Statistiken – Daten und Analysen Q3-20
- Erschienen:
- August 2020
Editorial (PDF, 73 kB) de 27.08.2020, 00:00:00
Das Geldvermögen des Haushaltssektors unter COVID-19 im ersten Quartal 2020 (PDF, 206 kB) Wiesinger. de Stefan Wiesinger 27.08.2020, 00:00:00
Kursverluste lassen Bilanzsumme der Versicherungen absacken (PDF, 391 kB) Eder, Pöchel. Die Bilanzsumme der österreichischen Versicherungen reduzierte sich im ersten Quartal 2020 im Jahresvergleich um rund 6 Mrd EUR auf einen Bestand von 132,1 Mrd EUR. Dieser Rückgang war lediglich mit –2,2 Mrd EUR auf Nettotransaktionen zurückzuführen, wogegen der überwiegende Teil den Kursverlusten der Wertpapierbestände (–4,4 Mrd EUR) geschuldet war, denen nur leichte Wertzuwächse in Höhe von 0,7 Mrd EUR bei den restlichen Bilanzpositionen gegenüberstanden. Die starke Abwertung der Wertpapierbestände der Versicherungen im Jahresvergleich (–4,4 Mrd EUR) wurde hauptsächlich von den Kursverlusten im ersten Quartal 2020 (–6,8 Mrd EUR) bestimmt. Dies führte dazu, dass im März 2020 das tiefste Bestandsniveau seit Erhebungsbeginn der EZB-Versicherungsstatistik im Rahmen von Solvency II im Jahr 2016 erreicht wurde. Die Abwertung der Wertpapierbestände der österreichischen Versicherungen im ersten Quartal 2020 (–6,8 Mrd EUR) setzte sich aus einem kursbedingten Rückgang um 11,7% (bzw. 2,3 Mrd EUR) bei Aktien und sonstigen Anteilsrechten, 8,6% (bzw. 3,2 Mrd EUR) bei Investmentfondsanteilen und 2,4% (bzw. 1,3 Mrd EUR) bei festverzinslichen Wertpapieren zusammen. Da sich die Finanzmärkte im zweiten Quartal aber bereits wieder erholen konnten, dürften auch die Kursverluste von den österreichischen Versicherungsunternehmen zumindest mittelfristig wieder kompensiert werden können. de 27.08.2020, 00:00:00
Erste Auswirkungen der COVID-19-Krise auf die Außenwirtschaft im ersten Quartal 2020 sichtbar
(PDF, 158 kB)
Aruqaj, Walter.
Auch bzw. gerade in Sondersituationen wie derjenigen der aktuellen COVID-19-Krise stellen offizielle Statistiken wichtige Grundlagen dar, um wirtschaftliche Effekte erkennen und wirtschaftspolitische Schritte einleiten zu können. Die wirtschaftlichen Auswirkungen der COVID-19-Krise spiegeln sich in der Zahlungsbilanz für das erste Quartal 2020 bereits in Ansätzen wider, wenngleich die Lockdown-Maßnahmen erst in der zweiten Märzhälfte begonnen haben.
Der Leistungsbilanzsaldo wuchs im ersten Quartal 2020 im Vergleich zum Vorjahresquartal moderat um 3% auf rund 5 Mrd EUR an, jedoch war ein Rückgang grenzüberschreitender Transaktionen (etwa –10% sowohl bei Zu- als auch bei Abflüssen) zu beobachten.
Der Nettowert der Kapitalbilanz von 4,9 Mrd EUR war deutlich höher als im Vergleichszeitraum des Vorjahres, die ersten Auswirkungen
de
27.08.2020, 00:00:00
Executive Summaries (PDF, 102 kB) de 27.08.2020, 00:00:00
Sprunghafter Anstieg des Kreditwachstums bei nichtfinanziellen Unternehmen im Euroraum im Zuge der COVID-19-Krise (PDF, 444 kB) Bartmann. Die Analyse verdeutlicht die ersten Auswirkungen der COVID-19-Krise auf nichtfinanzielle Unternehmen bzw. private Haushalte im Euroraum hinsichtlich des Kreditwachstums sowie der Neukreditvergaben. Insbesondere hinsichtlich des Kreditwachstums bei nichtfinanziellen Unternehmen kam es seit Ausbruch der Krise im Euroraum zu einem sprunghaften Anstieg der Wachstumsraten. Aus diesem Grund lag die Jahreswachstumsrate bei Unternehmenskrediten im Euroraum (7,4%) erstmals seit drei Jahren wieder über jener Österreichs (6,7%), wo der ansteigende Effekt weniger stark ausgeprägt war. Das Kreditwachstum privater Haushalte war hingegen auf Jahresbasis mit 3,6% (Österreich) bzw. 3,0% (Euroraum) insgesamt leicht rückläufig, wobei in diesem Segment das Wachstum der Konsumkredite vergleichsweise noch stärker zurückging. de 27.08.2020, 00:00:00
Österreich-Ergebnisse der euroraumweiten Umfrage über das Kreditgeschäft vom Juli 2020
(PDF, 1,1 MB)
Kreditvergabe der Banken unterstützt Unternehmen in der COVID-19-Pandemie
Aufgrund der wirtschaftlichen Folgen der COVID-19-Pandemie verzeichneten die Banken im ersten Halbjahr 2020 einen hohen Bedarf an Überbrückungskrediten und Refinanzierungen und eine dementsprechend stark steigende Gesamtnachfrage nach Krediten seitens der Unternehmen. Die Nachfrage nach Investitionsfinanzierungen ist hingegen im zweiten Quartal 2020 eingebrochen. Für das dritte Quartal 2020 wird eine weiter – aber nur mehr leicht – steigende Gesamtnachfrage erwartet.
