Statistiken – Daten und Analysen Q2-20
Editorial
Liebe Leserinnen und Leser!
Die aktuelle COVID-Krise hält Österreich und die ganze Welt in Atem. Für evidenzbasierte Entscheidungen sind verlässliche Daten unumgänglich. Der Großteil der im vorliegenden Heft analysierten Daten bezieht sich noch auf die Vor-COVID-Zeit. Das Wissen über die Ausgangssituation vor COVID ist genauso erforderlich wie die durch COVID induzierten Veränderungen, welche aber erst in den Daten der nächsten Perioden sichtbar sein werden.
Im vorliegenden Statistiken-Heft beleuchten Martin Bartmann, Klaus Formanek und Patrick Thienel das Kundengeschäft der österreichischen Banken im Jahr 2019. Die skizzierte Entwicklung basiert noch auf Daten aus der Zeit vor der COVID-19-Krise und zeigt für das Jahr 2019 ein stabiles Kreditwachstum und historisch niedrige Kreditzinssätze. So führten die expansiven geldpolitischen Maßnahmen bzw. die daraus folgenden geringeren Geldmarktzinssätze in Österreich zu weiteren Zinssenkungen bei den Kundenzinssätzen für das Kreditneugeschäft, wodurch diese neue Tiefststände erreichten. Dies führte zu einer vermehrten Aufnahme von Krediten mit einer Laufzeit von über einem Jahr durch Unternehmen. Private Haushalte profitierten vor allem bei neu aufgenommenen Wohnbaukrediten von den niedrigen Zinssätzen.
Wie gewohnt werden Ihnen die aktuellsten Österreich-Ergebnisse der euroraumweiten Umfrage über das Kreditgeschäft von Gerald Hubmann präsentiert. Hier werden sowohl die Angebots- als auch die Nachfrageseite der Kreditvergabe sowie die Refinanzierungssituation näher beleuchtet. Infolge der von der Regierung beschlossenen Maßnahmen zur Bekämpfung der COVID-19-Pandemie kam es zu Änderungen bei zuvor schon länger bestehenden Trends im Kreditgeschäft.
Die Marktvolumina nachhaltiger Investmentzertifikate und Anleihen in Österreich werden im Beitrag von Roberto Codagnone, Jacob Wagner und Jun Chao Zhan näher untersucht. Die Autoren kommen zum Ergebnis, dass sich die zunehmende Bedeutung von ökologisch und sozial nachhaltigen Finanzprodukten auch in Österreich widerspiegelt. In der Kategorie der Publikumsfonds stellten die privaten Haushalte, gefolgt von Fonds-in-Fonds-Veranlagungen, die größte inländische Gläubigergruppe der mit dem Nachhaltigkeitskennzeichen UZ 49 zertifizierten Fonds dar. Beachtenswert ist, dass gemessen an den relativen Preiseffekten der Nachhaltigkeitsaspekt im Untersuchungszeitraum nicht auf Kosten der Veranlagungsgewinne ging.
Birgit Bernhard setzt sich in ihrem Beitrag mit der Entwicklung der europäischen börsennotierten Konzerne im Jahr 2018 auseinander. Die Autorin kam dabei zum Schluss, dass die Ertragskraft der analysierten europäischen Konzerne 2018 erstmals nach vier Jahren einen Rückgang zeigte. Die Rentabilität (gemessen am Betriebsergebnis im Verhältnis zum Umsatz) war ebenfalls rückläufig, wobei vor allem in den Sektoren Energie und Industrie eine schwache Entwicklung zu beobachten war. Im Ländervergleich rutschten die österreichischen Konzerne bei einer gegenüber dem Vorjahr geringeren Rentabilität vom fünften auf den sechsten Platz ab.
Im Anschluss analysieren Peter Lindner und Maximilian Propst die Antwortdauer in der dritten Welle des Household Finance and Consumption Survey (HFCS) in Österreich. Die Paradaten der Erfassung der Dauer des gesamten Interviews bzw. der Beantwortungsdauer einzelner Fragen geben unter anderem Aufschluss über die Qualität eines Fragebogens bzw. wichtige Informationen für das Design eines solchen. Dabei wird auch auf sozio-ökonomische Unterschiede der befragten Personen eingegangen. Insgesamt deuten die Ergebnisse darauf hin, dass sich die Befragten für die qualitativ hochwertige Beantwortung der Fragen die notwendige Zeit nehmen.
In ihrem Beitrag zu Österreichs Außenwirtschaft im Jahr 2019 setzt Erza Aruqaj einen Schwerpunkt der Betrachtung auf 25 Jahre Mitgliedschaft in der Europäischen Union. So durchlief Österreichs Außenwirtschaft kurz vor dem weltweiten Konjunktureinbruch aufgrund der COVID-19-Pandemie eine historisch erfolgreiche Phase, an deren Beginn der Beitritt zur Europäischen Währungsunion steht. Durch den EU-Beitritt 1995 und die Teilnahme an der Wirtschafts- und Währungsunion ab 1999 wurde die Entwicklung der österreichischen Außenwirtschaft entscheidend geprägt und Österreich entwickelte sich in den vergangenen 25 Jahren von einem Nettoimporteur zu einem Nettoexporteur mit einem seit 2002 durchgehend positiven Leistungsbilanzüberschuss.
Kurzbericht
Gutes Jahresergebnis 2019 für Österreichs Kreditinstitute 1
Die österreichischen Kreditinstitutsgruppen und Einzelkreditinstitute können mit einem aggregierten Jahresergebnis in Höhe von rund 6,7 Mrd EUR auf ein zufriedenstellendes Geschäftsjahr 2019 zurückblicken. 2 Das Jahresergebnis 2019 lag um 0,2 Mrd EUR unter dem Vergleichswert des Vorjahres 3 , befindet sich aber immer noch auf hohem Niveau. Österreichs Banken sind dank ihrer stabilen Ertragslage gut für die durch das Coronavirus bedingten stürmischen Zeiten gerüstet. Internationale Aufsichtsbehörden gehen davon aus, dass die Banken bei Ausschüttungen von Dividenden, Gewinnen und Boni besonnen agieren, die Entscheidungen über mögliche Auszahlungen in den Herbst verschieben und wohlüberlegt in Einklang mit ihrer Risikotragfähigkeit handeln.
Die aggregierten Betriebserträge lagen im Jahr 2019 um 4,1% über dem Vorjahreswert. Positiv auf die Betriebserträge wirkte sich einerseits das um 2,5% gestiegene Nettozinsergebnis aus. Außerdem erwiesen sich der Handelserfolg und die Bewertungsergebnisse (+63,7%) sowie das Provisionsergebnis (+1,8%) als unterstützende Elemente.
Das aggregierte Betriebsergebnis ist um 1,2% zurückgegangen. Dies ist vorrangig durch den Anstieg bei Abschreibungen und Wertminderungen von immateriellen Vermögenswerten (Firmenwert, Sachanlagen, als Finanzinvestition gehaltene Immobilien und Beteiligungen) um 62,2% zu erklären, wobei absolut gesehen die Hälfte auf Beteiligungen entfällt. Zudem drückten die um 1,3% gestiegenen Verwaltungsaufwendungen das Betriebsergebnis.
Insgesamt wurde somit beim aggregierten Jahresergebnis nach Steuern und Minderheitenanteilen ein leichter Rückgang um 2,9% verzeichnet. Neben dem leicht gesunkenen Betriebsergebnis belastete vor allem der Anstieg des Ergebnisses aus Wertminderungen/Wertaufholungen (z. B. Wertberichtungen für Kredite und Forderungen sowie Rückstellungen für erteilte Zusagen und Garantien) um 82,2% und jener der sonstigen Rückstellungen (350,7%) das Jahresergebnis.
2019 | 2018 | Differenz | |||
---|---|---|---|---|---|
in Mio EUR | in Mio EUR | absolut | relativ in % | ||
Zinsergebnis, netto1 | 15.589 | 15.210 | 379 | 2,5 | |
+ | Provisionsergebnis, netto | 7.226 | 7.097 | 129 | 1,8 |
– | Auf Anforderung rückzahlbare Aufwendungen für Aktienkapital | 0 | 0 | ||
+ | Dividendenerträge | 612 | 628 | –16 | –2,6 |
+ | Handelserfolg und Bewertungsergebnisse | 732 | 447 | 285 | 63,7 |
+ | Bewertungsergebnisse bei Ausbuchungen | 312 | 210 | 102 | 48,4 |
+ | Sonstiges betriebliches Ergebnis | 527 | 431 | 96 | 22,2 |
= | BETRIEBSERTRÄGE, NETTO | 24.997 | 24.023 | 974 | 4,1 |
– | Verwaltungsaufwendungen | 14.413 | 14.232 | 181 | 1,3 |
– | Abschreibungen und Wertminderungen von immateriellen Vermögenswerten inkl. Firmenwert, Sachanlagen, als Finanzinvestition gehaltene Immobilien und Beteiligungen | 2.320 | 1.430 | 890 | 62,2 |
= | BETRIEBSERGEBNIS | 8.264 | 8.361 | –97 | –1,2 |
– | Wertminderung oder (–) Wertaufholung bei nicht erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewerteten finanziellen Vermögenswerten und erteilten Zusagen und Garantien | 689 | 378 | 311 | 82,2 |
– | Sonstige Rückstellungen | 271 | 60 | 211 | 350,7 |
+ |
Anteil des Gewinns oder (–) Verlusts aus Beteiligungen an Tochter-, Gemeinschafts- und assoziierten Unternehmen,
die nicht voll- oder quotenkonsolidiert sind |
1.276 | 1.064 | 212 | 19,9 |
+ |
Gewinn oder Verlust aus als zur Veräußerung gehalten eingestuften langfristigen Vermögenswerten und Veräußerungsgruppen, die nicht die Voraussetzungen für
eine Einstufung als aufgegebene Geschäftsbereiche erfüllen |
19 | –131 | 151 | A |
+ | Sonstiger Saldo in Summe | 30 | 103 | –73 | –70,6 |
= | PERIODENERGEBNIS VOR STEUERN UND MINDERHEITENANTEILEN | 8.631 | 8.959 | –328 | –3,7 |
– | Ertragssteuern | 1.382 | 1.444 | –62 | –4,3 |
+ |
Außerordentlicher Gewinn oder
(–) Verlust nach Steuern für UGB-/BWG-Melder |
85 | –9 | 94 | A |
+ |
Gesamtergebnis aus aufgegebenen Geschäftsbereichen
nach Steuern |
14 | 14 | –1 | –5,4 |
– | Minderheitenanteile | 634 | 605 | 29 | 4,8 |
= | PERIODENERGEBNIS NACH STEUERN UND MINDERHEITENANTEILEN | 6.713 | 6.916 | –202 | –2,9 |
Quelle: OeNB. | |||||
Anmerkung: Datenstand: 26.03.2020. | |||||
1 Die prozentuelle Veränderung in einer Position wird nur dargestellt wenn zu beiden Meldeterminen positive Werte gemeldet werden. In allen anderen Fällen symbolisiert „A“ einen Anstieg und „R“ einen Rückgang. |
1 Oesterreichische Nationalbank, Abteilung Statistik – Aufsicht, Modelle und Bonitätsanalysen, norbert.ernst@oenb.at.
2 Das angeführte aggregierte Jahresergebnis nach Steuern und Minderheitenanteilen des Jahres 2019 in Höhe von 6,7 Mrd EUR basiert auf den zum Zeitpunkt der Analyse vorliegenden aufsichtsstatistischen Meldedaten. Aus dem Vergleich zu den von Bankprüfern geprüften Jahresabschlüssen nach den International Financial Reporting Standards (IFRS), die zum aktuellen Zeitpunkt erst vereinzelt vorliegen, können sich noch Änderungen ergeben.
3 Es ist zu beachten, dass die Daten für das Jahresende 2019 auf den Bilanzierungsvorschriften gemäß IFRS 16 beruhen, während die Vergleichswerte für 2018 noch unter IAS 17 (International Accounting Standards) erstellt wurden. Diese beiden Regelwerke unterscheiden sich hauptsächlich in den Vorgaben zur Erfassung von Leasingverhältnissen.
Analysen
Executive Summaries
Interest rates for corporate loans at historic lows in 2019
In 2019, the Eurosystem’s expansionary monetary policy measures caused lending rates on new loans to households and nonfinancial corporations to drop to new historic lows. With a view to the challenges brought about by the COVID-19 crisis, this creates favorable conditions in particular for nonfinancial corporations. In light of this, the Austrian banking sector recorded a robust 6.3% increase in loans to domestic nonfinancial corporations in 2019. At the same time, the volume of corporate deposits with Austrian banks went up by EUR 3.5 billion, or 5.2%, reaching a record high of EUR 70.9 billion in 2019.
Demand for corporate loans increases sharply in response to COVID-19 crisis – Austrian results from the euro area bank lending survey published in April 2020
The measures the Austrian federal government took to contain the COVID-19 pandemic have already begun to have a significant impact on bank lending. Demand for corporate loans, in particular, increased sharply in the first quarter of 2020, after having remained largely stable in 2019. Enterprises are in strong need of loans to cover the costs of holding inventories and to finance operating equipment, and they must also meet funding needs, restructure their debt or renegotiate loans. According to banks’ expectations, demand will grow even further in the second quarter of 2020.
After margins on average corporate loans had narrowed for four years in a row, driven by competition, and margins on riskier corporate loans had remained largely unchanged, margins in general suddenly increased in the first quarter of 2020. Such rises were ascribed to changes in the perception of risk, higher funding costs and balance sheet constraints. Since most of the new financing instruments that are covered by government guarantees were not yet available in the period under review, their impact on loan supply, loan demand and credit risk is largely unaccounted for in this contribution.
Retail banking, by contrast, saw rather moderate developments in the first quarter of 2020. Yet, the perception of risk proved more restrictive in this segment, too, which might have implications for banks’ lending policy. For the second quarter of 2020, banks expect a significant decline in the demand for housing loans, which so far has followed a prolonged expansionary trend mainly attributable to the prevailing low interest rates.
Banks’ funding situation deteriorated in the first quarter of 2020, in particular with regard to long-term deposits, short-term money market transactions (with maturities of more than one week) and funding via medium- to long-term debt securities. Over the last four years, these segments had mainly been improving. Now, banks expect them to deteriorate further in the second quarter of 2020.
This survey round also featured questions about the implications of the monetary policy measures taken by the Eurosystem since fall 2019. The survey results suggest that the asset purchase programme (APP) has had positive effects on banks’ funding conditions, but negative effects on their profitability. The negative deposit facility rate is seen to be clearly weighing on banks’ results. The two-tier system introduced from October 30, 2019, for the remuneration of excess reserves has somewhat cushioned the negative effects on banks’ profitability, however. Given the attractive conditions surrounding the third series of targeted longer-term refinancing operations (TLTRO III), banks’ attitude to this measure is positive. As intended by this set of measures, banks use the funds made available via TLTRO III operations for lending purposes.
Sustainable mutual fund shares and bonds in Austria
Over the last few years, policymakers and society as a whole have begun to attach increasing importance to financial products that are ecologically and socially sustainable. In Austria, the Federal Ministry for Climate Action, Environment, Energy, Mobility, Innovation and Technology awards the Austrian Ecolabel for sustainable financial products (UZ 49). In the same vein, numerous initiatives abroad are also committed to increasing transparency on sustainable financial products for investors.
This contribution analyzes the volume held in 2018 and 2019 by mutual funds in Austria that are officially recognized as sustainable, based on the security-by-security breakdown of the OeNB’s custody accounts statistics and on information provided by certification agencies and information centers in Austria and abroad. The market volume of UZ 49-certified domestic retail funds came to EUR 7.4 billion at end-December 2019, which corresponds to around 7.2% of the total volume of domestic retail funds. Mutual fund shares play an increasingly important role in the investment activities of domestic households. Their share in Austrian households’ total portfolio investment holdings went up to 25.1% (EUR 66.0 billion) in 2019 (2018: 23.1% or EUR 57.3 billion).
Moreover, a detailed analysis of this trend shows that retail funds linked to sustainability aspects were in high demand in 2019. Austrian households’ holdings of sustainable, UZ 49-certified domestic mutual fund shares almost doubled between 2018 (EUR 1.5 billion) and 2019 (EUR 2.8 billion). This sharp increase can be explained by a rise in the number of certifications as well as by price effects and a positive net balance of household transactions. In 2019, Austrian households’ total holdings of both domestic and foreign sustainable mutual fund shares came to EUR 3.8 billion, i.e. 6.3% of total retail fund investments.
Another sustainable option for investors are investments in ecologically and socially sustainable bonds (“green bonds”). Since March 2018, Wiener Börse AG has provided a platform called Green and Social Bonds to issuers of sustainable bonds that comply with the Green Bond Principles (GBPs). In December 2019, the outstanding volumes of domestic green bonds listed on this platform had a total market value of EUR 3.0 billion.
Performance of European listed corporations in 2018
In 2018, the performance of European listed corporations analyzed in this contribution worsened for the first time in four years. While aggregate growth in sales still came to 2.6%, both operating profits and results before tax decreased significantly (by 4.0% and 5.3%, respectively).
Profitability as measured by the operating income-to-sales ratio was on the decline as well, with weak developments recorded in the energy and industrial sectors in particular. Compared with the European peers under review, Austrian corporations dropped from fifth to sixth place in 2018 as their profitability remained below levels recorded in the preceding year. While the aggregate capital of European corporations continued to grow despite lower – albeit still positive – results, the capital ratio of Austrian corporations went down given a disproportionate increase in total assets.
In most of the nine countries under consideration, corporations’ external funding relied on bonds. In Austria, by contrast, bank loans continued to be corporations’ primary source of funding also in 2018, with bonds already coming in a close second though. Financial liabilities less liquid assets edged up both for European and Austrian corporations, as did the calculated interest burden on financial liabilities. This analysis is based on the annual financial statements of listed nonfinancial corporations in nine countries (Austria, Belgium, France, Germany, Greece, Italy, Portugal, Spain and Turkey).
Duration of HFCS interviews in Austria
This contribution analyzes the duration of interviews carried out during the third wave of the Household Finance and Consumption Survey (HFCS) in Austria. Our analysis also considers socioeconomic differences across respondents. Among other things, the paradata on the duration of entire individual interviews and/or of response times required for answering individual sections of the HFCS questionnaire provide insights into the quality of this questionnaire and useful information for the designing of questionnaires in general. We find that asking respondents to specify amounts of money, which happens frequently in the HFCS, may substantially increase the duration of interviews. For instance, respondents who have completed tertiary education take particularly long in answering question blocks in which they are frequently asked to give specific amounts. Also, respondents’ age and income level are found to influence the duration of interviews, while gender apparently does not play a role. Altogether, our results suggest that respondents tend to take the time necessary to answer the survey questions as thoroughly as possible.
Austria’s external sector 25 years after Austria’s EU accession
Before the global economic downturn caused by the COVID-19 pandemic, Austria’s external sector had experienced a period of extraordinary success, which had started out with Austria’s accession to the European Union in 1995. The country’s EU membership, and participation in Economic and Monetary Union (EMU) from 1999, had a crucial influence on developments in Austria’s external sector. Over the past 25 years, Austria turned from a net importer into a net exporter, having posted a current account surplus every year since 2002.
In 2019, Austria’s current account was again clearly positive at just under EUR 10.5 billion (2018: EUR 9 billion), thus reaching the highest level since the financial and economic crisis. Not only did the traditionally profitable travel segment record revenues of more than EUR 20 billion for the first time, but also goods exports remained solid in 2019. The EU continues to play a pivotal role for the Austrian economy: In 2019, 70% of domestic goods and services exports totaling EUR 156 billion went to EU countries.
The current account surplus is mirrored in the financial accounts: At EUR 11.8 billion in 2019, net capital flows also reached the highest level since the financial and economic crisis (2018: EUR
10.3 billion). Strategic investments likewise attest to the long-standing financial ties between Austria and other EU countries: In 2019, just under two-thirds of Austrian direct investment stocks were located in other EU countries, while more than half of foreign direct investment (FDI) stocks in Austria originated from other EU countries.
Übersicht
Historischer Tiefststand bei Unternehmenszinssätzen im Jahr 2019
Im Jahr 2019 führten die im Euroraum durchgeführten expansiven geldpolitischen Maßnahmen zu neuen historisch geringen Kundenzinssätzen im Kreditneugeschäft, welche im Hinblick auf die Herausforderungen im Zusammenhang mit der aktuellen COVID-19-Krise als günstige Rahmenbedingungen speziell für Unternehmen gewertet werden können. In diesem Umfeld zeigte sich auf dem österreichischen Bankensektor das Kreditwachstum von inländischen Unternehmen im Jahr 2019 mit 6,3% robust. Gleichzeitig stieg das Einlagenvolumen von Unternehmen bei österreichischen Banken im Jahr 2019 um 3,5 Mrd EUR bzw. 5,2% auf den neuen Höchststand von 70,9 Mrd EUR an.
Nachfrage nach Unternehmenskrediten durch COVID-19 stark gestiegen – Österreich-Ergebnisse der euroraumweiten Umfrage über das Kreditgeschäft vom April 2020
Die Folgen der von der Regierung beschlossenen Maßnahmen zur Bekämpfung der COVID-19-Pandemie spiegeln sich bereits deutlich im Kreditgeschäft der Banken wider. So ist insbesondere die Nachfrage nach Unternehmenskrediten außergewöhnlich stark gestiegen. Nach einer stabilen Entwicklung im Jahr 2019 nahm die Nachfrage im ersten Quartal 2020 signifikant zu. Der Grund hierfür liegt im starken Kreditbedarf der Unternehmen zur Deckung der Lagerhaltungskosten und zur Finanzierung von Betriebsmitteln sowie in ihrem Bedarf an Refinanzierung, Umschuldung und Neuverhandlung von Krediten. Für das zweite Quartal wird vonseiten der befragten Banken ein noch stärkeres Anziehen der Nachfrage erwartet.
Nach vier Jahren mit Reduktionen bei den Margen für durchschnittliche Unternehmenskredite (begründet mit der Wettbewerbssituation) und weitgehend unveränderten Margen bei risikoreicheren Unternehmenskrediten kam es im ersten Quartal 2020 jedoch zu kurzfristigen Steigerungen der Margen im Allgemeinen, die mit einer geänderten Risikoeinschätzung sowie mit höheren Refinanzierungskosten und bilanziellen Restriktionen begründet wurden. Die mit staatlichen Garantien besicherten neuen Finanzierungsinstrumente waren im Erhebungszeitraum größtenteils noch nicht verfügbar und sind in ihren Auswirkungen auf Angebot, Nachfrage und Kreditrisiko daher weitgehend noch unberücksichtigt.
Die Entwicklungen im Privatkundengeschäft waren im ersten Quartal 2020 hingegen moderat. Aber auch hier zeigt sich eine restriktivere Risikoeinschätzung mit potenziellen Auswirkungen auf die Kreditvergabepolitik der Banken. Für das zweite Quartal 2020 erwarten die Banken einen deutlichen Rückgang der Nachfrage nach Wohnbaukrediten, die bisher (begründet vor allem mit dem niedrigen Zinsniveau) einem langjährigen expansiven Trend folgte.
Die Refinanzierungssituation der Banken hat sich im ersten Quartal 2020 eingetrübt. Verschlechterungen gab es bei den langfristigen Einlagen, am kurzfristigen Geldmarkt (Laufzeit von über einer Woche) und bei der Refinanzierung über mittel- bis langfristige Schuldtitel. Zuvor war es über vier Jahre hinweg hauptsächlich zu Verbesserungen gekommen. Für das zweite Quartal 2020 werden weitere Verschlechterungen erwartet.
In dieser Umfragerunde wurden die Banken auch zu den Auswirkungen der seit Herbst letzten Jahres beschlossenen geldpolitischen Maßnahmen des Eurosystems befragt. Das Ankaufprogramm hat – den Ergebnissen zufolge – positive Auswirkungen auf die Finanzierungsbedingungen der Banken, aber negative Effekte auf ihre Ertragslage. Der negative Zinssatz der Einlagenfazilität wird als deutliche Belastung der Ertragslage wahrgenommen. Das mit 30. Oktober 2019 eingeführte zweistufige System für die Verzinsung von Überschussliquidität mildert die dämpfenden Effekte auf die Ertragslage jedoch ab. Die Neuauflage der gezielten längerfristigen Refinanzierungsgeschäfte wird von den Banken aufgrund der attraktiven Bedingungen positiv beurteilt. Die dadurch verfügbaren Mittel werden – den Zielsetzungen des Maßnahmenpakets entsprechend – für die Kreditvergabe verwendet.
Nachhaltige Investmentzertifikate und Anleihen in Österreich
Ökologisch und sozial nachhaltige Finanzprodukte gewannen in den letzten Jahren auf politischer und gesellschaftlicher Ebene zunehmend an Bedeutung. Neben dem österreichischen Nachhaltigkeitskennzeichen (UZ 49) des Bundesministeriums für Klimaschutz existieren im Ausland ebenfalls Initiativen, um nachhaltige Finanzprodukte für Investoren transparenter zu gestalten. Auf Basis der Einzelwertpapier-Depotstatistik der OeNB und Informationen der Zertifizierungs- bzw. Auskunftsstellen im In- und Ausland untersucht der vorliegende Artikel das Volumen der gekennzeichneten nachhaltigen Investmentfonds für die Jahre 2018 und 2019. Das Marktvolumen der mit dem UZ 49-Kennzeichen zertifizierten inländischen Publikumsfonds betrug Ende Dezember 2019 7,4 Mrd EUR. Dies entspricht etwa 7,2% des Volumens aller inländischen Publikumsfonds. Investmentzertifikate spielen in der Veranlagung von privaten inländischen Haushalten eine zunehmend wichtige Rolle. Der Anteil der gehaltenen Investmentzertifikate am gesamten Wertpapiervermögen österreichischer Haushalte stieg von 23,1% (57,3 Mrd EUR) im Jahr 2018 auf 25,1% (66,0 Mrd EUR) im Jahr 2019. Bei einer tiefergehenden Analyse dieses Trends zeigt sich zudem im Jahr 2019 eine starke Nachfrage nach Publikumsfonds, die mit Nachhaltigkeitsaspekten verknüpft sind. Der Haushaltsbestand der inländischen nachhaltigen Investmentzertifikate nach UZ 49 hat sich zwischen 2018 und 2019 von 1,5 Mrd EUR auf 2,8 Mrd EUR beinahe verdoppelt. Dies ist sowohl auf eine Zunahme der Zertifizierungen als auch auf Preiseffekte und positive Nettotransaktionen der Haushalte zurückzuführen. Im Jahr 2019 betrug der gesamte Haushaltsbestand nachhaltiger Investmentzertifikate im In -und Ausland 3,8 Mrd EUR, bzw. 6,3% der Veranlagung in Publikumsfonds. Ökologisch und sozial nachhaltige Anleihen (auch oft „Green Bonds“ genannt) bieten für Investoren eine weitere Veranlagungsmöglichkeit in nachhaltige Finanzprodukte. Die Wiener Börse bietet seit März 2018 Emittenten eine Plattform für nachhaltige Anleihen (Green and Social Bonds), die den Standards der Green Bond Principles (GBP) entsprechen. Im Dezember 2019 betrug der Marktwert des Umlaufvolumens der auf dieser Plattform gelisteten inländischen Green Bonds insgesamt 3,0 Mrd EUR.
Entwicklung der europäischen börsennotierten Konzerne 2018
Die Ertragskraft der analysierten europäischen Konzerne zeigte 2018 erstmals nach vier Jahren einen Rückgang. Während das aggregierte Umsatzwachstum noch bei 2,6% lag, zeigten sowohl das Betriebs- als auch das Vorsteuerergebnis deutliche Rückgänge um –4,0% bzw. –5,3%.
Die Rentabilität (gemessen am Betriebsergebnis im Verhältnis zum Umsatz) war ebenfalls rückläufig, wobei vor allem in den Sektoren Energie und Industrie eine schwache Entwicklung zu beobachten war. Im Ländervergleich rutschten im Jahr 2018 die österreichischen Konzerne bei einer gegenüber dem Vorjahr geringeren Rentabilität vom fünften auf den sechsten Platz ab. Während das Eigenkapital der europäischen Konzerne trotz geringerer, aber dennoch positiver Ergebnisse einen weiteren Zuwachs verzeichnete, ging die Eigenkapitalquote der österreichischen Konzerne aufgrund der überproportional gestiegenen Bilanzsummen zurück. Die Fremdfinanzierung der Unternehmen in den meisten Ländern erfolgte über Anleihen. Bei den österreichischen Konzernen dominierten wie im Vorjahr auch 2018 die Bankkredite als primäre Finanzierungsquelle, allerdings nur noch knapp vor den Anleihen. Die Finanzverschuldung nach Abzug der liquiden Mittel zeigte sowohl auf europäischer Ebene als auch für die österreichischen Konzerne eine leicht erhöhte Tendenz. Ebenso verhielt es sich mit der ermittelten Zinsbelastung auf Finanzverbindlichkeiten. Die Analyse basiert auf den Jahresabschlussdaten von nichtfinanziellen börsennotierten Konzernen von insgesamt neun Ländern (Österreich, Belgien, Frankreich, Deutschland, Griechenland, Italien, Portugal, Spanien und Türkei).
Interviewdauer des HFCS in Österreich
Dieser Artikel untersucht die Interviewdauer im Rahmen der dritten Welle des Household Finance and Consumption Survey (HFCS) in Österreich. Dabei wird auch auf sozio-ökonomische Unterschiede der Befragten eingegangen. Die Paradaten der Erfassung der Dauer des gesamten Interviews bzw. der Beantwortungsdauer einzelner Kapitel geben unter anderem Aufschluss über die Qualität eines Fragebogens bzw. liefern wichtige Informationen für das Design eines solchen. Fragen nach Geldbeträgen, die es im HFCS häufig gibt, können die Dauer des Interviews erheblich verlängern. Es zeigt sich unter anderem, dass Personen mit tertiärem Bildungsabschluss besonders lange für die Beantwortung von Fragenblöcken brauchen, in denen vermehrt Fragen nach Geldbeträgen gestellt werden. Ebenso haben das Alter und das Einkommen der an der Umfrage teilnehmenden Personen einen Einfluss auf die Dauer des Interviews, während das Geschlecht keine Rolle spielt. Insgesamt deuten die Ergebnisse darauf hin, dass sich die Befragten für eine qualitativ hochwertige Beantwortung der Fragen die notwendige Zeit nehmen.
Österreichs Außenwirtschaft im 25. Jahr der Mitgliedschaft in der Europäischen Union
Kurz vor dem weltweiten Konjunktureinbruch aufgrund der COVID-19-Pandemie durchlief die heimische Außenwirtschaft eine historisch erfolgreiche Phase, an deren Beginn der Beitritt Österreichs zur Europäischen Union im Jahr 1995 steht. Durch die EU-Mitgliedschaft und aufgrund der Teilnahme Österreichs an der Wirtschafts- und Währungsunion ab 1999 wurde die Entwicklung der österreichischen Außenwirtschaft entscheidend geprägt und Österreich entwickelte sich in den vergangenen 25 Jahren von einem Nettoimporteur zu einem Nettoexporteur mit einem seit 2002 durchgehend positiven Leistungsbilanzüberschuss.
Im Jahr 2019 erreichte die Leistungsbilanz mit knapp +10,5 Mrd EUR (2018: +9 Mrd EUR) neuerlich ein deutliches Plus und das höchste Niveau seit Beginn der Finanz- und Wirtschaftskrise. Neben dem traditionell ertragreichen Reiseverkehr, welcher einnahmenseitig erstmals die 20 Mrd EUR-Grenze überschritt, war dies auch auf weiterhin hohe Güterexporte zurückzuführen. Die EU ist nach wie vor Dreh- und Angelpunkt der heimischen Wirtschaft: 2019 erfolgten 70% der Güter- und Dienstleistungsexporte mit einem Volumen von 156 Mrd EUR in die EU.
Dieser Überschuss zeigt sich spiegelbildlich auch im grenzüberschreitenden Kapitalverkehr: Im Jahr 2019 wurde ein Nettokapitalexport von +11,8 Mrd EUR gemessen (2018: +10,3 Mrd EUR), was ebenfalls den höchsten Wert seit der Finanz- und Wirtschaftskrise bedeutete. Die langfristige Finanzverflechtung mit der EU in Form von strategischen Beteiligungen zeigt sich auch hier: 2019 waren knapp zwei Drittel aller österreichischen Direktinvestitionen in der EU verankert, während mehr als die Hälfte aller passiven Direktinvestitionsbestände in Österreich ihren Ursprung in anderen EU-Mitgliedstaaten hatten.
Historischer Tiefststand bei Unternehmenszinssätzen im Jahr 2019
Österreichs Bankensektor 2019 im europäischen Vergleich
Martin Bartmann, Klaus Formanek, Patrick Thienel 4
Im Jahr 2019 führten die im Euroraum durchgeführten expansiven geldpolitischen Maßnahmen zu neuen historisch geringen Kundenzinssätzen im Kreditneugeschäft, welche im Hinblick auf die Herausforderungen im Zusammenhang mit der aktuellen Corona-Krise als günstige Rahmenbedingungen speziell für Unternehmen gewertet werden können. In diesem Umfeld zeigte sich auf dem österreichischen Bankensektor das Kreditwachstum von inländischen Unternehmen im Jahr 2019 mit 6,3% robust. Gleichzeitig stieg das Einlagenvolumen von Unternehmen bei österreichischen Banken im Jahr 2019 um 3,5 Mrd EUR bzw. 5,2% auf den neuen Höchststand von 70,9 Mrd EUR an.
Zunehmendes Kreditgeschäft mit inländischen Kunden 5
Das Kundengeschäft österreichischer Banken weitete sich im Jahr 2019 um insgesamt 20 Mrd EUR auf insgesamt 461 Mrd EUR aus. Der Großteil dieses Kreditvolumens, welches sich mit einer Jahreswachstumsrate von 4,3% deutlich positiv entwickelte, wurde mit 372 Mrd EUR an Kreditnehmer im Inland vergeben. Das Kreditvolumen mit ausländischen Kunden weitete sich im Jahr 2019 ebenfalls aus, lag jedoch mit 89 Mrd EUR noch immer deutlich unter dem Wert von 2009. Mit einem Volumen von 56 Mrd EUR wurde der Großteil davon an nichtfinanzielle Unternehmen vergeben, während an ausländische private Haushalte mit rund 8 Mrd EUR nur ein geringer Anteil vergeben wurde.
Betrachtet man das ausländische Kreditvolumen nach Ländern, so hatten deutsche Kunden mit 20,5 Mrd EUR den höchsten Anteil, wobei davon 13,2 Mrd EUR an den Unternehmenssektor vergeben wurden.
Kreditwachstum im Inland von Unternehmen und Haushalten getrieben
Das aushaftende Kreditvolumen österreichischer Banken gegenüber inländischen Kunden bestand zu 89% aus Krediten an private Haushalte und nichtfinanzielle Unternehmen. Diese beiden Sektoren dominierten auch das Kreditwachstum im Inland. Insbesondere bei nichtfinanziellen Unternehmen lag dieses im Jahr 2019 mit 6,3% deutlich über dem Euroraum-Durchschnitt von 3,2%. Das Kreditwachstum lag bei nichtfinanziellen Unternehmen sowohl in Österreich als auch im Euroraum geringfügig unter jenem des Jahres 2018 (Österreich: 6,9% bzw. Euroraum: 4,1%). Der rückläufige Trend setzte sich in Österreich auch im Jänner 2020 fort, die entsprechende Jahreswachstumsrate ging auf 5,7% zurück. Zwischen den einzelnen Euroraum-Ländern waren große Unterschiede der Wachstumsraten bei Unternehmenskrediten zu erkennen. Wie in Österreich lag das Kreditwachstum in Deutschland mit 5,1% oder auch in Frankreich mit 5,6% deutlich über dem Euroraum-Durchschnitt, während es in südlicheren Ländern wie Spanien (–0,8%) oder Italien (–1,8%) sogar zu einem Rückgang bei Unternehmenskrediten kam.
Bei privaten Haushalten lag das Kreditwachstum in Österreich im Jahr 2019 bei 4,2% und entwickelte sich damit dynamischer als im Jahr zuvor (3,5%). Obwohl alle Verwendungszwecke einen positiven Beitrag zum Kreditwachstum bei privaten Haushalten in Österreich lieferten, waren es insbesondere die Wohnbaukredite, welche im Jahr 2019 mit einem Wachstum von 5,7% – dem höchsten seit September 2008 – die Entwicklung beim Kreditvolumen privater Haushalte dominierten. Die Wachstumsraten bei Konsum- und sonstigen Krediten lagen in Österreich bei 0,6% bzw. 1,5%. Im Euroraum insgesamt entwickelten sich die Kredite privater Haushalte mit einer Wachstumsrate von 3,6% geringfügig schwächer als in Österreich. Neben dem Wachstum bei Wohnbaukrediten (3,9%) waren es insbesondere Konsumkredite mit einem Anstieg von 6,2% im Jahresvergleich, die das Kreditwachstum bei privaten Haushalten im Euroraum positiv beeinflussten. In Österreich lag das Wachstum bei Konsumkrediten über die letzten Jahre hinweg unter dem Euroraum-Durchschnitt und auch der Anteil am gesamten Kreditvolumen privater Haushalte lag in Österreich mit 10,8% unter jenem des Euroraums (12,2%). Das Wachstum bei Konsumkrediten im Euroraum wurde insbesondere von Spanien (11,5%), Italien (8,5%) und Frankreich (7,6%) hervorgerufen. Sonstige Kredite waren im Euroraum hingegen mit –1,2% rückläufig.
Deutlich rückläufige Kreditzinssätze bei Wohnbaukrediten – speziell bei längerfristig fix verzinsten Krediten
Die expansiven geldpolitischen Maßnahmen bzw. die dadurch hervorgerufenen geringeren Geldmarktzinssätze ließen das Zinsniveau im Kreditneugeschäft mit Kunden weiter fallen. Mit einem kapitalgewichteten Durchschnittszinssatz in Höhe von 1,73% (–40 Basispunkte im Vergleich zum Vorjahr) für neu vergebene Kredite an private Haushalte wurde im Dezember 2019 ein neuer historischer Tiefststand erreicht. Private Haushalte profitierten vor allem bei neuen Wohnbaukrediten von neuerlichen Zinssatzsenkungen. Kreditzinssätze mit sehr langen Zinsbindungen (über 10 Jahre) waren im Jahresverlauf besonders stark rückläufig (–62 Basispunkte). Der Zinsaufschlag zwischen variabel verzinsten Krediten (1,20%) und Krediten mit über zehnjähriger Zinsbindung (1,61%) wies damit in Österreich nur noch einen Wert von 41 Basispunkten auf. Im Jahr 2009 lag der Zinssatz für neu vergebene Wohnbaukredite mit anfänglicher Zinsbindung von über zehn Jahren noch mit durchschnittlich 1,51%-Punkten über dem Zinssatz von variabel verzinsten Krediten. Mit einem – über alle Zinsbindungsfristen gerechneten – kapitalgewichteten Durchschnittszinssatz von 1,43% für neu vergebene Wohnbaukredite lag Österreich beinahe exakt im Euroraum-Durchschnitt (1,42%). Einzelländer, welche unter dem Euroraum-Durchschnitt lagen, waren zum Beispiel Frankreich (1,17%) und Deutschland (1,29%).
Einen Zinsvorteil gegenüber dem Euroraum haben österreichische Haushalte bei Betrachtung des kapitalgewichteten Durchschnittszinssatzes, welcher auf den gesamten aushaftenden Bestand an Wohnbaukrediten zur Anwendung kommt. Dieser lag in Österreich im Dezember 2019 mit 1,72% deutlich unter dem Euroraum-Vergleichswert von 1,95%. Grund dafür ist der hohe Anteil an Wohnbaukrediten mit einer anfänglichen Zinsbindung von bis zu einem Jahr (inkl. variabel verzinsten Krediten), welche in der Vergangenheit in Österreich zum überwiegenden Teil vergeben wurden.
Im Jahr 2009 lag deren Anteil bei 70%, der danach sogar weiter bis auf 84% im Jahr 2014 anstieg. Im Laufe der letzten Jahre kam es aufgrund der immer geringer werdenden Zinsaufschläge zu einer starken Zunahme der Nachfrage nach Krediten mit sehr langen Zinsbindungen (über zehn Jahre). Im Jahr 2018 hatten Kredite mit anfänglicher Zinsbindungsfrist von über zehn Jahren bereits einen Anteil von 35% am gesamten Neugeschäftsvolumen von Wohnbaukrediten. Betrachtet man ausschließlich den Dezember 2019, so lag deren Anteil mit 42% erstmals über jenem von variabel verzinsten Krediten.
Im Euroraum insgesamt kam es zu einer ähnlichen Entwicklung. Der Anteil an Krediten mit einer anfänglichen Zinsbindung von über zehn Jahren stieg auf 55% im Jahr 2019 an. Den höchsten Anteil von Krediten mit sehr langen Zinsbindungen am gesamten Neukreditvolumen wiesen in einem Ländervergleich Frankreich und Italien mit 88 bzw. 67% auf.
Unternehmenszinssätze auf historischen Tiefstständen
Nichtfinanzielle Unternehmen, aber auch selbstständig Erwerbstätige, profitierten im Jahr 2019 ebenfalls von günstigeren Finanzierungskonditionen. Die Zinssätze für Kredite an selbstständig Erwerbstätige bzw. für Unternehmenskredite bis eine Mio EUR erreichten in Österreich im Dezember 2019 mit 1,86% bzw. 1,63% neue historische Tiefststände. In beiden Fällen lagen die Zinskonditionen in Österreich unter den jeweiligen Euroraum-Durchschnittswerten von 2,09% bzw. 1,84%, die sich ebenfalls auf neuen Tiefstständen befanden. Bei Großkrediten über eine Mio EUR waren in Österreich im Jahr 2019 keine deutlichen Veränderungen zu erkennen. Mit einem kapitalgewichteten Durchschnittszinssatz von 1,36% lag man in diesem Segment auch geringfügig über dem Euroraum-Durchschnitt von 1,27%. Bei den Großkrediten war vor allem zu erkennen, dass die Unterschiede der Kreditzinssätze zwischen den einzelnen Euroraumländern im Laufe der letzten Jahre stark abgenommen haben. Zu den Ländern mit den geringsten Zinssätzen für neu vergebene Großkredite gehörten insbesondere Italien (1,06%), Deutschland (1,17%), aber auch Luxemburg (1,13%).
Positives Einlagenwachstum bei privaten Haushalten und Unternehmen
Das Einlagenwachstum inländischer Nichtbanken 6 verlangsamte sich in Österreich 2019 im Vergleich zu 2018 (5,4%), wies mit 3,6% jedoch weiterhin einen deutlich positiven Wert auf. Getrieben wurde das Wachstum ausschließlich von privaten Haushalten (4,6%) und nichtfinanziellen Unternehmen (5,2%), auf die mit einem Anteil von 87% der Großteil der Bankeinlagen von inländischen Nichtbanken entfiel. Alle anderen ansässigen volkswirtschaftlichen Sektoren (der Staatssektor sowie Finanzintermediäre) bauten ihre Einlagen im Jahr 2019 ab. Im Euroraum lag das Einlagenwachstum von ansässigen Nichtbanken mit 4,8% über dem Österreich-Vergleichswert. Auch im Euroraum waren es vor allem Unternehmen und Haushalte, die mit Wachstumsraten von 6,0% bzw. 5,2% für das Einlagenwachstum verantwortlich waren, während die Einlagen von Finanzintermediären – die mit einem Anteil von 17,5% einen deutlich höheren Anteil am gesamten Einlagenvolumen als in Österreich (7,1%) aufweisen – stagnierten. Speziell bei privaten Haushalten war über alle Euroraum-Länder hinweg ein deutlich positives Einlagenwachstum erkennbar.
Einlagenwachstum ausschließlich aus dem täglich fälligen Bereich
Das Einlagenwachstum bei privaten Haushalten kam in Österreich weiterhin ausschließlich aus dem täglich fälligen Bereich. Mit einer Jahreswachstumsrate von 8,9% flachte die dynamische Entwicklung der letzten Jahre – in denen durchwegs Wachstumsraten über 10% erzielt wurden – allerdings etwas ab. Einlagen mit vereinbarter Laufzeit wurden von privaten Haushalten weiterhin (–2,2%) abgebaut, wobei auch in diesem Bereich eine geringere Dynamik als in den Vorjahren erkennbar war. Die rückläufige Entwicklung verteilte sich sowohl auf Einlagen mit vereinbarter Laufzeit von bis zu einem Jahr (–1,8%) als auch auf längerfristige Einlagen (über ein Jahr, –2,9%).
