Aktuelles

Statistiken – Daten und Analysen H2/23

Editorial

Liebe Leserinnen und Leser!

Im einleitenden Artikel analysieren Klaus Formanek und Thomas Pöchel die aktuelle Entwicklung der Kredit- und Einlagezinsätze der Banken im Geschäft mit den Unternehmen. Im Umfeld steigender EZB-Leitzinssätze zogen auch die Zinsniveaus im Kreditgeschäft der österreichischen Banken mit dem Unternehmenssektor deutlich an, was einen dämpfenden Effekt auf die Entwicklung von aushaftenden Unternehmenskrediten hatte. Analog zur Entwicklung auf der Kreditseite waren auch deutlich steigende Zinssätze bei Einlagen von nichtfinanziellen Unternehmen zu bemerken. Hier war eine starke Umschichtung von täglich fälligen Einlagen hin zu gebundenen Einlagen zu beobachten.

Nina Eder berichtet in ihrem Beitrag über das Bilanzsummenwachstum der österreichischen Versicherungen im ersten Halbjahr 2023, das sich vor allem durch positive Preiseffekte und zu einem kleineren Anteil auch durch Wertpapierzukäufe ergab. Bemerkenswert ist, dass der Anteil der nachhaltigen Anleihen (ESG-Bonds) an den gehaltenen verzinslichen Wertpapieren nun 9% beträgt.

Patrick Thienel stellt die neu verfügbaren Daten der Zahlungsverkehrsstatistik vor, welche durch die Novelle der EZB-Verordnung (EU Nr. 2020/2011) ab 2022 erstmals an die OeNB gemeldet werden mussten. Beispiele dafür sind nichtelektronische Zahlungskartentransaktionen, neue Branchencodes und Transaktionen mit starker Kundenauthentifizierung.

In ihrer Analyse kommen Predrag C´etkovi´c und Patricia Walter zum Schluss, dass nach einer ersten Rechnung für das erste Halbjahr 2023 mit einem Leistungsbilanzüberschuss Österreichs im Ausmaß von 6,2 Mrd EUR zu rechnen ist. Insbesondere der Beitrag aus dem Güter- und Dienstleistungsverkehr mit dem Ausland zur Wertschöpfung im Inland lag deutlich über jenem der beiden vorangegangenen Jahre.

Es sei darauf hingewiesen, dass die bislang in dieser Publikationsreihe veröffentlichten Beiträge über die aktuellen Österreich-Ergebnisse der euroraumweiten Umfrage über das Kreditgeschäft bereits seit dem dritten Quartal 2023 in der Reihe „OeNB Reports“ ( https://www.oenb.at/Publikationen/Volkswirtschaft/reports.html ) einen neuen Platz gefunden haben.

Ein Kurzbericht sowie eine Auswahl von 13 Tabellen ergänzen das vorliegende Heft. Auf unserer Website steht Ihnen unter http://statistik.oenb.at ein umfassendes Datenangebot zur Verfügung. In diesem Zusammenhang möchten wir Sie auf folgende Links aufmerksam machen:

Standardisierte Tabellen:

http://www.oenb.at/Statistik/Standardisierte-Tabellen.html

Benutzerdefinierte Tabellen:

http://www.oenb.at/isaweb/dyna1.do?lang=DE&go=initHierarchie

Veröffentlichungskalender:

http://www.oenb.at/isaweb/releasehierarchie.do?lang=DE

Ihnen steht das umfangreiche OeNB-Statistikangebot auch kostenlos mobil via App zur Verfügung. Diese wird auf der OeNB-Website unter http://app.oenb.at präsentiert.

Sollten Sie Fragen zum Datenangebot der OeNB haben, wenden Sie sich bitte an unsere Statistik-Hotline, +43-1-40420-5555 oder .

Wenn Sie per E-Mail über Neuerscheinungen informiert werden möchten, bitten wir Sie, sich unter www.oenb.at/Service/Newsletter.html zu registrieren.

Johannes Turner

Gunther Swoboda

Realer Vermögensverlust durch hohe Inflation

Lisa Reitbrecht, Matthias Fuchs 1

Das Geldvermögen privater Haushalte 2 hat infolge der hohen Inflation 2022 real deutlich an Wert verloren. Gleichzeitig schränkte der gestiegene Konsum das Potenzial für finanzielle Investitionen ein, und es wurde 2022 um rund ein Fünftel weniger veranlagt als im Jahr zuvor. Gekauft wurden vor allem Wertpapiere, während Einlagen in geringerem Maß aufgebaut wurden als zuletzt. Täglich fällige Einlagen wurden in gebundene Einlagen umgeschichtet.

Erfolgreiches Sparen und Veranlagen war für private Haushalte selten so herausfordernd wie im aktuellen, von finanziellen Belastungen und geopolitischen Unsicherheiten geprägten Wirtschaftsumfeld. Negative reale Renditen, hohe Energie- und Lebensmittelpreise sowie das noch aus der Pandemie nachwirkende Konsumbedürfnis schmälerten die Möglichkeiten für finanzielle Veranlagungen erheblich. Die pandemiebedingt zuletzt sehr hohe Sparquote hat sich im Jahr 2022 mit 9,2% dem Vorkrisenniveau wieder angenähert.

Die hohe Inflation und das eingeschränkte Renditepotenzial von Sparprodukten sorgten jüngst für einen realen Vermögensverlust privater Haushalte. Nachdem das nominelle Finanzvermögen im Jahr 2022 auf 822 Mrd EUR gesunken war (2021: 844 Mrd EUR), stieg es im ersten Halbjahr 2023 auf 838 Mrd EUR wieder etwas an. Bei realer Betrachtung – also unter Berücksichtigung der Inflation – ergab sich 2022 jedoch ein Minus von 10%. Im ersten Halbjahr 2023 erreichte der reale Wertverlust 7%.

Mit 17,5 Mrd EUR veranlagten österreichische Haushalte deutlich weniger in Finanzinvestitionen als noch 2021 (22,3 Mrd EUR) oder 2020 (27,4 Mrd EUR). Der seit rund zwei Jahren bemerkbare Trend zu verstärkten Wertpapierkäufen setzte sich 2022 bzw. im ersten Halbjahr 2023 mit Investitionen von 9,8 Mrd EUR (+12% gegenüber 2021) bzw. 7,2 Mrd EUR fort. Gefragt waren vor allem verzinsliche Wertpapiere, die in den vergangenen vier Quartalen (bis einschließlich dem zweiten Quartal 2023) um insgesamt 6,25 Mrd EUR gekauft wurden. Dabei dominierten vor allem inländische Titel, insbesondere Bankenanleihen. Ende Juni 2023 besaßen private Haushalte Wertpapiere im Ausmaß von 157 Mrd EUR. Damit erreichte der Wertpapieranteil am Gesamtvermögen bereits 19%.

Im Gegensatz dazu hat sich der Einlagenaufbau im Jahr 2022 mit 5,7 Mrd EUR etwa halbiert (2021: 12,1 Mrd EUR). Private Haushalte reagierten auf die Zinswende mit einer deutlichen Umschichtung von täglich fälligen Einlagen in Richtung gebundener Veranlagungsformen.Letztere wurden im ersten Halbjahr 2023 im Ausmaß von 10,4 Mrd EUR aufgebaut, während täglich fällige Einlagen um 9,7 Mrd EUR reduziert wurden. Im Bestand machen Einlagen mit 37% (zweites Quartal 2023: 309 Mrd EUR) zwar nach wie vor den größten Anteil aus, sie verloren in der Geldvermögensbildung in den letzten Jahren aber an Bedeutung.

Leicht rückläufig zeigen sich derzeit die Verpflichtungen der österreichischen Haushalte, die sich im Juni 2023 auf rund 220 Mrd EUR beliefen (Ende 2022: 222 Mrd EUR). Unattraktivere Finanzierungskonditionen ließen vor allem das Interesse an Immobilienkrediten zuletzt spürbar nachlassen.

