059 | x | x | 0 |
Ansprüche auf andere Leistungen als Altersversicherungsleistungen | 0 | 12.883 | 0 | 0 | 12.883 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
Übrige Forderungen inkl. Finanzderivate | 22.054 | 10.604 | 7.028 | 4 | 2.678 | 893 | 0 | 2.286 | 221 | 9.200 |
Verbindlichkeiten in Summe (Bestände) | 841.945 | 1.560.325 | 1.012.904 | 174.826 | 243.590 | 106.758 | 22.247 | 196.811 | 3.276 | 913.568 |
Quelle: OeNB. | ||||||||||
1 Auslandsposition der OeNB inklusive Barrengold, der eine imputierte Verbindlichkeit des Auslandes gegenübergestellt wird. |
Nichtfinan-zielle Unternehmen | Finanzielle Kapitalgesellschaften | davon Monetäre Finanzinstitute |
davon
Investmentfonds |
davon sonstige nichtmonetäre Finanzinstitute | davon Versicherungen | davon Pensionskassen | Private Haushalte |
Private Organisationen ohne
Erwerbszweck |
Übrige Welt (gegenüber
Österreich) |
|
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Finanzierung | Über 4 Quartale kumulierte Transaktionen in Mio EUR | |||||||||
Währungsgold und Sonderziehungsrechte (SZR)1 | x | 0 | 0 | x | x | x | x | x | x | 5 |
Bargeld | x | 2.044 | 2.044 | x | x | x | x | x | x | 269 |
Täglich fällige Einlagen | x | 27.961 | 27.961 | x | x | x | x | x | x | 343 |
Sonstige Einlagen | x | 6.709 | 6.709 | x | x | x | x | x | x | –1.077 |
Kurzfristige Kredite | –1.805 | 7.358 | 0 | 279 | 8.153 | –1.074 | 0 | –236 | 135 | –3.470 |
Langfristige Kredite | 16.213 | –3.938 | 0 | –19 | –4.303 | 384 | 0 | 5.913 | 179 | 17.020 |
Handelskredite | 3.294 | –23 | 0 | 0 | –23 | 0 | 0 | 3 | 0 | –1.414 |
Kurzfristige verzinsliche Wertpapiere | –14 | 1.863 | 1.952 | x | –89 | 0 | 0 | x | x | 677 |
Langfristige verzinsliche Wertpapiere | –264 | 11.715 | 9.596 | x | 2.040 | 79 | 0 | x | x | 3.317 |
Börsennotierte Aktien | 284 | –391 | –85 | x | –306 | 0 | 0 | x | x | 579 |
Nicht börsennotierte Aktien | –83 | 71 | 569 | x | –564 | –51 | 0 | x | x | 4.541 |
Investmentzertifikate | x | 2.834 | 0 | 2.834 | 0 | 0 | 0 | x | x | 2.855 |
Sonstige Anteilsrechte | –1.354 | 3.519 | 1.089 | 2 | 2.428 | 0 | 0 | x | 1 | 5.773 |
Lebensversicherungsansprüche | x | –1.809 | 0 | x | 0 | –1.809 | 0 | x | x | 228 |
Nicht-Lebensversicherungsansprüche | x | –161 | 0 | x | 0 | –161 | 0 | x | x | –14 |
Kapitalgedeckte Pensionsansprüche | 48 | 471 | 148 | x | 0 | 141 | 181 | x | x | 0 |
Ansprüche auf andere Leistungen als Altersversicherungsleistungen | 0 | 1.196 | 0 | 0 | 1.196 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
Übrige Forderungen inkl. Finanzderivate | 1.113 | –1.997 | –1.041 | 24 | –984 | 4 | 0 | 350 | 53 | –1.029 |
Finanzierung in Summe (Transaktionen) | 17.432 | 57.423 | 48.944 | 3.238 | 7.549 | –2.488 | 181 | 6.030 | 368 | 28.601 |