Im Euroraum insgesamt war ebenfalls ein Rückgang von Einlagen mit vereinbarter Laufzeit zu beobachten (–1,7%), welcher insbesondere von kurzfristigen Einlagen mit Laufzeit von bis zu einem Jahr (–5,1%) hervorgerufen wurde, während sich Einlagen mit Laufzeit von über einem Jahr kaum veränderten (–0,1%). Zusätzlich zu täglich fälligen Einlagen (8,8%) kam es bei privaten Haushalten im Euroraum auch zu einem Anstieg der Einlagen mit Kündigungsfrist von bis zu drei Monaten (3,1%). Einlagen mit Kündigungsfrist haben in Österreich keine Relevanz, im Euroraum machen diese jedoch 28% des gesamten Einlagenvolumens privater Haushalte aus.
Historisch geringe Zinsunterschiede bei Einlagen privater Haushalte
Im Jahr 2019 näherten sich die Zinssätze zwischen täglich fälligen Einlagen (0,08%) und neuen Einlagen mit vereinbarter Laufzeit (0,29%) weiter an. Hervorzuheben ist in diesem Zusammenhang der historisch geringe Zinsaufschlag und die damit in Verbindung stehenden geringen Opportunitätskosten in Höhe von 6 Basispunkten zwischen täglich fälligen Einlagen (0,08%) und kurzfristigen Einlagen mit Laufzeit von bis zu einem Jahr (0,14%). Im Jahr 2009 lag der entsprechende Unterschied im Durchschnitt mit 69 BP noch um ein Vielfaches höher. Die Inflationsrate lag in Österreich mit 1,5% jedenfalls deutlich über den Renditen aller Einlagenprodukte – dies bedeutet in jedem Fall einen negativen Realzinssatz für Bankeinlagen. Die geringen Zinsunterschiede zwischen täglich fälligen Einlagen und Einlagen mit vereinbarter Laufzeit dürften weiterhin der Hauptgrund für den anhaltenden Aufbau täglich fälliger Einlagen sein. Als Alternative zu Einlagen wurden von privaten Haushalten im Jahr 2019 wieder vermehrt Investmentfondsanteile gekauft.
Der Zinssatz für neue Einlagen mit vereinbarter Laufzeit von privaten Haushalten lag im Dezember 2019 im Euroraum bei insgesamt 0,28%. Österreich befand sich damit genau im Euroraum-Durchschnitt, wenngleich der Jahresultimo-Wert in Österreich durch Sondereffekte (z. B. Zinsbonus bei Abschluss eines Einlagenproduktes, Angebote bei Bausparkassen) immer etwas ansteigt.
Negative Einlagenzinssätze für Unternehmen weit verbreitet
Während bei Spareinlagen privater Haushalte negative Zinssätze aufgrund eines OGH-Urteils in Österreich nicht möglich sind, traten im Jahr 2019 vermehrt negative Einlagenzinssätze bei Unternehmenseinlagen auf. Der kapitalgewichtete Durchschnittszinssatz für neue Unternehmenseinlagen mit vereinbarter Laufzeit bis ein Jahr lag in Österreich im Dezember 2019 bei –0,08%. Negative Einlagenzinssätze kamen in Österreich insbesondere bei sehr hohen Einlagen von großen Unternehmen mit Firmensitz in Ländern der sonstigen Währungsunion – wo es bereits seit längerem negative Einlagenzinssätze gab – vor. So waren zum Beispiel für den kapitalgewichteten Durchschnittszinssatz neuer Einlagen mit einer Laufzeit von bis zu einem Jahr in Deutschland bereits seit 2016 negative Einlagenzinssätze zu beobachten. Deutschland wies im Dezember 2019 mit –0,22% auch den tiefsten Wert aller Euroraum-Länder in diesem Segment auf, während zum Beispiel in Frankreich oder in Spanien die entsprechenden Zinssätze mit 0,05% bzw. 0,36% noch im positiven Bereich lagen. Das vermehrte Auftreten negativer Einlagenzinssätze führte jedoch dazu, dass auch im Euroraum insgesamt der kapitalgewichtete Durchschnittszinssatz für kurzfristige Unternehmenseinlagen im Dezember 2019 mit –0,01% zum bereits fünften Mal in Folge im negativen Bereich lag.
Vermehrte Bargeldhaltung
Die Bargeldhaltung von österreichischen monetären Finanzinstituten (MFIs) stieg insbesondere in den letzten vier Jahren kontinuierlich an und betrug Ende September 2019 7,8 Mrd EUR. Bei den privaten Haushalten verlief die entsprechende Entwicklung schon länger positiv und erreichte zum selben Zeitpunkt 24,3 Mrd EUR. Grundsätzlich ist dieser Trend mit einer steigenden Nutzung von Bargeld zur Wertaufbewahrung in Reaktion auf die Finanzkrise und durch niedrige Zinsen auf Bankeinlagen zu erklären.
4 Oesterreichische Nationalbank, Abteilung Statistik – Außenwirtschaft, Finanzierungsrechnung und Monetärstatistiken, martin.bartmann@oenb.at, klaus.formanek@oenb.at, patrick.thienel@oenb.at.
5 Private Haushalte und nichtfinanzielle Unternehmen.
6 Zu den Nichtbanken zählen neben privaten Haushalten und nichtfinanziellen Unternehmen auch Finanzintermediäre wie Versicherungen, Pensionskassen, Investmentfonds oder auch der Staatssektor.
Nachfrage nach Unternehmenskrediten durch COVID-19 stark gestiegen
Österreich-Ergebnisse der euroraumweiten Umfrage über das Kreditgeschäft vom April 2020 7
Gerald Hubmann 8
Die Folgen der von der Regierung beschlossenen Maßnahmen zur Bekämpfung der COVID-19-Pandemie spiegeln sich bereits deutlich im Kreditgeschäft der Banken wider. So ist insbesondere die Nachfrage nach Unternehmenskrediten außergewöhnlich stark gestiegen. Nach einer stabilen Entwicklung im Jahr 2019 nahm die Nachfrage im ersten Quartal 2020 signifikant zu. Der Grund hierfür liegt im starken Kreditbedarf der Unternehmen zur Deckung der Lagerhaltungskosten und zur Finanzierung von Betriebsmitteln sowie in ihrem Bedarf an Refinanzierung, Umschuldung und Neuverhandlung von Krediten. Für das zweite Quartal wird vonseiten der befragten Banken ein noch stärkeres Anziehen der Nachfrage erwartet.
Nach vier Jahren mit Reduktionen bei den Margen für durchschnittliche Unternehmenskredite (begründet mit der Wettbewerbssituation) und weitgehend unveränderten Margen bei risikoreicheren Unternehmenskrediten kam es im ersten Quartal 2020 jedoch zu kurzfristigen Steigerungen der Margen im Allgemeinen, die mit einer geänderten Risikoeinschätzung sowie mit höheren Refinanzierungskosten und bilanziellen Restriktionen begründet wurden. Die mit staatlichen Garantien besicherten neuen Finanzierungsinstrumente waren im Erhebungszeitraum größtenteils noch nicht verfügbar und sind in ihren Auswirkungen auf Angebot, Nachfrage und Kreditrisiko daher weitgehend noch unberücksichtigt.
Die Entwicklungen im Privatkundengeschäft waren im ersten Quartal 2020 hingegen moderat. Aber auch hier zeigt sich eine restriktivere Risikoeinschätzung mit potenziellen Auswirkungen auf die Kreditvergabepolitik der Banken. Für das zweite Quartal 2020 erwarten die Banken einen deutlichen Rückgang der Nachfrage nach Wohnbaukrediten, die bisher (begründet vor allem mit dem niedrigen Zinsniveau) einem langjährigen expansiven Trend folgte.
Die Refinanzierungssituation der Banken hat sich im ersten Quartal 2020 eingetrübt. Verschlechterungen gab es bei den langfristigen Einlagen, am kurzfristigen Geldmarkt (Laufzeit von über einer Woche) und bei der Refinanzierung über mittel- bis langfristige Schuldtitel. Zuvor war es über vier Jahre hinweg hauptsächlich zu Verbesserungen gekommen. Für das zweite Quartal 2020 werden weitere Verschlechterungen erwartet.
In dieser Umfragerunde wurden die Banken auch zu den Auswirkungen der seit Herbst letzten Jahres beschlossenen geldpolitischen Maßnahmen des Eurosystems befragt. Das Ankaufprogramm hat – den Ergebnissen zufolge – positive Auswirkungen auf die Finanzierungsbedingungen der Banken, aber negative Effekte auf ihre Ertragslage. Der negative Zinssatz der Einlagenfazilität wird als deutliche Belastung der Ertragslage wahrgenommen. Das mit 30. Oktober 2019 eingeführte zweistufige System für die Verzinsung von Überschussliquidität mildert die dämpfenden Effekte auf die Ertragslage jedoch ab. Die Neuauflage der gezielten längerfristigen Refinanzierungsgeschäfte wird von den Banken aufgrund der attraktiven Bedingungen positiv beurteilt. Die dadurch verfügbaren Mittel werden – den Zielsetzungen des Maßnahmenpakets entsprechend – für die Kreditvergabe verwendet.
Die Entwicklungen im Kreditgeschäft sind immer auch vor dem allgemeinen konjunkturellen Hintergrund zu beurteilen und sind demnach aktuell und wohl auch in der nächsten Zeit stark von den Folgen der COVID-19-Pandemie beeinflusst, die heuer zu einem massiven Rückgang der Wirtschaftsleistung führen. Noch im Februar dieses Jahres ist die OeNB in ihrer Kurzfristprognose für Österreich von einer leichten Konjunkturbelebung im ersten Halbjahr 2020 ausgegangen, nachdem der Konjunkturzyklus im zweiten Halbjahr 2019 seinen Tiefpunkt durchschritten hatte. Mitte März führten die von der Regierung beschlossenen Maßnahmen zur Eindämmung der COVID-19-Pandemie zum teilweisen Stillstand der wirtschaftlichen Aktivität. In der Folge sind Unternehmen mit Umsatz- und Einnahmenausfällen konfrontiert und die Erwerbsbevölkerung von Lohnausfällen und Einkommenseinbußen aufgrund von Arbeitslosigkeit und Kurzarbeit betroffen.
Zur Überbrückung bzw. teilweisen Kompensation der Umsatz- und Einkommenseinbußen hat die Bundesregierung breitgefächerte Hilfsmaßnahmen zur Erhaltung der Produktions- und Wirtschaftsstruktur aufgelegt. Durch liquiditätsstärkende Maßnahmen, Transfers und Subventionen für Kurzarbeit soll sichergestellt werden, dass Unternehmen und Arbeitsplätze erhalten bleiben und die Produktion nach Lockerung der Eindämmungsmaßnahmen rasch wiederaufgenommen werden kann. Mittels Direktkrediten sowie Haftungs- und Garantieübernahmen soll die Zahlungsfähigkeit der Unternehmen erhalten bleiben. Überbrückungskredite, Betriebsmittelkredite oder Kreditstundungen durch die Banken ermöglichen es Unternehmen, temporäre Zahlungsschwierigkeiten zu meistern. Dies schlägt sich in einer stark steigenden Nachfrage nach Unternehmenskrediten nieder, die durch die vorliegenden Umfrageergebnisse bestätigt wird.
Die Ergebnisse der aktuellen Umfragerunde können durchaus als inhaltlich außergewöhnlich bezeichnet werden. Bereits eine „technische Analyse“ der Resultate weist darauf hin. So wurde diesmal – gemessen an den individuellen Antworten der Banken – wesentlich öfter von „Veränderungen“ berichtet, als dies im Durchschnitt der früheren Befragungsrunden der Fall war. 9 In dieser Runde gibt es auch die markantesten Österreich-Ergebnisse 10 für den Standardteil der Fragestellungen (Angebot und Nachfrage im Kreditgeschäft mit Unternehmen und privaten Haushalten) seit Einführung der Umfrage im vierten Quartal 2002 (siehe die Erwartungen für die Nachfrage nach Unternehmenskrediten in Abschnitt 1).
Im Gegensatz zu den vorherigen gibt es in der gegenwärtigen Umfragerunde öfter gegenläufige Einzelantworten, d. h. die Banken melden bei ein und derselben Fragestellung Veränderungen in unterschiedliche Richtungen. Das könnte einerseits auf unterschiedliche Betroffenheit und Reaktionen der Institute hinweisen, andererseits aber auch Ausdruck der starken Unsicherheit bezüglich der wirtschaftlichen Folgen der COVID-19-Pandemie sein.
Einige der befragten Banken haben angemerkt, dass sie die wirtschaftlichen Auswirkungen der COVID-19-Pandiemie noch nicht oder noch nicht vollständig berücksichtigt haben bzw. noch nicht berücksichtigen konnten. Für andere Banken stehen ihre Antworten ganz im Zeichen der Pandemie. Die Umfrage wurde in der zweiten Märzhälfte 2020 durchgeführt. Die Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie waren zu dieser Zeit bereits in Kraft, erste wirtschaftliche Folgen schon spürbar.
Abschnitt 1 behandelt das Kreditgeschäft der Banken mit Unternehmen, Abschnitt 2 jenes mit privaten Haushalten. Abschnitt 3 hat die Refinanzierungssituation der Banken zum Thema. In den Abschnitt 4 bis 6 geht es um die Auswirkungen von unkonventionellen geldpolitischen Maßnahmen des Eurosystems. Vorab erfolgt der wichtige Hinweis, dass die Geldpolitik auf den Euroraum insgesamt ausgerichtet ist. Ihre generelle Wirksamkeit kann nicht anhand der hier präsentierten Österreich-Ergebnisse besprochen werden.
Punktuelle Ergebnisse für die einzelnen Quartale sind den Tabellen 1 bis 3 zu entnehmen, Grafik 1 zeigt längerfristige Trends bei den Quartalsveränderungen, die Grafiken 2 und 3 verdeutlichen den Kreditbestand österreichischer Banken gemäß EZB-Monetärstatistik, Grafik 4 stellt sowohl die langfristige Entwicklung der Zinsen für neue Kredite in Österreich als auch des allgemeinen Zinsniveaus dar, Grafiken 5 bis 7 illustrieren die Beiträge der Faktoren der Margenentwicklung für neue Kredite in Österreich. Die Kästen 1 und 2 am Ende des Artikels enthalten Erläuterungen und eine kurze Übersicht über die aggregierten Euroraum-Ergebnisse der Umfrage.
1 Unternehmenskredite: deutlich steigende Nachfrage, Margen verschärft
Im ersten Quartal 2020 gab es gemäß den Antworten der an der Umfrage teilnehmenden Banken kaum Änderungen bei den Richtlinien für Unternehmenskredite. Zwei Banken berichteten von leichten Verschärfungen, eine von leichten Lockerungen, fünf meldeten weitgehend unveränderte Richtlinien. Seit den Befragungsrunden im ersten Halbjahr 2015, bei denen deutlichere Verschärfungen gemeldet worden waren, ist es zu keinen gravierenden Änderungen bei den Richtlinien für Unternehmenskredite mehr gekommen – nur vereinzelt waren Richtlinien verändert bzw. leicht verschärft worden (siehe Tabelle 1 und Grafik 1).
Ein Druck zur leichten Verschärfung der Richtlinien kam im ersten Quartal 2020 von der geänderten Risikoeinschätzung der Banken (Wirtschaftslage und Konjunkturaussichten, branchen- und firmenspezifische Lage bzw. Kreditwürdigkeit der Unternehmen). Allerdings gab es auch Antworten, die eine geänderte Risikoeinschätzung mit lockerndem Einfluss auf die Richtlinien signalisierten. Die ebenfalls erhobene Risikotoleranz der Banken hatte in Summe keinen Einfluss auf die Richtlinien. Bei Betrachtung der Einzelantworten fällt aber auf, dass diesbezüglich sowohl lockernde als auch verschärfende Einflüsse auf die Kreditrichtlinien gemeldet wurden.
Der Ausblick auf das zweite Quartal 2020 lässt in der aggregierten Betrachtung zwar unveränderte Kreditrichtlinien erwarten. Aber auch hier weichen die Einzelantworten der Banken voneinander ab. Drei Banken gehen von Richtlinienverschärfungen aus, ebenso viele von Lockerungen, zwei erwarten weitgehend unveränderte Richtlinien.
Saldo aus positiven und negativen Antworten,2 Antworten von 7 bzw. 8 Banken | ||||||||||||||||||
Kreditrichtlinien | 2016 | 2017 | 2018 | 2019 | 2020 | |||||||||||||
Q1 | Q2 | Q3 | Q4 | Q1 | Q2 | Q3 | Q4 | Q1 | Q2 | Q3 | Q4 | Q1 | Q2 | Q3 | Q4 | Q1 | Q2 | |
Unternehmen gesamt | –1 | 0 | –1 | –1 | 0 | 1 | –1 | 1 | 0 | –1 | 0 | 0 | –1 | 0 | 0 | –1 | –1 | 0 |
Kredite an kleine und mittlere Unternehmen | 0 | 0 | –1 | –1 | 0 | 0 | –1 | 0 | 0 | –1 | 0 | 0 | –1 | 0 | 0 | –1 | 0 | 1 |
Kredite an große Unternehmen | –1 | 1 | –1 | –1 | 0 | 1 | –1 | 1 | 0 | 1 | 0 | 0 | –1 | 0 | 0 | –1 | –1 | 0 |
Kurzfristige Kredite (Laufzeit bis zu einem Jahr) | –1 | 0 | –1 | 0 | 0 | 1 | –1 | 1 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 1 | 0 | –1 | 0 | 0 |
Langfristige Kredite (Laufzeit über ein Jahr) | –1 | –1 | –1 | –2 | 0 | 1 | –1 | 1 | 0 | –1 | 0 | 0 | –1 | 0 | 0 | –1 | –1 | –1 |
Kreditbedingungen insgesamt | ||||||||||||||||||
Unternehmen gesamt | –1 | 0 | 2 | 0 | 1 | 0 | 1 | 0 | 1 | 1 | 0 | 0 | –1 | 1 | 1 | 2 | –2 | .. |
Kredite an kleine und mittlere Unternehmen | –1 | –1 | 1 | 0 | 1 | 0 | 1 | 0 | 1 | –1 | 0 | 0 | –1 | 0 | 1 | 1 | –2 | .. |
Kredite an große Unternehmen | –1 | 0 | 1 | 0 | 1 | 1 | 1 | 0 | 2 | 1 | 1 | 0 | 0 | 2 | 1 | 2 | –1 | .. |
Margen für durchschnittliche Kredite | ||||||||||||||||||
Unternehmen gesamt | –1 | 2 | 3 | 1 | 4 | 3 | 3 | 0 | 3 | 3 | 1 | 0 | 1 | 2 | 4 | 3 | –3 | .. |
Kredite an kleine und mittlere Unternehmen | 0 | 1 | 2 | 2 | 3 | 3 | 1 | 0 | 1 | 2 | 0 | 0 | 1 | 2 | 4 | 2 | –1 | .. |
Kredite an große Unternehmen | –2 | 2 | 2 | 1 | 4 | 3 | 4 | 1 | 3 | 4 | 2 | 1 | 0 | 2 | 5 | 3 | –3 | .. |
Margen für risikoreichere Kredite | ||||||||||||||||||
Unternehmen gesamt | –2 | 0 | 1 | 0 | 0 | 0 | 0 | –1 | 0 | 0 | –1 | 0 | –1 | 0 | 0 | 1 | –4 | .. |
Kredite an kleine und mittlere Unternehmen | –2 | –1 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | –1 | –1 | –1 | –1 | 0 | –1 | 0 | 0 | 0 | –2 | .. |
Kredite an große Unternehmen | –2 | 0 | 2 | 0 | 1 | 1 | 0 | –1 | 0 | 0 | –1 | 0 | –1 | 0 | 0 | 2 | –4 | .. |
Genehmigte Kreditanträge | ||||||||||||||||||
Anteil bezogen auf das Gesamtvolumen | –1 | 0 | 1 | 0 | –1 | 1 | –2 | 0 | 0 | 0 | –2 | –1 | –1 | –1 | –2 | –1 | 0 | .. |
Kreditnachfrage | ||||||||||||||||||
Unternehmen gesamt | –1 | 1 | 1 | 2 | 4 | 3 | 2 | 4 | 4 | 5 | 2 | 3 | –2 | 0 | –1 | 1 | 5 | 8 |
Kredite an kleine und mittlere Unternehmen | –1 | 1 | 1 | 3 | 3 | 1 | 2 | 3 | 3 | 3 | 1 | 3 | –2 | –1 | –1 | 1 | 3 | 7 |
Kredite an große Unternehmen | –1 | 1 | –1 | 3 | 4 | 2 | 2 | 3 | 2 | 5 | 3 | 3 | –1 | 1 | 0 | 1 | 5 | 8 |
Kurzfristige Kredite (Laufzeit bis zu einem Jahr) | 0 | 0 | 1 | 1 | 1 | 2 | 0 | 3 | 2 | 3 | 0 | 2 | 0 | 2 | 1 | 1 | 6 | 8 |
Langfristige Kredite (Laufzeit über ein Jahr) | –1 | 1 | –1 | 3 | 5 | 4 | 6 | 6 | 5 | 6 | 4 | 3 | –1 | –1 | –1 | 2 | 1 | 3 |
Einfluss der allgemeinen Wettbewerbssituation auf: | ||||||||||||||||||
Kreditbedingungen insgesamt | –1 | 3 | 2 | 1 | 2 | 1 | 2 | 1 | 2 | 3 | 1 | 1 | 1 | 2 | 4 | 3 | 1 | .. |
Margen für durchschnittliche Kredite | –1 | 2 | 2 | 0 | 2 | 2 | 2 | 2 | 2 | 3 | 3 | 2 | 2 | 2 | 4 | 3 | 1 | .. |
Margen für risikoreichere Kredite | –1 | 0 | 1 | 0 | 1 | 0 | 0 | –1 | 0 | 2 | 0 | 0 | 1 | 1 | 2 | 2 | 1 | .. |
Einfluss von Refinanzierungskosten und bilanziellen Restriktionen auf: | ||||||||||||||||||
Kreditbedingungen insgesamt | –3 | –1 | –1 | –1 | 1 | 0 | 2 | 0 | 1 | 1 | –1 | 0 | –1 | 0 | 0 | 1 | –2 | .. |
Margen für durchschnittliche Kredite | –3 | –1 | –1 | 0 | 1 | 0 | 2 | 1 | 1 | 1 | –1 | 0 | –1 | 0 | 0 | 1 | –2 | .. |
Margen für risikoreichere Kredite | –4 | –1 | –1 | –1 | 1 | 0 | 1 | 0 | 0 | 0 | –1 | 0 | –1 | 0 | 0 | 1 | –2 | .. |
Einfluss der Risikoeinschätzung auf: | ||||||||||||||||||
Kreditbedingungen insgesamt | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 1 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | –1 | 0 | 0 | –1 | –3 | .. |
Margen für durchschnittliche Kredite | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 1 | 0 | 0 | 1 | 0 | –1 | 0 | 0 | –1 | –3 | .. |
Margen für risikoreichere Kredite | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | –4 | .. |
Kreditnachfrage, ausgewählte Einflussfaktoren | ||||||||||||||||||
Anlageinvestitionen | –1 | 0 | –2 | 2 | 3 | 4 | 3 | 4 | 5 | 5 | 4 | 3 | –2 | 0 | –1 | 1 | –1 | .. |
Lagerhaltung und Betriebsmittel | –1 | 1 | 0 | 1 | 1 | 3 | 1 | 3 | 3 | 3 | 1 | 3 | 1 | 1 | 1 | 2 | 4 | .. |
Fusionen/Übernahmen und Unternehmensumstrukturierungen | 0 | 1 | 1 | 1 | 1 | 0 | 1 | 2 | 4 | 3 | 3 | 2 | 1 | 1 | 1 | 0 | –1 | .. |
Allgemeines Zinsniveau | 0 | 0 | 1 | 1 | 1 | 0 | 1 | 1 | 1 | 1 | 1 | 1 | 0 | 1 | 1 | 1 | 1 | .. |
Refinanzierung, Umschuldung und Neuverhandlung | 0 | 3 | 1 | 1 | 2 | 1 | 3 | 3 | 4 | 4 | 3 | 3 | 1 | 1 | 1 | 2 | 4 | .. |
Innenfinanzierung | –3 | –3 | –2 | –3 | –1 | –3 | –1 | 0 | 0 | 1 | 2 | 1 | 0 | 0 | 0 | 0 | 1 | .. |
Kredite von anderen Banken | 0 | 0 | 0 | 0 | 1 | 0 | 1 | 1 | 2 | 2 | 1 | 1 | 1 | 0 | 0 | 0 | 2 | .. |
Begebung/Tilgung von Schuldverschreibungen | –1 | –1 | –1 | 0 | 0 | –1 | 3 | 2 | 3 | 3 | 3 | 2 | 1 | 2 | 0 | 1 | 2 | .. |
Quelle: OeNB. | ||||||||||||||||||
1 Die letzte Spalte enthält die Erwartungen der Banken für das angegebene nächste Quartal. | ||||||||||||||||||
2 Die Bezeichnungen „positiv“ und „negativ“ dienen der Richtungsangabe und sind in diesem Zusammenhang als wertfrei zu verstehen. |
Bei den Kreditbedingungen für neue Kredite an Unternehmen (inklusive Kreditrahmen) kam es im ersten Quartal 2020 zu auffälligen Änderungen im Vergleich zu den Entwicklungen der letzten Jahre. Die Margen wurden sowohl für durchschnittlich risikoreiche als auch für risikoreichere Kredite verschärft (höhere Margen). Große Unternehmen waren davon stärker betroffen als kleine und mittlere Unternehmen. Zuvor war es ab Mitte 2016 fast durchgehend zu Lockerungen bei den Margen (niedrigere Margen) für durchschnittliche Kredite gekommen. Jene für risikoreichere Kredite blieben in diesem Zeitraum weitgehend unverändert, was eine zunehmende Differenzierung der Kreditkunden aufgrund ihrer Bonität bedeutete. 11
Die langjährigen Lockerungen der Margen für durchschnittliche Kredite waren dem Wettbewerb am Kreditmarkt geschuldet. Die allgemeinen Margenverschärfungen im ersten Quartal 2020 wurden von den Banken mit ihrer Einschätzung der Risikosituation sowie gestiegenen Refinanzierungskosten und bilanziellen Restriktionen begründet (siehe Tabelle 1 und Grafik 5). Eine Bank nannte explizit die Marktentwicklung infolge der wirtschaftlichen Auswirkungen der COVID-19-Pandemie als einen Grund für die Verschärfung.
Auch wenn die Margen ab 2016 kontinuierlich reduziert worden waren und sich die Kreditkunden zu immer günstigeren Bedingungen finanzieren konnten, sind die derzeit im langfristigen Vergleich sehr niedrigen Kreditzinsen vor allem eine Folge der Geldpolitik des Eurosystems. Die Zinsen für Neukredite österreichischer Banken an nichtfinanzielle Unternehmen sind infolge der Senkungen der Leitzinsen ab Oktober 2008 und der unkonventionellen Maßnahmen des Eurosystems von über 5% im Jahr 2008 auf zuletzt ca. 1,3% im Februar 2020 gefallen (siehe Grafik 4).
Angaben zu Änderungen anderer Kreditbedingungen (Kreditnebenkosten, Kredithöhe, Sicherheiten, Covenants, Fristigkeit) erfolgten für das erste Quartal 2020 nur vereinzelt. Auch hier deuten die Antworten in unterschiedliche Richtungen. In den früheren Umfragerunden gab es hierzu ebenfalls nur vereinzelt Angaben von Veränderungen.
Der Anteil der vollständig abgelehnten Kreditanträge blieb im ersten Quartal 2020 konstant, nachdem er über die letzten drei Jahre hinweg leicht gestiegen war (siehe Tabelle 1 unter „Genehmigte Kreditanträge“ mit invertierten Werten 12 ).
Die Kreditnachfrage hat sich im ersten Quartal 2020 deutlich erhöht – vor allem seitens großer Unternehmen und nach kurzfristigen Krediten. Auch kleine und mittlere Unternehmen haben vermehrt Kredite nachgefragt. Langfristige Kredite waren kaum stärker gefragt als im vierten Quartal 2019. Im Gegensatz zur Angebotsseite (vor allem bzgl. der Richtlinien) gehen die Angaben der Banken hinsichtlich der Nachfrageseite dabei überwiegend in dieselbe Richtung. Als Gründe für die gestiegene Nachfrage wurden vor allem die Finanzierung von Lagerhaltung und Betriebsmitteln sowie der Bedarf für Refinanzierungen, Umschuldungen und Neuverhandlungen von Krediten (sofern hiermit Erhöhungen des ausgeliehenen Betrags oder Fristigkeitsverlängerungen verbunden sind) genannt. Von Ende 2016 bis Ende 2018 hatte es aufgrund der guten Konjunktur einen ausgeprägten Kreditboom mit starken Nachfragesteigerungen gegeben, 2019 hingegen leichte Nachfragerückgänge bzw. eine stabile Entwicklung auf hohem Niveau (siehe Tabelle 1 und Grafik 1 13 ). 14
Im Ausblick auf das zweite Quartal 2020 gehen alle acht befragten Banken von einer weiterhin steigenden Nachfrage nach Unternehmenskrediten aus. Teilweise erwarten die Banken sogar deutliche Nachfragesteigerungen. Das betrifft speziell die Nachfrage nach kurzfristigen Krediten sowohl seitens großer Unternehmen als auch seitens kleiner und mittlerer Unternehmen. 15 Die Erwartungen für das zweite Quartal 2020 fallen jedenfalls nochmals um einiges stärker aus als die ohnehin schon deutlichen Angaben für das erste Quartal 2020. Lediglich bei den langfristigen Krediten wird mit einem vergleichsweise moderaten Nachfragewachstum gerechnet.
Die Daten aus der Monetärstatistik unterstreichen die Umfrageergebnisse. auf längere Sicht. Seit Anfang 2017 sind die Bestände an Unternehmenskrediten bei österreichischen Banken kontinuierlich angestiegen. Die Ergebnisse der Umfrage über das Kreditgeschäft, die auch als Vorlaufindikator dienen, signalisierten seit der Umfrage für das erste Quartal 2019 eine Abschwächung dieses Trends. Seit November 2019 ist bei den Beständen an Unternehmenskrediten eine Plateaubildung bei historischen Höchstwerten von ca. 192 Mrd EUR erkennbar (siehe Grafik 2 16 ). Die aktuell gemeldeten starken Nachfragesteigerungen nach kurzfristigen Krediten zeichnen sich auch in den Daten der Monetärstatistik ab.
2 Kredite an private Haushalte: Rückgang der Nachfrage nach Wohnbaukrediten erwartet
Die angebotsseitigen Entwicklungen im Privatkundengeschäft brachten im ersten Quartal 2020 – im Gegensatz zum Unternehmenskundengeschäft – nur wenig Veränderung. Die Kreditrichtlinien wurden von den Banken sowohl für Wohnbau- als auch für Konsum- und sonstige Kredite unverändert belassen. In den letzten zwei Jahren gab es in den beiden Kreditkategorien immer wieder leichte Verschärfungen der Richtlinien, die mit der Risikosituation begründet wurden (Risikotoleranz der Banken, Risikoeinschätzung durch die Banken). Für das zweite Quartal 2020 werden auch wieder leichte Verschärfungen erwartet (siehe Tabelle 2 und Grafik 1).
Bei den Bedingungen für Kredite an private Haushalte gab es im ersten Quartal 2020 keine besonders auffälligen Ergebnisse. Die Margen für durchschnittliche Wohnbaukredite blieben per saldo unverändert. Es wurde jedoch auch ein leichter, von der Risikoeinschätzung kommender Druck zur Verschärfung der Margen gemeldet. Davor war es – vor allem aufgrund der Wettbewerbssituation – von 2016 bis 2019 wiederholt zu leichten Lockerungen gekommen, die 2019 etwas ausgeprägter ausfielen (siehe Tabelle 2 und Grafik 6).
Die Margen für risikoreichere Wohnbaukredite wurden im ersten Quartal 2020 hingegen etwas verschärft – hauptsächlich infolge einer geänderten Risikoeinschätzung durch die Banken. Von 2016 bis 2019 gab es bei den risikoreicheren Krediten nur vereinzelt Verschärfungen der Margen bzw. weitgehend unveränderte Margen. Wie bei den Unternehmenskrediten kam es somit zu einer zunehmenden Differenzierung der Kreditkunden gemäß ihrer Kreditwürdigkeit, die bei den Wohnbaukrediten aber etwas geringer ausfiel als bei den Unternehmenskrediten. 17
Bei Konsum- und sonstigen Krediten blieben die Margen im ersten Quartal 2020 für durchschnittliche Bonitäten unverändert (siehe Tabelle 2 und Grafik 7). Für schwächere Bonitäten wurden die Margen etwas verschärft – hauptsächlich aufgrund der Risikoeinschätzung durch die Banken. Von 2016 bis 2019 waren die Margen für Konsum- und sonstige Kredite allgemein weitgehend unverändert geblieben.
Ähnlich wie bei den Unternehmenskrediten gibt es keine nennenswerten Änderungen der sonstigen Bedingungen für Wohnbaukredite (Sicherheiten, Beleihungsquote, sonstige Begrenzungen der Kredithöhe, Fristigkeit und Kreditnebenkosten) bzw. Konsum- und sonstige Kredite (Sicherheiten, Kredithöhe, Fristigkeit und Kreditnebenkosten) für das erste Quartal 2020 – wie auch in den Jahren zuvor.
Seit 2015 wird im Rahmen der Umfrage nach dem Anteil der vollständig abgelehnten Kreditanträge gefragt. Seither wurden immer wieder leichte Veränderungen in die eine oder andere Richtung gemeldet, ohne dass sich ein eindeutiger Trend oder deutliche Quartalsergebnisse zeigen würden. Konsistent dazu blieb der Anteil der vollständig abgelehnten Kreditanträge im ersten Quartal 2020 unverändert – sowohl bei Wohnbau- als auch bei Konsum- und sonstigen Krediten (siehe Tabelle 2 unter „Genehmigte Kreditanträge“ mit invertierten Werten 18 ).
Veränderung im jeweiligen Quartal,1 Ergebnisse für Österreich | ||||||||||||||||||
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Saldo aus positiven und negativen Antworten,2 Antworten von 7 Banken | ||||||||||||||||||
Kreditrichtlinien | 2016 | 2017 | 2018 | 2019 | 2020 | |||||||||||||
Q1 | Q2 | Q3 | Q4 | Q1 | Q2 | Q3 | Q4 | Q1 | Q2 | Q3 | Q4 | Q1 | Q2 | Q3 | Q4 | Q1 | Q2 | |
Wohnbaukredite | 0 | –2 | 1 | 0 | 0 | –1 | 1 | –1 | 0 | –2 | –1 | 0 | –2 | –2 | –1 | –1 | 0 | –2 |
Konsumkredite und sonstige Kredite | 0 | 0 | 1 | 0 | 0 | 0 | 1 | –1 | 1 | –1 | 0 | –1 | 0 | –2 | –2 | –1 | 0 | –1 |
Kreditbedingungen insgesamt | ||||||||||||||||||
Wohnbaukredite | 0 | –1 | 0 | 1 | 0 | –1 | 1 | 0 | 1 | –2 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | –1 | 0 | .. |
Konsumkredite und sonstige Kredite | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | –1 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | .. |
Margen für durchschnittliche Kredite | ||||||||||||||||||
Wohnbaukredite | 1 | 1 | 1 | 0 | 1 | 2 | 2 | 1 | 2 | 1 | 2 | 1 | 2 | 2 | 3 | 1 | 0 | .. |
Konsumkredite und sonstige Kredite | –1 | 0 | 0 | 1 | 0 | 0 | –1 | 1 | 0 | 0 | 0 | 1 | 0 | 0 | 1 | 1 | 0 | .. |
Margen für risikoreichere Kredite | ||||||||||||||||||
Wohnbaukredite | –1 | 0 | 0 | –1 | 0 | 0 | –1 | –1 | –1 | –1 | –1 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | –2 | .. |
Konsumkredite und sonstige Kredite | –1 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | –1 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | –2 | .. |
Genehmigte Kreditanträge (Anteil bezogen auf das Gesamtvolumen) | ||||||||||||||||||
Wohnbaukredite | 0 | 0 | 0 | 0 | –1 | 0 | 0 | 0 | 0 | –2 | 0 | 0 | –1 | –1 | 0 | 0 | 0 | .. |
Konsumkredite und sonstige Kredite | 0 | 1 | 0 | 0 | 0 | 1 | 1 | 1 | 1 | 0 | 0 | 0 | 0 | 1 | –1 | –1 | 0 | .. |
Kreditnachfrage | ||||||||||||||||||
Wohnbaukredite | 1 | 1 | 0 | 0 | 2 | 2 | 3 | 1 | 1 | 0 | –1 | –1 | 1 | 1 | 2 | 2 | 3 | –6 |
Konsumkredite und sonstige Kredite | 0 | 0 | 1 | 1 | 2 | 3 | 0 | 0 | –1 | 0 | 0 | 0 | 1 | 0 | 1 | 0 | 0 | 2 |
Einfluss der allgemeinen Wettbewerbssituation auf: | ||||||||||||||||||
Kreditbedingungen insgesamt bei Wohnbaukrediten | 0 | 1 | 1 | 2 | 1 | 1 | 1 | 1 | 1 | 1 | 3 | 1 | 1 | 3 | 3 | 2 | 1 | .. |
Margen für durchschnittliche Wohnbaukredite | 1 | 2 | 1 | 1 | 1 | 2 | 1 | 1 | 3 | 1 | 3 | 1 | 3 | 3 | 4 | 0 | 1 | .. |
Einfluss der Risikoeinschätzung auf: | ||||||||||||||||||
Kreditbedingungen insgesamt bei Wohnbaukrediten | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | –1 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | –1 | 0 | 0 | –1 | –2 | .. |
Margen für durchschnittliche Wohnbaukredite | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | –1 | –2 | .. |
Margen für risikoreichere Wohnbaukredite | 0 | 0 | –1 | 0 | 0 | 1 | 0 | –1 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | –1 | –2 | .. |
Margen für risikoreichere Konsum- und sonstige Kredite | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | –1 | –2 | |
Nachfrage nach Wohnbaukrediten, ausgewählte Einflussfaktoren | ||||||||||||||||||
Aussichten am Wohnimmobilienmarkt und voraussichtliche Entwicklung der Preise für Wohneigentum | 0 | 0 | 0 | 0 | 1 | 1 | 2 | 1 | 0 | 1 | 0 | 0 | 0 | –1 | –1 | –1 | –1 | .. |
Konsumentenvertrauen | 2 | 1 | 1 | 1 | 1 | 2 | 3 | 2 | 0 | 1 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | .. |
Allgemeines Zinsniveau | 2 | 1 | 1 | 1 | 2 | 0 | 2 | 1 | 0 | 0 | 0 | 0 | 2 | 3 | 3 | 3 | 3 | .. |
Nachfrage nach Konsumkrediten und sonstigen Krediten, ausgewählte Einflussfaktoren | ||||||||||||||||||
Konsumentenvertrauen | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 1 | 1 | 2 | 0 | 0 | 1 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | –2 | .. |
Allgemeines Zinsniveau | 0 | 0 | 1 | 1 | 1 | 1 | 1 | 1 | 0 | 0 | 0 | 0 | 1 | 0 | 2 | 0 | 1 | .. |
Quelle: OeNB. | ||||||||||||||||||
1 Die letzte Spalte enthält die Erwartungen der Banken für das angegebene nächste Quartal. | ||||||||||||||||||
2 Die Bezeichnungen „positiv“ und „negativ“ dienen der Richtungsangabe und sind in diesem Zusammenhang als wertfrei zu verstehen. |
Auf der Nachfrageseite zeigen sich bei den Haushaltskrediten stärkere Änderungen als auf der Angebotsseite – wie es auch bei den Unternehmenskrediten der Fall ist. Bei Letzteren sind die Nachfragesteigerungen jedoch um einiges intensiver. Im ersten Quartal 2020 stieg die Nachfrage nach Wohnbaukrediten an. Seit 2014 war hier ein expansiver Trend – wenn auch mit temporären Unterbrechungen – zu beobachten. Seit 2019 war das allgemeine, niedrige Zinsniveau für diesen Trend verantwortlich. Für die Jahre davor wurden neben dem Zinsniveau (seit 2015 als Faktor der Nachfrage erhoben, vorher nicht explizit in der Umfrage enthalten) auch das gestiegene Konsumentenvertrauen und die günstigen Aussichten am Wohnimmobilienmarkt als Gründe für Nachfragesteigerungen genannt. Im Gegensatz zum langjährigen Trend und zu den Ergebnissen im ersten Quartal 2020 erwarten fast alle befragten Banken (sechs der sieben zu dieser Kreditkategorie befragten Banken) für das zweite Quartal 2020 einen Rückgang der Nachfrage nach Wohnbaukrediten, eine Bank sogar einen deutlichen Rückgang.
Die Nachfrage nach Konsum- und sonstigen Krediten blieb im ersten Quartal 2020 per saldo stabil. Sie war bereits seit dem dritten Quartal 2017 weitgehend unverändert gewesen – nach Anstiegen in den Quartalen davor. Für das erste Quartal 2020 wurden jedoch von den Banken vereinzelt leichte Änderungen der Nachfrage – allerdings mit unterschiedlicher Wirkungsrichtung – vermerkt. Gesunkenes Konsumentenvertrauen hat sich gemäß den Umfrageteilnehmern dämpfend ausgewirkt. Eine Bank hat ausdrücklich die wirtschaftlichen Folgen der COVID-19-Pandemie als Faktor für ein Anziehen der Nachfrage genannt. Im Aggregat wird für das zweite Quartal 2020 ein leichter Anstieg der Nachfrage nach Konsum- und sonstigen Krediten erwartet. Die Einzelergebnisse divergieren jedoch. Vier von sieben zu dieser Kreditkategorie befragten Banken gehen von einer leicht steigenden Nachfrage aus, zwei von einer leicht sinkenden Nachfrage. Eine Bank sieht die Nachfrage weiterhin stabil.
Das niedrige Zinsniveau wurde in der Vergangenheit öfter als wesentlicher Faktor für Nachfragesteigerungen im Privatkundengeschäft angeführt – vor allem bei Wohnbaukrediten und nur vereinzelt bei Konsum- und sonstigen Krediten. 19 Die Leitzinsen im Eurosystem waren von März 2016 bis September 2018 unverändert geblieben (Hauptrefinanzierungssatz 0%, Einlagensatz –0,4%), bevor der Einlagensatz weiter auf –0,5% gesenkt wurde (mit Wirkung ab dem 18. September 2019). 20 Der Euribor, an den viele variabel verzinste Kredite gebunden sind, ist seit Februar 2016 in allen Fristigkeiten negativ. Die Zinsen für neue Wohnbaukredite österreichischer Banken an private Haushalte sind – ähnlich wie bei den neuen Unternehmenskrediten – von über 5% im Jahr 2008 auf zuletzt 1,4% im Februar 2020 gefallen. Jene für neue Konsumkredite reagierten nur anfänglich auf die Senkungen der Leitzinsen, fielen von Herbst 2008 bis Ende 2009 von etwas über 7% auf knapp unter 4,5% und schwanken seither zumeist um 5% (zuletzt 5% im Februar 2020). Bei den neuen sonstigen Krediten an private Haushalte lagen die Zinsen im Herbst 2008 bei etwas über 6%, seit Mitte 2017 liegen sie bei oder knapp unter 2% (zuletzt 1,8% im Februar 2020, nachdem sie seit Mitte 2019 wieder leicht gefallen sind). 21 (Siehe Grafik 4 für eine Abbildung der Entwicklung der Kreditzinsen in Österreich und einen Vergleich mit dem Hauptrefinanzierungssatz, dem Einlagensatz sowie dem 3-Monats-Euribor.)
