Statistiken – Daten und Analysen H2/24
- Erschienen:
- Dezember 2024
Statistiken – Daten und Analysen H2/24 (PDF, 5,1 MB) Dezember 2024
Editorial (PDF, 167 kB) de 02.12.2024, 00:00:00
20 Jahre „Statistiken – Daten & Analysen“ (PDF, 1,2 MB) Thienel. Vor 20 Jahren wurde die Publikation „Statistiken – Daten & Analysen” von der Oesterreichischen Nationalbank ins Leben gerufen. Seitdem haben 56 OeNB-Autor:innen in 656 Artikeln über 77 Ausgaben hinweg über verschiedene Themen aus dem Bereich Statistik berichtet und damit einen objektiven Beitrag zur wirtschaftspolitischen Diskussion in Österreich geleistet. Die von der OeNB erstellten Statistiken werden hier nicht nur analysiert, sondern auch verständlich aufbereitet – eine wertvolle Ressource für Expert:innen und fachfremde Personen gleichermaßen. Die Publikation ist mehr als eine Ansammlung von Daten und Fakten – sie ist ein Fenster in die Welt der Finanzwirtschaft. Darüber hinaus legt die OeNB seit einigen Jahren Wert darauf, dass die Inhalte all ihrer Publikationen barrierefrei und für Menschen mit unterschiedlichen Bedürfnissen leicht zugänglich sind. Die Publikation „Statistiken – Daten & Analysen” erfreut sich seit Jahren großer öffentlicher Aufmerksamkeit. Regelmäßig zitieren auch Tageszeitungen und Fachzeitschriften aus den Beiträgen. Die anhaltende Beliebtheit der Publikation zeigt, dass die Kommunikation statistischer Daten und Analysen durchaus spannend sein kann. de 02.12.2024, 00:00:00
Anteil variabel verzinster Kredite im aushaftenden Bestand stark rückläufig
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Pöchel.
Um der zunehmenden Nachfrage nach Daten zu variabel verzinsten Krediten nachzukommen, wurde im September 2024 das statistische Tabellenangebot auf der Homepage der OeNB erweitert: Die neue Tabelle zeigt die Kreditbestände von österreichischen Kunden, gegliedert nach Verwendungszweck und Zinsbindung.2
Der Anteil variabel verzinster Wohnbaukredite ging seit 2018 kontinuierlich zurück, wobei sich dieser Trend mit der Zinswende 2022 deutlich verstärkte. Waren 2018 noch 80,7 Mrd EUR bzw. 73% des gesamten Wohnbaukreditbestands variabel verzinst gewesen, so betraf dies im Juli 2024 nur noch 51,7 Mrd EUR (40 %). Eine (schwächer ausprägte) Verschiebung von variablen hin zu gebundenen Krediten ist auch bei anderen Verwendungszwecken ersichtlich. Während im Wohnbau am aktuellen Rand bereits 60 % des Bestands eine Zinsbindung aufweist, ist dieser Anteil bei Konsumkrediten (33%), sonstigen Krediten privater Haushalte3 (32 %) sowie Unternehmenskrediten (29%) weitaus geringer.
Betrachtet man das Gesamtvolumen der Kredite privater Haushalte, so liegt der Anteil variabel verzinster Kredite in Österreich mit derzeit 47% zwar noch deutlich über jenem für den gesamten Euroraum (23%), jedoch im Mittelfeld der Länderverteilung: Elf (der 19) anderen Euroraumländer weisen einen höheren Anteil variabel verzinster Kredite aus, während acht einen größeren Anteil gebundener Produkte im Bestand offenbaren.
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CO2-Indikatoren von Krediten und Wertpapierportfolios ansässiger Banken im Euroraumvergleich (PDF, 683 kB) Wagner, Zhan. Im April 2024 hat die EZB zum zweiten Mal die Carbon Emission Indicators veröffentlicht, die für Euroraumländer die CO2-Intensität des Kredit- bzw. Wertpapierportfolios von Banken darstellen. Die Indikatoren berücksichtigen derzeit nur direkte Emissionen, die aus dem unmittelbaren Betrieb (sogenannte Scope-1-Emissionen) von Unternehmen entstehen, jedoch keine indirekten Emissionen aus zugekauften Rohstoffen und Vorleistungen. Die Ergebnisse zeigen, dass das Kreditportfolio österreichischer Banken im Jahr 2021 in Bezug auf die volumensgewichtete CO2-Intensität (Weighted Average Carbon Intensity) sehr gut abschneidet und Österreich somit zu den vier besten Ländern im Euroraum zählt. Zurückzuführen ist der geringe CO2-Abdruck bei Krediten auf einen hohen Anteil der Sektoren „Grundstücks- und Wohnungswesen“, „Bau“, sowie „Beherbergung und Gastronomie“ am gesamten Kreditvolumen, da diese geringe Scope-1-Emissionen aufweisen. Die über Kreditvergabe finanzierten Emissionen (Financed Emissions) österreichischer Banken zeigten zudem im Jahr 2021 eine leicht rückläufige Entwicklung, welche auf eine Reduktion ihres Kreditanteils an CO2-intensiven Unternehmen zurückzuführen war. Das Wertpapierportfolio österreichischer Banken liegt hingegen in Bezug auf die CO2-Intensität deutlich über dem Euroraumdurchschnitt. Mit rund 25% war 2021 ein erheblicher Teil der größten Wertpapierpositionen österreichischer Banken auf Unternehmen aus energieintensiven Industrien und dem fossilen Energiesektor konzentriert. Diese Emissionsindikatoren dürfen jedoch bei der Bewertung der Rolle des Finanzsektors beim Übergang zur Klimaneutralität nicht isoliert betrachtet werden. Kredit- und Wertpapierfinanzierungen können auch genutzt werden, um Unternehmen umweltfreundlicher zu gestalten. de 02.12.2024, 00:00:00