Nettogeldvermögen | –291.315 | 35.742 | 28.898 | –6.206 | 6.213 | 5.733 | 1.105 | 504.019 | 11.713 | –60.812 |
Finanzierungssaldo | 1.309 | 2.364 | –226 | –1.119 | 2.046 | 1.136 | 527 | 10.152 | –44 | –14.859 |
Quelle: OeNB. | ||||||||||
1 Auslandsposition der OeNB inklusive Barrengold, der eine imputierte Verbindlichkeit des Auslandes gegenübergestellt wird. |
2017 | 2018 | 2019 | Q2 19 | Q3 19 | Q4 19 | Q1 20 | ||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
in Mio EUR | ||||||||
Leistungsbilanz | Netto | 5.747 | 8.984 | 10.460 | –819 | 1.390 | 4.941 | 5.093 |
Credit | 229.669 | 248.744 | 253.899 | 61.757 | 62.433 | 64.848 | 58.655 | |
Debet | 223.922 | 239.760 | 243.439 | 62.576 | 61.043 | 59.907 | 53.562 | |
Güter | Netto | 1.508 | 3.632 | 3.784 | 698 | 899 | 1.557 | 1.090 |
Credit | 140.641 | 151.599 | 153.241 | 38.704 | 37.301 | 38.348 | 36.608 | |
Debet | 139.133 | 147.967 | 149.457 | 38.006 | 36.402 | 36.791 | 35.518 | |
Dienstleistungen | Netto | 10.252 | 10.270 | 10.376 | 136 | 1.381 | 3.079 | 5.219 |
Credit | 59.276 | 63.259 | 67.144 | 14.646 | 16.946 | 17.262 | 17.513 | |
Debet | 49.023 | 52.988 | 56.767 | 14.510 | 15.565 | 14.183 | 12.294 | |
Primäreinkommen | Netto | –3.290 | –1.059 | –199 | –957 | –28 | 934 | –259 |
Credit | 24.313 | 28.731 | 27.995 | 7.068 | 6.796 | 7.768 | 3.168 | |
Debet | 27.603 | 29.790 | 28.194 | 8.025 | 6.824 | 6.834 | 3.426 | |
Sekundäreinkommen | Netto | –2.724 | –3.860 | –3.502 | –696 | –862 | –628 | –958 |
Credit | 5.439 | 5.155 | 5.519 | 1.338 | 1.390 | 1.470 | 1.366 | |
Debet | 8.163 | 9.015 | 9.020 | 2.034 | 2.252 | 2.099 | 2.324 | |
Vermögensübertragungen | Netto | –280 | –240 | –108 | –27 | –54 | 66 | –145 |
Credit | 295 | 489 | 736 | 92 | 166 | 326 | 130 | |
Debet | 575 | 729 | 844 | 119 | 220 | 260 | 275 | |
Kapitalbilanz | Netto | 8.113 | 10.333 | 11.795 | 3.629 | 4.704 | 1.666 | 4.861 |
Direktinvestitionen i.w.S. | Netto | –2.963 | 2.734 | 5.693 | 4.080 | 2.601 | –57 | 2.986 |
Forderungen | Netto | 8.863 | 6.036 | 17.418 | 6.107 | 12.155 | –1.920 | 1.094 |
Verpflichtungen | Netto | 11.826 | 3.302 | 11.725 | 2.027 | 9.553 | –1.863 | –1.892 |
Direktinvestitionen i.e.S. | Netto | –4.162 | 3.206 | 5.302 | 1.892 | 4.401 | 1.540 | 2.121 |
im Ausland | Netto | 9.074 | 4.972 | 9.449 | 142 | 4.428 | 1.573 | –606 |
in Österreich | Netto | 13.237 | 1.766 | 4.147 | –1.750 | 28 | 33 | –2.727 |
Portfolioinvestitionen | Netto | 19.368 | 3.526 | –7.250 | –2.630 | –1.623 | –1.843 | –8.632 |
Forderungen | Netto | 9.779 | –414 | 10.329 | 2.719 | 2.243 | 2.865 | –317 |
Anteilspapiere und Investmentzertifikate | Netto | 11.358 | 2.734 | 7.224 | 2.026 | 706 | 2.841 | –1.683 |
Langfristige verzinsliche Wertpapiere | Netto | –334 | –3.768 | 3.369 | 632 | 1.722 | 150 | 629 |