Die historische Betrachtung zeigt, dass die Nachfrage nach Wohnbaukrediten seit 2011 sehr stark zugenommen hat, während die Nachfrage nach Konsum- und sonstigen Krediten weitgehend von einer Seitwärtsbewegung gekennzeichnet war. Ein Blick auf die Monetärstatistik bestätigt diese Entwicklung (siehe Grafik 2). Der Bestand an Wohnbaukrediten bei österreichischen Banken ist über Jahre hinweg ungebrochen gewachsen und lag im Februar 2020 bei 120 Mrd EUR. Der Bestand an Konsum- und sonstigen Krediten hat sich seit 2018 seitlich bewegt und betrug im Februar 2020 rund 54 Mrd EUR. Auch in Relation zum BIP gibt es ein langjähriges – allerdings nur leichtes – Wachstum des Bestands an Wohnbaukrediten (von 27% im Jahr 2011 auf zuletzt 30% im vierten Quartal 2019). Der Bestand an Konsum- und sonstigen Krediten in Prozent des BIP ist von 2011 bis zuletzt (viertes Quartal 2019) deutlich von 20% auf 14% gefallen.
3 Durchwegs verschlechterte Refinanzierungsbedingungen für Banken
Hinsichtlich der Refinanzierungssituation im ersten Quartal 2020 berichteten die Banken auffällige Verschlechterungen (siehe Tabelle 3). Einige Banken meldeten deutliche Verschlechterungen. Nur vereinzelt gab es auch Meldungen von leichten Verbesserungen, die jedoch in den aggregierten Ergebnissen nicht sichtbar werden.
Veränderung im jeweiligen Quartal,1 Ergebnisse für Österreich | ||||||||||||||||||
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Saldo aus positiven und negativen Antworten,2 Antworten von 8 Banken | ||||||||||||||||||
Retail-Refinanzierung | 2016 | 2017 | 2018 | 2019 | 2020 | |||||||||||||
Q1 | Q2 | Q3 | Q4 | Q1 | Q2 | Q3 | Q4 | Q1 | Q2 | Q3 | Q4 | Q1 | Q2 | Q3 | Q4 | Q1 | Q2 | |
Kurzfristige Einlagen (bis zu einem Jahr) | 1 | 2 | 1 | 1 | 2 | 1 | 2 | 1 | 3 | 0 | 0 | 1 | 1 | 3 | 0 | 0 | –1 | 0 |
Langfristige Einlagen (über ein Jahr) | 1 | –1 | 0 | 0 | 0 | 1 | 1 | –1 | 2 | –1 | –2 | –1 | 0 | –1 | –2 | 0 | –4 | –2 |
Unbesicherter Interbankengeldmarkt | ||||||||||||||||||
Sehr kurzfristiger Geldmarkt (bis zu einer Woche) | 0 | 0 | 0 | 1 | 2 | 1 | 2 | 1 | 2 | 0 | 1 | 0 | 1 | 0 | 0 | 0 | –1 | –1 |
Kurzfristiger Geldmarkt (über eine Woche) | –1 | –1 | 0 | 2 | 2 | 1 | 1 | 0 | 2 | 0 | 1 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | –5 | –4 |
Großvolumige Schuldtitel | ||||||||||||||||||
Kurzfristige Schuldtitel3 | –2 | 0 | –1 | 0 | 0 | 2 | 2 | 1 | 1 | 0 | 0 | 0 | 1 | 0 | 0 | 0 | –1 | –1 |
Mittel- bis langfristige Schuldtitel | –4 | –2 | 0 | 0 | 3 | 3 | 4 | 4 | 3 | 0 | –1 | –3 | 3 | 4 | 3 | 1 | –4 | 0 |
Quelle: OeNB. | ||||||||||||||||||
1 Die letzte Spalte enthält die Erwartungen der Banken für das angegebene nächste Quartal. | ||||||||||||||||||
2 Die Bezeichnungen „positiv“ und „negativ“ dienen der Richtungsangabe und sind in diesem Zusammenhang als wertfrei zu verstehen. | ||||||||||||||||||
3 Antworten von 4 bis 6 Banken. |
Im ersten Quartal kam es auch zu einem Rückgang der langfristigen Einlagen (Bindung über ein Jahr), zu Verschlechterungen am kurzfristigen Geldmarkt (Laufzeit von über einer Woche) und zu Verschlechterungen bei der Refinanzierung über mittel- bis langfristige Schuldtitel. Für das zweite Quartal 2020 wird ein weiterer, aber schwächerer Rückgang der langfristigen Einlagen erwartet sowie weitere Verschlechterungen am kurzfristigen Geldmarkt. Uneinheitliche Angaben gab es bei den Erwartungen bzgl. der Refinanzierung über mittel- bis langfristige Schuldtitel. Jeweils zwei der acht befragten Banken gehen hier von Verschlechterungen bzw. Verbesserungen aus. Im Aggregat werden also keine Änderungen erwartet.
Von Mitte 2016 bis Ende 2019 gab es für die österreichischen Banken vor allem Verbesserungen bei der Refinanzierung. Die Entwicklungen bei den kurzfristigen Einlagen (Bindung bis zu einem Jahr), am Geldmarkt allgemein (vor allem ab 2018) und bei der Refinanzierung über Schuldtitel allgemein waren günstig. Bei der Refinanzierung über mittel- bis langfristige Schuldtitel kam es phasenweise sogar zu deutlichen Verbesserungen, aber auch zu einer temporären Verschlechterung Ende 2018. Eine Ausnahme bildeten die langfristigen Einlagen, die bereits seit Mitte 2018 leicht zurückgegangen waren.
Andere Refinanzierungsmöglichkeiten, nach denen standardmäßig gefragt wird (Verbriefung von Krediten, außerbilanzielle Übertragung von Kreditrisiken), spielten zuletzt für die an der Umfrage teilnehmenden Banken keine Rolle.
4 Positive Auswirkungen des erweiterten Programms des Eurosystems zum Ankauf von Vermögenswerten auf Finanzierungsbedingungen der Banken, negative Folgen für ihre Ertragslage
Seit 2015 werden die Banken im Rahmen dieser Umfrage halbjährlich zu den Auswirkungen des seit Oktober 2014 in verschiedenen Ausformungen laufenden Ankaufprogramms des Eurosystems befragt. 22
In den letzten zwölf Monaten führte das Ankaufprogramm zu keinen Änderungen der Aktiva insgesamt. In den Jahren davor zeigten sich leichte Auswirkungen auf die Aktiva in unterschiedliche Richtungen, ohne einen eindeutigen Trend erkennen zu lassen. Seit 2018 hat das Ankaufprogramm aber zu einem kontinuierlichen Rückgang der Bestände an Staatsanleihen des Euroraums unter den Aktiva der Banken beigetragen.
Nachdem sich das Ankaufprogramm bis 2018 fast durchgehend positiv auf die Liquidität der Banken ausgewirkt hatte (vor allem 2017 und 2018), wurden ab 2019 kaum mehr diesbezügliche Effekte gemeldet. Seit 2019 werden dem Ankaufprogramm leichte Verbesserungen bei den Finanzierungsbedingungen für die Banken zugeschrieben. Auch in den Jahren davor ist es zu durch das Programm bedingten Verbesserungen bei der Finanzierung gekommen (vor allem 2017 und 2018).
Im Gegensatz zur Liquiditätsposition und zu den Finanzierungsbedingungen ist gemäß den Meldungen der Umfrageteilnehmer die Ertragslage der Banken seit 2015 negativ vom Ankaufprogramm betroffen – aufgrund der Auswirkungen auf das Zinsergebnis der Banken. Das soll im Ausblick auf das nächste Halbjahr (zweites und drittes Quartal 2020) weiterhin so bleiben. Von 2015 bis 2017 hat das Ankaufprogramm allerdings auch zu Kapitalgewinnen geführt, die die Ausfälle beim Zinsergebnis aber nicht kompensieren konnten.
2017 wirkte sich das Ankaufprogramm leicht positiv auf die Eigenkapitalquoten der Banken aus. Abgesehen davon blieben die Eigenkapitalquoten vom Programm bisher weitgehend unbeeinflusst.
Hinsichtlich des Kreditvergabeverhaltens der Banken und des Kreditvolumens wurden bisher nur sehr vereinzelt Auswirkungen des Ankaufprogramms gemeldet – wenn, dann meist leicht expansive Effekte auf das Kreditvergabeverhalten (Lockerungen von Richtlinien und Margen).
5 Auswirkungen des negativen Einlagenzinssatzes des Eurosystems: anhaltender Abwärtsdruck auf Kreditzinsen und Zinserträge
Die an der Umfrage teilnehmenden Banken wurden auch zu den Auswirkungen des seit Mitte 2014 negativen Einlagenzinssatzes des Eurosystems befragt (halbjährliche Wiederholung der entsprechenden Fragen), der die Untergrenze des Zinskorridors bildet und mit dem die Geldmarktzinsen im Gleichlauf gesunken sind. Der Euribor, an den viele variabel verzinste Kredite gebunden sind, ist seit Februar 2016 in allen Fristigkeiten negativ. Ab der aktuellen Umfragerunde werden auch die Auswirkungen auf die Einlagen bei den Banken und jene des zweistufigen Systems für die Verzinsung von Überschussreserven erhoben. 23
Die Banken melden seit dem Beginn der diesbezüglichen Befragung durchgehend eine Belastung ihrer Ertragslage bzw. ihres Zinsergebnisses durch den negativen Einlagensatz. Zinsen und Margen für Unternehmenskredite und Wohnbaukredite an private Haushalte wurden anhaltend vom negativen Einlagensatz gedrückt. Diese Aussage gilt abgeschwächt auch für Konsum- und sonstige Kredite an private Haushalte. Die Ergebnisse für diese Kreditkategorie fielen ab Mitte 2018 aber im Vergleich zu den anderen Kreditkategorien verhaltener aus.
Kreditnebenkosten und -volumina waren vom negativen Einlagensatz bisher kaum betroffen. Lediglich leicht positive Volumeneffekte bei den Wohnbaukrediten sowie bei den Konsum- und sonstigen Krediten in den Jahren 2016 und 2017 sind zu vermerken.
Im letzten Halbjahr (viertes Quartal 2019 und erstes Quartal 2020) hat der negative Zinssatz der Einlagenfazilität der EZB zu einem Rückgang der Einlagenzinsen für Unternehmen beigetragen – sowie zu einem leichten Rückgang der Einlagenzinsen für private Haushalte. Das Einlagenvolumen von Unternehmen war leicht negativ betroffen, jenes von privaten Haushalten kaum.
Das zweistufige System für die Verzinsung von Überschussreserven wird von den Banken als Erleichterung wahrgenommen – im Vergleich zu einer Situation in der sämtliche Überschussreserven mit dem negativen Einlagensatz verzinst werden würden. Die von den Banken gemeldete Belastung von Ertragslage bzw. Zinsergebnis durch den negativen Einlagensatz wird mit der Anwendung des zweistufigen Systems gemildert. Auf Kredit- und Einlagenzinsen hatte das zweistufige System bisher kaum Einfluss.
6 Neuauflage der gezielten längerfristigen Refinanzierungsgeschäfte wird von Banken weiterhin positiv angenommen
Seit September 2019 führt das Eurosystem wieder gezielte längerfristige Refinanzierungsgeschäfte durch. 24 Die Neuauflage (dritte Reihe) dieser Geschäfte wird von den Banken gut angenommen – wie auch schon die vergangenen Geschäfte großen Zuspruch gefunden hatten. Am letzten GLRG-III-Geschäft im März haben zwar nur wenige der befragten Banken in Österreich teilgenommen, aber künftige Teilnahmemöglichkeiten möchten fast alle wahrnehmen.
Die Frage nach den Gründen für die Teilnahme bzw. geplante Teilnahme an der Neuauflage der gezielten längerfristigen Refinanzierungsgeschäfte wurde mit den attraktiven Bedingungen, Vorsichtsmotiven (Reduzierung bzw. Vermeidung von Finanzierungsengpässen) und der Bankenaufsicht (bessere Erfüllung regulatorischer oder aufsichtlicher Anforderungen) beantwortet.
Die befragten Banken sehen bisher positive Auswirkungen auf ihre Liquidität, ihre Profitabilität, ihre Fähigkeit, regulatorische oder aufsichtliche Anforderungen besser erfüllen zu können, und auch leicht positive Auswirkungen auf ihre Refinanzierungssituation.
Die Kreditvergabepolitik (Kreditrichtlinien und Kreditbedingungen) der Banken und das Kreditvolumen waren nur geringfügig von den gezielten längerfristigen Refinanzierungsgeschäften beeinflusst. Es gab – gemäß den Umfrageergebnissen – leicht lockernde Effekte auf die Bedingungen für Unternehmenskredite und leicht expansive Effekte auf das Kreditvolumen von Unternehmenskrediten.
Auch die Verwendungszwecke für die zusätzliche Liquidität, die durch die Teilnahme an den Geschäften zur Verfügung steht, wurden im Rahmen der Umfrage erhoben. Hier nannten die Banken hauptsächlich die Substitution anderer finanzieller Mittel (vor allem Mittel aus der zweiten Reihe der gezielten längerfristigen Refinanzierungsgeschäfte) und die Kreditvergabe.
Die Zentralbanken des Euroraums – in Österreich die Oesterreichische Nationalbank (OeNB) – führen gemeinsam mit der Europäischen Zentralbank (EZB) seit Anfang 2003 viermal jährlich eine Umfrage über das Kreditgeschäft im Euroraum durch, um ihren Informationsstand über das Kreditvergabeverhalten der Banken und das Kreditnachfrageverhalten von Unternehmen und privaten Haushalten zu verbessern. Dabei wurden zuletzt 142 führende Banken aus allen Ländern des Euroraums befragt, darunter acht Institute aus Österreich.
Ab der Umfrage für das erste Quartal 2015 wird ein revidierter und erweiterter Fragebogen verwendet. Einige der aktuell erhobenen Daten sind daher erst ab 2015 verfügbar.
Kreditrichtlinien sind die internen Kriterien – sowohl die schriftlich festgelegten als auch die ungeschriebenen –, die bestimmen, unter welchen Voraussetzungen eine Bank Kredite vergeben möchte.
Kreditbedingungen sind die speziellen Verpflichtungen, auf die sich Kreditgeber und Kreditnehmer geeinigt haben (z. B. Margen, Nebenkosten, Sicherheitserfordernisse usw.).
Kreditmargen sind Aufschläge auf relevante Referenzzinssätze bzw. die Differenzen zwischen Kreditzinssätzen und Refinanzierungszinssätzen. Im Rahmen dieser Umfrage wird bei einer Verringerung der Margen von Lockerung und bei einer Erhöhung der Margen von Verschärfung gesprochen. Eine Lockerung der Margen ist für Kreditnehmer positiv, schränkt aber unmittelbar die Ertragsmöglichkeiten der Banken als Kreditgeber ein.
Saldo aus positiven und negativen Antworten: Die Anzahl der Banken, die auf eine Frage in positiver Richtung antworten (z. B. Lockerung der Margen, Steigerung der Nachfrage) abzüglich der Anzahl der Banken, die auf eine Frage in negativer Richtung antworten (z. B. Verschärfung der Margen, Rückgang der Nachfrage). Die Bezeichnungen „positiv“ und „negativ“ dienen hier als Richtungsangabe und sind in diesem Zusammenhang als wertfrei zu verstehen.
Nettoprozentsatz: Der Saldo aus positiven und negativen Antworten im Verhältnis zur Anzahl der Antworten insgesamt. Wenn z. B. von acht antwortenden Banken zwei angeben, dass die Nachfrage nach Wohnbaukrediten gestiegen ist, eine angibt, dass die Nachfrage gesunken ist und die übrigen fünf angeben, dass die Nachfrage unverändert geblieben ist, dann ergibt sich ein Saldo von plus eins bzw. ein Nettoprozentsatz von +12,5 (⅛). In diesem Beispiel gibt ein Überhang von nur einer Bank eine Nachfragesteigerung an – zu wenig, um daraus eine allgemeine Aussage abzuleiten. In einem solchen Fall muss von einer weitgehend unveränderten Situation ausgegangen werden.
Veröffentlichungshinweise: Der Artikel zur Umfrage über das Kreditgeschäft erscheint regelmäßig in der OeNB-Quartalspublikationsreihe „Statistiken – Daten und Analysen“ und wird vorab auf der OeNB-Website veröffentlicht. Dort finden sich auch weitere Informationen und Daten zu den Österreich-Ergebnissen (https://www.oenb.at/Geldpolitik/Erhebungen/umfrage-ueber-das-kreditgeschaeft.html).
Euroraum-Ergebnisse der Umfrage über das Kreditgeschäft
Die Euroraum-Ergebnisse ähneln in wesentlichen Punkten den Österreich-Ergebnissen in dieser Umfragerunde. Aggregiert über die 19 Länder des Euroraums und die 142 zuletzt teilnehmenden Banken zeigt sich für das erste Quartal 2020 ein starker Anstieg der Nachfrage nach Unternehmenskrediten. Hauptgrund dafür war der Finanzierungsbedarf für Lagerhaltung und Betriebsmittel. Für das zweite Quartal 2020 erwarten die befragten Banken einen noch stärkeren Anstieg der Kreditnachfrage seitens der Unternehmen.
Bei Wohnbaukrediten an private Haushalte soll es im Ausblick auf das zweite Quartal 2020 hingegen zu starken Nachfragerückgängen kommen, nachdem die Nachfrage im ersten Quartal 2020 noch gestiegen war. Auch bei Konsum- und sonstigen Krediten wird ein deutlicher Rückgang der Nachfrage im zweiten Quartal 2020 erwartet – wenn auch bei weitem nicht so deutlich wie bei den Wohnbaukrediten.
Detaillierte Ergebnisse und Berichte werden von der EZB auf ihrer Website veröffentlicht (https://www.ecb.europa.eu/stats/ecb_surveys/bank_lending_survey/html/index.en.html).
7 Die Umfrage wurde in der zweiten Märzhälfte 2020 durchgeführt und bezieht sich auf das erste Quartal 2020 sowie auf Erwartungen für das zweite Quartal 2020. Redaktionsschluss für sonstige Daten: 23. April 2020.
8 Oesterreichische Nationalbank, Abteilung für volkswirtschaftliche Analysen, gerald.hubmann@oenb.at.
9 Von den acht in Österreich teilnehmenden Banken wurden in dieser Umfragerunde insgesamt 1.300 Einzelantworten zum Standardteil der Umfrage (Angebot und Nachfrage im Kreditgeschäft mit Unternehmen und privaten Haushalten) erhoben. 26% dieser Einzelantworten beziehen sich auf Veränderungen bzw. Beiträge zu Veränderungen, 74% bezeichnen eine unveränderte Situation bzw. Einflussfaktoren ohne Auswirkungen. Ein höherer Prozentsatz an Veränderungen wurde zuletzt für das vierte Quartal 2011 gemeldet (26,2% bei damals fünf teilnehmenden Banken mit insgesamt 595 Einzelantworten). In den Umfragerunden dazwischen lag der Prozentsatz an Einzelantworten mit Veränderungsmeldungen im Durchschnitt bei ca. 11% und häufig auch nahe bei diesem Durchschnitt.
10 D. h. aggregiert über alle befragten österreichischen Banken.
11 Zusatzkommentare der an der Umfrage teilnehmenden Banken, die sich auf das Kreditgeschäft insgesamt beziehen, lassen darauf schließen, dass in nächster Zeit ein Sinken der Bonität der Kreditkunden und eine restriktivere Risikobeurteilung durch die Banken zu erwarten sind.
12 In der Umfrage wird nach den vollständig abgelehnten Kreditanträgen gefragt. In Tabelle 1 sind die Ergebnisse invertiert enthalten (als genehmigte Kreditanträge), um expansive Entwicklungen einheitlich mit positiven Werten bzw. restriktive Entwicklungen einheitlich mit negativen Werten darzustellen.
13 Hinweis: Grafik 1 stellt die Entwicklungen anhand des gleitenden Durchschnitts der letzten vier Quartale dar, wodurch die Ergebnisse geglättet werden. Eventuell von der Beschreibung abweichende Einzelquartalszahlen stellen daher keinen inhaltlichen Widerspruch dar.
14 Für eine Besprechung der langfristigen Entwicklung der Niveaus von Kreditrichtlinien und Kreditnachfrage in Österreich siehe den Bericht zur Umfrage in Statistiken – Daten & Analysen Q2/19 (40-52).
15 Tatsächlich zeigen sich bei den Erwartungen für die Nachfrage nach Unternehmenskrediten historische Höchstwerte der Österreich-Ergebnisse für den Standardteil der Umfrage zum Kreditgeschäft im Euroraum (Angebot und Nachfrage im Kreditgeschäft mit Unternehmen und privaten Haushalten), was das Ausmaß der Veränderung betrifft. Gemessen mit dem Diffusionsindex, der die Antworten der Banken auf der fünfstufigen Skala des Fragebogens differenziert nach der Intensität (leichte Änderungen, deutliche Änderungen) berücksichtigt, ergeben sich für die Erwartungen der Nachfrage nach kurzfristigen Unternehmenskrediten bzw. nach Krediten an kleine und mittlere Unternehmen Werte von +87,5 bzw. +85,7 (aus einem möglichen Bereich von –100 bis +100) – und damit die beiden Werte mit den größten Absolutbeträgen in allen bisherigen Umfragerunden. (Die erste Umfragerunde war jene für das vierte Quartal 2002.) Die nächstgrößten Ergebnisse (Absolutbeträge von Diffusionsindexwerten) datieren aus der Umfragerunde für das vierte Quartal 2008 (Diffusionsindex mit Werten von –80). Die häufiger verwendete Messung mit dem Nettoprozentsatz, bei dem nicht nach der Intensität unterschieden wird, was einer Erfassung der Antworten auf einer dreistufigen Skala entspricht, führt für die in dieser Fußnote angesprochenen Ergebnisse (und noch für etliche hier nicht angesprochenen Ergebnisse) zu Werten von –100 oder +100, also zu Werten an den Grenzen des möglichen Bereichs. Nähere Information zu Skala und Aggregationsmethoden sind in der Ergebnisdatei zur Umfrage zu finden (https://www.oenb.at/Geldpolitik/Erhebungen/umfrage-ueber-das-kreditgeschaeft.html).
16 Es sei auch darauf hingewiesen, dass die qualitativen Ergebnisse der Umfrage über das Kreditgeschäft hinsichtlich der Entwicklung der Kreditnachfrage – vor allem punktuell – nicht zwingend mit der Entwicklung der Kreditbestände aus der Monetärstatistik übereinstimmen müssen.
17 Zusatzkommentare der an der Umfrage teilnehmenden Banken, die sich auf das Kreditgeschäft insgesamt beziehen, lassen darauf schließen, dass in nächster Zeit ein Sinken der Bonität der Kreditkunden und eine restriktivere Risikobeurteilung durch die Banken zu erwarten sind.
18 In der Umfrage wird nach den vollständig abgelehnten Kreditanträgen gefragt. In Tabelle 2 sind die Ergebnisse invertiert enthalten (als genehmigte Kreditanträge), um expansive Entwicklungen einheitlich mit positiven Werten bzw. restriktive Entwicklungen einheitlich mit negativen Werten darzustellen.
19 Das allgemeine Zinsniveau wird seit der Umfrage für das erste Quartal 2015 als Faktor der Nachfrage erhoben.
20 Gleichzeitig mit der Senkung des Einlagensatzes wurde aber auch beschlossen, Teile der von den Banken bei der EZB gehaltenen Überschussliquidität von der Anwendung des negativen Einlagensatzes auszunehmen. Beginnend mit 30. Oktober 2019 können Banken Überschussliquidität im Ausmaß von vorerst des Sechsfachen ihrer Mindestreservepflicht zu einem Zinssatz von 0% bei der EZB halten.
21 Konsumkredite und sonstige Kredite an private Haushalte werden im Rahmen der Umfrage über das Kreditgeschäft als eine gemeinsame Kategorie abgefragt – in der Zinsstatistik sind sie getrennt ausgewiesen. Die starken Unterschiede in der Zinsentwicklung zwischen Konsumkrediten und sonstigen Krediten erschweren einen Vergleich der Ergebnisse der Umfrage mit den Ergebnissen der Zinsstatistik. Die Tatsache, dass die Zinsen für neue Konsumkredite deutlich schwächer auf den Rückgang des allgemeinen Zinsniveaus reagiert haben als die Zinsen für Wohnbaukredite (und sonstige Kredite), passt jedoch zu den Umfrageergebnissen. Nur vereinzelt schrieben die befragten Banken dem allgemeinen Zinsniveau einen belebenden Einfluss auf die Nachfrage nach Konsumkrediten und sonstigen Krediten zu.
22 Im März 2020 hat das Eurosystem aufgrund der COVID-19-Pandemie ein temporäres Notfallankaufprogramm (PEPP – Pandemic Emergency Purchase Programme) ins Leben gerufen, um den durch die Pandemie entstehenden Risiken für die geldpolitische Transmission, die Preisstabilität und die Konjunktur im Euroraum zu begegnen. Die an der Umfrage teilnehmenden Banken waren aufgerufen, die Auswirkungen dieses Programms im Rahmen der Fragen zum Ankaufprogramm mitzuberücksichtigen.
23 Um die geldpolitische Transmission über den Bankenkanal zu unterstützen, wurde mit der am 30. Oktober 2019 beginnenden Mindestreserveperiode ein zweistufiges System für die Verzinsung von Überschussreserven eingeführt, bei dem Teile der von den Banken bei der EZB gehaltenen Überschussliquidität von der Anwendung des negativen Einlagensatzes ausgenommen sind. Banken können seither Überschussliquidität im Ausmaß von vorerst des Sechsfachen ihrer Mindestreservepflicht zu einem Zinssatz von 0% bei der EZB halten.
24 Das Eurosystem führte von September 2014 bis März 2017 zwei Reihen gezielter längerfristiger Refinanzierungsgeschäfte (engl. Targeted Longer-Term Refinancing Operations) mit Laufzeiten von bis zu vier Jahren durch. Diese Geschäfte wurden beginnend mit September 2019 neu aufgelegt. In dieser dritten Reihe werden von September 2019 bis März 2021 sieben Refinanzierungsgeschäfte mit einer Laufzeit von jeweils drei Jahren durchgeführt. Die Inanspruchnahme der attraktiven Bedingungen der Geschäfte ist an die Kreditvergabe der teilnehmenden Banken gebunden, wobei die Vergabe von Wohnbaukrediten an private Haushalte nicht angerechnet wird. Damit soll die Kreditvergabe der Banken gefördert und dadurch die Erreichung der geldpolitischen Ziele des Eurosystems unterstützt werden.
Nachhaltige Investmentzertifikate und Anleihen in Österreich
Roberto Codagnone, Jacob Wagner, Jun Chao Zhan 25
Ökologisch und sozial nachhaltige Finanzprodukte gewannen in den letzten Jahren auf politischer und gesellschaftlicher Ebene zunehmend an Bedeutung. Neben dem österreichischen Nachhaltigkeitskennzeichen (UZ 49 26 ) des Bundesministeriums für Klimaschutz existieren im Ausland ebenfalls Initiativen, um nachhaltige Finanzprodukte für Investoren transparenter zu gestalten. Auf Basis der Einzelwertpapier-Depotstatistik der OeNB und Informationen der Zertifizierungs- bzw. Auskunftsstellen im In- und Ausland untersucht der vorliegende Artikel das Volumen der gekennzeichneten nachhaltigen Investmentfonds für die Jahre 2018 und 2019 27 . Das Marktvolumen der mit dem UZ 49-Kennzeichen zertifizierten inländischen Publikumsfonds 28 betrug Ende Dezember 2019 7,4 Mrd EUR. Dies entspricht etwa 7,2% des Volumens aller inländischen Publikumsfonds. Investmentzertifikate spielen in der Veranlagung von privaten inländischen Haushalten eine zunehmend wichtige Rolle. Der Anteil der gehaltenen Investmentzertifikate am gesamten Wertpapiervermögen österreichischer Haushalte stieg von 23,1% (57,3 Mrd EUR) im Jahr 2018 auf 25,1% (66,0 Mrd EUR) im Jahr 2019. Bei einer tiefergehenden Analyse dieses Trends zeigt sich zudem im Jahr 2019 eine starke Nachfrage nach Publikumsfonds, die mit Nachhaltigkeitsaspekten verknüpft sind. Der Haushaltsbestand der inländischen nachhaltigen Investmentzertifikate nach UZ 49 hat sich zwischen 2018 und 2019 von 1,5 Mrd EUR auf 2,8 Mrd EUR beinahe verdoppelt. Dies ist sowohl auf eine Zunahme der Zertifizierungen als auch auf Preiseffekte und positive Nettotransaktionen der Haushalte zurückzuführen. Im Jahr 2019 betrug der gesamte Haushaltsbestand nachhaltiger Investmentzertifikate im In -und Ausland 3,8 Mrd EUR, bzw. 6,3% der Veranlagung in Publikumsfonds. Ökologisch und sozial nachhaltige Anleihen (auch oft „Green Bonds“ genannt) bieten für Investoren eine weitere Veranlagungsmöglichkeit in nachhaltige Finanzprodukte. Die Wiener Börse bietet seit März 2018 Emittenten eine Plattform für nachhaltige Anleihen (Green and Social Bonds), die den Standards der Green Bond Principles (GBP) 29 entsprechen. Im Dezember 2019 betrug der Marktwert des Umlaufvolumens der auf dieser Plattform gelisteten inländischen Green Bonds insgesamt 3,0 Mrd EUR.
1 Einleitung
Die Finanzierung von ökologisch und sozial nachhaltigen Projekten und die Nachfrage nach den daraus folgenden Finanzprodukten gewannen in den letzten Jahren auf politischer und gesellschaftlicher Ebene zunehmend an Bedeutung. Bis heute existiert in der EU jedoch kein einheitliches Rahmenwerk hinsichtlich eines Nachhaltigkeitskonzepts im Finanzsektor, sodass einige Mitgliedsstaaten und private Institutionen in der Vergangenheit unterschiedliche Nachhaltigkeitslabels und Taxonomien mit eigenen Bestimmungskriterien erschaffen haben. Der Markt für Anleihen und Fonds für private Anleger, die derzeit „nachhaltig“, „grün“ oder ähnliche Begrifflichkeiten im Namen tragen, erscheint für Investoren deshalb oftmals intransparent und fragmentiert.
Die Europäische Kommission veröffentlichte im März 2018 einen Aktionsplan zur Finanzierung des nachhaltigen Wirtschaftswachstums in der EU. 30 Ein Vorschlag für eine Regulierung über die Einrichtung eines Rahmenwerks nachhaltiger Investitionen soll bis 2021/22 sukzessive implementiert werden. 31 Hierfür wird eine einheitliche Taxonomie zur Identifizierung von ökonomischen Aktivitäten kreiert, welche wesentlich zu den zwei in der Regulierung festgelegten Klimazielen (Klimaschutz und Anpassung an den Klimawandel) beitragen sollen. 32 Diese EU-Taxonomie stellt in Zukunft eine harmonisierte Basis mit Offenlegungspflichten für Finanzprodukte dar, die unter dem Titel „ökologisch nachhaltig“ vermarket werden sollen. 33
Derzeit bietet das österreichische Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK) ein Zertifikat für nachhaltige Finanzprodukte an (UZ 49), welches für jene Produkte vergeben wird, die sich in ausgewählten Themenbereichen hinsichtlich Nachhaltigkeit besonders auszeichnen und bestimmte Ausschlusskriterien (z. B. Atomkraft, Rüstung, fossile Brennstoffe, Gentechnik) berücksichtigen. 34 Fonds stellen dabei den größten Anteil an erhaltenen Zertifizierungen dar. Im Ausland – z. B. in Deutschland, Frankreich und Luxemburg – existieren ähnliche Initiativen, die Finanzprodukte mit Nachhaltigkeitslabels und Zertifizierungen transparenter gestalten sollen.
Die vorliegende Analyse untersucht zunächst das Marktvolumen der mit dem Nachhaltigkeitszertifikat UZ 49 gekennzeichneten Fonds zum Jahresultimo 2018 und 2019. Um eine Übersicht über die inländische private Nachfrage nach zertifizierten Fonds aus dem In -und Ausland zu erhalten, wird anschließend der inländische private Haushaltssektor in den Fokus der Analyse gerückt. Zum Abschluss wird ein kurzer Exkurs zum Thema Green Bonds unternommen und das inländische Emissionsvolumen auf der Plattform Green & Social Bonds 35 der Wiener Börse beleuchtet. Die Analyse stützt sich auf die Einzelwertpapier-Depotstatistik und die Emissionsstatistik (beide von der OeNB erhoben) sowie auf öffentlich zugängliche Informationen aus den Zertifizierungs- bzw. Auskunftsstellen für nachhaltige Finanzprodukte im In- und Ausland. Daten einer UZ 49-Zertifizierung liegen für die Jahresultimos 2018 und 2019 vor, wohingegen für zertifizierte Produkte aus dem Ausland lediglich Daten aus dem Jahr 2019 verfügbar sind.
2 Inländische Investmentzertifikate
Die inländischen Investmentfonds können nach ihrer Zugänglichkeit für bestimmte Investorengruppen eingeteilt werden. Publikumsfonds sind für alle Investorengruppen offen zugänglich, wohingegen Spezialfonds lediglich für einen beschränkten Kreis von Großanlegern konzipiert 36 sind. Der Investorenkreis eines solchen Spezialfonds besteht somit meist aus einer begrenzten Anzahl an institutionellen Anlegern. Zum Jahresultimo 2019 betrug der Marktwert inländischer Investmentzertifikate 194 Mrd EUR. 37 Davon entfielen 92,3 Mrd EUR auf Spezialfonds und 101,7 Mrd EUR auf Publikumsfonds. In der Kategorie der Spezialfonds stellen inländische Pensionskassen (19,2 Mrd EUR), Versicherungsgesellschaften (18,6 Mrd EUR) sowie sonstige nichtmonetäre Finanzinstitute (15,7 Mrd EUR) die größten Gläubigergruppen dar, wobei Pensionskassen fast ausschließlich (zu 98,7%) in Spezialfonds investieren. Innerhalb der Kategorie der Publikumsfonds stellen die privaten Haushalte die größte Gläubigergruppe dar (42 Mrd EUR bzw. 91,7% der von den Haushalten gehaltenen Investmentzertifikate). Neben den privaten Haushalten bestehen die inländischen Fonds-in-Fonds-Veranlagungen ebenfalls zu einem Großteil aus Publikumsfonds (17,6 Mrd EUR bzw. 66,1% der von den Fonds gehaltenen Investmentzertifikate).
Gläubiger | Spezialfonds | Publikumsfonds | Gesamt |
---|---|---|---|
Endstand zum Marktwert bewertet in Mio EUR | |||
Monetäre Finanzinstitute | 5.774 | 1.539 | 7.313 |
Investmentfonds | 9.027 | 17.606 | 26.632 |
Versicherungen | 18.599 | 10.499 | 29.098 |
Pensionskassen | 19.207 | 268 | 19.475 |
Sonstige nichtmonetäre Finanzinstitute1 | 15.715 | 2.409 | 18.124 |
Staat | 9.613 | 949 | 10.562 |
Nichtfinanzielle Unternehmen | 6.811 | 4.717 | 11.528 |
Private Haushalte | 3.782 | 41.773 | 45.555 |
Private Organisationen ohne Erwerbszweck | 1.345 | 1.429 | 2.774 |
Ausland | 2.434 | 20.514 | 22.948 |
Gesamt | 92.306 | 101.704 | 194.010 |
Quelle: OeNB. | |||
1 Entspricht den ESVG 2010 Sektoren S.125, S.126 & S.127. |
Um die private Nachfrage nach ökologisch nachhaltigen Investmentzertifikaten zu untersuchen, wird im anschließenden Teil des Kapitels auf jenen Anteil der Publikumsfonds näher eingegangen, welcher mit dem Umweltzeichen für nachhaltige Finanzprodukte (UZ 49) des Bundesministeriums für Klimaschutz (BMK) gekennzeichnet wurde.
3 Ökologisch und sozial nachhaltige inländische Investmentzertifikate
Das österreichische Umweltzeichen für nachhaltige Finanzprodukte (UZ 49) wurde im Jahr 2004 eingeführt und ist eines der ersten dieser Zertifikate im europäischen Raum. Das Umweltzeichen UZ 49 kennzeichnet jene Finanzprodukte, die ökologisch und sozial nachhaltiger sind als vergleichbare Produkte in derselben Kategorie (Best in Class). In Bezug auf Fonds werden Anlagepolitik, Auswahlkriterien, Erhebungs-, Bewertungs- und Auswahlprozess für die nachhaltigen Anlageprodukte von der Prüfstelle mit Hilfe eines Punktesystems bewertet. Für Investitionen in Unternehmen werden beispielsweise die Themengebiete Corporate Governance, Unternehmenspolitik, Management, Umwelt, Klima und Anspruchsgruppen evaluiert. Um eine Zertifizierung zu erhalten, muss hierzu eine bestimmte Anzahl an Mindestpunkten erreicht werden. 38 Für die Evaluation der mit dem UZ 49 gekennzeichneten inländischen Publikumsfonds zum Jahresultimo 2019 und 2018 wird auf die Einzelwertpapier-Depotstatistik der OeNB zurückgegriffen und diese mit Daten der Vereinigung Österreichischer Investmentgesellschaften (VÖIG) 39 zu den beiden Stichtagen angereichert.
Dezember 2019 | Zertifiziert nach UZ 49 | Sonstige Fonds | Anteil UZ 49-Fonds |
---|---|---|---|
Endstand zum Marktwert bewertet
in Mio EUR |
pro Kategorie
in % |
||
Gesamt | 7.372 | 94.332 | 7,25 |
Aktienfonds | 1.621 | 18.233 | 8,17 |
Rentenfonds | 1.879 | 36.762 | 4,86 |
Immobilienfonds | 0 | 8.422 | 0,00 |
Hedgefonds | 80 | 58 | 57,64 |
Mischfonds | 3.792 | 30.661 | 11,01 |
Andere | 0 | 195 | 0,00 |
Dezember 2018 | |||
Gesamt | 4.425 | 85.516 | 4,92 |
Aktienfonds | 903 | 14.942 | 5,70 |
Rentenfonds | 1.853 | 36.832 | 4,79 |
Immobilienfonds | 0 | 7.678 | 0,00 |
Hedgefonds | 68 | 58 | 54,23 |
Mischfonds | 1.602 | 25.894 | 5,82 |
Andere | 0 | 112 | 0,00 |
Quelle: OeNB, VÖIG. |
Gläubiger | Zertifiziert nachUZ 49 | Sonstige Fonds | Anteil UZ 49-Fonds pro Sektor |
---|---|---|---|
Endstand zum Marktwert bewertet
in Mio EUR |
in % | ||
Monetäre Finanzinstitute | 38 | 1.502 | 2,44 |
Investmentfonds | 1.198 | 16.407 | 6,81 |
Versicherungen | 157 | 10.342 | 1,49 |
Pensionskassen | 1 | 267 | 0,47 |
Sonstige nichtmonetäre Finanzinstitute1 | 209 | 2.200 | 8,67 |
Staat | 75 | 874 | 7,89 |
Nichtfinanzielle Unternehmen | 178 | 4.540 | 3,77 |
Private Haushalte | 2.808 | 38.965 | 6,72 |
Private Organisationen ohne Erwerbszweck | 470 | 959 | 32,87 |
Ausland | 2.239 | 18.275 | 10,91 |
Gesamt | 7.372 | 94.332 | 7,25 |
Quelle: OeNB, VÖIG. | |||
1 Entspricht den ESVG 2010 Sektoren S.125, S.126 & S.127. |
Das Marktvolumen dieser zertifizierten Investmentprodukte betrug Ende Dezember 2019 7,4 Mrd EUR bei einer Anzahl von 67 zertifizierten Publikumsfonds. Dies entspricht etwa 7,2% des Volumens aller inländischen Publikumsfonds. Der Vergleichswert aus dem Vorjahr betrug etwa 4,4 Mrd EUR bzw. 4,9% des Gesamtvolumens der Publikumsfonds bei 43 Zertifizierungen. Ein signifikanter Zuwachs hinsichtlich des Anteils der gekennzeichneten Fonds konnte innerhalb der Mischfonds festgestellt werden. Während der Anteil der nachhaltigen Fonds innerhalb der Kategorie Mischfonds im Jahr 2018 noch 5,8 % bzw. 1,6 Mrd EUR betragen hatte, stieg dieser 2019 auf 11,0% bzw. 3,8 Mrd EUR. Die höchste prozentuelle Konzentration der mit dem UZ 49 gekennzeichneten Fonds war aufgrund des niedrigen Gesamtvolumens innerhalb der Kategorie der Hedgefonds zu finden (57,6% im Jahr 2019). Neben den Mischfonds konnten auch die Aktienfonds den Anteil der nachhaltig gekennzeichneten Produkte erhöhen. Deren Anteil stieg von 5,7% im Jahr 2018 (903 Mio EUR) auf 8,2% (1,6 Mrd EUR) im Jahr 2019. Immobilienfonds wurden laut VÖIG bis zum Jahresultimo 2019 nicht mit dem Umweltkennzeichen UZ 49 versehen.
Bei Betrachtung der Investorengruppen inländischer Publikumsfonds nach ihrem Anteil der mit dem UZ 49 gekennzeichneten Finanzprodukte in ihrem Fondsbestand zum Jahresultimo 2019 geht hervor, dass der Sektor „Private Organisationen ohne Erwerbszweck“ mit einem Anteil in Höhe von 32,9% (470 Mio EUR von 1,4 Mrd EUR an gehaltenen inländischen Publikumsfonds) hervorsticht. Absolut betrachtet stellen die privaten Haushalte mit 2,8 Mrd EUR die wichtigste Gruppe inländischer Investoren in nachhaltige Investmentzertifikate dar (38% des Gesamtvolumens der UZ 49-Fonds). Dies entspricht einem Anteil von etwa 6,7% der gehaltenen inländischen Publikumsfonds im Sektor der privaten Haushalte.
Während die meisten institutionellen Anleger hauptsächlich Spezialfonds bevorzugen, finden die inländische Fonds-in-Fonds-Veranlagungen größtenteils in Publikumsfonds statt. Bei einem Bestandsvolumen von 17,6 Mrd EUR werden hiervon 1,2 Mrd EUR (6,8 %) an mit dem UZ 49 gekennzeichneten Fonds gehalten. Institutionelle Anleger, wie beispielweise Versicherungsgesellschaften und Pensionskassen, weisen in ihrem Portfolio hingegen nur einen vernachlässigbar geringen Anteil an nachhaltig gekennzeichneten Publikumsfonds auf.
4 Die Wertpapierveranlagung inländischer Haushalte
2018 | 2019 | |||
---|---|---|---|---|
Wert | Anteil | Wert | Anteil | |
in Mio EUR | in % | in Mio EUR | in % | |
Verzinsliche Wertpapiere | 29.230 | 11,78 | 28.494 | 10,68 |
Börsennotierte Aktien | 22.387 | 9,02 | 27.318 | 10,24 |
Nichtbörsennotierte Aktien | 2.944 | 1,19 | 3.109 | 2,47 |
Sonstige Anteilsrechte | 136.271 | 54,93 | 138.351 | 51,87 |
Investmentzertifikate | 57.263 | 23,08 | 65.995 | 24,74 |
Quelle: OeNB. |
Daten der gesamtwirtschaftlichen Finanzierungsrechnung zeigen die zunehmende Bedeutung von Investmentzertifikaten im Rahmen der Wertpapierveranlagung österreichischer Haushalte. 40 Wie Tabelle 4 zeigt, ist der Anteil der gehaltenen Investmentzertifikate am gesamten Wertpapiervermögen österreichischer Haushalte von 23,1% (2018) auf 25,1% (2019) gestiegen. Dies bedeutet in Absolutwerten einen Anstieg von 57,3 Mrd EUR auf 66,0 Mrd EUR. Das hohe Wachstum ist einerseits durch Preis- und Wechselkurseffekte (+6,3 Mrd EUR im Jahr 2019) bedingt und andererseits auf positive Nettotransaktionen (+2,6 Mrd EUR) zurückzuführen. Der Trend, verzinsliche Wertpapiere abzustoßen (–0,9 Mrd EUR Nettotransaktionen im Jahr 2019) und in Investmentzertifikate zu investieren, zeigte sich bereits in der Vergangenheit. 41 So ist der Bestand von verzinslichen Wertpapieren – gehalten von österreichischen Haushalten – in Höhe von 29,2 Mrd EUR vom Jahresultimo 2018 auf 28,5 Mrd EUR zum Jahresultimo 2019 gesunken.