Wie Österreichs Außenwirtschaft durch die Pandemie- und Inflationsjahre kam (PDF, 1,1 MB) Cernohous, Walter. de 02.12.2024, 00:00:00
Zahlungsbilanz im ersten Halbjahr 2024. Aktuelle Trends und langfristige Entwicklung (PDF, 1 MB) Lin-Ully, Walter. Die österreichische Leistungsbilanz zeigte im ersten Halbjahr 2024 einen außerordentlich hohen Einnahmenüberschuss im Ausmaß von 8,8 Mrd EUR oder 3,6% des BIP.2 Dies war einer deutlichen Steigerung des Güterhandelssaldos als auch einem stabilen Überschuss im Reiseverkehr geschuldet. Ein Blick auf die zugrunde liegenden Bruttoströme zeigt jedoch, dass die Güterexporte zu laufenden Preisen rückläufig waren – wenngleich geringer als die Importe – und die Tourismusbranche weiter mit realen Einnahmenverlusten zu kämpfen hatte. Im Kapitalverkehr wurden im ersten Halbjahr 2024 österreichische Wertpapiere – insbesondere Staatsanleihen – im Ausland stark nachgefragt. Von den Direktinvestitionen ging per saldo ein moderat positiver Effekt auf die Kapitalbilanz aus, während sich in den „sonstigen Investitionen“, die Kredite, Einlagen und den Zahlungsverkehr umfassen, vor allem der Mittelzufluss nach Österreich für die gekauften Wertpapiere widerspiegelt. de 02.12.2024, 00:00:00
STEC: Wer bestimmt Österreichs Dienstleistungsströme mit dem Ausland? Zur Einführung einer neuen EU-Statistik (PDF, 773 kB) Wer bestimmt den Export Österreichs? Sind die Größe von Unternehmen und deren Auslandsverflechtung entscheidend für die Teilnahme am internationalen Handelsverkehr? Diese und ähnliche Fragen, die bereits seit Längerem für den Außenhandel mit Waren diskutiert werden, will eine neue Statistik in der EU (STEC, Services Trade by Enterprise Characteristics) für Dienstleistungen beantworten. Danach werden die Exporte und Importe von Dienstleistungen der EU-Mitgliedstaaten nach i) der Wirtschaftsbranche (NACE-Klassifikation), ii) der Firmengröße (Anzahl an Beschäftigten), iii) der Eigentümer:innenstruktur (inländische oder ausländische Kontrolle, Firmenbeteiligungen im Ausland) sowie iv) den Dienstleistungsarten (EBOPS2-Klassifikation) und v) nach dem regionalen Schwerpunkt der Dienstleistungsströme (Intra- und Extra-EU) dargestellt. de 02.12.2024, 00:00:00
Insolvenzprognose nichtfinanzieller Unternehmen anhand von Jahresabschlusskennzahlen unter Anwendung verschiedener Machine-Learning-Modelle (PDF, 1,8 MB) Kemetmüller, Leitner, Sakka. Österreichische Kapitalgesellschaften müssen ihre Jahresabschlussdaten im österreichischen Firmenbuch hinterlegen. Die Oesterreichische Nationalbank nutzt diese Daten gemeinsam mit Insolvenzdaten (aus der Ediktsdatei) für volkswirtschaftliche Analysen des Unternehmenssektors, für Analysen zur Finanzmarkstabilität, für geldpolitische Zwecke sowie in der Bankenaufsicht österreichischer Kreditinstitute. In dieser Studie wird untersucht, inwieweit sich Insolvenzereignisse nichtfinanzieller Unternehmen anhand einzelner weniger Jahresabschlusskennzahlen sowie weiterer Unternehmenseigenschaften (wie etwa Größe oder Wirtschaftszweig) vorhersagen lassen. Die gegenständliche Analyse bietet nicht nur einen methodischen und empirischen Beitrag zur umfangreichen wissenschaftlichen Literatur zur Kreditrisikomessung, sondern ist vor dem Hintergrund zuletzt steigender Insolvenzen auch im Hinblick auf aktuelle Wirtschaftsentwicklungen interessant. Hauptziel der Arbeit ist es, aus unterschiedlichen Machine-Learning-Modellen jenes mit der höchsten Prognosegüte zu identifizieren und dabei auch die Erklärbarkeit und Erklärungskraft der verschiedenen Modelle im Vergleich abzuwägen. de 02.12.2024, 00:00:00
Haushalte reagieren auf Zinsentwicklungen. Die Oesterreichische Nationalbank präsentierte im Rahmen einer Pressekonferenz1 aktuelle Entwicklungen des Finanzvermögens österreichischer Haushalte (PDF, 404 kB) Fuchs, Reitbrecht. Das Geldvermögen privater Haushalte2 ist nach einem Rückgang im Jahr 2022 jüngst wieder gewachsen und hat im Juni 2024 nominell mit 872 Mrd EUR einen neuen Höchststand erreicht. Durch die zuletzt hohe Teuerung verlor es jedoch seit 2022 real an Wert. Im Umfeld eines rasch steigenden Zinsniveaus rückten gebundene Einlagen verstärkt in den Fokus der Anleger:innen, während Kreditnehmer:innen ihr Engagement insbesondere in der Immobilienfinanzierung reduzierten. Stagnierender Konsum und eine weiterhin erhöhte Sparneigung zeugen von einem generell vorsichtigen Verhalten der privaten Haushalte. de 02.12.2024, 00:00:00
Daten (PDF, 610 kB) de 02.12.2024, 00:00:00