Geldmarktpapiere | Netto | –1.245 | 620 | –265 | 61 | –184 | –126 | 736 |
Verpflichtungen | Netto | –9.590 | –3.940 | 17.578 | 5.349 | 3.867 | 4.709 | 8.316 |
Anteilspapiere und Investmentzertifikate | Netto | 4.538 | –3.193 | 2.674 | 713 | 475 | 1.785 | 296 |
Langfristige verzinsliche Wertpapiere | Netto | –9.539 | –2.578 | 12.918 | 1.562 | 6.849 | –875 | 7.321 |
Geldmarktpapiere | Netto | –4.589 | 1.830 | 1.986 | 3.074 | –3.457 | 3.799 | 698 |
Sonstige Investitionen | Netto | –4.283 | 2.710 | 12.154 | 1.808 | 3.030 | 3.371 | 10.041 |
Forderungen | Netto | 4.577 | 5.479 | 10.770 | 4.490 | –698 | –8.378 | 8.724 |
davon Handelskredite | Netto | 1.449 | 99 | –54 | –571 | –35 | –421 | 327 |
davon Kredite | Netto | –1.330 | 5.848 | 758 | 4.075 | 747 | –3.617 | 3.788 |
davon Bargeld und Einlagen | Netto | 5.079 | 232 | 9.412 | 594 | –1.463 | –5.129 | 5.486 |
Verpflichtungen | Netto | 8.859 | 2.769 | –1.384 | 2.681 | –3.728 | –11.750 | –1.317 |
davon Handelskredite | Netto | 1.265 | 775 | –925 | –469 | –2 | –742 | –79 |
davon Kredite | Netto | 1.741 | –116 | –5.172 | –941 | –4.727 | 240 | 693 |
davon Bargeld und Einlagen | Netto | 6.318 | 2.926 | 4.483 | 4.043 | 411 | –10.092 | –1.657 |
Finanzderivate | Netto | –900 | –757 | 1.387 | 135 | 406 | 870 | –429 |
Offizielle Währungsreserven | Netto | –3.110 | 2.120 | –190 | 235 | 290 | –675 | 895 |
Statistische Differenz | Netto | 2.646 | 1.589 | 1.443 | 4.475 | 3.368 | –3.341 | –87 |
Quelle: OeNB, Statistik Austria. | ||||||||
Anmerkung: Bis 2016 endgültige Daten, 2017 und 2018 revidierte Daten, 2019 und 2020 provisorische Daten. |
Q2 18 – Q1 19 | Q2 19 – Q1 20 | |||||
---|---|---|---|---|---|---|
Credit | Debet | Netto | Credit | Debet | Netto | |
in Mio EUR | ||||||
Dienstleistungen | 64.241 | 54.162 | 10.079 | 66.367 | 56.552 | 9.815 |
Gebühren für Lohnveredelung | 1.723 | 2.482 | –758 | 1.668 | 2.585 | –917 |
Reparaturdienstleistungen | 818 | 889 | –71 | 789 | 866 | –77 |
Transport | 14.925 | 15.399 | –474 | 15.280 | 16.282 | –1.000 |
Internationaler Personentransport | 1.902 | 2.017 | –116 | 1.992 | 2.011 | –20 |
Frachten | 10.496 | 12.114 | –1.619 | 10.627 | 12.320 | –1.694 |
Transporthilfsleistungen | 1.768 | 908 | 861 | 1.826 | 1.561 | 265 |
Post- und Kurierdienste | 759 | 361 | 398 | 835 | 387 | 447 |
Reiseverkehr | 19.681 | 10.145 | 9.536 | 19.779 | 10.123 | 9.656 |
Geschäftsreisen | 2.793 | 1.468 | 1.324 | 2.905 | 1.494 | 1.410 |
Urlaubsreisen | 16.889 | 8.677 | 8.213 | 16.874 | 8.629 | 8.246 |
Bauleistungen | 839 | 667 | 170 | 933 | 696 | 238 |
Versicherungsdienstleistungen | 479 | 902 | –423 | 461 | 905 | –445 |
Finanzdienstleistungen | 2.318 | 1.904 | 415 | 2.390 | 2.038 | 352 |
Finanzdienstleistungen im engeren Sinn | 1.065 | 975 | 90 | 1.111 | 1.028 | 84 |