5 Entwicklung nachhaltiger Investmentzertifikate inländischer Haushalte
In diesem Teil der Analyse wird untersucht, ob Nachhaltigkeitskriterien bei der Auswahl der Investmentzertifikate eine zunehmend wichtige Rolle für den Haushaltssektor spielen. Der überwiegende Teil der von Haushalten zum Jahresultimo 2019 gehaltenen inländischen Investmentfonds sind Publikumsfonds (41,8 Mrd EUR). Tabelle 5 geht auf die von privaten Haushalten gehaltenen inländischen Publikumsfonds näher ein und stellt die Bestandsveränderung der mit dem UZ 49 zertifizierten Fonds jener der sonstigen nicht-zertifizierten Fonds gegenüber.
2018 | 2019 | |||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Netto-transaktionen | Preiseffekte |
Relative Preis-
effekte |
Bestände | Netto-transaktionen | Preiseffekte | Relative Preis-effekte | Bestände | |
in Mio EUR | in % | in Mio EUR | in Mio EUR | in % | in Mio EUR | |||
UZ 49-zertifiziert | 241 | –80 | –5,48 | 1.464 | 750 | 248 | 8,84 | 2.808 |
Sonstige Fonds | 689 | –2.687 | –7,54 | 35.645 | 611 | 3.177 | 8,15 | 38.965 |
Gesamtbestand | 930 | –2.767 | –7,46 | 37.109 | 1.360 | 3.425 | 8,20 | 41.773 |
Quelle: OeNB, VÖIG |
Betrachtet man zunächst die Bestände, so zeigt sich, dass die Zertifikate mit Umweltzeichen UZ 49 nur einen kleinen Anteil am Gesamtvolumen zum Jahresultimo 2018 ausmachen (Jahresultimo 2018: 1,5 Mrd EUR). Dem anteilig niedrigen Bestand stehen jedoch schon 2018 hohe Nettotransaktionen gegenüber (241 Mio EUR), die einen Trend in Richtung nachhaltiger Investmentzertifikate erkennen lassen. 2019 haben die Nettozukäufe der mit dem UZ 49 zertifizierten Investmentzertifikate mit 750 Mio EUR die Nettozukäufe der sonstigen Fonds (611 Mio EUR) überholt. Der Bestand dieser nachhaltigen Anlagekategorie hat sich unter Einbeziehung der Preiseffekte, Nettotransaktionen und Zunahme an Zertifizierungen von 2018 auf 2019 auf 2,8 Mrd EUR beinahe verdoppelt.
Die Bestandsveränderung lässt sich auf eine Kombination aus Nachfrageeffekt und Angebotseffekt zurückführen. Die Zahl der zertifizierten Fonds ist von 2018 auf 2019 gestiegen (von 43 auf 67 zertifizierte Fonds). Die Zuordnung zu einem zertifizierten bzw. sonstigen Fonds erfolgt in der vorliegenden Analyse zum jeweiligen Jahresultimo. 42
Ein Blick auf die relativen Preiseffekte der beiden Anlagekategorien (gemessen durch die über den Jahreszeitraum kumulierte Preiseffekte anteilig am Bestandsvolumen zum Jahresultimo) zeigt, dass nachhaltige Investments der Haushalte nicht zulasten der Kursgewinne gehen. Die Kursverluste aus dem Jahr 2018, größtenteils ausgelöst durch die Handelsspannungen zwischen den USA und China, lagen mit –5,5% unter jenen der nicht zertifizierten Investmentzertifikate (–7,5%). Auch 2019 performten die mit dem UZ 49 zertifizierten Fonds mit +8,8% etwas besser als die sonstigen nicht-zertifizierten Fonds (+8,2%).
2019 | ||||
---|---|---|---|---|
Nettotransaktionen | Preiseffekte | relative Preiseffekte | Bestände | |
in Mio EUR | in % | in Mio EUR | ||
Nachhaltig zertifizierte Fonds | 169 | 129 | 13,24 | 977 |
Sonstige Fonds | 1.073 | 2.260 | 13,00 | 17.385 |
Gesamtbestand | 1.242 | 2.389 | 13,01 | 18.362 |
Quelle: OeNB, VÖIG | ||||
Anmerkung: Zur besseren Vergleichbarkeit sind nur jene Länder enthalten, für die eine Unterscheidung zertifiziert/nicht zertifiziert möglich war (Belgien, Irland, Luxemburg, Frankreich, Liechtenstein, Schweiz und Deutschland) – diese machen jedoch einen Großteil aller ausländischen Bestände aus (99 % des gehaltenen Bestandsvolumens im Ausland). |
Neben dem österreichischen UZ 49-Kennzeichen existieren im Ausland 43 , unter anderem in Deutschland (FNG-Siegel), Frankreich (GreenFin Label) und Luxemburg (Luxflag Climate Finance Label), ebenfalls nationale Nachhaltigkeitsinitiativen. Diese Finanzprodukte werden auf Basis von sogenannten Enviromental, Social & Governance-Ratings (ESG) oder fokussieren sich auf ökologische Nachhaltigkeitskriterien unter Berücksichtigung bestimmter Ausschlusskriterien. Das FNG (Forum Nachhaltige Geldanlagen) veröffentlicht gemeldete Informationen zu Nachhaltigkeitsprofilen der Fonds auf Basis von ESG-Beurteilungen. 44 Das GreenFin Label 45 wird an ökologisch nachhaltige Investmentfonds vergeben und das LuxFlag Label vergibt zwei unterschiedliche Zertifizierungen basierend auf ESG- und ökologischen Kriterien (Luxflag Enviro 46 bzw. ESG Label 47 ). Die nachfolgende Untersuchung der von Haushalten gehaltenen ausländischen Investmentfonds stützt sich auf die Datenbasis der oben genannten Nachhaltigkeitsinitiativen. Die Verfügbarkeit der Daten beschränkt sich hierbei auf den Jahresultimo 2019.
Tabelle 6 zeigt hinsichtlich ausländischer Investmentzertifikate eine große Ähnlichkeit zu den inländischen Fonds. Auch hier werden mit einem Nachhaltigkeitskennzeichen zertifizierte Investmentfonds, gemessen am bisherigen Bestand, stark nachgefragt (Nettotransaktionen in Höhe von 169 Mio EUR). Der Bestand (1,0 Mrd EUR) zertifizierter Investmentzertifikate lag aber dennoch deutlich unter dem der sonstigen Fonds (17,4 Mrd EUR). Die relativen Preiseffekte der zertifizierten Fonds lagen mit +13,2 % knapp über denen der sonstigen Fonds (+13,0%) und zeigen, dass sich auch im Ausland Nachhaltigkeitszertifizierung und positive Kursentwicklungen keineswegs ausschließen.
Bei einer Gesamtbetrachtung der Haushaltsbestände im In- und Ausland ergibt sich im Jahr 2019 somit ein Volumen von 3,8 Mrd EUR an Investmentzertifikaten (oder 6,3% der Veranlagung in Publikumsfonds) mit ausgewiesenen Nachhaltigkeitsaspekten.
6 Ökologisch und sozial nachhaltige Anleihen
Ökologisch und sozial nachhaltige Anleihen (auch oft „Green Bonds“ genannt) sind neben einer nachhaltigen Fondsveranlagung eine weitere Möglichkeit für Anleger, eine nachhaltige und ökologisch positive Entscheidung am Finanzmarkt zu treffen. Eine Standardisierung auf den internationalen Märkten zeichnet sich seit 2014 in Folge der Einführung der Green Bond Principles (GBP) durch die International Capital Market Association 48 (ICMA) ab. Bei den GBP handelt es sich um eine freiwillige Kennzeichnung, welche Emittenten zu mehr Transparenz, Offenlegung und hochwertigerem Reporting bezüglich der Anleihen motivieren soll.
Die GBP bestehen aus vier Kernkomponenten:
- Nutzung der Erlöse: Die erzielten Erlöse werden exklusiv für ökologisch nachhaltige Projekte eingesetzt (direkt oder durch Re-Finanzierung). Es werden Projekte anerkannt, welche unter die Themenstellungen Klimawandel, Erhaltung der natürlichen Ressourcen, Biodiversität und Vermeidung und Verminderung der Umweltverschmutzung fallen.
- Projektevaluation und Projektauswahl: Der Emittent sollte die Projektauswahl und den Evaluationsprozess hinsichtlich des Beitrages zu den anerkannten Themenstellungen klar kommunizieren.
- Verwaltung der Erlöse: Die erzielten Erlöse sollten über ein separates Konto verwaltet werden.
- Reporting: Eine jährliche Veröffentlichung zur Verwaltung und Verteilung der Erlöse für die ausgewählten Projekte ist vorgesehen.
Es wird des Weiteren empfohlen, auf externe Reviews bzw. Audits zurückzugreifen, um die Einhaltung der vier Kernkomponenten der GBP zu gewährleisten.
Emissionen nach den GBP sind auf einschlägigen internationalen Plattformen, wie beispielsweise Climate Bond Initiative 49 , sowie auf den nationalen Börsen, sofern ein eigenes Marktsegment vorhanden, aufgelistet. 50 Ein eigenes Marktsegment „Green and Social Bonds“ wurde im März 2018 an der Wiener Börse geschaffen 51 , während vergleichbare Initiativen in Oslo, Stockholm oder London bereits 2015 gestartet wurden 52 . Bei der Kategorisierung der Anleihen im Bereich Green and Social Bonds orientiert sich die Wiener Börse an den GBP der ICMA. Zum Stand 31. März 2020 führte die Wiener Börse insgesamt 24 inländische Emissionen auf ihrer Plattform an. 53
Durch die Etablierung der Green and Social Bonds-Plattform an der Wiener Börse wird versucht, verstärkt Bewusstsein für nachhaltige Anleihen bei Emittenten und Investoren zu schaffen. Seit der Gründung des Marktsegments im März 2018 wurden bis zum Jahresultimo 2019 zusätzlich zu den bereits emittierten Green Bonds weitere 1,8 Mrd EUR an nachhaltigen Anleihen nach GBP-Kriterien emittiert. Im Dezember 2019 betrug das inländische Umlaufvolumen der auf der Plattform gelisteten Green Bonds insgesamt 2,97 Mrd EUR zum Marktwert bzw. 2,93 Mrd EUR zum Nominalwert. 54 Davon entfielen 2,38 Mrd EUR auf Bankenemissionen und 555 Mio EUR auf Emissionen im Sektor der nichtfinanziellen Unternehmen. Nationale Initiativen zur Förderung von Emissionen und Veranlagung ökologisch nachhaltiger Anleihen gewannen in den letzten Jahren an Bedeutung. 55 Beispielsweise wird in Österreich derzeit das Pilotprojekt „Austrian Green Bonds“ zum Ausbau erneuerbarer Energieträger im Regierungsprogramm 2017–2022 evaluiert. 56
Das gelistete Emissionsvolumen wurde mit 2,3 Mrd EUR hauptsächlich von ausländischen Investoren gehalten. Inländische Investoren waren hauptsächlich Investmentfonds und Banken mit einem Bestandsvolumen von 292 Mio EUR bzw. 280 Mio EUR. Österreichische private Haushalte hielten etwa 45 Mio EUR der auf der Plattform gelisteten inländischen Green Bonds.
Eine Harmonisierung der Standards, ähnlich wie bei den Fonds, wird ebenfalls für ökologisch nachhaltige Anleihen im Rahmen des EU-Aktionsplans zur Finanzierung des nachhaltigen Wirtschaftswachstums durch den sogenannten EU Green Bond Standard 57 angestrebt. Die Initiative plant eine nicht-bindende Norm einzuführen, welche basierend auf der EU-Taxonomie-Regulierung umfassende Transparenzrichtlinien für die Emission der mit „grün“ betitelten Anleihen vorsieht. Darüber hinaus ist eine Akkreditierung durch eine externe Institution bei Anwendung des EU Green Bond Standards verpflichtend vorgeschrieben.
7 Zusammenfassung
Die zunehmende Bedeutung von ökologisch und sozial nachhaltigen Finanzprodukten spiegelt sich auch in Österreich wider. Neben dem österreichischen UZ 49-Kennzeichen existieren im Ausland ebenfalls nationale Nachhaltigkeitsinitiativen, die auf Basis von ökologischen und sozialen Nachhaltigkeitskriterien freiwillige Kennzeichnungen vornehmen. In der Kategorie der Publikumsfonds stellten die privaten Haushalte, gefolgt von Fonds-in-Fonds-Veranlagungen, die größte inländische Gläubigergruppe der mit dem Nachhaltigkeitskennzeichen UZ 49 zertifizierten Fonds dar. Mischfonds wiesen dabei das höchste Volumen innerhalb der zertifizierten Fonds aus. Trotz des noch geringen Bestandsvolumens der Haushalte haben die Nettotransaktionen der gehaltenen zertifizierten Publikumsfonds jene der sonstigen nicht-zertifizierten im Jahr 2019 übertroffen. Gemessen an den relativen Preiseffekten zeigte sich, dass der Nachhaltigkeitsaspekt im Untersuchungszeitraum nicht auf Kosten der Veranlagungsgewinne ging. Ökologisch und sozial nachhaltige Anleihen auf der Plattform der Wiener Börse „Green and Social Bonds“ bestanden 2019 hauptsächlich aus Bankenemissionen, wobei der Großteil dieser Emissionen von ausländischen Investoren gehalten wird. Es ist zu erwarten, dass zukünftige Initiativen im Bereich Green Bonds die Harmonisierung und Entwicklung ökologisch nachhaltiger Anleihen weiter forcieren werden.
25 Oesterreichische Nationalbank, Abteilung Statistik – Außenwirtschaft, Finanzierungsrechnung und Monetärstatistiken, roberto.codagnone@oenb.at , jacob.wagner@oenb.at , junchao.zhan@oenb.at.
26 Mit dem Umweltzeichen (UZ) 49 gekennzeichnete nachhaltige Finanzprodukte sind jene, die aufgrund ihrer Veranlagungsstrategie und Managementprozesses die umweltverträglichere und sozialere Alternative zu vergleichbaren Produkten am Markt darstellen (Best in Class). Die Zertifizierung muss freiwillig von den Emittenten beantragt werden. Nicht zertifizierte Finanzprodukte können daher ebenfalls Nachhaltigkeitsaspekte enthalten.
27 Im Jahr 2018 waren 43 Fonds, im Jahr 2019 67 Fonds zertifiziert.
28 Publikumsfonds sind Investmentfonds, die für alle Investorengruppen offen zugänglich sind und keine Spezialfonds gemäß InvFG 2011, § 163 darstellen.
29 Bei den GBP handelt es sich um eine freiwillige Kennzeichnung für nachhaltige Anleihen, wobei der Emittent sich verpflichtet, die erzielten Emissionserlöse für das zugeordnete Projekt getrennt zu verwalten.
33 Finanzprodukte vermarktet von Portfoliomanagement, UCITS-Fonds (Undertaking for Collective Investments in Transferable Securities), Alternative Investmentfonds (AIFs), Versicherungen und Pensionsfonds. Die Taxonomie gilt für Banken nur auf freiwilliger Basis.
36 Spezialfonds gemäß InvFG 2011, § 163.
37 Exklusive Volumina registrierter alternativer Investmentfonds nach AIFMG 2018, § 1 Abs. 5.
38 Für eine detaillierte Beschreibung des Evaluierungsprozesses siehe: https://www.umweltzeichen.at/file/Richtlinie/UZ%2049/Long/UZ49_R5a_Sustainable%20Financial%20Products_2020_EN.pdf .
40 Private Haushalte nach ESVG Sektor S.14.
42 Aufgrund der Jahresbetrachtung wird ein nicht zertifizierter Fonds im 2018, welcher im Jahr 2019 unterjährig zertifiziert wurde, gänzlich dem Jahr 2019 zugeordnet. Die berechneten Nettotransaktionen und Preiseffekte werden über einen jährlichen Betrachtungszeitraum aggregiert. Somit werden beispielsweise bei einem unterjährigen Wechsel von einem sonstigen zu einem zertifizierten Fonds alle bis zu dem Zertifizierungszeitpunkt errechneten bestandsverändernden Effekte (Nettotransaktionen und Preiseffekte) der Kategorie der zertifizierten Fonds zum Jahresultimo zugerechnet. Dadurch entstehen leichte Unschärfen in der periodengerechten Abgrenzung. 6 der 27 Neuzertifizierungen im Jahr 2019 entfielen auf Neuemissionen (6,2 % des Endbestandes im Jahr 2019), für die dieses Abgrenzungsproblem definitiv nicht besteht. Fast alle bereits im Jahr 2018 zertifizierten Fonds waren im Jahr 2019 weiterhin in der Kategorie enthalten (77,6 % des Endbestandes im Jahr 2019), wodurch die Abgrenzung für diese Einheiten ebenfalls korrekt dargestellt wurde.
45 https://www.ecologique-solidaire.gouv.fr/sites/default/files/Label_TEEC_Criteria%20Guidelines.pdf .
46 https://www.luxflag.org/media/pdf/criteria_procedures/ENV--Label-Eligibility-Criteria-16062016.pdf .
47 https://www.luxflag.org/media/pdf/criteria_procedures/LuxFLAG_ESG_Label_Eligibility_Criteria_June2016.pdf .
51 https://www.wienerborse.at/marktdaten/anleihen/suche/?c7928%5BWBAG__ID_BOND_TYPE%5D=1013 (Abrufdatum: 31.03.2020, Filter: Herkunftsland = „Österreich“).
52 Die erste grüne Emission eines österreichischen Unternehmens aus dem nichtfinanziellen Sektor fand 2014 statt. Die erste grüne Emission aus dem Bankensektor im Jahr 2017.
53 Davon befanden sich 22 Anleihen im Dezember 2019 im Umlauf, zwei neue Emissionen wurden zwischen dem Jahresultimo 2019 und dem 1. Quartal 2020 getätigt.
54 Hier wird darauf hingewiesen, dass GBP eine freiwillige Auszeichnung darstellt. Nicht mit GBP ausgezeichnete Emissionen, die hier nicht erfasst sind, können daher ebenfalls Nachhaltigkeitsaspekte enthalten.
Entwicklung der europäischen börsennotierten Konzerne 2018
Birgit Bernhard 58
Die Ertragskraft der analysierten europäischen Konzerne zeigte 2018 erstmals nach vier Jahren einen Rückgang. Während das aggregierte Umsatzwachstum noch bei 2,6% lag, zeigten sowohl das Betriebs- als auch das Vorsteuerergebnis deutliche Rückgänge um –4,0% bzw. –5,3%.
Die Rentabilität (gemessen am Betriebsergebnis im Verhältnis zum Umsatz) war ebenfalls rückläufig, wobei vor allem in den Sektoren Energie und Industrie eine schwache Entwicklung zu beobachten war. Im Ländervergleich rutschten im Jahr 2018 die österreichischen Konzerne bei einer gegenüber dem Vorjahr geringeren Rentabilität vom fünften auf den sechsten Platz ab. Während das Eigenkapital der europäischen Konzerne trotz geringerer, aber dennoch positiver Ergebnisse einen weiteren Zuwachs verzeichnete, ging die Eigenkapitalquote der österreichischen Konzerne aufgrund der überproportional gestiegenen Bilanzsummen zurück. Die Fremdfinanzierung der Unternehmen in den meisten Ländern erfolgte über Anleihen. Bei den österreichischen Konzernen dominierten wie im Vorjahr auch 2018 die Bankkredite als primäre Finanzierungsquelle, allerdings nur noch knapp vor den Anleihen. Die Finanzverschuldung nach Abzug der liquiden Mittel zeigte sowohl auf europäischer Ebene als auch für die österreichischen Konzerne eine leicht erhöhte Tendenz. Ebenso verhielt es sich mit der ermittelten Zinsbelastung auf Finanzverbindlichkeiten. Die Analyse basiert auf den Jahresabschlussdaten von nichtfinanziellen börsennotierten Konzernen von insgesamt neun Ländern (Österreich, Belgien, Frankreich, Deutschland, Griechenland, Italien, Portugal, Spanien und Türkei).
1 Hintergrund und Datenbasis
Die Analyse basiert auf dem Bericht „European non-financial listed groups: Analyses of 2018 data“, der von der Arbeitsgruppe ERICA (European Records of IFRS Consolidated Accounts) erstellt wurde und seit dem 27.02.2020 auf der Website des ECCBSO 59 (www.eccbso.org) abrufbar ist. Mit Hilfe eines einheitlichen IFRS 60 -Bilanzerfassungsschemas werden die Jahresabschlussdaten nichtfinanzieller börsennotierter Konzerne der einzelnen Mitgliedsländer (Österreich, Belgien, Frankreich, Deutschland, Griechenland, Italien, Portugal, Spanien und Türkei) erfasst und anschließend Analysen u. a. zu den Themenbereichen Profitabilität und Finanzierungsstruktur aufbereitet.
Anmerkung: Vor dem Hintergrund der aktuellen COVID-19-Pandemie ist anzumerken, dass deren Auswirkung auf die Unternehmen frühestens in den finalen Jahresabschlüssen ab dem Stichtag 31.12.2019 ersichtlich sein wird. Aufgrund gesetzlicher Bestimmungen sind diese jedoch zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht verfügbar. Darüber hinaus kam es, einer Empfehlung der ESMA (European Securities and Markets Authority) folgend, in Österreich sowie auch in anderen europäischen Ländern zu temporären Erleichterungen im Zusammenhang mit den Publikationsfristen von Jahresabschlüssen börsennotierter Unternehmen. Eine folglich verzögerte Publikation des zugrundeliegenden Berichts seitens der ERICA-Arbeitsgruppe in Bezug auf die Daten des Jahres 2019 ist aus heutiger Sicht nicht auszuschließen. Infolgedessen kann die vorliegende Analyse insbesondere auch als Beschreibung der Ausgangssituation vor der COVID-19-Pandemie durchaus Informationsrelevanz haben.
Für das Geschäftsjahr 2018 umfasst die ERICA-Datenbank Daten zu rund 970 Konzernen mit einem Gesamtumsatz von 4,5 Billionen EUR und einer aggregierten Bilanzsumme von 7,7 Billionen EUR (Tabelle 1).
Der Abdeckungsgrad der in ERICA erfassten Konzerne, gemessen an der Gesamtzahl der gelisteten nichtfinanziellen Konzerne in den jeweiligen Ländern, variiert zwischen 100% (Portugal und Belgien) und 13% (Türkei), wobei die Türkei erstmalig im Datensatz enthalten ist. Zieht man den Umsatz als Vergleichsgröße heran, so liegt der Abdeckungsgrad zwischen 100% und 72%, sodass man grundsätzlich von einer soliden Repräsentativität des Datensatzes sprechen kann. Wesentliche Einschränkungen ergeben sich diesbezüglich allerdings für den türkischen Datensatz, der eine Selektion der besten Konzerne des Landes darstellt (Grafik 1).
Eine Betrachtung auf Länderebene zeigt, dass der Einfluss Deutschlands und Frankreichs auf den aggregierten Datensatz sehr stark ist: Fast 50% der Konzerne bzw. rund 72% des aggregierten Umsatzes entfallen auf diese beiden Länder (Tabelle 1). Dominant ist der Einfluss großer Konzerne, die über 90% des Umsatzes und der Bilanzsumme aufweisen. Nach Branchen segmentiert ist der Sektor Industrie am stärksten vertreten (rund 46% des Umsatzes).
Hinsichtlich der sektoralen Verteilung (bezogen auf den Umsatz) bietet sich für die partizipierenden Länder ein unterschiedliches Bild: Im Datensatz von Belgien, Deutschland, Österreich und Frankreich ist der industrielle Sektor anteilsmäßig am größten (Grafik 2), in jenem von Italien, Griechenland, Portugal und der Türkei der Sektor Energie und im Datensatz von Spanien entfällt auf den Sektor Dienstleistungen der höchste Anteil.
Länder | Konzerne | Bilanzsumme | Umsatz | |||
---|---|---|---|---|---|---|
Anzahl | in % | in Mrd EUR | in % | in Mrd EUR | in % | |
AT | 41 | 4,2 | 144,9 | 1,9 | 100,0 | 2,2 |
BE | 73 | 7,5 | 335,1 | 4,3 | 148,3 | 3,3 |
FR | 269 | 27,6 | 2.677,4 | 34,7 | 1.583,9 | 34,9 |
DE | 180 | 18,5 | 2.640,3 | 34,2 | 1.692,9 | 37,3 |
GR | 50 | 5,1 | 62,7 | 0,8 | 49,5 | 1,1 |
IT | 181 | 18,6 | 901,6 | 11,7 | 363,1 | 8,0 |
PT | 33 | 3,4 | 97,5 | 1,3 | 69,1 | 1,5 |
ES | 110 | 11,3 | 726,1 | 9,4 | 410,9 | 9,1 |
TR | 37 | 3,8 | 131,3 | 1,7 | 116,0 | 2,6 |
Sektoren | ||||||
Industrie | 427 | 44,0 | 3.424,0 | 44,5 | 2.087,8 | 46,4 |
Energie | 66 | 6,8 | 1.825,8 | 23,7 | 995,0 | 22,1 |
Bausektor | 49 | 5,0 | 316,9 | 4,1 | 223,4 | 5,0 |
Dienstleistungen | 429 | 44,2 | 2.126,4 | 27,6 | 1.196,2 | 26,6 |
Konzerngröße (Umsatz) | ||||||
Kleine Konzerne (<250 Mio EUR) | 371 | 38,2 | 136,3 | 1,8 | 34,8 | 0,8 |
Mittlere Konzerne (250 Mio EUR bis 1,5 Mrd EUR) | 293 | 30,2 | 431,4 | 5,6 | 206,5 | 4,6 |
Große Konzerne (>1,5 Mrd EUR) | 307 | 31,6 | 7.127,7 | 92,6 | 4.262,8 | 94,6 |
Summe1 | 971 | 100,0 | 7.695,4 | 100,0 | 4.504,1 | 100,0 |
Quelle: ERICA Datenbank 2018. | ||||||
1 Die Gesamtzahl der Konzerne nach Ländern weicht geringfügig von der angeführten Summe ab, da Konzernverflechtungen zwar auf Sektor- und Größenebene, nicht jedoch auf Länderebene eliminiert werden. |
Im Datensatz der österreichischen börsennotierten Konzerne ist durch ein Öl- und Gasunternehmen, das mit fast 23 Mrd EUR Umsatz im Jahr 2018 alleine rund ein Fünftel des Gesamtsamples ausmacht, eine starke Konzentration auf den Energiesektor 61 gegeben. Auch der Bausektor ist durch die Dominanz eines Konzerns mit über 15 Mrd EUR Umsatz, gefolgt von einem weiteren Konzern mit 5 Mrd EUR Umsatz vergleichsweise stark ausgeprägt. Die größten Konzerne im Sektor Industrie sind ein Konzern der Stahlbranche (13,6 Mrd EUR) sowie ein Maschinen- und Anlagenbauer (6,0 Mrd EUR). Im Sektor Dienstleistungen sind v. a. ein Telekommunikationskonzern (4,3 Mrd EUR Umsatz) und ein Konzern des Post- und Logistikwesens (2,0 Mrd EUR) zu nennen.
2 Wirtschaftliche Entwicklung der börsennotierten Konzerne 2018
2.1 Entwicklung der Ertragskraft der börsennotierten Konzerne
Die aggregierte Ertragskraft (gemessen am Betriebsergebnis) der analysierten europäischen Konzerne zeigte im Jahr 2018 nach einem vierjährigen Anstieg erstmals einen Rückgang. Zum einen wiesen die Sektoren Industrie (–6,5%) und Dienstleistungen (–5,5%) deutliche Rückgänge aus. Zum anderen verzeichnete der Sektor Energie, der in den letzten Jahren der Gesamt-Profitabilität zusätzliche Dynamik verlieh, 2018 mit 3,1% ein deutlich geringeres Wachstum. Lediglich der Bausektor wies mit 5,8% ein deutlich stärkeres Wachstum als im Vorjahr aus (+1,0%). Insgesamt reduzierte sich das aggregierte Betriebsergebnis gegenüber 2017 um 4,0% (Tabelle 2). Bereinigt um die großen Energiekonzerne sowie um etwaige Verzerrungen durch Sondereffekte lag der Rückgang bei –5,3%. Hinsichtlich der Unternehmensgröße gab es bei den großen Konzernen einen Rückgang (–4,6% bzw. bereinigt –6,5%) während die kleinen und mittleren Konzerne Anstiege um 3,6% bzw. 3,4% verzeichneten.
Auf der Länderebene zeigte sich je nach Bedeutung des Sektors Energie (Grafik 2) sowie der Vorkommnisse von Sondereffekten ein entweder positiver oder negativer Einfluss auf die Entwicklung des aggregierten Betriebsergebnisses. Im österreichischen Datensatz wirkte sich der Energiesektor besonders positiv aus. Gleichzeitig belasteten jedoch Sondereffekte eines Industriekonzerns im Zusammenhang mit der Generalerneuerung eines Hochofens, einem laufenden Kartellverfahren sowie Schwierigkeiten beim Hochlauf eines neuen Werkes in den USA das EBIT 62 (+25,4% bzw. –0,6% bereinigt). Auch im Sample von Italien hatte der Energiesektor einen stark positiven Einfluss, der jedoch wiederum fast zur Gänze durch hohe einmalige Belastungen eines Konzerns innerhalb des Dienstleistungssektors im Zusammenhang mit Firmenwertabschreibungen kompensiert wurde.
Den höchsten negativen Einfluss hatte der Energiesektor in Griechenland; dies war auf einen großen Stromerzeuger und -versorger zurückzuführen. Umsatzrückgänge, höhere Ausgaben im Zusammenhang mit CO2-Emissionen und gesetzliche Maßnahmen, die den Marktanteil des Marktführers bis zum Jahr 2020 von 95% auf unter 50% reduzieren sollen, führten zu massiven Verlusten. In der Folge reduzierte sich das EBIT um –21,3% bzw. bereinigt um –3,6%. Im deutschen Datensatz war der Einfluss des Energiesektors weniger stark ausgeprägt und wurde hauptsächlich von einem Konzern im Zusammenhang mit der Schließung bzw. Abschreibung von Kraftwerken sowie geringeren Margen bei Steinkohle und Gas beeinflusst. Während jedoch teilweise in anderen Ländern hohe Sondereffekte einzelner Konzerne die EBIT-Entwicklung trieben, basierte die rückläufige Entwicklung in Deutschland auf einer deutlich breiteren Ebene. So lag der Rückgang beim bereinigten EBIT immer noch bei –11,4%. Der Handelskonflikt zwischen den USA und China, die Unsicherheit beim Brexit, der starke Rückgang in der Automobilindustrie sowie die Auswirkungen des niedrigen Pegels des Rheins als wichtiger Transportweg belasteten zahlreiche Konzerne, v. a. aus dem Industriesektor, enorm. Auch in Belgien zeigte sich die negative EBIT-Entwicklung auf einer breiteren Ebene, bedingt durch ein schwächeres Handelsumfeld sowie dem höheren Ölpreis.
Auf Länderebene wiesen somit v. a. Deutschland und Belgien starke Rückgänge beim bereinigten EBIT aus. Mit Portugal und der Türkei waren lediglich zwei von neun Ländern in der Lage, Zuwachsraten beim Betriebsergebnis zu verzeichnen. In diesem Zusammenhang ist jedoch anzumerken, dass der Abdeckungsgrad in der Türkei als neu hinzugekommenes Land vergleichsweise gering ist (Grafik 1) und die herausragende Entwicklung der türkischen Konzerne positiv vom Auswahleffekt („selection bias“) beeinflusst wurde.
Das aggregierte Betriebsergebnis der österreichischen börsennotierten Konzerne, bereinigt um die großen Energiekonzerne und die Sondereffekte eines Industriekonzerns, wies 2018 einen leichten Rückgang von –0,6% aus. Der aggregierte bereinigte Umsatz zeigte mit einem Anstieg um 5,3% eine ähnliche Entwicklung wie 2017.
Länder | Betriebsergebnis | Betriebsergebnis bereinigt1 | Umsatz | Umsatz bereinigt1 |
---|---|---|---|---|
in % | ||||
AT | 25,4 | –0,6 | 6,5 | 5,3 |
BE | 0,4 | –10,4 | 5,0 | 5,8 |
FR | 2,6 | –0,2 | 5,1 | 4,0 |
DE | –14,1 | –11,4 | –1,5 | 0,8 |
GR | –21,3 | –3,6 | 12,5 | 12,2 |
IT | –0,7 | –2,4 | 4,8 | 2,3 |
PT | 4,0 | 4,1 | 3,8 | 2,9 |
ES | –4,4 | –1,7 | 4,1 | 1,1 |
TR | 12,9 | 20,5 | 5,1 | 0,8 |
Sektoren | ||||
Industrie | –6,5 | 2,5 | ||
Energie | 3,1 | 3,7 | ||
Bausektor | 5,8 | 7,6 | ||
Dienstleistungen | –5,5 | 0,9 | ||
Konzerngröße (Umsatz) | ||||
Kleine Konzerne (<250 Mio EUR) | 3,6 | 5,1 | ||
Mittlere Konzerne (250 Mio EUR bis 1,5 Mrd EUR) | 3,4 | 1,7 | 4,7 | 4,7 |
Große Konzerne (>1,5 Mrd EUR) | –4,6 | –6,5 | 2,3 | 1,9 |
Summe, bereinigt1 | –4,0 | –5,3 | 2,5 | 2,2 |
Quelle: ERICA Datenbank 2018. | ||||
1 Bereinigt um große Energiekonzerne sowie etwaige Sondereffekte in „Länder“, „Mittlere Konzerne“ und „Große Konzerne“. |
Die Rentabilität der vorliegenden europäischen Konzerne auf Basis des Medians, gemessen am Betriebsergebnis in Relation zum Umsatz, war 2018 mit 7,5% etwas rückläufig (Grafik 3). Alle Sektoren und Konzerngrößen verzeichneten dabei Rückgänge, allen voran der Energiesektor, gefolgt vom Industriesektor.
Eine detailliertere Betrachtung zeigt, dass in fast allen Branchen eine rückläufige Entwicklung stattgefunden hat (Grafik 4). Innerhalb des Industriesektors zeigten vor allem die Branchen Fahrzeugbau, Metalle und elektronische/elektrische Geräte, Chemie und – allen voran – die Lebensmittelproduktion (–1,1 Prozentpunkte) deutliche Rückgänge der EBIT-Marge. Im Dienstleistungssektor wiesen neben den Branchen Information und Telekommunikation (–1,5 Prozentpunkte) sowie dem Einzelhandel (–0,8 Prozentpunkte) auch alle anderen Branchen eine geringere Rentabilität als im Jahr 2017 aus. Weitestgehend stabil blieb lediglich die Immobilienbranche, die mit einer EBIT-Marge von 71,5% alle anderen Branchen weit hinter sich ließ.
Auf der Länderebene wiesen alle Samples mit Ausnahme von Spanien und der Türkei eine Verringerung der Rentabilität aus (Grafik 5). Die türkischen Konzerne zeigten im europäischen Vergleich im Jahr 2018 – unter Berücksichtigung des gegebenen selection bias – das höchste Wachstum und lagen mit einer Rentabilität von 14,1% an erster Stelle vor den spanischen Konzernen (9,1%). Die österreichischen börsennotierten Konzerne verzeichneten 2018 einen Rückgang von –0,6 Prozentpunkten (2017: +0,3 Prozentpunkte) und rutschten damit im Ländervergleich vom fünften auf den sechsten Platz.
2.2 Eigenkapitalentwicklung bei den börsennotierten Konzernen
Das aggregierte Eigenkapital der börsennotierten europäischen Konzerne verzeichnete 2018 ein Wachstum in Höhe von 5,8% (Vorjahr: +6,6%), wobei vor allem die Gewinnrücklagen trotz geringerer Rentabilität deutlich anstiegen. Alle Sektoren sowie auch alle Unternehmensgrößen konnten ihr Eigenkapital erhöhen (Grafik 6). Obwohl die deutsche Automobilindustrie ertragsmäßig empfindliche Einbußen hinnehmen musste, lieferte diese wiederholt einen besonders starken Beitrag. Der Sektor Dienstleistungen zeigte mit 6,6% immer noch ein deutlich positives, wenn auch stark geringeres Wachstum als im Vorjahr (+13,3%) aus. Allerdings wirkte sich im Vorjahr ein Einmaleffekt im Zusammenhang mit der Konsolidierung eines französischen Konzerns stark positiv aus.
Im Jahr 2018 stiegen auch die Kapitalrücklagen stärker als im Vorjahr an. Viele Kapitalerhöhungen waren im Industriesektor und hier vor allem in Deutschland und Frankreich zu beobachten. Die Entwicklung bei den Konzernen mittlerer Größe wurde stark von einem österreichischen Konzern aus dem Dienstleistungssektor beeinflusst.
Grafik 7 zeigt die Entwicklung der Eigenkapitalquote auf Länderebene von 2014 bis 2018 basierend auf einem fixen Datensatz von 672 Konzernen (d. h. Beobachtung eines stabilen Samples von 672 gleichen Konzernen über fünf Jahre hinweg). Insgesamt erhöhte sich der Medianwert in diesem Zeitraum von 39,7% auf 41,3%. Die Eigenkapitalquoten von Italien, Portugal und Spanien liegen trotz Zuwächsen in diesem Zeitraum weiterhin erheblich unter dem Gesamtmedian. Griechenland konnte, vor allem aufgrund der Entwicklung eines Konzerns aus dem Gesundheitswesen sowie eines Immobilienkonzerns, 2018 erstmals den Medianwert deutlich übertreffen und zählte damit hinter Belgien und Deutschland zu den Ländern mit den höchsten Eigenkapitalquoten. Österreich lag trotz eines Rückganges im Vergleich zum Vorjahr von 1,3 Prozentpunkten, der auf ein überproportionales Wachstum der Bilanzsummen zurückzuführen ist, mit 41,6% noch etwas über dem Gesamtmedian. Die Grafik 7 lässt, mit Ausnahme von Griechenland, ein deutliches Nord-Süd-Gefälle erkennen.
Eine detailliertere Betrachtung nach Branchen verdeutlicht, dass im Jahr 2018 die dem Industriesektor zugehörigen Branchen den Anstieg der Eigenkapitalquote trieben (Grafik 8). Insbesondere die Branchen Lebensmittelproduktion, Maschinenbau, Metalle und elektronische/elektrische Geräte sowie die sonstige Produktion zeigten Zuwächse auf bereits hohem Niveau. Auch der Einzelhandel verzeichnete eine verbesserte Eigenkapitalquote. Alle anderen Branchen stagnierten oder wiesen 2018 geringere Eigenkapitalquoten im Vergleich zum Vorjahr aus. In der Baubranche zeigte sich, nach einer Erholung im Jahr 2017, mit knapp 27% die schwächste Eigenkapitalausstattung.
2.3 Struktur und Entwicklung der Finanzverbindlichkeiten der börsennotierten Konzerne
Die aggregierten Finanzverbindlichkeiten der europäischen Konzerne beliefen sich 2018 auf 2,3 Billionen EUR und machten 46% der gesamten aggregierten Verbindlichkeiten aus. Gemessen an der Anzahl der Konzerne waren Bankkredite die am häufigsten genützte Finanzierungsquelle, gefolgt von Leasing und Anleihen.
Die Finanzierung über Anleihen korreliert jedoch positiv mit der Unternehmensgröße. Betrachtet man die Bedeutung von Anleihen gemessen an absoluten Beträgen (und nicht an der Anzahl von Konzernen), so zeigt sich ein differenziertes Bild. Anleihen stellten in allen Ländern, mit Ausnahme von Griechenland und Österreich, die dominierende Finanzierungsquelle dar. Für die österreichischen Konzerne stellten die Bankkredite mit einem Anteil von 45% an den gesamten Finanzverbindlichkeiten nach wie vor die wichtigste Finanzierungsform dar, jedoch liegt der Anteil der Anleihen nur noch knapp dahinter (Grafik 9).
In der Medianbetrachtung der Netto-Finanzverbindlichkeitenquote (Finanzverbindlichkeiten abzüglich liquider Mittel im Verhältnis zur Bilanzsumme) zeigte sich 2018 im Vergleich zu 2017 ein Anstieg von 15,1% auf 16,4% (Grafik 10). Die Erhöhung der Medianwerte war in allen Sektoren und Größenklassen sichtbar, jedoch zeigten sich insbesondere beim Industriesektor sowie den kleinen Konzernen besonders starke Anstiege (jeweils +1,9 Prozentpunkte). Die höchsten Quoten wiesen mit 27,4% die Energiekonzerne sowie die Konzerne des Bausektors mit 21,6 % auf. Der Sektor Industrie verzeichnete mit 14,5% trotz des deutlichen Anstiegs nach wie vor den geringsten Anteil an Netto-Finanzverbindlichkeiten.
Betrachtet man die Entwicklung der Finanzverbindlichkeitenquote (Finanzverbindlichkeiten im Verhältnis zur Bilanzsumme) nach Ländern über einen Zeitraum von fünf Jahren anhand einer fixen Anzahl von 672 Konzernen, so zeigt sich analog der Eigenkapitalquote weitgehend ein Nord-Süd-Gefälle (Grafik 11). Lediglich die Quoten für Österreich und Italien, die mit rund 26% im Bereich des Medians des Gesamtdatensatzes lagen, wichen hiervon ab. Eine deutlich niedrigere Finanzverbindlichkeitenquote wiesen Deutschland, Frankreich und Belgien aus. Die portugiesischen Konzerne konnten im Zeitverlauf ihre Quoten zwar beträchtlich senken, lagen mit einem Medianwert von 38,7% jedoch nach wie vor deutlich an der Spitze.
2.4 Entwicklung der Zinsaufwandsquote der börsennotierten Konzerne
Für diese Analyse wurde die Zinsaufwandsquote als Zinsaufwand dividiert durch die Summe der Finanzverbindlichkeiten definiert. Die so ermittelte Quote reagiert mitunter nicht im Einklang mit dem marktüblichen Zinssatz. So kann sich zum Beispiel die errechnete Zinsaufwandsquote allein dadurch ändern, dass die Zusammensetzung der Finanzverbindlichkeiten verändert wurde, ohne dass jedoch der Zinssatz in den einzelnen Finanzierungskomponenten einer Veränderung unterlag.
2018 reduzierte sich die Zinsaufwandsquote im Median insgesamt um 0,2 Prozentpunkte auf 2,8% (Grafik 12). Im Ländervergleich stachen die griechischen Konzerne deutlich hervor. Die Zinsaufwandsquote lag hier 2018 bei 4,6% im Median und fiel damit – trotz Verbesserung gegenüber dem Vorjahr – wesentlich höher aus als in den anderen Ländern.
Insgesamt zeigten alle Länder gegenüber 2017 eine reduzierte oder zumindest gleichbleibende Zinsaufwandsquote. Den mit Abstand niedrigsten Wert verzeichneten 2018 die französischen Konzerne mit nur 2,3%. Die österreichischen Konzerne zeigten bei einer errechneten Zinsaufwandsquote von 2,9% ebenfalls eine deutliche Reduktion und lagen damit in etwa gleichauf mit den deutschen Konzernen.
Eine Betrachtung nach Branchen zeigt den deutlichen Abwärtstrend im Zeitraum 2014–2018, wobei im Jahr 2018 eine Verlangsamung dieser Entwicklung zu erkennen war (Grafik 13). Während im Vorjahr noch fast alle Branchen ihre Quoten reduzieren konnten, wiesen 2018 bereits knapp die Hälfte der angeführten Branchen konstante bzw. leicht erhöhte Quoten aus. Die Branchen Energie sowie Hoch- und Tiefbau verzeichneten mit 3,8% bzw. 3,6% die höchsten Quoten. Die mit Abstand geringste Zinsaufwandsquote wies mit 1,6% wie im Vorjahr die Lebensmittelbranche aus.
Annex
Sektorenbezeichnung | NACE-BEL 2008 |
---|---|
Lebensmittelproduktion | 01; 02; 10–12 |
Chemie | 20–23 |
Metalle, elektronische und elektrische Geräte | 24–27 |
Maschinenbau | 28 |
Fahrzeugbau | 29–30 |
Sonstige Produktion | 03; 07–09; 13–18; 31–33 |
Energie | 05–06; 19; 35–36 |
Hoch- und Tiefbau | 41–43 |
Einzelhandel | 45; 47 |
Großhandel | 46 |
Transport- und Lagerwesen | 49–53 |
Information und Telekommunikation | 58–63 |
Immobilien | 68 |
Sonstige Dienstleistungen | 37–39; 55–56; 69–96 |
Quelle: ERICA Datenbank 2018. |
58 Oesterreichische Nationalbank, Abteilung Statistik – Aufsicht, Modelle und Bonitätsanalysen, birgit.bernhard@oenb.at.
59 European Committee of Central Balance Sheet Data Offices.
60 International Financial Reporting Standards.
61 Gemäß Sektorzuteilung der ERICA-Arbeitsgruppe ist die Branche „Gewinnung von Erdöl und Erdgas“ dem Sektor Energie zugeordnet.