Grafik 1 mit dem Titel „Geldvermögen verliert real deutlich an Wert“ zeigt in einem Säulendiagramm das reale sowie das nominelle Wachstum des Geldvermögens der Österreicher:innen zwischen dem Jahr 2007 und dem ersten Halbjahr 2023. Nominell ist das Geldvermögen mit Ausnahme von 2008 (minus 1%) und 2022 (minus 3%) stets gewachsen. Nennenswerte reale Verluste gab es 2008 (minus 4%), 2011 (minus 2%), 2022 (minus 10%) sowie im ersten Halbjahr 2023 (minus 7%). 

Quelle: Oesterreichische Nationalbank.

1 Oesterreichische Nationalbank, Abteilung Statistik – Außenwirtschaft, Finanzierungsrechnung und Monetärstatistiken, lisa.reitbrecht@oenb.at, matthias.fuchs@oenb.at.

2 Damit sind private Haushalte sowie private Organisationen ohne Erwerbszweck (wie Gewerkschaften, Vereine, Hilfseinrichtungen) gemeint. Der gesamte Textbezieht sich auf den Haushaltssektor.

Executive Summaries

Rise in interest rates slowed corporate lending growth and spurred move from overnight to term deposits

In an environment of rising key ECB policy rates, Austrian banks’ corporate lending rates went up significantly as well. Interest rates on new corporate loans rose by 328 basis points to 4.81% in the 12 months ended July 2023 while the rate for the ECB’s main refinancing operations increased by 350 basis points. This significant increase in interest rates also slowed growth in outstanding corporate loans. Having accelerated to 12.1% in August 2022, the highest level on record since 1998, corporate loan growth dropped steadily to 6.0% by July 2023, reflecting a decline in short-term lending.

In a similar vein, interest rates on corporate deposits have been going up significantly as well. While interest rates on overnight deposits rose by only 61 basis points to 0.58% in the 12 months ended July 2023, rates on new term deposits went up by as much as 324 basis points to 3.36%. This 324 basis point increase closely matched the 328 basis point rise in rates on new lending and reflected substantial pass-through of the 350 basis point key policy rate hikes in the same period. In view of the large interest rate differential, businesses have made major portfolio shifts. Corporate overnight deposits have shrunk by 14.9% to EUR 61.4 billion since the ECB started hiking rates in July 2022, and corporate term deposits have grown by 99.1% to EUR 22.2 billion.

Positive price effects help insurance corporations grow their balance sheets in the first half of 2023

After shrinking considerably in 2022 due to significant declines in market values, total assets of Austrian insurance corporations grew by EUR 3.6 billion to EUR 131.3 billion in the first half of 2023. This growth was driven by sustained positive price effects (EUR 2.6 billion) across all investment categories and, to a lesser extent, by purchases of securities, especially debt securities (EUR 0.4 billion), in the first quarter of the year. Notably, ESG bonds accounted for 9% of total debt securities held by insurance corporations, equivalent to total investments of EUR 3.5 billion. In the Austrian financial industry, insurance corporations have the second-largest share of ESG bond investments, trailing only mutual funds, which boast a 12% ESG share of debt securities, equivalent to EUR 9.8 billion. Looking at regional distribution, 80% of these ESG bonds were issued by euro area entities, with French issuers accounting for as much as 24% of the total. More than two thirds of ESG bonds held by Austrian insurance corporations were issued by the public sector or by credit institutions.

New data to be reported under amended ECB payments statistics regulation

Under the European Central Bank’s Regulation (EU) 2020/2011 of December 1, 2020, amending Regulation (EU) No 1409/2013 on payments statistics (ECB/2013/43), starting in 2022, all payment service providers based in Austria have to report additional data to the Oesterreichische Nationalbank (OeNB). Specifically, reporting requirements now also extend to the following categories: non-electronic payment card transactions that were initiated primarily in writing or by telephone; mobile payment transactions; over-the-counter cash deposits and withdrawals; transfers initiated by payment initiation service providers like Klarna and EPS; and electronic transactions with strong customer authentication (in some cases, strong authentication is not required). In addition, a return transaction identifier was introduced for card-based transactions, and the ten national industry codes were replaced by 336 codes in accordance with ISO 18245. We now have valid data on these amendments. The present report provides an overview of these data, which have not been released so far. The European Central Bank (ECB) and the OeNB intend to expand their current sets of tables with a view to publishing said payments statistics on a regular basis.

Austria’s balance of payments in the first half of 2023

Austria recorded a current account surplus of EUR 6.2 billion or 2.6% of GDP in the first half of 2023, according to preliminary calculations by the Oesterreichische Nationalbank (OeNB) and Statistics Austria. The contribution from cross-border goods and services transactions to domestic value added was considerably higher than in 2022 and 2021, which was due, in particular, to the goods balance turning into a surplus and higher net revenues from tourism. The increased movements in financial account transactions seen in the fourth quarter of 2022 continued into the first two quarters of 2023. By comparison, developments in Austria’s net international investment position were rather subdued in the first half of 2023, after 2022 had seen a marked increase.

Übersicht

Zinsanstiege dämpften Entwicklung bei Unternehmenskrediten und führten zu Umschichtungen im Einlagenbestand

Im Umfeld steigender EZB-Leitzinssätze zogen auch die Zinsniveaus im Kreditgeschäft der österreichischen Banken mit Unternehmen deutlich an. Die Zinssätze für neu vergebene Unternehmenskredite stiegen in den zwölf Monaten bis Juli 2023 um 328 Basispunkte auf 4,81 % an; der EZB-Hauptrefinanzierungssatz legte um 350 Basispunkte zu. Die deutlich steigenden Zinsniveaus dämpften auch die Entwicklung von aushaftenden Unternehmenskrediten. So fiel deren Jahreswachstumsrate (die im August 2022 mit 12,1 % den höchsten Wert seit Aufzeichnungsbeginn 1998 erreicht hatte) bis Juli 2023 kontinuierlich auf 6,0 % ab, was auch verstärkt auf die rückläufige Entwicklung von kurzfristigen Krediten zurückzuführen war.

Analog zu den Entwicklungen auf der Kreditseite waren auch deutlich anziehende Zinssätze bei den Einlagen von Unternehmen zu beobachten. Während die Verzinsung von täglich fälligen Einlagen in den zwölf Monaten bis Juli 2023 geringer anstieg – um 61 Basispunkte auf 0,58 % –, erhöhte sich jene von neu abgeschlossenen Einlagen mit Bindung deutlich – um 324 Basispunkte auf 3,36 %. Dieser Anstieg (+324 Basispunkte) war damit sehr ähnlich zu jenem im Kreditneugeschäft ausgeprägt (+328 Basispunkte) und bildete ein großes Ausmaß der Leitzinsanstiege dieses Zeitraumes (+350 Basispunkte) ab. Aufgrund der großen Zinsunterschiede war bei Unternehmen seit der ersten Leitzinserhöhung im Juli 2022 eine starke Umschichtung von täglich fälligen Einlagen (–14,9 % auf 61,4 Mrd EUR) hin zu gebundenen Einlagen (+99,1 % auf 22,2 Mrd EUR) zu beobachten.

Positive Preiseffekte verhalfen Versicherungen im ersten Halbjahr 2023 zu Bilanzsummenwachstum

Nach den deutlichen Kursverlusten im Jahr 2022 und damit verbundenen hohen Rückgängen stieg die Bilanzsumme der österreichischen Versicherungen im ersten Halbjahr 2023 wieder um 3,6 Mrd EUR auf 131,3 Mrd EUR. Ermöglicht wurde dies durch anhaltende positive Preiseffekte in Höhe von 2,6 Mrd EUR in durchwegs allen Veranlagungskategorien und zu einem geringen Anteil auch durch Wertpapierzukäufe insbesondere von verzinslichen Wertpapieren (0,4 Mrd EUR) im ersten Quartal des Jahres. Bemerkenswert war der Anteil der nachhaltigen Anleihen (ESG-Bonds) in Höhe von 9% an den gehaltenen verzinslichen Wertpapieren bzw. deren Veranlagungsvolumen von 3,5 Mrd EUR. Damit rangierten die Versicherungen innerhalb des heimischen Finanzsektors bei der Veranlagung in Schuldtitel, welche als nachhaltig ausgewiesen waren, gleich hinter den Investmentfonds (12% der verzinslichen Wertpapiere bzw. 9,8 Mrd EUR). Regional betrachtet veranlagten die Versicherungen zu 80% in ESG-Bonds begeben von Emittenten des Euroraums, wobei mit einem Anteil von 24% französische Werte eine bedeutende Rolle spielten. Mehr als zwei Drittel der von der heimischen Versicherungsbranche gehaltenen nachhaltigen Anleihen wurden vom Staatssektor bzw. von Kreditinstituten begeben.

