Emil Edler von Mecenseffý
Generalsekretär der Oesterreichisch-ungarischen Bank von 1891 bis 1900
Geboren 1834 in Lemberg, gestorben 26.06.1919 in München
Emil von Mecenseffy wurde als Sohn eines höheren Staatsbeamten geboren, schlug ursprünglich eine militärische Karriere ein und diente als Leutnant im Pionierkorps.
Mit 24 Jahren verließ er die Armee und trat 1858 als Beamter in die privilegirte oesterreichische National-Bank ein. In den folgenden Jahren durchlief er verschiedene Abteilungen der Bank, wobei er sich durch Tüchtigkeit und Tatkraft auszeichnete. So machte er sich während der kriegerischen Bedrohung durch Preußen 1866 um die Bergung des Metallschatzes der Bank verdient.
1867 wurde er der Bankfiliale in Fiume zugeteilt, bis er 1873 zum Vorstand der Bankfiliale in Pilsen ernannt wurde, die er drei Jahre lang führte.
1876 wurde Mecenseffý in das Generalsekretariat der Bank nach Wien einberufen und 1879, nach der Umgestaltung der National-Bank in die Oesterreichisch-ungarische Bank (OeUB), zum Buchhalter und schon ein Jahr darauf zum Oberbuchhalter ernannt. Unter seiner Leitung wurden die Buchhaltung wie auch das Kontrollwesen der Bank reformiert. Neben seinem Amt als Oberbuchhalter führte Mecenseffý auch noch das Referat über den Finanzdienst.
Nach dem Tod des Generalsekretärs Gustav Ritter von Leonhardt wurde Mecenseffý im Mai 1891 zum Generalsekretär der OeUB ernannt. In dieser Funktion beteiligte er sich an den Vorarbeiten zur Valutaregulierung, welche die Voraussetzung für die Einführung des Goldstandards bildete und nahm an den schwierigen Verhandlungen über die im Jahre 1900 durchgeführte Erneuerung des Bankprivilegiums teil.
Neben seinem Beruf war Mecenseffý auch als Buchautor tätig. Er verfasste die unter Bankhistorikern noch heute bekannten Werke „Die Verwaltung der Oesterreichisch-ungarischen Bank 1886-1895 (Wien, 1896)“ und „Das Vermögen der Oesterreichisch-ungarischen Bank“ (Wien, 1897).
1900 trat der bei seinen Mitarbeitern überaus beliebte Generalsekretär Mecenseffý in den Ruhestand, den er noch 19 Jahre lang genießen konnte.