Statistiken – Daten und Analysen Q1-22
Editorial
Liebe Leserinnen und Leser!
Im einleitenden Artikel dieser Publikation beschäftigt sich Thomas Pöchel mit dem Kredit- und Einlagenbestand des heimischen Bankensektors sowie mit den entsprechenden Zinskonditionen. Er kommt darin zum Schluss, dass trotz weiterhin rückläufiger nominaler Zinskonditionen für Einlagen die Volumina von Unternehmens- und von Haushaltseinlagen angewachsen sind. Seit Mitte des Jahres 2021 wird der Einlagenbestand von Unternehmen durchgehend negativ verzinst. Dies gilt sowohl für inländische Unternehmenseinlagen als auch, in deutlich stärkerem Maße, für Einlagen von Unternehmen aus dem sonstigen Euroraum. Eine rückläufige Zinsentwicklung konnte in ähnlicher Weise auch am Kreditbestand beobachtet werden. Sowohl die Zinsen der Unternehmens- als auch jene der Haushaltskredite stiegen 2021 stärker als im Vorjahr. Bei Haushaltskrediten war diese Erhöhung einmal mehr auf die Wohnbaukredite zurückzuführen.
Wie gewohnt werden Ihnen die aktuellen Österreich-Ergebnisse der euroraumweiten Umfrage über das Kreditgeschäft von Gerald Hubmann präsentiert. Es werden sowohl die Angebots- als auch die Nachfrageseite der Kreditvergabe sowie die Refinanzierungssituation analysiert. Der Autor kommt unter anderem zum Schluss, dass die Kreditnachfrage von Unternehmen in den letzten beiden Quartalen 2021 weiterhin angestiegen ist.
Weiters analysiert Jun Chao Zhan die Entwicklung inländischer Investmentfonds. Während historisch betrachtet die Jahreswachstumsraten inländischer Fonds immer deutlich unter jenen des Euroraumes lagen, konnte die Differenz ab September 2020 durch die außerordentlich hohen Nettomittelzuflüsse inländischer Fonds deutlich reduziert werden. Das Jahreswachstum österreichischer Investmentfondsanteile lag im September 2021 nahe dem Vergleichswert des Euroraum-Aggregates.
Thomas Cernohous und David Plakolm nehmen in ihrem Beitrag die Entwicklung der Direktinvestitionen und Start-ups unter die Lupe. Dazu skizzieren sie zunächst die österreichische Start-up-Szene, beschreiben die Definition von Start-ups sowie die typischen Entwicklungsphasen und gehen auf potenzielle außenwirtschaftsstatistische Meldeverpflichtungen ein. Im Ergebnisteil wird schließlich die Sichtbarkeit von Transaktionen, die mit Start-ups im Zusammenhang stehen, in außenwirtschaftsstatistischen Aggregaten untersucht. Ein Ergebnis ist, dass in den Jahren 2015 und 2021 der überwiegende Teil der Kapitalzuflüsse in österreichische Start-ups eingegangen ist.
Abschließend widmet sich Paul Ehrlich der historischen Entwicklung der Kernkapital- und Eigenmittelquoten österreichischer Kreditinstitutsgruppen und Einzelkreditinstitute. Er kommt zum Schluss, dass erhebliche regulatorische Veränderungen in den letzten 25 Jahren sie geprägt haben. Aufgrund der Finanzkrise 2008 fand in den Folgejahren eine umfangreiche Weiterentwicklung der Anforderungen statt, wobei sich die tatsächliche Höhe der Kernkapital- und Eigenmittelquote analog zu diesen entwickelte. So waren die Kernkapital- und Eigenmittelquote bis zur Finanzkrise relativ stabil, stiegen allerdings danach kontinuierlich an. Bei den nominalen Eigenmitteln wurde, über die gesamte Periode betrachtet, das Kernkapital merklich aufgebaut. Beim Gesamtrisikobetrag kam es bis zur Finanzkrise zu einer starken Ausweitung, die in den Jahren danach wieder deutlich abgebaut wurde. Erst seit 2016 ist wieder ein zunehmender Trend zu beobachten, der allerdings durch das steigende Kernkapital derart überkompensiert worden ist, dass die Kernkapital- und Eigenmittelquoten insgesamt gewachsen sind.
Ein Kurzbericht sowie eine Auswahl von 13 Tabellen ergänzen das vorliegende Statistiken-Heft.
Tiefstand bei Bausparkassenverträgen – Aushaftende Darlehen der Bausparkassen bleiben stabil
Patrick Thienel 1
Viele Jahre lang war das Bausparen eine der beliebtesten Sparformen in Österreich. Doch sinkende Zinssätze sowie sinkende staatliche Bausparprämien reduzierten die Attraktivität und veränderten das Geschäft der derzeit vier in Österreich tätigen Bausparkassen 2 (Bausparkasse der österreichischen Sparkassen Aktiengesellschaft, Bausparkasse Wüstenrot Aktiengesellschaft, Raiffeisen Bausparkasse Gesellschaft m. b. H. und start:bausparkasse AG).
Die Anzahl der Bausparverträge erreichte Ende 2021 mit 3 580 965 Stück nach kontinuierlicher Reduktion einen neuerlichen Tiefststand (–10,9 % im Jahresvergleich; Grafik 1). 3 439 619 (oder 96,1 % aller Verträge) befanden sich im Ansparstadium 3 . Aktuell haben somit noch 45 % der Bevölkerung einen Bausparvertrag. Zu Beginn der Bausparkassenstatistik der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB) im Jahr 1997 lag die Anzahl der Bausparverträge noch bei 6 042 070 (davon 87 % im Ansparstadium). Damals hatten 76 % der Bevölkerung einen Bausparvertrag. Der über die letzten Jahre zu beobachtende sinkende Trend bei den Neuabschlüssen von Bausparverträgen setzte sich auch im Jahr 2021 fort. Im Gesamtjahr 2021 lag deren Anzahl nur noch bei 447 989 Stück.
Während das Kreditvolumen für Wohnbauzwecke bei österreichischen Monetären Finanzinstituten (MFIs) 2021 in Summe um 6,9 % deutlich anstieg, kam es bei der Entwicklung der aushaftenden Darlehen der Bausparkassen lediglich zu einer Ausweitung um 1,4 % auf 18,2 Mrd EUR Ende 2021. Der Anteil der klassischen Bauspardarlehen an den insgesamt aushaftenden Darlehen ist in den letzten fünf Jahren von 63,2 % auf 54,7 % zurückgegangen. Neben der Finanzierung oder Sanierung von Wohnbau können Darlehen für diverse andere Zwecke, wie z. B. Pflege oder Bildung, bei den Bausparkassen genommen werden. Die entsprechenden Gelddarlehen für diese Zwecke konnten seit dem dritten Quartal 2017 einen ansteigenden Trend verzeichnen und erreichten mit 5,5 Mrd EUR (+11,4 % im Jahresvergleich) einen neuen Höchststand.
Die sinkende Anzahl an Bausparverträgen schlug sich auch auf die Entwicklung der Einlagen bei den österreichischen Bausparkassen nieder, welche 2021 auf 15,6 Mrd EUR zurückgingen (–10,9 % im Jahresvergleich; Grafik 2). Die Einlagen von privaten Haushalten bei österreichischen Banken stiegen hingegen um 3,8 % auf 294,8 Mrd EUR. Eine Gegenüberstellung der Entwicklung der gebundenen Einlagen des gesamten MFI-Sektors mit jenen der Bausparkassen (ca. ¾ der Bauspareinlagen sind langfristig gebunden) lässt jedoch erkennen, dass die entsprechende Wachstumsrate bei allen in Österreich ansässigen Banken ebenfalls negativ (–5,1 %) gewesen ist. Auffällig ist, dass bereits seit dem vierten Quartal 2020 die Gesamtsumme der aushaftenden Darlehen (Q4 21: 18,2 Mrd EUR) jene der Bauspareinlagen übersteigt (aktuell um 2,5 Mrd EUR).
Der Zinssatz für neu abgeschlossene Wohnbaudarlehen von Bausparkassen lag im Dezember 2021 bei 1,45 % (Tabelle 1). Damit lag er um 25 Basispunkte über dem Durchschnittszinssatz für neue Wohnbaukredite in Österreich, der 1,20 % erreichte. Der Neugeschäftszinssatz für Einlagen mit Bindungsfrist über zwei Jahre stieg bei den Bausparkassen gegenüber dem Vorjahr um 16 Basispunkte auf 0,87 % und lag um 30 Basispunkte über dem Durchschnittszinssatz des vergleichbaren gebundenen Einlagenproduktes aller österreichischen MFIs (0,57 %).
Wie anhand Tabelle 1 deutlich wird, ist über die Zeit immer ein leichter Zinsvorteil bei Neugeschäftseinlagenzinssätzen der Bausparkassen gegenüber dem Durchschnittswert aller MFIs zu beobachten, was sich damit erklären lässt, dass Bauspareinlagen im ersten Jahr nach Vertragsabschluss üblicherweise mit einem höheren Zinssatz fix verzinst werden. Ab dem zweiten Vertragsjahr wird beim klassischen Bausparen ein variabler Zinssatz herangezogen, welcher auf Basis von den zu diesem Zeitpunkt gültigen Geldmarktzinssätzen errechnet wird. Das erklärt auch den am aktuellen Rand (Dezember 2021) etwas geringeren Zinssatz von Bausparkassen auf Einlagen mit Bindungsfrist von über zwei Jahren im Vergleich zu jenem aller MFIs in Österreich. Der Zinssatz von täglich fälligen Einlagen ist hingegen bei Bausparkassen höher ausgeprägt gewesen als der österreichische Durchschnittszinssatz (aktuell 30 Basispunkte), was vor allem auf Einlagen zurückzuführen ist, die ursprünglich einem längerfristigen Bausparvertrag mit höherem Zinsniveau unterlegen sind, deren Bindungsfrist aber abgelaufen ist.
Neugeschäft | Bestand | |||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Einlagen mit
Bindungsfrist über 2 Jahre |
Wohnbaukredite
an private Haushalte |
Täglich fällige
Einlagen |
Einlagen mit
Bindungsfrist über 2 Jahre |
Wohnbaukredite
an private Haushalte |
||||||
MFIs | BSPK | MFIs | BSPK | MFIs | BSPK | MFIs | BSPK | MFIs | BSPK | |
In % | ||||||||||
März 17 | 0,61 | 0,79 | 1,90 | 1,89 | 0,12 | 0,66 | 1,01 | 1,04 | 1,91 | 2,73 |
Apr. 17 | 0,60 | 0,72 | 1,90 | 2,08 | 0,11 | 0,67 | 1,00 | 1,03 | 1,90 | 2,71 |
Mai 17 | 0,62 | 0,74 | 1,89 | 2,15 | 0,11 | 0,68 | 1,00 | 1,02 | 1,91 | 2,71 |
Juni 17 | 0,70 | 0,71 | 1,89 | 2,20 | 0,10 | 0,68 | 0,99 | 1,01 | 1,91 | 2,71 |
Juli 17 | 0,59 | 0,75 | 1,88 | 2,06 | 0,11 | 0,67 | 0,98 | 1,00 | 1,90 | 2,69 |
Aug. 17 | 0,58 | 0,74 | 1,87 | 2,08 | 0,10 | 0,66 | 0,97 | 0,99 | 1,90 | 2,68 |
Sep. 17 | 0,67 | 0,72 | 1,85 | 2,09 | 0,10 | 0,66 | 0,95 | 0,96 | 1,90 | 2,67 |
Okt. 17 | 0,61 | 0,83 | 1,87 | 2,07 | 0,10 | 0,66 | 0,93 | 0,94 | 1,85 | 2,66 |
Nov. 17 | 0,72 | 0,91 | 1,87 | 2,07 | 0,10 | 0,66 | 0,92 | 0,93 | 1,85 | 2,65 |
Dez. 17 | 0,83 | 0,95 | 1,86 | 2,07 | 0,10 | 0,68 | 0,90 | 0,91 | 1,85 | 2,64 |
Jän. 18 | 0,71 | 1,10 | 1,82 | 2,01 | 0,10 | 0,66 | 0,89 | 0,88 | 1,80 | 2,63 |
Feb. 18 | 0,68 | 0,99 | 1,83 | 2,03 | 0,10 | 0,65 | 0,88 | 0,86 | 1,80 | 2,63 |
März 18 | 0,65 | 0,92 | 1,83 | 2,08 | 0,10 | 0,65 | 0,85 | 0,85 | 1,81 | 2,64 |
Apr. 18 | 0,57 | 0,91 | 1,84 | 1,92 | 0,09 | 0,65 | 0,84 | 0,84 | 1,81 | 2,62 |
Mai 18 | 0,57 | 0,85 | 1,83 | 1,95 | 0,09 | 0,65 | 0,83 | 0,83 | 1,81 | 2,61 |
Juni 18 | 0,69 | 0,82 | 1,87 | 2,12 | 0,09 | 0,65 | 0,82 | 0,82 | 1,81 | 2,65 |
Juli 18 | 0,61 | 0,86 | 1,87 | 2,10 | 0,09 | 0,65 | 0,80 | 0,81 | 1,81 | 2,65 |
Aug. 18 | 0,56 | 0,83 | 1,85 | 2,12 | 0,09 | 0,65 | 0,78 | 0,79 | 1,81 | 2,64 |
Sep. 18 | 0,64 | 0,89 | 1,83 | 2,18 | 0,09 | 0,65 | 0,77 | 0,78 | 1,81 | 2,64 |
Okt. 18 | 0,54 | 0,92 | 1,82 | 2,09 | 0,09 | 0,65 | 0,75 | 0,75 | 1,81 | 2,63 |
Nov. 18 | 0,57 | 1,00 | 1,81 | 2,14 | 0,09 | 0,64 | 0,73 | 0,73 | 1,81 | 2,63 |
Dez. 18 | 0,80 | 1,12 | 1,82 | 2,46 | 0,09 | 0,64 | 0,71 | 0,71 | 1,82 | 2,63 |
Jän. 19 | 0,62 | 1,07 | 1,79 | 2,12 | 0,09 | 0,61 | 0,69 | 0,68 | 1,83 | 2,62 |
Feb. 19 | 0,56 | 0,99 | 1,78 | 2,15 | 0,09 | 0,61 | 0,67 | 0,66 | 1,83 | 2,62 |
März 19 | 0,59 | 0,89 | 1,78 | 2,07 | 0,09 | 0,61 | 0,66 | 0,65 | 1,83 | 2,61 |
Apr. 19 | 0,52 | 0,87 | 1,72 | 1,99 | 0,08 | 0,60 | 0,65 | 0,63 | 1,83 | 2,60 |
Mai 19 | 0,54 | 0,84 | 1,71 | 1,97 | 0,09 | 0,60 | 0,64 | 0,62 | 1,83 | 2,60 |
Juni 19 | 0,64 | 0,69 | 1,67 | 1,97 | 0,09 | 0,60 | 0,63 | 0,61 | 1,82 | 2,59 |
Juli 19 | 0,49 | 0,69 | 1,66 | 1,93 | 0,08 | 0,58 | 0,61 | 0,59 | 1,79 | 2,58 |
Aug. 19 | 0,47 | 0,66 | 1,60 | 1,94 | 0,08 | 0,59 | 0,60 | 0,58 | 1,78 | 2,57 |
Sep. 19 | 0,51 | 0,63 | 1,54 | 1,93 | 0,08 | 0,58 | 0,60 | 0,57 | 1,77 | 2,56 |
Okt. 19 | 0,42 | 0,64 | 1,44 | 1,65 | 0,08 | 0,58 | 0,58 | 0,55 | 1,74 | 2,55 |
Nov. 19 | 0,43 | 0,71 | 1,42 | 1,66 | 0,08 | 0,58 | 0,57 | 0,54 | 1,73 | 2,53 |
Dez. 19 | 0,54 | 0,84 | 1,43 | 1,66 | 0,08 | 0,57 | 0,56 | 0,51 | 1,72 | 2,52 |
Quelle: OeNB. | ||||||||||
Anmerkung: BSPK = Bausparkassen. |
Neugeschäft | Bestand | |||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Einlagen mit
Bindungsfrist über 2 Jahre |
Wohnbaukredite
an private Haushalte |
Täglich fällige
Einlagen |
Einlagen mit
Bindungsfrist über 2 Jahre |
Wohnbaukredite
an private Haushalte |
||||||
MFIs | BSPK | MFIs | BSPK | MFIs | BSPK | MFIs | BSPK | MFIs | BSPK | |
In % | ||||||||||
Jän. 20 | 0,43 | 0,77 | 1,40 | 1,65 | 0,08 | 0,56 | 0,53 | 0,49 | 1,71 | 2,50 |
Feb. 20 | 0,45 | 0,73 | 1,39 | 1,65 | 0,08 | 0,56 | 0,52 | 0,48 | 1,70 | 2,48 |
März 20 | 0,49 | 0,74 | 1,40 | 1,69 | 0,07 | 0,56 | 0,51 | 0,47 | 1,69 | 2,46 |
Apr. 20 | 0,46 | 0,66 | 1,36 | 1,43 | 0,07 | 0,55 | 0,50 | 0,46 | 1,68 | 2,44 |
Mai 20 | 0,40 | 0,65 | 1,35 | 1,50 | 0,07 | 0,55 | 0,50 | 0,45 | 1,68 | 2,42 |
Juni 20 | 0,47 | 0,60 | 1,41 | 1,56 | 0,07 | 0,55 | 0,49 | 0,44 | 1,67 | 2,41 |
Juli 20 | 0,42 | 0,61 | 1,34 | 1,40 | 0,07 | 0,55 | 0,46 | 0,43 | 1,66 | 2,38 |
Aug. 20 | 0,43 | 0,61 | 1,31 | 1,50 | 0,07 | 0,55 | 0,47 | 0,42 | 1,64 | 2,36 |
Sep. 20 | 0,44 | 0,61 | 1,30 | 1,55 | 0,07 | 0,54 | 0,47 | 0,41 | 1,62 | 2,34 |
Okt. 20 | 0,46 | 0,62 | 1,26 | 1,51 | 0,07 | 0,52 | 0,46 | 0,40 | 1,58 | 2,31 |
Nov. 20 | 0,47 | 0,64 | 1,26 | 1,48 | 0,07 | 0,52 | 0,45 | 0,39 | 1,56 | 2,28 |
Dez. 20 | 0,54 | 0,71 | 1,27 | 1,63 | 0,06 | 0,51 | 0,43 | 0,37 | 1,55 | 2,27 |
Jän. 21 | 0,53 | 0,64 | 1,23 | 1,39 | 0,06 | 0,49 | 0,42 | 0,35 | 1,52 | 2,24 |
Feb. 21 | 0,51 | 0,64 | 1,18 | 1,40 | 0,06 | 0,49 | 0,41 | 0,34 | 1,51 | 2,22 |
März 21 | 0,45 | 0,57 | 1,18 | 1,48 | 0,06 | 0,49 | 0,41 | 0,34 | 1,50 | 2,19 |
Apr. 21 | 0,47 | 0,62 | 1,19 | 1,42 | 0,06 | 0,49 | 0,40 | 0,33 | 1,48 | 2,17 |
Mai 21 | 0,39 | 0,67 | 1,20 | 1,42 | 0,06 | 0,47 | 0,40 | 0,33 | 1,47 | 2,14 |
Juni 21 | 0,41 | 0,70 | 1,21 | 1,52 | 0,06 | 0,43 | 0,39 | 0,33 | 1,46 | 2,12 |
Juli 21 | 0,41 | 0,73 | 1,21 | 1,40 | 0,06 | 0,37 | 0,39 | 0,33 | 1,45 | 2,10 |
Aug. 21 | 0,40 | 0,68 | 1,20 | 1,41 | 0,05 | 0,37 | 0,39 | 0,32 | 1,44 | 2,08 |
Sep. 21 | 0,34 | 0,74 | 1,21 | 1,47 | 0,06 | 0,34 | 0,38 | 0,32 | 1,43 | 2,07 |
Okt. 21 | 0,40 | 0,74 | 1,19 | 1,38 | 0,05 | 0,32 | 0,38 | 0,32 | 1,42 | 2,05 |
Nov. 21 | 0,51 | 0,80 | 1,20 | 1,36 | 0,06 | 0,36 | 0,38 | 0,32 | 1,41 | 2,04 |
Dez. 21 | 0,57 | 0,87 | 1,20 | 1,45 | 0,06 | 0,36 | 0,37 | 0,32 | 1,43 | 2,18 |
Quelle: OeNB. | ||||||||||
Anmerkung: BSPK = Bausparkassen. |
Auch die geringe staatliche Bausparprämie trägt neben den historisch geringen Einlagenzinssätzen zu den Rückgängen bei den Bausparverträgen im Ansparstadium bzw. zu den niedrigeren Bauspareinlagen bei. Seit 2012 liegt sie auf dem Mindestsatz von 1,5 %. Auch in den kommenden Jahren ist aufgrund der weiterhin vorherrschenden Niedrigzinslandschaft in Europa nach wie vor mit diesem Wert zu rechnen. Die Prämie wird jedes Jahr für den einbezahlten Ansparbetrag des jeweiligen Jahres ausgeschüttet. Die in Grafik 1 sichtbaren Anstiege der Neuabschlüsse immer zum vierten Quartal eines Jahres sind darauf zurückzuführen, dass sie auch für Neuabschlüsse für das Gesamtjahr lukriert werden kann.
1 Oesterreichische Nationalbank, Abteilung Statistik – Außenwirtschaft, Finanzierungsrechnung und Monetärstatistiken, patrick.thienel@oenb.at.
2 Gemäß § 1 Bausparkassengesetz sind Bausparkassen „Kreditinstitute, die auf Grund einer Konzession nach dem Bankwesengesetz (BWG) berechtigt sind, Einlagen von Bausparern (Bauspareinlagen) entgegenzunehmen und aus den angesammelten Beträgen den Bausparern für wohnungswirtschaftliche Maßnahmen und für Maßnahmen der Bildung und Pflege Gelddarlehen (Bauspardarlehen) zu gewähren (Bauspargeschäft). Das Bauspargeschäft darf nur von Bausparkassen betrieben werden. Bausparkassen sind auch zur Durchführung aller sonstigen Tätigkeiten, die in unmittelbarem Zusammenhang mit der Banktätigkeit entsprechend ihrem Konzessionsumfang stehen oder Hilfstätigkeiten in Bezug auf diese darstellen, berechtigt.“
3 In der Ansparphase ist der Bausparvertrag eine gute Grundlage, um den Eigenmittelanteil an einer späteren Baufinanzierung aufzubauen.
Analysen
Executive Summaries
Deposits held by nonfinancial corporations subject to sustained negative interest rates
Corporate and household deposits placed with domestic banks increased over the past year. Despite the further decline of nominal interest rates, the volume of deposits grew at an annual pace of 0.7% (corporates) and 4.4% (households) in November 2021. At 0.09%, the amounts deposited by households were still remunerated at an interest rate slightly above zero. For the corporate sector, the picture is different, though. Here, the capital-weighted average interest rate for deposits placed by nonfinancial corporations has been negative since mid-2021 already. In November 2021, this rate came to –0.03%. At –0.21%, interest rates on deposits held by nonfinancial corporate clients resident in a euro area country other than Austria dipped even below those for domestic corporate clients (–0.02%).
Austrian banks reported similar developments for lending, with interest rates on outstanding loans likewise continuing their downtrend. By contrast, interest rates charged in a given month in 2021 on new and renegotiated loans were left unchanged at their current record low levels. Interest rates on new housing loans, which had been declining strongly for some time, remained broadly unchanged in Austria. They ranged from 1.18% in February 2021 to 1.21% in September and came to 1.20% in November 2021.
Loan demand among Austrian businesses increases for third quarter in a row
Austrian results from the euro area bank lending survey published in January 2022
In line with economic recovery following the setback triggered by the COVID-19 pandemic, overall demand for loans to businesses has risen in Austria since the second quarter of 2021. Demand for short-term loans picked up as well in the fourth quarter of 2021. This pick-up, which had not been anticipated by Austrian banks, reflected businesses’ financing needs for inventories and working capital. The banks surveyed expect the uptrend in corporate loan demand to continue into the first quarter of 2022.
During the four quarters of 2021, Austrian banks hardly adjusted their credit standards and terms and conditions for corporate loans. They only reduced the margins on average-risk loans somewhat for reasons of competition.
In the retail business, credit standards and terms and conditions for loans (housing loans as well as consumer and other loans) remained largely unchanged over the same period, and so did demand in this segment. Demand for housing loans continued to be strong. As new macroprudential regulatory requirements may be implemented, banks envisage tighter credit standards for housing loans to households in 2022.
Austrian banks’ refinancing situation has improved steadily since the third quarter of 2020, after having deteriorated in the preceding two quarters. In particular, funding via medium- to long-term bonds has improved and retail deposits have increased.
According to the survey, nonperforming loans have hardly impacted on bank lending in Austria in recent years. Banks expect this to remain the case also in the first half of 2022.
Mutual fund shares issued in the euro area keep posting strong growth from the fourth quarter of 2020
In the first three quarters of 2021, domestic mutual funds benefited from favorable developments in equity markets. Except for pronounced price losses in September 2021, Austrian mutual funds recorded historically high net inflows of EUR 11.8 billion. Of this amount, domestic households accounted for EUR 3.8 billion or 32.2%. In the fourth quarter of 2021, equity market prices declined again, but implications of this downtrend have not yet been considered in this analysis. Compared with their euro area peers, in past years domestic mutual funds would always post considerably lower annual growth rates. But from September 2020, this gap started to narrow significantly when Austrian mutual funds began receiving massive net inflows. At +7% in September 2021, domestic mutual fund shares grew at a pace close to that of the euro area aggregate (+7.6%). From October 2020 to September 2021, Austrian mutual funds benefited from net inflows of as much as EUR 13.9 billion. EUR 5.2 billion of that amount were invested in equity and EUR 5.5 billion in mutual fund shares. Domestic mutual funds mainly opted for foreign equity over the same period. At EUR 2.7 billion, net investments in US issues made up the largest share. The share of US issues in equity holdings increased from 36.1% (EUR 11 billion) in September 2020 to 38.6% (EUR 17.3 billion) in September 2021. In contrast, the share of domestic issues remained relatively constant year on year, standing at 9.6% or EUR 4.3 billion in September 2021.
Assessing the relevance of business start-ups for Austrian external sector statistics
Business start-ups are playing an increasingly prominent role in the Austrian economy: They have been making headlines with innovative business ideas and typically digital products, or through attracting major international funding, including takeovers by multinational groups in individual cases. Our paper addresses the question of whether start-ups have also begun to make a difference in Austria’s external sector statistics.
We first provide an overview of Austria’s start-up market by discussing the concept of start-ups and outlining their typical development stages. We then review reporting requirements that may apply with regard to the production of external sector statistics. In the results section, we discuss the visibility of start-up-related transactions in the data as a yardstick for their relevance in external sector statistics.
Historical development of tier 1 capital ratios and total capital ratios recorded by Austrian banking groups and individual banks
A bank’s own funds consist of its owners’ and other venture capitalists’ investments in the bank. Own funds are among the most important measures used in supervisory assessments. The tier 1 capital ratio and the total capital ratio are calculated by dividing a bank’s tier 1 capital and own funds by the bank’s total exposure, which itself is calculated on the basis of regulatory requirements. In the past few decades, and especially since the financial crisis of 2008, there have been repeated changes to the legal framework governing the composition and required level of tier 1 capital and own funds as well as the calculation of total exposure. We use supervisory statistics to show that over time, tier 1 capital and total capital ratios have increased in line with rising minimum regulatory requirements.
Übersicht
Nachhaltig negatives Zinsniveau bei Einlagen nichtfinanzieller Unternehmen
Trotz weiterhin rückläufiger (nominaler) Zinskonditionen wuchsen die Volumina von Unternehmens- und von Haushaltseinlagen bei heimischen Banken mit Jahreswachstumsraten von 0,7 % bzw. 4,4 % im letzten Jahr (November 2021). Während die Einlagenbestände privater Haushalte mit 0,09 % noch geringfügig positiv verzinst wurden, war die kapitalgewichtete Durchschnittsverzinsung des Einlagenbestandes des nichtfinanziellen Unternehmenssektors bereits seit Mitte 2021 durchgehend negativ und betrug im November 2021 –0,03 %. Insbesondere die Verzinsung der Einlagen nichtfinanzieller Unternehmen mit Sitz in der sonstigen Währungsunion war in Österreich mit –0,21 % stärker negativ ausgeprägt als jene des inländischen Unternehmenssektors (–0,02 %).
Die weiterhin anhaltende rückläufige Zinsentwicklung konnte in ähnlicher Weise auch im Kreditbestand des heimischen Bankensektors beobachtet werden, wobei es bei Neugeschäften (d. h. der im jeweiligen Monat neu vergebenen oder neu verhandelten Kredite) im Jahr 2021 zu keiner Veränderung der aktuell vorherrschenden historisch geringen Zinssätze gekommen war. Nach längerer Zeit stark rückläufiger Neugeschäftszinssätze war im Segment der neu vergebenen Wohnbaukredite zwischen Februar 2021 und November 2021 kaum eine Veränderung der Zinskonditionen in Österreich zu verzeichnen (1,18 % bzw. 1,20 %; 1,21 % u. a. im September 2021).