Neue Daten durch novellierte EZB-Verordnung zur Zahlungsverkehrsstatistik

Mit der Verordnung (EU) 2020/2021 der Europäischen Zentralbank vom 1. Dezember 2020 zur Änderung der Verordnung (EU) Nr. 1409/2013 zur Zahlungsverkehrsstatistik (EZB/2013/43) (EZB/2020/59) wurden ab 2022 die Meldepflichten aller in Österreich ansässigen Zahlungsdienstleister an die Oesterreichische Nationalbank (OeNB) erweitert. Folgende Kategorien sind nun meldepflichtig: nichtelektronische Zahlungskartentransaktionen, die primär schriftlich oder telefonisch initiiert wurden; mobile Zahlungstransaktionen; Bargeldeinzahlungen bzw. -abhebungen am Bankschalter; Überweisungen, die von Zahlungsauslösedienstleistern wie Klarna oder EPS ausgelöst wurden; und elektronische Transaktionen mit starker Kundenauthentifizierung (wobei auch Ausnahmen von dieser Authentifizierung bestehen). Weiters wurde das Rücktransaktions-Kennzeichen für kartenbasierte Transaktionen eingeführt, und die zehn nationalen Branchencodes wurden durch 336 Codes gemäß ISO 18245 ersetzt. Mittlerweile liegen valide Daten zu all diesen Neuerungen vor. Der vorliegende Bericht bietet einen Überblick über diese Daten, die bisher noch nicht veröffentlicht worden sind. Die Europäische Zentralbank (EZB) und die OeNB möchten ihr öffentliches Tabellenangebot erweitern, um die vorgestellten Daten der Zahlungsverkehrsstatistik regelmäßig publizieren zu können.

Österreichs Zahlungsbilanz im ersten Halbjahr 2023

Für das erste Halbjahr 2023 gehen die Oesterreichische Nationalbank (OeNB) und Statistik Austria in erster Rechnung von einem Leistungsbilanzüberschuss Österreichs von 6,2 Mrd EUR bzw. 2,6 % des BIP aus. Der Beitrag aus dem Güter- und Dienstleistungsverkehr mit dem Ausland zur Wertschöpfung im Inland lag deutlich über jenem der Jahre 2021 und 2022. Dazu haben insbesondere die Entwicklung des Güterhandels hin zu einem Einnahmenüberschuss und höhere saldierte Einnahmen aus dem Reiseverkehr beigetragen. Die verstärkte Dynamik des Kapitalverkehrs im letzten Quartal 2022 setzte sich in den ersten beiden Quartalen 2023 fort. Im Hinblick auf die Nettovermögensposition gegenüber dem Ausland war das Jahr 2023 bisher eher unauffällig, was in Kontrast zum deutlichen Anstieg im Vorjahr steht.

Zinsanstiege dämpften Entwicklung bei Unternehmenskrediten und führten zu Umschichtungen im Einlagenbestand

Klaus Formanek, Thomas Pöchel 3

Im Umfeld steigender EZB-Leitzinssätze zogen auch die Zinsniveaus im Kreditgeschäft der österreichischen Banken mit Unternehmen deutlich an. Die Zinssätze für neu vergebene Unternehmenskredite stiegen in den zwölf Monaten bis Juli 2023 um 328 Basispunkte auf 4,81 % an; der EZB-Hauptrefinanzierungssatz legte um 350 Basispunkte zu. Die deutlich steigenden Zinsniveaus dämpften auch die Entwicklung von aushaftenden Unternehmenskrediten. So fiel deren Jahreswachstumsrate (die im August 2022 mit 12,1 % den höchsten Wert seit Aufzeichnungsbeginn 1998 erreicht hatte) bis Juli 2023 kontinuierlich auf 6,0 % ab, was auch verstärkt auf die rückläufige Entwicklung von kurzfristigen Krediten zurückzuführen war.

Analog zu den Entwicklungen auf der Kreditseite waren auch deutlich anziehende Zinssätze bei den Einlagen von Unternehmen zu beobachten. Während die Verzinsung von täglich fälligen Einlagen in den zwölf Monaten bis Juli 2023 geringer anstieg – um 61 Basispunkte auf 0,58 % –, erhöhte sich jene von neu abgeschlossenen Einlagen mit Bindung deutlich – um 324 Basispunkte auf 3,36 %. Dieser Anstieg (+324 Basispunkte) war damit sehr ähnlich zu jenem im Kreditneugeschäft ausgeprägt (+328 Basispunkte) und bildete ein großes Ausmaß der Leitzinsanstiege dieses Zeitraumes (+350 Basispunkte) ab. Aufgrund der großen Zinsunterschiede war bei Unternehmen seit der ersten Leitzinserhöhung im Juli 2022 eine starke Umschichtung von täglich fälligen Einlagen (–14,9 % auf 61,4 Mrd EUR) hin zu gebundenen Einlagen (+99,1 % auf 22,2 Mrd EUR) zu beobachten.

Rückläufiges, jedoch positives Kreditwachstum bei steigenden Zinsniveaus

Vor dem Hintergrund steigender EZB-Leitzinssätze zogen auch die Zinsniveaus im Kreditgeschäft der österreichischen Banken mit dem Unternehmenssektor deutlich an. Die Zinssätze für neu vergebene Kredite an nichtfinanzielle Unternehmen stiegen in den zwölf Monaten bis Juli 2023 um 328 Basispunkte auf 4,81 % an (Grafik 1). Im gleichen Zeitraum legte der EZB-Hauptrefinanzierungssatz um 350 Basispunkte zu (wobei zu erwähnen ist, dass zwei weitere Anpassungen in Höhe von insgesamt 50 Basispunkten mit August bzw. September 2023 nach dem Berichtszeitraum bis Juli 2023 folgten). Die Leitzinserhöhungen schlugen sich also bereits in hohem Ausmaß in den Konditionen des Kreditgeschäfts mit Unternehmen nieder. Die Neugeschäftszinssätze befanden sich mit 4,81 % im Juli 2023 auf dem höchsten Niveau seit der Finanzkrise (November 2008: 4,98 %). Großkredite in Höhe von über 1 Mio EUR wurden am aktuellen Rand mit durchschnittlich 4,79 % Verzinsung abgeschlossen, Kredite mit einem Volumen bis zu 1 Mio EUR mit 4,92 %. Der Zinsunterschied in Höhe von 13 Basispunkten zwischen Großkrediten und Krediten bis zu 1 Mio EUR war damit vergleichsweise gering ausgeprägt bzw. nahm mit den ansteigenden Zinsniveaus des vorangegangenen Jahres ab. Während der Zinsunterschied in den zwölf Monaten bis Juli 2023 im Durchschnitt 21 Basispunkte betrug, lag er in den zehn Jahren davor (trotz niedrigerer Zinsniveaus) bei deutlich höheren 40 Basispunkten.

Unterdessen stiegen die Zinssätze für bestehende Unternehmenskredite gegenüber dem Vorjahr um 270 Basispunkte auf 4,25 % im Juli 2023 an. Dieses etwas geringere Ausmaß (im Vergleich zum Neugeschäft) ist insbesondere auf den Effekt von längerfristigen, fix verzinsten Krediten (mit niedrigerem Zinssatz) im Bestand zurückzuführen.