unterstellte Bankgebühr (FISIM) | 1.253 | 930 | 325 | 1.280 | 1.011 | 269 |
Patente, Lizenzen, Franchise und Handelsmarken | 1.224 | 1.820 | –596 | 1.361 | 1.823 | –463 |
Telekommunikations-, EDV- und Informationsdienstleistungen | 6.441 | 5.378 | 1.063 | 7.198 | 5.811 | 1.386 |
Sonstige unternehmensbezogene Dienstleistungen | 14.693 | 13.105 | 1.586 | 15.331 | 13.883 | 1.450 |
Forschungs- und Entwicklungsleistungen | 2.589 | 980 | 1.608 | 2.464 | 1.091 | 1.372 |
Rechts- und Wirtschaftsdienste, Werbung und Marktforschung | 3.707 | 4.543 | –836 | 3.841 | 4.676 | –835 |
Technische Dienstleistungen | 3.904 | 2.623 | 1.280 | 4.121 | 2.500 | 1.621 |
Dienstleistungen für Landwirtschaft, Bergbau und Recycling | 116 | 83 | 32 | 157 | 84 | 72 |
Operational leasing | 681 | 347 | 335 | 840 | 577 | 263 |
Handelsleistungen | 1.161 | 1.361 | –200 | 1.202 | 1.419 | –217 |
Übrige unternehmensbezogene Dienstleistungen | 2.534 | 3.168 | –633 | 2.708 | 3.535 | –826 |
Dienstleistungen für persönliche Zwecke, für Kultur und Erholung | 577 | 1.368 | –791 | 645 | 1.429 | –785 |
Regierungsleistungen, a.n.g. | 522 | 100 | 421 | 532 | 112 | 419 |
Dienstleistungsverkehr nach Regionen | ||||||
EU-28 | 49.334 | 42.887 | 6.448 | 50.789 | 45.202 | 5.587 |
davon Euroraum-19 | 38.971 | 30.917 | 8.052 | 40.142 | 32.621 | 7.521 |
davon Deutschland | 25.830 | 16.193 | 9.636 | 26.172 | 16.207 | 9.964 |
davon Italien | 2.859 | 2.926 | –68 | 2.922 | 2.835 | 85 |
davon Vereinigtes Königreich | 2.699 | 2.308 | 392 | 2.697 | 2.469 | 229 |
davon Ungarn | 1.644 | 1.683 | –39 | 1.720 | 1.679 | 41 |
Extra-EU-28 | 14.906 | 11.275 | 3.631 | 15.578 | 11.350 | 4.228 |
davon Schweiz | 5.003 | 2.205 | 2.798 | 5.125 | 2.235 | 2.890 |
davon USA | 2.020 | 2.223 | –202 | 1.986 | 2.145 | –160 |
davon Russische Föderation | 1.017 | 669 | 349 | 1.056 | 776 | 278 |
davon China | 709 | 458 | 251 | 742 | 491 | 251 |
Quelle: OeNB, Statistik Austria. | ||||||
Anmerkung: Bis 2016 endgültige Daten, 2017 und 2018 revidierte Daten, 2019 und 2020 provisorische Daten. |
2011 | 2012 | 2013 | 2014 | 2015 | 2016 | 2017 | 2018 | 2019 | ||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
nach Komponenten | in Mio EUR | |||||||||
Transaktionen | Netto | 15.763 | 10.203 | 11.725 | –547 | 6.335 | –1.837 | 9.074 | 4.972 | 9.449 |
Eigenkapital | Netto | 12.341 | 5.523 | 7.268 | –3.040 | 3.772 | –4.489 | 6.568 | –1.288 | 5.563 |
Neuinvestitionen (+) | Netto | 21.981 | 20.457 | 20.310 | 32.554 | 16.723 | 21.291 | 20.583 | 11.474 | 24.587 |
Desinvestitionen (–) | Netto | 9.640 | 14.934 | 13.042 | 35.595 | 12.951 | 25.779 | 14.015 | 12.762 | 19.025 |
Reinvestierte Gewinne | Netto | 2.091 | 947 | 1.306 | –1.114 | 650 | 5.025 | 4.294 | 3.430 | 2.771 |
Sonstiges DI-Kapital1 | Netto | 1.332 | 3.733 | 3.152 | 3.607 | 1.913 | –2.373 | –1.788 | 2.830 | 1.116 |