62 Ergebnis vor Zinsen und Steuern (im Englischen: Earnings before interest and taxes).
Interviewdauer des HFCS in Österreich
Peter Lindner, Maximilian Propst 63
Dieser Artikel untersucht die Interviewdauer im Rahmen der dritten Welle des Household Finance and Consumption Survey (HFCS) in Österreich. Dabei wird auch auf sozio-ökonomische Unterschiede der Befragten eingegangen. Die Paradaten der Erfassung der Dauer des gesamten Interviews bzw. der Beantwortungsdauer einzelner Kapitel geben unter anderem Aufschluss über die Qualität eines Fragebogens bzw. liefern wichtige Informationen für das Design eines solchen. Fragen nach Geldbeträgen, die es im HFCS häufig gibt, können die Dauer des Interviews erheblich verlängern. Es zeigt sich unter anderem, dass Personen mit tertiärem Bildungsabschluss besonders lange für die Beantwortung von Fragenblöcken brauchen, in denen vermehrt Fragen nach Geldbeträgen gestellt werden. Ebenso haben das Alter und das Einkommen der an der Umfrage teilnehmenden Personen einen Einfluss auf die Dauer des Interviews, während das Geschlecht keine Rolle spielt. Insgesamt deuten die Ergebnisse darauf hin, dass sich die Befragten für eine qualitativ hochwertige Beantwortung der Fragen die notwendige Zeit nehmen.
Der Household Finance and Consumption Survey (HFCS) ist eine Befragung zur finanziellen Situation von privaten Haushalten in den Ländern des Euroraums und weiteren europäischen Staaten, die alle drei Jahre stattfindet. Das Ziel ist, einen einheitlichen und damit zwischen den Ländern vergleichbaren Datensatz zur finanziellen Bilanz der privaten Haushalte (Gegenüberstellung von Vermögen und Verbindlichkeiten) zu erstellen. In Österreich wurde der HFCS mittlerweile dreimal durchgeführt, zuletzt in den Jahren 2016/17. 64 Es handelt sich aus den verschiedensten Gründen um eine sehr komplexe Erhebung, sodass die Qualität der Daten ständig kontrolliert werden muss (Albacete et al., 2018). Eine Form der Kontrolle bieten sogenannte Paradaten. Sie werden zusätzlich zu den Fragen, die den Befragten gestellt werden, erhoben und beinhalten beispielsweise die Dauer des Interviews, die Anzahl und Zeitpunkte der Kontaktversuche oder Kommentare der Befragten am Ende des Interviews. Auswertungen dieser Paradaten tragen zur Verbesserung der Qualität eines Surveys bei. Bisher wurden für die erste Welle des HFCS in Österreich Effekte durch die interviewenden Personen (siehe Albacete und Schürz, 2013 und 2015) sowie Non-Response-Fehler und Messfehler (siehe Albacete und Schürz 2014a und 2014b) ausgewertet. Für die zweite Welle des HFCS in Österreich widmeten sich Lindner und Schürz (2017) den Kommentaren der Befragten.
Die folgende Analyse bezieht sich auf die Interviewdauer der dritten Welle des HFCS in Österreich. Wir zeigen, dass die Erfassung der Konsumausgaben überdurchschnittlich lange in Anspruch nimmt. Darüber hinaus führen höher gebildete Personen ein eher längeres Interview und Befragte, die häufiger die Antwort verweigern, ein eher kürzeres. Insgesamt kann jedoch die Ausgewogenheit in der Fragebogengestaltung, die eine relativ gleichbleibende Antwortgeschwindigkeit indiziert, dokumentiert werden. Die Erfahrung der interviewenden Person hat ebenfalls einen positiven Einfluss auf die Dauer einer Befragung.
Im ersten Kapitel geben wir einen Überblick zur bisherigen Literatur im Bereich der Analyse von Interviewdauerdaten. Im zweiten Kapitel beschreiben wir Eigenschaften der dritten Welle des HFCS in Österreich. Kapitel drei widmet sich einer deskriptiven Analyse der Interviewdauerdaten des HFCS, gefolgt von einer Regressionsanalyse in Kapitel vier. Kapitel fünf bietet schließlich eine kurze Zusammenfassung der Ergebnisse.
1 Literaturüberblick
Wie lange ein Interview bzw. die Beantwortung von einzelnen Fragen oder Kapiteln des Fragebogens dauert, kann Aufschluss über die Qualität eines Surveys geben. Dabei gilt grundsätzlich nicht, je kürzer, desto besser. Viel eher bewegen sich die befragte Person und die interviewende Person in einem Spannungsfeld zwischen der möglichst genauen Beantwortung einer Frage, welche zeitintensiv sein kann, und der möglichst effizienten Gestaltung des Interviews für die Befragten, welche eine kürzere Interviewdauer vermutlich vorziehen. Hierbei kommt es, wie Olsen und Peytchev (2007) zeigen, vor allem auf die Erfahrung der interviewenden Person an. Nichtsdestotrotz können besonders lange Antwortzeiten darauf hinweisen, dass eine Frage, ein Kapitel oder gar ein ganzer Survey überarbeitet werden muss, da die Qualität des Fragebogens, beispielsweise die Formulierung oder Reihung der Fragen, nicht optimal ist (Bassili und Scott, 1996).
Inwiefern Eigenschaften der Befragten, wie Alter, Geschlecht, Bildung etc. eine Rolle bei der Beantwortungsdauer des gesamten Surveys spielen, wurde für den HFCS in Österreich bereits für die erste Welle analysiert. Albacete und Schürz (2014b) fanden einen u-förmigen Zusammenhang zwischen Alter und durchschnittlicher Antwortdauer. Menschen, die in der Mitte ihres Lebens stehen, antworteten demnach im Durchschnitt pro Frage am schnellsten, während eher jüngere und eher ältere Personen pro Frage länger brauchten. Hinsichtlich des Bildungsabschlusses gab es kaum Unterschiede bezüglich der Antwortdauer pro Frage, während in Bezug auf den Beschäftigungsstatus vor allem ein Unterschied zwischen (un-)selbstständigen Erwerbstätigen und Arbeitslosen bzw. pensionierten Befragten sichtbar wurde, die pro Frage im Durchschnitt 3–4 Sekunden länger brauchten.
Loosveldt und Beullens (2013) fanden in ihrer Auswertung der Paradaten für die fünfte Welle des European Social Survey (ESS) positive (lineare) Alterseffekte in einer Mehrheit der untersuchten Länder 65 , sprich die durchschnittliche Dauer pro Antwort stieg mit dem Alter an. Diese Erhebung wird, wie der HFCS, als CAPI (Computer Assisted Personal Interview – computerunterstütztes persönliches Interview) durchgeführt und bietet sich damit gut zum Vergleich an. Als Zeitspanne galt hier die gesamte Interviewdauer. Es konnte außerdem in einigen Ländern (Bulgarien, Schweiz, Deutschland, Spanien, Frankreich, Vereinigtes Königreich, Ungarn, Israel, Schweden) ein positiver Zusammenhang zwischen dem Bildungsniveau und der Beantwortungsdauer festgestellt werden. Den positiven Zusammenhang begründeten die Autoren damit, dass Befragte mit höherer Bildung eine Tendenz dazu haben könnten, Fragen eher zu diskutieren, um sich eine möglichst genaue Antwort zu erarbeiten.
Grummer und Roßmann (2015) untersuchten die Interviewdauer von 21 Web-Surveys zu politischem Verhalten. Hier ist die Vergleichbarkeit mit dem HFCS schon schwieriger, da die Autoren einen Großteil der Interviewdauer damit erklären konnten, ob ein Smartphone (bedingt eine längere Antwortdauer) verwendet wurde oder nicht. Allerdings wurden hier, ähnlich zum HFCS, ebenfalls eher persönliche Fragen gestellt. Auch hier zeigte sich ein positiver Zusammenhang zwischen dem Alter der Befragten und der Interviewdauer. In Bezug auf das Bildungsniveau kamen die Autoren jedoch auf einen negativen Zusammenhang. Als Begründung führten sie an, dass mit steigendem Bildungsgrad die Zeit, die man für das Lesen der Frage benötigt, abnimmt, und damit die gesamte Interviewdauer verkürzt wird.
Bei der Auswertung der Interviewdauer ergeben sich oftmals auch methodische Probleme. So sind die Daten zumeist rechtsschief verteilt und beinhalten viele Ausreißer nach oben 66 . Diese Ausreißer können einerseits in Bezug auf die Qualität der Fragen von Relevanz sein und sollten damit in die Auswertung einfließen. Andererseits kann es sich um Probleme bei der Datenerfassung bzw. um Fehler der interviewenden Person handeln, welche die Ergebnisse der Auswertung verzerren würden und somit aus der Analyse auszuschließen sind 67 (siehe Ratcliff, 1993).
2 Daten: HFCS Österreich – Dritte Welle (2017)
Grundsätzlich gibt es mehrere Möglichkeiten, die Dauer eines Interviews zu erfassen, je nachdem, welche Art der Erhebung (z. B. über Telefon, online oder persönlich) vorliegt und welche Software gegebenenfalls verwendet wird. Der HFCS wird in Österreich mit Hilfe eines Laptops als CAPI durchgeführt. Bei einer derartigen Erhebung gäbe es die Möglichkeit, die Interviewdauer direkt zu erfassen, indem die interviewenden Personen bei jeder Frage/jedem Kapitel/jedem Interview selbst die Zeit aufzeichnen. Da diese Methode jedoch fehleranfällig ist und zusätzlicher Schulung bedarf, wird die Interviewdauer oftmals latent über die Software erfasst (Yan und Tourangeau, 2008).
Dafür werden an gewissen Stellen im Interview Zeitstempel gesetzt, damit die Software die Zeit automatisch erfasst. Grafik 1 zeigt die Kapitel des Fragebogens der dritten Welle des HFCS in Österreich. Die Zeitstempel befanden sich am Anfang und Ende des Interviews, sowie zwischen den insgesamt 12 Kapiteln (dargestellt durch schwarze Pfeile). Die Fragen der Kapitel „Allgemeine Merkmale“, „Beschäftigung/Job“ und „Altersvorsorge“, sowie Teile des Kapitels „Einkommen“ werden an alle Haushaltsmitglieder, die mindestens 16 Jahre alt sind, gestellt. Alle anderen Fragen beantwortet eine Kompetenzträgerin bzw. ein Kompetenzträger 68 für den gesamten Haushalt. Innerhalb der Kapitel des Fragebogens gibt es außerdem stellenweise sogenannte Schleifen, in denen die gleiche Frage mehrmals gestellt werden kann, je nachdem, wie hoch die Anzahl eines bestimmten abgefragten Produktes ist. Gibt ein Haushalt zum Beispiel an, zwei unbesicherte Kredite zu halten, dann werden Fragen nach der Höhe, der Laufzeit, des Zinssatzes etc. für jeden dieser Kredite abgefragt. Theoretisch ergeben sich dadurch für einen Haushalt mit einer Person insgesamt rund 560 potenziell stellbare Fragen. 69 An vielen Stellen gesetzte Filter erlauben es jedoch, dem Haushalt nur die für ihn relevanten Fragen zu stellen. Dies wird zum Beispiel im Kapitel „Immobilienvermögen und dessen Finanzierung“ schlagend. Gibt ein Haushalt an, am Hauptwohnsitz zur Miete zu wohnen, bekommt dieser nur Fragen bezüglich der Miete gestellt und keine eigentümerbezogene Frage wie „In welchem Jahr wurde diese Wohnung zu Ihrem Eigentum?“. Diese Filter helfen dabei, die Interviewdauer möglichst gering zu halten. Tabelle 1 zeigt die Anzahl der potenziell stellbaren Fragen (nach Geldbeträgen) pro Kapitel, die Anzahl der im Durchschnitt tatsächlich gestellten Fragen (nach Geldbeträgen) pro Kapitel, sowie deren jeweiligen Anteil in Prozent.
Kapitel | Anzahl potenzieller Fragen | Anzahl potenzieller Fragen nach Geldbeträgen | Anteil potenzieller Fragen nach Geldbeträgen an potenziell stellbaren Fragen | Anzahl tatsächlich gestellter Fragen im Durchschnitt | Anteil der im Durchschnitt tatsächlich gestellten Fragen an potenziell stellbaren Fragen | Anzahl tatsächlich gestellter Fragen nach Geldbeträgen im Durchschnitt | Anteil der im Durchschnitt tatsächlich gestellten Fragen nach Geldbeträgen an potenziell stellbaren Fragen nach Geldbeträgen |
---|---|---|---|---|---|---|---|
in % | in % | in % | |||||
Pre-Interview | 17 | 0 | 0 | 11,1 | 65 | 0,0 | 0 |
Allgemeine Merkmale | 10 | 0 | 0 | 8,2 | 82 | 0,0 | 0 |
Konsum | 22 | 10 | 45 | 18,0 | 82 | 8,0 | 80 |
Immobilienvermögen und dessen Finanzierung | 202 | 45 | 22 | 19,0 | 9 | 4,1 | 9 |
Sonstige Kredite | 68 | 18 | 26 | 14,8 | 22 | 0,5 | 3 |
Unternehmensbeteiligungen und Finanzanlagen | 128 | 30 | 23 | 30,3 | 24 | 7,1 | 24 |
Erbschaften und Schenkungen | 18 | 6 | 33 | 3,1 | 17 | 0,4 | 6 |
Beschäftigung/Job | 26 | 0 | 0 | 12,5 | 48 | 0,0 | 0 |
Einkommen | 32 | 12 | 38 | 19,0 | 59 | 2,4 | 20 |
Altersvorsorge | 16 | 4 | 25 | 6,4 | 40 | 0,8 | 20 |
Einschätzungen | 16 | 2 | 13 | 12,1 | 76 | 0,8 | 38 |
Abschluss | 3 | 0 | 0 | 3,0 | 100 | 0,0 | 0 |
Gesamt | 558 | 127 | 23 | 157,6 | 28 | 24,0 | 19 |
Quelle: HFCS 2017, OeNB. |
Im Durchschnitt wurden rund 160 Fragen tatsächlich gestellt, dies entspricht in etwa 28% der potenziellen Maximalanzahl. Der Anteil der tatsächlich gestellten Fragen an potenziell stellbaren Fragen variiert zwischen den Kapiteln stark. So werden zum Abschluss des Interviews allgemeine Fragen zum Survey an alle teilnehmenden Haushalte gestellt. Ebenso werden Fragen zu allgemeinen Charakteristika sowie Fragen zum Konsum in über 80% der Fälle an die Befragten gestellt. In Kapiteln mit erwartungsgemäß für die beantwortende Person komplizierteren Fragen, wie etwa „Immobilienvermögen und dessen Finanzierung“, in dem viele Filter eingebaut sind, bekommen die Befragten hingegen nur rund 9% der Fragen tatsächlich gestellt. Hier treffen die Fragen nur auf einen Teil der teilnehmenden Haushalte in sinnvoller Weise zu.
Eine weitere Besonderheit im Hinblick auf die Dauer des Interviews bieten Fragen nach Geldbeträgen. Diese können die Befragten vor eine Herausforderung bei der Beantwortung stellen, da sie den genauen Betrag, zum Beispiel die Höhe des Guthabens auf ihrem Girokonto, nicht genau kennen oder angeben wollen, da es sich potenziell um eine sensible Information mit hohen Schwankungen handelt. Um trotzdem Antworten auf diese Fragen zu bekommen, werden die an der Umfrage teilnehmenden Personen gefragt, ob sie zumindest ein Intervall angeben können bzw. wollen. Dieser Vorgang wird mit Hilfe von passenden illustrierenden Intervallkarten unterstützt (Albacete et. al., 2018). Der Anteil dieser Fragen nach Geldbeträgen unterscheidet sich ebenfalls stark zwischen den Kapiteln des Fragebogens. So wird etwa zum Thema „Erwerbstätigkeit/Job“ keine einzige Betragsfrage gestellt, während es im Kapitel „Konsum“ mit rund 45% aller potenziell stellbaren Fragen die meisten sind. Letzteres ist auch das Kapitel, für das die Befragten am längsten brauchen, wie wir im nächsten Abschnitt zeigen.
Wie in Kapitel 1 erwähnt, gibt es bei Interviewdauerdaten aufgrund von Messfehlern einige Ausreißer nach oben. Diese können die Ergebnisse verzerren. Eine Möglichkeit damit umzugehen ist, Beobachtungen ab dem 99. Perzentil („P99“) auszuschließen (siehe Ratcliff, 1993). Das wurde für diese Analyse sowohl für die Gesamtdauer als auch für die einzelnen Kapitel durchgeführt.
Kapitel | Mittelwert Daten | Median Daten | P99 Daten | Mittelwert Daten<P99 | Median Daten<P99 | P99 Daten<P99 | Differenz Mittelwert-Median-Ratio Daten – Mittelwert-Median-Ratio Daten<P99 |
---|---|---|---|---|---|---|---|
in Minuten | |||||||
Pre-Interview | 3,6 | 2,4 | 21,9 | 3,2 | 2,4 | 13,8 | 0,19 |
Allgemeine Merkmale | 2,7 | 1,8 | 20,6 | 2,3 | 1,8 | 11,7 | 0,24 |
Konsum | 9,5 | 8,1 | 38,2 | 9,1 | 8,0 | 28,2 | 0,05 |
Immobilienvermögen und dessen Finanzierung | 5,8 | 4,2 | 28,6 | 5,4 | 4,1 | 21,5 | 0,09 |
Sonstige Kredite | 3,2 | 2,1 | 16,7 | 2,8 | 2,1 | 12,9 | 0,16 |
Unternehmensbeteiligungen und Finanzanlagen | 7,5 | 5,5 | 31,2 | 6,8 | 5,4 | 24,1 | 0,13 |
Erbschaften und Schenkungen | 0,6 | 0,1 | 5,4 | 0,5 | 0,1 | 3,7 | 0,86 |
Beschäftigung/Job | 4,0 | 2,8 | 22,6 | 3,4 | 2,8 | 15,0 | 0,2 |
Einkommen | 4,0 | 3,1 | 17,4 | 3,8 | 3,1 | 14,2 | 0,08 |
Altersvorsorge | 1,4 | 0,7 | 10,5 | 1,1 | 0,7 | 6,5 | 0,38 |
Einschätzungen | 7,0 | 3,9 | 45,8 | 6,6 | 3,9 | 42,0 | 0,09 |
Gesamt | 59,9 | 55,4 | 156,4 | 58,1 | 55,2 | 126,5 | 0,03 |
Quelle: HFCS 2017, OeNB. |
Tabelle 2 zeigt wie sich dieses Abschneiden der Daten auf Mittelwert, Median und P99 der einzelnen Kapitel sowie auf die Gesamtdauer auswirkt. Die ersten drei Spalten beziehen sich dabei auf die ursprünglichen Daten. Die in Spalte 3 angegebenen Werte für das 99. Perzentil sind die Grenzen, ab denen ein Ausreißer ausgeschlossen wird. Die nächsten drei Spalten zeigen Mittelwert, Median und P99 für die manipulierten Daten ohne Ausreißer. Es zeigt sich in Spalte 7, dass die Unterschiede zwischen den Mittelwert-Median-Ratios der unbearbeiteten und bearbeiteten Daten eher gering sind. Nur in den Kapiteln mit sehr wenigen Fragen, wie „Erbschaften und Schenkungen“ oder „Altersvorsorge“ ist der Eingriff gravierender – dies hat jedoch auf die Gesamtauswertung keinen großen Einfluss. Alle nachfolgenden Auswertungen führen wir mit den um Ausreißer bereinigten Daten durch. 70
3 Deskriptive Analyse
3.1 Überblick
In der dritten Welle des HFCS lag international die Interviewdauer bei den teilnehmenden Ländern im Median zwischen rund 40 und 70 Minuten (ECB, 2020). In der dritten Welle in Österreich dauerten die Interviews im Durchschnitt 58 Minuten und im Median 55 Minuten. Dieser Wert lag weit unter dem Median der Interviewdauer von 70 Minuten in der zweiten Welle in Österreich. Dies zeigt eindrucksvoll die Reduktion der Länge des Fragebogens von der zweiten zur dritten Welle des HFCS in Österreich. Im Durchschnitt brauchten die Befragten für die Beantwortung einer Frage 22 Sekunden, im Median 21 Sekunden (siehe Tabelle 3).
Mittelwert | Median | P25 | P75 | |
---|---|---|---|---|
Gesamtdauer (in Minuten) | 58,1 | 55,2 | 43,3 | 68,3 |
Zeit pro Frage (in Sekunden) | 22,2 | 21,1 | 16,9 | 25,9 |
Quelle: HFCS 2017, OeNB. |
Die Interviewdauer (wie auch der Median) der einzelnen Kapitel des Fragebogens reicht von durchschnittlich weniger als eine Minute im Kapitel „Erbschaften und Schenkungen“ bis durchschnittlich neun Minuten (Median: acht Minuten) im Kapitel „Konsum“ (siehe Grafik 2). In diesem Kapitel bekommen die Befragten einen Großteil der potenziellen Fragen gestellt. Ebenso ist der Interquartilsabstand in diesem Kapitel mit rund sieben Minuten am größten, gefolgt von den Kapiteln „Unternehmensbeteiligungen und Finanzanlagen“ und „Einschätzungen“ (fünf Minuten) sowie dem Kapitel „Immobilienvermögen und dessen Finanzierung“ (vier Minuten). Diese Kapitel gehören insgesamt auch zu jenen, die vergleichsweise länger dauern, jedoch werden bei „Unternehmensbeteiligungen und Finanzanlagen“ und „Immobilienvermögen und dessen Finanzierung“ auch im Schnitt die meisten Fragen tatsächlich gestellt, vor allem Fragen nach Geldbeträgen. Es fällt außerdem auf, dass es in jedem Kapitel einige Ausreißer nach oben gibt. Dies deutet darauf hin, dass sich manche Befragte viel Zeit bei der Beantwortung lassen. Insgesamt kann das als ein positives Ergebnis betrachtet werden, da es einerseits ein Indiz für die Auseinandersetzung mit der Materie vonseiten der Befragten ist und andererseits verdeutlicht, dass die interviewende Person – wenn notwendig – genügend Zeit zur Beantwortung lässt und die Befragten nicht durch den Fragebogen „hetzt“.
Grafik 3 zeigt die Antwortdauer pro tatsächlich gestellter Frage für die einzelnen Kapitel des Fragebogens. Diese variiert von durchschnittlich rund neun Sekunden im Kapitel „Altersvorsorge“ (Median: sechs Sekunden) bis 34 Sekunden im Kapitel „Einschätzungen“ (Median: 19 Sekunden). Der größte Interquartilsabstand findet sich mit 22 Sekunden wie auch schon in der Gesamtbetrachtung im Kapitel „Konsum“, gefolgt von „Einschätzungen“ (21 Sekunden). In den Kapiteln „Immobilienvermögen und dessen Finanzierung“ und „Unternehmensbeteiligungen und Finanzanlagen“ stechen sowohl die durchschnittliche Antwortzeit pro Frage als auch der Interquartilsabstand nicht mehr so heraus wie noch in der Betrachtung der Gesamtzeit. Die Antwortdauer pro Frage im Kapitel „Beschäftigung/Job“ hingegen ist mit durchschnittlich 17 Sekunden eher hoch. Auch in der Betrachtungsweise pro Frage gibt es nach wie vor viele Ausreißer nach oben.
3.2 Interviewdauer und Soziodemografie
Im Folgenden wird eine Auswertung der Interviewdauerdaten nach demografischen Charakteristika dargestellt. Die erste Auswertung bezieht sich auf das Alter der antwortenden Person. So brauchen Befragte unter 26 Jahren durchschnittlich rund 55 Minuten (Median: 54 Minuten) und solche über 65 Jahren rund 53 Minuten (Median: 50 Minuten), während Befragte zwischen 26 und 65 Jahren mit durchschnittlich rund 60 Minuten (Median: 57 Minuten) eine deutlich länger Interviewdauer aufweisen. Betrachtet man nun jedoch die Antwortdauer pro Frage, so liegen alle Altersgruppen bei rund 22 Sekunden pro tatsächlich gestellter Frage. Unterschiede innerhalb der Kapitel des Fragebogens gibt es in Bezug auf das Alter kaum, lediglich Befragte über 65 Jahren brauchen im Kapitel „Erwerbstätigkeit/Job“ pro Frage deutlich länger als andere Altersgruppen. Dies resultiert wohl durch die Erfassung von lediglich historischer Information zum Verlauf der Beschäftigungsgeschichte in diesem Kapitel für die Gruppe der pensionierten Befragten. Auf die aktuelle Situation bezogene Informationen scheinen schneller, also ohne längeres Nachdenken, beantwortet werden zu können. Diese Altersgruppe braucht im Kapitel „Einschätzungen“ wiederum deutlich kürzer pro Frage als die restlichen Befragten.
Maximal Lehre (Mittelwert) | Maximal Lehre (Median) | AHS, BHS, Meister/in (Mittelwert) | AHS, BHS, Meister/in (Median) | Universität (Mittelwert) | Universität (Median) | |
---|---|---|---|---|---|---|
Gesamtdauer (in Minuten) | 56,4 | 54,3 | 58,6 | 55,6 | 64,3 | 58,9 |
Zeit Pro Frage (in Sekunden) | 22,1 | 21,4 | 22,1 | 20,5 | 23,0 | 21,2 |
Pre-Interview (Gesamt in Minuten) | 3,1 | 2,3 | 3,2 | 2,4 | 3,4 | 2,5 |
Pre-Interview (Pro Frage in Sekunden) | 16,6 | 12,7 | 17,4 | 12,6 | 18,4 | 13,6 |
Allgemeine Merkmale (Gesamt in Minuten) | 2,1 | 1,6 | 2,5 | 1,9 | 2,6 | 2,2 |
Allgemeine Merkmale (Pro Frage in Sekunden) | 15,4 | 11,5 | 18,2 | 14,1 | 19,0 | 15,9 |
Konsum (Gesamt in Minuten) | 8,3 | 7,2 | 9,8 | 8,7 | 10,6 | 9,5 |
Konsum (Pro Frage in Sekunden) | 27,7 | 24,3 | 32,5 | 29,0 | 34,8 | 31,3 |
Immobilienvermögen und dessen Finanzierung (Gesamt in Minuten) | 4,9 | 3,9 | 5,7 | 4,4 | 6,6 | 5,0 |
Immobilienvermögen und dessen Finanzierung (Pro Frage in Sekunden) | 16,7 | 14,0 | 18,0 | 15,4 | 18,1 | 15,2 |
Sonstige Kredite (Gesamt in Minuten) | 2,8 | 2,0 | 2,8 | 2,2 | 3,0 | 2,4 |
Sonstige Kredite (Pro Frage in Sekunden) | 11,5 | 8,5 | 11,2 | 9,2 | 12,2 | 10,1 |
Unternehmensbeteiligungen und Finanzanlagen (Gesamt in Minuten) | 6,3 | 4,9 | 7,2 | 6,1 | 7,7 | 6,3 |
Unternehmensbeteiligungen und Finanzanlagen (Pro Frage in Sekunden) | 13,2 | 10,6 | 13,9 | 11,6 | 13,9 | 12,0 |
Erbschaften und Schenkungen (Gesamt in Minuten) | 0,4 | 0,1 | 0,5 | 0,2 | 0,8 | 0,2 |
Erbschaften und Schenkungen (Pro Frage in Sekunden) | 11,1 | 6,0 | 12,3 | 7,0 | 12,1 | 8,7 |
Beschäftigung/Job (Gesamt in Minuten) | 3,3 | 2,6 | 3,5 | 2,7 | 3,9 | 3,1 |
Beschäftigung/Job (Pro Frage in Sekunden) | 16,6 | 12,9 | 17,9 | 12,9 | 18,2 | 14,2 |
Einkommen (Gesamt in Minuten) | 3,7 | 2,9 | 3,8 | 3,1 | 4,1 | 3,4 |
Einkommen (Pro Frage in Sekunden) | 11,6 | 9,3 | 11,8 | 9,9 | 12,9 | 10,8 |
Altersvorsorge (Gesamt in Minuten) | 1,0 | 0,6 | 1,1 | 0,8 | 1,4 | 1,1 |
Altersvorsorge (Pro Frage in Sekunden) | 8,9 | 5,3 | 10,0 | 6,3 | 10,2 | 8,0 |
Einschätzungen (Gesamt in Minuten) | 7,9 | 3,9 | 4,6 | 3,7 | 5,9 | 4,5 |
Einschätzungen (Pro Frage in Sekunden) | 41,6 | 19,6 | 22,4 | 18,2 | 29,0 | 21,6 |
Quelle: HFCS 2017, OeNB. |
In Bezug auf den Bildungsgrad zeigt sich in absoluten Zahlen, dass Befragte mit einem Universitätsabschluss deutlich länger (durchschnittlich 64 Minuten, Median: 59 Minuten) brauchen als solche mit Sekundärabschluss (durchschnittlich 59 Minuten, Median: 56 Minuten) oder Befragte, die maximal eine Lehre abgeschlossen haben (durchschnittlich 56 Minuten, Median: 54 Minuten). Pro tatsächlich gestellter Frage brauchen alle drei Gruppen jedoch im Schnitt rund 22–23 Sekunden, sodass hier kaum ein eindeutiger Unterschied festgemacht werden kann. Also beantworten die Befragten aus unterschiedlichen Bildungsgruppen Fragen gleich schnell, jedoch werden höher gebildeten Personen eine größere Zahl an Fragen gestellt. Dies sollte auf die Korrelation zwischen Bildung und der Komplexität der Vermögens- bzw. Einkommensverhältnisse zurückzuführen sein. Innerhalb der Kapitel des Fragebogens fällt auf, dass im Kapitel „Konsum“ Befragte mit Sekundärabschluss sowie solche mit Universitätsabschluss deutlich länger brauchen als Personen, die maximal eine Lehre abgeschlossen haben, sowohl in absoluten Zahlen als auch pro Frage (siehe Tabelle 4). Ein ähnliches Bild zeigt sich im Kapitel „Immobilienvermögen und dessen Finanzierung“. Im Kapitel „Einschätzungen“ hingegen scheint es einige Ausreißer nach oben in der Gruppe der Befragten, die maximal eine Lehre abgeschlossen haben, zu geben, nachdem der Mittelwert mehr als doppelt so hoch ist wie der Median, sowohl in absoluten Zahlen als auch pro Frage. Im Median brauchen hier ebenfalls Befragte mit Universitätsabschluss am längsten.
3.3 Interviewdauer und Eigentumsverhältnisse
Eine weitere Betrachtungsweise bietet das Fragebogen-Kapitel „Immobilienvermögen und dessen Finanzierung“ in Bezug darauf, ob die Befragten in ihrem (Teil-)Eigentum wohnen, zur Miete wohnen oder die Immobilie unentgeltlich nutzen. Wie in Kapitel 2 erwähnt, sollen an gewissen Stellen gesetzte Filter es ermöglichen, dem Haushalt nur die für ihn relevanten Fragen zu stellen. Dies ist in diesem Kapitel von besonderer Bedeutung.
Wie Grafik 4 anhand eines Densityplots zeigt, brauchen Befragte, die in ihrem (Teil-)Eigentum wohnen, deutlich länger als solche, die zur Miete wohnen oder die Immobilie unentgeltlich nutzen 71 . Betrachtet man die drei Gruppen allerdings pro tatsächlich gestellter Frage (Grafik 5), so zeigt sich, dass alle Gruppen pro Frage ungefähr gleich lang brauchen. Dies spricht für die Qualität des Fragebogendesigns in diesem Kapitel, da selbst die oft als kompliziert erachteten Fragen zu den besicherten Krediten der Haushalte von jenen Befragten, die diese Finanzierungsmittel besitzen, effizient beantwortet werden können.
Inwiefern die Vermögenssituation eines Haushalts eine Rolle bei der Beantwortungsdauer der Fragen spielt, ist nicht einfach zu beantworten. Da es sich hierbei um die Rohdaten des Surveys ohne Imputationen und Gewichte handelt, kann keine verlässliche Vermögensverteilung erstellt werden, die es zulassen würde, einen Haushalt beispielsweise einem Dezil zuzuordnen. Allerdings halten in Österreich vorwiegend Haushalte in höheren Vermögenspositionen risikoreichere Finanzanlageprodukte, wie zum Beispiel Aktien (Fessler et al., 2018). Als Vermögensindikator in Bezug auf die Interviewdauer dient demnach die Antwort auf die Frage, ob der Haushalt Aktien besitzt oder nicht. Dies gaben im Survey rund 5% der Befragten an (ungewichteter Wert, da sich die Analyse auf die Gruppe der Befragten bezieht). Vergleicht man nun diese beiden Gruppen und ihre Interviewdauer im Fragebogen-Kapitel „Immobilienvermögen und dessen Finanzierung“, so zeigt sich ein ähnliches Bild wie bei der Unterscheidung zwischen Personen mit verschiedenen Eigentumsverhältnissen (Eigentum, Miete, unentgeltliche Nutzung). Haushalte, die angaben, dass Aktien gehalten werden, brauchen in absoluten Zahlen deutlich länger für die Beantwortung der Fragen im Kapitel „Immobilienvermögen und dessen Finanzierung“ (siehe Grafik 6).
Pro tatsächlich gestellter Frage nähert sich die Antwortdauer jedoch an (siehe Grafik 7). Dies spricht nach wie vor für verständliche Fragen in diesem Kapitel des Fragebogens. Im Kapitel „Unternehmensbeteiligungen und Finanzvermögen“ hingegen, in dem in absoluten Zahlen wiederum Haushalte, die angaben Aktien zu besitzen, länger brauchen, konnte in der Betrachtung der Antwortzeit pro Frage der Effekt besser „ausgeglichen“ werden. Dies ist ein Indikator dafür, dass die gestellten Fragen für vermögende Haushalte im Kapitel „Unternehmensbeteiligungen und Finanzanlagen“ leichter zu beantworten sind als im Kapitel „Immobilienvermögen und dessen Finanzierung“. Denn eigentlich antwortet diese Gruppe nicht grundsätzlich schneller, wie der Vergleich zwischen den Kapiteln zeigt (siehe Grafik 6).
4 Regressionsanalyse
Um die Ergebnisse der deskriptiven Analyse zu vertiefen, wurde eine multivariate Regressionsanalyse durchgeführt. So wird der Einfluss vieler Charakteristika gemeinsam betrachtet und eine einzelne Variable kann für alle anderen kontrolliert besprochen werden. Wie eingangs erwähnt, sind Interviewdauerdaten nicht nur zumeist rechtsschief verteilt, die Zeit kann als abhängige Variable zudem nie negativ sein. Deswegen sind Standard OLS-Regressionen hierbei nicht die optimale Schätzverfahren, sondern Maximum-Likelihood-Estimations (MLE), die auf Basis einer festgelegten Verteilung denjenigen Schätzer suchen, dessen Verteilung die Daten am ehesten widerspiegelt (siehe z. B. Wooldridge, 2013). Im konkreten Fall werden den OLS-Schätzern MLE-Schätzer unter einer Log-Normalverteilung, einer Tobit-Regression und einer Gammaverteilung gegenübergestellt. Diese Verteilungen weisen alle lediglich positive reelle Zahlen auf. Neben sozio-ökonomischen Charakteristika der Haushalte und dessen Kompetenzträger bzw. Kompetenzträgerin wurde für Effekte vonseiten der interviewenden Personen kontrolliert. Diese beinhalten die Erfahrung der interviewenden Person (gemessen als Dummy, ob bereits in der zweiten Welle des HFCS Interviews durchgeführt wurden), sowie die Einschätzung darüber, ob es der/dem Befragten eher leichtfiel, die Fragen zu beantworten oder nicht und ob die/der Befragte beim Beantworten der Fragen auf Unterlagen (wie z. B. einen Kontoauszug oder Kreditvertrag) zurückgriff oder nicht. Ebenso wird in Betracht gezogen, das wievielte Interview es für die interviewende Person beim jeweiligen Haushalt war.
Tabelle 5 und Tabelle 6 zeigen die Ergebnisse der Regressionsanalysen, einmal in Form der Koeffizienten der Regressionen und einmal als durchschnittliche marginale Effekte. Die Spalten 1 bis 4 zeigen die Ergebnisse von OLS, Log-Normal, Tobit- und Gamma-Regressionen für die Gesamtdauer in Minuten als abhängige Variable. Die Spalten 5 bis 8 zeigen jeweils die Ergebnisse für die Zeit pro Frage in Sekunden als abhängige Variable.