Grafik 1 mit dem Titel „Zinssätze für Kredite an nichtfinanzielle Unternehmen in Österreich“ ist ein Liniendiagramm. Sie zeigt die Entwicklungen der Zinssätze für neu vergebene und bestehende Unternehmenskredite sowie den Verlauf des EZB-Hauptrefinanzierungssatzes über den Beobachtungszeitraum Juli 2007 bis Juli 2023 (x-Achse). Die y-Achse zeigt die Zinssätze in Prozent auf einer Skala von 0 bis 6. Die Entwicklungen aller Zinssätze folgen einem ähnlichen Muster: Nach Höchstwerten im Jahr 2008 kam es zu einem deutlichen Rückgang der Zinsniveaus, welcher sich bis Mitte 2022 (mit Ausnahme einer kurzen Erholung im Jahr 2011) fortsetzte. Ab Mitte 2022 stiegen die Zinssätze binnen kurzer Zeit deutlich an und lagen im Juli 2023 mit 4,81 % (Neugeschäft), 4,25 % (Bestand) sowie 4,00 % (EZB-Hauptrefinanzierungssatz) nahe an den Niveaus von 2008. Quelle: Oesterreichische Nationalbank.

Betrachtet man die Konditionen im Unternehmensgeschäft im internationalen Vergleich, zeigt sich, dass die Entwicklungen in den einzelnen Ländern des Euroraums sehr homogen ausfielen. Dies ist insbesondere auch dadurch begründet, dass die Volumen – sowohl im Neugeschäft als auch im Bestand – sehr stark von Großunternehmen beeinflusst werden, die in ihren Finanzierungsentscheidungen global agieren können (anders als dies beispielsweise bei privaten Haushalten der Fall ist). Dadurch stehen Banken im Geschäft mit Großunternehmen auch stärker im internationalen Wettbewerb. Während die Neugeschäftszinssätze für Unternehmenskredite in Österreich in den zwölf Monaten bis Juli 2023 um 328 Basispunkte zulegten, stiegen sie im Euroraumschnitt um 320 und in Deutschland um 318 Basispunkte. Etwas höhere bzw. geringere Anstiege waren in Italien (+378 Basispunkte) bzw. Frankreich (+282 Basispunkte) zu beobachten. Die Neugeschäftszinssätze lagen in den dargestellten Ländern am aktuellen Rand zwischen 4,50 % (Frankreich) und 5,09 % (Italien) und damit nahe beieinander (Grafik 2, linke Teilgrafik). Österreich lag mit 4,81 % weiterhin leicht unter dem Euroraumschnitt (4,91 %) und beispielsweise auch unter Deutschland (5,07 %).

Demgegenüber ist die Verzinsung von aushaftenden Unternehmenskrediten in Österreich mit +270 Basispunkten deutlich stärker als im Euroraumschnitt (+195 Basispunkte) gestiegen (Grafik 2, rechte Teilgrafik). Die höheren Zinsanstiege im Inland waren insbesondere darauf zurückzuführen, dass in Österreich ein größerer Anteil der aushaftenden Unternehmenskredite variabel verzinst war und somit stärker auf die Anstiege der Leitzinsen reagierte. Dementsprechend lag die Verzinsung im aushaftenden Bestand in Österreich mit 4,25 % im Juli 2023 über dem Euroraumschnitt (3,65 %) und auch über der Verzinsung in Ländern wie Deutschland (3,16 %), jedoch beispielsweise unter jener in Italien (4,82 %).

Grafik 2 mit dem Titel „Zinssätze für Unternehmenskredite im internationalen Vergleich“ besteht aus zwei Liniendiagrammen. Das linke Diagramm zeigt die Entwicklungen der Zinssätze für das Kreditneugeschäft in Österreich, Deutschland, Frankreich, Italien und dem Euroraum; das rechte Diagramm jene für das Bestandsgeschäft. Die x-Achse beider Teilgrafiken ist eine Zeitachse, welche von Juli 2018 bis Juli 2023 reicht, und die y-Achse gibt die jeweiligen Zinssätze in Prozent auf einer Skala von 0 bis 6 an. Beide Diagramme zeigen eine ähnliche Entwicklung: konstante bis geringfügig fallende Zinsniveaus zwischen 2018 und 2022 und stark steigende Zinsniveaus ab Mitte 2022. Insbesondere die Entwicklung im Neugeschäft (die Zinssätze lagen hier im Juli 2018 zwischen 1,19 % und 1,49 %, und im Juli 2023 zwischen 4,50 % und 5,09 %) war und blieb über den Zeitverlauf sehr homogen. Ähnliches zeigt sich im Bestand (wo die Zinsniveaus im Juli 2018 zwischen 1,71 % und 2,12 % lagen), wobei sich hier die Unterschiede zwischen den Ländern ab Mitte 2022 vergrößerten, sodass die Zinssätze im Juli 2023 zwischen 3,16 % (Deutschland) und 4,82 % (Italien) lagen. Quelle: Oesterreichische Nationalbank, Europäische Zentralbank.

Mit den deutlich steigenden Zinsniveaus ging ein rückläufiges Unternehmenskreditgeschäft einher. Die Neukreditvergaben von Einmalkrediten an den heimischen Unternehmenssektor lagen mit insgesamt 30,0 Mrd EUR in den ersten sieben Monaten des Jahres 2023 um 21 % unter dem Wert des Vergleichszeitraumes im Vorjahr (Jänner bis Juli 2022: 38,0 Mrd EUR). Diese Entwicklung schlug sich auch im Kreditwachstum des aushaftenden Bestands nieder. So fiel dessen Jahreswachstumsrate (die im August 2022 mit 12,1 % den höchsten Wert seit Aufzeichnungsbeginn 1998 erreicht hatte) bis Juli 2023 kontinuierlich auf 6,0 % ab. Wie in Grafik 3 ersichtlich ist, waren die Rückgänge dabei auch verstärkt auf den abnehmenden (bzw. am aktuellen Rand sogar negativen) Beitrag von kurzfristigen Krediten (mit einer Laufzeit von bis zu einem Jahr) zurückzuführen. Im zweiten und dritten Quartal 2022 war es hingegen noch die dynamische Entwicklung bei kurzfristigen Krediten gewesen – bedingt durch den verstärkten kurzfristigen Finanzierungsbedarf (z. B. für Lagerhaltung und Betriebsmittel) infolge des Ukraine-Kriegs –, die das Kreditwachstum bei Unternehmen getragen hatte. Während sich der aushaftende Bestand kurzfristiger Kredite somit im Jahresvergleich leicht rückläufig entwickelte, leisteten mittelfristige (mit einer Laufzeit von ein bis fünf Jahren) bzw. langfristige Kredite (über fünf Jahre) weiterhin mit +2,6 bzw. +4,0 Prozentpunkten positive Beiträge zum Kreditwachstum nichtfinanzieller Unternehmen. Zwar sind auch deren Wachstumsraten im Vergleich zu den hohen Niveaus des Vorjahres leicht rückläufig; die Rückgänge sind allerdings vergleichsweise gering.

Grafik 3 mit dem Titel „Beitrag zum Jahreswachstum der österreichischen Unternehmenskredite nach Ursprungslaufzeit“ stellt einerseits die Jahreswachstumsrate heimischer Unternehmenskredite als Linie dar, und andererseits die Beiträge verschiedener Kreditkategorien zur Jahreswachstumsrate in Form eines gestapelten Säulendiagramms. Hierbei wird nach folgenden drei Kreditkategorien aufgeschlüsselt: kurzfristige Kredite mit einer Laufzeit von bis zu einem Jahr, mittelfristige Kredite mit einer Laufzeit von ein bis fünf Jahren und langfristige Kredite mit einer Laufzeit von über fünf Jahren. Der auf der x-Achse dargestellte Beobachtungszeitraum reicht von August 2018 bis Juli 2023; die y-Achse zeigt die Jahreswachstumsrate von Unternehmenskrediten in Prozent auf einer Skala von minus 6 bis 14. Nach Werten im mittleren, einstelligen Bereich stieg die Jahreswachstumsrate im Jahr 2022 zwischenzeitlich sukzessive auf einen Höchstwert von 12,1 % im August 2022. In dieser Zeit erhöhte sich insbesondere der Beitrag von kurz- und mittelfristigen Krediten deutlich (auf 3,5 Prozentpunkte bzw. 2,9 Prozentpunkte). Seither sank die Jahreswachstumsrate wieder kontinuierlich auf 6,0 % im Juli 2023, wobei der Beitrag von mittelfristigen Krediten weiterhin 2,6 Prozentpunkte betrug und der Beitrag von kurzfristigen Krediten mit minus 0,6 Prozentpunkten nun jedoch negativ ausfiel. Quelle: Oesterreichische Nationalbank, Europäische Zentralbank.