Kreditnachfrage von Unternehmen steigt das dritte Quartal in Folge
Österreich-Ergebnisse der euroraumweiten Umfrage über das Kreditgeschäft vom Jänner 2022
Seit dem zweiten Quartal 2021 steigt die Nachfrage nach Unternehmenskrediten im Zuge der wirtschaftlichen Erholung nach dem Einbruch durch die COVID-19-Pandemie. Im vierten Quartal 2021 kam es dabei auch zu einem im Rahmen der letzten Umfrage nicht erwarteten Anstieg der Nachfrage nach kurzfristigen Krediten, der auf Finanzierungsbedarf für Lagerhaltung und Betriebsmittel zurückgeführt werden kann. Für das erste Quartal 2022 erwarten die befragten Banken eine weiter steigende Kreditnachfrage von Unternehmen.
Die Banken veränderten ihre Kreditrichtlinien und Kreditbedingungen im Unternehmenskundengeschäft in den vier Quartalen 2021 kaum. Lediglich die Margen für durchschnittlich risikoreiche Unternehmenskredite wurden in diesem Zeitraum aufgrund der Wettbewerbssituation etwas gesenkt.
In den vier Quartalen 2021 blieben Kreditrichtlinien, Kreditbedingungen und Kreditnachfrage im Privatkundengeschäft (Wohnbaukredite sowie Konsum- und sonstige Kredite) weitgehend unverändert. Die Nachfrage nach Wohnbaukrediten war weiterhin kräftig. Für das Jahr 2022 erwarten die befragten Banken Verschärfungen ihrer Richtlinien für private Wohnbaukredite aufgrund neuer makroprudenzieller regulatorischer Anforderungen.
Die Refinanzierungssituation der österreichischen Banken hat sich seit dem dritten Quartal 2020 laufend verbessert (nach Verschlechterungen in den ersten beiden Quartalen 2020). Hervorzuheben sind Verbesserungen bei der Refinanzierung über mittel- bis langfristige Anleihen und gestiegene Kundeneinlagen.
Gemäß den Umfrageergebnissen haben notleidende Kredite die Kreditvergabepolitik der österreichischen Banken in den letzten Jahren kaum beeinflusst. Die Banken erwarten, dass das auch im ersten Halbjahr 2022 so bleiben wird.
Hohes Wachstum bei begebenen Investmentfondsanteilen im Euroraum ab dem vierten Quartal 2020
Inländische Investmentfonds profitierten in den ersten drei Quartalen des Jahres 2021, mit der Ausnahme starker Kurseinbrüche im September 2021, von positiven Entwicklungen an den Aktienmärkten und verzeichneten zwischen Jänner und September 2021 historisch hohe Nettotransaktionen in Höhe von insgesamt +11,8 Mrd EUR, wovon +3,8 Mrd EUR (+32,2%) auf Nettotransaktionen inländischer Haushalte entfielen. Im vierten Quartal 2021 gab es wieder rückläufige Entwicklungen an den Aktienmärkten, deren Auswirkungen auf inländische Fonds noch nicht in die gegenständliche Analyse eingeflossen sind. Während historisch betrachtet die Jahreswachstumsraten inländischer Fonds immer deutlich unter jenen des Euroraumes lagen, konnte diese Differenz ab September 2020 durch die außerordentlich hohen Nettomittelzuflüsse inländischer Fonds deutlich reduziert werden. Das Jahreswachstum österreichischer Investmentfondsanteile lag im September 2021 mit +7% nahe dem Vergleichswert des Euroraum-Aggregates (+7,6%). Zwischen Oktober 2020 und September 2021 profitierten österreichische Investmentfonds von hohen positiven Nettomittelzuflüssen in Höhe von 13,9 Mrd EUR, welche vor allem in Anteilsrechte (5,2 Mrd EUR) und in Investmentzertifikate (5,5 Mrd EUR) investiert wurden. Inländische Fonds veranlagten in diesem Zeitraum vorwiegend in ausländische Anteilsrechte, wobei Nettoinvestitionen in US-Emissionen (+2,7 Mrd EUR) besonders bedeutend waren. Der Anteil der US-Emissionen unter den gehaltenen Anteilsrechten erhöhte sich zwischen September 2020 und September 2021 von 36,1% (11 Mrd EUR) auf 38,6% (17,3 Mrd EUR), während der Anteil inländischer Emissionen unter den gehaltenen Anteilsrechten im September 2021 bei 9,6% lag (4,3 Mrd EUR) und über den Betrachtungszeitraum hinweg relativ konstant blieb.
Start-ups in Österreich und ihre außenwirtschaftliche Relevanz
Österreichische Start-ups rückten in den letzten Jahren stärker in den Fokus der öffentlichen Wahrnehmung: einerseits aufgrund ihrer innovativen Geschäftsideen und der damit verbundenen (meist digitalen) Produkte, andererseits aufgrund großer internationaler Finanzierungsrunden und in einigen Fällen sogar vollständiger Übernahmen durch multinationale Konzerne. Doch sind diese Transaktionen auch in außenwirtschaftlichen Statistiken sichtbar?
Dazu skizziert die folgende Analyse zunächst die österreichische Start-up-Szene, beschreibt die Definition von Start-ups sowie die typischen Entwicklungsphasen und geht auf potenzielle außenwirtschaftsstatistische Meldeverpflichtungen ein. Im Ergebnisteil wird schließlich die Sichtbarkeit von Transaktionen, die mit Start-ups in Zusammenhang stehen, in außenwirtschaftsstatistischen Aggregaten untersucht.
Historische Entwicklung der Kernkapital- und Eigenmittelquoten österreichischer Kreditinstitutsgruppen und Einzelkreditinstitute
Die Eigenmittel einer Bank bestehen aus der Investition der Eigentümer sowie anderer Risikokapitalgeber in die betreffende Bank und sind eine der wichtigsten Kennzahlen für die Beurteilung einer Bank durch die zuständigen Aufsichtsbehörden. Die Kernkapital- und Eigenmittelquoten einer Bank ergeben sich durch die Division von Kernkapital und Eigenmittel durch das Gesamtrisiko, das auf Basis regulatorisch vorgegebener Vorschriften berechnet wird. Der rechtliche Rahmen sowohl für die Zusammensetzung und Höhe von Kernkapital und Eigenmittel als auch für die Berechnung des Gesamtrisikos wurde in den letzten Jahrzehnten, vor allem seit der Finanzkrise im Jahr 2008, laufend angepasst. Die resultierenden Kernkapital- und Eigenmittelquoten entwickelten sich dabei analog zu den steigenden regulatorischen Mindestquoten, was im vorliegenden Beitrag anhand der Daten aus dem aufsichtsstatistischen Meldewesen dargestellt wird.
Nachhaltig negatives Zinsniveau bei Einlagen nichtfinanzieller Unternehmen
Thomas Pöchel 4
Trotz weiterhin rückläufiger (nominaler) Zinskonditionen wuchsen die Volumina von Unternehmens- und von Haushaltseinlagen bei heimischen Banken mit Jahreswachstumsraten von 0,7 % bzw. 4,4 % im letzten Jahr (November 2021). Während die Einlagenbestände privater Haushalte mit 0,09 % noch geringfügig positiv verzinst wurden, war die kapitalgewichtete Durchschnittsverzinsung des Einlagenbestandes des nichtfinanziellen Unternehmenssektors bereits seit Mitte 2021 durchgehend negativ und betrug im November 2021 –0,03 %. Insbesondere die Verzinsung der Einlagen nichtfinanzieller Unternehmen mit Sitz in der sonstigen Währungsunion war in Österreich mit –0,21 % stärker negativ ausgeprägt als jene des inländischen Unternehmenssektors (–0,02 %).
Die weiterhin anhaltende rückläufige Zinsentwicklung konnte in ähnlicher Weise auch im Kreditbestand des heimischen Bankensektors beobachtet werden, wobei es bei Neugeschäften (d. h. der im jeweiligen Monat neu vergebenen oder neu verhandelten Kredite) im Jahr 2021 zu keiner Veränderung der aktuell vorherrschenden historisch geringen Zinssätze gekommen war. Nach längerer Zeit stark rückläufiger Neugeschäftszinssätze war im Segment der neu vergebenen Wohnbaukredite zwischen Februar 2021 und November 2021 kaum eine Veränderung der Zinskonditionen in Österreich zu verzeichnen (1,18 % bzw. 1,20 %; 1,21 % u. a. im September 2021).
1 Rückläufige Zinssätze von Unternehmens- und Haushaltseinlagen sowie negative Bestandszinssätze im Unternehmenssegment
Im Jahr 2021 war ein weiterhin anhaltender Anstieg des Einlagenvolumens bei österreichischen Banken zu verzeichnen, welcher nahezu ausschließlich vom starken Wachstum täglich fälliger Einlagen (insbesondere des Haushaltssektors) getragen wurde. Sowohl Unternehmens- als auch Haushaltseinlagen 5 verzeichneten per Ende November 2021 positive Jahreswachstumsraten in Höhe von 0,7 % bzw. 4,4 %, wobei die (am Volumen gemessen größte Kategorie der) täglich fälligen Einlagen des Unternehmenssektors um 7,6 % bzw. des Haushaltssektors um 8,8 % im Vorjahresvergleich wuchsen. Gleichzeitig war zu beobachten, dass die Einlagenzinssätze des inländischen Bankensektors (sowohl im Neu- als auch Bestandsgeschäft) weiterhin rückläufig waren und Teile der Einlagen zunehmend negativ verzinst wurden.
Grafik 1 zeigt die Verzinsung des Einlagenbestandes verschiedener Sektoren im Zeitverlauf. Dabei wird ersichtlich, dass die Einlagen nichtfinanzieller Unternehmen im kapitalgewichteten Aggregat seit März 2021 (–0,01 %) durchgehend negativ verzinst worden sind (November 2021: –0,03 %). Demgegenüber lag der Einlagenzinssatz privater Haushalte (exkl. selbstständig Erwerbstätiger und privater Organisationen ohne Erwerbszweck) im November 2021 mit 0,09 % noch im positiven Bereich, trotz rückläufiger Entwicklung im Vorjahresvergleich (–3 Basispunkte). Die etwas höhere Verzinsung der Einlagen privater Haushalte war auch auf den in diesem Segment höheren Anteil von Spareinlagen (d. h. Einlagen, die nicht dem Zahlungsverkehr, sondern der Anlage dienen) zurückzuführen, welcher im November 2021 rund 61 % verzeichnete. In diesem Subsegment betrug die Verzinsung der Bestandseinlagen im November 2021 0,11 %, was einem deutlichen Rückgang in Höhe von 5 Basispunkten im Vorjahresvergleich entsprach. Im Vergleich dazu erreichte die Verzinsung der Einlagenbestände des Haushaltssektors mit Sparcharakter im November 2017 noch 0,36 %. Die Verzinsung der Einlagenbestände des sonstigen Haushaltssektors (und damit insbesondere der selbstständig Erwerbstätigen) sowie von privaten Organisationen ohne Erwerbszweck (wie Vereinen, NGOs etc.) war zuletzt mit 0,04 % bzw. 0,03 % nur noch leicht positiv (jedoch mit 2 bzw. 3 Basispunkten ebenso rückläufig).
In Grafik 2 werden die Zinskonditionen der Einlagenbestände von Haushalten anhand ihrer Laufzeit (d. h. täglich fällige Einlagen im Vergleich zu Einlagen mit vereinbarter Laufzeit) veranschaulicht, wobei auffällt, dass insbesondere die Bestandszinssätze von Einlagen mit vereinbarter Laufzeit seit 2017 deutlich rückläufig gewesen sind. Im Aggregat und über den Haushaltssektor hinweg belief sich der Zinsaufschlag zwischen Einlagen mit vereinbarter Laufzeit von über zwei Jahren (November 2017: 0,92 %) und täglich fälligen Einlagen (November 2017: 0,10 %) noch auf 82 Basispunkte. Über die Jahre sank dieser jedoch sukzessive (November 2018: 64 Basispunkte, November 2019: 49 Basispunkte, November 2020: 38 Basispunkte) und betrug zuletzt nur noch 33 Basispunkte (November 2021). Einlagen mit einer vereinbarten Laufzeit von bis zu einem Jahr wurden im kapitalgewichteten Aggregat mit 0,06 % nur mehr marginal höher verzinst als täglich fällige Einlagen (0,05 %), während der Bestandszinssatz bei Laufzeiten von ein bis zwei Jahren bei 0,18 % und bei über zwei Jahren bei 0,38 % lag.
2 Hohe Negativverzinsung ausländischer Unternehmenseinlagen
Zwar sind auch inländische Unternehmenseinlagen bei kapitalgewichteter Betrachtungsweise mittlerweile seit Mitte des Jahres 2021 im Aggregat durchgehend negativ verzinst (Juli: –0,01 %), allerdings zeigt sich ein deutlicher Unterschied zu Einlagenbeständen ausländischer nichtfinanzieller Unternehmen 6 (Grafik 3). Während diese in den vergangenen Jahren über den gesamten Bestand betrachtet meist (zum Teil deutlich) höhere Zinssätze aufgewiesen haben als Einlagen des heimischen Unternehmenssektors, zeigt sich seit Juli 2020 ein umgekehrtes Bild. Am aktuellen Rand (November 2021) wurden die Einlagen von ausländischen Unternehmen stärker negativ verzinst (–0,21 %) als jene des inländischen Unternehmenssektors (–0,02 %). Diese Entwicklung wurde insbesondere von den deutlich rückläufigen Zinskonditionen kurzfristiger Einlagen (d. h. täglich fälliger bzw. mit vereinbarter Laufzeit von bis zu einem Jahr) getrieben, welche das Volumen, das ausländische Unternehmen bei österreichischen Banken veranlagen, deutlich dominieren.
Da der größte Teil der ausländischen Unternehmenseinlagen am aktuellen Rand zu rund zwei Dritteln aus Deutschland stammt (und es sich hier oftmals um Einlagen großer, international agierender Konzerne handelt), bietet sich auch ein Vergleich zwischen den Zinskonditionen der Unternehmenseinlagen Österreichs mit jenen ausgewählter Euroraum-Länder und jenen des Euroraums gesamt an (Grafik 4). Dabei fällt auf, dass die Negativverzinsung in Deutschland besonders stark ausgeprägt ist. Der kapitalgewichtete Aggregatszinssatz täglich fälliger Unternehmenseinlagen wies in Deutschland im November 2021 einen Wert von –0,13 % auf, während sich jener des heimischen Bankensektors auf –0,02 % belief und somit im Euroraum-Durchschnitt (–0,03 %) lag. Demgegenüber befanden sich u. a. in Italien (0,02 %) und Frankreich (0,04 %) die kapitalgewichteten Aggregatszinssätze von täglich fälligen Unternehmenseinlagen noch geringfügig im positiven Bereich.
Grafik 5 zeigt selbigen Vergleich für den Haushaltssektor (inkl. selbstständig Erwerbstätiger sowie privater Organisationen ohne Erwerbszweck). Ebenso wie im Unternehmenssektor sind hier weiterhin durchwegs rückläufige Zinskonditionen von täglich fälligen Einlagen zu beobachten. Die kapitalgewichtete Aggregatsverzinsung in Höhe von 0,06 % im Inland lag in diesem Segment (in Relation zum vorherrschenden niedrigen Zinsniveau) jedoch vergleichsweise deutlich über dem Euroraumschnitt (0,01 %). Die im internationalen Vergleich etwas höhere Verzinsung von täglich fälligen Einlagen bei einheimischen Banken ist zum Teil auch darauf zurückzuführen, dass im Inland ein hoher Anteil an Einlagen nicht unmittelbar übertragbar ist 7 und somit von geringfügig besseren Zinskonditionen profitiert.
Demgegenüber sind in Deutschland – dem einzigen Euroraum-Land neben Belgien (–0,01 %) und Zypern (–0,003 %) – seit Februar 2021 auch täglich fällige Einlagenbestände des Haushaltssektors im Aggregat bereits durchwegs negativ verzinst (November 2021: –0,01 %).
3 Weiterhin rückläufige Kreditbestandszinssätze bei vergleichsweise konstanten Zinsniveaus im Neugeschäft
Die weiterhin anhaltende rückläufige Zinsentwicklung konnte in ähnlicher Weise auch am Kreditbestand des heimischen Bankensektors beobachtet werden. Bei Betrachtung des Neugeschäfts (d. h. der im jeweiligen Monat neu vergebenen oder neu verhandelten Kredite) im Jahr 2021 war jedoch eine gewisse Stagnation auf einem aktuell niedrigen Zinsniveau ersichtlich.
Grafik 6 zeigt die Neugeschäftskonditionen von Einmalkrediten 8 an nichtfinanzielle Unternehmen bzw. selbstständig Erwerbstätige, wobei insbesondere auffällt, dass das Zinsniveau im Großkredit-Neugeschäft 9 bei nichtfinanziellen Unternehmen im Jahr 2021 verglichen mit dem Vorjahr konstant geblieben ist (der kapitalgewichtete Durchschnittszinssatz hat – über alle Monate hinweg gerechnet – im Jahr 2021 1,34 % und 2020 1,35 % betragen). Das Zinsniveau von Unternehmenskrediten mit geringerem Volumen (d. h. bis 1 Mio EUR) sank Mitte 2020 aufgrund staatlicher COVID-19-Hilfsmaßnahmen in Form von zinslosen Überbrückungskrediten (März 2020: 1,83 %; Mai 2020: 1,34 %; Juni 2020: 1,33 %). Seither kam es jedoch wieder zu einem konstanten Anstieg der Konditionen im Neugeschäft, welche sich am aktuellen Rand (November 2021) mit 1,63 % nur mehr leicht unter dem Vergleichsmonat vor Ausbruch der Pandemie befanden (November 2019: 1,71 %). Die Neugeschäftszinssätze von Krediten an selbständig Erwerbstätige blieben indes im Jahr 2021 vergleichsweise konstant und lagen im November 2021 mit 1,74 % nur geringfügig höher als jene der Unternehmenskredite bis 1 Mio EUR (1,63 %).
Im Euroraumvergleich lag der österreichische kapitalgewichtete Aggregatszinssatz von Kreditneugeschäften nichtfinanzieller Unternehmen mit 1,29 % (November 2021) weiterhin nahe am Euroraum-Durchschnitt von 1,27 % (Grafik 7). Ähnliche Werte verzeichnete u. a. Frankreich (1,26 %), während sich die Zinsniveaus Deutschlands (1,18 %) und Italiens (1,09 %) unter dem Euroraum-Durchschnitt befanden.
Angesichts der Jahreswachstumsraten der Kreditvolumen 10 stiegen die Unternehmenskredite im Vergleich zum Vorjahr stärker an (November 2021: 5,7 %; November 2020: 5,4 %); das Gleiche gilt für die Haushaltskredite (November 2021: 5,8 %; November 2020: 4,8 %), bei denen diese Zunahme einmal mehr auf die (gemessen am Volumen ebenfalls dominierenden) Wohnbaukredite mit einem Jahreswachstum von zuletzt 8,1 % im November 2021 zurückzuführen war (November 2020: 6,9 %). Im Segment der Wohnbaukredite ist im Neugeschäft – nach längerer Zeit stark rückläufiger Neugeschäftszinssätze – seit Anfang des Jahres eine gewisse Stagnation der Kreditzinssätze auf niedrigem Niveau beobachtbar. So bewegte sich der Zinssatz für neue Wohnbaukredite in Österreich zwischen Februar 2021 (1,18 %) und November 2021 (1,20 %) stets in einer Bandbreite von 1,18 % bis 1,21 % (letztgenannter Wert u. a. im September 2021). Einerseits war eine zunehmende Konvergenz der Zinssätze mit unterschiedlichen Zinsbindungsfristen über ein Jahr festzustellen: Zinsbindung 1 bis 5 Jahre: 1,34 %, 5 bis 10 Jahre: 1,35 %, über 10 Jahre: 1,34 %. Andererseits betrug der Zinsaufschlag zwischen variabel verzinsten Wohnbaukrediten (inkl. Zinsbindung bis 1 Jahr) (0,98 %) und Krediten mit Zinsbindung über 10 Jahre (1,34 %) im November 2021 nur mehr 36 Basispunkte (Grafik 8).
Die Konditionen von Wohnbaukrediten mit langfristiger Zinsbindung (d. h. über 10 Jahre) näherten sich dabei in den vergangenen Jahren und Monaten auch zunehmend dem Euroraum-Vergleichszinssatz an (Grafik 9). Sie befanden sich im November 2021 mit 1,34 % nur noch geringfügig über dem Euroraum-Durchschnitt (1,32 %) bzw. über den entsprechenden Werten anderer Vergleichsländer wie beispielsweise Deutschland (1,33 %). Im November 2018 lag der Unterschied zwischen Österreich (2,24 %) und dem Euroraum (1,88 %) noch bei 36 Basispunkten. Weiterhin deutlich unter dem Euroraum-Durchschnitt befand sich der Zinssatz u. a. in Frankreich (November 2021: 1,13 %).
4 Oesterreichische Nationalbank, Abteilung Statistik – Außenwirtschaft, Finanzierungsrechnung und Monetärstatistiken, thomas.poechel@oenb.at.
5 Um Vergleichbarkeit mit der Zinssatzstatistik der Europäischen Zentralbank (EZB) zu ermöglichen, beziehen sich die angegebenen Jahreswachstumsraten nur auf Einlagen aus Euroraum-Ländern.
6 Im Rahmen der EZB-Zinssatzstatistik werden jedoch nur Daten von Krediten an bzw. Einlagen von Kunden aus dem Euroraum erhoben, weshalb sich der Terminus „ausländische nichtfinanzielle Unternehmen“ hier ausschließlich auf Einheiten aus der sonstigen Währungsunion bezieht.
7 Dies ist beispielsweise bei jenen Einlagen der Fall, die ausschließlich für die Barabhebung genutzt werden können oder bei jenen, die nur auf ein anderes Konto desselben Inhabers übertragen werden können.
8 D. h. exkl. revolvierender bzw. Überziehungskredite.
9 Als Großkredite werden im Rahmen dieses Artikels Kreditgeschäfte mit einem Volumen von zumindest 1 Mio EUR bezeichnet.
10 von Kreditnehmern im Euroraum (d. h. sowohl Währungsraum-Inland als auch -Ausland)
Kreditnachfrage von Unternehmen steigt das dritte Quartal in Folge
Österreich-Ergebnisse der euroraumweiten Umfrage über das Kreditgeschäft vom Jänner 2022 11
Gerald Hubmann 12
Seit dem zweiten Quartal 2021 steigt die Nachfrage nach Unternehmenskrediten im Zuge der wirtschaftlichen Erholung nach dem Einbruch durch die COVID-19-Pandemie. Im vierten Quartal 2021 kam es dabei auch zu einem im Rahmen der letzten Umfrage nicht erwarteten Anstieg der Nachfrage nach kurzfristigen Krediten, der auf Finanzierungsbedarf für Lagerhaltung und Betriebsmittel zurückgeführt werden kann. Für das erste Quartal 2022 erwarten die befragten Banken eine weiter steigende Kreditnachfrage von Unternehmen.
Die Banken veränderten ihre Kreditrichtlinien und Kreditbedingungen im Unternehmenskundengeschäft in den vier Quartalen 2021 kaum. Lediglich die Margen für durchschnittlich risikoreiche Unternehmenskredite wurden in diesem Zeitraum aufgrund der Wettbewerbssituation etwas gesenkt.
In den vier Quartalen 2021 blieben Kreditrichtlinien, Kreditbedingungen und Kreditnachfrage im Privatkundengeschäft (Wohnbaukredite sowie Konsum- und sonstige Kredite) weitgehend unverändert. Die Nachfrage nach Wohnbaukrediten war weiterhin kräftig. Für das Jahr 2022 erwarten die befragten Banken Verschärfungen ihrer Richtlinien für private Wohnbaukredite aufgrund neuer makroprudenzieller regulatorischer Anforderungen.
Die Refinanzierungssituation der österreichischen Banken hat sich seit dem dritten Quartal 2020 laufend verbessert (nach Verschlechterungen in den ersten beiden Quartalen 2020). Hervorzuheben sind Verbesserungen bei der Refinanzierung über mittel- bis langfristige Anleihen und gestiegene Kundeneinlagen.
Gemäß den Umfrageergebnissen haben notleidende Kredite die Kreditvergabepolitik der österreichischen Banken in den letzten Jahren kaum beeinflusst. Die Banken erwarten, dass das auch im ersten Halbjahr 2022 so bleiben wird.
Die Entwicklungen im Kreditgeschäft sind immer auch vor dem allgemeinen konjunkturellen Hintergrund zu beurteilen und demnach seit März 2020 stark von den Folgen der COVID-19-Pandemie beeinflusst. Das reale BIP Österreichs sank im Jahr 2020 laut Statistik Austria um 6,7 %. Auch im ersten Quartal 2021 war es im Vergleich zum vierten Quartal 2020 leicht rückläufig (gemäß Statistik Austria um 0,4 %). Seit dem zweiten Quartal 2021 ist aber eine deutliche Erholung erkennbar. Zur Jahresmitte 2021 wurde erstmals wieder das Vorkrisenniveau erreicht, und die Oesterreichische Nationalbank (OeNB), das Österreichische Institut für Wirtschaftsforschung (WIFO) und das Institut für Höhere Studien (IHS) erwarten laut ihren jüngsten Prognosen vom Dezember 2021 für die Jahre 2021 und 2022 ein kräftiges Wirtschaftswachstum sowie eine starke Zunahme der Investitionstätigkeit der Unternehmen. 13 Die vierte Corona-Welle und die damit zusammenhängenden Eindämmungsmaßnahmen können die Erholung bzw. den Aufschwung zum Jahreswechsel 2021/2022 demnach nur temporär bremsen. Die jeweils aktuelle Wirtschaftsentwicklung kann zeitnah mit dem wöchentlichen BIP-Indikator der OeNB 14 verfolgt werden. Vor diesem konjunkturellen Hintergrund melden die Banken laut den aktuellen Umfrageergebnissen eine weiter steigende Kreditnachfrage.
Kapitel 1 behandelt das Kreditgeschäft der Banken mit Unternehmen, und Kapitel 2 das Kreditgeschäft mit privaten Haushalten. Kapitel 3 hat die Refinanzierungssituation der Banken zum Thema. In den Kapiteln 4 bzw. 5 geht es um die Auswirkungen regulatorischer Anforderungen bzw. notleidender Kredite.
Detaillierte Umfrageergebnisse zu den einzelnen Quartalen seit dem Jahr 2018 sind den Tabellen 1 bis 3 zu entnehmen. Grafik 1 zeigt längerfristige Trends bei den Quartalsveränderungen hinsichtlich Kreditrichtlinien und Kreditnachfrage. Grafik 2 stellt die Entwicklung der Nachfrage nach Unternehmenskrediten und ihre Einflussfaktoren dar. Kasten 1 am Ende des Artikels enthält u. a. Erläuterungen zu ausgewählten Fachbegriffen.
1 Nachfrage nach Unternehmenskrediten steigt weiter an
Bereits seit drei Quartalen zeigt sich in den Umfrageergebnissen die Erholung von den wirtschaftlichen Folgen der COVID-19-Pandemie. Seit dem zweiten Quartal 2021 steigt die Nachfrage nach Unternehmenskrediten (Tabelle 1 und Grafik 1 15 ). Im vierten Quartal 2021 nahm sie in allen abgefragten Kategorien – Unternehmen gesamt, kleine und mittlere Unternehmen (KMU), große Unternehmen, kurzfristige Kredite (Laufzeit bis zu einem Jahr) und langfristige Kredite (Laufzeit über ein Jahr) – zu. Für das erste Quartal 2022 gehen die befragten Banken von einer weiterhin expansiven Nachfrageentwicklung quer über alle Kategorien aus.
Steigerungen bei der Nachfrage nach Unternehmenskrediten im vierten Quartal 2021 wurden in der letzten Umfrage über das Kreditgeschäft (vom Oktober 2021) für fast alle Kategorien erwartet (Unternehmen gesamt, große Unternehmen sowie langfristige Kredite). Unerwartet war der Anstieg der Nachfrage nach kurzfristigen Krediten im vierten Quartal 2021. Im Vorquartal hatte diesbezüglich noch die Annahme einer zum Jahresende weitgehend unveränderten Situation bestanden.
Dieser unerwartete Anstieg der Nachfrage nach kurzfristigen Krediten dürfte auf den deutlich höheren Finanzierungsbedarf für Lagerhaltung und Betriebsmittel zurückzuführen sein, der von den Banken als Hauptgrund für die gestiegene Gesamtnachfrage 16 nach Unternehmenskrediten im vierten Quartal 2021 genannt wurde und der ein punktuell sehr auffälliges Ergebnis darstellt – auch im Vergleich mit den in den Vorquartalen genannten Faktoren der Nachfrageentwicklung (Grafik 2). Die Gründe des erhöhten Finanzierungsbedarfs für Lagerhaltung und Betriebsmittel können anhand der Umfrageergebnisse nicht aufgeklärt werden, jedoch könnten die internationalen Lieferengpässe eine wichtige Rolle gespielt haben. Weitere Gründe für die im vierten Quartal 2021 gestiegene Nachfrage nach Unternehmenskrediten waren der Finanzierungsbedarf für Fusionen/Übernahmen und Unternehmensumstrukturierungen sowie jener für Anlageinvestitionen.
