Kauri, Gold und Cybercoins – Formen des Geldes
Eine Ausstellung im Geldmuseum der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB)()
So vielfältig wie die menschlichen Kulturen und Lebensweisen sind, so unterschiedlich sind die daraus hervorgegangenen Geldformen, die von der Kaurischnecke bis zu Bitcoin reichen. Diesem breiten Spektrum widmet sich die neue Ausstellung im Geldmuseum der Oesterreichischen Nationalbank vom 17. Februar 2015 bis 29. Jänner 2016.
Kaum etwas geht durch so viele Hände und bewegt weltweit täglich so viele Menschen wie Geld in seinen unterschiedlichen Erscheinungsformen. Die Deckung täglicher Bedürfnisse, Freizeitaktivitäten und globale Wirtschaftsprozesse – es gibt wenig im Leben, das nicht von Geld abhängig ist. Der lange Weg vom Tauschhandel bis zur vernetzten Weltwirtschaft ist eng mit der Entwicklung des Geldwesens verknüpft. Über die Jahrtausende hinweg entstanden immer neue Wirtschaftsformen, die je komplexer sie wurden, immer neue Arten von Zahlungsmitteln hervorbrachten. Umgekehrt beeinflussen die vorhandenen Zahlungsmittel auch die jeweiligen wirtschaftlichen Möglichkeiten, sodass beides einer ständigen Wechselwirkung unterliegt.
Dies war bereits beim Tauschhandel und der Verwendung traditioneller prämonetärer Zahlungsmittel so. Regional in ihrer Verwendung oft eng begrenzte Zahlungsmittel, wie das meterhohe Steingeld der Insel Yap, stehen den über weite Distanzen gehandelten Kaurischnecken gegenüber. Manche traditionelle Zahlungsmittel, wie Schweinehauer und Hundezähne wirken heute anachronistisch und für Europäer vielleicht kurios. Auch in unseren Breiten erinnert mit dem kroatischen Kuna noch eine Währungsbezeichnung an Marderfelle, welche einst als Zahlungsmittel dienten.
Mit der Entstehung der ersten Münzen vereinfachte sich das Wirtschaftsleben. Preise konnten standardisiert und der Aufbau überregionaler Wirtschaftsbeziehungen durch die fortschreitende Monetarisierung erleichtert werden. Im Lauf der Zeit sollten immer wieder neue Münzvereinigungen und Währungsunionen den zwischenstaatlichen Handel fördern. In dieser Tradition steht auch der Euro, der als europäische Einheitswährung eine wesentliche Säule der Wirtschafts- und Währungsunion bildet.
Die rasante Entwicklung der Informations- und Telekommunikationstechnologie hat sich in den letzten Jahren auch massiv auf den Geldverkehr ausgewirkt. Der bargeldlose Zahlungsverkehr erfreut sich bei täglichen Bankgeschäften und beim Handel über das Internet immer größerer Beliebtheit. Neben Kreditkarten und E-Banking gewinnen daher laufend neue Verfahren, wie das Zahlen per Mobiltelefon oder die sogenannten Kryptowährungen, an Bedeutung. Insbesondere bei Letzteren – Bitcoin sei hier als Stichwort genannt – ist aber Vorsicht geboten, weil sie mit sehr hohem Risiko, bis hin zum Totalverlust, verbunden sind.
Trotzdem hat Bargeld weiterhin seine Berechtigung, stellt Gouverneur Univ. Prof Dr. Nowotny fest und verweist auf die wichtige Rolle der Notenbanken, die insbesondere darin besteht Vertrauen und Sicherheit der Bevölkerung in die Zahlungsmittel zu erhalten. Auch das Bargeld ist einer laufenden Weiterentwicklung unterworfen. Diese lässt sich in der Ausstellung an einer breiten Palette von Banknoten vom Wiener-Stadt-Banco-Zettel auf Büttenpapier über die neuen 10-Euro-Scheine mit ihren verbesserten Sicherheitsmerkmalen bis hin zu extremen Klimabedingungen trotzenden Hybrid- und Polymerbanknoten aus Nepal und Australien nachvollziehen. Daneben faszinieren Geldscheine aus ausgefallenen Materialien wie Stoff, Leder oder Holz.
Ausstellungsdauer: 17. Februar 2015 bis 29. Jänner 2016
Öffnungszeiten des Geldmuseums:
Dienstag und Mittwoch von 9.30 Uhr bis 15.30 Uhr
Donnerstag von 9.30 Uhr bis 17.30 Uhr
Freitag von 9.30 Uhr bis 13.30 Uhr
Samstag bis Montag, an Feiertagen sowie am 24.12. und 31.12. geschlossen
Eintritt frei, Workshops und Führungen kostenlos
Adresse:
Oesterreichische Nationalbank, Geldmuseum, Otto-Wagner-Platz 3, 1090 Wien. Weitere Informationen bzw. Fotos unter www.geldmuseum.at.
Alle Fotos und Objekte soweit nicht anders angegeben: Geldmuseum der Oesterreichischen Nationalbank.