Forderungen (+) | Netto | –1.261 | 1.415 | 4.502 | 3.263 | 1.851 | –1.982 | –530 | 3.395 | 1.352 |
Verbindlichkeiten (–) | Netto | –2.592 | –2.318 | 1.351 | –345 | –62 | 391 | 1.258 | 565 | 237 |
nach Zielregion | ||||||||||
Global | 15.763 | 10.203 | 11.725 | –547 | 6.335 | –1.837 | 9.074 | 4.972 | 9.449 | |
EU-28 | 7.125 | 3.215 | 9.549 | 1.502 | 3.666 | 5.455 | 8.364 | –819 | 3.826 | |
Deutschland | 3.476 | –952 | 2.924 | –805 | 543 | 1.160 | 1.676 | –1.653 | 1.958 | |
Italien | –137 | 699 | –949 | –339 | 508 | 734 | –149 | 569 | –56 | |
Vereinigtes Königreich | 1.090 | –208 | 1.130 | –806 | –15 | 747 | –187 | –91 | –21 | |
Niederlande | –44 | –4.352 | 5.335 | 5.183 | –910 | 6.227 | 4.457 | –973 | 471 | |
Ungarn | 390 | 227 | –357 | –214 | 661 | –753 | 298 | –566 | –346 | |
Tschechien | 371 | 1.400 | 819 | 356 | 610 | –922 | 492 | 401 | 293 | |
Rumänien | 744 | 825 | 789 | –1.056 | 1.195 | –918 | 671 | 572 | 118 | |
Extra-EU-28 | 8.638 | 6.988 | 2.176 | –2.050 | 2.668 | –7.292 | 710 | 5.791 | 5.623 | |
Schweiz | 590 | 1.294 | –210 | 362 | 589 | 1.119 | –709 | 1.576 | 549 | |
Türkei | 1.676 | 1.540 | –1.503 | 428 | 191 | –2.430 | –1.111 | 176 | 13 | |
USA | 791 | 537 | 1.602 | 1.115 | 583 | –193 | 220 | 1.410 | 500 | |
Russland | 1.386 | 686 | 917 | 247 | 392 | –468 | 1.210 | 5 | 154 | |
China4 | 624 | –263 | –440 | –173 | 127 | 243 | 526 | 529 | 304 | |
Europa | 12.114 | 8.659 | 11.143 | 1.579 | 5.182 | 3.684 | 7.062 | 257 | 4.603 | |
Euroraum-19 | 3.390 | 84 | 6.965 | 3.808 | 794 | 10.144 | 6.059 | –845 | 3.529 | |
CESEE3 | 6.165 | 4.928 | 2.464 | –3.254 | 4.423 | –6.360 | 3.672 | 291 | 826 | |
Quelle: OeNB. | ||||||||||
Anmerkung: Bis 2016 endgültige Daten, 2017 und 2018 revidierte Daten, 2019 provisorische Daten. | ||||||||||
1 Nettogewährung Konzernkredite bei aktiven Direktinvestitionen: Nettoveränderung der Forderungen abzüglich Nettoveränderung der Verpflichtungen. | ||||||||||
2 Nettogewährung Konzernkredite bei passiven Direktinvestitionen: Nettoveränderung der Verpflichtungen abzüglich Nettoveränderung der Forderungen. | ||||||||||
3 Albanien, Bosnien-Herzegowina, Bulgarien, Estland, Kosovo, Kroatien, Lettland, Litauen, Nordmazedonien, Moldawien, Montenegro, Polen, Rumänien, Russland, Serbien, Slowakei, Slowenien, Tschechien, Ukraine, Ungarn, Weißrussland. | ||||||||||
4 Einschließlich Hongkong. |
2011 | 2012 | 2013 | 2014 | 2015 | 2016 | 2017 | 2018 | 2019 | ||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
nach Komponenten | in Mio EUR | |||||||||
Transaktionen | Netto | 7.636 | 3.105 | 4.308 | 3.450 | 1.341 | –7.687 | 13.237 | 1.766 | 4.147 |
Eigenkapital | Netto | 7.418 | 1753 | 5.113 | 4.547 | 2.729 | –6.039 | 5.977 | 2.215 | –2.494 |