Saldo aus positiven und negativen Antworten,2 Antworten von 7 bzw. 8 Banken | |||||||||||||||||
2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | |||||||||||||
Q1 | Q2 | Q3 | Q4 | Q1 | Q2 | Q3 | Q4 | Q1 | Q2 | Q3 | Q4 | Q1 | Q2 | Q3 | Q4 | Q1 | |
Kreditrichtlinien | |||||||||||||||||
Unternehmen gesamt | 0 | –1 | 0 | 0 | –1 | 0 | 0 | –1 | –1 | –1 | –3 | –3 | 0 | 0 | –1 | –1 | 1 |
Kredite an kleine und
mittlere Unternehmen |
0 | –1 | 0 | 0 | –1 | 0 | 0 | –1 | 0 | –1 | –2 | –2 | –1 | 0 | 0 | –1 | 0 |
Kredite an große
Unternehmen |
0 | 1 | 0 | 0 | –1 | 0 | 0 | –1 | –1 | –1 | –3 | –2 | 1 | 0 | –1 | –1 | 1 |
Kurzfristige Kredite
(Laufzeit bis zu einem Jahr) |
0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 1 | 0 | –1 | 0 | –1 | –3 | –2 | 0 | 0 | 0 | 0 | 1 |
Langfristige Kredite
(Laufzeit über ein Jahr) |
0 | –1 | 0 | 0 | –1 | 0 | 0 | –1 | –1 | –1 | –3 | –3 | 0 | 0 | –1 | 0 | 1 |
Kreditbedingungen
insgesamt |
|||||||||||||||||
Unternehmen gesamt | 1 | 1 | 0 | 0 | –1 | 1 | 1 | 2 | –2 | –3 | –2 | –2 | –1 | 0 | 0 | –1 | .. |
Kredite an kleine und
mittlere Unternehmen |
1 | –1 | 0 | 0 | –1 | 0 | 1 | 1 | –2 | –2 | –2 | –2 | –1 | 0 | 0 | –1 | .. |
Kredite an große
Unternehmen |
2 | 1 | 1 | 0 | 0 | 2 | 1 | 2 | –1 | –3 | –2 | –1 | –1 | 0 | 0 | –1 | .. |
Margen für
durchschnittliche Kredite |
|||||||||||||||||
Unternehmen gesamt | 3 | 3 | 1 | 0 | 1 | 2 | 4 | 3 | –3 | –3 | –3 | –1 | 2 | 1 | 2 | 1 | .. |
Kredite an kleine und
mittlere Unternehmen |
1 | 2 | 0 | 0 | 1 | 2 | 4 | 2 | –1 | –2 | –3 | –1 | 2 | 1 | 2 | 0 | .. |
Kredite an große
Unternehmen |
3 | 4 | 2 | 1 | 0 | 2 | 5 | 3 | –3 | –5 | –3 | 0 | 3 | 1 | 2 | 1 | .. |
Margen für
risikoreichere Kredite |
|||||||||||||||||
Unternehmen gesamt | 0 | 0 | –1 | 0 | –1 | 0 | 0 | 1 | –4 | –6 | –4 | –3 | –1 | 0 | 0 | –1 | .. |
Kredite an kleine und
mittlere Unternehmen |
–1 | –1 | –1 | 0 | –1 | 0 | 0 | 0 | –2 | –4 | –5 | –3 | –1 | 0 | 0 | –1 | .. |
Kredite an große
Unternehmen |
0 | 0 | –1 | 0 | –1 | 0 | 0 | 2 | –4 | –6 | –4 | –2 | –1 | 0 | 0 | 0 | .. |
Genehmigte
Kreditanträge |
|||||||||||||||||
Anteil bezogen auf das
Gesamtvolumen |
0 | 0 | –2 | –1 | –1 | –1 | –2 | –1 | 0 | 0 | –3 | –1 | 0 | 0 | –1 | 0 | .. |
Kreditnachfrage | |||||||||||||||||
Unternehmen gesamt | 4 | 5 | 2 | 3 | –2 | 0 | –1 | 1 | 5 | 6 | 2 | –2 | –1 | 3 | 2 | 3 | 4 |
Kredite an kleine und
mittlere Unternehmen |
3 | 3 | 1 | 3 | –2 | –1 | –1 | 1 | 3 | 4 | 0 | –3 | –2 | 1 | 2 | 2 | 3 |
Kredite an große
Unternehmen |
2 | 5 | 3 | 3 | –1 | 1 | 0 | 1 | 5 | 7 | 2 | –2 | –1 | 3 | 3 | 3 | 4 |
Kurzfristige Kredite
(Laufzeit bis zu einem Jahr) |
2 | 3 | 0 | 2 | 0 | 2 | 1 | 1 | 6 | 5 | 1 | –3 | –2 | 2 | 0 | 4 | 3 |
Langfristige Kredite
(Laufzeit über ein Jahr) |
5 | 6 | 4 | 3 | –1 | –1 | –1 | 2 | 1 | 6 | 2 | –1 | 0 | 3 | 2 | 2 | 3 |
Quelle: OeNB. | |||||||||||||||||
1 Die letzte Spalte enthält die Erwartungen der Banken für das angegebene nächste Quartal. | |||||||||||||||||
2 Die Bezeichnungen „positiv“ und „negativ“ dienen der Richtungsangabe und sind in diesem Zusammenhang
als wertfrei zu verstehen. Positiv = Lockerung von Richtlinien, Bedingungen und Margen (geringere Margen), Anstieg der genehmigten Kreditanträge, Anstieg der Nachfrage; negativ = umgekehrte Entwicklungen. |
Anlageinvestitionen wurden bereits im zweiten Quartal 2021 als wesentlicher Grund für die erhöhte Kreditnachfrage genannt – erstmals seit dem Ende der letzten Hochkonjunkturphase im vierten Quartal 2018. Im ersten Halbjahr 2020 war es zwar zu einer deutlich intensivierten Kreditnachfrage von Unternehmen gekommen, allerdings vorwiegend in den ersten Monaten der COVID-19-Pandemie wegen des großen Bedarfs an Überbrückungskrediten und Refinanzierungen. Die Nachfrage nach Krediten für Anlageinvestitionen war im Jahr 2020 gesunken (vor allem im zweiten Quartal).
Die Richtlinien für Unternehmenskredite blieben in den vier Quartalen 2021 weitgehend unverändert, nachdem sie im dritten und vierten Quartal 2020 – hauptsächlich aufgrund der pandemiebedingten Risikosituation – wiederholt verschärft worden waren. Für das erste Quartal 2022 erwarten die befragten Banken kaum Änderungen bei den Richtlinien. In den Umfrageergebnissen für das vierte Quartal 2021 finden sich vereinzelt Angaben über eine verbesserte Risikoeinschätzung der Banken (betreffend Wirtschaftslage und Konjunkturaussichten), die sich aber nicht auf die Kreditrichtlinien ausgewirkt hat.
Ähnlich wie bei den Richtlinien veränderten sich auch die Kreditbedingungen insgesamt kaum in den vier Quartalen 2021. Die Margen für durchschnittliche Kredite wurden 2021 (im ersten und dritten Quartal) allerdings aufgrund der Wettbewerbssituation leicht gelockert bzw. gesenkt.
Im Jahr 2020 wurden die Kreditbedingungen hingegen schrittweise verschärft. Das wurde hauptsächlich mit der Risikosituation begründet, aber auch mit Refinanzierungskosten und bilanziellen Restriktionen. Vor allem die Margen wurden laufend erhöht bzw. verschärft – jene für risikoreichere Kredite stärker als jene für durchschnittliche Kredite. Auch bei anderen Kreditbedingungen wurden die Banken 2020 restriktiver, wie etwa bei der Höhe von Krediten oder Kreditrahmen (hier kam es zu einer Reduktion) oder bei den Erfordernissen für Sicherheiten (hier zu einer Erhöhung). 17 Infolge der COVID-19-Pandemie wurden die Kreditbedingungen also schneller verschärft (ab dem ersten Quartal 2020) als die Kreditrichtlinien (ab dem dritten Quartal 2020).
Bei Betrachtung der Entwicklungen von Kreditangebot und Kreditnachfrage, gegliedert nach Wirtschaftssektoren 18 , zeigen sich für das zweite Halbjahr 2021 – ähnlich wie im ersten Halbjahr – nur wenige sektorale Besonderheiten bzw. Abweichungen von den generellen Entwicklungen im Unternehmenskundengeschäft (siehe oben). Die Kreditrichtlinien blieben im zweiten Halbjahr 2021 für alle abgefragten Sektoren weitgehend unverändert, ebenso die Kreditbedingungen. Die Kreditnachfrage von Seiten des verarbeitenden Gewerbes (i. e. Herstellung von Waren), der Gewerbeimmobilienwirtschaft und der Wohnimmobilienwirtschaft stieg im zweiten Halbjahr 2021 an. In den Sektoren Baugewerbe/Bau (ohne Immobilien), Dienstleistungen (ohne Finanzdienstleistungen und Immobilien) sowie Handel änderte sich die Kreditnachfrage im zweiten Halbjahr 2021 hingegen kaum.
Die Folgen der COVID-19-Pandemie trafen die Unternehmen teils hart und erforderten Hilfsmaßnahmen der öffentlichen Hand, um die heimische Produktions- und Wirtschaftsstruktur zu erhalten. Staatliche Garantien für Kredite an Unternehmen bildeten eine der wichtigsten Hilfsmaßnahmen. 19 Die staatlichen Garantien erlaubten es den Banken, dem (vor allem im ersten Halbjahr 2020) hohen Bedarf an Überbrückungs- und Refinanzierungen nachzukommen. Laut Aussagen der befragten Banken konnten sie hierdurch in der Kreditvergabe weniger restriktiv sein. Ohne staatliche Garantien wäre die Vergabe vieler Kredite aus wirtschaftlichen und regulatorischen Gründen (Risikosituation, bilanzielle Auswirkungen) nicht möglich gewesen.
Im Rahmen der aktuellen Umfrage berichteten die Banken für das zweite Halbjahr 2021 – wie bereits für das erste Halbjahr 2021 im Rahmen der vorletzten Umfrage – von einer nur noch geringen Nachfrage nach Krediten mit staatlichen Garantien und von einem deutlichen Rückgang des akuten Liquiditätsbedarfs im Zusammenhang mit den wirtschaftlichen Folgen der Pandemie.
Die nur noch geringe Nachfrage nach Krediten mit staatlichen Garantien spiegelt sich auch in den detaillierten Zahlen zur Haftungsübernahme des Bundes, die vom Bundesministerium für Finanzen (BMF) veröffentlicht werden 20 , wider. 21 Diese zeigen, dass es nur noch im ersten Halbjahr 2021 einen erkennbaren Unterstützungsbedarf gegeben hat und dieser auf KMU beschränkt gewesen ist. Diese Beobachtung deckt sich auch mit den Aussagen der an der Umfrage über das Kreditgeschäft teilnehmenden Banken, wonach große Unternehmen besser durch die Krise kämen als KMU. 22
2 Weiterhin stabile Entwicklung im Privatkundengeschäft
In den vier Quartalen 2021 blieben Kreditrichtlinien, Kreditbedingungen und Kreditnachfrage im Privatkundengeschäft weitgehend unverändert – sowohl bei Wohnbaukrediten als auch bei Konsumkrediten und sonstigen Krediten (Tabelle 2 und Grafik 1). Hervorzuheben ist lediglich die leichte Verschärfung der Margen (i. e. höhere Margen) für risikoreichere Konsum- und sonstige Kredite im vierten Quartal 2021. Als Grund dafür wurde die Risikosituation angeführt (Risikoeinschätzung durch die Banken, Risikotoleranz der Banken).
Im Ausblick auf das erste Quartal 2022 erwarten die befragten Banken eine leichte Verschärfung der Richtlinien für Wohnbaukredite, ansonsten jedoch eine weitgehend unveränderte Situation bei Richtlinien und Nachfrage. (Für Kreditbedingungen wird in der Umfrage kein Ausblick auf das kommende Quartal erhoben.) Im Verlauf des Jahres 2022 könnte es zu weiteren angebotsseitigen Verschärfungen bei Wohnbaukrediten aufgrund neuer makroprudenzieller regulatorischer Anforderungen kommen (siehe Kapitel 4).
Veränderung im jeweiligen Quartal,1 Ergebnisse für Österreich | |||||||||||||||||
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Saldo aus positiven und negativen Antworten,2 Antworten von 7 Banken | |||||||||||||||||
Wohnbaukredite | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | ||||||||||||
Q1 | Q2 | Q3 | Q4 | Q1 | Q2 | Q3 | Q4 | Q1 | Q2 | Q3 | Q4 | Q1 | Q2 | Q3 | Q4 | Q1 | |
Kreditrichtlinien | 0 | –2 | –1 | 0 | –2 | –2 | –1 | –1 | 0 | –2 | –1 | –1 | 0 | 1 | –1 | –1 | –2 |
Kreditbedingungen
insgesamt |
1 | –2 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | –1 | 0 | –1 | –1 | –1 | 0 | 0 | 0 | 0 | .. |
Margen für
durchschnittliche Kredite |
2 | 1 | 2 | 1 | 2 | 2 | 3 | 1 | 0 | –2 | 0 | –4 | 0 | –1 | 0 | 0 | .. |
Margen für
risikoreichere Kredite |
–1 | –1 | –1 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | –2 | –3 | –1 | –2 | –1 | –1 | –1 | –1 | .. |
Genehmigte Kreditanträge
(Anteil bezogen auf das Gesamtvolumen) |
0 | –2 | 0 | 0 | –1 | –1 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | –1 | 0 | .. |
Kreditnachfrage | 1 | 0 | –1 | –1 | 1 | 1 | 2 | 2 | 3 | –1 | 2 | 0 | 1 | 1 | 1 | 0 | –1 |
Konsumkredite und
sonstige Kredite |
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Kreditrichtlinien | 1 | –1 | 0 | –1 | 0 | –2 | –2 | –1 | 0 | –3 | –2 | –3 | –1 | –1 | 0 | 0 | –1 |
Kreditbedingungen
insgesamt |
0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | –1 | –1 | –2 | 0 | 0 | 0 | 0 | .. |
Margen für
durchschnittliche Kredite |
0 | 0 | 0 | 1 | 0 | 0 | 1 | 1 | 0 | –1 | –1 | –1 | 0 | 1 | 0 | –1 | .. |
Margen für
risikoreichere Kredite |
0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | –2 | –2 | –1 | –2 | –1 | –1 | –1 | –2 | .. |
Genehmigte Kreditanträge
(Anteil bezogen auf das Gesamtvolumen) |
1 | 0 | 0 | 0 | 0 | 1 | –1 | –1 | 0 | –3 | –3 | –1 | –1 | –1 | –2 | 0 | .. |
Kreditnachfrage | –1 | 0 | 0 | 0 | 1 | 0 | 1 | 0 | 0 | –4 | –1 | 0 | 0 | 1 | 0 | 0 | 0 |
Quelle: OeNB. | |||||||||||||||||
1 Die letzte Spalte enthält die Erwartungen der Banken für das angegebene nächste Quartal. | |||||||||||||||||
2 Die Bezeichnungen „positiv“ und „negativ“ dienen der Richtungsangabe und sind in diesem Zusammenhang
als wertfrei zu verstehen. Positiv = Lockerung von Richtlinien, Bedingungen und Margen (geringere Margen), Anstieg der genehmigten Kreditanträge, Anstieg der Nachfrage; negativ = umgekehrte Entwicklungen. |
Im Jahr 2020 kam es hingegen aufgrund der COVID-19-Pandemie zu restriktiven angebotsseitigen Entwicklungen im Kreditgeschäft der Banken mit privaten Haushalten, die vor allem mit der geänderten Risikosituation begründet wurden. Besonders auffällig waren wiederholte Verschärfungen der Margen (mit höheren Margen als Folge) für durchschnittliche und risikoreichere Wohnbaukredite sowie für risikoreichere Konsum- und sonstige Kredite – ebenso wiederholte Verschärfungen der Richtlinien für Konsum- und sonstige Kredite. Im zweiten Quartal 2020 – geprägt von massiven Einschränkungen aufgrund der Bekämpfung der COVID-19-Pandemie – gab es zudem einen markanten Einbruch der Nachfrage nach Konsum- und sonstigen Krediten, der von den befragten Banken mit geringeren Ausgaben für langlebige Konsumgüter (Pkw, Möbel usw.) 23 und mit einem gesunkenen Konsumentenvertrauen begründet wurde. Die Nachfrage nach Wohnbaukrediten war im Jahr 2020 hingegen etwas gestiegen (wie auch schon im zweiten Halbjahr 2019).
3 Verbesserte Refinanzierungsbedingungen für Banken
Während die österreichischen Banken 2017 bis 2019 überwiegend von positiven Entwicklungen ihrer Refinanzierungssituation berichtet hatten, verschlechterten sich ihre Refinanzierungsbedingungen in den ersten beiden Quartalen 2020. Seit dem dritten Quartal 2020 hat sich die Refinanzierungssituation jedoch laufend verbessert – insbesondere im vierten Quartal 2020 und im ersten Quartal 2021 (Tabelle 3 24 ); im vierten Quartal 2021 allerdings nur mehr leicht. Unter anderem konnte eine durchgehend positive Entwicklung bei der Refinanzierung über mittel- bis langfristige Anleihen und bei Einlagen beobachtet werden. 25 Besonders die kurzfristigen Einlagen (Bindung bis zu einem Jahr) stiegen gemäß den Umfrageergebnissen an. Am Geldmarkt war es im dritten und vierten Quartal 2020 zu Verbesserungen für die Banken gekommen. Im Ausblick auf das erste Quartal 2022 erwarten die an der Umfrage teilnehmenden Banken eine weitgehend unveränderte Situation.
Veränderung im jeweiligen Quartal,1 Ergebnisse für Österreich | |||||||||||||||||
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Saldo aus positiven und negativen Antworten,2 Antworten von 8 Banken | |||||||||||||||||
2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | |||||||||||||
Q1 | Q2 | Q3 | Q4 | Q1 | Q2 | Q3 | Q4 | Q1 | Q2 | Q3 | Q4 | Q1 | Q2 | Q3 | Q4 | Q1 | |
Retail-Refinanzierung | |||||||||||||||||
Kurzfristige Einlagen
(bis zu einem Jahr) |
3 | 0 | 0 | 1 | 1 | 3 | 0 | 0 | –1 | 2 | 1 | 4 | 2 | 2 | 3 | 2 | 0 |
Langfristige Einlagen
(über ein Jahr) |
2 | –1 | –2 | –1 | 0 | –1 | –2 | 0 | –4 | 0 | 0 | 3 | 3 | 1 | 0 | 0 | 0 |
Unbesicherter
Interbankengeldmarkt |
|||||||||||||||||
Sehr kurzfristiger Geldmarkt
(bis zu einer Woche) |
2 | 0 | 1 | 0 | 1 | 0 | 0 | 0 | –1 | –1 | 2 | 2 | 0 | 1 | 0 | 0 | 0 |
Kurzfristiger Geldmarkt
(über eine Woche) |
2 | 0 | 1 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | –5 | –2 | 2 | 2 | 0 | 1 | 0 | 0 | 0 |
Großvolumige Schuldtitel | |||||||||||||||||
Kurzfristige Schuldtitel3 | 1 | 0 | 0 | 0 | 1 | 0 | 0 | 0 | –1 | –1 | 0 | 1 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
Mittel- bis langfristige
Schuldtitel |
3 | 0 | –1 | –3 | 3 | 4 | 3 | 1 | –4 | –4 | 3 | 5 | 5 | 2 | 3 | 1 | –1 |
Quelle: OeNB. | |||||||||||||||||
1 Die letzte Spalte enthält die Erwartungen der Banken für das angegebene nächste Quartal. | |||||||||||||||||
2 Die Bezeichnungen „positiv“ und „negativ“ dienen der Richtungsangabe und sind in diesem Zusammenhang als wertfrei zu
verstehen. Positiv = Verbesserung, negativ = Verschlechterung. |
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3 Antworten von 3 bis 6 Banken. |
4 Erwartung verschärfter Richtlinien für private Wohnbaukredite aufgrund regulatorischer Anforderungen im Jahr 2022
Seit 2011 werden in der Umfrage Auswirkungen regulatorischer Anforderungen thematisiert (zuerst halbjährlich, seit 2020 jährlich). 26 Neue regulatorische Anforderungen wirkten sich 2021 nur in geringem Ausmaß auf die befragten Banken und ihr Kreditgeschäft aus. Die Banken stärkten diesbezüglich ihr Eigenkapital leicht und bauten Kredite mit höherem Risiko etwas ab. Für das Jahr 2022 erwarten sie Verschärfungen ihrer Richtlinien für private Wohnbaukredite aufgrund neuer regulatorischer Anforderungen. Letzteres dürfte im Zusammenhang mit der jüngsten Diskussion im Finanzmarktstabilitätsgremium über systemische Risiken aus der Wohnimmobilienfinanzierung stehen, auf die rechtlich verbindliche Maßnahmen ab Mitte 2022 zur Adressierung dieser systemischen Risiken folgen könnten. 27
5 Derzeit geringe Relevanz notleidender Kredite für die Kreditvergabepolitik der Banken
Beginnend mit der Umfrage vom Juli 2018 werden die teilnehmenden Banken halbjährlich zu den Auswirkungen von notleidenden Krediten auf ihre Kreditvergabepolitik und zu den entsprechenden Wirkungsweisen befragt. 28 Im Rahmen der ersten diesbezüglichen Erhebung wurde neben dem ersten Halbjahr 2018 auch der Zeitraum von 2014 bis 2017 erfasst. Die befragten Banken meldeten für diesen Zeitraum nur vereinzelt Verschärfungen der Kreditrichtlinien und Kreditbedingungen aufgrund notleidender Kredite – vor allem im Zusammenhang mit Anforderungen regulatorischer Art.
Auch ab 2018 hatten notleidende Kredite nur geringe Auswirkungen auf die Kreditrichtlinien und Kreditbedingungen der österreichischen Banken. Lediglich für das erste Halbjahr 2020, die erste Phase der COVID-19-Pandemie, berichteten die an der Umfrage teilnehmenden Banken von leichten Einflüssen notleidender Kredite auf die Verschärfung von Richtlinien und Bedingungen für Unternehmenskredite sowie für Konsum- und sonstige Kredite an private Haushalte – nicht aber für Wohnbaukredite an private Haushalte. Begründet wurde dies mit der Risikosituation sowie aufsichtlichen und regulatorischen Anforderungen. Eine zum damaligen Berichtszeitpunkt erwartete steigende Relevanz notleidender Kredite hat sich bisher nicht ergeben.
Insgesamt zeigte sich die Kreditvergabepolitik der österreichischen Banken in den letzten Jahren also weitgehend unbeeinflusst von notleidenden Krediten. Gemäß den Umfrageergebnissen soll das auch im ersten Halbjahr 2022 so bleiben.
Der Anteil notleidender Kredite ist in Österreich mit knapp unter 2 % (drittes Quartal 2021) etwas niedriger als im Euroraum bzw. in der EU insgesamt (vgl. Supervisory Banking Statistics der EZB 29 und EBA Risk Dashboard 30 ) und ist während der COVID-19-Pandemie, wie in den meisten EU-Ländern, sogar leicht gesunken. 31 Diese unauffällige Entwicklung dürfte auch auf die umfangreichen COVID-19-Hilfsmaßnahmen der öffentlichen Hand zurückzuführen sein.
Die Zentralbanken des Euroraums – in Österreich die Oesterreichische Nationalbank (OeNB) – führen gemeinsam mit der Europäischen Zentralbank (EZB) seit Anfang 2003 viermal jährlich eine Umfrage über das Kreditgeschäft im Euroraum durch, um ihren Informationsstand über das Kreditvergabeverhalten der Banken und das Kreditnachfrageverhalten von Unternehmen und privaten Haushalten zu verbessern. Dabei werden über 150 führende Banken aus allen Ländern des Euroraums befragt, darunter acht Institute aus Österreich.
Seit der Umfrage zum ersten Quartal 2015 wird ein revidierter und erweiterter Fragebogen verwendet. Einige der aktuell erhobenen Daten sind daher erst ab 2015 verfügbar.
Kreditrichtlinien sind die internen Kriterien (sowohl die schriftlich festgelegten als auch die ungeschriebenen), die bestimmen, unter welchen Voraussetzungen eine Bank Kredite vergeben möchte.
Kreditbedingungen sind die speziellen Verpflichtungen, auf die sich Kreditgeber und Kreditnehmer geeinigt haben (z. B. Margen, Nebenkosten, Sicherheitserfordernisse usw.).
Kreditmargen sind Aufschläge auf relevante Referenzzinssätze bzw. die Differenzen zwischen Kreditzinssätzen und Refinanzierungszinssätzen. Im Rahmen der Umfrage über das Kreditgeschäft im Euroraum wird bei einer Verringerung der Margen von einer Lockerung und bei einer Erhöhung der Margen von einer Verschärfung gesprochen. Eine Lockerung der Margen ist für Kreditnehmer positiv, schränkt aber unmittelbar die Ertragsmöglichkeiten der Banken als Kreditgeber ein.
Der Saldo aus positiven und negativen Antworten errechnet sich aus der Anzahl der Banken, die auf eine Frage in positiver Richtung antworten (z. B. Lockerung der Margen, Steigerung der Nachfrage) abzüglich der Anzahl der Banken, die auf eine Frage in negativer Richtung antworten (z. B. Verschärfung der Margen, Rückgang der Nachfrage). Die Bezeichnungen „positiv“ und „negativ“ dienen hier als Richtungsangabe und sind in diesem Zusammenhang als wertfrei zu verstehen.
Der Nettoprozentsatz ist der Saldo aus positiven und negativen Antworten im Verhältnis zur Anzahl der Antworten insgesamt. Wenn beispielsweise von acht antwortenden Banken zwei angeben, dass die Nachfrage nach Wohnbaukrediten gestiegen ist, eine angibt, dass die Nachfrage gesunken ist und die übrigen fünf angeben, dass die Nachfrage unverändert geblieben ist, dann ergibt sich ein Saldo von +1 bzw. ein Nettoprozentsatz von +12,5 (⅛). In diesem Beispiel gibt ein Überhang von nur einer Bank eine Nachfragesteigerung an – zu wenig, um daraus eine allgemeine Aussage abzuleiten. In einem solchen Fall muss von einer weitgehend unveränderten Situation ausgegangen werden.
Veröffentlichungshinweise: Der Artikel zur Umfrage über das Kreditgeschäft erscheint regelmäßig in der OeNB-Quartalspublikationsreihe „Statistiken – Daten und Analysen“ und wird vorab auf der OeNB-Website veröffentlicht. Dort finden sich auch weitere Informationen und Daten zu den Österreich-Ergebnissen ( https://www.oenb.at/Geldpolitik/Erhebungen/umfrage-ueber-das-kreditgeschaeft.html ). Euroraum-Ergebnisse veröffentlicht die EZB (https://www.ecb.europa.eu/stats/ecb_surveys/bank_lending_survey/html/index.en.html).
11 Das Eurosystem, bestehend aus der Europäischen Zentralbank (EZB) und den nationalen Zentralbanken der Länder des Euroraums (in Österreich die OeNB), führt jedes Quartal eine Umfrage durch, um Informationen über Angebot und Nachfrage im Kreditgeschäft der Banken mit Unternehmen und privaten Haushalten zu erheben. Befragt werden dabei leitende Kreditmanagerinnen und Kreditmanager großer Banken. Methodisch ist die Umfrage eine qualitative Erhebung. Die Antworten werden auf einer Ordinalskala erfasst. Die Fragen beziehen sich auf Veränderungen, auf deren Gründe und bei einigen Fragen auch auf erwartete zukünftige Veränderungen. Die diesem Bericht zugrunde liegende Umfrage wurde von Mitte Dezember 2021 bis Anfang Jänner 2022 durchgeführt. Redaktionsschluss für sonstige Daten: 25. Jänner 2022.
12 Oesterreichische Nationalbank, Abteilung für volkswirtschaftliche Analysen, gerald.hubmann@oenb.at.
13 Prognosewerte für das reale BIP-Wachstum (OeNB, WIFO, IHS): 4,9 %, 4,1 %, 4,3 % im Jahr 2021; 4,3 %, 5,2 %, 4,2 % im Jahr 2022. Prognosewerte für das Wachstum der realen Bruttoanlageinvestitionen (OeNB, WIFO, IHS): 5,7 %, 5,7 %, 6,4 % im Jahr 2021; 2,7 %, 4,8 %, 4,0 % im Jahr 2022. Die realen Bruttoanlageinvestitionen sind 2020 laut Statistik Austria um 5,2 % gesunken.