Gesamtdauer (in Minuten) | ||||
---|---|---|---|---|
OLS | Log-Normal | Tobit | Gamma | |
Miete | 0,683 | 0,00816 | 0,683 | 0,986 |
(0,807) | (0,0134) | (0,804) | (0,806) | |
Unentgeltliche Nutzung | 0,249 | 0,00699 | 0,249 | –0,582 |
(1,623) | (0,0290) | (1,617) | (1,473) | |
Dummy: „kein Aktienbesitz“ | –2,977* | –0,0516* | –2,977* | –2,402 |
(1,738) | (0,0272) | (1,733) | (1,844) | |
Rate der Antwortverweigerung auf Fragen nach Geldbeträgen | –7,870*** | –0,117** | –7,870*** | –10,10*** |
(2,662) | (0,0453) | (2,653) | (2,542) | |
Meister/in, AHS, BHS | 4,679*** | 0,0872*** | 4,679*** | 3,892*** |
(1,511) | (0,0249) | (1,506) | (1,489) | |
Universität | 9,124*** | 0,161*** | 9,124*** | 8,491*** |
(2,245) | (0,0356) | (2,237) | (2,368) | |
Dummy: Geschlecht „weiblich“ | –0,144 | –0,00237 | –0,144 | –0,232 |
(0,723) | (0,0122) | (0,720) | (0,706) | |
Netto-Haushaltseinkommen | 0,00352*** | 5,71e–05*** | 0,00352*** | 0,00336*** |
(0,000487) | (7,64e–06) | (0,000486) | (0,000500) | |
Netto-Haushaltseinkommen (quadriert) | –1,30e–08** | –1,91e–10** | –1,30e–08** | –1,21e–08* |
(6,17e–09) | (8,99e–11) | (6,15e–09) | (7,10e–09) | |
Antwortverweigerung bei Netto-Haushaltseinkommen | –9,462*** | –0,145*** | –9,462*** | –9,465*** |
(1,973) | (0,0320) | (1,966) | (2,004) | |
Interaktion Netto-Haushaltseinkommen*Bildung: Meister/in, AHS, BHS | –0,00168*** | –2,93e–05*** | –0,00168*** | –0,00154*** |
(0,000547) | (8,28e–06) | (0,000545) | (0,000580) | |
Interaktion Netto-Haushaltseinkommen*Bildung: Universität | –0,00200*** | –3,49e–05*** | –0,00200*** | –0,00191*** |
(0,000662) | (9,86e–06) | (0,000659) | (0,000733) | |
Alter | 0,458*** | 0,00861*** | 0,458*** | 0,407*** |
(0,127) | (0,00230) | (0,126) | (0,118) | |
Alter (quadriert) | –0,00457*** | –8,53e–05*** | –0,00457*** | –0,00423*** |
(0,00120) | (2,18e–05) | (0,00119) | (0,00110) | |
Einschätzung der interviewenden Person: „leicht“ | –3,873*** | –0,0632*** | –3,873*** | –3,758*** |
(0,967) | (0,0163) | (0,963) | (0,933) | |
Unterlagen laut der interviewenden Person verwendet | 4,609*** | 0,0789*** | 4,609*** | 4,180*** |
(0,790) | (0,0130) | (0,787) | (0,811) | |
Anzahl des Interviews für die interviewende Person | –0,110*** | –0,00215*** | –0,110*** | –0,0916*** |
(0,00763) | (0,000154) | (0,00760) | (0,00610) | |
Haushaltsgröße | 2,892*** | 0,0482*** | 2,892*** | 2,729*** |
(0,397) | (0,00609) | (0,396) | (0,430) | |
Dummy: Interviewende Person war nicht bei HFCS (2. Welle) | –3,188*** | –0,0473*** | –3,188*** | –4,242*** |
(1,028) | (0,0179) | (1,025) | (0,940) | |
Intercept | 53,90*** | 3,959*** | 53,90*** | 55,60*** |
(4,482) | (0,0775) | (4,467) | (4,338) | |
Anzahl der Beobachtungen | 3020 | 3020 | 3020 | 3020 |
Quelle: HFCS 2017, OeNB. | ||||
Anmerkungen: *** p<0.01, ** p<0.05, * p<0.1. Für alle Modelle werden die Regressionskoeffizienten gezeigt. Alle personenbezogenen Informationen (Bildung, Geschlecht, Alter) wurden vom Kompetenzträger bzw. von der Kompetenzträgerin genommen. |
Dauer pro Frage (in Sekunden) | ||||
---|---|---|---|---|
OLS | Log-Normal | Tobit | Gamma | |
Miete | 1,781*** | 0,0793*** | 1,781*** | 1,809*** |
(0,305) | (0,0136) | (0,304) | (0,302) | |
Unentgeltliche Nutzung | 1,847*** | 0,0855*** | 1,847*** | 1,603*** |
(0,613) | (0,0272) | (0,611) | (0,602) | |
Dummy: „kein Aktienbesitz“ | –0,263 | –0,0137 | –0,263 | –0,149 |
(0,656) | (0,0291) | (0,654) | (0,654) | |
Rate der Antwortverweigerung auf Fragen nach Geldbeträgen | –4,094*** | –0,164*** | –4,094*** | –5,274*** |
(1,005) | (0,0455) | (1,002) | (0,967) | |
Meister/in, AHS, BHS | 1,275** | 0,0581** | 1,275** | 1,035* |
(0,571) | (0,0254) | (0,569) | (0,552) | |
Universität | 3,080*** | 0,141*** | 3,080*** | 2,683*** |
(0,847) | (0,0369) | (0,845) | (0,849) | |
Dummy: Geschlecht „weiblich“ | 0,211 | 0,00946 | 0,211 | 0,153 |
(0,273) | (0,0122) | (0,272) | (0,268) | |
Netto-Haushaltseinkommen | 0,000745*** | 3,20e–05*** | 0,000745*** | 0,000706*** |
(0,000184) | (7,97e–06) | (0,000183) | (0,000182) | |
Netto-Haushaltseinkommen (quadriert) | 1,96e–09 | 9,26e–11 | 1,96e–09 | 1,71e–09 |
(2,33e–09) | (1,02e–10) | (2,32e–09) | (2,34e–09) | |
Antwortverweigerung bei Netto-Haushaltseinkommen | –1,820** | –0,0728** | –1,820** | –1,873*** |
(0,745) | (0,0332) | (0,742) | (0,726) | |
Interaktion Netto-Haushaltseinkommen*Bildung: Meister/in, AHS, BHS | –0,000596*** | –2,54e–05*** | –0,000596*** | –0,000570*** |
(0,000207) | (8,92e–06) | (0,000206) | (0,000204) | |
Interaktion Netto-Haushaltseinkommen*Bildung: Universität | –0,000924*** | –4,07e–05*** | –0,000924*** | –0,000848*** |
(0,000250) | (1,08e–05) | (0,000249) | (0,000251) | |
Alter | 0,106** | 0,00510** | 0,106** | 0,0893* |
(0,0479) | (0,00221) | (0,0478) | (0,0464) | |
Alter (quadriert) | –0,000695 | –3,33e–05 | –0,000695 | –0,000592 |
(0,000452) | (2,06e–05) | (0,000450) | (0,000443) | |
Einschätzung der interviewenden Person: „leicht“ | –1,427*** | –0,0603*** | –1,427*** | –1,469*** |
(0,365) | (0,0162) | (0,364) | (0,359) | |
Unterlagen laut der interviewenden Person verwendet | 1,267*** | 0,0556*** | 1,267*** | 1,310*** |
(0,298) | (0,0130) | (0,297) | (0,308) | |
Anzahl des Interviews für die interviewende Person | –0,0382*** | –0,00194*** | –0,0382*** | –0,0337*** |
(0,00288) | (0,000152) | (0,00287) | (0,00235) | |
Haushaltsgröße | 0,875*** | 0,0387*** | 0,875*** | 0,862*** |
(0,150) | (0,00638) | (0,149) | (0,155) | |
Dummy: Interviewende Person war nicht bei HFCS (2. Welle) | –1,893*** | –0,0817*** | –1,893*** | –2,285*** |
(0,388) | (0,0185) | (0,387) | (0,350) | |
Intercept | 19,78*** | 2,973*** | 19,78*** | 20,66*** |
(1,692) | (0,0778) | (1,686) | (1,619) | |
Anzahl der Beobachtungen | 3020 | 3020 | 3020 | 3020 |
Quelle: HFCS 2017, OeNB. | ||||
Anmerkungen: *** p<0.01, ** p<0.05, * p<0.1. Für alle Modelle werden die Regressionskoeffizienten gezeigt. Alle personenbezogenen Informationen (Bildung, Geschlecht, Alter) wurden vom Kompetenzträger bzw. von der Kompetenzträgerin genommen. |
Gesamtdauer (in Minuten) | ||||
---|---|---|---|---|
OLS | Log-Normal | Tobit | Gamma | |
Miete | 0,683 | 0,474 | 0,683 | 0,986 |
(0,807) | (0,779) | (0,804) | (0,806) | |
Unentgeltliche Nutzung | 0,249 | 0,406 | 0,249 | –0,582 |
(1,623) | (1,687) | (1,617) | (1,473) | |
Dummy: „kein Aktienbesitz“ | –2,977* | –3,068* | –2,977* | –2,402 |
(1,738) | (1,657) | (1,733) | (1,844) | |
Rate der Antwortverweigerung auf Fragen nach Geldbeträgen | –7,870*** | –6,787*** | –7,870*** | –10,10*** |
(2,662) | (2,635) | (2,653) | (2,542) | |
Meister/in, AHS, BHS | 0,508 | 0,0807 | 0,508 | 0,0612 |
(0,807) | (1,048) | (0,805) | (0,806) | |
Universität | 4,151*** | 3,642*** | 4,151*** | 3,756*** |
(1,229) | (1,241) | (1,225) | (1,279) | |
Dummy: Geschlecht „weiblich“ | –0,144 | –0,138 | –0,144 | –0,232 |
(0,723) | (0,711) | (0,720) | (0,706) | |
Netto-Haushaltseinkommen | 0,00266*** | 0,00242*** | 0,00266*** | 0,00256*** |
(0,000359) | (0,000309) | (0,000358) | (0,000382) | |
Antwortverweigerung bei Netto-Haushaltseinkommen | –9,462*** | –9,010*** | –9,462*** | –9,465*** |
(1,973) | (2,116) | (1,966) | (2,004) | |
Alter | –0,0200 | –0,0134 | –0,0200 | –0,0357* |
(0,0229) | (0,0231) | (0,0228) | (0,0207) | |
Einschätzung der interviewenden Person: „leicht“ | –3,873*** | –3,750*** | –3,873*** | –3,758*** |
(0,967) | (0,990) | (0,963) | (0,933) | |
Unterlagen laut der interviewenden Person verwendet | 4,609*** | 4,661*** | 4,609*** | 4,180*** |
(0,790) | (0,776) | (0,787) | (0,811) | |
Anzahl des Interviews für die interviewende Person | –0,110*** | –0,125*** | –0,110*** | –0,0916*** |
(0,00763) | (0,00890) | (0,00760) | (0,00610) | |
Haushaltsgröße | 2,892*** | 2,801*** | 2,892*** | 2,729*** |
(0,397) | (0,353) | (0,396) | (0,430) | |
Dummy: Interviewende Person war nicht bei HFCS (2. Welle) | –3,188*** | –2,703*** | –3,188*** | –4,242*** |
(1,028) | (1,003) | (1,025) | (0,940) | |
Anzahl der Beobachtungen | 3020 | 3020 | 3020 | 3020 |
Quelle: HFCS 2017, OeNB. | ||||
Anmerkungen: *** p<0.01, ** p<0.05, * p<0.1.Für nicht-lineare Modelle werden die durchschnittlichen marginalen Effekte gezeigt.Alle personenbezogenen Informationen (Bildung, Geschlecht, Alter) wurden vom Kompetenzträger bzw. von der Kompetenzträgerin genommen. |
Dauer pro Frage (in Sekunden) | ||||
---|---|---|---|---|
OLS | Log-Normal | Tobit | Gamma | |
Miete | 1,781*** | 1,745*** | 1,781*** | 1,809*** |
(0,305) | (0,297) | (0,304) | (0,302) | |
Unentgeltliche Nutzung | 1,847*** | 1,887*** | 1,847*** | 1,603*** |
(0,613) | (0,618) | (0,611) | (0,602) | |
Dummy: „kein Aktienbesitz“ | –0,263 | –0,306 | –0,263 | –0,149 |
(0,656) | (0,655) | (0,654) | (0,654) | |
Rate der Antwortverweigerung auf Fragen nach Geldbeträgen | –4,094*** | –3,639*** | –4,094*** | –5,274*** |
(1,005) | (1,011) | (1,002) | (0,967) | |
Meister/in, AHS, BHS | –0,203 | –0,440 | –0,203 | –0,378 |
(0,305) | (0,497) | (0,304) | (0,303) | |
Universität | 0,788* | 0,562 | 0,788* | 0,580 |
(0,464) | (0,545) | (0,462) | (0,471) | |
Dummy: Geschlecht „weiblich“ | 0,211 | 0,210 | 0,211 | 0,153 |
(0,273) | (0,271) | (0,272) | (0,268) | |
Netto-Haushaltseinkommen | 0,000445*** | 0,000421*** | 0,000445*** | 0,000422*** |
(0,000136) | (0,000129) | (0,000135) | (0,000135) | |
Antwortverweigerung bei Netto-Haushaltseinkommen | –1,820** | –1,672** | –1,820** | –1,873*** |
(0,745) | (0,787) | (0,742) | (0,726) | |
Alter | 0,0334*** | 0,0357*** | 0,0334*** | 0,0273*** |
(0,00863) | (0,00875) | (0,00860) | (0,00823) | |
Einschätzung der interviewenden Person: „leicht“ | –1,427*** | –1,366*** | –1,427*** | –1,469*** |
(0,365) | (0,374) | (0,364) | (0,359) | |
Unterlagen laut der interviewenden Person verwendet | 1,267*** | 1,249*** | 1,267*** | 1,310*** |
(0,298) | (0,294) | (0,297) | (0,308) | |
Anzahl des Interviews für die interviewende Person | –0,0382*** | –0,0432*** | –0,0382*** | –0,0337*** |
(0,00288) | (0,00337) | (0,00287) | (0,00235) | |
Haushaltsgröße | 0,875*** | 0,861*** | 0,875*** | 0,862*** |
(0,150) | (0,142) | (0,149) | (0,155) | |
Dummy: Interviewende Person war nicht bei HFCS (2. Welle) | –1,893*** | –1,765*** | –1,893*** | –2,285*** |
(0,388) | (0,387) | (0,387) | (0,350) | |
Anzahl der Beobachtungen | 3020 | 3020 | 3020 | 3020 |
Quelle: HFCS 2017, OeNB. | ||||
Anmerkungen: *** p<0.01, ** p<0.05, * p<0.1.Für nicht-lineare Modelle werden die durchschnittlichen marginalen Effekte gezeigt.Alle personenbezogenen Informationen (Bildung, Geschlecht, Alter) wurden vom Kompetenzträger bzw. von der Kompetenzträgerin genommen. |
Grundsätzlich erscheinen die Ergebnisse über alle Regressionsmethoden konsistent. Die Effekte vonseiten der interviewenden Personen weisen eine signifikante Korrelation mit der Dauer des Interviews auf. Sowohl in Anbetracht der Gesamtinterviewdauer als auch in Bezug auf die Beantwortungszeit pro Frage, hat die Erfahrung der interviewenden Person einen signifikanten Effekt: Personen, die nicht bereits in der zweiten Welle Befragungen durchgeführt hatten, brauchen kürzer als jene, die das bereits getan hatten. Diese Unterschiede können Hinweise auf die Qualität der erhobenen Daten geben. Erfahrenere interviewende Personen fragen unter Umständen bei den Befragten genauer nach. In Bezug auf die Anzahl der bereits durchgeführten Interviews zeigt sich allerdings, dass die Dauer der Interviews abnimmt, je mehr Interviews die interviewende Person innerhalb der dritten Welle durchführte. Hinsichtlich der Einschätzung der interviewenden Personen zu Problemen der Befragten bei der Beantwortung der Fragen zeigt sich, dass Befragte, die sich nach Einschätzung der interviewenden Person „leichter“ taten, insgesamt weniger lang benötigen als jene, die nicht so eingeschätzt wurden. Diese Gruppe an Befragten brauchte insgesamt um rund vier Minuten kürzer und antwortete um rund eine Sekunde pro Frage schneller. Beim Einsatz von Unterlagen zeigt sich, dass Befragte, die darauf zurückgriffen, wesentlich länger brauchen als jene, die nicht darauf zurückgriffen, sowohl insgesamt als auch pro Frage.
Eine weitere wichtige erklärende Variable ist die Anzahl an „Weiß nicht“-Angaben bzw. an Antwortverweigerungen („Keine Antwort“) auf Fragen nach Geldbeträgen. Wie bereits erwähnt, wird – sollte der Respondent den genauen Betrag nicht kennen bzw. nicht nennen wollen – bei der Befragung versucht, zumindest eine Eingrenzung, zum Beispiel ein Intervall, zu nennen. Dies kann die Antwortdauer pro Frage verlängern. Befragte, die häufiger (in %) mit „Weiß nicht“ bzw. „Keine Antwort“ auf Fragen nach Geldbeträgen antworteten, brauchen kürzer für das Interview und sind auch schneller pro Frage.
Hinsichtlich sozio-ökonomischer Charakteristika zeigt sich, dass es für die Gesamtdauer des Interviews unerheblich ist, ob die befragte Person im (Teil-)Eigentum oder zur Miete wohnt, oder die Immobilie unentgeltlich nutzen kann. Befragte mit Wohneigentum sind jedoch pro Frage schneller. Das lässt den Schluss zu, dass zur Miete wohnende und die Immobilie unentgeltlich nutzende Personen weniger Fragen bekommen, diese aber langsamer beantworten und deswegen insgesamt gleich lang für das Interview brauchen wie solche, die über Wohneigentum verfügen. In Bezug auf die Vermögenskomponente, konkret, ob jemand Aktien besitzt, oder nicht, zeigt sich, dass Befragte, die keine Aktien besitzen, kürzer brauchen als solche, die Aktien besitzen. Pro tatsächlich gestellter Frage gibt es allerdings keine signifikanten Unterschiede. Hinsichtlich des Geschlechts scheinen keine Effekte auf. Der Zusammenhang zwischen Einkommen bzw. Alter und Interviewdauer scheint nicht-linear zu sein (siehe Tabelle 5, Zeilen 8–9 und 13–14). Höheres Einkommen und höheres Alter verlängern in dieser Auswertung die Gesamtdauer des Interviews sowie die Antwortdauer pro Frage, allerdings ist dieser Effekt nicht linear, sondern nimmt mit steigender Höhe ab. Bei den Average Marginal Effekts gibt es allerdings zu beachten, dass diese ein unterschiedliches Vorzeichen für die Gesamtdauer und die Zeit pro Frage haben (siehe Tabelle 6, Zeile 10). Die Interviewdauer steigt im Durchschnitt also mit dem Alter der Befragten, die Beantwortungszeit pro Frage sinkt im Durchschnitt jedoch. Dieses Ergebnis kann man damit erklären, dass der nicht-lineare Zusammenhang zwischen Alter und der Beantwortungsdauer pro Frage schwächer ist als jener zwischen Alter und Gesamtdauer.
Befragte mit Universitätsabschluss brauchen länger für das Interview als solche, die maximal eine Lehre abgeschlossen haben, nämlich durchschnittlich um rund dreieinhalb bis vier Minuten. Hinsichtlich der Antwortdauer pro Frage finden sich hingegen keine Unterschiede zwischen den Bildungsniveaus. Diese Ergebnisse sind jenen von Loosveldt und Beullens (2013), die die fünfte Welle des ESS untersuchten, sehr ähnlich, werfen jedoch weiterhin die Frage auf, warum Befragte mit höherer Bildung länger für das Interview brauchen. Hier bietet sich ein Blick in die einzelnen Kapitel an. Wie in Tabelle 1 ersichtlich, werden in absoluten Zahlen in den Fragebogen-Kapiteln „Konsum“, „Immobilienvermögen und dessen Finanzierung“ und „Unternehmensbeteiligungen und Finanzanlagen“ die meisten Fragen nach Geldbeträgen tatsächlich gestellt. In diesen Kapiteln brauchen Befragte mit höherer formaler Bildung insgesamt länger (siehe Tabellen 7–9 im Annex), im Kapitel „Konsum“ auch pro Frage. Daraus könnte man schließen, dass Befragte, die während des Interviews bei der interviewenden Person nachfragen oder in den Unterlagen nachschauen, damit sie eine genauere Antwort auf Fragen nach Geldbeträgen geben können (aufgrund der formal höheren Bildung) (Loosveldt und Beullens, 2013), länger brauchen.
Im konkreten Fall des HFCS können hier zwei Aspekte von Relevanz sein. Zum einen sind „Immobilienvermögen und dessen Finanzierung“ und „Unternehmensbeteiligungen und Finanzanlagen“ zwei eher lange, komplizierte und persönliche Kapitel, zum anderen ist die lange Beantwortungsdauer, sowohl insgesamt als auch pro Frage, im Kapitel „Konsum“ erstaunlich. Hier werden im Gegensatz zu den anderen beiden Kapiteln vermeintlich einfache Fragen gestellt, wie beispielsweise „Wie viel gibt Ihr Haushalt pro Monat für Essen außer Haus aus?“. Hier ist zudem der Unterschied nach Bildungsniveau größer als in den anderen beiden Kapiteln. Es scheint also so zu sein, dass die Fragen im Kapitel „Konsum“ unerwartet schwierig zu beantworten sind, besonders für jene, die eine möglichst genaue Antwort auf Fragen nach Geldbeträgen geben wollen. Diese sollten dementsprechend in der Fragebogenerstellung künftig diskutiert werden. Ein Ansatzpunkt wäre hierbei die Definitionen zu präzisieren. Als weiterer Aspekt könnte natürlich auch die Einführung eines Konsumtagebuches in Betracht gezogen werden.
5 Zusammenfassung
Die Auswertung von Paradaten ist eines der Instrumente zur Verbesserung von Befragungen. Dieser Artikel befasste sich mit der Interviewdauer der dritten Welle des Household Finance and Consumption Survey (HFCS). Grundsätzlich ist die Gesamtdauer von durchschnittlich rund 58 Minuten (Median: 55 Minuten) für eine komplexe Erhebung wie den HFCS ein vertretbares Ergebnis. International liegt in der dritten Welle die Interviewerdauer im Median zwischen rund 40 und 70 Minuten. Der HFCS in Österreich ist also hier im Mittelfeld. In der zweiten Welle des HFCS lag der Median für die teilnehmenden Länder zwischen 30 und 75 Minuten, für Österreich konkret bei 70 Minuten (ECB, 2016). Die Reduktion um mehr als 20% konnte durch Optimierung des Fragebogendesigns erreicht werden. Außerdem haben ähnliche Surveys, wie beispielsweise der European Social Survey ähnliche Werte für die Interviewdauer (Loosveldt und Beullens, 2013).
Weiters erlauben es die an bestimmten Stellen gesetzten Filter, dass Befragte nur die für sie relevanten Fragen gestellt bekommen, wie in der deskriptiven Analyse beispielsweise für das Kapitel „Immobilienvermögen und dessen Finanzierung“ gezeigt wurde. Andererseits brauchen die Befragten im vermeintlich einfachen Kapitel „Konsum“ unerwartet lange. In diesem Kapitel befindet sich der höchste Anteil an Fragen nach Geldbeträgen, die an und für sich die Antwortdauer, sowohl insgesamt als auch pro Frage, verlängern. Die Regressionsanalyse zeigt, dass Personen mit tertiärem Bildungsabschluss Fragen möglichst genau beantworten wollen. Das Bildungsniveau kann ein Indikator dafür sein, dass Befragte mit tertiärem Bildungsabschluss für Kapitel mit einem hohen Anteil an Fragen nach Geldbeträgen länger brauchen als Befragte ohne einem solchen. In Bezug auf Alter und Einkommen wurden positive Effekte auf die Interviewdauer festgestellt. Mit höherem Alter und höherem Einkommen steigt auch die Interviewdauer, sowie die Beantwortungsdauer pro Frage. Dieser Effekt ist jedoch nicht linear, sondern nimmt sukzessive ab. Das Geschlecht spielt bei der Dauer des Interviewers keine Rolle. Befragte, die zur Miete wohnen sowie solche, die die Immobilie unentgeltlich nutzen können, brauchen hingegen pro Frage länger als Personen, die in ihrem Eigentum wohnen. Da letztere jedoch mehr Fragen gestellt bekommen, gibt es keinen signifikanten Unterschied in der Gesamtinterviewdauer, jedoch sehr wohl innerhalb der Kapitel des Fragebogens.
References
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Albacete, N. und M. Schürz. 2014a. Paradaten im HFCS Austria 2010 – Teil 1: Evaluierung von Non-Response-Fehlern. In: Statistiken – Daten und Analysen Q1/14. OeNB. 81–97.
Albacete, N. und M. Schürz. 2014b. Paradaten im HFCS Austria 2010 – Teil 2: Evaluierung von Messfehlern. In: Statistiken – Daten und Analysen Q3/14. OeNB. 54–64.
Albacete, N. und M. Schürz. 2015. Interviewereffekte auf Haushaltsvermögen am Beispiel des Household Finance and Consumption Survey Austria 2010. In: Statistiken – Daten und Analysen Q4/15. OeNB. 55–63.
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Fessler, P., P. Lindner und M. Schürz. 2018. Eurosystem Household Finance and
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Wooldridge, J. M. 2013. Introductory econometrics: A modern approach. 5th edition.
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Annex
Gesamtdauer (in Minuten) | ||||
---|---|---|---|---|
OLS | Log-Normal | Tobit | Gamma | |
Miete | 0,632*** | 0,670*** | 0,632*** | 0,408* |
(0,224) | (0,215) | (0,224) | (0,216) | |
Unentgeltliche Nutzung | 1,158** | 1,156*** | 1,158*** | 0,950** |
(0,450) | (0,443) | (0,449) | (0,459) | |
Dummy: „kein Aktienbesitz“ | 0,323 | 0,354 | 0,323 | 0,0327 |
(0,478) | (0,460) | (0,476) | (0,421) | |
Rate der Antwortverweigerung auf Fragen nach Geldbeträgen | –1,806** | –1,981*** | –1,806** | –0,738 |
(0,734) | (0,718) | (0,732) | (0,707) | |
Meister/in, AHS, BHS | 1,299*** | 1,228*** | 1,299*** | 1,398*** |
(0,225) | (0,246) | (0,224) | (0,222) | |
Universität | 2,091*** | 2,072*** | 2,091*** | 1,996*** |
(0,339) | (0,337) | (0,338) | (0,368) | |
Dummy: Geschlecht „weiblich“ | 0,147 | 0,185 | 0,147 | 0,0232 |
(0,201) | (0,198) | (0,200) | (0,184) | |
Netto-Haushaltseinkommen | 4,65e–05 | 4,85e–05 | 4,65e–05 | 5,71e–06 |
(9,83e–05) | (0,000100) | (9,80e–05) | (8,15e–05) | |
Antwortverweigerung bei Netto-Haushaltseinkommen | –1,061* | –1,068* | –1,061* | –0,651 |
(0,545) | (0,575) | (0,544) | (0,529) | |
Alter | 0,0242*** | 0,0262*** | 0,0242*** | 0,0158*** |
(0,00635) | (0,00639) | (0,00633) | (0,00573) | |
Einschätzung der interviewenden Person: „leicht“ | –0,0245 | –0,203 | –0,0245 | 0,449** |
(0,269) | (0,275) | (0,268) | (0,227) | |
Unterlagen laut der interviewenden Person verwendet | 1,655*** | 1,657*** | 1,655*** | 1,470*** |
(0,220) | (0,213) | (0,219) | (0,239) | |
Anzahl des Interviews für die interviewende Person | –0,0251*** | –0,0266*** | –0,0251*** | –0,0282*** |
(0,00212) | (0,00257) | (0,00211) | (0,00153) | |
Haushaltsgröße | 0,367*** | 0,367*** | 0,367*** | 0,326*** |
(0,109) | (0,106) | (0,109) | (0,100) | |
Dummy: Interviewende Person war nicht bei HFCS (2. Welle) | 0,832*** | 0,579** | 0,832*** | 1,676*** |
(0,285) | (0,283) | (0,284) | (0,296) | |
Anzahl der Beobachtungen | 3020 | 3020 | 3020 | 3020 |
Quelle: HFCS 2017, OeNB. | ||||
Anmerkungen: *** p<0.01, ** p<0.05, * p<0.1.Für nicht-lineare Modelle werden die durchschnittlichen marginalen Effekte gezeigt.Alle personenbezogenen Informationen (Bildung, Geschlecht, Alter) wurden vom Kompetenzträger bzw. von der Kompetenzträgerin genommen. |
Dauer pro Frage (in Sekunden) | ||||
---|---|---|---|---|
OLS | Log-Normal | Tobit | Gamma | |
Miete | 2,068*** | 2,176*** | 2,068*** | 1,398** |
(0,735) | (0,705) | (0,732) | (0,711) | |
Unentgeltliche Nutzung | 3,776** | 3,795*** | 3,776** | 3,098** |
(1,475) | (1,453) | (1,470) | (1,518) | |
Dummy: „kein Aktienbesitz“ | 1,151 | 1,284 | 1,151 | 0,122 |
(1,566) | (1,527) | (1,560) | (1,372) | |
Rate der Antwortverweigerung auf Fragen nach Geldbeträgen | –5,939** | –6,681*** | –5,939** | –2,284 |
(2,406) | (2,359) | (2,398) | (2,341) | |
Meister/in, AHS, BHS | 4,147*** | 4,015*** | 4,147*** | 4,454*** |
(0,736) | (0,752) | (0,733) | (0,729) | |
Universität | 6,680*** | 6,749*** | 6,680*** | 6,310*** |
(1,111) | (1,102) | (1,107) | (1,201) | |
Dummy: Geschlecht „weiblich“ | 0,601 | 0,711 | 0,601 | 0,228 |
(0,658) | (0,649) | (0,656) | (0,609) | |
Netto-Haushaltseinkommen | –0,000184 | –0,000210 | –0,000184 | –0,000213 |
(0,000322) | (0,000340) | (0,000321) | (0,000262) | |
Antwortverweigerung bei Netto-Haushaltseinkommen | –2,293 | –2,199 | –2,293 | –1,223 |
(1,786) | (1,846) | (1,780) | (1,727) | |
Alter | 0,0741*** | 0,0796*** | 0,0741*** | 0,0495*** |
(0,0208) | (0,0209) | (0,0207) | (0,0190) | |
Einschätzung der interviewenden Person: „leicht“ | –0,129 | –0,712 | –0,129 | 1,477* |
(0,880) | (0,901) | (0,877) | (0,757) | |
Unterlagen laut der interviewenden Person verwendet | 5,024*** | 5,028*** | 5,024*** | 4,500*** |
(0,719) | (0,700) | (0,717) | (0,780) | |
Anzahl des Interviews für die interviewende Person | –0,0804*** | –0,0848*** | –0,0804*** | –0,0918*** |
(0,00694) | (0,00835) | (0,00692) | (0,00516) | |
Haushaltsgröße | 1,326*** | 1,334*** | 1,326*** | 1,157*** |
(0,358) | (0,349) | (0,356) | (0,329) | |
Dummy: Interviewende Person war nicht bei HFCS (2. Welle) | 2,944*** | 2,114** | 2,944*** | 5,763*** |
(0,935) | (0,928) | (0,932) | (0,990) | |
Anzahl der Beobachtungen | 3020 | 3020 | 3020 | 3020 |
Quelle: HFCS 2017, OeNB. | ||||
Anmerkungen: *** p<0.01, ** p<0.05, * p<0.1.Für nicht-lineare Modelle werden die durchschnittlichen marginalen Effekte gezeigt.Alle personenbezogenen Informationen (Bildung, Geschlecht, Alter) wurden vom Kompetenzträger bzw. von der Kompetenzträgerin genommen. |
Gesamtdauer (in Minuten) | ||||
---|---|---|---|---|
OLS | Log-Normal | Tobit | Gamma | |
Miete | –3,060*** | –3,026*** | –3,060*** | –3,010*** |
(0,150) | (0,148) | (0,149) | (0,176) | |
Unentgeltliche Nutzung | –3,203*** | –3,112*** | –3,203*** | –3,300*** |
(0,299) | (0,304) | (0,298) | (0,249) | |
Dummy: „kein Aktienbesitz“ | –0,441 | –0,394 | –0,441 | –0,168 |
(0,319) | (0,265) | (0,318) | (0,307) | |
Rate der Antwortverweigerung auf Fragen nach Geldbeträgen | –1,359*** | –1,583*** | –1,359*** | –0,432 |
(0,491) | (0,483) | (0,490) | (0,402) | |
Meister/in, AHS, BHS | 0,316** | 0,247* | 0,316** | 0,362*** |
(0,150) | (0,140) | (0,149) | (0,134) | |
Universität | 0,683*** | 0,732*** | 0,683*** | 0,473** |
(0,227) | (0,204) | (0,226) | (0,210) | |
Dummy: Geschlecht „weiblich“ | 0,00488 | 0,150 | 0,00488 | –0,0522 |
(0,134) | (0,125) | (0,134) | (0,112) | |
Netto-Haushaltseinkommen | 0,000161** | 0,000147*** | 0,000161** | 0,000127** |
(6,60e–05) | (5,32e–05) | (6,58e–05) | (6,12e–05) | |
Antwortverweigerung bei Netto-Haushaltseinkommen | –1,007*** | –1,110*** | –1,007*** | –0,743** |
(0,363) | (0,372) | (0,362) | (0,336) | |
Alter | 0,00156 | 0,000566 | 0,00156 | 0,00300 |
(0,00424) | (0,00435) | (0,00422) | (0,00315) | |
Einschätzung der interviewenden Person: „leicht“ | 0,00757 | –0,0239 | 0,00757 | 0,237* |
(0,179) | (0,178) | (0,179) | (0,132) | |
Unterlagen laut der interviewenden Person verwendet | 0,700*** | 0,703*** | 0,700*** | 0,547*** |
(0,147) | (0,136) | (0,146) | (0,139) | |
Anzahl des Interviews für die interviewende Person | –0,0154*** | –0,0170*** | –0,0154*** | –0,0129*** |
(0,00142) | (0,00170) | (0,00141) | (0,000852) | |
Haushaltsgröße | 0,246*** | 0,259*** | 0,246*** | 0,147** |
(0,0730) | (0,0615) | (0,0728) | (0,0679) | |
Dummy: Interviewende Person war nicht bei HFCS (2. Welle) | 0,157 | 0,237 | 0,157 | 0,236 |
(0,191) | (0,180) | (0,190) | (0,161) | |
Anzahl der Beobachtungen | 3020 | 3020 | 3020 | 3020 |
Quelle: HFCS 2017, OeNB. | ||||
Anmerkungen: *** p<0.01, ** p<0.05, * p<0.1.Für nicht-lineare Modelle werden die durchschnittlichen marginalen Effekte gezeigt.Alle personenbezogenen Informationen (Bildung, Geschlecht, Alter) wurden vom Kompetenzträger bzw. von der Kompetenzträgerin genommen. |
Dauer pro Frage (in Sekunden) | ||||
---|---|---|---|---|
OLS | Log-Normal | Tobit | Gamma | |
Miete | –1,631*** | –1,538*** | –1,631*** | –1,818*** |
(0,461) | (0,450) | (0,460) | (0,458) | |
Unentgeltliche Nutzung | 0,627 | 0,759 | 0,627 | 0,180 |
(0,922) | (0,889) | (0,919) | (1,000) | |
Dummy: „kein Aktienbesitz“ | –0,343 | –0,633 | –0,343 | –0,0344 |
(0,981) | (0,982) | (0,978) | (0,892) | |
Rate der Antwortverweigerung auf Fragen nach Geldbeträgen | –2,040 | –2,152 | –2,040 | –1,498 |
(1,513) | (1,551) | (1,508) | (1,387) | |
Meister/in, AHS, BHS | 0,950** | 0,968** | 0,950** | 0,882** |
(0,462) | (0,455) | (0,460) | (0,449) | |
Universität | 0,951 | 1,144* | 0,951 | 0,554 |
(0,698) | (0,689) | (0,696) | (0,686) | |
Dummy: Geschlecht „weiblich“ | 0,413 | 0,516 | 0,413 | 0,316 |
(0,413) | (0,408) | (0,412) | (0,385) | |
Netto-Haushaltseinkommen | –0,000419** | –0,000512** | –0,000419** | –0,000328* |
(0,000203) | (0,000223) | (0,000203) | (0,000168) | |
Antwortverweigerung bei Netto-Haushaltseinkommen | 0,752 | 1,037 | 0,752 | 0,567 |
(1,118) | (1,094) | (1,114) | (1,009) | |
Alter | 0,0508*** | 0,0554*** | 0,0508*** | 0,0399*** |
(0,0130) | (0,0131) | (0,0130) | (0,0126) | |
Einschätzung der interviewenden Person: „leicht“ | 0,704 | 0,530 | 0,704 | 1,187** |
(0,552) | (0,558) | (0,550) | (0,473) | |
Unterlagen laut der interviewenden Person verwendet | 1,096** | 1,062** | 1,096** | 1,233*** |
(0,452) | (0,436) | (0,450) | (0,466) | |
Anzahl des Interviews für die interviewende Person | –0,0517*** | –0,0618*** | –0,0517*** | –0,0483*** |
(0,00436) | (0,00566) | (0,00435) | (0,00314) | |
Haushaltsgröße | 0,217 | 0,266 | 0,217 | 0,186 |
(0,225) | (0,234) | (0,224) | (0,200) | |
Dummy: Interviewende Person war nicht bei HFCS (2. Welle) | –0,233 | –0,466 | –0,233 | 0,388 |
(0,588) | (0,591) | (0,586) | (0,541) | |
Anzahl der Beobachtungen | 3020 | 3020 | 3020 | 3020 |
Quelle: HFCS 2017, OeNB. | ||||
Anmerkungen: *** p<0.01, ** p<0.05, * p<0.1.Für nicht-lineare Modelle werden die durchschnittlichen marginalen Effekte gezeigt.Alle personenbezogenen Informationen (Bildung, Geschlecht, Alter) wurden vom Kompetenzträger bzw. von der Kompetenzträgerin genommen. |
Gesamtdauer (in Minuten) | ||||
---|---|---|---|---|
OLS | Log-Normal | Tobit | Gamma | |
Miete | –0,453** | –0,433** | –0,453** | –0,335* |
(0,183) | (0,174) | (0,183) | (0,191) | |
Unentgeltliche Nutzung | –0,449 | –0,446 | –0,449 | –0,451 |
(0,369) | (0,376) | (0,367) | (0,327) | |
Dummy: „kein Aktienbesitz“ | –1,403*** | –1,338*** | –1,403*** | –1,098** |
(0,391) | (0,361) | (0,390) | (0,466) | |
Rate der Antwortverweigerung auf Fragen nach Geldbeträgen | –2,813*** | –3,195*** | –2,813*** | –1,918*** |
(0,602) | (0,618) | (0,600) | (0,555) | |
Meister/in, AHS, BHS | 0,598*** | 0,599*** | 0,598*** | 0,545*** |
(0,184) | (0,179) | (0,183) | (0,186) | |
Universität | 0,424 | 0,356 | 0,424 | 0,490* |
(0,277) | (0,261) | (0,276) | (0,282) | |
Dummy: Geschlecht „weiblich“ | 0,0320 | 0,0531 | 0,0320 | –0,0186 |
(0,164) | (0,158) | (0,164) | (0,158) | |
Netto-Haushaltseinkommen | 0,000303*** | 0,000278*** | 0,000303*** | 0,000280*** |
(8,04e–05) | (6,56e–05) | (8,01e–05) | (8,58e–05) | |
Antwortverweigerung bei Netto-Haushaltseinkommen | –1,113** | –1,198** | –1,113** | –0,731* |
(0,445) | (0,497) | (0,443) | (0,428) | |
Alter | –0,00266 | 0,000251 | –0,00266 | –0,00341 |
(0,00519) | (0,00524) | (0,00517) | (0,00448) | |
Einschätzung der interviewenden Person: „leicht“ | 0,0303 | –0,0141 | 0,0303 | –0,0498 |
(0,219) | (0,226) | (0,219) | (0,195) | |
Unterlagen laut der interviewenden Person verwendet | 1,310*** | 1,278*** | 1,310*** | 1,251*** |
(0,179) | (0,173) | (0,179) | (0,199) | |
Anzahl des Interviews für die interviewende Person | –0,0211*** | –0,0245*** | –0,0211*** | –0,0174*** |
(0,00173) | (0,00218) | (0,00173) | (0,00119) | |
Haushaltsgröße | 0,249*** | 0,281*** | 0,249*** | 0,225** |
(0,0892) | (0,0782) | (0,0889) | (0,0933) | |
Dummy: Interviewende Person war nicht bei HFCS (2. Welle) | 0,240 | 0,308 | 0,240 | –0,0584 |
(0,234) | (0,229) | (0,233) | (0,215) | |
Anzahl der Beobachtungen | 3020 | 3020 | 3020 | 3020 |
Quelle: HFCS 2017, OeNB. | ||||
Anmerkungen: *** p<0.01, ** p<0.05, * p<0.1.Für nicht-lineare Modelle werden die durchschnittlichen marginalen Effekte gezeigt.Alle personenbezogenen Informationen (Bildung, Geschlecht, Alter) wurden vom Kompetenzträger bzw. von der Kompetenzträgerin genommen. |
Dauer pro Frage (in Sekunden) | ||||
---|---|---|---|---|
OLS | Log-Normal | Tobit | Gamma | |
Miete | –0,0140 | 0,0815 | –0,0140 | –0,0475 |
(0,366) | (0,355) | (0,365) | (0,369) | |
Unentgeltliche Nutzung | –0,156 | –0,0771 | –0,156 | –0,329 |
(0,736) | (0,730) | (0,734) | (0,690) | |
Dummy: „kein Aktienbesitz“ | –0,740 | –0,847 | –0,740 | –0,351 |
(0,782) | (0,781) | (0,779) | (0,762) | |
Rate der Antwortverweigerung auf Fragen nach Geldbeträgen | –4,801*** | –4,959*** | –4,801*** | –4,433*** |
(1,202) | (1,228) | (1,198) | (1,139) | |
Meister/in, AHS, BHS | 0,433 | 0,445 | 0,433 | 0,404 |
(0,367) | (0,361) | (0,366) | (0,357) | |
Universität | 0,233 | 0,138 | 0,233 | 0,354 |
(0,553) | (0,543) | (0,551) | (0,540) | |
Dummy: Geschlecht „weiblich“ | 0,110 | 0,124 | 0,110 | 0,0117 |
(0,328) | (0,323) | (0,327) | (0,317) | |
Netto-Haushaltseinkommen | –9,83e–05 | –7,81e–05 | –9,83e–05 | –0,000124 |
(0,000161) | (0,000155) | (0,000160) | (0,000152) | |
Antwortverweigerung bei Netto-Haushaltseinkommen | –0,237 | –0,353 | –0,237 | 0,396 |
(0,888) | (0,919) | (0,885) | (0,804) | |
Alter | 0,00203 | 0,00419 | 0,00203 | 2,54e–05 |
(0,0104) | (0,0105) | (0,0103) | (0,00947) | |
Einschätzung der interviewenden Person: „leicht“ | 0,104 | 0,148 | 0,104 | –0,158 |
(0,438) | (0,448) | (0,437) | (0,404) | |
Unterlagen laut der interviewenden Person verwendet | 2,197*** | 2,058*** | 2,197*** | 2,330*** |
(0,358) | (0,349) | (0,357) | (0,396) | |
Anzahl des Interviews für die interviewende Person | –0,0403*** | –0,0476*** | –0,0403*** | –0,0352*** |
(0,00346) | (0,00447) | (0,00345) | (0,00243) | |
Haushaltsgröße | 0,361** | 0,362** | 0,361** | 0,390** |
(0,178) | (0,171) | (0,178) | (0,174) | |
Dummy: Interviewende Person war nicht bei HFCS (2. Welle) | –0,492 | –0,456 | –0,492 | –0,822* |
(0,467) | (0,468) | (0,466) | (0,421) | |
Anzahl der Beobachtungen | 3020 | 3020 | 3020 | 3020 |
Quelle: HFCS 2017, OeNB. | ||||
Anmerkungen: *** p<0.01, ** p<0.05, * p<0.1.Für nicht-lineare Modelle werden die durchschnittlichen marginalen Effekte gezeigt.Alle personenbezogenen Informationen (Bildung, Geschlecht, Alter) wurden vom Kompetenzträger bzw. von der Kompetenzträgerin genommen. |
63 Oesterreichische Nationalbank, Abteilung für volkswirtschaftliche Analysen, peter.lindner@oenb.at, maximilian.propst@oenb.at.
64 Die erste Welle des HFCS wurde in Österreich in den Jahren 2010/11 durchgeführt, die zweite Welle in den Jahren 2014/15.
65 20 Länder: Belgien, Bulgarien, Schweiz, Tschechien, Deutschland, Dänemark, Spanien, Finnland, Frankreich, Vereinigtes Königreich, Ungarn, Israel, Niederlande, Norwegen, Polen, Portugal, Russland, Schweden, Slowenien.
66 Die Ausreißer nach oben erhöhen den Mittelwert, der Median ist demgegenüber jedoch robust. Liegt der Mittelwert einer Variablen über dem Median, wird ihre Verteilung typischerweise als rechtsschief bezeichnet.
67 Bei Unterbrechungen des Interviews sowie insbesondere zum Abschluss eines Interviews kann es dazu kommen, dass die automatische Zeiterfassung weiterläuft, wenn die interviewende Person das Programm nicht sachgerecht schließt. Dies hat keinen Effekt auf die erhobenen Daten und wird somit von dieser Person nicht erkannt.
68 Das ist die aus Sicht der Haushaltsmitglieder geeignetste Person, um Fragen zu Vermögen, Verbindlichkeiten, Einkommen und Ausgaben des Haushalts zu beantworten.
69 Fragen nach Geldbeträgen zählen unabhängig von der Art der Beantwortung (genauer Wert, Intervall etc.) als eine Frage. Fragen, in denen Mehrfachantworten zulässig sind, zählen auch als eine Frage.
70 Bei den Grafiken wurden zudem aus Gründen der Übersichtlichkeit weitere Werte zwar nicht gezeigt, jedoch in der Auswertung berücksichtigt, nämlich in Bezug auf die Gesamtdauer alle Werte über 20 Minuten pro Kapitel und in der Betrachtung pro Frage alle Werte über 120 Sekunden.
71 Der Kernel-Density-Estimate zeigt, wie wahrscheinlich ein Wert einer Variablen innerhalb einer Stichprobe vorkommt. In Grafik 4 erkennt man, dass der häufigste Wert für Personen, die im Eigentum wohnen, bei rund 5 Minuten liegt, während er sich in den beiden anderen Gruppen zwischen 2 und 3 Minuten bewegt. Die Verteilung der Variable unterscheidet sich ebenfalls zwischen den Gruppen. Die Werte für im Eigentum lebende Personen sind breiter verteilt als jene für die anderen beiden Gruppen.
Österreichs Außenwirtschaft im 25. Jahr der Mitgliedschaft in der Europäischen Union
Erza Aruqaj 72
Bis zum weltweiten Konjunktureinbruch aufgrund der COVID-19-Pandemie durchlief die heimische Außenwirtschaft eine historisch erfolgreiche Phase, an deren Beginn der Beitritt Österreichs zur Europäischen Union im Jahr 1995 stand. Durch die EU-Mitgliedschaft und aufgrund der Teilnahme Österreichs an der Wirtschafts- und Währungsunion ab 1999 wurde die Entwicklung der österreichischen Außenwirtschaft entscheidend geprägt und Österreich entwickelte sich in den vergangenen 25 Jahren von einem Nettoimporteur zu einem Nettoexporteur mit einem seit 2002 durchgehend positiven Leistungsbilanzüberschuss.
Im Jahr 2019 erreichte die Leistungsbilanz mit knapp +10,5 Mrd EUR (2018: +9 Mrd EUR) neuerlich ein deutliches Plus und das höchste Niveau seit Beginn der Finanz- und Wirtschaftskrise. Neben dem traditionell ertragreichen Reiseverkehr, welcher einnahmenseitig erstmals die 20 Mrd EUR-Grenze überschritt, war dies auch auf weiterhin hohe Güterexporte zurückzuführen. Die EU ist nach wie vor Dreh- und Angelpunkt der heimischen Wirtschaft: 2019 erfolgten 70% der Güter- und Dienstleistungsexporte mit einem Volumen von 156 Mrd EUR in die EU.
Dieser Überschuss zeigt sich spiegelbildlich auch im grenzüberschreitenden Kapitalverkehr: Im Jahr 2019 wurde ein Nettokapitalexport von +11,8 Mrd EUR gemessen (2018: +10,3 Mrd EUR), was ebenfalls den höchsten Wert seit der Finanz- und Wirtschaftskrise bedeutete. Die langfristige Finanzverflechtung mit der EU in Form von strategischen Beteiligungen zeigt sich auch hier: 2019 waren knapp zwei Drittel aller österreichischen Direktinvestitionen in der EU verankert, während mehr als die Hälfte aller passiven Direktinvestitionsbestände in Österreich ihren Ursprung in anderen EU-Mitgliedstaaten hatten.
Österreichs Leistungsbilanzsaldo ist seit 2002 durchgehend positiv
Der Grundstein zur Europäischen Union wurde mit der Unterzeichnung der römischen Verträge 1957 durch Belgien, Deutschland, Frankreich, Italien, Luxemburg und den Niederlanden gelegt und dies führte dazu, dass die Europäische Wirtschaftsgemeinschaft (EWG), die das Ziel einer gemeinsamen Wirtschaftszone verfolgte, am 1. Jänner 1958 73 ihre Arbeit aufnahm. 74 Mit dem Vertrag über die Europäische Union („Vertrag von Maastricht“), welcher 1993 in Kraft trat, begannen die europäische Integration und der heutige Binnenmarkt mit den vier Grundfreiheiten des freien Verkehrs von Waren, Dienstleistungen, Personen und Kapital 75 . Dadurch wurde auch der Weg für die gemeinsame Wirtschafts- und Währungsunion sowie eine gemeinsame Währung, den Euro, geebnet.
Österreich ist seit 1995 Mitglied der Europäischen Union (EU) und seit 1999 Teil des Euroraums. Durch den Zugang zum Binnenmarkt, die gemeinsame Wirtschafts- und Währungsunion sowie die Globalisierungswelle in den letzten 25 Jahren veränderte sich die österreichische Außenwirtschaft grundlegend. Während in den 1990er-Jahren der Leistungsbilanzsaldo durchgehend negativ war, wurde diese Entwicklung nach dem Beitritt Österreichs zur EU und zum Euroraum, de facto mit der Euro-Einführung als Bargeld im Jahr 2002, gedreht. Dadurch wurde Österreich in den vergangenen 25 Jahren von einem Nettoimporteur zu einem Nettoexporteur mit durchwegs ausgeprägten Leistungsbilanzüberschüssen. Zwar wirkte sich die Finanz- und Wirtschaftskrise 2007/08 auch auf die österreichische Exportwirtschaft aus, dennoch wies die Leistungsbilanz selbst in dieser schwerwiegenden Rezession ein deutliches Plus aus.
Österreich konnte vom freien Dienstleistungsverkehr profitieren: Betrachtet man die Zeitreihe seit dem EU-Beitritt (Grafik 1), so zeigt sich, dass die Rolle des Reiseverkehrs im Lauf der letzten 25 Jahren für Österreich an Wichtigkeit gewonnen hat und dieser durchwegs einen positiven Saldo aufwies. Auch die sonstigen Dienstleistungen ohne Reiseverkehr gewannen mit der Euro-Einführung an Bedeutung, wobei am aktuellen Rand eine Abschwächung erkennbar ist.