Die Banken konnten dem hohen Kreditbedarf nachkommen und die Wirtschaftsakteure mit benötigter Liquidität versorgen. Eine wesentliche Rolle spielten dabei Kredite mit staatlichen Garantien, die einen wichtigen Teil des Corona-Hilfspakets der Österreichischen Bundesregierung bilden. Die Garantien haben es den Banken ermöglicht, bei der Kreditvergabe weniger restriktiv zu sein, als sie es ohne staatliche Garantien aus wirtschaftlichen und regulatorischen Gründen hätten sein müssen.
Zu Problemen im Zusammenhang mit der Gewährung und Abwicklung von Krediten mit staatlicher Garantie befragt, nannten die Banken die organisatorische Aufteilung der Garantieabwicklung auf mehrere Förderstellen und -programme. Des Weiteren wurden unklare Regelungen, die oft und kurzfristig geändert wurden, komplexe und aufwändige Antragsprozesse sowie lange Bearbeitungszeiten bei den Förderstellen aufgezählt. Mit der Zeit habe sich das Prozedere aber verbessert.
Vor allem die geänderte Risikosituation hat die Banken zu einer Verschärfung der Kreditbedingungen für Unternehmenskredite im ersten Halbjahr 2020 veranlasst. Insbesondere wurden die Margen erhöht – vor allem bei risikoreicheren Krediten. Aber auch bei anderen Kreditbedingungen, wie z. B. den Erfordernissen für Sicherheiten, wurden die Banken strenger.
Im Privatkundengeschäft manifestierten sich die wirtschaftlichen Auswirkungen der COVID-19-Pandemie weniger intensiv als im Unternehmenskundengeschäft. Die Nachfrage nach Wohnbaukrediten stagnierte im zweiten Quartal 2020, nachdem sie seit Beginn 2019 ein Wachstum verzeichnet hatte. Die Nachfrage nach Konsumkrediten und sonstigen Krediten ist laut den Umfrageergebnissen deutlich zurückgegangen. Ausschlaggebend für diese Nachfrageänderungen waren das gesunkene Konsumentenvertrauen und gesunkene Ausgaben für langlebige Konsumgüter. Angebotsseitig haben die befragten Banken im zweiten Quartal 2020 Kreditrichtlinien und Margen für Kredite an private Haushalte verschärft, was vor allem mit einer veränderten Risikoeinschätzung begründet wurde.
Das gestiegene Risiko im Kreditgeschäft zeigt sich auch in den Antworten der Banken auf Fragen zu den Auswirkungen notleidender Kredite auf ihre Kreditvergabepolitik. Nach Jahren ohne nennenswerte Einflüsse haben notleidende Kredite im ersten Halbjahr 2020 eine gewisse Relevanz für das Angebotsverhalten der österreichischen Banken bekommen und leicht zu einer Verschärfung der Kreditrichtlinien und Kreditbedingungen für Unternehmenskredite sowie für Konsumkredite und sonstige Kredite an private Haushalte beigetragen. Wohnbaukredite an private Haushalte waren davon nicht betroffen. Im Ausblick auf das zweite Halbjahr 2020 wird eine Fortsetzung dieser Entwicklung in etwas stärkerem Ausmaß erwartet.
de
27.08.2020, 00:00:00
Factoring und Finanzierungsleasing – Statistische Erfassung und Bedeutung in der Unternehmensfinanzierung (PDF, 461 kB) Pöchel, Wicho, Wiesinger. Als Teil der sogenannten „Nichtbankenfinanzintermediation“ (oftmals auch als „Schattenbankensektor“ bezeichnet) stellen Finanzierungsleasing- und Factoringgesellschaften in Österreich wesentliche alternative Formen zur klassischen Kreditfinanzierung des Bankensektors dar. Das Interesse an der statistischen Betrachtung der Finanzierung außerhalb des Bankensektors stieg (insbesondere aufgrund der Tatsache der – im Unterschied zum Bankensektor – teils fehlenden Regulierung) besonders bei internationalen Institutionen in den letzten Jahren deutlich an. Die vorliegende Analyse fokussiert auf die statistische Erfassung dieser beiden Geschäftsformen in Österreich sowie deren Rolle als Fremdkapitalgeber für den inländischen Unternehmenssektor. Für Österreich zeigt sich, dass Factoring und Finanzierungsleasing mit lediglich 3% Fremdkapitalanteil im Verhältnis zur klassischen Bankenfinanzierung noch immer eine stark untergeordnete Rolle als Finanzierungsquelle für nichtfinanzielle Unternehmen spielen. Gleichzeitig kann durch die Analyse der Beteiligungsstrukturen gezeigt werden, dass sich die inländischen Finanzierungsleasing- und Factoringeinheiten in hohem Maße (direkt oder indirekt) im Besitz des Bankensektors befinden. de 27.08.2020, 00:00:00
Daten (PDF, 381 kB) de 27.08.2020, 00:00:00