14 https://www.oenb.at/Publikationen/corona/bip-indikator-der-oenb.html.
15 Grafik 1 stellt die Entwicklungen anhand des gleitenden Durchschnitts der letzten vier Quartale dar, wodurch die Ergebnisse geglättet werden. Eventuell von der Beschreibung abweichende Einzelquartalszahlen stellen daher keinen inhaltlichen Widerspruch dar.
16 Gründe für die Nachfrageentwicklung im Unternehmenskundengeschäft werden im Rahmen der Umfrage standardmäßig derzeit nur bezüglich der Gesamtnachfrage erhoben.
17 Dies ist insbesondere auffällig, weil in den Jahren vor 2020 für Kreditbedingungen außer Margen nur vereinzelt Veränderungen gemeldet wurden.
18 Seit der Umfragerunde für das zweite Quartal 2020 werden die teilnehmenden Banken halbjährlich zu Entwicklungen im Kreditgeschäft mit Unternehmen, gegliedert nach Wirtschaftssektoren, befragt. Die Entwicklungen werden für folgende Wirtschaftssektoren erhoben: verarbeitendes Gewerbe/Herstellung von Waren, Baugewerbe/Bau (ohne Immobilien), Dienstleistungen (ohne Finanzdienstleistungen und Immobilien), Handel sowie Immobilien (noch zusätzlich untergliedert in Gewerbeimmobilien- und Wohnimmobilienwirtschaft).
19 Kredite mit staatlichen Garantien sind ein Teil des Corona-Hilfspakets der Österreichischen Bundesregierung. Durch die Garantien sollen Unternehmen mit Liquiditätsproblemen infolge der COVID-19-Pandemie leichter und günstig an Bankkredite kommen. Beispielsweise werden Kredite mit einer staatlichen Garantie von 100 % in den ersten beiden Jahren mit höchstens 0 % verzinst (Kreditzinssatz als 3-Monats-Euribor + 75 Basispunkte, aber in den ersten beiden Jahren höchstens 0 %).
20 Zuletzt im Bericht zum Monatserfolg November 2021: BMF. 2021. Monatsbericht November 2021 sowie COVID-19-Berichterstattung. Wien.
21 Bis Mitte 2020 kam es zu einer starken Inanspruchnahme staatlicher Kreditgarantien (Haftungssumme von 5,6 Mrd EUR per Ende Juni 2020). Bis Ende September 2020 stieg die Haftungssumme weiter auf 6,4 Mrd EUR an, stagnierte bis Ende Juni 2021 zwischen 6,4 Mrd EUR und 6,7 Mrd EUR und ist in weiterer Folge kontinuierlich gefallen. (Die Haftungssumme versteht sich als die Summe aller Haftungen abzüglich beendeter Haftungen aller Abwicklungsstellen.) Per 15. Dezember 2021 belief sich die Haftungssumme auf 6,1 Mrd EUR, wobei jene für Kredite an KMU (aws-Garantien, ÖHT-Garantien) von Anfang 2021 bis Ende Juni 2021 noch etwas gestiegen war (von 4,0 Mrd EUR auf 4,3 Mrd EUR), um anschließend zu stagnieren bzw. minimal abzunehmen. Die Haftungssumme für Kredite an große Unternehmen und Exporteure (OeKB-Garantien) ging über das ganze Jahre 2021 hinweg zurück (2,6 Mrd EUR per Anfang 2021; 2,2 Mrd EUR per Ende Juni 2021; 1,9 Mrd EUR per Mitte Dezember 2021). Zur besseren Einordnung der Haftungssumme hier zum Vergleich die durchschnittliche monatliche Neukreditvergabe an nichtfinanzielle Unternehmen (i. e. echte Neukreditvergabe ohne neu verhandelte Kredite österreichischer Banken an Ansässige im Euroraum, Quelle: EZB): 2019: 6,9 Mrd EUR; 2020: 5,8 Mrd EUR; 2021: 5,7 Mrd EUR (Monate Jänner bis November für 2021). Anmerkung: aws = Austria Wirtschaftsservice; ÖHT = Österreichische Hotel- und Tourismusbank; OeKB = Oesterreichische Kontrollbank. „Unternehmen“ sind in der Monetärstatistik teilweise im Haushaltssektor erfasst (z. B. Personengesellschaften, Einzelunternehmen, Selbstständige).
22 Siehe die Berichte der OeNB zu den letzten Umfragerunden.
23 Aufgrund geringerer Konsummöglichkeiten (Schließungen des stationären Handels) und eines geringeren finanziellen Spielraums der Konsumentinnen und Konsumenten (Einkommensverluste infolge der wirtschaftlichen Auswirkungen der Pandemie). In diesem Zusammenhang wird auf die 2020 stark gestiegene Sparquote hingewiesen. Die OeNB-Prognose vom Juni 2021 befasst sich mit den Motiven für diese Erhöhung („Zwangssparen“, „Vorsichtssparen“); als Download erhältlich unter https://www.oenb.at/dam/jcr:019c3c9b-2446-4481-8bd6-7dd97517c71f/prognose_juni_21.pdf; S. 15–17, Kasten 2. Für eine umfassende Aufarbeitung der Thematik siehe Schneider, M. und Sellner, R. 2021. Private consumption and savings during the COVID-19 pandemic in Austria. In: Monetary Policy & the Economy Q4/21. OeNB. 43–59.
24 Einige Refinanzierungsmöglichkeiten, nach denen standardmäßig gefragt wird (Verbriefung von Krediten, außerbilanzielle Übertragung von Kreditrisiken), haben zuletzt für die an der Umfrage teilnehmenden Banken nur eine untergeordnete Rolle gespielt und sind nicht in der Tabelle enthalten.
25 Aufgrund der hohen Liquidität im Bankensystem und des negativen Zinssatzes der EZB-Einlagefazilität sehen die Banken die gestiegenen Einlagen auch kritisch. Siehe dazu den Bericht zur Umfrage über das Kreditgeschäft vom April 2021 in der OeNB-Publikation „Statistiken – Daten & Analysen Q2/21“, Kapitel 6, S. 23–38.
26 Gefragt wurde nach den Auswirkungen neuer regulatorischer oder aufsichtlicher Anforderungen im Zusammenhang mit Eigenkapital, Verschuldungsobergrenzen, Liquidität oder Risikovorsorge.
27 Siehe die Presseaussendung zur 30. Sitzung (am 13. Dezember 2021) des Finanzmarktstabilitätsgremiums: https://fmsg.at/publikationen/presseaussendungen/2021/30te-sitzung.html.
28 Konkret wird gefragt, welche Auswirkungen die NPL-Quote auf die Kreditvergabepolitik der Banken hat. Die NPL-Quote ist definiert als der prozentuale Anteil des NPL-Bestands (brutto) in der Bankbilanz am Bruttobuchwert der Kredite. (NPL = non-performing loan/notleidender Kredit.)
29 https://www.bankingsupervision.europa.eu/banking/statistics/html/index.en.html.
30 https://www.eba.europa.eu/risk-analysis-and-data/risk-dashboard.
31 Für nähere Informationen zu notleidenden Krediten und anderen für die Finanzmarktstabilität relevanten Entwicklungen siehe die halbjährlichen Finanzmarktstabilitätsberichte der OeNB: https://www.oenb.at/Publikationen/Finanzmarkt/Finanzmarktstabilitaetsbericht.html .
Hohes Wachstum bei begebenen Investmentfondsanteilen im Euroraum ab dem vierten Quartal 2020
Jun Chao Zhan 32
Inländische Investmentfonds profitierten in den ersten drei Quartalen des Jahres 2021, mit der Ausnahme starker Kurseinbrüche im September 2021, von positiven Entwicklungen an den Aktienmärkten und verzeichneten zwischen Jänner und September 2021 historisch hohe Nettotransaktionen in Höhe von insgesamt +11,8 Mrd EUR, wovon +3,8 Mrd EUR (+32,2%) auf Nettotransaktionen inländischer Haushalte entfielen. Im vierten Quartal 2021 gab es wieder rückläufige Entwicklungen an den Aktienmärkten, deren Auswirkungen auf inländische Fonds noch nicht in die gegenständliche Analyse eingeflossen sind. Während historisch betrachtet die Jahreswachstumsraten inländischer Fonds immer deutlich unter jenen des Euroraumes lagen, konnte diese Differenz ab September 2020 durch die außerordentlich hohen Nettomittelzuflüsse inländischer Fonds deutlich reduziert werden. Das Jahreswachstum österreichischer Investmentfondsanteile lag im September 2021 mit +7% nahe dem Vergleichswert des Euroraum-Aggregates (+7,6%). Zwischen Oktober 2020 und September 2021 profitierten österreichische Investmentfonds von hohen positiven Nettomittelzuflüssen in Höhe von 13,9 Mrd EUR, welche vor allem in Anteilsrechte (5,2 Mrd EUR) und in Investmentzertifikate (5,5 Mrd EUR) investiert wurden. Inländische Fonds veranlagten in diesem Zeitraum vorwiegend in ausländische Anteilsrechte, wobei Nettoinvestitionen in US-Emissionen (+2,7 Mrd EUR) besonders bedeutend waren. Der Anteil der US-Emissionen unter den gehaltenen Anteilsrechten erhöhte sich zwischen September 2020 und September 2021 von 36,1% (11 Mrd EUR) auf 38,6% (17,3 Mrd EUR), während der Anteil inländischer Emissionen unter den gehaltenen Anteilsrechten im September 2021 bei 9,6% lag (4,3 Mrd EUR) und über den Betrachtungszeitraum hinweg relativ konstant blieb.
Private Haushalte stockten bereits nach der ersten Welle der COVID-19-Pandemie ab April 2020 ihr Portfolio mit Aktien- und Investmentzertifikaten auf, um von den steigenden Kursen am Aktienmarkt zu profitieren. 33 Die erhöhte Nachfrage ist sowohl bei inländischen Fonds als auch bei solchen aus dem gesamten Euroraum zu beobachten und setzte sich bis zum dritten Quartal 2021 fort. Der vorliegende Artikel untersucht die Entwicklung der transaktionsbedingten Jahreswachstumsrate in- und ausländischer Fonds im Euroraum im Betrachtungszeitraum zwischen dem vierten Quartal 2020 und dem dritten Quartal 2021. Als Datenbasis für ausländische Fonds wurden die veröffentlichten Euroraum-Daten der EZB herangezogen. 34
Die Nachfrage nach inländischen Investmentfonds nahm ab dem vierten Quartal 2020 aufgrund positiver Nachrichtenmeldungen über wirksame COVID-19-Impfstoffe und die damit verbundenen Anstiege an den internationalen Aktienmärkten rasant zu. Im vierten Quartal 2020 verzeichneten die inländischen Fonds einen historischen Kursgewinn in Höhe von +8,2 Mrd EUR sowie eine positive Nettomittelveränderung von +2,4 Mrd EUR. Dieser positive Trend setzte sich im Jahr 2021 – mit Ausnahme von leichten Kursverlusten im Februar – bis August 2021 durchgehend fort. Im September 2021 erlitten die inländischen Fonds aufgrund diverser Unsicherheitsfaktoren an den internationalen Börsen (z. B. hohe Inflationsraten in den USA und in Europa, steigende Renditen bei zehnjährigen US-Staatsanleihen und Engpässen bei internationalen Lieferketten etc.) die höchste negative Kurskorrektur (–2,94 Mrd EUR) innerhalb eines Monats seit Beginn der COVID-19-Pandemie im März 2020 (–16,5 Mrd EUR). Die Nettotransaktionen inländischer Fonds blieben dennoch auch im September 2021 positiv und beliefen sich zwischen Jänner und September 2021 auf insgesamt +11,8 Mrd EUR, wovon +3,8 Mrd EUR (32,2%) auf Nettotransaktionen inländischer Haushalte 35 entfielen. Der Marktbestand inländischer Investmentfonds stieg innerhalb eines Jahres zwischen September 2020 und September 2021 von 192,6 Mrd EUR auf 222,9 Mrd EUR an.
Am gesamten Investmentfondsmarkt im Euroraum gab es ähnliche Entwicklungen und hohe negative Nettotransaktionen des Fondsvolumens nach den deutlichen Rückgängen zu Beginn der COVID-19-Pandemie. Luxemburg und Irland, jene Länder mit dem größten Marktanteil an begebenen Investmentzertifikaten im Euroraum 36 , verzeichneten im März 2020 negative Nettotransaktionen in Höhe von –127,9 Mrd EUR bzw. –65,7 Mrd EUR. Dies entsprach – innerhalb eines Monats – einem Abfluss von etwa 3% des gesamten Marktvolumens in diesen beiden Ländern. Die rasche Kurserholung ab dem vierten Quartal 2020 befeuerte die private Nachfrage in den darauffolgenden Monaten im gesamten Euroraum. Seit Beginn des Jahres 2021 bis zum dritten Quartal 2021 wurden innerhalb des Euroraums +383,7 Mrd EUR an Nettotransaktionen über alle Gläubigersektoren verzeichnet, wovon +149,3 Mrd EUR (38,9%) auf private Haushalte im Euroraum entfielen. Während historisch betrachtet die Jahreswachstumsraten inländischer Fonds immer deutlich unter jenen des gesamten Euroraumes lagen (z. B. Dezember 2017: +3,3% in Österreich, +8,8% im Euroraum-Aggregat), konnte die Differenz ab September 2020 durch die hohen Nettomittelzuflüsse in inländische Fonds deutlich reduziert werden. Das Jahreswachstum österreichischer Investmentfondsanteile lag im September 2021 mit +7% nahe dem Vergleichswert des Euroraum-Aggregates (+7,6%), welches traditionell durch die hohen Wachstumsraten der Investmentzertifikate aus Luxemburg (+10,3%) und Irland (+11,9%) – aufgrund der dominanten Marktstellung dieser beiden Länder – getrieben wird.
1 Inländische Aktien- und Mischfonds mit überdurchschnittlichem Jahreswachstum gegenüber dem Euroraum
Eine genauere Betrachtung der transaktionsbedingten Jahreswachstumsraten nach Fondskategorien zeigt, dass fast alle inländischen Fondskategorien, mit Ausnahme von Rentenfonds, ab März 2021 einen positiven Trend aufweisen. Die negative Jahreswachstumsrate inländischer Aktienfonds zwischen März und August 2020 deutet darauf hin, dass diese im Euroraumvergleich zunächst überdurchschnittlich stark von der ersten COVID-19-Pandemiewelle betroffen waren. Inländische Aktienfonds profitierten jedoch nach den turbulenten ersten zwei Quartalen im Jahr 2020 von durchgehend hohen Nettozukäufen (August 2020 bis September 2021), welche sich in einem sprunghaften Anstieg der transaktionsbedingten Jahreswachstumsrate von +2,3% im Februar 2021 auf +9,5% im März 2021 niederschlugen. Inländische Mischfonds konnten bereits vor der COVID-19-Pandemie eine im Euroraumvergleich überdurchschnittliche Jahreswachstumsrate erzielen, wobei die jüngsten Nettozuflüsse nach der ersten Welle der COVID-19-Pandemie diesen positiven Trend noch weiter verstärken konnten. Im dritten Quartal 2021 konnten inländische Mischfonds eine transaktionsbedingte Jahreswachstumsrate in Höhe von +10% erzielen, während der Vergleichswert für Mischfonds im Euroraum lediglich +6,1% betrug. Der Vergleich für die Kategorie der Immobilienfonds zeigt eine gegenläufige Entwicklung zwischen Österreich und dem Euroraum-Aggregat. Während sich die Jahreswachstumsrate inländischer Immobilienfonds im September 2021 mit +7,7% wieder auf ein Vorkrisenniveau einpendelte, verloren Immobilienfonds im Euroraum insgesamt an Attraktivität, und die Jahreswachstumsrate fiel von +9,4% im Dezember 2019 auf +4,8% im September 2021. Exchange Traded Funds (ETFs) sind börsengehandelte Fonds, welche die Entwicklung eines bestimmten Referenzindex wie z. B. des DAX nachbilden. Die ETFs stellten bereits vor der COVID-19-Pandemie jene Fondskategorie mit der höchsten Jahreswachstumsrate im Euroraum dar (+16,2% im Dezember 2019). Die positive Marktentwicklung in jüngster Zeit trieb die Jahreswachstumsrate der ETFs mit 19,7% im September 2021 auf ein historisches Höchstniveau. Im September 2021 betrug das begebene ETF-Marktvolumen im Euroraum insgesamt 1.206 Mrd EUR. Die größten Emittenten sind Luxemburg und Irland, mit einem ETF-Marktanteil von 813 Mrd EUR (14% des Fondsvolumens in Luxemburg) bzw. 295,7 Mrd EUR (9% des Fondsvolumens in Irland) 37 zum September 2021.
2 Inländische Fonds investieren vorwiegend in ausländische Anteilsrechte
Zwischen Oktober 2020 und September 2021 profitierten österreichische Investmentfonds von hohen positiven Nettomittelzuflüssen in Höhe von 13,9 Mrd EUR, welche vor allem in Anteilsrechte (5,2 Mrd EUR) und in Investmentzertifikate (5,5 Mrd EUR) investiert wurden. Die transaktionsbedingte Jahreswachstumsrate der von inländischen Fonds gehaltenen Anteilsrechte lag im September 2021 mit 15,1 % deutlich über dem Vergleichswert des Euroraums von 9,2%. Die transaktionsbedingte Jahreswachstumsrate der von inländischen Fonds gehaltenen Investmentzertifikate in Höhe von 8,5% entsprach hingegen etwa dem Niveau des Euroraum-Durchschnitts von 7,4% im September 2021.
Sep. 20 | Q4 20–Q3 21 | Sep. 21 | ||||
---|---|---|---|---|---|---|
Bestand |
%-Anteil
Bestand |
Netto-
transaktionen |
Preiseffekte | Bestand |
%-Anteil
Bestand |
|
In Mio EUR | In % | In Mio EUR | In % | |||
Gesamt | 30.506 | 5.224 | 9.149 | 44.880 | ||
Hiervon: | ||||||
Österreich | 3.002 | 9,8 | –368 | 1.690 | 4.324 | 9,6 |
Deutschland | 2.747 | 9,0 | 291 | 458 | 3.496 | 7,8 |
Frankreich | 2.061 | 6,8 | 246 | 458 | 2.928 | 6,5 |
Niederlande | 1.102 | 3,6 | 22 | 448 | 1.572 | 3,5 |
Schweiz | 1.598 | 5,2 | 248 | 285 | 2.131 | 4,7 |
Großbritannien | 1.124 | 3,7 | 360 | 297 | 1.781 | 4,0 |
Japan | 1.452 | 4,8 | 392 | 369 | 2.212 | 4,9 |
USA | 11.007 | 36,1 | 2.747 | 3.576 | 17.331 | 38,6 |
Quelle: OeNB. | ||||||
Anmerkung: Anteilsrechte aus börsennotierten und nicht-börsennotierten Aktien, sowie nichtverbrieften Anteilsrechten. |
Die von inländischen Investmentfonds gehaltenen Anteilsrechte bestanden überwiegend aus ausländischen Emissionen, wobei US-Emissionen im September 2020 mit etwa 11 Mrd EUR bzw. 36,1% der gehaltenen Anteilsrechte die größte Bestandsposition darstellten. Im Vergleich dazu lag der Anteil österreichischer Emissionen am Bestand der von inländischen Fonds gehaltenen Anteilsrechte bei lediglich 3 Mrd EUR bzw. 9,8%. Zwischen Oktober 2020 und September 2021 investierten inländische Fonds überwiegend in US-Anteilsrechte mit Nettotransaktionen in Höhe von +2,7 Mrd EUR und erhöhten somit ihren Anteil von US-Anteilsrechten am gesamten Bestand auf 38,6%. Inländische Anteilsrechte wurden hingegen in diesem Zeitraum netto abgestoßen (–368 Mio EUR), sodass sich deren Anteil im September 2021, trotz außerordentlich günstiger Kursentwicklungen an den heimischen Börsen 38 , auf 9,6% reduzierte. Im vierten Quartal 2021 zeigten internationale Aktienindizes jedoch rückläufige Entwicklungen an, sodass Kurskorrekturen bei inländischen Investmentfonds erwartet werden.
32 Oesterreichische Nationalbank, Abteilung Statistik – Außenwirtschaft, Finanzierungsrechnung und Monetärstatistiken, junchao.zhan@oenb.at.
33 Wiesinger, S. 2021. Kursgewinne führten zu einem Rekordhoch des Geldvermögens im ersten Quartal 2021. In: Statistiken – Daten & Analysen Q3/21. OeNB. 9–11.
34 https://sdw.ecb.europa.eu/browse.do?node=9691120.
35 Private Haushalte und private Organisationen ohne Erwerbszweck gemäß ESVG 2010 (S.14 & S.15). (ESVG = Europäisches System Volkswirtschaftlicher Gesamtrechnungen.)
36 Marktanteil begebener Investmentzertifikate nach Land zum dritten Quartal 2021: Luxemburg: 36,3%, Irland: 20,5%, Deutschland: 18%, Österreich: 1,4%.
37 Zum Stichtag der Analyse im dritten Quartal 2020 existieren keine ETFs mit österreichischer Ansässigkeit.
38 Der ATX konnte zwischen September 2020 und September 2021 um 66% zulegen, während der Zuwachs beim Dow-Jones-Index in diesem Zeitraum bei 25% lag (https://www.oenb.at/isaweb/report.do?report=4.3).
Start-ups in Österreich und ihre außenwirtschaftliche Relevanz
Thomas Cernohous, David Plakolm 39
Österreichische Start-ups rückten in den letzten Jahren stärker in den Fokus der öffentlichen Wahrnehmung: einerseits aufgrund ihrer innovativen Geschäftsideen und der damit verbundenen (meist digitalen) Produkte, andererseits aufgrund großer internationaler Finanzierungsrunden und in einigen Fällen sogar vollständiger Übernahmen durch multinationale Konzerne. Doch sind diese Transaktionen auch in außenwirtschaftlichen Statistiken sichtbar?
Dazu skizziert die folgende Analyse zunächst die österreichische Start-up-Szene, beschreibt die Definition von Start-ups sowie die typischen Entwicklungsphasen und geht auf potenzielle außenwirtschaftsstatistische Meldeverpflichtungen ein. Im Ergebnisteil wird schließlich die Sichtbarkeit von Transaktionen, die mit Start-ups in Zusammenhang stehen, in außenwirtschaftsstatistischen Aggregaten untersucht.
1 Die österreichische Start-up-Szene
Im Jahr 2015 wurde die erst sechs Jahre zuvor gegründete Runtastic GmbH, Betreiber der gleichnamigen Sport-Tracking-App, für 220 Mio EUR an den deutschen Sportartikelhersteller adidas verkauft. 40 Einige Mitglieder des erfolgreichen Gründerteams sind seit dem Verkauf selbst als Investoren bzw. Business Angels bei anderen heimischen Start-ups engagiert. 41 Runtastic war nicht das erste österreichische Start-up, das einen erfolgreichen Exit 42 schaffte, galt aber – und gilt auch nach den Maßstäben im Jahr 2022 – als eines der größten der österreichischen Unternehmensgründungsgeschichte. Gegenüber 2015 hat sich laut Branchenmedium brutkasten seither die Anzahl der Finanzierungsrunden pro Jahr bei heimischen Start-ups mehr als verzehnfacht. Im Jahr 2021 erhöhte sich das Volumen sogar sprunghaft auf mehr als 1,2 Mrd EUR. 43 Dieser Rekordwert wurde vor allem durch große Finanzierungsrunden der beiden (bislang einzigen) österreichischen „Unicorns“ 44 Bitpanda und GoStudent erreicht. Bitpanda ist ein FinTech mit Fokus auf den Handel mit Kryptowährungen, und GoStudent ist ein Anbieter von Online-Nachhilfe. Ein Faktor für diesen Boom ist der Trend zur Digitalisierung in immer mehr Bereichen: Neben FinTechs gibt es beispielsweise auch EdTechs (Bildungsbereich, z. B. GoStudent), PropTechs (Immobiliensektor, z. B. Brickwise) und FarmTechs (Landwirtschaft, z. B. FarmDok). Zusätzlich wurden die Finanzierungsmodelle weiterentwickelt und die öffentliche Aufmerksamkeit wurde erhöht, wie etwa die Etablierung von Crowdfunding-Modellen und von TV-Gründershows belegt. Nicht zuletzt verleiht die COVID-19-Pandemie durch die Verlagerung vieler gesellschaftlicher Prozesse in den virtuellen Raum der Digitalisierung eine zusätzliche Dynamik.
Start-ups unterscheiden sich in einigen Punkten von anderen Neugründungen. Im Wesentlichen kann die Abgrenzung zwischen Start-ups und anderen Neugründungen auf Basis dreier Kriterien durchgeführt werden. Gemäß dem vorherrschenden Verständnis 45 muss ein Start-up:
- zehn Jahre oder jünger sein,
- innovative Technologie(n) oder Geschäftsmodelle aufweisen,
- und ein signifikantes Beschäftigten- oder Umsatzwachstum anstreben (leichte Skalierbarkeit).
Vor allem das angestrebte starke Wachstum qualifiziert sie als relevantes Analyseobjekt für Wirtschaftsstatistiken, so auch für Außenwirtschaftsstatistiken wie die Zahlungsbilanz oder die Direktinvestitionsstatistik.
2 Der Lebenszyklus von Start-ups
Die Entwicklung von Start-ups durchläuft im Regelfall unterschiedliche Phasen – von der (Vor-)Gründung bis zur Etablierung des Unternehmens am Markt. Aus finanzstatistischer Perspektive sind der Kapitalbedarf sowie die jeweiligen Eigentumsverhältnisse von besonderem Interesse. Die in Tabelle 1 beschriebenen Phasen sollen einen Überblick über den typischen Verlauf der Entwicklung von Start-ups geben. 46
Vorgründung (ca. 1 Jahr) |
Gründung und Umsetzung
(ca. 1–2 Jahre) |
Wachstum
(ca. 3–5 Jahre) |
Etablierung
(ab ca. 6–8 Jahre) |
|
---|---|---|---|---|
Herausforderungen |
Entwicklung
Geschäftsmodell |
Formale Firmengründung |
Marktreife und
-durchdringung |
Größenbedingte
organisatorische Restrukturierung |
Erstellung Businessplan |
Umsetzung
Geschäftsmodell |
Oft hohe
Werbeausgaben |
||
Kernmitarbeiterinnen
und -mitarbeiter agieren als Generalistinnen und Generalisten |
Professionalisierung
(stärkere Spezialisierung) |
Oft Rückzug/neue
Funktion vom Gründungsteam |
||
Keine/geringe Gehälter | ||||
Know-how aufbauen
(u. a. mithilfe von Business Angels) |
||||
Typische Finanzierungsquellen |
Eigenmittel sowie
Freunde und Familie als Finanzierungsquelle |
Business Angels beteiligen
sich oft selbst |
Venturecapital |
Exit (Verkauf von
Mehrheitsanteilen) |
Acceleratoren- und
Inkubatoren-Programme |
Überbrückungskredite | Börsengang | ||
Venturecapital | Management-Buyout | |||
Staatliche Förderungen | ||||
(Potenzielle) außenwirtschaftliche
Relevanz |
Keine | Gering | Mittel | Hoch |
Quelle: Bogott et al. (2017), Röthlisberger (2021) sowie eigene Ergänzungen. |
2.1 Phase 1: Vorgründung
Die Vorgründungsphase steht in der Regel im Zeichen der Konzeptentwicklung in einem kleinen Gründungsteam, das meist ohne externe Finanzierung arbeitet. Zwischen der ersten und zweiten Phase befindet sich der „Point of no return“, der mit der Eintragung des Unternehmens in das Firmenbuch und der Inanspruchnahme erster externer Finanzierungen (außerhalb des Gründungsteams und seines Umfelds) überschritten wird. 47
2.2 Phase 2: Gründung und Umsetzung
In der zweiten Phase liegt der Fokus auf der konkreten technischen Umsetzung der Geschäftsidee. Benötigtes Know-how für bestimmte Aufgaben wird durch die Anstellung erster externer Beschäftigter beschafft. Zusätzlich spielen in dieser Phase Business Angels sowie Acceleratoren- und Inkubatorenprogramme eine wichtige Rolle. Sie stellen neben Kapital und (Branchen-)Erfahrung oft typische Dienstleistungen für frühe Entwicklungsphasen (z. B. IT-Infrastruktur, Büro- und Geschäftsräumlichkeiten etc.), wichtige Kontakte sowie Beratung zur Verfügung. Die Bezahlung erfolgt häufig durch den Erwerb von Geschäftsanteilen, wobei die Erwartungen betreffend die Bewertung des Start-ups in dieser Phase oft weit auseinanderliegen. Erste Venturecapital-Unternehmen, oft aus dem Ausland, beteiligen sich möglicherweise bereits in dieser Phase, und zusätzlich helfen staatliche Förderungen dabei, die Neugründung erfolgreich umzusetzen. 48
2.3 Phase 3: Wachstum
Sobald das Produkt mithilfe eines beschränkten Benutzerkreises erfolgreich getestet wurde, beginnt die Wachstumsphase, die sich über einige Jahre erstrecken kann. Hier wird deutlich mehr Kapital benötigt, denn neben zusätzlichen Beschäftigten und steigendem Sachaufwand werden erhebliche Mittel für Werbung und Marketing benötigt. Die in dieser Phase stattfindenden Finanzierungsrunden sind nicht selten bereits im einstelligen Millionen-Euro-Bereich. Fremdkapital von Banken wird bei Start-ups vor allem in Form von Überziehungskrediten in der Frühphase bzw. in der Wachstumsphase als Überbrückungskredite in Anspruch genommen. Dezidierte längerfristige Finanzierungen sind aufgrund des Risiko-Ertragsprofils für Kreditinstitute oftmals wenig attraktiv. Bis letztendlich Gewinne erwirtschaftet werden, können viele Jahre vergehen, und nur wenige Start-ups schaffen die Etablierung am Markt. 49
2.4 Phase 4: Etablierung
Investoren, die sich in frühen Phasen Anteile sichern konnten, vervielfachen im Falle einer erfolgreichen Etablierung eines Start-ups am Markt in der Regel ihre Investition. Das hohe Komplettausfallsrisiko wird auf diese Weise honoriert. Start-ups, die diese Phase erreichen, können zum Ziel großer Konzerne für Übernahmen werden (wie z. B. die Übernahme von runtastic durch adidas). Das Gründungsteam verlässt in diesem Fall häufig das Unternehmen oder nimmt eine andere Rolle als die Geschäftsführung ein. 50
3 Statistische Erfassung
Für die Erfassung der Eigentümerstrukturen – und in weiterer Folge der Kapitalflüsse, die an die Oesterreichische Nationalbank (OeNB) im Außenwirtschaftsstatistikbereich zu melden sind 51 – spielt die Rechtsform eine wichtige Rolle. Nahezu alle relevanten Start-ups in Österreich werden als Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH) gegründet und sind somit samt ihren Gesellschaftern öffentlich im Firmenbuch einsehbar. 52 Das erleichtert (etwa im Gegensatz zu Aktiengesellschaften) sowohl die Analyse der als auch die Kontaktaufnahme mit den Start-ups im Rahmen des statistischen Meldewesens.
