Statistiken – Daten und Analysen Q2-20
- Erschienen:
- Mai 2020.
Editorial (PDF, 61 kB) de 26.05.2020, 00:00:00
Gutes Jahresergebnis 2019 für Österreichs Kreditinstitute (PDF, 115 kB) de 26.05.2020, 00:00:00
Executive Summaries (PDF, 97 kB) de 26.05.2020, 00:00:00
Historischer Tiefststand bei Unternehmenszinssätzen im Jahr 2019. Österreichs Bankensektor 2019 im europäischen Vergleich (PDF, 608 kB) Bartmann, Formanek, Thienel. Im Jahr 2019 führten die im Euroraum durchgeführten expansiven geldpolitischen Maßnahmen zu neuen historisch geringen Kundenzinssätzen im Kreditneugeschäft, welche im Hinblick auf die Herausforderungen im Zusammenhang mit der aktuellen Corona-Krise als günstige Rahmenbedingungen speziell für Unternehmen gewertet werden können. In diesem Umfeld zeigte sich auf dem österreichischen Bankensektor das Kreditwachstum von inländischen Unternehmen im Jahr 2019 mit 6,3 % robust. Gleichzeitig stieg das Einlagenvolumen von Unternehmen bei österreichischen Banken im Jahr 2019 um 3,5 Mrd EUR bzw. 5,2 % auf den neuen Höchststand von 70,9 Mrd EUR an. de 26.05.2020, 00:00:00
Nachfrage nach Unternehmenskrediten durch COVID-19 stark gestiegen. Österreich-Ergebnisse der euroraumweiten Umfrage über das Kreditgeschäft vom April 2020
(PDF, 658 kB)
Hubmann.
Die Folgen der von der Regierung beschlossenen Maßnahmen zur Bekämpfung der COVID-19- Pandemie spiegeln sich bereits deutlich im Kreditgeschäft der Banken wider. So ist insbesondere die Nachfrage nach Unternehmenskrediten außergewöhnlich stark gestiegen. Nach einer stabilen Entwicklung im Jahr 2019 nahm die Nachfrage im ersten Quartal 2020 signifikant zu. Der Grund hierfür liegt im starken Kreditbedarf der Unternehmen zur Deckung der Lagerhaltungskosten und zur Finanzierung von Betriebsmitteln sowie in ihrem Bedarf an Refinanzierung, Umschuldung und Neuverhandlung von Krediten. Für das zweite Quartal wird vonseiten der befragten Banken ein noch stärkeres Anziehen der Nachfrage erwartet.
Nach vier Jahren mit Reduktionen bei den Margen für durchschnittliche Unternehmenskredite (begründet mit der Wettbewerbssituation) und weitgehend unveränderten Margen bei risikoreicheren Unternehmenskrediten kam es im ersten Quartal 2020 jedoch zu kurzfristigen Steigerungen der Margen im Allgemeinen, die mit einer geänderten Risikoeinschätzung sowie mit höheren Refinanzierungskosten und bilanziellen Restriktionen begründet wurden. Die mit staatlichen Garantien besicherten neuen Finanzierungsinstrumente waren im Erhebungszeitraum größtenteils noch nicht verfügbar und sind in ihren Auswirkungen auf Angebot, Nachfrage und Kreditrisiko daher weitgehend noch unberücksichtigt.
Die Entwicklungen im Privatkundengeschäft waren im ersten Quartal 2020 hingegen moderat. Aber auch hier zeigt sich eine restriktivere Risikoeinschätzung mit potenziellen Auswirkungen auf die Kreditvergabepolitik der Banken. Für das zweite Quartal 2020 erwarten die Banken einen deutlichen Rückgang der Nachfrage nach Wohnbaukrediten, die bisher (begründet vor allem mit dem niedrigen Zinsniveau) einem langjährigen expansiven Trend folgte.
Die Refinanzierungssituation der Banken hat sich im ersten Quartal 2020 eingetrübt. Verschlechterungen gab es bei den langfristigen Einlagen, am kurzfristigen Geldmarkt (Laufzeit von über einer Woche) und bei der Refinanzierung über mittel- bis langfristige Schuldtitel. Zuvor war es über vier Jahre hinweg hauptsächlich zu Verbesserungen gekommen. Für das zweite Quartal 2020 werden weitere Verschlechterungen erwartet.
