OeNB-Sonderheft zu den Auswirkungen von 20 Jahren Euro in Österreich
(, Wien)Anlässlich des 20-jährigen Jubiläums der Euro-Einführung widmet die Oesterreichische Nationalbank (OeNB) die aktuelle Ausgabe von Monetary Policy & the Economy dem Thema „20 years of the euro in Austria“. Im Schwerpunktheft werden in acht Studien die Auswirkungen der Euro-Einführung auf die österreichische Wirtschaft analysiert sowie die Rolle und Aufgaben der OeNB im Eurosystem/ESZB beleuchtet.
„Der Euro ist viel mehr als die Verkörperung der europäischen Idee. Die Wirtschafts- und Währungsunion (WWU) ist eine tragende Säule der europäischen Politik“, so Ewald Nowotny, Gouverneur der OeNB. Die europäische Geldpolitik war in den vergangenen 20 Jahren nicht nur bei der Sicherung der Preisstabilität erfolgreich, sondern auch bei der Bewältigung der Finanz- und Wirtschaftskrise, indem rasch Entscheidungen, wie die Senkung der Leitzinsen und die Einführung unkonventioneller Maßnahmen, gefällt wurden. Wie sich die Euro-Einführung und die Geldpolitik des Eurosystems auf Österreich ausgewirkt haben, steht im Fokus des vorliegenden Schwerpunkthefts.
Auswirkungen auf die österreichische Wirtschaft
Der erste Teil des Schwerpunkthefts beschäftigt sich mit der Entwicklung der Inflation, der Finanzierungsbedingungen, der Löhne und der Fiskalpolitik seit der Einführung des Euro 1999. Unter anderem werden folgende Fragen behandelt: Wie entwickelte sich die Inflation in Österreich im Vergleich zum Euroraum-Durchschnitt und anderen Euro-Ländern? Waren die Finanzierungsbedingungen für österreichische Unternehmen und private Haushalte günstig bzw. angemessen? Sind die Löhne in den letzten 20 Jahren flexibler geworden? Welche Herausforderungen für die Fiskalpolitik brachte die Einbettung in den europäischen Fiskalrahmen?
Die OeNB und ihre Aufgaben im Eurosystem/ESZB
Die Aufgaben und die Rolle der OeNB stehen im Fokus des zweiten Teils des Schwerpunkthefts. Die Geldpolitik wird zentral vom EZB-Rat beschlossen, in dem der OeNB-Gouverneur Sitz und Stimme hat. Die Umsetzung der geldpolitischen Beschlüsse erfolgt dann dezentral durch die nationalen Zentralbanken. Wie hat sich die Bilanz der OeNB seit Einführung des Euro entwickelt und wie ist dies zu interpretieren? Inwiefern hat sich die Verwendung und Produktion von Bargeld in den letzten 20 Jahren verändert? Wie hat sich der unbare Zahlungsverkehr gewandelt? Können Maßnahmen, die auf die Stabilität des Finanzsystems als Ganzes abzielen – sogenannte makroprudenzielle Maßnahmen – auch zur Reduktion makroökonomischer Ungleichgewichte zwischen Euro-Ländern beitragen? Mit diesen Fragen befassen sich die Autorinnen und Autoren der Fachbeiträge dieses Teils.