Schwieriger gestaltet sich die Erfassung von Kapitaltransaktionen neu gegründeter Unternehmen. Das außenwirtschaftsstatistische Meldewesen der OeNB basiert auf Direktmeldungen der meldepflichtigen Einheiten. Außenwirtschaftsstatistische Meldepflichten entstehen ausschließlich für Deviseninländer bzw. inländische Einheiten 53 . Meldepflichtig können sowohl inländische natürliche 54 und juristische Personen als auch sonstige Einrichtungen mit oder ohne Rechtspersönlichkeit 55 sein.
Von den aktuell im Außenwirtschaftsstatistikbereich der OeNB meldenden Unternehmen (Grafik 1) wurden rund 15 % zwischen 2012 und 2021 gegründet; rund 24 % in den Jahren zwischen 2002 und 2011, rund 60 % vor 2001. 56
Bei den vorliegenden Auswertungen und Analysen der im Außenwirtschaftsstatistikbereich der OeNB meldenden Unternehmen muss beachtet werden, dass es sich bei den genannten Erhebungen um keine Vollerhebungen handelt, da die zu meldenden Transaktionen und Bestände gewissen Meldegrenzen unterliegen (siehe auch nachfolgende Erläuterungen zu den einzelnen Erhebungen). Der gesetzlichen Meldeverpflichtung muss grundsätzlich unaufgefordert nachgekommen werden. Insbesondere neu gegründeten Unternehmen sind die Meldeverpflichtungen im Bereich der Außenwirtschaftsstatistik oft nicht bekannt. 57 Die OeNB ist bemüht, durch diverse Informationsmaßnahmen auf diese Meldepflichten hinzuweisen. In der außenwirtschaftsstatistischen Praxis sind neu gegründete Unternehmen vor allem mit Meldepflichten im Rahmen der Erhebungen „Grenzüberschreitende Gesellschafter und Beteiligungen – Transaktionen“ (AWBET), „Grenzüberschreitende Forderungen und Verbindlichkeiten“ (AWFUV) sowie „Grenzüberschreitende Gesellschafter und Beteiligungen – Bestände“ (AWBES) konfrontiert. 58 Grafik 2 zeigt, dass von allen im Außenwirtschaftsstatistikbereich der OeNB meldenden Unternehmen, die zwischen 2012 und 2021 gegründet worden sind, rund 95 % der Meldepflichten auf diese Erhebungen entfallen. 59
Unterschiedliche Datenqualitätssicherungsverfahren zielen auf eine entsprechende Datenbasis mit hoher Datenqualität ab. 60 Zur angeführten Datenqualitätssicherung werden sowohl erhebungsseitig 61 als auch auf aggregierter Ebene seitens der OeNB Maßnahmen gesetzt.
Da sich dieser Artikel mit Start-ups und Unternehmensgründungen befasst, werden nachfolgend ausschließlich jene außenwirtschaftsstatistischen Erhebungen detaillierter beschrieben, in denen junge Unternehmen am häufigsten meldepflichtig sind.
3.1 Erhebung AWBET 62
Im Rahmen der Erhebung AWBET sind grenzüberschreitende Eigenkapitaltransaktionen sowie grenzüberschreitende Gewinnausschüttungen zu melden. Zu grenzüberschreitenden Eigenkapitaltransaktionen zählen beispielsweise der Kauf und Verkauf von Unternehmensanteilen, die Ausstattung mit Eigenkapital im Zuge von Neugründungen, Kapitalerhöhungen und -herabsetzungen, Gesellschafterzuschüsse, Rücklagendotationen, die Umwandlung von Fremd- in Eigenkapital sowie die Einbringung in Form von Sacheinlagen.
Zu melden sind die genannten Transaktionen, sofern sie die Meldegrenze von 500.000 EUR erreichen oder überschreiten. Bei der Auflösung von bereits gemeldeten Direktinvestitionen (DI) 63 oder kompletten Desinvestitionen gibt es keine Meldegrenze. Entsprechende Meldungen müssen im Anlassfall selbstständig und unaufgefordert durch die meldepflichtigen Unternehmen auf monatlicher Basis gemeldet werden.
3.2 Erhebung AWBES 64
Inhalt der Erhebung AWBES sind Beteiligungen von ausländischen Gesellschaftern an inländischen Unternehmen, Banken oder sonstigen juristischen Personen sowie Zweigniederlassungen und Betriebsstätten ausländischer Einheiten in Österreich. Weiters sind von inländischen Einheiten im Ausland gehaltene direkte und indirekte Beteiligungen sowie Zweigniederlassungen und Betriebsstätten von inländischen Unternehmen im Ausland zu melden. Inländisch beherrschte Aktiengesellschaften sowie Societas Europaea (SE – Europäische Aktiengesellschaften) sind ebenfalls Teil dieser Direkterhebung.
Inländische Unternehmen sind meldepflichtig, sofern ein ausländischer Gesellschafter mit einem Anteil am Nominalkapital von mindestens 10 % beteiligt ist und/oder eine inländische Einheit eine oder mehrere direkte ausländische Beteiligung(en) mit einem Anteil von mindestens 10 % und einem anteiligen Nominalkapital von mindestens 100.000 EUR oder einer Bilanzsumme von mindestens 10 Mio EUR hält.
Ausschließlich für diese Erhebung erfolgt die Meldeaufforderung per Bescheid, wobei einmal jährlich an die OeNB zu melden ist. Die Meldepflichtigen werden seitens der OeNB auf Basis bestimmter Kriterien ausgewählt.
3.3 Erhebung AWFUV 65
Im Rahmen der Erhebung AWFUV sind grenzüberschreitende Finanztransaktionen (Forderungen und Verpflichtungen) von Inländern mit Ausländern zu melden. Darunter fallen beispielsweise Kredite und Darlehen bei Banken und Nicht-Banken, Girokonten, Einlagen, Verrechnungs-, Clearing- und Cash-Pooling-Konten, Finanzleasing, Schuldscheindarlehen, Konsortialkredite, Exportförderungskredite, Handelskredite sowie sonstige grenzüberschreitende Forderungen und Verpflichtungen.
Eine Meldepflicht besteht seitens einer inländischen Einheit, wenn entweder die Summe der Forderungs- oder die Summe der Verpflichtungsbestände am Monatsultimo die Meldegrenze von 10 Mio EUR erreicht oder überschreitet. Sofern eine Meldepflicht im Rahmen der Erhebung AWFUV gegeben ist, müssen sämtliche grenzüberschreitende Forderungs- und Verpflichtungsbestände zum Monatsultimo selbstständig und unaufgefordert durch die meldepflichtigen Unternehmen auf monatlicher Basis gemeldet werden.
4 Datenbasis
Die Kennzeichnung der Start-up-Unternehmen im Sinne der zu Beginn dieses Beitrags angeführten Kriterien erfolgte durch
- die Identifikation von Unternehmen mittels Auswertung von „Start-up-Datenbanken“ 66 und Recherche in traditionellen Medien 67 und Branchenmedien 68 sowie
- die manuelle Überprüfung gemeldeter Transaktionen (AWBET) mit einem Transaktionswert von mindestens 100 Mio EUR und
- die Beurteilung, ob die meldenden Unternehmen den angeführten Start-up-Kriterien zuzuordnen sind.
Die auf diese Weise erstellte Datenbank umfasst 274 Start-ups. Trotzdem kann nicht vollständig ausgeschlossen werden, dass
- grundsätzlich meldepflichtige Transaktionen von Start-up-Unternehmen nicht gemeldet oder
- in Einzelfällen (unter dem Schwellenwert befindliche) gemeldete Transaktionen von Start-up-Unternehmen als irrelevant gekennzeichnet worden sind.
Für die vorliegende Analyse wurden Unternehmen, welche Eigenkapitaltransaktionsdaten im Rahmen der AWBET-Erhebung (vormals D1-Erhebung) an die OeNB gemeldet hatten, sowie Firmenbuchdaten der Jahre 2006 bis 2021 herangezogen. Die Transaktionsdaten beziehen sich ausschließlich auf Eigenkapitalzuflüsse passiver Direktinvestitionen. 69 Zu Start-up-Investitionen im Sinne von aktiven Direktinvestitionen (i. e. inländischer Investor investiert in ausländisches Start-up) liegen keine ausreichenden Informationen zur Abgrenzung vor. Einflüsse von Start-ups in andere funktionale Kategorien der Zahlungsbilanz (Portfolioinvestitionen, Sonstige Investitionen) sind ebenfalls nicht Bestandteil dieser Analyse (aufgrund der Annahme einer verhältnismäßig kleineren Rolle unter Berücksichtigung der in Grafik 2 angeführten Meldepflichten junger Unternehmen).
5 Ergebnisse
Die Eigenkapitalzuflüsse bei passiven Direktinvestitionen weisen hinsichtlich des Unternehmensalters zum Transaktionszeitpunkt eine starke Dynamik auf. In den ersten Jahren nach Einführung der Erhebung betrug der Median des Unternehmensalters zum Zeitpunkt der Transaktion ca. 7 bis 8 Jahre (Grafik 3). Auf den ersten Blick erscheint dieser Wert sehr niedrig, jedoch muss beachtet werden, dass nur gemeldete passive Eigenkapitalzufuhren ausgewertet worden sind. Bei Kapitalabbau-Transaktionen ist ein deutlich höheres Medianalter zu erwarten, da Desinvestitionen, etwa durch Kapitalherabsetzungen, selten unmittelbar nach Neugründung eines Unternehmens stattfinden. Gleiches gilt für ausgeschüttete Gewinne, die auch als Desinvestition in der Statistik dargestellt werden. Bei jungen Unternehmen werden in den ersten Jahren oft nur sehr geringe oder gar keine Dividenden ausbezahlt.
Typische Geschäftsfälle in den Nachgründungsjahren oder nach Restrukturierungen (mit neuen juristischen Einheiten) sind aufgrund des erhöhten Finanzierungsbedarfs Kapitalzuflüsse. Ein niedriges Medianalter kann daher als Indikator für eine hohe Neugründungs- bzw. Investitionsdynamik interpretiert werden. Bis zur Finanzkrise in den Jahren 2007 und 2008 fand ein regelrechter Boom bei Direktinvestitionen statt 70 , was ein relativ niedriges Medianalter zur Folge gehabt haben könnte.
Bemerkenswert ist der weitere Verlauf nach der Finanzkrise. Ab dem Jahr 2011 stieg das Medianalter der Unternehmen zum Transaktionszeitpunkt bis 2016 kontinuierlich auf 13 Jahre an und pendelte sich bis 2019 in einem Bereich über zehn Jahre ein. Eine Erklärung für diesen Anstieg könnten vermehrt auftretende Investitionsentscheidungen sein, um z. B. ältere, im Zuge der Finanzkrise geschwächte Beteiligungen zu stärken oder in Schieflage gekommene zu retten.
In den beiden letzten Jahren, 2020 und 2021, zeigte sich eine abrupte Verjüngung des Unternehmensalters bei Kapitalzuflüssen. Zwar handelt es sich dabei noch um vorläufige Daten, die durch die Plausibilisierung vor allem der Bilanzdaten bereits länger bestehender Beteiligungen noch nach oben revidiert werden könnten, aber der Trend scheint klar: Die Investitionen werden wieder „jünger“.
Ein wesentliches Gliederungsmerkmal passiver Direktinvestitionsstatistiken ist die Unterscheidung nach Branchen gemäß ÖNACE 71 2008 (Wirtschaftstätigkeitenklassifikation). Grafik 4 stellt die Eigenkapitalzufuhren an österreichische DI-Unternehmen seit 2006 nach Branche und Alter der Unternehmen zum Transaktionszeitpunkt dar. In der Branche „Information und Kommunikation“ erhielten Unternehmen, die 15 Jahre oder jünger waren, 86 % aller Zuflüsse. 42 % waren sogar jünger als fünf Jahre. Ähnliche Werte zeigen Investitionen in andere Unternehmen des Dienstleistungssektors, etwa „Erbringung von sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen“ oder „Erbringung von freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen“ 72 .
Am anderen Ende des Spektrums – mit einer deutlichen Mehrheit von Transaktionen mit Unternehmen, die älter als 15 Jahre gewesen sind – rangieren Branchen der Warenherstellung wie „Textilien, Bekleidung, Leder“ oder „Holz, Papier, Druckerei“. Auch Unternehmen des Gastgewerbes („Hotels, Restaurants“), die Eigenkapitalzuschüsse erhielten, waren in etwa zwei Drittel aller Fälle 15 Jahre oder älter.
Das Unternehmensalter zum Transaktionszeitpunkt ist jedoch nur ein Faktor bei der Klassifizierung von Start-ups. Die beiden anderen Kriterien (hohe Innovationskraft und angestrebtes schnelles Wachstum) sind nicht wie das Gründungsdatum im Firmenbuch abrufbar und daher nicht einfach auswertbar. Mit der manuellen Identifikation von 274 österreichischen Start-ups sollte jedoch ein für diese Analyse ausreichend großer Teil der Direktinvestitionsunternehmen klassifiziert worden sein. 73 Aufgrund des meist digitalen Geschäftsmodells und des angestrebten schnellen Wachstums ist eine starke Konzentration in Dienstleistungsbranchen zu erwarten. Tabelle 2 zeigt den Anteil der Start-ups (die für diese Analyse klassifiziert worden sind) an allen Unternehmen der jeweiligen Branche. 74
Branche |
Anteil
Start-ups |
---|---|
In % | |
Information und Kommunikation | 47 |
Erbringung von sonstigen
wirtschaftlichen Dienstleistungen |
7 |
Öffentliche und persönliche
Dienste |
5 |
Elektrotechnik, Elektronik, Optik | 4 |
Fahrzeugbau | 3 |
Erbringung von freiberuflichen,
wissenschaftlichen u. technischen DL |
1 |
Handel | 1 |
Finanz- und Versicherungswesen | 0 |
Bauwesen | 0 |
Chemie, Kunststoff, Pharmaka | 0 |
Energie, Wasser, Abfall | 0 |
Glas, Steinwaren | 0 |
Grundstücks- und
Wohnungswesen |
0 |
Holz, Papier, Druckerei | 0 |
Hotels, Restaurants | 0 |
Landwirtschaft, Bergbau | 0 |
Maschinenbau | 0 |
Metall und Metallwaren | 0 |
Nahrungsmittel, Getränke, Tabak | 0 |
Sonstige Waren, Reparatur | 0 |
Textilien, Bekleidung, Leder | 0 |
Unzuordenbar | 0 |
Verkehr, Lagerei | 0 |
Quelle: OeNB. | |
Anmerkung: DL = Dienstleistungen. |
In der Branche „Information und Kommunikation“ ist beinahe jedes zweite Unternehmen Teil der recherchierten Start-up-Liste. Innerhalb dieser Branche gibt es eine besonders starke Konzentration bei der Unterkategorie „Programmierungstätigkeiten“ 75 (in diesem Beitrag nicht separat ausgewiesen). Konkrete Beispiele für Start-ups der Branche „Information und Kommunikation“ sind etwa GoStudent (Online-Nachhilfe-Plattform), Kaleido AI (Automatisierung von Foto- und Videobearbeitung) oder MySugr (App für Diabetes-Management). Beispiele erfolgreicher Start-ups in anderen Branchen sind tractive (GPS-Tracker für Tiere), ViraTherapeutics (Biotech, Krebsforschung) oder TourRadar (digitales Reisebüro).
Im gesamten Betrachtungszeitraum 2006 bis 2021 können 138 Eigenkapitalzufuhren passiver DI Start-ups dieser Gruppe zugerechnet werden, die meisten davon nach 2013. Deswegen kann in den folgenden Zeitreihendarstellungen aus Vertraulichkeitsgründen nur der Zeitraum 2013 bis 2021 dargestellt werden. Grafik 5 zeigt die Anzahl sowie das Volumen von Start-up-Transaktionen der Branche „Information und Kommunikation“ im Vergleich zu jenen anderer Unternehmen.
Seit 2015 steht mehr als die Hälfte der Eigenkapitalzufuhren passiver DI in dieser Branche im Zusammenhang mit Start-ups. Die Entwicklung beim Volumen ist naturgemäß etwas volatiler, da einzelne große Transaktionen das Gesamtbild maßgeblich beeinflussen. In den Jahren 2015 und 2021 ging sogar der überwiegende Teil der Kapitalzuflüsse in österreichische Start-ups ein.
Trotz der hohen Konzentration von Start-up-Transaktionen in der Branche „Information und Kommunikation“ ist ihr Einfluss im Gesamtbild über alle Wirtschaftssektoren hinweg gering. Wie Tabelle 2 bereits erahnen lässt, finden in anderen Branchen wenige Eigenkapitalzufuhren statt, welche Start-ups zugerechnet werden können. Grafik 6 bestätigt diese Vermutung vor allem hinsichtlich des Volumens der Start-up-Transaktionen.
Der Anteil von Start-up-Transaktionen beträgt in keinem Jahr mehr als 3 % des Gesamtvolumens, mit Ausnahme des Jahres 2021 (5,4 %). Gemessen an der Anzahl ist deren zunehmende Bedeutung allerdings deutlicher sichtbar. Von einem sehr geringen Niveau aus startend waren in den Jahren 2020 und 2021 bereits 12 % bzw. 19 % der passiven Eigenkapitaltransaktionen Start-ups zuzurechnen.
Insgesamt nimmt die Bedeutung der heimischen Gründerszene für Außenwirtschaftsstatistiken rasch an Bedeutung zu. Die fortschreitende Digitalisierung sowie geänderte Lebensumstände seit Beginn der COVID-19-Pandemie haben diese Entwicklung mit hoher Wahrscheinlichkeit weiter beschleunigt. Viele, für eine Gesamtbetrachtung irrelevante, kleinere Transaktionen gehen aufgrund der genannten Meldegrenzen nicht in Außenwirtschaftsstatistiken ein. Andererseits haben einige heimische Start-ups mittlerweile sehr hohe Unternehmensbewertungen erreicht, zwei davon sogar den Unicorn-Status. Größere Finanzierungsrunden in der Wachstumsphase, vor allem der gesamte oder teilweise Verkauf an ausländische Investoren, und die entsprechende Meldung dieser Transaktionen an die OeNB tragen einen wichtigen Teil zur Qualität der Außenwirtschaftsstatistiken, wie der Direktinvestitionsstatistik, bei.
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trendingtopics.eu. https://www.trendingtopics.eu/.
Winkler, T. 2020. „Hohes sechsstelliges Investment“ für hello again. https://www.meinbezirk.at/oberoesterreich/c-wirtschaft/hohes-sechsstelliges-investment-fuer-hello-again_a4065930 .
39 Oesterreichische Nationalbank, Abteilung SAFIM (Statistik – Außenwirtschaft, Finanzierungsrechnung und Monetärstatistiken), thomas.cernohous@oenb.at, david.plakolm@oenb.at.
41 Z. B. Florian Gschwandtner bei „hello again“ (Winkler, 2020) oder ebendieser und Alfred Luger bei „tractive“ ( tractive.com, 2020 ).
42 Bei einem Exit verkaufen die Unternehmensgründer Mehrheitsanteile an Konzerne oder Großinvestoren und ziehen sich oft aus ihrem Unternehmen zurück.
43 Grasel (2021).
44 „Unicorns“ sind Start-ups mit einer Bewertung von mindestens 1 Mrd USD.
45 Bogott et al. (2017: 11) bzw. a ustrianstartupmonitor.at .
46 Zwei Einschränkungen zu den dargestellten Phasen: Die Beschreibung der Start-up-Phasen ist in der Literatur im Detail heterogen. Weiters müssen Start-ups nicht alle Phasen zwangsläufig durchlaufen. Es gibt Ausnahmefälle mit Exits nach wenigen Monaten.
47 Bogott et al. (2017: 112).
48 Bogott et al. (2017: 115).
49 Bogott et al. (2017: 117).
50 Bogott et al. (2017: 118).
51 Die Direktinvestitionsstatistik ist einerseits eine wichtige Informationsgrundlage zur Einschätzung der Wettbewerbsfähigkeit von Wirtschaftsstandorten, andererseits fließen die Daten in eine Reihe weiterer Statistiken ein (z. B. in die Zahlungsbilanz). Direktinvestitionsstatistiken auf Basis dieser Meldungen werden neben der OeNB auch von internationalen Organisationen wie der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD), vom Internationalen Währungsfonds (IWF) oder vom Statistikamt der Europäischen Union (Eurostat) veröffentlicht.
52 Hahn (2021: 93).
53 Siehe auch die Definition des Terminus „Inländer“ laut Devisengesetz 2004 (BGBl. I Nr. 123/2003) bzw. Meldeverordnung der OeNB betreffend die statistische Erfassung des grenzüberschreitenden Kapitalverkehrs in der aktuell gültigen Fassung.
54 Meldepflichten für natürliche Personen können beispielsweise entstehen, wenn diese an ausländischen Unternehmen beteiligt sind; siehe z. B. die Erhebungen AWBET (Kapitel 3.1) bzw. AWBES (Kapitel 3.2).
55 Ein Beispiel für eine meldepflichtige Einheit ohne Rechtspersönlichkeit ist eine Niederlassung eines ausländischen Unternehmens im Inland (Zweigniederlassung).
56 Es gilt zu beachten, dass die vorliegende Analyse ausschließlich Einheiten enthält, die zum Auswertungszeitpunkt im Jänner 2022 eine aufrechte Meldepflicht im Erhebungssystem der OeNB aufgewiesen haben. Einheiten, deren Meldepflicht zu einem früheren Zeitpunkt, i. e. vor Jänner 2022, beendet worden sind (z. B. aufgrund der Unterschreitung der Meldegrenze), sind in dieser Auswertung nicht enthalten.
57 Wer seinen Verpflichtungen zur Erteilung von Auskünften oder der Meldung außenwirtschaftsstatistischer Daten nicht vollständig oder fristgerecht nachkommt, kann entsprechend dem Devisengesetz sanktioniert werden (vgl. Devisengesetz 2004, § 10).
58 AWBET: vormals D1; AWFUV: vormals S1–S6 und SA–SD; AWBES: vormals D6 und D7.
59 In dieser Auswertung kann es zur Mehrfachzählung eines Unternehmens kommen, wenn dieses in unterschiedlichen Erhebungen meldepflichtig ist.
60 Die hohe Datenqualität kann durch bilaterale Vergleichsstatistiken festgestellt werden. So ergibt sich beispielsweise auf Basis der Coordinated-Direct-Investment-Survey-Daten (CDIS) des IWF auf Aggregatsebene eine vergleichsweise gute Übereinstimmung der österreichischen Außenwirtschaftsstatistikdaten mit Spiegeldaten anderer Länder.
61 Um bereits erhebungsseitig eine gute Datenqualität zu gewährleisten, erfolgen unter anderem Auswertungen OeNB-interner Datenbanken und von Daten aus dem österreichischen Firmenbuch, eine teilautomatisierte Verarbeitung und Überprüfung von Medienberichten sowie Qualitätschecks weiterer behördlicher bzw. öffentlich zugänglicher Informationen und Register.
62 www.oenb.at/aussenwirtschaft-wiki-awbet.
63 Zu gemeldeten Direktinvestitionen zählen ausländische Beteiligungen, an denen ein Anteil von mindestens 10 % gehalten wird, sowie ausländische Gesellschafter, die zu mindestens 10 % an einem inländischen Unternehmen beteiligt sind.
64 www.oenb.at/aussenwirtschaft-wiki-awbes.
65 www.oenb.at/aussenwirtschaft-wiki-awfuv.
66 Unter anderem EU-Startups.com , Kandler (2020), Kandler (2021), startups.co.at sowie OeNB-interne Quellen.
67 APA-Presseaussendungen sowie unterschiedliche österreichische Print- und Online-Medien.
69 Hierzu zählt beispielsweise der Erwerb von Anteilen an einem österreichischen Unternehmen durch einen ausländischen Investor oder die Zufuhr von Eigenkapital von einem ausländischen Investor an ein österreichisches Unternehmen.
70 Dell’mour (2010: 5).
71 Ö = Österreich, NACE = Nomenclature générale des activités économiques dans les communautés européennes.
72 Darunter fallen auch Headquarters, die durch Restrukturierungen entstehen können. Sie sind oft wesentlich jünger als die operativen Teile des Konzerns.
73 Beim Großteil der untersuchten Unternehmen handelt es sich um „kleinere“ Start-ups (typischerweise mit Finanzierungsrunden von ca. 1 Mio EUR oder weniger) ohne (oder mit nur einem sehr geringen Anteil an) beteiligten Auslandsinvestoren.
74 Berücksichtigt sind ausschließlich Unternehmen, die im Betrachtungszeitraum Eigenkapitalzufuhren passiver DI gemeldet haben.
75 ÖNACE-2008-Code J 62.01-0.
Historische Entwicklung der Kernkapital- und Eigenmittelquoten österreichischer Kreditinstitutsgruppen und Einzelkreditinstitute
Paul Ehrlich 76
Die Eigenmittel einer Bank bestehen aus der Investition der Eigentümer sowie anderer Risikokapitalgeber in die betreffende Bank und sind eine der wichtigsten Kennzahlen für die Beurteilung einer Bank durch die zuständigen Aufsichtsbehörden. Die Kernkapital- und Eigenmittelquoten einer Bank ergeben sich durch die Division von Kernkapital und Eigenmittel durch das Gesamtrisiko, das auf Basis regulatorisch vorgegebener Vorschriften berechnet wird. Der rechtliche Rahmen sowohl für die Zusammensetzung und Höhe von Kernkapital und Eigenmittel als auch für die Berechnung des Gesamtrisikos wurde in den letzten Jahrzehnten, vor allem seit der Finanzkrise im Jahr 2008, laufend angepasst. Die resultierenden Kernkapital- und Eigenmittelquoten entwickelten sich dabei analog zu den steigenden regulatorischen Mindestquoten, was im vorliegenden Beitrag anhand der Daten aus dem aufsichtsstatistischen Meldewesen dargestellt wird.
1 Einleitung und regulatorischer Überblick
Eigenmittel und Kernkapital sind zwei der wesentlichsten Mess- und Steuerungsgrößen in der Bankenaufsicht. Es handelt sich dabei um die Investition der Eigentümer (und nachrangiger Fremdkapitalgeber) einer Bank in ihre Geschäftstätigkeit. Die Anforderungen an die Höhe des Kernkapitals und der Eigenmittel sowie deren Berechnung sind in der derzeit gültigen Fassung der EU-Verordnung 2013/575 (CRR III) 77 und in der EU-Richtlinie 2013/36/EU (CRD IV) 78 geregelt. Diese europäischen Rechtstexte sind das Ergebnis eines längeren internationalen regulatorischen Prozesses, der mit dem Zusammenbruch der Herrstattbank im Jahr 1976 und den daraufhin stattfindenden internationalen Konsultationen zur Bewältigung solcher Krisensituationen begonnen hat. Ein wesentlicher Faktor für die Entwicklung der Anforderungen war die Beobachtung, dass Banken im Vergleich mit durchschnittlichen nichtfinanziellen Unternehmen eine sehr geringe Eigenkapitaldecke im Verhältnis zu ihrem Fremdkapital aufwiesen – bei Banken waren und sind dies nach wie vor weitgehend Spareinlagen.