In dieser Umfragerunde wurden die Banken auch zu den Auswirkungen der seit Herbst letzten Jahres beschlossenen geldpolitischen Maßnahmen des Eurosystems befragt. Das Ankaufprogramm hat – den Ergebnissen zufolge – positive Auswirkungen auf die Finanzierungsbedingungen der Banken, aber negative Effekte auf ihre Ertragslage. Der negative Zinssatz der Einlagenfazilität wird als deutliche Belastung der Ertragslage wahrgenommen. Das mit 30. Oktober 2019 eingeführte zweistufige System für die Verzinsung von Überschussliquidität mildert die dämpfenden Effekte auf die Ertragslage jedoch ab. Die Neuauflage der gezielten längerfristigen Refinanzierungsgeschäfte wird von den Banken aufgrund der attraktiven Bedingungen positiv beurteilt. Die dadurch verfügbaren Mittel werden – den Zielsetzungen des Maßnahmenpakets entsprechend – für die Kreditvergabe verwendet.
de
26.05.2020, 00:00:00
Nachhaltige Investmentzertifikate und Anleihen in Österreich (PDF, 201 kB) Codagnone, Wagner, Zhan. Ökologisch und sozial nachhaltige Finanzprodukte gewannen in den letzten Jahren auf politischer und gesellschaftlicher Ebene zunehmend an Bedeutung. Neben dem österreichischen Nachhaltigkeitskennzeichen (UZ 492) des Bundesministeriums für Klimaschutz existieren im Ausland ebenfalls Initiativen, um nachhaltige Finanzprodukte für Investoren transparenter zu gestalten. Auf Basis der Einzelwertpapier-Depotstatistik der OeNB und Informationen der Zertifizierungs- bzw. Auskunftsstellen im In- und Ausland untersucht der vorliegende Artikel das Volumen der gekennzeichneten nachhaltigen Investmentfonds für die Jahre 2018 und 2019. Das Marktvolumen der mit dem UZ 49-Kennzeichen zertifizierten inländischen Publikumsfonds betrug Ende Dezember 2019 7,4 Mrd EUR. Dies entspricht etwa 7,2 % des Volumens aller inländischen Publikumsfonds. Investmentzertifikate spielen in der Veranlagung von privaten inländischen Haushalten eine zunehmend wichtige Rolle. Der Anteil der gehaltenen Investmentzertifikate am gesamten Wertpapiervermögen österreichischer Haushalte stieg von 23,1 % (57,3 Mrd EUR) im Jahr 2018 auf 25,1 % (66,0 Mrd EUR) im Jahr 2019. Bei einer tiefergehenden Analyse dieses Trends zeigt sich zudem im Jahr 2019 eine starke Nachfrage nach Publikumsfonds, die mit Nachhaltigkeitsaspekten verknüpft sind. Der Haushaltsbestand der inländischen nachhaltigen Investmentzertifikate nach UZ 49 hat sich zwischen 2018 und 2019 von 1,5 Mrd EUR auf 2,8 Mrd EUR beinahe verdoppelt. Dies ist sowohl auf eine Zunahme der Zertifizierungen als auch auf Preiseffekte und positive Nettotransaktionen der Haushalte zurückzuführen. Im Jahr 2019 betrug der gesamte Haushaltsbestand nachhaltiger Investmentzertifikate im In -und Ausland 3,8 Mrd EUR, bzw. 6,3 % der Veranlagung in Publikumsfonds. Ökologisch und sozial nachhaltige Anleihen (auch oft „Green Bonds“ genannt) bieten für Investoren eine weitere Veranlagungsmöglichkeit in nachhaltige Finanzprodukte. Die Wiener Börse bietet seit März 2018 Emittenten eine Plattform für nachhaltige Anleihen (Green and Social Bonds), die den Standards der Green Bond Principles (GBP)5 entsprechen. Im Dezember 2019 betrug der Marktwert des Umlaufvolumens der auf dieser Plattform gelisteten inländischen Green Bonds insgesamt 3,0 Mrd EUR. de 26.05.2020, 00:00:00
Entwicklung der europäischen börsennotierten Konzerne 2018
(PDF, 1,2 MB)
Bernhard.
Die Ertragskraft der analysierten europäischen Konzerne zeigte 2018 erstmals nach vier Jahren einen Rückgang. Während das aggregierte Umsatzwachstum noch bei 2,6 % lag, zeigten sowohl das Betriebs- als auch das Vorsteuerergebnis deutliche Rückgänge um –4,0 % bzw. –5,3 %.