Wie Grafik 4 zeigt, lag das jährliche Kreditwachstum österreichischer Unternehmen (Juli 2023: 6,0 %) seit 2021 durchgehend über jenem des Euroraumschnitts (Juli 2023: 2,2 %). In manchen Ländern waren bereits deutlich rückläufige Kreditvolumen am aktuellen Rand zu beobachten; in Italien (wo die Zinsanstiege vergleichsweise stark ausgeprägt waren) fiel der Rückgang besonders deutlich aus (Juli 2023: –3,8 %). In Deutschland (welches in der jüngeren Vergangenheit stets niedrigere Wachstumsraten als Österreich ausgewiesen hatte) weitete sich das Kreditvolumen nichtfinanzieller Unternehmen mit 13,8 % im September 2022 zwischenzeitlich sogar stärker als in Österreich aus; im Juli 2023 lag die Wachstumsrate in Deutschland mit 4,9 % jedoch erneut unter jener in Österreich (6,0 %).

Grafik 4 mit dem Titel „Jahreswachstum von Unternehmenskrediten im Euroraumvergleich“ ist eine Liniengrafik. Sie stellt die Jahreswachstumsraten von Unternehmenskrediten in Österreich, Deutschland, Frankreich, Italien und dem Euroraum über den Beobachtungszeitraum Juli 2018 bis Juli 2023 (x-Achse) dar. Die y-Achse zeigt das Jahreswachstum in Prozent auf einer Skala von minus 10 bis 20. Die Jahreswachstumsraten der einzelnen Länder und des Euroraums bewegten sich auf unterschiedlichen Niveaus, zeigten jedoch ein gemeinsames Muster: einen (mit Ausnahme von Österreich zum Teil deutlich ausgeprägten) temporären Anstieg im Jahr 2020 sowie ein stark steigendes Wachstum in der ersten Hälfte 2022 und ein stark fallendes Wachstum seit dem zweiten Halbjahr 2022. Im Juli 2023 beliefen sich die Werte auf 6,0 % in Österreich, 4,9 % in Deutschland, 4,2 % in Frankreich, 2,2 % im Euroraum und minus 3,8 % in Italien. Quelle: Oesterreichische Nationalbank, Europäische Zentralbank.

Wie bereits vorhin ausgeführt, waren die Neukreditvergaben von Einmalkrediten an den heimischen Unternehmenssektor (30,0 Mrd EUR in den ersten sieben Monaten des Jahres 2023) heuer um 21 % geringer als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Im Gegensatz dazu war ein Anstieg bei den neu vergebenen Kreditrahmen (für revolvierende Kredite bzw. Überziehungen) zu beobachten. In den ersten sieben Monaten dieses Jahres wurden mit 23,6 Mrd EUR um 10 % mehr Kreditrahmen als von Jänner bis Juli des Vorjahres (21,5 Mrd EUR) vergeben. Im Juli 2023 belief sich das Volumen der den nichtfinanziellen Unternehmen zur Verfügung stehenden Gesamtkreditrahmen auf 57,9 Mrd EUR (Grafik 5). Die Ausnutzung (40,1 Mrd EUR) dieser Rahmen lag mit 69 % im Juli 2023 ebenfalls leicht über den Werten der Vorjahre (2022: 68 %, 2021: 64 %, 2020: 63 %, 2019: 60 %).

Grafik 5 mit dem Titel „Ausnutzung der Kreditrahmen bei Überziehungen und revolvierenden Krediten“ stellt einerseits ein gestapeltes Säulendiagramm dar, das den ausgenützten Kreditrahmen bzw. den nicht ausgenützten Kreditrahmen zeigt, und andererseits ein Liniendiagramm, das den Anteil der Ausnutzung veranschaulicht. Der auf der x-Achse aufgetragene Beobachtungszeitraum enthält die Perioden Dezember 2019, Dezember 2020, Dezember 2021, Juni 2022, Dezember 2022, März 2023, Juni 2023 und Juli 2023. Die y-Achse auf der linken Seite zeigt die Volumen der ausgenützten bzw. nicht ausgenützten Rahmen in Milliarden Euro; die y-Achse auf der rechten Seite den Anteil der Ausnutzung in Prozent. Während der nicht ausgenützte Rahmen seit Dezember 2021 (17,9 Milliarden Euro) vergleichsweise konstant blieb (Juli 2023: 17,8 Milliarden Euro), stieg der ausgenützte Rahmen kontinuierlich (Dezember 2021: 31,6 Milliarden Euro; Dezember 2022: 38,8 Milliarden Euro; Juli 2023: 40,1 Milliarden Euro). Der Anteil der Ausnutzung stieg sukzessive (Dezember 2019: 60 %, Dezember 2020: 63 %, Dezember 2021: 64 %, Dezember 2022: 68 %, Juli 2023: 69 %). Quelle: Oesterreichische Nationalbank.

Unterschiedlich ausgeprägte Zinsanstiege führen zu Umschichtungen im Einlagenbestand

Analog zu den Entwicklungen auf der Kreditseite waren in Folge der EZB-Leitzinsanstiege auch deutlich anziehende Einlagenzinssätze im Unternehmensgeschäft zu beobachten (während 2022 Einlagen von Unternehmen im Durchschnitt noch negativ verzinst wurden). Wie Grafik 6 zeigt, waren diese Zinsanstiege jedoch (ähnlich wie im Privatkundengeschäft) sehr unterschiedlich ausgeprägt. Während der Zinssatz für täglich fällige Einlagen in den zwölf Monaten bis Juli 2023 um 61 Basispunkte auf 0,58 % zulegte, stieg die Verzinsung von neu abgeschlossenen Festgeldveranlagungen (d. h. von Einlagen mit Bindung) um deutliche 324 Basispunkte auf 3,36 %. Dieser Anstieg (+324 Basispunkte) fiel damit ähnlich hoch wie jener im Kreditneugeschäft (+328 Basispunkte) aus und bildete einen Großteil der Leitzinsanstiege in den zwölf Monaten bis Juli 2023 (+350 Basispunkte) ab. 4

Grafik 6 mit dem Titel „Zinssätze für Unternehmenseinlagen“ ist eine Liniengrafik, die den Verlauf der Zinssätze für täglich fällige Einlagen, gebundene Einlagen im Neugeschäft und den EZB-Hauptrefinanzierungssatz über den Beobachtungszeitraum Juli 2007 bis Juli 2023 (x-Achse) darstellt. Die y-Achse zeigt die Zinssätze in Prozent auf einer Skala von minus 1 bis 6. Die auf unterschiedlichen Niveaus verlaufenden Zinssätze folgen über den Zeitverlauf einem ähnlichen Muster: Nach Höchstwerten im Jahr 2008 kam es zu einem deutlichen Rückgang der Zinsniveaus, welcher sich bis Mitte 2022 (mit Ausnahme einer kurzen Erholung im Jahr 2011) fortsetzte. Ab Mitte 2022 stiegen die Zinssätze in kurzer Zeit deutlich und lagen im Juli 2023 mit 0,58 % für täglich fällige Einlagen, 3,36 % für gebundene Einlagen im Neugeschäft sowie 4,00 % für den EZB-Hauptrefinanzierungssatz nahe an den Niveaus von 2008 – mit Ausnahme der täglich fälligen Einlagen, welche 2008 einen Zinssatz in Höhe von rund 3 % auswiesen. Quelle: Oesterreichische Nationalbank.

Ähnlich wie auf der Kreditseite zeigte sich auch bei der Verzinsung von Unternehmenseinlagen ein sehr homogenes Bild im internationalen Vergleich, wie Grafik 7 zeigt. So lag der Zinsanstieg von täglich fälligen Einlagen im Zeitraum von Juli 2022 bis Juli 2023 in Österreich mit +61 Basispunkten genau im Euroraumschnitt (+61 Basispunkte), während der Anstieg in Deutschland etwas höhere 79 Basispunkte betrug (auch, weil die Negativverzinsung im Vorjahr in Deutschland stärker ausgeprägt war). Noch einheitlicher war das Bild bei Festgeldern: Bei gebundenen Einlagen waren sowohl die Anstiege von +324 Basispunkten (Österreich), +321 Basispunkten (Euroraum) bzw. +332 Basispunkten (Deutschland) als auch die Zinsniveaus im Juli 2023 mit 3,36 % (Österreich), 3,32 % (Euroraum) bzw. 3,35 % (Deutschland) sehr homogen.

