Kohlenstoff-Bepreisung in der Praxis: Emissionshandel versus CO2-Steuer

Ein hochrangiger Expert:innendialog zur Energiewende in der Oesterreichischen Nationalbank

Die Bepreisung von CO2 gilt als zentrales Instrument im Kampf gegen den Klimawandel. Doch welche Form der CO2-Bepreisung ist effektiver – eine CO2-Steuer oder ein Emissionshandel? Eine CO2-Steuer schafft durch klare Preissignale Planungssicherheit für klimafreundliche Investitionen. Ein Emissionshandel nutzt den Marktmechanismus, um Emissionen dort zu reduzieren, wo es am kostengünstigsten ist. Beide Ansätze können kombiniert werden, um alle Vorteile zu nutzen. Das Emissionshandelssystem der EU beispielsweise enthält de facto einen Preiskorridor. Aber ist Bepreisung, in welcher Form auch immer, ein Allheilmittel? Bepreisung führt auch zu Wettbewerbsnachteilen und Carbon Leakage (Emissionsverlagerung) in andere Regionen. Können solche Effekte durch einen CO2-Grenzausgleich oder einen Klimaklub ambitionierter Länder vermieden werden? Führende Fachleute diskutieren die Vor- und Nachteile verschiedener Bepreisungsmethoden für Wirtschaft und Gesellschaft und ordnen sie in eine umfassende Klimapolitik ein.

Die OeNB möchte mit dem Dialog einen Beitrag zum gesellschaftlichen Konsens über die Energie- und Klimawende leisten. Eine wirtschaftsverträgliche Klimapolitik erleichtert die Erfüllung unseres Kernmandats der Wahrung der Preis- und Finanzmarktstabilität.

Vortragende
Robert Holzmann, Oesterreichische Nationalbank, Gouverneur
Michael Getzner, TU Wien, Professor
Daniela Kletzan-Slamanig, WIFO, Senior Economist
Michael Pahle, PIK, Leiter der Arbeitsgruppe „Klima- und Energiepolitik“

Moderation
Andreas Breitenfellner, Oesterreichische Nationalbank

Kurzbiografien

Michael Getzner ist Professor für Finanzwissenschaft und Infrastrukturökonomik an der TU Wien. Er beschäftigt sich neben Fragen der Infrastrukturpolitik und der Raumplanung auch intensiv mit ökologischer Ökonomik und hat wesentlich zu den Berichten des Austrian Panel on Climate Change beigetragen.

Daniela Kletzan-Slamanig ist Senior Economist am WIFO in der Forschungsgruppe „Klima-, Umwelt- und Ressourcenökonomie“. Ihre Forschungsschwerpunkte sind ökonomische Instrumente der Umweltpolitik mit den Schwerpunkten Klimawandel, nachhaltiger Konsum und Umweltsteuern.

Michael Pahle ist Leiter der Arbeitsgruppe „Klima- und Energiepolitik“ am Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung. Seine Forschungsschwerpunkte umfassen Emissionshandelssysteme, öffentliche Unterstützung für CO2-Bepreisung und regulatorische Strategien zur Erreichung von Klimaneutralität.

Termin
Freitag, 4. Oktober 2024 | Beginn: 14.00 Uhr | Ende: 16.00 Uhr  

Ort
Oesterreichische Nationalbank
Kassensaal, 1. Stock
Otto-Wagner-Platz 3, 1090 Wien
und online via Webex
 

Video

Aufzeichnung der Veranstaltung vom 04.10.2024