Ausgangspunkt für das Aufstellen der Kernkapital- und Eigenmittelanforderungen ist der Basler Ausschuss für Bankenaufsicht. Er erarbeitet Standards, die in weiterer Folge als internationales bzw. nationales Recht umgesetzt werden (Basel III wurde bspw. mit der CRR III und der CRD IV eingeführt, und die EU-Kommission hat einen Vorschlag zur neuerlichen Änderung dieser Bestimmungen vorgelegt 79 ). Bisher in Kraft getretene Sammlungen dieser Standards sind als Basel I 80 ,II 81 und III 82 zusammengefasst. Eine ausführliche Darstellung der Entwicklung des Regulierungsrahmens findet sich im Artikel von Boss et al. (2020) 83 .
Ein Kernpunkt aller oben genannten Standards ist die mit Basel I eingeführte Mindesteigenmittelquote von 8 %, die auch heute noch eine gültige Kennzahl ist und als Quotient der anrechenbaren Eigenmittel und der risikogewichteten Aktiva plus außerbilanzieller Geschäfte (heute Gesamtrisikobetrag) berechnet wird. Hier wurde auch definiert, welche Bestandteile der Finanzierungsseite einer Bank zu den Eigenmitteln zählen und welche prozentuelle Gewichtung der Aktiva zu erfolgen hat, um die risikogewichteten Aktiva zu berechnen. Die Mindesteigenmittelquote trat durch den § 22 im neu geschaffenen Bankwesengesetz (BWG) 1994 verbindlich in Kraft. Die erwähnten 8 % beziehen sich auf die gesamten Eigenmittel, die damals in das Kernkapital und die ergänzenden Eigenmittel (heute Ergänzungskapital) unterteilt worden sind. 84 In Basel II wurde zusätzlich das Tier-III-Kapital definiert, welches bei österreichischen Banken allerdings betragsmäßig gering ausfiel. Seit Basel III gibt es die zwei Kapitalklassen Kernkapital und Ergänzungskapital, die zusammen die Eigenmittel bilden. Ersteres lässt sich wiederum in das harte Kernkapital (Common Equity Tier 1 Capital – CET1) und das zusätzliche Kernkapital (Additional Tier 1 Capital – AT1) untergliedern. Der überwiegende Anteil österreichischen Kernkapitals besteht aus CET1, für welches die Mindestquote von 4,5% gilt. Die Bestandteile des CET1 sind ab Artikel 26 der CRR III definiert, und es muss den Instituten uneingeschränkt sowie unmittelbar für die Deckung von Verlusten und Risiken zur Verfügung stehen 85 . Beim Kernkapital (i. e. CET1 + AT1) handelt es sich also um die höchste Qualitätsstufe der Eigenmittel. Das Ergänzungskapital bildet die nächste Stufe nach dem Kernkapital, dessen Bestandteile ab Artikel 62 der CRR III definiert werden. Die Entwicklung der Baseler Standards und damit einhergehender Rechtsnormen führte zu einer differenzierteren Definition sowie zu einer stärkeren internationalen Harmonisierung der Eigenmittelbestandteile.
Eine stetige Entwicklung gab es auch beim Divisor (dem Gesamtrisiko) der Kernkapital- und Eigenmittelquoten. Ein zentraler Punkt von Basel I war die Risikogewichtung von Aktiva, die in verschiedene Klassen (nach prozentuellen Gewichten) eingeteilt wurden. Das Kreditrisiko war und ist durch seinen hohen Anteil am Gesamtrisiko die wichtigste Risikoart für österreichische Banken. Noch vor der Einführung von Basel II wurde Basel I um das Marktpreisrisiko ergänzt (und später in den Basel-II-Prozess integriert) 86 . Mit Basel II wurden dann wesentliche Neuerungen eingeführt: das operationelle Risiko, der Standardansatz und der auf internen Ratings basierende Ansatz (IRB-Ansatz) für die Berechnung des Kreditrisikos. 87 Die heute gültigen Definitionen des Kreditrisikos 88 und in weiterer Folge des Standard- 89 bzw. IRB-Ansatzes 90 sind ebenfalls Teil der CRR III. Der mit Basel III eingeführte Gesamtrisikobetrag liefert eine detailliertere Abbildung der Bankrisiken, indem beispielsweise die Risikogewichte granularer zu erfassen sind und das Risiko einer Anpassung der Kreditbewertung (CVA-Risiko) zu ermitteln ist. Insgesamt wurden die regulatorischen Anforderungen an den Gesamtrisikobetrag ähnlich wie bei den Eigenmitteln stärker ausdifferenziert.
Der (europäische) Gesetzgeber verfolgte zunehmend das Ziel, die Kernkapital- und Eigenmittelausstattung der Banken über den Kernbereich der genannten idiosynkratischen Risiken hinaus zu verbessern, wobei er als Bemessungsbasis die idiosynkratischen Risiken beließ. Entsprechend der vorgeschriebenen Pufferhöhe haben die Banken Eigenmittel von über 8 % der Bemessungsbasis vorzuhalten. Diese Puffer können sich merklich auf die Mindestkapitalanforderungen auswirken, wobei je nach Zweck fünf verschiedene unterschieden werden können: der Kapitalerhaltungspuffer, der antizyklische Kapitalpuffer, der Kapitalpuffer für global systemrelevante Institute, der Kapitalpuffer für national systemrelevante Institute und der Systemrisikopuffer. Ein Überblick über die exakte Höhe der Puffer, die laufend angepasst wird, und ihre Berechnungslogik ist auf der OeNB-Website 91 zu finden. Ziel dieses Beitrags ist die Darstellung der Daten über die Eigenmittel und über den Gesamtrisikobetrag aus dem aufsichtsstatistischen Meldewesen sowie in weiterer Folge die Veranschaulichung der Kernkapital- und Eigenmittelquoten im Zeitverlauf.
2 Datenbasis
Die Daten für die historische Entwicklung der Kernkapital- und Eigenmittelquoten österreichischer Banken kommen aus dem aufsichtsstatistischen Meldewesen und wurden im Rahmen verschiedener Erhebungen gesammelt. Die rechtliche Basis dafür sind die Verordnung des Bundesministers für Finanzen (BMF) zur Durchführung des BWG in der jeweils gültigen Fassung bis 2008, die Verordnung der Finanzmarktaufsichtsbehörde (FMA) zum Ordnungsnormenausweis in der jeweils gültigen Fassung bis 2014 sowie der Implementing Technical Standards (ITS) on Supervisory Reporting der Europäischen Bankenaufsichtsbehörde (EBA) in der jeweils gültigen Version ab 2014. Auf Grundlage der Meldungen aus dem aufsichtsstatistischen Meldewesen wird seit 2004 die Consolidated Banking Data (CBD) der Europäischen Zentralbank (EZB) als Sekundärstatistik erstellt. Sie gilt als Standard in Bezug auf die aggregierten Meldedaten österreichischer Kreditinstitute in ihrer höchsten Konsolidierungsstufe und ermöglicht einen internationalen Vergleich 92 , weshalb sie ab dem Zeitpunkt ihrer Verfügbarkeit für die vorliegende Analyse verwendet wird. Das bedeutet, dass in der CBD die österreichischen Kreditinstitutsgruppen sowie die Einzelkreditinstitute (die keiner Gruppe zugeordnet werden) in einer gemeinsamen Sekundärstatistik (auf Basis der internationalen Methodologie) zusammengefasst werden.
Die dieser Analyse zugrunde liegenden Kernkapital-, Eigenmittel- und Gesamtrisikodaten werden für das gesamte CBD-Bankensample aggregiert und über den Zeitverlauf betrachtet. Über diesen längeren Zeitraum kommt es, zusätzlich zu den beschriebenen regulatorischen Änderungen bei den Kennzahlen, immer wieder zu Änderungen im Sample der Banken. Daher wird bei der Datenanalyse das Hauptaugenmerk auf die langfristen Trends gelegt.
3 Kernkapital und Eigenmittel
Die Entwicklung des aggregierten Kernkapitals und der aggregierten Eigenmittel österreichischer Kreditinstitute wird in Grafik 1 veranschaulicht. Um eine längere Zeitreihe zu ermöglichen, werden zusätzlich zum Kernkapital und den Eigenmitteln aus der CBD auch die unkonsolidierten Werte österreichischer Kreditinstitute dargestellt. Zwecks Vergleichbarkeit werden für den Zeitraum Dezember 2004 bis Dezember 2007 beide überlappend gezeigt.
Insgesamt stiegen das Kernkapital und die Eigenmittel über die Jahre konstant an, wobei dieser Trend nur von kürzeren Stagnationsphasen verlangsamt wurde. In den Jahren seit 2016 konnte eine stetige Erhöhung des Kernkapitals und der Eigenmittel beobachtet werden. Des Weiteren ist ersichtlich, dass in den letzten Jahren seit Inkrafttreten der EU-Regulierung 575/2013 im Jahr 2014 im Aggregat ausschließlich das Kernkapital für den insgesamten Eigenmittelanstieg verantwortlich gewesen ist. Das Ergänzungskapital hat im selben Zeitraum hingegen an Bedeutung verloren und ist gesunken.
In Grafik 2 wird der Anteil der Kapitalkomponenten dargestellt. Zu erwähnen ist, dass es bis 2014 noch das Tier-III-Kapital gegeben hat, welches allerdings betragsmäßig keine bedeutende Rolle gespielt hat und daher in der Grafik nicht enthalten ist. Es zeigt sich deutlich, dass der relative Anteil des Kernkapitals in den letzten Jahren immer relevanter geworden ist und im zweiten Quartal 2021 88,4 % des Gesamtkapitals ausgemacht hat.
4 Gesamtrisikobetrag
In Grafik 3 wird u. a. der aggregierte Gesamtrisikobetrag österreichischer Kreditinstitute dargestellt. Im Gegensatz zu den Eigenmitteln gab es beim Gesamtrisikobetrag nach der Finanzkrise 2008 einen längeren rückläufigen Trend bis 2016. Seitdem ist ein Anstieg zu beobachten, jedoch ist der nominale Vorkrisenwert bislang noch nicht erreicht worden. Dabei ist aber auch zu beachten, dass es in der Vergangenheit zu Umstrukturierungen im Bankensektor gekommen ist, die Änderungen der Berechnungsbasis zur Folge hatten.
Da der Gesamtrisikobetrag eine rechnerische Größe auf Basis der Vermögenswerte ist, deren Berechnungsvorschrift aufgrund einer sich ändernden Gesetzeslage und Aufsichtspraxis volatil ist, wird in Grafik 3 zum Vergleich auch die aggregierte Bilanzsumme österreichischer Kreditinstitute ausgewiesen. Diese hat im Gegensatz zum Gesamtrisikobetrag wieder das nominale Vorkrisenniveau erreicht.
5 Kernkapital- und Eigenmittelquoten
Als regulatorische Zielgrößen nehmen die errechneten Kernkapital- und Eigenmittelquoten eine wichtige Rolle ein und sind in Grafik 4 aggregiert für die österreichischen Kreditinstitute dargestellt. Beide sind seit 2008 deutlich angestiegen. Die Eigenmittelquote des gesamten Sektors betrug im zweiten Quartal 2021 19,3 %, die Kernkapitalquote 17,1 %. Im Jahr 2008 hatten sie sich noch auf 11,0 % bzw. 7,8 % belaufen, wobei die regulatorischen Anforderungen an das Ausmaß und die Qualität des Kapitals gestiegen sind.
In den vorigen Kapiteln wurden Dividend und Divisor der Quoten (i. e. Eigenmittel, Kernkapital und Gesamtrisikobetrag) individuell im Zeitablauf betrachtet. Dadurch lässt sich die Entwicklung der aggregierten Kapitalquoten besser einordnen, da sich diese aufgrund beider Bezugsgrößen verändern können. Grafik 5 zeigt, wie sich die Eigenmittelquote, die Eigenmittel und der Gesamtrisikobetrag als indexbasierte Größen verhalten. Die Graphen zeigen für die jeweilige Kennzahl K die Indexstände
,
wobei 2004 (als erstes Jahr der Berechnung der CBD) den Ausgangswert bildet. Das Ergebnis dieser Betrachtungsweise ist eine Gliederung der Entwicklungen in drei Perioden. In der ersten Periode 2004 bis 2008 stiegen sowohl der Gesamtrisikobetrag als auch die Eigenmittel in einem ähnlichen Ausmaß, wodurch die Eigenmittelquote konstant blieb. In der zweiten Periode 2008 bis 2016 verhielten sich die Eigenmittel insgesamt relativ stabil, allerdings sank der Gesamtrisikobetrag deutlich, weshalb sich die Eigenmittelquote von 11,0 % auf 16,3 % erhöhte. In der dritten Periode 2017 bis 2021 nahmen sowohl der Gesamtrisikobetrag als auch die Eigenmittel zu, jedoch Letzteres stärker, wodurch sich auch die Eigenmittelquote auf 19,3 % erhöhte.
6 Fazit
Die historische Entwicklung der Kernkapital- und Eigenmittelquoten sowie ihrer Bestandteile war in den letzten 25 Jahren von erheblichen regulatorischen Veränderungen geprägt. Aufgrund der Finanzkrise 2008 fand in den Folgejahren eine umfangreiche Weiterentwicklung der Anforderungen statt, wobei sich die tatsächliche Höhe der Quoten analog zu diesen entwickelte. Daher war die Eigenmittelquote bis zur Finanzkrise relativ stabil, stieg allerdings danach kontinuierlich an. Die im vorliegenden Artikel gezeigte Entwicklung für das Aggregat der Banken kann auch für die einzelnen Banksektoren (Aktienbanken, Sparkassen, Raiffeisen, Volksbanken etc.) auf der Grundlage detaillierterer Daten bestätigt werden. Bei den nominalen Eigenmitteln wurde das Kernkapital deutlich aufgebaut. Beim Gesamtrisikobetrag kam es bis zur Finanzkrise zu einer starken Ausweitung, die in den Jahren danach wieder deutlich abgebaut wurde. Erst seit 2016 ist wieder ein steigender Trend zu beobachten, der allerdings durch das steigende Kernkapital derart überkompensiert worden ist, dass die Kernkapital- und Eigenmittelquoten insgesamt gewachsen sind.
76 Oesterreichische Nationalbank, Abteilung Statistik – Aufsicht, Modelle und Bonitätsanalysen, paul.ehrlich@oenb.at .
77 Capital Requirements Regulation bzw. Verordnung (EU) Nr. 575/2013 des europäischen Parlaments und des Rates vom 26. Juni 2013 über Aufsichtsanforderungen an Kreditinstitute und zur Änderung der Verordnung (EU) Nr. 648/2012, ABl. 2013 L 176. https://eur-lex.europa.eu/LexUriServ/LexUriServ.do?uri=OJ:L:2013:176:0001:0337:DE:PDF .
78 Capital Requirements Directive bzw. Eigenkapitalrichtlinie. https://eur-lex.europa.eu/legal-content/DE/TXT/PDF/?uri=CELEX:32013L0036&from=DA .
79 https://ec.europa.eu/commission/presscorner/detail/de/ip_21_5401.
80 Basle Committee on Banking Supervision. 1988. International convergence of capital measurement and capital standards. Basle. https://www.bis.org/publ/bcbs04a.htm; überarbeitete Version (April 1998): https://www.bis.org/publ/bcbsc111.htm .
81 Basel Committee on Banking Supervision. 2006. International Convergence of Capital Measurement and Capital Standards: A Revised Framework. Comprehensive Version. Bank for International Settlements. https://www.bis.org/publ/bcbs128.htm .
82 Basel Committee on Banking Supervision. 2010. Basel III: A global regulatory framework for more resilient banks and banking systems. Bank for International Settlements. https://www.bis.org/publ/bcbs189_dec2010.htm; überarbeitete Version (Juni 2011): https://www.bis.org/publ/bcbs189.htm.
83 Boss, M., M. Kaden und M. Schwaiger. 2020. Das europäische Regelwerk für Bankenaufsicht und sein institutioneller Rahmen seit dem EU-Beitritt Österreichs. In: Monetary Policy & the Economy Q1–Q2/20. OeNB. 135–154.
84 Turner, J. 2000. Die Eigenmittelanforderungen an österreichische Kreditinstitute als Instrument der Bankenaufsicht im Wandel der Zeit. In: Berichte und Studien 3/2000. OeNB. 108–116.
85 VO (EU) 2013/575 Art. 26.
86 Basel Committee on Banking Supervision. 2005. Amendment to the Capital Accord to incorporate market risks. Update November 2005. Bank for International Settlements. https://www.bis.org/publ/bcbs119.htm; ursprüngliche Version (Jänner 1996): https://www.bis.org/publ/bcbs24.htm.
87 Von Pföstl, G. 2007. Der Eigenmittelbegriff im Rahmen von Basel II. In: Finanzmarktstabilitätsbericht 13. OeNB. 90–105.
88 VO (EU) 2013/575 Teil 3 Titel II.
89 VO (EU) 2013/575 Teil 3 Titel II Kapitel 2.
90 VO (EU) 2013/575 Teil 3 Titel II Kapitel 3.
91 https://www.oenb.at/finanzmarkt/makroprudenzielle-aufsicht/massnahmen_und_methoden.html.
DATEN
Redaktionsschluss: 4. Februar 2022
Die jeweils aktuellsten Daten sowie weitere Indikatoren können auf der OeNB-Website www.oenb.at abgerufen werden:
Statistische Daten: www.oenb.at/Statistik/Standardisierte-Tabellen.html
Benutzerdefinierte Abfrage: www.oenb.at/isaweb/dyna1.do?lang=DE&go=initHierarchie
Webservice: www.oenb.at/Statistik/Benutzerdefinierte-Tabellen/webservice.html
Veröffentlichungskalender: www.oenb.at/isaweb//releasehierarchie.do?lang=DE
Periodenendstand | 2019 | 2020 | 2021 | Juli 21 | Aug. 21 | Sep. 21 | Okt. 21 | Nov. 21 | Dez. 21 |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
In Mio EUR | |||||||||
M3 (M2 + 1. + 2. + 3.) | 367.733 | 402.894 | 422.870 | 413.315 | 408.809 | 410.436 | 420.060 | 414.929 | 422.870 |
1. Einlagen aus Repo-Geschäften2 | x | x | x | x | x | x | x | x | x |
2. Begebene Geldmarktfondsanteile3 | x | x | x | x | x | x | x | x | x |
3. Begebene Schuldverschreibungen
von bis zu 2 Jahren3 |
2.107 | 3.223 | 4.230 | 2.638 | 3.793 | 3.830 | 4.076 | 4.021 | 4.230 |
M2 (M1 + 4. + 5.) | 365.565 | 399.695 | 418.609 | 410.008 | 404.425 | 406.226 | 415.359 | 410.338 | 418.609 |
4. Einlagen mit Bindungsfrist von
bis zu 2 Jahren |
92.691 | 90.407 | 85.319 | 86.544 | 85.686 | 85.791 | 84.980 | 84.020 | 85.319 |
5. Einlagen mit Kündigungsfrist von
bis zu 3 Monaten |
3.760 | 4.012 | 2.641 | 3.629 | 3.695 | 3.712 | 2.865 | 2.714 | 2.641 |
M1 (6.) | 269.114 | 305.276 | 330.649 | 319.836 | 315.045 | 316.723 | 327.515 | 323.603 | 330.649 |
6. Täglich fällige Einlagen | 269.114 | 305.276 | 330.649 | 319.836 | 315.045 | 316.723 | 327.515 | 323.603 | 330.649 |
Längerfristige finanzielle
Verbindlichkeiten |
|||||||||
Einlagen mit Bindungsfrist von über
2 Jahren von Nicht-MFIs im Euroraum |
43.489 | 41.564 | 39.739 | 40.599 | 40.348 | 40.249 | 40.011 | 39.651 | 39.739 |
Einlagen mit Kündigungsfrist von über
3 Monaten von Nicht-MFIs (ohne Zentralstaaten) im Euroraum |
295 | 325 | 475 | 402 | 404 | 411 | 454 | 478 | 475 |
Begebene Schuldverschreibungen von
über 2 Jahren3 |
98.079 | 97.916 | 98.238 | 96.698 | 96.600 | 99.408 | 98.378 | 97.246 | 98.238 |
Kapital und Rücklagen4 | 85.197 | 88.062 | 89.402 | 90.341 | 90.500 | 90.846 | 91.071 | 90.468 | 89.402 |
Forderungen5 an Nicht-MFIs im
Euroraum |
|||||||||
Öffentliche Haushalte | 118.269 | 147.136 | 166.381 | 164.667 | 165.368 | 159.988 | 165.575 | 167.593 | 166.381 |
Sonstige Nicht-MFIs | 444.744 | 456.213 | 485.917 | 470.274 | 471.504 | 475.010 | 477.587 | 481.248 | 485.917 |
Buchkredite | 391.944 | 407.258 | 437.449 | 421.439 | 422.457 | 426.225 | 428.826 | 432.019 | 437.449 |
Nettoforderungen gegenüber
Ansässigen außerhalb des Euroraums |
60.234 | 61.088 | 57.802 | 56.962 | 51.276 | 56.076 | 48.581 | 53.246 | 57.802 |
Quelle: OeNB. | |||||||||
1 Ohne Bargeldumlauf. | |||||||||
2 Exklusive Repo-Geschäfte mit Clearinghäusern. | |||||||||
3 Positionen sind um entsprechende Forderungen an im Euroraum ansässige Monetäre Finanzinstitute (MFIs) konsolidiert. | |||||||||
4 Die Position „Kapital und Rücklagen“ ist um Aktien und sonstige Anteilsrechte an im Euroraum ansässigen MFIs konsolidiert. | |||||||||
5 Forderungen beinhalten Kredite, gehaltene Schuldverschreibungen, Aktien und sonstige Anteilsrechte und Investmentfondsanteile. |
Periodenendstand | 2019 | 2020 | 2021 | Juli 21 | Aug. 21 | Sep. 21 | Okt. 21 | Nov. 21 | Dez. 21 |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
In Mio EUR | |||||||||
Kredite im Euroraum | |||||||||
Nichtfinanzielle Unternehmen | 191.119 | 197.800 | 214.741 | 204.682 | 204.988 | 206.462 | 208.135 | 209.318 | 214.741 |
Private Haushalte | 173.516 | 180.818 | 192.295 | 186.352 | 187.447 | 188.857 | 189.396 | 190.894 | 192.295 |
Kredite für Konsumzwecke | 18.445 | 16.938 | 16.995 | 16.874 | 17.174 | 17.329 | 17.063 | 17.056 | 16.995 |
Kredite für Wohnbau | 119.314 | 125.529 | 136.143 | 130.880 | 131.601 | 132.795 | 133.662 | 134.830 | 136.143 |
Sonstige Kredite | 35.757 | 38.350 | 39.157 | 38.598 | 38.672 | 38.733 | 38.671 | 39.008 | 39.157 |
Öffentliche Haushalte | 23.804 | 24.856 | 25.728 | 24.734 | 23.965 | 23.726 | 27.016 | 26.112 | 25.728 |
Versicherungen und
Pensionskassen |
21 | 99 | 57 | 113 | 100 | 107 | 108 | 68 | 57 |
Sonstige Finanzintermediäre1 | 27.283 | 28.515 | 30.312 | 30.267 | 29.897 | 30.748 | 31.153 | 31.715 | 30.312 |
Kredite außerhalb des
Euroraums |
|||||||||
Banken | 37.726 | 27.431 | 23.770 | 35.438 | 36.330 | 31.562 | 34.764 | 37.415 | 23.770 |
Nichtbanken | 45.308 | 42.271 | 42.354 | 40.275 | 40.790 | 40.893 | 41.288 | 41.849 | 42.354 |
Öffentliche Haushalte | 2.819 | 2.394 | 2.329 | 2.321 | 2.327 | 2.293 | 2.299 | 2.289 | 2.329 |
Quelle: OeNB. | |||||||||
1 Der Begriff „sonstige Finanzintermediäre“ subsumiert alle Einheiten der ESVG-Sektoren 125 bis 127;
hierunter fallen unter anderem Holdinggesellschaften, Finanzierungsleasinggesellschaften sowie Stiftungen. |
2019 | 2020 | 2021 | Juli 21 | Aug. 21 | Sep. 21 | Okt. 21 | Nov. 21 | Dez. 21 | |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
In % | |||||||||
Einlagenzinssätze2 | |||||||||
von privaten Haushalten mit
vereinbarten Laufzeiten |
|||||||||
bis 1 Jahr | 0,18 | 0,14 | 0,11 | 0,1 | 0,1 | 0,09 | 0,08 | 0,09 | 0,07 |
1 bis 2 Jahre | 0,4 | 0,25 | 0,18 | 0,14 | 0,24 | 0,17 | 0,13 | 0,16 | 0,14 |
über 2 Jahre | 0,53 | 0,45 | 0,45 | 0,41 | 0,4 | 0,34 | 0,4 | 0,51 | 0,57 |
von nichtfinanziellen Unternehmen
mit vereinbarten Laufzeiten |
|||||||||
bis 1 Jahr | 0 | –0,12 | –0,36 | –0,36 | –0,38 | –0,46 | –0,47 | –0,45 | –0,65 |
Kreditzinssätze2 | |||||||||
an private Haushalte | |||||||||
für Konsum | 5,08 | 5,22 | 5,63 | 5,72 | 5,75 | 5,75 | 5,66 | 5,62 | 5,65 |
Effektivzinssatz3 | 7,35 | 7,16 | 7,38 | 7,58 | 7,53 | 7,48 | 7,29 | 7,14 | 7,24 |
Wohnbau | 1,63 | 1,34 | 1,20 | 1,21 | 1,20 | 1,21 | 1,19 | 1,20 | 1,23 |
Effektivzinssatz3 | 2,05 | 1,73 | 1,57 | 1,57 | 1,56 | 1,57 | 1,53 | 1,56 | 1,57 |
für sonstige Zwecke | 1,88 | 1,73 | 1,61 | 1,57 | 1,71 | 1,71 | 1,57 | 1,64 | 1,61 |
freie Berufe | 2,03 | 1,83 | 1,72 | 1,70 | 1,76 | 1,80 | 1,66 | 1,74 | 1,67 |
an nichtfinanzielle Unternehmen | |||||||||
Kredite bis 1 Mio EUR | 1,80 | 1,59 | 1,63 | 1,64 | 1,66 | 1,72 | 1,68 | 1,62 | 1,57 |
mit Kreditlaufzeit bis 1 Jahr | 1,49 | 1,74 | 1,69 | 1,70 | 1,71 | 1,85 | 1,75 | 1,60 | 1,70 |
mit Kreditlaufzeit über 1 Jahr | 1,92 | 1,82 | 1,6 | 1,62 | 1,65 | 1,68 | 1,67 | 1,62 | 1,44 |
Kredite über 1 Mio EUR | 1,32 | 1,36 | 1,34 | 1,46 | 1,45 | 1,46 | 1,30 | 1,24 | 1,05 |
mit Kreditlaufzeit bis 1 Jahr | 1,01 | 0,98 | 0,79 | 0,88 | 0,83 | 0,99 | 0,77 | 0,86 | 0,43 |
mit Kreditlaufzeit über 1 Jahr | 1,64 | 1,58 | 1,55 | 1,64 | 1,71 | 1,61 | 1,57 | 1,41 | 1,24 |