Die Rentabilität (gemessen am Betriebsergebnis im Verhältnis zum Umsatz) war ebenfalls rückläufig, wobei vor allem in den Sektoren Energie und Industrie eine schwache Entwicklung zu beobachten war. Im Ländervergleich rutschten im Jahr 2018 die österreichischen Konzerne bei einer gegenüber dem Vorjahr geringeren Rentabilität vom fünften auf den sechsten Platz ab. Während das Eigenkapital der europäischen Konzerne trotz geringerer, aber dennoch positiver Ergebnisse einen weiteren Zuwachs verzeichnete, ging die Eigenkapitalquote der österreichischen Konzerne aufgrund der überproportional gestiegenen Bilanzsummen zurück. Die Fremdfinanzierung der Unternehmen in den meisten Ländern erfolgte über Anleihen. Bei den österreichischen Konzernen dominierten wie im Vorjahr auch 2018 die Bankkredite als primäre Finanzierungsquelle, allerdings nur noch knapp vor den Anleihen. Die Finanzverschuldung nach Abzug der liquiden Mittel zeigte sowohl auf europäischer Ebene als auch für die österreichischen Konzerne eine leicht erhöhte Tendenz. Ebenso verhielt es sich mit der ermittelten Zinsbelastung auf Finanzverbindlichkeiten. Die Analyse basiert auf den Jahresabschlussdaten von nichtfinanziellen börsennotierten Konzernen von insgesamt neun Ländern (Österreich, Belgien, Frankreich, Deutschland, Griechenland, Italien, Portugal, Spanien und Türkei).
de
26.05.2020, 00:00:00
Interviewdauer des HFCS in Österreich (PDF, 812 kB) Lindner, Propst. Dieser Artikel untersucht die Interviewdauer im Rahmen der dritten Welle des Household Finance and Consumption Survey (HFCS) in Österreich. Dabei wird auch auf sozio-ökonomische Unterschiede der Befragten eingegangen. Die Paradaten der Erfassung der Dauer des gesamten Interviews bzw. der Beantwortungsdauer einzelner Kapitel geben unter anderem Aufschluss über die Qualität eines Fragebogens bzw. liefern wichtige Informationen für das Design eines solchen. Fragen nach Geldbeträgen, die es im HFCS häufig gibt, können die Dauer des Interviews erheblich verlängern. Es zeigt sich unter anderem, dass Personen mit tertiärem Bildungsabschluss besonders lange für die Beantwortung von Fragenblöcken brauchen, in denen vermehrt Fragen nach Geldbeträgen gestellt werden. Ebenso haben das Alter und das Einkommen der an der Umfrage teilnehmenden Personen einen Einfluss auf die Dauer des Interviews, während das Geschlecht keine Rolle spielt. Insgesamt deuten die Ergebnisse darauf hin, dass sich die Befragten für eine qualitativ hochwertige Beantwortung der Fragen die notwendige Zeit nehmen. de 26.05.2020, 00:00:00
Österreichs Außenwirtschaft im 25. Jahr der Mitgliedschaft in der Europäischen Union
(PDF, 332 kB)
Aruqaj.
Bis zum weltweiten Konjunktureinbruch aufgrund der COVID-19-Pandemie durchlief die heimische Außenwirtschaft eine historisch erfolgreiche Phase, an deren Beginn der Beitritt Österreichs zur Europäischen Union im Jahr 1995 stand. Durch die EU-Mitgliedschaft und aufgrund der Teilnahme Österreichs an der Wirtschafts- und Währungsunion ab 1999 wurde die Entwicklung der österreichischen Außenwirtschaft entscheidend geprägt und Österreich entwickelte sich in den vergangenen 25 Jahren von einem Nettoimporteur zu einem Nettoexporteur mit einem seit 2002 durchgehend positiven Leistungsbilanzüberschuss.
Im Jahr 2019 erreichte die Leistungsbilanz mit knapp +10,5 Mrd EUR (2018: +9 Mrd EUR) neuerlich ein deutliches Plus und das höchste Niveau seit Beginn der Finanz- und Wirtschaftskrise. Neben dem traditionell ertragreichen Reiseverkehr, welcher einnahmenseitig erstmals die 20 Mrd EUR-Grenze überschritt, war dies auch auf weiterhin hohe Güterexporte zurückzuführen. Die EU ist nach wie vor Dreh- und Angelpunkt der heimischen Wirtschaft: 2019 erfolgten 70 % der Güter- und Dienstleistungsexporte mit einem Volumen von 156 Mrd EUR in die EU.
Dieser Überschuss zeigt sich spiegelbildlich auch im grenzüberschreitenden Kapitalverkehr: Im Jahr 2019 wurde ein Nettokapitalexport von +11,8 Mrd EUR gemessen (2018: +10,3 Mrd EUR), was ebenfalls den höchsten Wert seit der Finanz- und Wirtschaftskrise bedeutete. Die langfristige Finanzverflechtung mit der EU in Form von strategischen Beteiligungen zeigt sich auch hier: 2019 waren knapp zwei Drittel aller österreichischen Direktinvestitionen in der EU verankert, während mehr als die Hälfte aller passiven Direktinvestitionsbestände in Österreich ihren Ursprung in anderen EU-Mitgliedstaaten hatten.
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26.05.2020, 00:00:00
Daten (PDF, 334 kB) de 26.05.2020, 00:00:00