Grafik 7 mit dem Titel „Zinssätze für Unternehmenseinlagen im Euroraumvergleich“ besteht aus zwei Liniendiagrammen. Das linke Diagramm zeigt die Entwicklung der Zinssätze für täglich fällige Einlagen in Österreich, Deutschland und dem Euroraum; das rechte Diagramm jene von gebundenen Einlagen. Die x-Achse ist eine Zeitachse, welche von Juli 2007 bis Juli 2023 reicht, und die y-Achse zeigt den Zinssatz in Prozent auf einer Skala von minus 1 bis 5. Beide Diagramme zeigen ähnliche Entwicklungen in den betrachteten Ländern und im Euroraum: stark fallende Zinsniveaus zwischen 2008 und 2009 sowie konstant rückläufige Zinssätze ab 2009 bis 2022 (mit Ausnahme eines kurzen geringfügigen Anstiegs im Jahr 2011). Die Verzinsung von gebundenen Einlagen lag dabei (mit Ausnahme von zum Teil negativen Zinssätzen in den Jahren 2019 bis 2022) stets über jener von täglich fälligen Einlagen. Ab Mitte des Jahres 2022 stiegen die Zinssätze bis zum aktuellen Rand in kurzer Zeit sehr stark an. Täglich fällige Einlagen wurden im Juli 2023 mit 0,58 % in Österreich, 0,72 % in Deutschland bzw. 0,60 % im Euroraum verzinst. Noch stärker ausgeprägt war der Anstieg und das Niveau bei gebundenen Einlagen, welche im Juli 2023 mit 3,36 % in Österreich, 3,35 % in Deutschland und 3,32 % im Euroraum verzinst wurden. Quelle: Oesterreichische Nationalbank, Europäische Zentralbank.

Die Zinsanstiege (bzw. insbesondere die starken Unterschiede zwischen täglich fälligen und gebundenen Einlagen) hatten auch eine entsprechende Auswirkung auf das Wachstum der Unternehmenseinlagen. Grafik 8 zeigt, dass der Bestand an Unternehmenseinlagen in Österreich am aktuellen Rand mit einem Jahreswachstum von 0,3 % nahezu konstant blieb. Gleichzeitig ist jedoch zu beobachten, dass aufgrund der deutlichen Zinsunterschiede eine starke Umschichtung von täglich fälligen Einlagen (–14,9 % Jahreswachstum) hin zu gebundenen Einlagen (+99,1 % Jahreswachstum) erfolgte. Dies hatte eine Strukturänderung zur Folge: Während im Juli 2022 noch 86 % (bzw. 72,3 Mrd EUR) der gesamten inländischen Unternehmenseinlagen (84,5 Mrd EUR) täglich fällig veranlagt waren, betrug dieser Anteil ein Jahr später nur mehr 73 % (bzw. 61,4 Mrd EUR) und jener der gebundenen Einlagen 27 % (bzw. 22,2 Mrd EUR). Diese Umschichtung von täglich fälligen hin zu gebundenen Einlagen war im Unternehmenssegment noch deutlich stärker ausgeprägt als bei privaten Haushalten (wo ein ähnliches Muster zu erkennen war). Wie die rechte Teilgrafik von Grafik 8 zeigt, war eine ähnliche Umschichtung auch im Euroraum zu erkennen, wobei hier auch der gesamte Einlagenbestand mit einer Jahreswachstumsrate von –1,3 % bereits rückläufig war.

Grafik 8 mit dem Titel „Jahreswachstum von Unternehmenseinlagen“ besteht aus zwei Liniendiagrammen. Das linke Diagramm zeigt die Entwicklung des Jahreswachstums von Unternehmenseinlagen in Österreich; das rechte Diagramm jene des Euroraums – jeweils aufgeschlüsselt nach täglich fälligen Einlagen, gebundenen Einlagen und den gesamten Einlagen. Die x-Achse ist eine Zeitachse, welche von Juli 2018 bis Juli 2023 reicht, und die y-Achse zeigt das Jahreswachstum in Prozent auf einer Skala von minus 40 bis 140. Beide Diagramme zeigen ähnliche Entwicklungen: Das insbesondere in den Jahren 2020 und 2021 hohe positive Jahreswachstum der gesamten Einlagen (welches sowohl in Österreich als auch im Euroraum damals bei rund 20 % lag) fiel seither deutlich und lag am aktuellen Rand (Juli 2023) bei 0,3 % in Österreich bzw. minus 1,3 % im Euroraum. Gleichzeitig gab es jeweils einen starken Anstieg bei gebundenen Einlagen (Jahreswachstumsrate im Juli 2023: 99,1 % in Österreich bzw. 84,7 % im Euroraum) sowie einen starken Rückgang bei täglich fälligen Einlagen (Jahreswachstumsrate im Juli 2023: minus 14,9 % in Österreich bzw. minus 14,5 % im Euroraum). Quelle: Oesterreichische Nationalbank, Europäische Zentralbank.

3 Oesterreichische Nationalbank, Abteilung Statistik – Außenwirtschaft, Finanzierungsrechnung und Monetärstatistiken, klaus.formanek@oenb.at, thomas.poechel@oenb.at.

4 Die mit August bzw. September 2023 beschlossenen weiteren Anhebungen des Leitzinssatzes im Ausmaß von insgesamt 50 Basispunkten sind hier nicht enthalten.

Positive Preiseffekte verhalfen Versicherungen im ersten Halbjahr 2023 zu Bilanzsummenwachstum

Nina Eder 5

Nach den deutlichen Kursverlusten im Jahr 2022 und damit verbundenen hohen Rückgängen stieg die Bilanzsumme der österreichischen Versicherungen im ersten Halbjahr 2023 wieder um 3,6 Mrd EUR auf 131,3 Mrd EUR. Ermöglicht wurde dies durch anhaltende positive Preiseffekte in Höhe von 2,6 Mrd EUR in durchwegs allen Veranlagungskategorien und zu einem geringen Anteil auch durch Wertpapierzukäufe, insbesondere von verzinslichen Wertpapieren (0,4 Mrd EUR) im ersten Quartal des Jahres. Bemerkenswert war der Anteil der nachhaltigen Anleihen (ESG-Bonds) in Höhe von 9% an den gehaltenen verzinslichen Wertpapieren bzw. deren Veranlagungsvolumen von 3,5 Mrd EUR. Damit rangierten die Versicherungen innerhalb des heimischen Finanzsektors bei der Veranlagung in Schuldtitel, welche als nachhaltig ausgewiesen waren, gleich hinter den Investmentfonds (12% der verzinslichen Wertpapiere bzw. 9,8 Mrd EUR). Regional betrachtet veranlagten die Versicherungen zu 80% in ESG-Bonds begeben von Emittenten des Euroraums, wobei mit einem Anteil von 24% französische Werte eine bedeutende Rolle spielten. Mehr als zwei Drittel der von der heimischen Versicherungsbranche gehaltenen nachhaltigen Anleihen wurden vom Staatssektor bzw. von Kreditinstituten begeben.