Der freie Güterverkehr prägte die österreichische Exportwirtschaft ebenfalls: Während in den 1990er-Jahren der Güterverkehrssaldo durchgehend negativ war, konnte der Negativsaldo über die Jahre verringert und zu großen Teilen ausgeglichen werden. Seit 2014 verzeichnet Österreich einen positiven Gütersaldo, wobei in den letzten zwei Jahren (2019: 3,8 Mrd EUR; 2018: 3,6 Mrd EUR) beinahe das Vorkrisen-Niveau von 2007 (3,9 Mrd EUR) erreicht wurde.
Das Sekundäreinkommen bzw. die laufenden Transfers gegenüber dem Rest der Welt sind aus österreichischer Sicht üblicherweise negativ: Diese Position umfasst laufende Transferzahlungen und betrifft den Austausch von Gütern und Dienstleistungen, der ohne wirtschaftlichen Gegenwert zwischen dem In- und Ausland erfolgt. Enthalten sind Einkommens- und Vermögenssteuern, Sozialbeiträge, Versicherungsleistungen und Gastarbeiterüberweisungen.
Mit einem positiven Saldo von 10,5 Mrd EUR bzw. 2,6% des BIPs erreichte die österreichische Leistungsbilanz im Jahr 2019 den höchsten Wert seit der Finanz- und Wirtschaftskrise (2008: 13,2 Mrd EUR), der um knapp 1,5 Mrd EUR höher als im Vorjahr lag.
Österreichs außenwirtschaftliche Entwicklung wird traditionell vom starken Überschuss der grenzüberschreitenden Dienstleistungen geprägt. Im Jahr 2019 lag der Dienstleistungsverkehrssaldo bei 10,4 Mrd EUR und war somit im Vergleich zum Vorjahr fast unverändert. In diesem Wert spiegelt sich jedoch einmal mehr der Erfolg der österreichischen Tourismusindustrie wider, wobei der Saldo erstmals die 10-Milliarden-Grenze überschritt (10,2 Mrd EUR). Diese Rekord-Entwicklung zeigt sich auch in den Bruttowerten der Einnahmen aus dem Reiseverkehr, welche mit 20,5 Mrd EUR erstmals die 20-Millarden-Grenze übertrafen. Die drei wichtigsten Länder für die Reiseverkehrseinnahmen waren erneut Deutschland mit 9,2 Mrd EUR sowie die Schweiz und die Niederlande mit je 1,4 Mrd EUR. Die Reiseverkehrsausgaben lagen 2019 bei rund 10,3 Mrd EUR. Die beliebtesten Reiseziele für Österreicherinnen und Österreicher im Jahr 2019 waren unverändert zu den Vorjahren Deutschland (2,3 Mrd EUR), Italien (1,5 Mrd EUR) und Kroatien (0,9 Mrd EUR).
Während der Reiseverkehr im Jahr 2019 Rekordwerte aufwies, zeigte sich ein erneuter Rückgang bei den restlichen Dienstleistungen. Der Saldo der Dienstleistungen ohne Reiseverkehr hat sich seit 2008 von einem deutlichen Überschuss in Höhe von 5,3 Mrd EUR stetig verringert und ist im letzten Jahr mit knapp 180 Mio EUR fast ausgeglichen. Einem positiven Saldo von 3,7 Mrd EUR aus technischen Dienstleistungen, wie Ingenieurleistungen oder Forschung und Entwicklung, sowie Finanzdienstleistungen in Höhe von 0,4 EUR, standen negative Salden der traditionellen Dienstleistungen wie Lohnveredelung und Bauleistungen (–1,8 Mrd EUR), professionellen Wirtschaftsdienstleistungen wie Werbung und Unternehmensberatung (–0,8 Mrd EUR) und Versicherungs- und Pensionsdienstleistungen (–0,5 Mrd EUR) gegenüber. Zusätzlich waren –0,8 Mrd EUR auf den Transport zurückzuführen.
Die Güterexporte und -importe zeigten im Jahr 2019 ein etwas verlangsamtes Wachstum, befinden sich aber immer noch auf einem historisch hohen Niveau. Im Güterhandel 76 wies Österreich einen positiven Saldo von 3,7 Mrd EUR im Jahr 2019 auf. Die Güterexporte stiegen im Vergleich zum Vorjahr um 1,6 Mrd EUR auf 153,2 Mrd EUR, während die Güterimporte etwas weniger stark um 1,5 Mrd EUR auf 149,5 Mrd EUR anstiegen. Die größten Importmärkte österreichischer Güter im Jahr 2019 waren Deutschland (42,7 Mrd EUR), die Vereinigten Staaten von Amerika (12 Mrd EUR) und Italien (9,2 Mrd EUR), während Österreich im vergangenen Jahr vor allem Güter aus Deutschland (53,7 Mrd EUR), Italien (10,1 Mrd EUR) und China (8,9 Mrd EUR) importierte.
Betrachtet man die Güter und Dienstleistungen in Summe, so zeigt sich die signifikante Bedeutung der EU 77 für die österreichische Außenwirtschaft (Grafik 2): Im Jahr 2019 gingen über 70% bzw. 156 Mrd EUR der gesamten Güter- und Dienstleistungsexporte in Höhe von 220 Mrd EUR aus Österreich in Mitgliedstaaten der EU. Im gleichen Zeitraum stammten drei Viertel bzw. 156 Mrd EUR der Güter- und Dienstleistungsimporte Österreichs in Höhe von 206 Mrd EUR aus der EU.
Die grenzüberschreitenden Vermögenseinkommen untergliedert nach den funktionalen Kategorien der Kapitalbilanz wiesen im Jahr 2019 einen positiven Saldo von 989 Mio EUR und damit den höchsten Wert in den letzten zehn Jahren auf. Der Bruttowert bei erhaltenen Vermögenseinkommen lag bei 24,2 Mrd EUR, bei bezahlten Vermögenseinkommen erreichte dieser 23,3 Mrd EUR.
In den Primäreinkommen der Leistungsbilanz werden neben den Vermögenseinkommen noch die grenzüberschreitenden Entgelte von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern (erhaltene Einkommen: 2,5 Mrd EUR, bezahlte Einkommen: 4,3 Mrd EUR) und die sonstigen Primäreinkommen (erhaltene Einkommen: 1,3 Mrd EUR, bezahlte Einkommen: 0,7 Mrd EUR) inkludiert. Erstere zeigen die Bruttolöhne der Grenzgängerinnen und Grenzgänger, zweitere enthalten Produktions- und Importabgaben sowie Subventionen und Pachteinkünfte. In Summe ergibt sich somit ein negativer Saldo in Höhe von –200 Mio EUR in den Primäreinkommen. Die Sekundäreinkommen 78 hatten im Jahr 2019 einen negativen Saldo von –3,5 Mrd EUR.
Nettokapitalexporte spiegeln die Leistungsbilanzüberschüsse ab 2002 wider
Die Zahlungsbilanz stellt eine Erfassung der grenzüberschreitenden Transaktionen Österreichs mit dem Ausland dar. Sie setzt sich aus einem realwirtschaftlichen Teil, der bereits beschriebenen Leistungsbilanz inkl. Vermögensübertragungen, und einem finanzwirtschaftlichen Teil, der Kapitalbilanz, zusammen und beruht auf dem Prinzip der doppelten Buchhaltung. Zum Zeitpunkt der Euro-Einführung als Buchgeld 1999 und de facto mit der Einführung des Euro als Bargeld 2002 wies der grenzüberschreitende Kapitalverkehr, spiegelbildlich zur Leistungsbilanz, im Saldo durchgehend ein Plus aus (Grafik 3). Das war vor allem auf die Liberalisierung des Kapitalmarkts zurückzuführen. Trotz der Finanz- und Wirtschaftskrise war die österreichische Kapitalbilanz im Saldo weiterhin positiv, obwohl die Rolle der Einzelkomponenten Direktinvestitionen (in Form von strategischen Unternehmensbeteiligungen), Portfolioinvestitionen (in Form von Aktien, Investmentzertifikaten und verzinslichen Wertpapieren), sowie Sonstige Investitionen (in Form von Einlagen und Krediten) in der betrachteten Zeitreihe abwechselnd an Relevanz gewannen – und teilweise auch wieder verloren. Im Jahr 2019 lag der Kapitalbilanzsaldo bei 11,8 Mrd EUR, war um 1,5 Mrd EUR höher als im Vorjahr und erreichte damit den höchsten Wert seit der Finanz- und Wirtschaftskrise.
Während die Kapitalbilanz die Transaktionen innerhalb einer Periode darstellt, werden die Bestände in der Internationalen Vermögensposition abgebildet. Die Nettovermögensposition gegenüber dem Ausland wies – infolge einer defizitären Leistungsbilanz bis zum Jahr 2001 – bis 2012 eine Nettoverpflichtung auf. Anhaltende Leistungsbilanzüberschüsse ab 2002 mündeten 2013 erstmals in einer positiven Nettovermögensposition gegenüber dem Ausland. 2019 betrug der Überschuss 38,4 Mrd EUR (2018: 14,3 Mrd EUR).
Per Jahresultimo 2019 erreichten sowohl die Bestände österreichischer Direktinvestitionen im engeren Sinn 79 im Ausland mit 208,8 Mrd EUR (+2,9%) als auch jene ausländischer Investoren in Österreich mit 183 Mrd EUR (+3,8%) neue Rekordmarken. Betrachtet man die österreichischen Direktinvestitionsbestände nach Region, so waren 2019 knapp zwei Drittel aller österreichischen Direktinvestitionen in der EU verankert. Auch passivseitig zeigt sich ein eindeutiges Bild: Mehr als die Hälfte aller passiven Direktinvestitionsbestände in Österreich kamen aus anderen EU-Mitgliedstaaten. Die Nettoposition (aktive abzüglich passive Direktinvestitionen) lag bei 25,8 Mrd EUR zugunsten österreichischer Investitionen im Ausland.
Die Bestandsveränderungen bei aktiven Direktinvestitionen sind zum überwiegenden Teil auf Transaktionen bedingt durch Expansionsaktivitäten österreichischer Konzerne im Ausland zurückzuführen (+9,4 Mrd EUR). Die Bestände wären allein auf Basis der registrierten Transaktionen betrachtet sogar deutlich stärker gewachsen als auf 208,8 Mrd EUR, jedoch fällt ein großer Konzern aus der Direktinvestitionsstatistik im engeren Sinn, da dieser ab 2019 als SPE klassifiziert wurde. Preis- und Wechselkurseffekte federn diesen Effekt etwas ab, sie sind zusammengerechnet über das Jahr 2019 mit +3,4 Mrd EUR standerhöhend. Erhaltene Dividenden aus Beteiligungen lagen mit 10,1 Mrd EUR fast exakt auf dem hohen Niveau des Vorjahres.
Die Bestände passiver Direktinvestitionen sind zwar etwa gleich stark angestiegen wie jene aktiver Direktinvestitionen, jedoch zu einem nennenswerten Anteil durch nicht-transaktionsbedingte Effekte. Bei Flüssen war nur ein vergleichsweiser geringer Zuwachs von +4,1 Mrd EUR zu verzeichnen. Fast im gleichen Ausmaß führten Preiseffekte zu einem Plus von 3,9 Mrd EUR – die Erhöhung der Unternehmensbewertungen war auf die günstige Entwicklung am Kapitalmarkt zurückzuführen (ATX 2019: +16,2%). Die bezahlten Dividenden an die ausländischen Anteilseigner lagen mit 8,6 Mrd EUR leicht (–0,3 Mrd EUR) unter dem Vorjahreswert.
Die Nettobestandsposition der Portfolioinvestitionen hat sich 2019 (–61,8 Mrd EUR) gegenüber 2018 (–66,9 Mrd EUR) verbessert. Forderungsseitig fand ein Aufbau von 289,1 Mrd EUR auf 328,3 Mrd EUR statt, verpflichtungsseitig von 355,9 Mrd EUR auf 390,1 Mrd EUR. Verantwortlich für diese Steigerung sind in erster Linie hohe, positive Preiseffekte, die 2019 auf den weltweiten Absturz der Börsenkurse Ende 2018 gefolgt sind. Regional betrachtet bestanden 2019 Forderungen in Form von Anteilsrechten, Investmentzertifikaten und verzinslichen Wertpapieren zu 78% vom Gesamtwert bzw. in Höhe von 254,7 Mrd EUR gegenüber der EU-28.
Heimische Investoren tätigten über alle Finanzierungsinstrumente grenzüberschreitend positive Transaktionen, am stärksten wurden Investmentfondszertifikate zugekauft (+5 Mrd EUR). Ausländische Investoren in Österreich haben ebenfalls über alle Finanzierungsinstrumente hinweg mehr zugekauft als verkauft, vor allem von Banken emittierte fest verzinsliche Wertpapiere wurden sehr stark nachgefragt (+10 Mrd EUR).
Neben Direktinvestitionen und Portfolioinvestitionen bilden die „Sonstigen Investitionen“ 80 die dritte große Kategorie der Kapitalbilanz. Hier stieg der Nettobestand deutlich von 30,6 Mrd EUR im Vorjahr auf 43,6 Mrd EUR im Jahr 2019 an und trug somit wesentlich zur Entwicklung der Vermögensposition bei. Diese Bestandsveränderung ist einerseits auf die Erhöhung der Forderungen um +11,7 Mrd EUR auf 268,2 Mrd EUR, sowie andererseits den Abbau der Verbindlichkeiten im Jahr 2019 um 1,3 Mrd EUR auf 224,6 Mrd EUR zurückzuführen. Auch bei den Beständen an Sonstigen Investitionen spielt die EU eine wichtige Counterpart-Rolle: So beliefen sich rund je 80% der Bestände auf Forderungen und Verbindlichkeiten gegenüber Mitgliedstaaten der EU.
Der aktivseitige Aufbau im Vergleich zum Vorjahr ist vor allem auf Einlagen inkl. Bargeld (+10,1 Mrd EUR auf 121,9 Mrd EUR) und Kredite (+1 Mrd EUR auf 124,4 Mrd EUR) zurückzuführen. Die Passivseite wurde vom Abbau der Kreditverbindlichkeiten (–4,7 Mrd EUR auf 66,3 Mrd EUR) und vom Aufbau bei Einlagen inkl. Bargeld (+5,1 Mrd EUR auf 140,7 Mrd EUR) determiniert.
Die Finanzderivate wiesen im Jahr 2019 einen Bestand von 405 Mio EUR (2018: 355 Mio EUR) auf, der zum Großteil dem Sektor Monetäre Finanzinstitute zugeordnet werden kann, während die Währungsreserven fast unverändert bei 21 Mrd EUR lagen.
INFOBOX: Austritt des Vereinigten Königreichs aus der EU aus österreichischer Sicht
Im Juni 2016 entschied sich eine knappe Mehrheit der britischen Stimmbürgerinnen und -bürger, aus der Europäischen Union auszutreten (in der Öffentlichkeit als „Brexit“ tituliert), seit 1. Februar 2020 ist dieser Austritt formal vollzogen und auch in den Wirtschaftsstatistiken abgebildet.
Der Ländervergleich mit dem Vereinigten Königreich für das Jahr 2019 zeigt, dass Österreich gegenüber dem Vereinigten Königreich einen Leistungsbilanz-Überschuss in Höhe von 1,6 Mrd EUR aufwies. Betrachtet man die Entwicklung des Leistungsbilanzsaldos seit der „Brexit“-Ankündigung 2016, so erkennt man sogar einen Anstieg zugunsten der österreichischen Wirtschaft (2016: +0,9 Mrd EUR, 2019: +1,6 Mrd EUR).
Vor allem der Güterverkehr spielt für den Nettoexport Österreichs eine wichtige Rolle: 2019 konnten 4,5 Mrd EUR an Güterverkehrseinnahmen verzeichnet werden (+4,8% gegenüber dem Vorjahr), während die Güterverkehrsausgaben bei 3,3 Mrd EUR lagen und damit um 1,5% geringer waren als noch im Vorjahr. Ein weiterer wichtiger Teilbereich der Leistungsbilanz ist der Reiseverkehr: Während die Einnahmen um knapp 1% gegenüber dem Vorjahr auf 0,7 Mrd EUR gesunken sind, zeigen die Reiseverkehrsausgaben einen drastischeren Rückgang von –6,1% gegenüber dem Vorjahr auf 0,3 Mrd EUR.
Einnahmen | Ausgaben | Saldo | |||||
---|---|---|---|---|---|---|---|
in Mrd EUR | in % von global | Veränderung zu 2018 in % | in Mrd EUR | in % von global | Veränderung zu 2018 in % | in Mrd EUR | |
Leistungsbilanz | 8,1 | 3 | 4,2 | 6,5 | 3 | 2,4 | 1,6 |
Güter | 4,5 | 3 | 4,8 | 3,3 | 2 | –1,5 | 1,2 |
Reiseverkehr | 0,7 | 3 | –1,0 | 0,3 | 3 | –6,1 | 0,5 |
Wirtschaftsdienstleistungen | 2,0 | 4 | 5,0 | 2,2 | 5 | 12,9 | –0,2 |
Primäreinkommen | 0,7 | 3 | –0,2 | 0,7 | 2 | –4,9 | 0,1 |
Sekundäreinkommen | 0,1 | 2 | 41,9 | 0,1 | 1 | 2,9 | 0,0 |
Vermögensübertragungen | 0,0 | 0 | 0,0 | 0 | 0,0 | ||
Quelle: OeNB, Statistik Austria. Vorläufige Daten für 2019. | |||||||
Anmerkung: Rundungen können Rechnungsdifferenzen ergeben. |
Die Internationale Vermögensposition (IVP) lag 2019 bei 14,6 Mrd EUR (2018: 15,1 Mrd EUR), wobei es sowohl bei den Forderungen mit 37,6 Mrd EUR als auch bei den Verpflichtungen von 23 Mrd EUR jeweils einen Rückgang von 3% gegenüber dem Vorjahr zu verzeichnen gab.
Österreichische Direktinvestitionen i.w.S. (inklusive Liegenschaften und Special Purpose Entities) im Vereinigten Königreich nahmen seit der Ankündigung des „Brexit“ 2016 ab, während die britischen Direktinvestitionen in Österreich im gleichen Zeitraum sogar zunahmen. Im Jahr 2019 lagen die Bestände in Form von Forderungen aus Direktinvestitionen i.w.S. bei 7,7 Mrd EUR und somit um 8% geringer als im Vorjahr, während die Verpflichtungen aus Direktinvestitionen i.w.S. um 47% auf 7,9 Mrd EUR gestiegen sind.
Eine betragsmäßig relevante Position in der IVP vis-à-vis dem Vereinigten Königreich sind die „Sonstigen Investitionen“: Während die Forderungen bei 16,9 Mrd EUR und somit um 3% höher lagen, wurden die Verbindlichkeiten im Vergleich zum Vorjahr um 28% abgebaut und lagen bei 7,7 Mrd EUR.
Aus österreichischer Sicht ist auch die Position der Finanzderivate gegenüber dem Vereinigten Königreich nicht zu vernachlässigen: Knapp 30% der Forderungen und Verpflichtungen aus Finanzderivaten waren im Jahr 2019 gegenüber dem Vereinigten Königreich zu verzeichnen. Gleichzeitig zeigt sich ein Abbau bei den Finanzderivate-Verpflichtungen von 18% gegenüber dem Vorjahr.
Forderungen | Verpflichtungen | Saldo | |||||
---|---|---|---|---|---|---|---|
in Mrd EUR | in % von global | Veränderung zu 2018 in % | in Mrd EUR | in % von global | Veränderung zu 2018 in % | in Mrd EUR | |
Internationale Vermögensposition | 37,6 | 4 | –3 | 23,0 | 3 | –3 | 14,6 |
Direktinvestitionen i.w.S.1 | 7,7 | 3 | –8 | 7,9 | 3 | 47 | –0,2 |
Portfolioinvestitionen | 12,4 | 4 | –3 | 6,2 | 2 | 0 | 6,2 |
Sonstige Investitionen | 16,9 | 6 | 3 | 7,7 | 3 | –28 | 9,2 |
Finanzderivate | 1,2 | 29 | –1 | 1,1 | 29 | –18 | 0,1 |
Währungsreserven | –0,6 | –3 | x | x | x | x | –0,6 |
Quelle: OeNB. Vorläufige Daten für 2019. | |||||||
Anmerkung: Rundungen können Rechnungsdifferenzen ergeben. | |||||||
1 Diese Position enthält auch Liegenschaften und Special Purpose Entities. |
72 Oesterreichische Nationalbank, Abteilung Statistik – Außenwirtschaft, Finanzierungsrechnung und Monetärstatistiken, erza.aruqaj@oenb.at. Die Autorin bedankt sich für die inhaltliche Unterstützung von Eva Ubl, Thomas Cernohous und Jacob Wagner.
73 Ebenso nahm die Europäische Atomgemeinschaft (EAG oder Euratom) ihre Tätigkeit auf.
74 https://europa.eu/european-union/about-eu/eu-in-brief_de.
75 https://europa.eu/european-union/about-eu/history_de#1990-1999.
76 Der Warenverkehr in der Zahlungsbilanz stellt den Eigentumsübergang zwischen dem Inland und dem Ausland dar, während die Außenhandelsstatistik von Statistik Austria den Grenzübertritt von Waren betrachtet.
77 Da die betrachteten Daten aus dem Jahr 2019 stammen, wird die regionale Betrachtung der EU in ihrer bis zum Februar 2020 bestehenden Konstellation der 28 Mitgliedstaaten analysiert. Genauere Informationen zur wirtschaftlichen Verflechtung mit dem Vereinigten Königreich sind in der Infobox „Austritt des Vereinigten Königreichs aus der EU aus österreichischer Sicht“ (Kasten 1) im Anschluss an die Analyse beschrieben.
78 Diese Position umfasst laufende Transferzahlungen und betrifft den Austausch von Gütern und Dienstleistungen, der ohne wirtschaftlichen Gegenwert zwischen dem In- und Ausland erfolgt. Enthalten sind Einkommens- und Vermögenssteuern, Sozialbeiträge, Versicherungsleistungen und Gastarbeiterüberweisungen.
79 Bestand an Forderungen im Zusammenhang mit Direktinvestitionen – ausgenommen privater Liegenschaftsbesitz und Special Purpose Entities (SPEs). Forderungen umfassen Eigenkapital (inkl. reinvestierte Gewinne) und Konzernkredite. Direktinvestitionen sind als grenzüberschreitende Unternehmensbeteiligungen von mindestens 10% am stimmberechtigten Kapital definiert.
80 Sonstige Investitionen sind all jene Kapitalformen, die weder den Portfolioinvestitionen, noch den Direktinvestitionen, noch den Finanzderivaten, noch den offiziellen Währungsreserven zugerechnet werden, also im Wesentlichen Kredite und Einlagen.
DATEN
Redaktionsschluss: 12. Februar 2020
Die jeweils aktuellsten Daten sowie weitere Indikatoren können auf der OeNB-Website www.oenb.at abgerufen werden:
Statistische Daten: www.oenb.at/Statistik/Standardisierte-Tabellen.html
Dynamische Abfrage: www.oenb.at/isaweb/dyna1.do ?lang=DE&go=initHierarchie
Veröffentlichungskalender: www.oenb.at/isaweb // releasehierarchie.do ?lang=DE
Periodenendstand | 2017 | 2018 | 2019 | Okt. 19 | Nov. 19 | Dez. 19 | Jän. 20 | Feb. 20 | März 20 |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
in Mio EUR | |||||||||
M3 (M2 + 1. + 2. + 3.) | 325.630 | 351.557 | 367.774 | 363.033 | 366.489 | 367.774 | 369.725 | 371.435 | 374.613 |
1. Einlagen aus Repo-Geschäften2 | x | x | x | x | x | x | x | x | x |
2. Begebene Geldmarktfondsanteile3 | 47 | 30 | x | x | x | x | x | x | x |
3. Begebene Schuldverschreibungen
von bis zu 2 Jahren3 |
1.120 | 1.438 | 2.107 | 1.224 | 3.347 | 2.107 | 2.996 | 3.588 | 3.625 |
M2 (M1 + 4. + 5.) | 324.360 | 350.058 | 365.580 | 361.706 | 363.054 | 365.580 | 366.639 | 367.792 | 370.964 |
4. Einlagen mit Bindungsfrist von bis zu 2 Jahren | 94.412 | 91.888 | 92.690 | 93.283 | 92.757 | 92.690 | 92.040 | 91.711 | 92.702 |
5. Einlagen mit Kündigungsfrist von bis zu 3 Monaten | 3.926 | 3.984 | 3.803 | 4.272 | 3.930 | 3.803 | 4.172 | 4.017 | 3.959 |
M1 (6.) | 226.022 | 254.186 | 269.088 | 264.151 | 266.367 | 269.088 | 270.427 | 272.063 | 274.304 |
6. Täglich fällige Einlagen | 226.022 | 254.186 | 269.088 | 264.151 | 266.367 | 269.088 | 270.427 | 272.063 | 274.304 |
Längerfristige finanzielle Verbindlichkeiten | |||||||||
Einlagen mit Bindungsfrist von über 2 Jahren
von Nicht-MFIs im Euroraum |
44.466 | 43.121 | 43.430 | 43.974 | 43.616 | 43.430 | 43.086 | 42.991 | 42.766 |
Einlagen mit Kündigungsfrist von über 3 Monaten
von Nicht-MFIs (ohne Zentralstaaten) im Euroraum |
50 | 56 | 295 | 270 | 271 | 295 | 341 | 350 | 357 |
Begebene Schuldverschreibungen von über 2 Jahren3 | 88.121 | 91.100 | 98.271 | 108.133 | 97.417 | 98.271 | 99.145 | 98.303 | 97.898 |
Kapital und Rücklagen4 | 78.784 | 81.369 | 85.444 | 85.459 | 85.357 | 85.444 | 85.898 | 86.338 | 86.770 |
Titrierte und nicht titrierte Kredite an Nicht-MFIs im Euroraum | |||||||||
Öffentliche Haushalte | 122.406 | 120.801 | 118.192 | 121.417 | 120.655 | 118.192 | 120.859 | 120.883 | 120.543 |
Sonstige Nicht-MFIs | 397.600 | 424.892 | 445.065 | 442.193 | 444.640 | 445.065 | 445.302 | 446.015 | 450.213 |
Buchkredite | 353.331 | 373.722 | 391.966 | 390.189 | 391.580 | 391.966 | 392.092 | 393.111 | 398.805 |
Nettoforderungen gegenüber
Ansässigen außerhalb des Euroraums |
55.536 | 57.501 | 60.235 | 67.424 | 57.218 | 60.235 | 61.989 | 65.780 | 65.710 |
Quelle: OeNB. | |||||||||
1 Ohne Bargeldumlauf. | |||||||||
2 Exklusive Repo-Geschäfte mit Clearinghäusern. | |||||||||
3 Positionen sind um entsprechende Forderungen an im Euroraum ansässige Monetäre Finanzinstitute (MFIs) konsolidiert. | |||||||||
4 Die Position „Kapital und Rücklagen“ ist um Aktien und sonstige Anteilsrechte an im Euroraum ansässigen MFIs konsolidiert. |
Periodenendstand | 2017 | 2018 | 2019 | Okt. 19 | Nov. 19 | Dez. 19 | Jän. 20 | Feb. 20 | März 20 |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
in Mio EUR | |||||||||
Kredite im Euroraum | |||||||||
Nichtfinanzielle Unternehmen | 166.882 | 179.100 | 191.119 | 189.827 | 191.783 | 191.118 | 191.742 | 192.185 | 195.467 |
Private Haushalte | 160.540 | 166.368 | 173.516 | 171.804 | 172.311 | 173.516 | 173.652 | 173.834 | 174.563 |
Kredite für Konsumzwecke | 18.386 | 18.346 | 18.445 | 18.532 | 18.339 | 18.255 | 18.114 | 18.018 | 17.998 |
Kredite für Wohnbau | 107.354 | 112.930 | 119.314 | 117.590 | 118.160 | 119.775 | 120.137 | 120.466 | 118.850 |
Sonstige Kredite | 34.800 | 35.092 | 35.757 | 35.682 | 35.812 | 35.486 | 35.402 | 35.350 | 37.716 |
Öffentliche Haushalte | 24.762 | 24.816 | 23.804 | 25.670 | 25.330 | 23.804 | 24.234 | 24.543 | 23.720 |
Versicherungen und Pensionskassen | 35 | 836 | 21 | 22 | 19 | 21 | 22 | 27 | 22 |
Sonstige Finanzintermediäre1 | 25.873 | 27.347 | 27.283 | 28.508 | 27.440 | 27.283 | 26.648 | 27.037 | 28.825 |
Kredite außerhalb des Euroraums | |||||||||
Banken | 33.411 | 38.366 | 37.726 | 42.018 | 39.235 | 37.726 | 42.435 | 40.943 | 39.280 |
Nichtbanken | 41.934 | 42.785 | 45.308 | 47.284 | 47.490 | 45.308 | 47.161 | 47.903 | 46.085 |
Öffentliche Haushalte | 2.645 | 3.408 | 2.819 | 2.870 | 2.836 | 2.819 | 2.864 | 2.806 | 2.611 |
Quelle: OeNB. | |||||||||
1 Der Begriff „sonstige Finanzintermediäre“ subsummiert alle Einheiten der ESVG-Sektoren 125 bis 127; hierunter fallen unter anderem Holdinggesellschaften, Finanzierungsleasinggesellschaften sowie Stiftungen. |
2017 | 2018 | 2019 | Okt. 19 | Nov. 19 | Dez. 19 | Jän. 20 | Feb. 20 | März 20 | |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
in % | |||||||||
Einlagenzinssätze2 | |||||||||
von privaten Haushalten mit vereinbarten Laufzeiten | |||||||||
bis 1 Jahr | 0,25 | 0,21 | 0,18 | 0,16 | 0,13 | 0,14 | 0,14 | 0,12 | 0,1 |
1 bis 2 Jahre | 0,35 | 0,34 | 0,4 | 0,47 | 0,46 | 0,46 | 0,33 | 0,31 | 0,33 |
über 2 Jahre | 0,66 | 0,63 | 0,54 | 0,42 | 0,43 | 0,68 | 0,43 | 0,45 | 0,54 |
von nichtfinanziellen Unternehmen mit vereinbarten Laufzeiten | |||||||||
bis 1 Jahr | 0,1 | 0,12 | 0 | –0,06 | –0,03 | –0,08 | –0,14 | –0,04 | –0,1 |
Kreditzinssätze2 | |||||||||
an private Haushalte | |||||||||
für Konsum | 4,96 | 5,11 | 5,08 | 5,04 | 4,85 | 4,80 | 5,02 | 5,06 | 4,88 |
Effektivzinssatz3 | 6,79 | 7,29 | 7,36 | 7,30 | 7,00 | 6,86 | 7,31 | 7,28 | 6,93 |
Wohnbau | 1,89 | 1,83 | 1,63 | 1,44 | 1,42 | 1,43 | 1,41 | 1,39 | 1,44 |
Effektivzinssatz3 | 2,27 | 2,26 | 2,05 | 1,86 | 1,81 | 1,80 | 1,83 | 1,79 | 1,89 |
für sonstige Zwecke | 2,01 | 1,97 | 1,88 | 1,83 | 1,85 | 1,69 | 1,83 | 1,84 | 2,03 |
freie Berufe | 2,18 | 2,13 | 2,03 | 1,97 | 1,95 | 1,86 | 1,98 | 1,91 | 2,10 |
an nichtfinanzielle Unternehmen | |||||||||
Kredite bis 1 Mio EUR | 1,80 | 1,82 | 1,80 | 1,73 | 1,71 | 1,63 | 1,68 | 1,74 | 1,93 |
mit Kreditlaufzeit bis 1 Jahr | 1,42 | 1,49 | 1,74 | 1,69 | 1,71 | 1,77 | 1,67 | 1,71 | 1,56 |
mit Kreditlaufzeit über 1 Jahr | 1,94 | 1,92 | 1,82 | 1,74 | 1,72 | 1,59 | 1,68 | 1,75 | 2,04 |
Kredite über 1 Mio EUR | 1,45 | 1,38 | 1,32 | 1,29 | 1,20 | 1,36 | 1,21 | 1,25 | 1,36 |
mit Kreditlaufzeit bis 1 Jahr | 1,08 | 1,01 | 0,98 | 1,04 | 0,79 | 1,25 | 0,83 | 0,83 | 0,87 |
mit Kreditlaufzeit über 1 Jahr | 1,72 | 1,64 | 1,58 | 1,43 | 1,47 | 1,41 | 1,42 | 1,53 | 1,72 |
Quelle: OeNB. | |||||||||
Anmerkung: Aufgrund der Änderung bei der Methodik der Meldungserhebung kommt es im Jänner 2017 zu Zeitreihenbrüchen. | |||||||||
1 Der Zinssatz ist der vereinbarte annualisierte Jahreszinssatz in Prozent pro Jahr. In diesem Zinssatz sind nur etwaige unterjährige Zinskapitalisierungen, aber keine sonstigen Kosten enthalten. | |||||||||
2 In Euro. | |||||||||
3 Ohne „Private Organisationen ohne Erwerbszweck“. |
Periodenendstand | 2017 | 2018 | 2019 | Q4 16 | Q4 17 | Q4 18 | Q4 19 |
---|---|---|---|---|---|---|---|
AKTIVA | in Mio EUR | ||||||
Kassenbestand und Guthaben bei Zentralbanken | 71.381 | 75.051 | 75.246 | 66.168 | 71.381 | 75.051 | 75.246 |
Darlehen und Kredite | 668.229 | 703.613 | 743.862 | 647.983 | 668.229 | 703.613 | 743.862 |
Schuldverschreibungen | 130.021 | 131.620 | 130.068 | 146.955 | 130.021 | 131.620 | 130.068 |
Eigenkapitalinstrumente | 8.745 | 5.908 | 6.789 | 8.588 | 8.745 | 5.908 | 6.789 |
Derivate inklusive für Sicherungsmaßnahmen
mit positivem Marktwert |
21.540 | 19.389 | 21.006 | 29.058 | 21.540 | 19.389 | 21.006 |
Beteiligungen an Tochter-, Gemeinschafts- und assoziierten Unternehmen, die nicht voll- oder quotenkonsolidiert werden | 19.871 | 20.894 | 21.639 | 18.329 | 19.871 | 20.894 | 21.639 |
Materielle Vermögenswerte | 9.709 | 10.334 | 12.292 | 10.344 | 9.709 | 10.334 | 12.292 |
Immaterielle Vermögenswerte | 2.970 | 2.939 | 2.957 | 2.661 | 2.970 | 2.939 | 2.957 |
Steueransprüche und sonstige Vermögenswerte | 16.818 | 16.233 | 18.423 | 16.163 | 16.818 | 16.233 | 18.423 |
Summe Aktiva/Passiva | 949.283 | 985.981 | 1.032.283 | 946.248 | 949.283 | 985.981 | 1.032.283 |
PASSIVA | |||||||
Einlagen von Zentralbanken | 23.952 | 24.993 | 20.906 | 10.905 | 23.952 | 24.993 | 20.906 |
Einlagen von Kreditinstituten2 | 101.023 | 103.179 | 101.249 | 111.560 | 101.023 | 103.179 | 101.249 |
Einlagen von Nichtbanken | 558.610 | 583.670 | 615.430 | 534.265 | 558.610 | 583.670 | 615.430 |
Begebene Schuldverschreibungen2, 5 | 120.449 | 141.375 | 150.394 | 139.545 | 120.449 | 141.375 | 150.394 |
Derivate inkl. für Sicherungsmaßnahmen
mit negativem Marktwert |
14.752 | 12.471 | 14.364 | 20.393 | 14.752 | 12.471 | 14.364 |
Lieferverpflichtungen eines Leerverkäufers | 774 | 781 | 729 | 922 | 774 | 781 | 729 |
Nachrangige Verbindlichkeiten4 | 15.926 | x | x | 18.593 | 15.926 | x | x |
Auf Anforderung rückzahlbares Aktienkapital3 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
Als zur Veräußerung gehalten eingestufte, den Veräußerungsgruppen zugeordnete Verbindlichkeiten3 | 109 | 1.049 | 554 | 4 | 109 | 1.049 | 554 |
Steuerschulden und sonstige finanzielle und
nichtfinanzielle Verbindlichkeiten5 |
19.826 | 19.552 | 23.437 | 22.070 | 19.826 | 19.552 | 23.437 |
Rückstellungen | 12.165 | 12.488 | 13.072 | 12.399 | 12.165 | 12.488 | 13.072 |
Eigenkapital und Minderheitenanteile | 81.698 | 86.423 | 92.148 | 75.590 | 81.698 | 86.423 | 92.148 |
davon: Kumuliertes sonstiges Ergebnis3 | –3.423 | –6.811 | –7.040 | –3.505 | –3.423 | –6.811 | –7.040 |
davon: Minderheitenanteile | 6.338 | 6.402 | 6.312 | 6.270 | 6.338 | 6.402 | 6.312 |
Summe Aktiva/Passiva | 949.283 | 985.981 | 1.032.283 | 946.248 | 949.283 | 985.981 | 1.032.283 |
Quelle: OeNB. | |||||||
Anmerkung: Datenstand: 10. April 2020. | |||||||
1 Zusammenführung von Meldedaten von konsolidierten Kreditinstitutsgruppen und von unkonsolidierten Einzelkreditinstituten unter Berücksichtigung von Verflechtungen aufgrund regulatorischer Konsolidierung. Die im obenstehenden Schema ausgewiesenen Positionen können im Zeitablauf der Veröffentlichung zu Meldeterminen vor dem 1. Quartal 2018 anders benannt gewesen sein bzw. kann es bei der Definition einzelner Positionen über die angeführten Differenzen hinaus zu Abweichungen zwischen verschiedenen Meldestichtagen kommen. | |||||||
2 Bis zum 4. Quartal 2017 wurden hier nachrangige Verbindlichkeiten exkludiert und in einer separaten Position dargestellt. Ab dem 1. Quartal 2018 sind hier nachrangige Verbindlichkeiten inkludiert. | |||||||
3 Für diese Positionen werden lediglich Daten von nach IFRS (International Financial Reporting Standards) bilanzierenden Kreditinstitutsgruppen dargestellt. | |||||||
4 Diese Position ist nur bis zum 4. Quartal 2017 verfügbar. | |||||||
5 Bis zum 4. Quartal 2017 wurden sonstige finanzielle Verbindlichkeiten als Teil der Position „Begebene Schuldverschreibungen, sonstige finanzielle Verbindlichkeiten“ dargestellt. Seit dem 1. Quartal 2018 sind diese Teil der Position „Steuerschulden und sonstige finanzielle und nichtfinanzielle Verbindlichkeiten“. |
Periodenendstand | Q4 18 | Q1 19 | Q2 19 | Q3 19 | Q4 19 |
---|---|---|---|---|---|
in Mio EUR | |||||
Eigenmittel | 86.529 | 87.875 | 89.403 | 88.977 | 90.928 |
Kernkapital (T1) | 74.638 | 75.806 | 77.818 | 77.451 | 79.294 |
Hartes Kernkapital (CET1) | 71.674 | 72.360 | 74.171 | 73.928 | 75.759 |
Zusätzliches Kernkapital | 2.965 | 3.445 | 3.647 | 3.524 | 3.535 |
Ergänzungskapital (T2) | 11.891 | 12.069 | 11.584 | 11.526 | 11.633 |
Gesamtrisikobetrag | 465.623 | 471.610 | 478.683 | 487.517 | 486.507 |
Risikogewichtete Positionsbeträge für das Kredit-, das Gegenparteiausfall- und das Verwässerungsrisiko sowie Vorleistungen | 405.766 | 412.716 | 420.633 | 428.889 | 426.959 |
Risikopositionsbetrag für Abwicklungs- und Lieferrisiken | 6 | 1 | 6 | 178 | 62 |
Gesamtrisikobetrag für Positions-,
Fremdwährungs- und Warenpositionsrisiken |
9.108 | 8.261 | 8.500 | 8.648 | 8.027 |
Gesamtrisikobetrag für operationelle Risiken | 44.306 | 43.718 | 43.600 | 43.803 | 44.696 |
Zusätzlicher Risikopositionsbeitrag aufgrund
fixer Gemeinkosten2 |
0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
Gesamtrisikobetrag aufgrund Anpassung
der Kreditbewertung |
1.934 | 2.017 | 2.032 | 2.105 | 1.911 |
Gesamtrisikobetrag in Bezug auf Großkredite
im Handelsbuch |
0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
Sonstige Risikopositionsbeträge | 4.504 | 4.896 | 3.912 | 3.895 | 4.852 |
in % | |||||
Harte Kernkapitalquote (CET1) | 15,39 | 15,34 | 15,49 | 15,16 | 15,57 |
Kernkapitalquote (T1) | 16,03 | 16,07 | 16,26 | 15,89 | 16,30 |
Gesamtkapitalquote | 18,58 | 18,63 | 18,68 | 18,25 | 18,69 |
Quelle: OeNB. | |||||
Anmerkung: Datenstand: 10. April 2020. | |||||
1 Zusammenführung von Meldedaten von konsolidierten Kreditinstitutsgruppen und von unkonsolidierten Einzelkreditinstituten unter Berücksichtigung von Verflechtungen aufgrund regulatorischer Konsolidierung. | |||||
2 Risikopositionsbeträge von regulatorisch konsolidierten Wertpapierfirmen. |
Periodenendstand | Q4 18 | Q4 19 |
---|---|---|
in Mio EUR | ||
Zinsergebnis, netto | 15.210 | 15.589 |
davon: Zinsen und ähnliche Erträge | 23.819 | 24.087 |
davon: (Zinsen und ähnliche Aufwendungen) | 8.609 | 8.498 |
(Auf Anforderung rückzahlbare Aufwendungen für Aktienkapital)2 | 0 | 0 |
Dividendenerträge | 628 | 612 |
Provisionsergebnis, netto | 7.097 | 7.226 |
davon: Provisionserträge | 9.528 | 9.641 |
davon: (Provisionsaufwand) | 2.431 | 2.415 |
Gewinne oder (–) Verluste bei der Ausbuchung von nicht erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert
bewerteten finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten, netto |
195 | 340 |
Gewinne oder (–) Verluste aus Ausbuchungen von Anteilen an Tochter-, Gemeinschafts- und assoziierten Unternehmen, netto für UGB-Banken | 1 | 0 |
Gewinne oder (–) Verluste aus zu Handelszwecken gehaltenen finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten, netto | –628 | –292 |
Gewinne oder (–) Verluste aus nicht zum Handelsbestand gehörenden finanziellen Vermögenswerten,
die erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert zu bewerten sind, netto2 |
–96 | 296 |
Sonstige Bewertungsergebnisse nach IFRS und nGAAP FINREP | 1.171 | 729 |
Gewinne oder (–) Verluste bei der Ausbuchung nicht finanzieller Vermögenswerte, netto | 14 | –28 |
Sonstige betriebliche Erträge | 3.112 | 3.358 |
(Sonstige betriebliche Aufwendungen) | 2.681 | 2.831 |
Betriebserträge, netto | 24.023 | 24.997 |
(Verwaltungsaufwendungen) | 14.232 | 14.413 |
davon: (Personalaufwendungen) | 8.602 | 8.740 |
davon: (Sachaufwendungen) | 5.631 | 5.673 |
(Abschreibungen) | 1.084 | 1.359 |
(Wertminderung oder (–) Wertaufholung bei nicht finanziellen Vermögenswerten) | 122 | 277 |
(Wertminderung oder (–) Wertaufholung bei Beteiligungen an Tochter-, Gemeinschafts- und assoziierten Unternehmen) | 225 | 683 |
Betriebsergebnis | 8.361 | 8.264 |
(Rückstellungen oder (–) Wertaufholung für Kreditrisiko) | 18 | –14 |
(Sonstige Rückstellungen) | 60 | 271 |
(Wertminderung oder (–) Wertaufholung für mit Anschaffungskosten bewerteten Darlehen, Kredite und Schuldtitel) | 353 | 718 |
(Sonstige Wertminderung oder (–) Wertaufholung bei nicht erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert und nicht zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten finanziellen Vermögenswerten) | 7 | –15 |
Erfolgswirksam erfasster negativer Geschäfts- oder Firmenwert | 38 | 27 |
Anteil des Gewinns oder (–) Verlusts aus Beteiligungen an Tochter-, Gemeinschafts- und assoziierten Unternehmen, die nicht voll- oder quotenkonsolidiert sind | 1.064 | 1.276 |
Gewinn oder (–) Verlust aus als zur Veräußerung gehalten eingestuften langfristigen Vermögenswerten und Veräußerungsgruppen, die nicht die Voraussetzungen für eine Einstufung als aufgegebene Geschäftsbereiche erfüllen2 | –131 | 19 |
Änderungsgewinne oder -verluste (–), netto für IFRS2 | 65 | 3 |
Periodenergebnis vor Steuern und Minderheitenanteilen | 8.959 | 8.631 |
(Ertragssteuern) | 1.444 | 1.382 |
Periodenergebnis nach Steuern und vor Minderheitenanteilen | 7.515 | 7.249 |
Außerordentlicher Gewinn oder (–) Verlust nach Steuern für UGB-/BWG-Melder | –9 | 85 |
Gesamtergebnis aus aufgegebenen Geschäftsbereichen nach Steuern2 | 14 | 14 |
(Minderheitenanteile) | 605 | 634 |
Periodenergebnis nach Steuern und Minderheitenanteilen | 6.916 | 6.713 |
Quelle: OeNB. | ||
Anmerkung: Werte für das gesamte bisherige Geschäftsjahr in Mio Euro - Abzugsposten sind in Klammern dargestellt.