Neuinvestitionen (+) | Netto | 13.825 | 7.152 | 11.456 | 21.327 | 13.250 | 8.727 | 19.600 | 26.757 | 14.864 |
Desinvestitionen (–) | Netto | 6.407 | 5.399 | 6.343 | 16.781 | 10.521 | 14.766 | 13.623 | 24.542 | 17.357 |
Reinvestierte Gewinne | Netto | 1.839 | 237 | –2.654 | –2.564 | 570 | 3.148 | 6.697 | 3.658 | 3.167 |
Sonstiges DI-Kapital2 | Netto | –1.620 | 1.114 | 1.849 | 1468 | –1958 | –4795 | 563 | –4107 | 3474 |
Forderungen (–) | Netto | 4.012 | –279 | –265 | 658 | –726 | 5.244 | 873 | 2.701 | –3.511 |
Verbindlichkeiten (+) | Netto | 2.392 | 835 | 1584 | 2.125 | –2.685 | 449 | 1.435 | –1.406 | –36 |
nach Herkunftsregionen | ||||||||||
Global | 7.636 | 3.105 | 4.308 | 3.450 | 1.341 | –7.687 | 13.237 | 1.766 | 4.147 | |
EU-28 | 3.846 | 2.962 | –939 | –778 | 7.703 | –10.076 | 9.482 | 6.881 | 3.194 | |
Deutschland | 2.490 | 2.466 | 1.309 | –1.421 | 3.460 | –125 | 4.400 | 4.344 | 2.258 | |
Italien | 273 | –689 | –1.724 | –1.019 | 1.207 | –6.904 | 606 | 385 | 25 | |
Vereinigtes Königreich | 433 | –325 | 430 | –1.221 | 614 | 52 | 397 | 390 | –1.529 | |
Niederlande | –235 | 485 | 1.127 | 1.183 | 1.708 | –3.769 | 1.740 | 758 | 1.008 | |
Luxemburg | 74 | 147 | 1.081 | 926 | 814 | 777 | 1.869 | 376 | 1.321 | |
Belgien | 63 | –281 | –311 | 24 | –28 | –31 | –89 | 61 | –17 | |
Spanien | 64 | 320 | –66 | –444 | –193 | 239 | 19 | –10 | 0 | |
Frankreich | 123 | 110 | –678 | 196 | –442 | –258 | 499 | –49 | 466 | |
Extra-EU-28 | 3.791 | 142 | 5.247 | 4.228 | –6.362 | 2.390 | 3.754 | –5.115 | 953 | |
Schweiz | 701 | –355 | 311 | –349 | 103 | 712 | 1.251 | –100 | 299 | |
USA | –559 | –609 | –565 | 155 | –3.193 | 116 | –5.011 | –3.452 | –2.302 | |
Russland | 591 | 624 | 3663 | 559 | 69 | –211 | 5.797 | –877 | 1.624 | |
Japan | 174 | 51 | –30 | 773 | –207 | –57 | –134 | 139 | 1.640 | |
Europa | 5.990 | 3.061 | 2.954 | –620 | 8.061 | –9.478 | 15.801 | 5.991 | 5.358 | |
Euroraum-19 | 3.116 | 3.038 | 108 | 521 | 7.045 | –10.363 | 9.078 | 6.415 | 4.919 | |
CESEE3 | 824 | 603 | 3561 | 511 | 188 | –121 | 5.772 | –842 | 1391 | |
Quelle: OeNB. | ||||||||||
Anmerkung: Bis 2016 endgültige Daten, 2017 und 2018 revidierte Daten, 2019 provisorische Daten. | ||||||||||
1 Nettogewährung Konzernkredite bei aktiven Direktinvestitionen: Nettoveränderung der Forderungen abzüglich Nettoveränderung der Verpflichtungen. | ||||||||||
2 Nettogewährung Konzernkredite bei passiven Direktinvestitionen: Nettoveränderung der Verpflichtungen abzüglich Nettoveränderung der Forderungen. | ||||||||||
3 Albanien, Bosnien-Herzegowina, Bulgarien, Estland, Kosovo, Kroatien, Lettland, Litauen, Nordmazedonien, Moldawien, Montenegro, Polen, Rumänien, Russland, Serbien, Slowakei, Slowenien, Tschechien, Ukraine, Ungarn, Weißrussland. | ||||||||||
4 Einschließlich Hongkong. |