1 Positive Preiseffekte sowohl bei heimischen Versicherungen als auch bei jenen des Euroraums

Die Bilanzsumme der österreichischen Versicherungsunternehmen stieg im ersten Halbjahr 2023 um 3,6 Mrd EUR auf 131,3 Mrd EUR, blieb damit allerdings noch immer etwas unter dem Vergleichswert des Vorjahres (Juni 2022) von 132,7 Mrd EUR. Getragen wurde diese Entwicklung maßgeblich von den anhaltenden positiven Preiseffekten in Höhe von 2,6 Mrd EUR sowie in geringerem Ausmaß von Zuflüssen, welche sich in Wertpapierkäufen in Höhe von 0,3 Mrd EUR niederschlugen. In allen Veranlagungskategorien der österreichischen Versicherungen kam es in der ersten Jahreshälfte zu Kursgewinnen, wobei diese insbesondere auf das erste Quartal 2023 zurückzuführen waren und mit 1,3 Mrd EUR zu einem Großteil aus Preiseffekten von Aktien und Beteiligungen stammten. Auch bei Investmentfondsveranlagungen konnten die heimischen Versicherungen Kursgewinne in Höhe von 0,9 Mrd EUR mitnehmen, wogegen der Bestand an verzinslichen Wertpapieren nur 0,4 Mrd EUR an Kurszuwächsen verzeichnete. Nennenswerte Wertpapierzukäufe im Ausmaß von 0,4 Mrd EUR tätigten die österreichischen Versicherungen hauptsächlich im ersten Quartal in Form von verzinslichen Wertpapieren (Grafik 1).

Auch bei Betrachtung des gesamten Euroraums erkennt man im ersten Halbjahr 2023 eine ähnliche Entwicklung: Die Bilanzsumme der Versicherungen des Euroraums erhöhte sich um 210,8 Mrd EUR auf 8.266,9 Mrd EUR und konnte den Vergleichswert des Vorjahres (8.480,9 Mrd EUR) damit auch nicht erreichen. Für die Kursgewinne in Höhe von 157,6 Mrd EUR waren insbesondere Investmentfondszertifikate (+76,7 Mrd EUR) und verzinsliche Wertpapiere (+36,8 Mrd EUR) verantwortlich. Auch die Neuveranlagungen der Versicherungsindustrie des aggregierten Euroraums erfolgten in diesen beiden Veranlagungskategorien (im Ausmaß von 23,2 Mrd EUR bzw. 14,9 Mrd EUR). Wie bei den heimischen Versicherungen, wurden auch im Euroraum die wesentlichen Wertpapierzukäufe im ersten Quartal 2023 getätigt (Grafik 2).

Grafik 1 ist ein gestapeltes Säulendiagramm mit dem Titel Veränderungskomponenten aller Aktiva österreichischer Versicherungen und zeigt den Zeitverlauf zwischen dem zweiten Quartal 2020 und dem zweiten Quartal 2023 auf der x-Achse und auf der y-Achse Eurobeträge zwischen minus 8 und plus 6 Milliarden. Es werden drei Veränderungskomponenten gegenübergestellt, Nettotransaktionen, Preisveränderungen und Reklassifikationen. Im ersten Quartal 2023 betrugen die Preisveränderungen plus 2 Milliarden Euro und die Nettotransaktionen plus 1,6 Milliarden Euro. Im zweiten Quartal 2023 lagen die Preisveränderungen nur noch bei plus 0,6 Milliarden Euro. Die Nettotransaktionen waren im zweiten Quartal 2023 negativ mit minus 0,9 Milliarden Euro. Im gesamten Zeitverlauf gab es keine nennenswerten Reklassifikationen.

Quelle: Oesterreichische Nationalbank.
Grafik 2 mit dem Titel Veränderungskomponenten aller Aktiva der Versicherungen des Euroraums ist ebenso ein gestapeltes Säulendiagramm mit dem Zeitverlauf zwischen dem zweiten Quartal 2020 und dem zweiten Quartal 2023 auf der x-Achse und Eurobeträgen zwischen minus 600 Milliarden und plus 400 Milliarden auf der y-Achse. Auch hier werden je Säule die Veränderungskomponenten Nettotransaktionen, Preisveränderungen und Reklassifikationen gegenübergestellt. Die Preisveränderungen beliefen sich im ersten Quartal 2023 auf plus 118,2 Milliarden Euro mit positiven Nettotransaktionen in Höhe von 72,8 Milliarden Euro. Im zweiten Quartal 2023 betrugen die Preisveränderungen plus 39,4 Milliarden Euro mit gleichzeitigen negativen Nettotransaktionen in Höhe von 20,7 Milliarden Euro. Im ersten Halbjahr 2023 gab es auch im Euroraum keine nennenswerten Reklassifikationen.

Quelle: Europaeische Zentralbank.

2 Entwicklung der transaktionsbedingten Jahreswachstumsraten der von Versicherungen gehaltenen Veranlagungsinstrumente

Beim Vergleich der transaktionsbedingten Jahreswachstumsraten der wichtigsten Veranlagungskategorien der Versicherungsindustrie (verzinsliche Wertpapiere, Investmentfondsanteile sowie Aktien, sonstige Dividendenwerte und Beteiligungen) zwischen Österreich und dem Euroraum zeigten sich einige Unterschiede (Grafik 3). Der Trend der seit vier Jahren auf dem heimischen Versicherungsmarkt anhaltenden negativen transaktionsbedingten Jahreswachstumsraten der verzinslichen Wertpapiere konnte im zweiten Quartal 2023 mit +0,7% durchbrochen werden. Der Versicherungsmarkt des Euroraums wies dagegen seit zwei Jahren ein negatives Wachstum auf, welches zuletzt immer noch bei –1,8% lag. Die Wachstumsrate für Veranlagungen des aggregierten Euroraums in Aktien, Dividendenwerte und Beteiligungen lag Ende Juni im leicht positiven Bereich (0,1%), wogegen der österreichische Versicherungsmarkt in dieser Kategorie ins Negative drehte (–1,1%). Die transaktionsbedingten Jahreswachstumsraten für Investmentfondszertifikate verliefen in Österreich bzw. dem Euroraum in den letzten Jahren nahezu parallel, wenngleich das Wachstum des Euroraumaggregats auf weitaus höherem Niveau lag, und rutschten mit Ende des zweiten Quartals 2023 sowohl im Euroraum als auch in Österreich in den negativen Bereich (–0,3% bzw. –0,4%).

Grafik 3 mit dem Titel Transaktionsbedingte Jahreswachstumsraten der von Versicherungen gehaltenen Veranlagungsinstrumente Österreich versus Euroraum zeigt ein Liniendiagramm mit der x-Achse als Zeitachse vom zweiten Quartal 2020 bis zum zweiten Quartal 2023 und der y-Achse mit Jahreswachstumsraten von minus 6 Prozent bis plus 10 Prozent. Die Linien vergleichen die transaktionsbedingten Jahreswachstumsraten der Veranlagungsinstrumente verzinsliche Wertpapiere mit Aktien, sonstigen Dividendenwerten und Beteiligungen sowie mit Investmentfondsanteilen, einerseits gehalten von österreichischen Versicherungen und andererseits jenen gehalten von den Versicherungen des Euroraums. Im ersten Halbjahr 2023 erhöhte sich die transaktionsbedingte Jahreswachstumsrate für verzinsliche Wertpapiere gehalten von österreichischen Versicherungen am stärksten auf 0,7 Prozent und auch jene der Versicherungen des Euroraums erholte sich und lag am Ende des zweiten Quartals 2023 bei minus 1,8 Prozent. Die transaktionsbedingte Jahreswachstumsrate für Investmentfondanteile gehalten von Versicherungen des Euroraums rutschte mit minus 0,3 Prozent ins Negative, wogegen jene für österreichische Versicherungen nach den stärker negativen transaktionsbedingten Jahreswachstumsraten der Vorquartale wieder stieg und nur noch bei minus 0,4 Prozent lag. Für Veranlagungen in Aktien, sonstige Dividendenwerte und Beteiligungen lag die transaktionsbedingte Jahreswachstumsrate für Versicherungen des Euroraums mit plus 0,1 Prozent im schwach positiven Bereich, wogegen jene der österreichische Versicherungen mit minus 1,1 Prozent weiterhin negativ war. 

Quelle: Oesterreichische Nationalbank, Europaeische Zentralbank.