Quelle: OeNB. | |||||||||
1 Der Zinssatz ist der vereinbarte annualisierte Jahreszinssatz in Prozent pro Jahr.
In diesem Zinssatz sind nur etwaige unterjährige Zinskapitalisierungen, aber keine sonstigen Kosten enthalten. |
|||||||||
2 In Euro. | |||||||||
3 Ohne „Private Organisationen ohne Erwerbszweck“. |
Periodenendstand | 2018 | 2019 | 2020 | Q3 18 | Q3 19 | Q3 20 | Q3 21 |
---|---|---|---|---|---|---|---|
AKTIVA | In Mio EUR | ||||||
Kassenbestand und Guthaben bei
Zentralbanken |
75.051 | 75.246 | 163.796 | 68.624 | 72.492 | 143.996 | 194.281 |
Darlehen und Kredite | 703.613 | 743.862 | 752.165 | 696.504 | 741.464 | 753.773 | 785.152 |
Schuldverschreibungen | 131.620 | 130.068 | 133.908 | 133.776 | 133.156 | 136.424 | 136.681 |
Eigenkapitalinstrumente | 5.908 | 6.789 | 8.803 | 6.507 | 6.155 | 6.449 | 8.531 |
Derivate inklusive für
Sicherungsmaßnahmen mit positivem Marktwert |
19.389 | 21.006 | 22.811 | 18.819 | 25.549 | 23.944 | 18.177 |
Beteiligungen an Tochter-,
Gemeinschafts- und assoziierten Unternehmen, die nicht voll- oder quotenkonsolidiert werden |
20.894 | 21.639 | 21.234 | 20.381 | 21.344 | 20.711 | 21.874 |
Materielle Vermögenswerte | 10.334 | 12.292 | 11.587 | 17.527 | 11.926 | 11.770 | 10.918 |
Immaterielle Vermögenswerte | 2.939 | 2.957 | 2.968 | 2.896 | 2.996 | 2.875 | 3.159 |
Steueransprüche und sonstige
Vermögenswerte |
16.233 | 18.423 | 19.155 | 16.406 | 17.886 | 18.592 | 8.024 |
Summe Aktiva/Passiva | 985.981 | 1.032.283 | 1.136.427 | 981.439 | 1.032.968 | 1.118.533 | 1.186.795 |
PASSIVA | |||||||
Einlagen von Zentralbanken | 24.993 | 20.906 | 73.834 | 24.426 | 23.505 | 72.992 | 97.271 |
Einlagen von Kreditinstituten | 103.179 | 101.249 | 102.410 | 105.521 | 111.579 | 105.579 | 113.025 |
Einlagen von Nichtbanken | 583.670 | 615.430 | 655.729 | 570.570 | 600.607 | 633.973 | 679.527 |
Begebene Schuldverschreibungen | 141.375 | 150.394 | 152.876 | 138.504 | 148.931 | 153.770 | 153.621 |
Derivate inkl. für
Sicherungsmaßnahmen mit negativem Marktwert |
12.471 | 14.364 | 16.745 | 12.123 | 17.994 | 16.942 | 11.944 |
Lieferverpflichtungen eines
Leerverkäufers |
781 | 729 | 1.023 | 1.104 | 618 | 933 | 1.073 |
Auf Anforderung
rückzahlbares Aktienkapital2 |
0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
Als zur Veräußerung gehalten
eingestufte, den Veräußerungsgruppen zugeordnete Verbindlichkeiten2 |
1.049 | 554 | 236 | 8.877 | 479 | 627 | 0 |
Steuerschulden und sonstige
finanzielle und nichtfinanzielle Verbindlichkeiten |
19.552 | 23.437 | 24.743 | 22.872 | 25.552 | 27.254 | 16.634 |
Rückstellungen | 12.488 | 13.072 | 12.954 | 12.284 | 12.888 | 12.867 | 12.590 |
Eigenkapital und
Minderheitenanteile |
86.423 | 92.148 | 95.878 | 85.157 | 90.816 | 93.596 | 101.112 |
davon: Kumuliertes sonstiges
Ergebnis2 |
–6.811 | –7.040 | –8.488 | –6.829 | –7.144 | –8.541 | –8.467 |
davon: Minderheitenanteile | 6.402 | 6.312 | 6.486 | 6.324 | 6.189 | 6.374 | 7.049 |
Summe Aktiva/Passiva | 985.981 | 1.032.283 | 1.136.427 | 981.439 | 1.032.968 | 1.118.533 | 1.186.795 |
Quelle: OeNB. | |||||||
Anmerkung: Datenstand: 17. Dezember 2021. Ab Berichtstermin März 2021 sind Unternehmen, die bloß nach BWG
(aber nicht nach CRR) Kreditinstitute sind (u. a. Kapitalanlagegesellschaften, Immobilien-Kapitalanlagegesellschaften und Betriebliche Vorsorgekassen) nicht mehr enthalten. BWG = Bankwesengesetz; CRR = Capital Requirements Regulation/Kapitaladäquanzverordnung. |
|||||||
1 Zusammenführung von Meldedaten von konsolidierten Kreditinstitutsgruppen und von unkonsolidierten
Einzelkreditinstituten unter Berücksichtigung von Verflechtungen aufgrund regulatorischer Konsolidierung. Die im obenstehenden Schema ausgewiesenen Positionen können im Zeitablauf der Veröffentlichung zu Meldeterminen vor dem 1. Quartal 2018 anders benannt gewesen sein bzw. kann es bei der Definition einzelner Positionen über die angeführten Differenzen hinaus zu Abweichungen zwischen verschiedenen Meldestichtagen kommen. |
|||||||
2 Für diese Positionen werden lediglich Daten von nach IFRS (International Financial Reporting Standards)
bilanzierenden Kreditinstitutsgruppen dargestellt. |
Periodenendstand | Q3 20 | Q4 20 | Q1 21 | Q2 21 | Q3 21 |
---|---|---|---|---|---|
In Mio EUR | |||||
Eigenmittel | 91.491 | 94.257 | 94.633 | 96.399 | 96.080 |
Kernkapital (T1) | 79.974 | 82.913 | 83.753 | 85.223 | 85.172 |
Hartes Kernkapital (CET1) | 75.293 | 77.478 | 78.354 | 80.277 | 80.275 |
Zusätzliches Kernkapital | 4.681 | 5.434 | 5.399 | 4.946 | 4.898 |
Ergänzungskapital (T2) | 11.516 | 11.345 | 10.879 | 11.176 | 10.908 |
Gesamtrisikobetrag | 483.589 | 482.394 | 487.432 | 498.516 | 509.657 |
Risikogewichtete Positionsbeträge
für das Kredit-, das Gegenparteiausfall- und das Verwässerungsrisiko sowie Vorleistungen |
423.712 | 422.218 | 426.430 | 436.963 | 444.077 |
Risikopositionsbetrag für Abwicklungs-
und Lieferrisiken |
70 | 2 | 2 | 2 | 0 |
Gesamtrisikobetrag für Positions-,
Fremdwährungs- und Warenpositionsrisiken |
9.825 | 10.055 | 10.741 | 12.113 | 11.091 |
Gesamtrisikobetrag für operationelle
Risiken |
44.422 | 44.392 | 44.485 | 44.416 | 45.244 |
Zusätzlicher Risikopositionsbeitrag
aufgrund fixer Gemeinkosten2 |
0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
Gesamtrisikobetrag aufgrund
Anpassung der Kreditbewertung |
1.706 | 1.645 | 1.584 | 1.470 | 1.421 |
Gesamtrisikobetrag in Bezug auf
Großkredite im Handelsbuch |
0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
Sonstige Risikopositionsbeträge | 3.855 | 4.082 | 4.190 | 3.552 | 7.824 |
In % | |||||
Harte Kernkapitalquote (CET1) | 15,57 | 16,06 | 16,07 | 16,10 | 15,75 |
Kernkapitalquote (T1) | 16,54 | 17,19 | 17,18 | 17,10 | 16,71 |
Gesamtkapitalquote | 18,92 | 19,54 | 19,41 | 19,34 | 18,85 |
Quelle: OeNB. | |||||
Anmerkung: Datenstand: 17. Dezember 2021. | |||||
1 Zusammenführung von Meldedaten von konsolidierten Kreditinstitutsgruppen und von unkonsolidierten
Einzelkreditinstituten unter Berücksichtigung von Verflechtungen aufgrund regulatorischer Konsolidierung. |
|||||
2 Risikopositionsbeträge von regulatorisch konsolidierten Wertpapierfirmen. |
Periodenendstand | Q3 20 | Q3 21 |
---|---|---|
In Mio EUR | ||
Zinsergebnis, netto | 11.637 | 11.774 |
davon: Zinsen und ähnliche Erträge | 17.077 | 16.439 |
davon: (Zinsen und ähnliche Aufwendungen) | 5.440 | 4.665 |
(Auf Anforderung rückzahlbare Aufwendungen für Aktienkapital)2 | 0 | 0 |
Dividendenerträge | 257 | 288 |
Provisionsergebnis, netto | 5.342 | 5.893 |
davon: Provisionserträge | 7.106 | 7.688 |
davon: (Provisionsaufwand) | 1.764 | 1.795 |
Gewinne oder (–) Verluste bei der Ausbuchung von nicht erfolgswirksam
zum beizulegenden Zeitwert bewerteten finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten, netto |
31 | 74 |
Gewinne oder (–) Verluste aus Ausbuchungen von Anteilen an Tochter-,
Gemeinschafts- und assoziierten Unternehmen |
0 | 0 |
Gewinne oder (–) Verluste aus zu Handelszwecken gehaltenen finanziellen
Vermögenswerten und Verbindlichkeiten, netto |
513 | –225 |
Gewinne oder (–) Verluste aus nicht zum Handelsbestand gehörenden
finanziellen Vermögenswerten, die erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert zu bewerten sind, netto2 |
–30 | 40 |
Sonstige Bewertungsergebnisse nach IFRS und nGAAP FINREP | –416 | 632 |
Gewinne oder (–) Verluste bei der Ausbuchung nicht finanzieller
Vermögenswerte, netto |
32 | 16 |
Sonstige betriebliche Erträge | 2.402 | 2.752 |
(Sonstige betriebliche Aufwendungen) | 1.750 | 2.112 |
Betriebserträge, netto | 18.018 | 19.132 |
(Verwaltungsaufwendungen) | 10.097 | 9.971 |
davon: (Personalaufwendungen) | 6.309 | 6.275 |
davon: (Sachaufwendungen) | 3.788 | 3.697 |
(Barbeiträge zu Abwicklungsfonds und Einlagensicherungssystemen)3 | 465 | 596 |
(Abschreibungen) | 1.013 | 1.035 |
(Wertminderung oder (–) Wertaufholung bei nicht finanziellen
Vermögenswerten) |
47 | 4 |
(Wertminderung oder (–) Wertaufholung bei Beteiligungen an
Tochter-, Gemeinschafts- und assoziierten Unternehmen) |
661 | 45 |
Betriebsergebnis | 5.735 | 7.480 |
(Zahlungsverpflichtungen gegenüber Abwicklungsfonds und
Einlagensicherungssystemen)3 |
94 | 113 |
(Rückstellungen oder (–) Wertaufholung für Kreditrisiko) | 121 | 41 |
(Sonstige Rückstellungen) | 50 | 163 |
(Wertminderung oder (–) Wertaufholung für mit Anschaffungskosten
bewerteten Darlehen, Kredite und Schuldtitel) |
2.140 | 324 |
(Sonstige Wertminderung oder (–) Wertaufholung bei nicht
erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert und nicht zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten finanziellen Vermögenswerten) |
16 | –15 |
Erfolgswirksam erfasster negativer Geschäfts- oder Firmenwert | 5 | 0 |
Anteil des Gewinns oder (–) Verlusts aus Beteiligungen an Tochter-,
Gemeinschafts- und assoziierten Unternehmen, die nicht voll- oder quotenkonsolidiert sind |
403 | 976 |
Gewinn oder (–) Verlust aus als zur Veräußerung gehalten eingestuften
langfristigen Vermögenswerten und Veräußerungsgruppen, die nicht die Voraussetzungen für eine Einstufung als aufgegebene Geschäftsbereiche erfüllen2 |
24 | –2 |
Änderungsgewinne oder -verluste (–), netto für IFRS2 | –79 | –27 |
Periodenergebnis vor Steuern und Minderheitenanteilen | 3.667 | 7.801 |
(Ertragssteuern) | 897 | 1.383 |
Periodenergebnis nach Steuern und vor Minderheitenanteilen | 2.771 | 6.418 |
Außerordentlicher Gewinn oder (–) Verlust nach Steuern für
UGB-/BWG-Melder |
7 | 17 |
Gesamtergebnis aus aufgegebenen Geschäftsbereichen nach Steuern2 | 0 | 0 |
(Den Minderheitenanteilen zurechenbar) | 242 | 535 |
Periodenergebnis nach Steuern und Minderheitenanteilen | 2.536 | 5.899 |
Quelle: OeNB. | ||
Anmerkung: Werte für das gesamte bisherige Geschäftsjahr in Mio EUR – Abzugsposten sind in Klammern
dargestellt. Datenstand: 17. Dezember 2021. Ab Berichtstermin März 2021 sind Unternehmen, die bloß nach BWG (aber nicht nach CRR) Kreditinstitute sind (u. a. Kapitalanlagegesellschaften, Immobilien-Kapitalanlagegesellschaften und Betriebliche Vorsorgekassen) nicht mehr enthalten. BWG = Bankwesengesetz; CRR = Capital Requirements Regulation/Kapitaladäquanzverordnung. |
||
1 Zusammenführung von Meldedaten von konsolidierten Kreditinstitutsgruppen und von unkonsolidierten
Einzelkreditinstituten unter Berücksichtigung von Verflechtungen aufgrund regulatorischer Konsolidierung. Die im obenstehenden Schema ausgewiesenen Positionen können im Zeitablauf der Veröffentlichung zu Meldeterminen vor dem 1. Quartal 2018 anders benannt gewesen sein bzw. kann es bei der Definition einzelner Positionen über die angeführten Differenzen hinaus zu Abweichungen zwischen verschiedenen Meldestichtagen kommen. |
||
2 Für diese Positionen werden lediglich Daten von nach IFRS (International Financial Reporting Standards)
bilanzierenden Kreditinstitutsgruppen dargestellt. |
||
3 In dieser Position sind nur Daten von Kreditinstitutsgruppen bzw. Einzelkreditinstituten, die gemäß Artikel 9
der Durchführungsverordnung 680/2014 oder Artikel 5, 7 und 11 der EZB-VO 2015/534 (mit Ausnahme jener nach Artikel 11 Absatz 6) melden, enthalten. |
Q4 19 | Q4 20 | Q1 21 | Q2 21 | Q3 21 | |
---|---|---|---|---|---|
GKE – Inländische Schuldner nach
ÖNACE-2008-Abschnitten |
In Mio EUR | ||||
A – Land- & Forstwirtschaft; Fischerei | 2.410 | 2.641 | 2.682 | 2.798 | 2.865 |
B – Bergbau, Gewinnung von Steinen
& Erden |
668 | 712 | 718 | 729 | 719 |
C – Herstellung von Waren | 36.419 | 39.217 | 39.419 | 38.915 | 39.226 |
D – Energieversorgung | 6.293 | 6.320 | 6.453 | 6.503 | 6.931 |
E – Wasserversorgung, Abwasser-/
Abfallentsorgung |
3.336 | 3.260 | 3.221 | 3.265 | 3.195 |
F – Bauwesen | 22.548 | 24.824 | 25.303 | 25.691 | 25.994 |
G – Handel, Instandhaltung &
Reparatur (Kfz) |
25.115 | 26.555 | 26.980 | 27.114 | 27.457 |
H – Verkehr & Lagerei | 11.024 | 11.558 | 11.891 | 11.956 | 11.295 |
I – Beherbergung & Gastronomie | 12.243 | 13.611 | 13.970 | 14.231 | 14.209 |
J – Information & Kommunikation | 2.003 | 2.388 | 2.374 | 2.432 | 2.298 |
K – Erbringung von Finanz- &
Versicherungsdienstleistungen |
258.418 | 344.064 | 365.463 | 364.425 | 362.082 |
L – Grundstücks- & Wohnungswesen | 87.089 | 92.071 | 93.412 | 95.024 | 96.521 |
M – Erbringung von freiberuflichen,
wissenschaftlichen & technischen DL |
36.127 | 38.773 | 38.742 | 38.481 | 39.384 |
N – Erbringung von sonstigen
wirtschaftlichen DL |
10.852 | 11.481 | 10.902 | 11.408 | 11.515 |
O – Öffentliche Verwaltung,
Verteidigung, Sozialversicherung |
48.643 | 47.257 | 46.884 | 47.997 | 45.638 |
P – Erziehung & Unterricht | 399 | 435 | 423 | 421 | 408 |
Q – Gesundheits- & Sozialwesen | 4.912 | 5.264 | 5.279 | 5.393 | 5.175 |
R – Kunst, Unterhaltung & Erholung | 1.350 | 1.381 | 1.367 | 1.343 | 1.349 |
S – Erbringung von sonstigen DL | 2.674 | 3.051 | 2.989 | 2.914 | 2.951 |
T – Private Haushalte | 42.605 | 48.054 | 50.082 | 52.839 | 54.961 |
U – Exterritoriale Organisationen
& Körperschaften |
7 | 5 | 5 | 5 | 5 |
GKE – Sonstige inländische Schuldner
(ohne ÖNACE-2008-Zuordnung) |
1.759 | 1.706 | 1.706 | 1.687 | 1.656 |
GKE – Schuldner aus Euro-
Teilnehmerländern ohne Österreich |
140.198 | 144.986 | 152.382 | 146.622 | 148.362 |
GKE – Sonstige ausländische
Schuldner |
116.302 | 109.642 | 112.409 | 110.068 | 113.025 |
„Delta-Erhebung (zur GKE)“ gemäß
FinStab – Rechtsträger3 |
1.724 | 1.629 | 1.672 | 1.538 | 1.638 |
„Delta-Erhebung (zur GKE)“ gemäß
FinStab – natürliche Personen |
150.396 | 151.192 | 152.952 | 154.618 | 155.192 |
Kreditrisikobehaftete Instrumente
insgesamt |
1.025.511 | 1.132.077 | 1.169.681 | 1.168.415 | 1.174.051 |
Quelle: OeNB. | |||||
Anmerkung: DL = Dienstleistungen. Als kreditrisikobehaftete Instrumente werden für die Zwecke der Granularen
Kreditdaten-Erhebung (GKE) folgende Instrumentarten herangezogen: Einlagen bei anderen Instituten, Umgekehrte Pensionsgeschäfte, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, Revolvierende Kredite, Überziehungskredite, Kreditkartenkredite, Kreditlinien ohne Revolvierende Kredite, Finanzierungsleasing, Andere Kredite, Schuldverschreibungen inkl. CLN, Sonstige Wertpapiere, Verbriefungstranchen, Einlagentermingeschäfte, Sonstige Zusagen sowie Finanzgarantien exkl. Kreditderivate. In Abhängigkeit der Meldebestimmungen sowie der jeweiligen Instrumentart errechnet sich für den jeweiligen Melderkreis (CRR-Kreditinstitute, CRR-Finanzinstitute) das dargestellte Engagement gemäß GKE auf Basis der Summierung folgender Wertarten: Ausstehender Nominalwert, Außerbilanzieller Wert (= Nicht-ausgenutzter, Rahmen), Buchwert, Nominale. Die „Delta-Erhebung“ zur GKE steht auf Basis der FinStab nur für CRR-Kreditinstitute sowie Sonderbanken zur Verfügung. CLN = Credit Linked Note; CRR = Capital Requirements Regulation/Kapitaladäquanzverordnung. |
|||||
1 Die GKE hat gemäß § 75 Bankwesengesetz (BWG) die Erhebung von Kreditdaten und Kreditrisikodaten
zum Inhalt und wird auf Basis der GKE-V erhoben. |
|||||
2 Verordnung der Oesterreichischen Nationalbank betreffend die Erfassung von Kredit- und Länderrisiken,
Restlaufzeiten und Fremdwährungskredite sowie Finanzinformationen von Auslandstochterbanken – Meldeverordnung FinStab (Finanzmarktstabilität), welche als sogenannte „Delta-Erhebung“ zur GKE erhoben wird. Auf der Schuldnerseite erfolgt lediglich eine Differenzierung in Rechtsträger und natürliche Personen, sodass für diese Datenbasis keine Aufgliederung in ÖNACE-2008-Abschnitte möglich ist. |
|||||
3 Definition im Sinne des Artikels 1(5) der AnaCredit-VO. |
Periodenendstand | 2018 | 2019 | 2020 | Q2 20 | Q3 20 | Q4 20 | Q1 21 | Q2 21 | Q3 21 |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Investmentfonds | In Mio EUR | ||||||||
Bereinigtes Fondsvolumen
(abzüglich der „Fonds-in-Fonds“-Veranlagungen) |
148.930 | 168.013 | 175.248 | 162.658 | 166.895 | 175.248 | 180.990 | 187.810 | 191.325 |
Veränderung des bereinigten
Fondsvolumens |
–7.245 | 19.081 | 7.235 | 10.673 | 4.236 | 8.353 | 5.769 | 6.821 | 3.523 |
Bereinigte
Nettomittelveränderung |
1.149 | 4.349 | 5.570 | 2.178 | 1.680 | 2.041 | 2.794 | 2.800 | 2.961 |
Kapitalveränderung durch
Ausschüttungen zum Ex-Tag |
1.353 | 1.266 | 1.111 | 206 | 227 | 427 | 225 | 186 | 281 |
Kapitalveränderung durch
Kurswertveränderungen und Erträge |
–7.041 | 15.998 | 2.776 | 8.701 | 2.783 | 6.739 | 3.200 | 4.207 | 843 |
Pensionskassen | |||||||||
Vermögensbestand | 21.494 | 24.705 | 25.391 | 23.647 | 24.175 | 25.391 | 25.934 | 26.680 | 26.894 |
in Euro | 21.045 | 23.929 | 24.864 | 23.120 | 23.670 | 24.864 | 25.386 | 26.116 | 26.341 |
in Fremdwährung | 448 | 776 | 528 | 527 | 505 | 528 | 548 | 564 | 553 |
Inländische
Investmentzertifikate |
17.010 | 19.201 | 19.119 | 17.976 | 18.317 | 19.119 | 19.644 | 20.130 | 20.077 |
Ausländische
Investmentzertifikate |
3.369 | 4.306 | 5.051 | 4.600 | 4.807 | 5.051 | 5.165 | 5.349 | 5.655 |
Versicherungen | |||||||||
Inländische
Schuldverschreibungen |
15.342 | 14.832 | 13.942 | 14.444 | 14.077 | 13.942 | 13.395 | 12.706 | 12.336 |
Ausländische
Schuldverschreibungen |
38.488 | 39.846 | 40.389 | 39.336 | 40.012 | 40.389 | 39.000 | 38.651 | 38.739 |
Inländische Anteilswerte
und sonstige inländische Wertpapiere |
14.176 | 13.562 | 13.810 | 12.288 | 12.667 | 13.810 | 15.249 | 15.691 | 16.411 |
Ausländische Anteilswerte
und sonstige ausländische Wertpapiere |
5.500 | 5.851 | 7.369 | 5.446 | 5.692 | 7.369 | 7.665 | 7.911 | 8.197 |
Investmentfondsanteile | 33.414 | 37.498 | 37.702 | 35.944 | 36.269 | 37.702 | 38.354 | 39.266 | 39.608 |
Summe der Aktiva | 133.255 | 138.411 | 141.080 | 136.107 | 137.814 | 141.080 | 142.657 | 144.098 | 144.984 |
Quelle: OeNB. |
Nicht-
finanzielle Unter- nehmen |
Finanzielle
Kapital- gesellschaften |
davon
Monetäre Finanzinstitute |
davon
Investment- fonds |
davon
sonstige nicht- monetäre Finanz- institute |
davon
Versicherungen |
davon
Pensions- kassen |
Private
Haushalte |
Private
Organisationen ohne Erwerbs- zweck |
Übrige
Welt (gegenüber Österreich) |
|
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Geldvermögen | Bestände in Mio EUR | |||||||||
Währungsgold und
Sonderziehungsrechte (SZR) |
x | 20.067 | 20.067 | x | x | x | x | x | x | 6.701 |
Bargeld | 1.236 | 13.527 | 13.478 | 0 | 48 | 1 | 0 | 26.572 | 0 | 4.176 |
Täglich fällige Einlagen | 74.920 | 227.252 | 204.139 | 8.329 | 10.649 | 3.556 | 580 | 193.026 | 7.305 | 90.609 |
Sonstige Einlagen | 21.431 | 229.610 | 217.685 | 905 | 10.348 | 325 | 347 | 93.467 | 1.316 | 44.321 |
Kurzfristige Kredite | 35.038 | 63.437 | 54.200 | 32 | 7.329 | 1.866 | 10 | 2.599 | 0 | 28.167 |
Langfristige Kredite | 116.710 | 475.294 | 440.880 | 176 | 28.273 | 5.926 | 39 | 144 | 0 | 87.646 |
Handelskredite | 55.082 | 101 | 38 | 0 | 63 | 0 | 0 | 6 | 5 | 20.817 |
Kurzfristige verzinsliche
Wertpapiere |
43 | 5.252 | 4.934 | 292 | 6 | 20 | 0 | 558 | 0 | 28.230 |
Langfristige verzinsliche
Wertpapiere |
4.839 | 351.255 | 210.942 | 86.259 | 2.949 | 50.169 | 936 | 22.767 | 1.121 | 327.103 |
Börsennotierte Aktien | 38.646 | 68.288 | 4.625 | 43.980 | 18.275 | 1.409 | 0 | 37.021 | 1.196 | 60.125 |
Nicht börsennotierte
Aktien |
40.221 | 69.865 | 24.685 | 195 | 29.341 | 15.613 | 30 | 7.395 | 398 | 23.641 |
Investmentzertifikate | 17.951 | 182.046 | 15.660 | 74.687 | 24.773 | 37.887 | 29.039 | 80.561 | 3.346 | 30.058 |
Sonstige Anteilsrechte | 174.181 | 101.379 | 38.333 | 2.336 | 56.156 | 4.555 | 0 | 156.019 | 2.395 | 129.463 |
Lebensversicherungs-
ansprüche |
x | x | x | x | x | x | x | 80.252 | x | 1.694 |
Nicht-
Lebensversicherungs- ansprüche |
3.602 | 3.731 | 0 | 0 | 0 | 3.731 | 0 | 4.584 | 0 | 1.088 |
Kapitalgedeckte
'Pensionsansprüche |
x | x | x | x | x | x | 0 | 50.977 | x | 0 |
Ansprüche auf andere
Leistungen als Altersversicherungsleistungen |
0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 15.900 | 0 | 0 |
Übrige Forderungen
inkl. Finanzderivate |
11.248 | 18.351 | 9.156 | 82 | 7.127 | 1.258 | 728 | 12.178 | 218 | 6.820 |
Finanzvermögen in Summe
(Bestände) |
595.149 | 1.829.456 | 1.258.822 | 217.272 | 195.336 | 126.317 | 31.709 | 784.028 | 17.300 | 890.657 |
Quelle: OeNB. |
Nicht-
finanzielle Unternehmen |
Finanzielle
Kapital- gesellschaften |
davon
Monetäre Finanzinstitute |
davon
Investment- fonds |
davon
sonstige nichtmonetäre Finanz- institute |
davon
Versicherungen |
davon
Pensionskassen |
Private
Haushalte |
Private
Organisationen ohne Erwerbs- zweck |
Übrige
Welt (gegenüber Österreich) |
|
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Geldvermögensbildung | Über 4 Quartale kumulierte Transaktionen in Mio EUR | |||||||||
Währungsgold und
Sonderziehungsrechte (SZR) |
x | 4.572 | 4.572 | x | x | x | x | x | x | 4.561 |
Bargeld | –111 | 3.982 | 3.972 | 0 | 11 | 0 | 0 | –392 | 0 | –251 |
Täglich fällige Einlagen | 7.556 | 33.725 | 32.596 | 542 | 790 | –55 | –148 | 17.282 | 632 | –2.747 |
Sonstige Einlagen | –4.844 | 9.548 | 10.816 | –56 | –1.029 | –59 | –123 | –3.018 | –50 | 157 |
Kurzfristige Kredite | –2.309 | –2.319 | –1.226 | 14 | –932 | –178 | 3 | 218 | 0 | 609 |
Langfristige Kredite | 3.443 | 18.440 | 17.014 | –6 | 682 | 753 | –3 | 14 | 0 | –2.531 |
Handelskredite | 224 | 22 | 7 | 0 | 14 | 0 | 0 | –2 | –3 | 1.710 |
Kurzfristige verzinsliche
Wertpapiere |
–3 | 1.708 | 1.921 | –221 | –11 | 20 | 0 | –408 | –1 | 12.442 |
Langfristige verzinsliche
Wertpapiere |
–877 | 27.692 | 26.414 | 2.702 | 234 | –1.812 | 154 | –2.367 | –65 | 5.212 |
Börsennotierte Aktien | –146 | 5.328 | 310 | 4.777 | 137 | 104 | 0 | 1.092 | 1 | 1.507 |
Nicht börsennotierte
Aktien |
170 | 9 | –311 | 394 | –716 | 641 | 2 | –435 | –7 | 1.690 |
Investmentzertifikate | 2.947 | 9.367 | –152 | 6.359 | 1.545 | 774 | 841 | 8.022 | 276 | 3.132 |
Sonstige Anteilsrechte | –441 | 532 | –4 | 167 | 339 | 30 | 0 | 778 | –6 | –9.515 |
Lebensversicherungs-
ansprüche |
x | x | x | x | x | x | x | –1.410 | x | –99 |
Nicht-
Lebensversicherungs- ansprüche |
195 | 657 | 0 | 0 | 0 | 657 | 0 | 248 | 0 | 108 |
Kapitalgedeckte
Pensionsansprüche |
x | x | x | x | x | x | 0 | 162 | x | 0 |
Ansprüche auf andere
Leistungen als Altersversicherungsleistungen |
0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 998 | 0 | 0 |
Übrige Forderungen inkl.