Datenstand: 10. April 2020. |
||
1 Zusammenführung von Meldedaten von konsolidierten Kreditinstitutsgruppen und von unkonsolidierten Einzelkreditinstituten unter Berücksichtigung von Verflechtungen aufgrund regulatorischer Konsolidierung. Die im obenstehenden Schema ausgewiesenen Positionen können im Zeitablauf der Veröffentlichung zu Meldeterminen vor dem 1. Quartal 2018 anders benannt gewesen sein bzw. kann es bei der Definition einzelner Positionen über die angeführten Differenzen hinaus zu Abweichungen zwischen verschiedenen Meldestichtagen kommen. | ||
2 Für diese Positionen werden lediglich Daten von nach IFRS (International Financial Reporting Standards) bilanzierenden Kreditinstitutsgruppen dargestellt. |
Q2 19 | Q3 19 | Q4 19 | |
---|---|---|---|
GKE – Inländische Schuldner nach ÖNACE 2008-Abschnitten | in Mio EUR | ||
A – Land- & Forstwirtschaft; Fischerei | 2.293 | 2.315 | 2.334 |
B – Bergbau, Gewinnung von Steinen & Erden | 694 | 720 | 663 |
C – Herstellung von Waren | 36.233 | 36.106 | 35.916 |
D – Energieversorgung | 6.538 | 6.398 | 6.380 |
E – Wasserversorgung, Abwasser-/Abfallentsorgung | 3.403 | 3.363 | 3.369 |
F – Bauwesen | 22.462 | 22.773 | 22.806 |
G – Handel, Instandhaltung & Reparatur (KFZ) | 25.350 | 25.564 | 25.407 |
H – Verkehr & Lagerei | 11.483 | 11.091 | 10.952 |
I – Beherbergung & Gastronomie | 11.819 | 12.030 | 12.091 |
J – Information & Kommunikation | 2.122 | 2.096 | 2.048 |
K – Erbringung von Finanz- & Versicherungs-DL | 248.570 | 248.139 | 259.059 |
L – Grundstücks- & Wohnungswesen | 85.052 | 85.218 | 86.114 |
M – Erbringung von freiberuflichen, wissenschaftlichen & technischen DL | 37.598 | 37.643 | 36.667 |
N – Erbringung von sonstigen wirtschaftlichen DL | 9.920 | 9.843 | 10.189 |
O – Öffentliche Verwaltung, Verteidigung, Sozialversicherung | 51.668 | 51.650 | 48.688 |
P – Erziehung & Unterricht | 403 | 410 | 404 |
Q – Gesundheits- & Sozialwesen | 4.909 | 4.845 | 4.924 |
R – Kunst, Unterhaltung & Erholung | 1.354 | 1.285 | 1.272 |
S – Erbringung von sonstigen DL | 2.914 | 2.813 | 2.630 |
T – Private Haushalte | 40.939 | 42.011 | 43.011 |
U – Exterritoriale Organisationen & Körperschaften | 7 | 7 | 7 |
GKE – Sonstige inländische Schuldner (ohne ÖNACE 2008-Zuordnung) | 1.756 | 1.765 | 1.757 |
GKE – Schuldner aus Euro-Teilnehmerländern ohne Österreich | 136.598 | 139.144 | 140.619 |
GKE – Sonstige ausländische Schuldner | 126.978 | 123.894 | 116.234 |
„Delta-Erhebung (zur GKE)“ gemäß FinStab – Rechtsträger3 | 1.564 | 1.551 | 1.725 |
„Delta-Erhebung (zur GKE)“ gemäß FinStab – natürliche Personen | 149.241 | 149.715 | 150.402 |
Kreditrisikobehaftete Instrumente insgesamt | 1.021.870 | 1.022.389 | 1.025.665 |
Quelle: OeNB. | |||
Anmerkung: DL = Dienstleistungen. Als kreditrisikobehaftete Instrumente werden für die Zwecke der Granularen Kreditdaten-Erhebung (GKE) folgende Instrumentarten herangezogen: Einlagen bei anderen Instituten, Umgekehrte Pensionsgeschäfte, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, Revolvierende Kredite, Überziehungskredite, Kreditkartenkredite, Kreditlinien ohne revolvierende Kredite, Finanzierungsleasing, Andere Kredite, Schuldverschreibungen inkl. CLN, Sonstige Wertpapiere, Verbriefungstranchen, Einlagentermingeschäfte, Sonstige Zusagen sowie Finanzgarantien exkl. Kreditderivate. In Abhängigkeit der Meldebestimmungen sowie der jeweiligen Instrumentart errechnet sich für den jeweiligen Melderkreis (CRR-Kreditinstitute, CRR-Finanzinstitute) das dargestellte Engagement gemäß GKE auf Basis der Summierung folgender Wertarten: Ausstehender Nominalwert, Außerbilanzieller Wert (=Nicht-ausgenutzter Rahmen), Buchwert, Nominale. Die „Delta-Erhebung“ zur GKE steht auf Basis der FinStab nur für CRR-Kreditinstitute sowie Sonderbanken zur Verfügung. | |||
1 Die Granulare Kreditdaten-Erhebung (GKE) hat gemäß § 75 Bankwesengesetz (BWG) die Erhebung von Kreditdaten und Kreditrisikodaten zum Inhalt und wird auf Basis der GKE-V erhoben. | |||
2 Verordnung der Oesterreichischen Nationalbank betreffend die Erfassung von Kredit- und Länderrisiken, Restlaufzeiten und Fremdwährungskredite sowie Finanzinformationen von Auslandstochterbanken – Meldeverordnung FinStab (Finanzmarktstabilität), welche als sogenannte „Delta-Erhebung“ zur GKE erhoben wird. Auf der Schuldner-Seite erfolgt lediglich eine Differenzierung in Rechtsträger und natürliche Personen, sodass für diese Datenbasis keine Aufgliederung in ÖNACE 2008-Abschnitte möglich ist. | |||
3 Definition im Sinne des Artikels 1(5) der AnaCredit-VO. |
Periodenendstand | 2017 | 2018 | 2019 | Q3 18 | Q4 18 | Q1 19 | Q2 19 | Q3 19 | Q4 19 |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Investmentfonds | in Mio EUR | ||||||||
Bereinigtes Fondsvolumen (abzüglich der „Fonds-in-Fonds“-Veranlagungen) | 156.179 | 148.930 | 168.013 | 156.153 | 148.930 | 156.315 | 159.561 | 163.383 | 168.013 |
Veränderung des bereinigten Fondsvolumens | 7.495 | –7.245 | 19.081 | 716 | –7.224 | 7.385 | 3.246 | 3.821 | 4.630 |
Bereinigte Nettomittelveränderung | 3.383 | 1.149 | 4.349 | 327 | –642 | 420 | 579 | 741 | 2.610 |
Kapitalveränderung durch Ausschüttungen zum Ex-Tag | 1.417 | 1.353 | 1.266 | 231 | 587 | 253 | 214 | 191 | 608 |
Kapitalveränderung durch Kurswertveränderungen und Erträge | 5.529 | –7.041 | 15.998 | 620 | –5.995 | 7.218 | 2.881 | 3.271 | 2.628 |
Pensionskassen | |||||||||
Vermögensbestand | 22.234 | 21.494 | 24.341 | 22.285 | 21.494 | 22.652 | 23.125 | 23.684 | 24.341 |
in Euro | 21.770 | 21.045 | 23.512 | 21.821 | 21.045 | 21.945 | 22.340 | 22.836 | 23.512 |
in Fremdwährung | 464 | 448 | 829 | 464 | 448 | 707 | 785 | 848 | 829 |
Inländische Investmentzertifikate | 18.197 | 17.010 | 18.897 | 18.031 | 17.010 | 17.844 | 18.104 | 18.359 | 18.897 |
Ausländische Investmentzertifikate | 3.001 | 3.369 | 4.418 | 3.301 | 3.369 | 3.826 | 4.165 | 4.437 | 4.418 |
Versicherungen1 | |||||||||
Inländische Schuldverschreibungen | 16.136 | 15.341 | 14.833 | 15.634 | 15.341 | 15.548 | 15.486 | 15.606 | 14.833 |
Ausländische Schuldverschreibungen | 39.490 | 38.505 | 39.862 | 38.822 | 38.505 | 40.062 | 40.797 | 41.645 | 39.862 |
Inländische Anteilswerte und sonstige inländische Wertpapiere | 15.932 | 14.176 | 13.558 | 15.212 | 14.176 | 14.110 | 13.752 | 13.046 | 13.558 |
Ausländische Anteilswerte und sonstige ausländische Wertpapiere | 5.314 | 5.487 | 5.801 | 5.506 | 5.487 | 5.668 | 5.672 | 5.724 | 5.801 |
Investmentfondsanteile | 34.923 | 33.067 | 36.927 | 34.916 | 33.067 | 34.644 | 35.637 | 36.299 | 36.927 |
Summe der Aktiva | 137.394 | 133.063 | 138.071 | 135.625 | 133.063 | 137.841 | 138.577 | 139.624 | 138.071 |
Quelle: OeNB. | |||||||||
1 Seit dem 3. Quartal 2016 wird die Versicherungsstatistik gem. EZB-VO 2014/50 anhand der aufsichtsrechtlichen Solvency II-Daten gem. RL 2009/138/EG erhoben. |
Nichtfinanzielle Unternehmen | Finanzielle Kapitalgesellschaften | davon Monetäre Finanzinstitute |
davon Investment-
fonds |
davon sonstige nichtmonetäre Finanzinstitute | davon Versicherungen | davon Pensionskassen | Private Haushalte | Private Organisationen ohne Erwerbszweck | Übrige Welt (gegenüber Österreich) | |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Geldvermögen | Bestände in Mio EUR | |||||||||
Währungsgold und Sonderziehungsrechte (SZR) | x | 14.267 | 14.267 | x | x | x | x | x | x | 2.142 |
Bargeld | 1.611 | 8.078 | 8.020 | 0 | 22 | 34 | 2 | 24.267 | 0 | 4.908 |
Täglich fällige Einlagen | 61.068 | 122.702 | 104.544 | 5.320 | 9.471 | 2.576 | 791 | 166.946 | 6.015 | 85.330 |
Sonstige Einlagen | 17.491 | 175.279 | 163.298 | 1.572 | 9.578 | 470 | 360 | 98.925 | 1.243 | 50.478 |
Kurzfristige Kredite | 28.627 | 70.770 | 61.401 | 4 | 8.442 | 919 | 4 | 2.755 | 0 | 30.381 |
Langfristige Kredite | 110.379 | 441.034 | 403.830 | 185 | 31.647 | 5.357 | 15 | 164 | 12 | 82.430 |
Handelskredite | 55.768 | 57 | 1 | 0 | 56 | 0 | 0 | 15 | 5 | 19.254 |
Kurzfristige verzinsliche Wertpapiere | 85 | 2.188 | 1.765 | 400 | 23 | 0 | 0 | 2.108 | 3 | 11.499 |
Langfristige verzinsliche Wertpapiere | 5.276 | 317.133 | 175.928 | 83.310 | 3.119 | 54.289 | 488 | 26.386 | 1.223 | 317.434 |
Börsennotierte Aktien | 26.979 | 55.616 | 4.739 | 31.507 | 18.166 | 1.203 | 0 | 27.318 | 876 | 54.605 |
Nicht börsennotierte Aktien | 42.407 | 64.829 | 24.521 | 234 | 31.867 | 7.957 | 250 | 6.593 | 17 | 25.698 |
Investmentzertifikate | 13.974 | 164.842 | 16.284 | 64.761 | 23.863 | 36.405 | 23.529 | 65.995 | 2.990 | 22.947 |
Sonstige Anteilsrechte | 188.343 | 113.702 | 28.794 | 1.992 | 78.330 | 4.586 | 0 | 138.351 | 2.039 | 150.086 |
Lebensversicherungsansprüche | x | x | x | x | x | x | x | 83.170 | x | 1.810 |
Nicht-Lebensversicherungsansprüche | 3.011 | 3.318 | 0 | 0 | 0 | 3.318 | 0 | 3.832 | 0 | 857 |
Kapitalgedeckte Pensionsansprüche | x | x | x | x | x | x | 0 | 47.485 | x | 0 |
Ansprüche auf andere Leistungen als Altersversicherungsleistungen | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 13.288 | 0 | 0 |
Übrige Forderungen inkl. Finanzderivate | 8.994 | 11.342 | 4.612 | 4 | 5.307 | 1.095 | 324 | 8.693 | 187 | 6.196 |
Finanzvermögen in Summe
(Bestände) |
564.011 | 1.565.157 | 1.012.002 | 189.290 | 219.891 | 118.210 | 25.763 | 716.292 | 14.611 | 866.056 |
Quelle: OeNB. |
Nichtfinanzielle Unternehmen | Finanzielle Kapitalgesellschaften | davon Monetäre Finanzinstitute |
davon Investment-
fonds |
davon sonstige nichtmonetäre Finanzinstitute | davon Versicherungen | davon Pensionskassen | Private Haushalte | Private Organisationen ohne Erwerbszweck | Übrige Welt (gegenüber Österreich) | |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Geldvermögensbildung | Über 4 Quartale kumulierte Transaktionen in Mio EUR | |||||||||
Währungsgold und Sonderziehungsrechte (SZR) | x | –1 | –1 | x | x | x | x | x | x | 0 |
Bargeld | 9 | 902 | 905 | 0 | –23 | 17 | 2 | 710 | 0 | 1.433 |
Täglich fällige Einlagen | 3.866 | –5.897 | –3.932 | –1.334 | 381 | –682 | –330 | 13.687 | 499 | –1.228 |
Sonstige Einlagen | –867 | 11.954 | 11.691 | 135 | –47 | 54 | 122 | –2.548 | –142 | 4.278 |
Kurzfristige Kredite | –954 | –4.988 | –4.117 | 0 | –788 | –87 | 4 | 333 | 0 | 8.847 |
Langfristige Kredite | 2.544 | 30.638 | 23.688 | –1 | 6.884 | 66 | 0 | –28 | 0 | –4.095 |
Handelskredite | 4.229 | –39 | 0 | 0 | –39 | 0 | 0 | 1 | 1 | –167 |
Kurzfristige verzinsliche Wertpapiere | –55 | –626 | –591 | –27 | –8 | 0 | 0 | 519 | –10 | 1.986 |
Langfristige verzinsliche Wertpapiere | 160 | 199 | 311 | 754 | 46 | –971 | 58 | –1.440 | –145 | 12.939 |
Börsennotierte Aktien | 659 | 889 | –209 | 1.257 | –123 | –36 | 0 | 836 | 10 | –457 |
Nicht börsennotierte Aktien | 2.160 | 4.007 | 348 | 103 | 3.213 | 102 | 241 | 122 | –3 | 370 |
Investmentzertifikate | 612 | 4.376 | –31 | 2.238 | 1.441 | 277 | 451 | 2.574 | 59 | 1.574 |
Sonstige Anteilsrechte | 6.198 | 3.913 | 1.038 | 129 | 2.844 | –98 | 0 | 276 | 5 | 3.719 |
Lebensversicherungsansprüche | x | x | x | x | x | x | x | –1.146 | x | –115 |
Nicht-Lebensversicherungsansprüche | –3 | 262 | 0 | 0 | 0 | 262 | 0 | –3 | 0 | –31 |
Kapitalgedeckte Pensionsansprüche | x | x | x | x | x | x | 0 | 525 | x | 0 |
Ansprüche auf andere Leistungen als Altersversicherungsleistungen | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 1.173 | 0 | 0 |
Übrige Forderungen inkl. Finanzderivate | –2.475 | –954 | –41 | 24 | –998 | 63 | –3 | 47 | 4 | –3.464 |
Geldvermögensbildung in
Summe (Transaktionen) |
16.084 | 44.634 | 29.060 | 3.278 | 12.784 | –1.033 | 546 | 15.635 | 278 | 25.589 |
Nettogeldvermögen | –304.696 | 6.047 | 16.873 | –5.942 | –15.249 | 8.034 | 2.330 | 519.246 | 11.399 | –38.426 |
Finanzierungssaldo | –2.347 | 1.609 | –332 | –1.705 | 2.408 | 868 | 370 | 9.439 | 128 | –11.795 |
Quelle: OeNB. |
Nichtfinan-zielle Unternehmen | Finanzielle Kapitalgesellschaften | davon Monetäre Finanzinstitute |
davon
Investmentfonds |
davon sonstige nichtmonetäre Finanzinstitute | davon Versicherungen | davon Pensionskassen | Private Haushalte |
Private Organisationen ohne
Erwerbszweck |
Übrige Welt (gegenüber
Österreich) |
|
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Verbindlichkeiten | Bestände in Mio EUR | |||||||||
Währungsgold und Sonderziehungsrechte (SZR)1 | x | 2.142 | 2.142 | x | x | x | x | x | x | 14.267 |
Bargeld | x | 36.729 | 36.729 | x | x | x | x | x | x | 2.219 |
Täglich fällige Einlagen | x | 437.372 | 437.372 | x | x | x | x | x | x | 24.549 |
Sonstige Einlagen | x | 255.765 | 255.765 | x | x | x | x | x | x | 96.596 |
Kurzfristige Kredite | 42.731 | 22.746 | 0 | 413 | 20.922 | 1.410 | 1 | 9.228 | 422 | 56.991 |
Langfristige Kredite | 278.967 | 30.214 | 0 | 133 | 29.013 | 1.060 | 8 | 185.257 | 2.572 | 131.535 |
Handelskredite | 51.331 | 44 | 0 | 0 | 44 | 0 | 0 | 3 | 1 | 21.253 |
Kurzfristige verzinsliche Wertpapiere | 594 | 5.552 | 5.552 | x | 0 | 0 | 0 | x | x | 1.961 |
Langfristige verzinsliche Wertpapiere | 38.056 | 168.836 | 144.512 | 0 | 20.793 | 3.532 | 0 | x | x | 192.223 |
Börsennotierte Aktien | 89.611 | 36.919 | 26.852 | x | 4.005 | 6.063 | x | x | x | 56.836 |
Nicht börsennotierte Aktien | 37.217 | 66.255 | 51.202 | 546 | 8.716 | 5.611 | 180 | x | x | 59.809 |
Investmentzertifikate | x | 194.091 | 0 | 194.091 | 0 | 0 | x | x | x | 87.745 |
Sonstige Anteilsrechte | 298.188 | 156.628 | 20.622 | 48 | 135.858 | 99 | 0 | x | 10 | 143.642 |
Lebensversicherungsansprüche | x | 80.333 | x | x | 0 | 80.333 | x | x | x | 4.647 |
Nicht-Lebensversicherungsansprüche | x | 8.537 | x | x | 0 | 8.537 | x | x | x | 2.482 |
Kapitalgedeckte Pensionsansprüche | 13.170 | 34.189 | 8.304 | x | 0 | 2.641 | 23.245 | x | x | 0 |
Ansprüche auf andere Leistungen als Altersversicherungsleistungen | 0 | 13.288 | 0 | 0 | 13.288 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
Übrige Forderungen inkl. Finanzderivate | 18.842 | 9.470 | 6.077 | 0 | 2.501 | 891 | 0 | 2.558 | 206 | 7.726 |
Verbindlichkeiten in Summe (Bestände) | 868.707 | 1.559.110 | 995.129 | 195.232 | 235.139 | 110.176 | 23.433 | 197.046 | 3.211 | 904.481 |
Quelle: OeNB. | ||||||||||
1 Auslandsposition der OeNB inklusive Barrengold, der eine imputierte Verbindlichkeit des Auslandes gegenübergestellt wird. |
Nichtfinan-zielle Unternehmen | Finanzielle Kapitalgesellschaften | davon Monetäre Finanzinstitute |
davon
Investmentfonds |
davon sonstige nichtmonetäre Finanzinstitute | davon Versicherungen | davon Pensionskassen | Private Haushalte |
Private Organisationen ohne
Erwerbszweck |
Übrige Welt (gegenüber
Österreich) |
|
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Finanzierung | Über 4 Quartale kumulierte Transaktionen in Mio EUR | |||||||||
Währungsgold und Sonderziehungsrechte (SZR)1 | x | 0 | 0 | x | x | x | x | x | x | –1 |
Bargeld | x | 3.188 | 3.188 | x | x | x | x | x | x | –138 |
Täglich fällige Einlagen | x | 11.504 | 11.504 | x | x | x | x | x | x | –1.342 |
Sonstige Einlagen | x | 2.476 | 2.476 | x | x | x | x | x | x | 10.829 |
Kurzfristige Kredite | –2.012 | 8.261 | 0 | 316 | 8.920 | –974 | –1 | –614 | –40 | –2.550 |
Langfristige Kredite | 15.991 | –3.926 | 0 | –28 | –4.281 | 382 | 1 | 6.649 | 181 | 8.607 |
Handelskredite | 3.936 | –25 | 0 | 0 | –25 | 0 | 0 | 2 | 0 | 43 |
Kurzfristige verzinsliche Wertpapiere | 73 | 512 | 516 | x | –4 | 0 | 0 | x | x | –238 |
Langfristige verzinsliche Wertpapiere | –152 | 13.520 | 10.656 | x | 2.798 | 66 | 0 | x | x | 2.890 |
Börsennotierte Aktien | 463 | –301 | –75 | x | –226 | 0 | 0 | x | x | 1.767 |
Nicht börsennotierte Aktien | 196 | 67 | 604 | x | –591 | –19 | 0 | x | x | 6.343 |
Investmentzertifikate | x | 4.649 | 0 | 4.649 | 0 | 0 | 0 | x | x | 4.983 |
Sonstige Anteilsrechte | 1.208 | 4.986 | 1.261 | 2 | 3.721 | 1 | 0 | x | 0 | 7.878 |
Lebensversicherungsansprüche | x | –1.489 | 0 | x | 0 | –1.489 | 0 | x | x | 228 |
Nicht-Lebensversicherungsansprüche | x | –1 | 0 | x | 0 | –1 | 0 | x | x | 226 |
Kapitalgedeckte Pensionsansprüche | 49 | 475 | 169 | x | 0 | 130 | 176 | x | x | 0 |
Ansprüche auf andere Leistungen als Altersversicherungsleistungen | 0 | 1.173 | 0 | 0 | 1.173 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
Übrige Forderungen inkl. Finanzderivate | –1.322 | –2.043 | –908 | –30 | –1.109 | 4 | 0 | 159 | 9 | –2.139 |
Finanzierung in Summe (Transaktionen) | 18.431 | 43.025 | 29.392 | 4.982 | 10.375 | –1.901 | 176 | 6.195 | 149 | 37.384 |
Nettogeldvermögen | –304.696 | 6.047 | 16.873 | –5.942 | –15.249 | 8.034 | 2.330 | 519.246 | 11.399 | –38.426 |
Finanzierungssaldo | –2.347 | 1.609 | –332 | –1.705 | 2.408 | 868 | 370 | 9.439 | 128 | –11.795 |
Quelle: OeNB. | ||||||||||
1 Auslandsposition der OeNB inklusive Barrengold, der eine imputierte Verbindlichkeit des Auslandes gegenübergestellt wird. |
2017 | 2018 | 2019 | Q1 19 | Q2 19 | Q3 19 | Q4 19 | ||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
in Mio EUR | ||||||||
Leistungsbilanz | Netto | 5.747 | 8.984 | 10.460 | 4.947 | –819 | 1.390 | 4.941 |
Credit | 229.669 | 248.744 | 253.899 | 64.861 | 61.757 | 62.433 | 64.848 | |
Debet | 223.922 | 239.760 | 243.439 | 59.914 | 62.576 | 61.043 | 59.907 | |
Güter | Netto | 1.508 | 3.632 | 3.784 | 631 | 698 | 899 | 1.557 |
Credit | 140.641 | 151.599 | 153.241 | 38.888 | 38.704 | 37.301 | 38.348 | |
Debet | 139.133 | 147.967 | 149.457 | 38.257 | 38.006 | 36.402 | 36.791 | |
Dienstleistungen | Netto | 10.252 | 10.270 | 10.376 | 5.781 | 136 | 1.381 | 3.079 |
Credit | 59.276 | 63.259 | 67.144 | 18.290 | 14.646 | 16.946 | 17.262 | |
Debet | 49.023 | 52.988 | 56.767 | 12.509 | 14.510 | 15.565 | 14.183 | |
Primäreinkommen | Netto | –3.290 | –1.059 | –199 | –148 | –957 | –28 | 934 |
Credit | 24.313 | 28.731 | 27.995 | 6.363 | 7.068 | 6.796 | 7.768 | |
Debet | 27.603 | 29.790 | 28.194 | 6.511 | 8.025 | 6.824 | 6.834 | |
Sekundäreinkommen | Netto | –2.724 | –3.860 | –3.502 | –1.316 | –696 | –862 | –628 |
Credit | 5.439 | 5.155 | 5.519 | 1.320 | 1.338 | 1.390 | 1.470 | |
Debet | 8.163 | 9.015 | 9.020 | 2.636 | 2.034 | 2.252 | 2.099 | |
Vermögensübertragungen | Netto | –280 | –240 | –108 | –92 | –27 | –54 | 66 |
Credit | 295 | 489 | 736 | 153 | 92 | 166 | 326 | |
Debet | 575 | 729 | 844 | 245 | 119 | 220 | 260 | |
Kapitalbilanz | Netto | 8.113 | 10.333 | 11.795 | 1.797 | 3.629 | 4.704 | 1.666 |
Direktinvestitionen i.w.S. | Netto | –2.963 | 2.734 | 5.693 | –931 | 4.080 | 2.601 | –57 |
Forderungen | Netto | 8.863 | 6.036 | 17.418 | 1.076 | 6.107 | 12.155 | –1.920 |
Verpflichtungen | Netto | 11.826 | 3.302 | 11.725 | 2.007 | 2.027 | 9.553 | –1.863 |
Direktinvestitionen i.e.S. | Netto | –4.162 | 3.206 | 5.302 | –2.532 | 1.892 | 4.401 | 1.540 |
im Ausland | Netto | 9.074 | 4.972 | 9.449 | 3.305 | 142 | 4.428 | 1.573 |
in Österreich | Netto | 13.237 | 1.766 | 4.147 | 5.837 | –1.750 | 28 | 33 |
Portfolioinvestitionen | Netto | 19.368 | 3.526 | –7.250 | –1.153 | –2.630 | –1.623 | –1.843 |
Forderungen | Netto | 9.779 | –414 | 10.329 | 2.501 | 2.719 | 2.243 | 2.865 |
Anteilspapiere und Investmentzertifikate | Netto | 11.358 | 2.734 | 7.224 | 1.652 | 2.026 | 706 | 2.841 |
Langfristige verzinsliche Wertpapiere | Netto | –334 | –3.768 | 3.369 | 866 | 632 | 1.722 | 150 |
Geldmarktpapiere | Netto | –1.245 | 620 | –265 | –17 | 61 | –184 | –126 |
Verpflichtungen | Netto | –9.590 | –3.940 | 17.578 | 3.654 | 5.349 | 3.867 | 4.709 |
Anteilspapiere und Investmentzertifikate | Netto | 4.538 | –3.193 | 2.674 | –299 | 713 | 475 | 1.785 |
Langfristige verzinsliche Wertpapiere | Netto | –9.539 | –2.578 | 12.918 | 5.383 | 1.562 | 6.849 | –875 |
Geldmarktpapiere | Netto | –4.589 | 1.830 | 1.986 | –1.430 | 3.074 | –3.457 | 3.799 |
Sonstige Investitionen | Netto | –4.283 | 2.710 | 12.154 | 3.944 | 1.808 | 3.030 | 3.371 |
Forderungen | Netto | 4.577 | 5.479 | 10.770 | 15.356 | 4.490 | –698 | –8.378 |
davon Handelskredite | Netto | 1.449 | 99 | –54 | 973 | –571 | –35 | –421 |
davon Kredite | Netto | –1.330 | 5.848 | 758 | –447 | 4.075 | 747 | –3.617 |
davon Bargeld und Einlagen | Netto | 5.079 | 232 | 9.412 | 15.411 | 594 | –1.463 | –5.129 |
Verpflichtungen | Netto | 8.859 | 2.769 | –1.384 | 11.412 | 2.681 | –3.728 | –11.750 |
davon Handelskredite | Netto | 1.265 | 775 | –925 | 287 | –469 | –2 | –742 |
davon Kredite | Netto | 1.741 | –116 | –5.172 | 255 | –941 | –4.727 | 240 |
davon Bargeld und Einlagen | Netto | 6.318 | 2.926 | 4.483 | 10.122 | 4.043 | 411 | –10.092 |
Finanzderivate | Netto | –900 | –757 | 1.387 | –24 | 135 | 406 | 870 |
Offizielle Währungsreserven | Netto | –3.110 | 2.120 | –190 | –40 | 235 | 290 | –675 |
Statistische Differenz | Netto | 2.646 | 1.589 | 1.443 | –3.059 | 4.475 | 3.368 | –3.341 |
Quelle: OeNB, Statistik Austria. | ||||||||
Anmerkung: Bis 2016 endgültige Daten, 2017 und 2018 revidierte Daten, 2019 provisorische Daten. |
Q1 18 – Q4 18 | Q1 19 – Q4 19 | |||||
---|---|---|---|---|---|---|
Credit | Debet | Netto | Credit | Debet | Netto | |
in Mio EUR | ||||||
Dienstleistungen | 63.259 | 52.989 | 10.270 | 67.144 | 56.767 | 10.377 |
Gebühren für Lohnveredelung | 1.631 | 2.440 | –808 | 1.691 | 2.591 | –900 |
Reparaturdienstleistungen | 813 | 867 | –54 | 780 | 873 | –93 |
Transport | 14.616 | 15.056 | –440 | 15.449 | 16.324 | –874 |
Internationaler Personentransport | 1.847 | 1.965 | –118 | 2.060 | 2.081 | –22 |
Frachten | 10.328 | 11.895 | –1.568 | 10.683 | 12.378 | –1.696 |
Transporthilfsleistungen | 1.742 | 857 | 885 | 1.846 | 1.463 | 384 |
Post- und Kurierdienste | 699 | 340 | 360 | 860 | 400 | 458 |
Reiseverkehr | 19.559 | 10.143 | 9.416 | 20.493 | 10.298 | 10.195 |
Geschäftsreisen | 2.691 | 1.449 | 1.241 | 2.940 | 1.532 | 1.407 |
Urlaubsreisen | 16.868 | 8.694 | 8.175 | 17.554 | 8.766 | 8.789 |
Bauleistungen | 877 | 661 | 215 | 876 | 695 | 180 |
Versicherungsdienstleistungen | 472 | 901 | –429 | 481 | 932 | –452 |
Finanzdienstleistungen | 2.409 | 1.853 | 558 | 2.353 | 1.977 | 376 |
Finanzdienstleistungen im engeren Sinn | 1.025 | 895 | 131 | 1.037 | 976 | 61 |
unterstellte Bankgebühr (FISIM) | 1.384 | 959 | 427 | 1.317 | 1.002 | 315 |
Patente, Lizenzen, Franchise und Handelsmarken | 1.186 | 1.697 | –511 | 1.357 | 1.933 | –577 |
Telekommunikations-, EDV- und Informationsdienstleistungen | 6.294 | 5.182 | 1.112 | 7.061 | 5.776 | 1.285 |
Sonstige unternehmensbezogene Dienstleistungen | 14.319 | 12.755 | 1.563 | 15.429 | 13.820 | 1.609 |
Forschungs- und Entwicklungsleistungen | 2.469 | 988 | 1.480 | 2.597 | 1.069 | 1.528 |
Rechts- und Wirtschaftsdienste, Werbung und Marktforschung | 3.626 | 4.461 | –835 | 3.873 | 4.658 | –785 |
Technische Dienstleistungen | 3.867 | 2.470 | 1.397 | 4.068 | 2.516 | 1.551 |
Dienstleistungen für Landwirtschaft, Bergbau und Recycling | 111 | 78 | 32 | 130 | 87 | 42 |
Operational leasing | 641 | 315 | 327 | 860 | 579 | 281 |
Handelsleistungen | 1.161 | 1.343 | –182 | 1.192 | 1.445 | –253 |
Übrige unternehmensbezogene Dienstleistungen | 2.443 | 3.099 | –655 | 2.710 | 3.465 | –754 |
Dienstleistungen für persönliche Zwecke, für Kultur und Erholung | 559 | 1.336 | –778 | 649 | 1.435 | –785 |
Regierungsleistungen, a.n.g. | 525 | 98 | 426 | 523 | 112 | 410 |
Dienstleistungsverkehr nach Regionen | ||||||
EU-28 | 48.527 | 42.008 | 6.519 | 51.473 | 45.345 | 6.128 |
davon Euroraum-19 | 38.346 | 30.254 | 8.090 | 40.714 | 32.824 | 7.891 |
davon Deutschland | 25.543 | 15.710 | 9.831 | 26.668 | 16.504 | 10.163 |
davon Italien | 2.811 | 3.003 | –193 | 2.933 | 2.854 | 77 |
davon Vereinigtes Königreich | 2.664 | 2.218 | 446 | 2.752 | 2.452 | 302 |
davon Ungarn | 1.613 | 1.655 | –42 | 1.721 | 1.694 | 26 |
Extra-EU-28 | 14.732 | 10.980 | 3.752 | 15.670 | 11.422 | 4.248 |
davon Schweiz | 4.921 | 2.239 | 2.682 | 5.196 | 2.224 | 2.972 |
davon USA | 2.000 | 2.153 | –151 | 2.022 | 2.150 | –128 |
davon Russische Föderation | 1.027 | 679 | 349 | 1.049 | 727 | 320 |
davon China | 685 | 434 | 251 | 748 | 512 | 237 |
Quelle: OeNB, Statistik Austria. | ||||||
Anmerkung: Bis 2016 endgültige Daten, 2017 und 2018 revidierte Daten, 2019 provisorische Daten. |
2011 | 2012 | 2013 | 2014 | 2015 | 2016 | 2017 | 2018 | 2019 | ||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
nach Komponenten | in Mio EUR | |||||||||
Transaktionen | Netto | 15.763 | 10.203 | 11.725 | –547 | 6.335 | –1.837 | 9.074 | 4.972 | 9.449 |
Eigenkapital | Netto | 12.341 | 5.523 | 7.268 | –3.040 | 3.772 | –4.489 | 6.568 | –1.288 | 5.563 |
Neuinvestitionen (+) | Netto | 21.981 | 20.457 | 20.310 | 32.554 | 16.723 | 21.291 | 20.583 | 11.474 | 24.587 |
Desinvestitionen (–) | Netto | 9.640 | 14.934 | 13.042 | 35.595 | 12.951 | 25.779 | 14.015 | 12.762 | 19.025 |
Reinvestierte Gewinne | Netto | 2.091 | 947 | 1.306 | –1.114 | 650 | 5.025 | 4.294 | 3.430 | 2.771 |
Sonstiges DI-Kapital1 | Netto | 1.332 | 3.733 | 3.152 | 3.607 | 1.913 | –2.373 | –1.788 | 2.830 | 1.116 |
Forderungen (+) | Netto | –1.261 | 1.415 | 4.502 | 3.263 | 1.851 | –1.982 | –530 | 3.395 | 1.352 |
Verbindlichkeiten (–) | Netto | –2.592 | –2.318 | 1.351 | –345 | –62 | 391 | 1.258 | 565 | 237 |
nach Zielregion | ||||||||||
Global | 15.763 | 10.203 | 11.725 | –547 | 6.335 | –1.837 | 9.074 | 4.972 | 9.449 | |
EU-28 | 7.125 | 3.215 | 9.549 | 1.502 | 3.666 | 5.455 | 8.364 | –819 | 3.826 | |
Deutschland | 3.476 | –952 | 2.924 | –805 | 543 | 1.160 | 1.676 | –1.653 | 1.958 | |
Italien | –137 | 699 | –949 | –339 | 508 | 734 | –149 | 569 | –56 | |
Vereinigtes Königreich | 1.090 | –208 | 1.130 | –806 | –15 | 747 | –187 | –91 | –21 | |
Niederlande | –44 | –4352 | 5335 | 5183 | –910 | 6227 | 4457 | –973 | 471 | |
Ungarn | 390 | 227 | –357 | –214 | 661 | –753 | 298 | –566 | –346 | |
Tschechien | 371 | 1.400 | 819 | 356 | 610 | –922 | 492 | 401 | 293 | |
Rumänien | 744 | 825 | 789 | –1.056 | 1.195 | –918 | 671 | 572 | 118 | |
Extra-EU-28 | 8638 | 6988 | 2176 | –2050 | 2668 | –7292 | 710 | 5791 | 5623 | |
Schweiz | 590 | 1294 | –210 | 362 | 589 | 1119 | –709 | 1576 | 549 | |
Türkei | 1.676 | 1.540 | –1.503 | 428 | 191 | –2.430 | –1.111 | 176 | 13 | |
USA | 791 | 537 | 1.602 | 1.115 | 583 | –193 | 220 | 1.410 | 500 | |
Russland | 1.386 | 686 | 917 | 247 | 392 | –468 | 1.210 | 5 | 154 | |
China4 | 624 | –263 | –440 | –173 | 127 | 243 | 526 | 529 | 304 | |
Europa | 12.114 | 8.659 | 11.143 | 1.579 | 5.182 | 3.684 | 7.062 | 257 | 4.603 | |
Euroraum-19 | 3.390 | 84 | 6.965 | 3.808 | 794 | 10.144 | 6.059 | –845 | 3.529 | |
CESEE3 | 6.165 | 4.928 | 2.464 | –3.254 | 4.423 | –6.360 | 3.672 | 291 | 826 | |
Quelle: OeNB. | ||||||||||
Anmerkung: Bis 2016 endgültige Daten, 2017 und 2018 revidierte Daten, 2019 provisorische Daten. | ||||||||||
1 Nettogewährung Konzernkredite bei aktiven Direktinvestitionen: Nettoveränderung der Forderungen abzüglich Nettoveränderung der Verpflichtungen. | ||||||||||
2 Nettogewährung Konzernkredite bei passiven Direktinvestitionen: Nettoveränderung der Verpflichtungen abzüglich Nettoveränderung der Forderungen. | ||||||||||
3 Albanien, Bosnien-Herzegowina, Bulgarien, Estland, Kosovo, Kroatien, Lettland, Litauen, Nordmazedonien, Moldawien, Montenegro, Polen, Rumänien, Russland, Serbien, Slowakei, Slowenien, Tschechien, Ukraine, Ungarn, Weißrussland. | ||||||||||
4 Einschließlich Hongkong. |
2011 | 2012 | 2013 | 2014 | 2015 | 2016 | 2017 | 2018 | 2019 | ||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
nach Komponenten | in Mio EUR | |||||||||
Transaktionen | Netto | 7.636 | 3.105 | 4.308 | 3.450 | 1.341 | –7.687 | 13.237 | 1.766 | 4.147 |
Eigenkapital | Netto | 7.418 | 1753 | 5.113 | 4.547 | 2.729 | –6.039 | 5.977 | 2.215 | –2.494 |
Neuinvestitionen (+) | Netto | 13.825 | 7.152 | 11.456 | 21.327 | 13.250 | 8.727 | 19.600 | 26.757 | 14.864 |
Desinvestitionen (–) | Netto | 6.407 | 5.399 | 6.343 | 16.781 | 10.521 | 14.766 | 13.623 | 24.542 | 17.357 |
Reinvestierte Gewinne | Netto | 1.839 | 237 | –2.654 | –2.564 | 570 | 3.148 | 6.697 | 3.658 | 3.167 |
Sonstiges DI-Kapital2 | Netto | –1.620 | 1.114 | 1.849 | 1468 | –1958 | –4795 | 563 | –4107 | 3474 |
Forderungen (–) | Netto | 4.012 | –279 | –265 | 658 | –726 | 5.244 | 873 | 2.701 | –3.511 |
Verbindlichkeiten (+) | Netto | 2.392 | 835 | 1584 | 2.125 | –2.685 | 449 | 1.435 | –1.406 | –36 |
nach Herkunftsregionen | ||||||||||
Global | 7.636 | 3.105 | 4.308 | 3450 | 1341 | –7687 | 13237 | 1766 | 4147 | |
EU-28 | 3.846 | 2.962 | –939 | –778 | 7703 | –10076 | 9482 | 6881 | 3194 | |
Deutschland | 2.490 | 2.466 | 1309 | –1421 | 3460 | –125 | 4400 | 4344 | 2258 | |
Italien | 273 | –689 | –1724 | –1019 | 1207 | –6904 | 606 | 385 | 25 | |
Vereinigtes Königreich | 433 | –325 | 430 | –1.221 | 614 | 52 | 397 | 390 | –1.529 | |
Niederlande | –235 | 485 | 1.127 | 1.183 | 1.708 | –3.769 | 1.740 | 758 | 1.008 | |
Luxemburg | 74 | 147 | 1081 | 926 | 814 | 777 | 1869 | 376 | 1321 | |
Belgien | 63 | –281 | –311 | 24 | –28 | –31 | –89 | 61 | –17 | |
Spanien | 64 | 320 | –66 | –444 | –193 | 239 | 19 | –10 | 0 | |
Frankreich | 123 | 110 | –678 | 196 | –442 | –258 | 499 | –49 | 466 | |
Extra-EU-28 | 3.791 | 142 | 5.247 | 4.228 | –6.362 | 2.390 | 3.754 | –5.115 | 953 | |
Schweiz | 701 | –355 | 311 | –349 | 103 | 712 | 1251 | –100 | 299 | |
USA | –559 | –609 | –565 | 155 | –3193 | 116 | –5011 | –3452 | –2302 | |
Russland | 591 | 624 | 3663 | 559 | 69 | –211 | 5797 | –877 | 1624 | |
Japan | 174 | 51 | –30 | 773 | –207 | –57 | –134 | 139 | 1640 | |
Europa | 5.990 | 3.061 | 2.954 | –620 | 8.061 | –9.478 | 15.801 | 5.991 | 5.358 | |
Euroraum-19 | 3.116 | 3.038 | 108 | 521 | 7.045 | –10.363 | 9.078 | 6.415 | 4.919 | |
CESEE3 | 824 | 603 | 3561 | 511 | 188 | –121 | 5772 | –842 | 1391 | |
Quelle: OeNB. | ||||||||||
Anmerkung: Bis 2016 endgültige Daten, 2017 und 2018 revidierte Daten, 2019 provisorische Daten. | ||||||||||
1 Nettogewährung Konzernkredite bei aktiven Direktinvestitionen: Nettoveränderung der Forderungen abzüglich Nettoveränderung der Verpflichtungen. | ||||||||||
2 Nettogewährung Konzernkredite bei passiven Direktinvestitionen: Nettoveränderung der Verpflichtungen abzüglich Nettoveränderung der Forderungen. | ||||||||||
3 Albanien, Bosnien-Herzegowina, Bulgarien, Estland, Kosovo, Kroatien, Lettland, Litauen, Nordmazedonien, Moldawien, Montenegro, Polen, Rumänien, Russland, Serbien, Slowakei, Slowenien, Tschechien, Ukraine, Ungarn, Weißrussland. | ||||||||||
4 Einsc#hließlich Hongkong. |