Finanzderivate |
676 | –3.319 | –395 | –14 | –3.104 | 137 | 58 | 1.625 | –7 | –944 |
Geldvermögensbildung
in Summe (Transaktionen) |
6.480 | 109.945 | 95.533 | 14.656 | –2.041 | 1.012 | 784 | 22.407 | 771 | 15.042 |
Nettogeldvermögen | –336.068 | 20.841 | 37.299 | –6.816 | –28.285 | 12.102 | 6.541 | 575.312 | 14.126 | –48.442 |
Finanzierungssaldo | 734 | 7.451 | 4.432 | –802 | 2.932 | 323 | 567 | 14.581 | 864 | 4.882 |
Quelle: OeNB. |
Nicht-
finanzielle Unternehmen |
Finanzielle
Kapital- gesellschaften |
davon
Monetäre Finanz- institute |
davon
Investment- fonds |
davon
sonstige nichtmonetäre Finanz- institute |
davon
Versicherungen |
davon
Pensionskassen |
Private
Haushalte |
Private
Organisationen ohne Erwerbszweck |
Übrige
Welt (gegenüber Österreich) |
|
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Verbindlichkeiten | Bestände in Mio EUR | |||||||||
Währungsgold und
Sonderziehungsrechte (SZR)1 |
x | 6.701 | 6.701 | x | x | x | x | x | x | 20.067 |
Bargeld | x | 42.308 | 42.308 | x | x | x | x | x | x | 3.272 |
Täglich fällige Einlagen | x | 604.934 | 604.934 | x | x | x | x | x | x | 22.380 |
Sonstige Einlagen | x | 302.411 | 302.411 | x | x | x | x | x | x | 94.723 |
Kurzfristige Kredite | 39.509 | 20.274 | 0 | 415 | 18.761 | 1.097 | 1 | 8.468 | 353 | 58.804 |
Langfristige Kredite | 306.646 | 31.998 | 0 | 152 | 29.911 | 1.932 | 3 | 197.016 | 2.569 | 135.763 |
Handelskredite | 49.912 | 48 | 2 | 0 | 46 | 0 | 0 | 87 | 7 | 24.995 |
Kurzfristige verzinsliche
Wertpapiere |
497 | 6.761 | 6.760 | x | 1 | 0 | 0 | x | x | 5.031 |
Langfristige verzinsliche
Wertpapiere |
47.534 | 161.077 | 142.639 | 0 | 13.241 | 5.196 | 0 | x | x | 196.512 |
Börsennotierte Aktien | 113.406 | 39.694 | 29.290 | x | 4.836 | 5.567 | x | x | x | 78.493 |
Nicht börsennotierte
Aktien |
40.210 | 70.942 | 52.968 | 693 | 7.669 | 9.612 | 0 | x | x | 56.387 |
Investmentzertifikate | x | 222.463 | 0 | 222.463 | 0 | 0 | x | x | x | 104.218 |
Sonstige Anteilsrechte | 297.744 | 148.825 | 18.571 | 93 | 130.087 | 75 | 0 | x | 15 | 121.992 |
Lebensversicherungs-
ansprüche |
x | 76.901 | x | x | 0 | 76.901 | x | x | x | 5.045 |
Nicht-
Lebensversicherungs- ansprüche |
x | 10.236 | x | x | 0 | 10.236 | x | x | x | 2.769 |
Kapitalgedeckte
Pensionsansprüche |
14.990 | 35.867 | 8.143 | x | 0 | 2.561 | 25.163 | x | x | 0 |
Ansprüche auf andere
Leistungen als Altersversicherungsleistungen |
0 | 15.900 | 0 | 0 | 15.900 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
Übrige Forderungen
inkl. Finanzderivate |
20.768 | 11.276 | 6.797 | 272 | 3.168 | 1.039 | 0 | 3.145 | 230 | 8.648 |
Verbindlichkeiten in
Summe (Bestände) |
931.218 | 1.808.615 | 1.221.523 | 224.089 | 223.621 | 114.215 | 25.168 | 208.716 | 3.174 | 939.099 |
Quelle: OeNB. | ||||||||||
1 Auslandsposition der OeNB inklusive Barrengold, der eine imputierte Verbindlichkeit des Auslandes gegenübergestellt wird. |
Nicht-
finan- zielle Unter- nehmen |
Finanzielle
Kapital- gesell- schaften |
davon
Monetäre Finanz- institute |
davon
Investment- fonds |
davon
sonstige nichtmonetäre Finanz- institute |
davon
Versicherungen |
davon
Pensionskassen |
Private
Haushalte |
Private
Organisationen ohne Erwerbszweck |
Übrige
Welt (gegenüber Österreich) |
|
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Finanzierung | Über 4 Quartale kumulierte Transaktionen in Mio EUR | |||||||||
Währungsgold und
Sonderziehungsrechte (SZR)1 |
x | 4.561 | 4.561 | x | x | x | x | x | x | 4.572 |
Bargeld | x | 3.251 | 3.251 | x | x | x | x | x | x | –11 |
Täglich fällige Einlagen | x | 73.538 | 73.538 | x | x | x | x | x | x | –8.465 |
Sonstige Einlagen | x | 7.090 | 7.090 | x | x | x | x | x | x | –6.340 |
Kurzfristige Kredite | 1.160 | 572 | 0 | 202 | 423 | –53 | –1 | 565 | –47 | –5.350 |
Langfristige Kredite | 10.162 | –2.442 | 0 | –93 | –3.204 | 859 | –4 | 7.359 | –1 | 4.351 |
Handelskredite | 1.423 | 4 | –4 | 0 | 7 | 0 | 0 | 7 | 1 | 1.916 |
Kurzfristige verzinsliche
Wertpapiere |
–9 | 1.872 | 1.871 | x | 1 | 0 | 0 | x | x | 1.428 |
Langfristige verzinsliche
Wertpapiere |
1.858 | 1.109 | 1.028 | x | –771 | 852 | 0 | x | x | 2.513 |
Börsennotierte Aktien | –93 | 385 | 359 | x | 25 | 0 | 0 | x | x | 7.493 |
Nicht börsennotierte
Aktien |
950 | 53 | 30 | x | 55 | –83 | 0 | x | x | 500 |
Investmentzertifikate | x | 15.333 | 0 | 15.333 | 0 | 0 | 0 | x | x | 9.186 |
Sonstige Anteilsrechte | –7.458 | –1.666 | 42 | 0 | –1.684 | –23 | 0 | x | 2 | 286 |
Lebensversicherungs-
ansprüche |
x | –1.736 | 0 | x | 0 | –1.736 | 0 | x | x | 228 |
Nicht-
Lebensversicherungs- ansprüche |
x | 691 | 0 | x | 0 | 691 | 0 | x | x | 517 |
Kapitalgedeckte
Pensionsansprüche |
–91 | 252 | 60 | x | 0 | –30 | 222 | x | x | 0 |
Ansprüche auf andere
Leistungen als Altersversicherungsleistungen |
0 | 998 | 0 | 0 | 998 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
Übrige Forderungen
inkl. Finanzderivate |
–2.156 | –1.368 | –723 | –34 | –824 | 213 | 0 | –105 | –48 | –2.664 |
Finanzierung in Summe
(Transaktionen) |
5.746 | 102.494 | 91.102 | 15.458 | –4.973 | 690 | 217 | 7.826 | –94 | 10.159 |
Nettogeldvermögen | –336.068 | 20.841 | 37.299 | –6.816 | –28.285 | 12.102 | 6.541 | 575.312 | 14.126 | –48.442 |
Finanzierungssaldo | 734 | 7.451 | 4.432 | –802 | 2.932 | 323 | 567 | 14.581 | 864 | 4.882 |
Quelle: OeNB. | ||||||||||
1 Auslandsposition der OeNB inklusive Barrengold, der eine imputierte Verbindlichkeit des Auslandes gegenübergestellt wird. |
2018 | 2019 | 2020 | Q4 20 | Q1 21 | Q2 21 | Q3 21 | ||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
In Mio EUR | ||||||||
Leistungsbilanz | Netto | 3.485 | 8.316 | 7.203 | 723 | –1.217 | –1.324 | 950 |
Credit | 243.970 | 254.887 | 219.951 | 57.823 | 56.296 | 63.084 | 66.530 | |
Debet | 240.485 | 246.571 | 212.748 | 57.099 | 57.513 | 64.408 | 65.580 | |
Güter | Netto | 1.118 | 3.812 | 3.033 | 897 | 559 | 230 | –80 |
Credit | 149.248 | 151.852 | 138.328 | 37.154 | 39.043 | 43.031 | 42.141 | |
Debet | 148.130 | 148.040 | 135.295 | 36.256 | 38.484 | 42.801 | 42.221 | |
Dienstleistungen | Netto | 9.904 | 9.341 | 7.867 | 761 | 4 | 13 | 1.330 |
Credit | 64.238 | 68.326 | 56.783 | 13.737 | 11.317 | 13.093 | 17.248 | |
Debet | 54.334 | 58.985 | 48.916 | 12.976 | 11.313 | 13.080 | 15.918 | |
Primäreinkommen | Netto | –3.773 | –1.437 | –427 | 83 | –372 | –964 | –343 |
Credit | 25.191 | 29.033 | 18.954 | 5.194 | 4.764 | 5.229 | 4.797 | |
Debet | 28.963 | 30.470 | 19.381 | 5.111 | 5.135 | 6.194 | 5.141 | |
Sekundäreinkommen | Netto | –3.765 | –3.399 | –3.270 | –1.018 | –1.408 | –603 | 43 |
Credit | 5.294 | 5.676 | 5.886 | 1.738 | 1.173 | 1.730 | 2.344 | |
Debet | 9.059 | 9.076 | 9.156 | 2.755 | 2.581 | 2.333 | 2.301 | |
Vermögensübertragungen | Netto | –2.322 | –67 | –410 | –239 | 4 | –114 | –99 |
Credit | 490 | 1.680 | 416 | 113 | 304 | 121 | 180 | |
Debet | 2.813 | 1.747 | 825 | 352 | 300 | 235 | 279 | |
Kapitalbilanz | Netto | 4.555 | 17.228 | 2.316 | –2.536 | 1.516 | –825 | –3.037 |
Direktinvestitionen i. w. S. | Netto | 1.526 | 5.720 | 8.567 | 2.109 | 628 | –386 | 3.410 |
Forderungen | Netto | –23.847 | –6.250 | –6.819 | –3.220 | 1.304 | –1.754 | 2.417 |
Verpflichtungen | Netto | –25.374 | –11.970 | –15.386 | –5.329 | 677 | –1.368 | –993 |
Direktinvestitionen i. e. S. | Netto | 188 | 8.463 | 11.070 | 4.548 | 216 | –271 | 2.034 |
im Ausland | Netto | 4.752 | 11.174 | –2.101 | –1.291 | 1.855 | 127 | 468 |
in Österreich | Netto | 4.564 | 2.711 | –13.171 | –5.838 | 1.639 | 398 | –1.566 |
Portfolioinvestitionen | Netto | 3.476 | –3.414 | –13.613 | 401 | –6.470 | 3.852 | 892 |
Forderungen | Netto | –390 | 10.946 | 18.697 | 9.082 | 3.627 | 4.510 | 3.245 |
Anteilspapiere und
Investmentzertifikate |
Netto | 2.755 | 7.853 | 7.555 | 4.140 | 6.218 | 3.760 | 3.094 |
Langfristige verzinsliche
Wertpapiere |
Netto | –3.765 | 3.358 | 3.940 | –632 | 946 | 1.019 | 340 |
Geldmarktpapiere | Netto | 620 | –266 | 7.202 | 5.574 | –3.536 | –269 | –188 |
Verpflichtungen | Netto | –3.865 | 14.360 | 32.310 | 8.681 | 10.097 | 659 | 2.354 |
Anteilspapiere und
Investmentzertifikate |
Netto | –3.194 | 2.526 | 4.305 | 1.429 | 722 | 1.200 | 782 |
Langfristige verzinsliche
Wertpapiere |
Netto | –2.501 | 9.848 | 12.796 | –3.285 | 5.003 | 7.808 | –4.311 |
Geldmarktpapiere | Netto | 1.830 | 1.986 | 15.209 | 10.538 | 4.372 | –8.349 | 5.883 |
Sonstige Investitionen | Netto | –1.812 | 13.714 | 4.773 | –6.806 | 7.588 | –4.326 | –12.118 |
Forderungen | Netto | 5.226 | 14.200 | –7.506 | –22.458 | 8.654 | –5.148 | 5.101 |
davon Handelskredite | Netto | 122 | –38 | –292 | –303 | 1.324 | –999 | 396 |
davon Kredite | Netto | 5.400 | 3.025 | 286 | –3.636 | 2.579 | –1.443 | 2.051 |
davon Bargeld und Einlagen | Netto | 217 | 10.707 | –8.170 | –19.531 | 5.684 | –3.186 | 2.229 |
Verpflichtungen | Netto | 7.038 | 486 | –12.279 | –15.652 | 1.066 | –822 | 17.219 |
davon Handelskredite | Netto | 774 | –890 | 1.072 | 831 | 9 | –333 | 251 |
davon Kredite | Netto | 3.154 | –3.038 | –701 | –1.826 | 328 | –644 | 1.346 |
davon Bargeld und Einlagen | Netto | 3.224 | 4.208 | –12.368 | –14.694 | 843 | 11 | 10.998 |
Finanzderivate | Netto | –761 | 1.398 | 1.105 | 567 | 163 | 193 | 200 |
Offizielle Währungsreserven | Netto | 2.125 | –190 | 1.484 | 1.194 | –393 | –158 | 4.580 |
Statistische Differenz | Netto | 3.392 | 8.979 | –4.478 | –3.021 | 2.729 | 612 | –3.888 |
Quelle: OeNB, Statistik Austria. | ||||||||
Anmerkung: Bis 2018 endgültige Daten, 2019 und 2020 revidierte Daten, 2021 provisorische Daten. |
Q4 19–Q3 20 | Q4 20–Q3 21 | |||||
---|---|---|---|---|---|---|
Credit | Debet | Netto | Credit | Debet | Netto | |
In Mio EUR | ||||||
Dienstleistungen | 60.695 | 51.035 | 9.661 | 55.395 | 53.287 | 2.108 |
Gebühren für Lohnveredelung | 1.593 | 2.436 | –841 | 1.896 | 2.625 | –729 |
Reparaturdienstleistungen | 672 | 966 | –293 | 680 | 827 | –148 |
Transport | 14.202 | 14.488 | –286 | 15.106 | 15.283 | –178 |
Internationaler Personentransport | 1.711 | 1.026 | 685 | 1.158 | 520 | 637 |
Frachten | 10.096 | 12.415 | –2.317 | 11.272 | 13.842 | –2.569 |
Transporthilfsleistungen | 1.572 | 678 | 894 | 1.629 | 470 | 1.157 |
Post- und Kurierdienste | 821 | 370 | 451 | 1.046 | 452 | 595 |
Reiseverkehr | 15.464 | 5.278 | 10.186 | 7.306 | 5.723 | 1.584 |
Geschäftsreisen | 2.343 | 1.044 | 1.299 | 1.604 | 888 | 716 |
Urlaubsreisen | 13.121 | 4.234 | 8.886 | 5.704 | 4.836 | 869 |
Bauleistungen | 891 | 685 | 205 | 852 | 643 | 208 |
Versicherungsdienstleistungen | 450 | 881 | –431 | 471 | 852 | –382 |
Finanzdienstleistungen | 2.278 | 2.036 | 241 | 2.492 | 2.486 | 6 |
Finanzdienstleistungen im engeren
Sinn |
1.101 | 1.013 | 89 | 1.278 | 1.219 | 59 |
unterstellte Bankgebühr (FISIM) | 1.175 | 1.022 | 152 | 1.214 | 1.266 | –53 |
Patente, Lizenzen, Franchise und
Handelsmarken |
1.333 | 1.413 | –80 | 1.413 | 1.335 | 77 |
Telekommunikations-, EDV- und
Informationsdienstleistungen |
7.645 | 7.041 | 604 | 8.074 | 7.401 | 672 |
Sonstige unternehmensbezogene
Dienstleistungen |
15.046 | 14.313 | 735 | 15.925 | 14.591 | 1.334 |
Forschungs- und
Entwicklungsleistungen |
2.464 | 1.194 | 1.270 | 2.499 | 1.323 | 1.175 |
Rechts- und Wirtschaftsdienste,
Werbung und Marktforschung |
3.698 | 4.607 | –909 | 3.709 | 4.633 | –923 |
Technische Dienstleistungen | 4.191 | 2.634 | 1.555 | 4.880 | 2.616 | 2.264 |
Dienstleistungen für Landwirtschaft,
Bergbau und Recycling |
221 | 97 | 124 | 216 | 105 | 112 |
Operational leasing | 681 | 728 | –47 | 753 | 704 | 48 |
Handelsleistungen | 1.172 | 1.377 | –205 | 1.171 | 1.499 | –328 |
Übrige unternehmensbezogene
Dienstleistungen |
2.620 | 3.675 | –1.055 | 2.695 | 3.710 | –1.016 |
Dienstleistungen für persönliche
Zwecke, für Kultur und Erholung |
560 | 1.391 | –831 | 553 | 1.366 | –815 |
Regierungsleistungen, a. n. g. | 563 | 112 | 451 | 629 | 152 | 477 |
Dienstleistungsverkehr nach Regionen | ||||||
EU-271 | 43.832 | 37.844 | 5.988 | 40.135 | 40.279 | –144 |
davon Euroraum-19 | 36.632 | 29.182 | 7.451 | 33.561 | 30.759 | 2.802 |
davon Deutschland | 24.088 | 15.032 | 9.056 | 22.071 | 15.088 | 6.984 |
davon Italien | 2.552 | 1.981 | 572 | 2.673 | 2.724 | –53 |
davon Ungarn | 1.601 | 1.534 | 68 | 1.406 | 1.564 | –157 |
Extra-EU-27 | 16.863 | 13.191 | 3.672 | 15.261 | 13.009 | 2.253 |
davon Vereinigtes Königreich | 3.003 | 2.820 | 183 | 2.229 | 2.572 | –342 |
davon Schweiz | 4.818 | 2.106 | 2.713 | 4.468 | 2.279 | 2.188 |
davon USA | 1.601 | 1.910 | –309 | 1.724 | 2.090 | –367 |
davon Russische Föderation | 1.047 | 833 | 215 | 844 | 755 | 90 |
davon China | 574 | 498 | 77 | 555 | 520 | 34 |
Quelle: OeNB, Statistik Austria. | ||||||
Anmerkung: Bis 2018 endgültige Daten, 2019 und 2020 revidierte Daten, 2021 provisorische Daten. | ||||||
1 EU-27: Belgien, Bulgarien, Dänemark, Deutschland, Estland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland, Italien,
Kroatien, Lettland, Litauen, Luxemburg, Malta, Niederlande, Polen, Portugal, Rumänien, Schweden, Slowakei, Slowenien, Spanien, Tschechien, Ungarn, Zypern und die entsprechenden europäischen Organisationen. |
2012 | 2013 | 2014 | 2015 | 2016 | 2017 | 2018 | 2019 | 2020 | ||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Nach Komponenten | In Mio EUR | |||||||||
Transaktionen | Netto | 10.203 | 11.725 | –547 | 6.335 | –1.837 | 9.074 | 4.752 | 11.174 | –2.101 |
Eigenkapital | Netto | 5.523 | 7.268 | –3.040 | 3.772 | –4.489 | 6.568 | 245 | 5.403 | –255 |
Neuinvestitionen (+) | Netto | 20.457 | 20.310 | 32.554 | 16.723 | 21.291 | 20.583 | 15.489 | 38.625 | 14.618 |
Desinvestitionen (–) | Netto | 14.934 | 13.042 | 35.595 | 12.951 | 25.779 | 14.015 | 15.244 | 33.222 | 14.873 |
Reinvestierte Gewinne | Netto | 947 | 1.306 | –1.114 | 650 | 5.025 | 4.294 | 1.997 | 4.096 | –4.005 |
Sonstiges DI-Kapital1 | Netto | 3.733 | 3.152 | 3.607 | 1.913 | –2.373 | –1.788 | 2.509 | 1.675 | 2.159 |
Forderungen (+) | Netto | 1.415 | 4.502 | 3.263 | 1.851 | –1.982 | –530 | 3.109 | 1.705 | 3.934 |
Verbindlichkeiten (–) | Netto | –2.318 | 1.351 | –345 | –62 | 391 | 1.258 | 600 | 31 | 1.775 |
Nach Zielregion | ||||||||||
Global | 10.203 | 11.725 | –547 | 6.335 | –1.837 | 9.074 | 4.752 | 11.174 | –2.101 | |
EU-275 | 3.424 | 8.420 | 2.308 | 3.682 | 4.709 | 8.551 | –670 | 5.410 | –832 | |
Deutschland | –952 | 2.924 | –805 | 543 | 1.160 | 1.676 | –1.978 | 978 | 1.151 | |
Italien | 699 | –949 | –339 | 508 | 734 | –149 | 567 | –219 | 325 | |
Niederlande | –4.352 | 5.335 | 5.183 | –910 | 6.227 | 4.457 | –1.581 | 12.202 | –782 | |
Ungarn | 227 | –357 | –214 | 661 | –753 | 298 | 626 | 543 | –101 | |
Tschechien | 1.400 | 819 | 356 | 610 | –922 | 492 | 495 | 1.125 | –356 | |
Rumänien | 825 | 789 | –1.056 | 1.195 | –918 | 671 | 1.023 | 400 | –77 | |
Extra-EU-27 | 6.779 | 3.306 | –2.856 | 2.653 | –6.546 | 523 | 5.421 | 5.764 | –1.269 | |
Vereinigtes Königreich | –208 | 1.130 | –806 | –15 | 747 | –187 | –249 | 601 | 217 | |
Schweiz | 1.294 | –210 | 362 | 589 | 1119 | –709 | 1.111 | 776 | 956 | |
Türkei | 1.540 | –1.503 | 428 | 191 | –2.430 | –1.111 | 300 | 93 | 50 | |
USA | 537 | 1.602 | 1.115 | 583 | –193 | 220 | 1.292 | 181 | 351 | |
Russland | 686 | 917 | 247 | 392 | –468 | 1.210 | 504 | 889 | –1.215 | |
China4 | –263 | –440 | –173 | 127 | 243 | 526 | 368 | 77 | –1.715 | |
Europa | 8.659 | 11.143 | 1.579 | 5.182 | 3.684 | 7.062 | 720 | 7.899 | –904 | |
Euroraum-19 | 84 | 6.965 | 3.808 | 794 | 10.144 | 6.059 | –2.878 | 2.993 | –780 | |
CESEE3 | 4.928 | 2.464 | –3.254 | 4.423 | –6.360 | 3.672 | 3.440 | 4.372 | –919 | |
Quelle: OeNB. | ||||||||||
Anmerkung: Bis 2018 endgültige Daten, 2019 revidierte Daten, 2020 provisorische Daten. | ||||||||||
1 Nettogewährung Konzernkredite bei aktiven Direktinvestitionen: Nettoveränderung der
Forderungen abzüglich Nettoveränderung der Verpflichtungen. |
||||||||||
2 Nettogewährung Konzernkredite bei passiven Direktinvestitionen: Nettoveränderung der
Verpflichtungen abzüglich Nettoveränderung der Forderungen. |
||||||||||
3 Albanien, Bosnien-Herzegowina, Bulgarien, Estland, Kosovo, Kroatien, Lettland, Litauen,
Nordmazedonien, Moldawien, Montenegro, Polen, Rumänien, Russland, Serbien, Slowakei, Slowenien, Tschechien, Ukraine, Ungarn, Weißrussland. |
||||||||||
4 Einschließlich Hongkong. | ||||||||||
5 EU-27: Belgien, Bulgarien, Dänemark, Deutschland, Estland, Finnland, Frankreich, Griechenland,
Irland, Italien, Kroatien, Lettland, Litauen, Luxemburg, Malta, Niederlande, Polen, Portugal, Rumänien, Schweden, Slowakei, Slowenien, Spanien, Tschechien, Ungarn, Zypern und die entsprechenden europäischen Organisationen. |
2012 | 2013 | 2014 | 2015 | 2016 | 2017 | 2018 | 2019 | 2020 | ||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Nach Komponenten | In Mio EUR | |||||||||
Transaktionen | Netto | 3.105 | 4.308 | 3.450 | 1.341 | –7.687 | 13.237 | 4.564 | 2.711 | –13.171 |
Eigenkapital | Netto | 1.753 | 5113 | 4.547 | 2.729 | –6.039 | 5.977 | 2.836 | –2.264 | –5.808 |
Neuinvestitionen (+) | Netto | 7.152 | 11.456 | 21.327 | 13.250 | 8.727 | 19.600 | 28.890 | 18.477 | 13.523 |
Desinvestitionen (–) | Netto | 5.399 | 6.343 | 16.781 | 10.521 | 14.766 | 13.623 | 26.054 | 20.740 | 19.331 |
Reinvestierte Gewinne | Netto | 237 | –2.654 | –2.564 | 570 | 3.148 | 6.697 | 3.732 | 4.382 | –2.636 |
Sonstiges DI-Kapital2 | Netto | 1.114 | 1.849 | 1.468 | –1.958 | –4.795 | 563 | –2.003 | 592 | –4.727 |
Forderungen (–) | Netto | –279 | –265 | 658 | –726 | 5.244 | 873 | 1.915 | 1.003 | 3.763 |
Verbindlichkeiten (+) | Netto | 835 | 1.584 | 2.125 | –2.685 | 449 | 1.435 | –89 | 1.595 | –964 |
Nach Herkunftsregionen | ||||||||||
Global | 3.105 | 4.308 | 3.450 | 1.341 | –7.687 | 13.237 | 4.564 | 2.711 | –13.171 | |
EU-275 | 3.287 | –1.369 | 443 | 7.090 | –10.128 | 9.086 | 7.851 | 832 | –2.917 | |
Deutschland | 2.466 | 1.309 | –1.421 | 3.460 | –125 | 4.400 | 6.368 | 685 | –3.508 | |
Italien | –689 | –1.724 | –1.019 | 1.207 | –6.904 | 606 | 132 | –241 | –200 | |
Niederlande | 485 | 1.127 | 1.183 | 1.708 | –3.769 | 1.740 | 14 | 244 | 1.032 | |
Luxemburg | 147 | 1.081 | 926 | 814 | 777 | 1.869 | 43 | 1.083 | 56 | |
Belgien | –281 | –311 | 24 | –28 | –31 | –89 | 70 | 0 | –28 | |
Spanien | 320 | –66 | –444 | –193 | 239 | 19 | 34 | –2 | 3 | |
Frankreich | 110 | –678 | 196 | –442 | –258 | 499 | –458 | 284 | –156 | |
Extra-EU-27 | –182 | 5.677 | 3.007 | –5.748 | 2.442 | 4.151 | –3.287 | 1.879 | –10.254 | |
Vereinigtes Königreich | –325 | 430 | –1.221 | 614 | 52 | 397 | 180 | –761 | –1.620 | |
Schweiz | –355 | 311 | –349 | 103 | 712 | 1.251 | 116 | 573 | –661 | |
USA | –609 | –565 | 155 | –3.193 | 116 | –5.011 | –2.674 | –1.530 | –1.424 | |
Russland | 624 | 3.663 | 559 | 69 | –211 | 5.797 | –2.204 | 467 | –1.704 | |
Japan | 51 | –30 | 773 | –207 | –57 | –134 | 87 | 1.380 | 69 | |
Europa | 3.061 | 2.954 | –620 | 8.061 | –9.478 | 15.801 | 5.949 | 1.327 | –6.614 | |
Euroraum-19 | 3.038 | 108 | 521 | 7.045 | –10.363 | 9.078 | 7.531 | 778 | –3.033 | |
CESEE3 | 603 | 3.561 | 511 | 188 | –121 | 5.772 | –2.066 | 417 | –1.530 | |
Quelle: OeNB. | ||||||||||
Anmerkung: Bis 2018 endgültige Daten, 2019 revidierte Daten, 2020 provisorische Daten. | ||||||||||
1 Nettogewährung Konzernkredite bei aktiven Direktinvestitionen: Nettoveränderung der
Forderungen abzüglich Nettoveränderung der Verpflichtungen. |
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2 Nettogewährung Konzernkredite bei passiven Direktinvestitionen: Nettoveränderung der
Verpflichtungen abzüglich Nettoveränderung der Forderungen. |
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3 Albanien, Bosnien-Herzegowina, Bulgarien, Estland, Kosovo, Kroatien, Lettland, Litauen,
Nordmazedonien, Moldawien, Montenegro, Polen, Rumänien, Russland, Serbien, Slowakei, Slowenien, Tschechien, Ukraine, Ungarn, Weißrussland. |
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4 Einschließlich Hongkong. | ||||||||||
5 EU-27: Belgien, Bulgarien, Dänemark, Deutschland, Estland, Finnland, Frankreich, Griechenland,
Irland, Italien, Kroatien, Lettland, Litauen, Luxemburg, Malta, Niederlande, Polen, Portugal, Rumänien, Schweden, Slowakei, Slowenien, Spanien, Tschechien, Ungarn, Zypern und die entsprechenden europäischen Organisationen. |