3 Entwicklung der von Versicherungen gehaltenen verzinslichen Wertpapiere

Obwohl der Anteil der verzinslichen Wertpapiere an der Bilanzsumme sowohl im Euroraum als auch in Österreich in den letzten Jahren sukzessive abnahm, repräsentierten diese Ende Juni 2023 mit 30% (Österreich: 39,7 Mrd EUR) bzw. 34% (Euroraum: 2.828,7 Mrd EUR) weiterhin die wichtigste Veranlagungskategorie der Versicherungsindustrie. Die sich über die letzten Jahre aufgrund von Nettoverkäufen verringernden Bestände an verzinslichen Wertpapieren verzeichneten im ersten Halbjahr 2023 wieder Zukäufe (Österreich: +0,4 Mrd EUR und Euroraum: +14,9 Mrd EUR). Bei einer genaueren Betrachtung der Nettotransaktionen in verzinsliche Wertpapiere nach der regionalen bzw. sektoralen Zugehörigkeit der Emittenten zeigte sich, dass die österreichischen Versicherungen innerhalb der letzten beiden Jahre vor allem verzinsliche Wertpapiere des privaten Sektors des Euroraums veräußerten. Seit dem zweiten Quartal 2020 kam es transaktionsbedingt zu einem Abfluss von 3,6 Mrd EUR aus diesem Sektor, auch wenn vereinzelt geringfügige Zukäufe getätigt wurden. Erst im ersten Quartal 2023 verzeichneten die heimischen Versicherungen in diesem Segment wieder nennenswerte Nettotransaktionen in Höhe von 0,3 Mrd EUR, welche vornehmlich in Titel von Kreditinstituten des Euroraums erfolgten. Die bis Anfang 2021 durchwegs positiven Nettotransaktionen in verzinsliche Wertpapiere, begeben von öffentlichen Haushalten des Euroraums, verzeichneten nach volatilem Verlauf im ersten Halbjahr 2023 mit –0,1 Mrd EUR wieder Nettoabflüsse. Veranlagungen in verzinsliche Wertpapiere begeben von Nicht-Euroraum-Emittenten spielten mit rund 8% der Summe der Aktiva eine vergleichsweise geringe Rolle, dennoch verzeichnete dieses Segment seit dem dritten Quartal 2022 durchgängig Nettozuflüsse von insgesamt 0,5 Mrd EUR (Grafik 4).

Grafik 4 mit dem Titel Nettotransaktionen verzinslicher Wertpapiere gehalten von österreichischen Versicherungen nach Emittentensektor ist ein Kombinationsdiagramm aus einem Liniendiagramm für die gesamten Nettotransaktionen und einem gestapelten Säulendiagramm für die Kategorien: begeben von Nicht-Euroraum-Emittenten, begeben vom privaten Sektor des Euroraums und begeben von öffentlichen Haushalten des Euroraums. Die x-Achse zeigt den Zeitablauf vom zweiten Quartal 2020 bis zum zweiten Quartal 2023 und auf der y-Achse werden Eurobeträge zwischen minus 1,0 und plus 0,6 Milliarden gezeigt. Die gesamten Nettotransaktionen in verzinsliche Wertpapiere durch österreichische Versicherungen waren im dargestellten Zeitverlauf bis zum zweiten Quartal 2022 negativ und verliefen seither volatil. Im ersten Quartal 2023 betrugen sie plus 0,4 Milliarden Euro, im zweiten Quartal 2023 drehten sie jedoch ins Negative mit minus 0,1 Milliarden Euro. Die Nettotransaktionen von verzinslichen Wertpapieren begeben vom privaten Sektor des Euroraums waren nach den negativen Werten der Vorquartale im ersten Quartal 2023 erstmals wieder mit plus 0,3 Milliarden Euro im signifikant positiven Bereich. Die Nettotransaktionen von verzinslichen Wertpapieren begeben von Nicht-Euroraum-Emittenten lagen seit dem dritten Quartal 2022 durchgehend im positiven Bereich und betrugen zuletzt plus 0,1 Milliarden Euro. Die Nettotransaktionen von verzinslichen Wertpapieren begeben von öffentlichen Haushalten des Euroraums waren nach positiven Werten in Höhe von 0,2 Milliarden Euro seither durchgängig negativ und lagen im zweiten Quartal 2023 bei minus 0,1 Milliarden Euro

Quelle: Oesterreichische Nationalbank.

Im Euroraumaggregat kam es nach den massiven Nettoabflüssen (–67,1 Mrd EUR) im vierten Quartal 2022, welche vor allem durch Verkäufe von verzinslichen Wertpapieren begeben vom öffentlichen Sektor des Euroraums (–34,3 Mrd EUR) verursacht wurden, im ersten Halbjahr 2023 wieder zu einer Erholung. Wenngleich die Nettoabflüsse aus verzinslichen Wertpapieren des öffentlichen Sektors des Euroraums weiterhin –17,9 Mrd EUR betrugen, konnte diese Entwicklung durch Investitionen in verzinsliche Wertpapiere, begeben vom privaten Sektor des Euroraums bzw. von Nicht-Euroraum-Emittenten, im Ausmaß von jeweils rund 16 Mrd EUR, wettgemacht werden (Grafik 5).

Grafik 5 mit dem Titel „Nettotransaktionen verzinslicher Wertpapiere gehalten von Versicherungen des Euroraums nach Emittentensektor“ ist ein Kombinationsdiagramm aus einem Liniendiagramm für die gesamten Nettotransaktionen und einem gestapelten Säulendiagramm für die Kategorien: begeben von Nicht-Euroraum-Emittenten, begeben vom privaten Sektor des Euroraums und begeben von öffentlichen Haushalten des Euroraums. Die x-Achse zeigt den Zeitablauf vom zweiten Quartal 2020 bis zum zweiten Quartal 2023 und auf der y-Achse werden Eurobeträge zwischen minus 80 und plus 30 Milliarden gezeigt. Die gesamten Nettotransaktionen in verzinsliche Wertpapiere durch die Versicherungen des Euroraums sind ab dem ersten Quartal 2021 durchwegs negativ, erst im ersten Quartal 2023 lagen sie wieder im positiven Bereich und betrugen im zweiten Quartal 2023 plus 6,9 Milliarden Euro. Die stärksten negativen Nettotransaktionen in allen drei Emittentenkategorien wurden im vierten Quartal 2022 in Höhe von insgesamt minus 67,1 Milliarden Euro verzeichnet. Die Nettotransaktionen von verzinslichen Wertpapieren begeben von öffentlichen Haushalten des Euroraums sind seit dem zweiten Quartal 2021 negativ und betrugen im zweiten Quartal 2023 minus 15,4 Milliarden Euro. Die Nettotransaktionen von verzinslichen Wertpapieren begeben vom privaten Sektor des Euroraums verliefen differenzierter und lagen im zweiten Quartal 2023 bei plus 12,3 Milliarden Euro. Nettotransaktionen von verzinslichen Wertpapieren begeben von Nicht-Euroraum-Emittenten waren in der ersten Jahreshälfte ebenso positiv und betrugen im zweiten Quartal 2023 plus 10,0 Milliarden Euro.

Quelle: Europaeische Zentralbank.

4 Exkurs: Investitionen österreichischer Versicherungen in nachhaltige Anleihen (ESG-Bonds)

Die EZB stellt Daten über ihre Wertpapierdatenbank CSDB (Centralised Securities Data Base) zur Verfügung, welche es ermöglichen, Schuldverschreibungen auf Basis unterschiedlicher Nachhaltigkeitskriterien einzuteilen. 6 Die heimische Versicherungsindustrie zählte mit einem Veranlagungsvolumen von zuletzt 3,5 Mrd EUR und Neuinvestitionen im ersten Halbjahr 2023 in Höhe von 0,9 Mrd EUR in nachhaltige verzinsliche Wertpapiere zu den bedeutendsten heimischen Investoren in diesem Segment. Insgesamt haben die österreichischen Versicherungen 9% ihrer verzinslichen Wertpapiere (von einem Bestandsvolumen von 39,7 Mrd EUR im zweiten Quartal 2023) in Titel, die den ESG 7 -Nachhaltigkeitskriterien entsprachen, investiert und rangierten damit innerhalb des heimischen Finanzsektors an zweiter Stelle nach den Investmentfonds (9,8 Mrd EUR bzw. 12% der verzinslichen Wertpapiere). Bei österreichischen Banken lag der Anteil von nachhaltigen Anleihen am gesamten Portfolio gehaltener Schuldverschreibungen bei 6,5% (6,8 Mrd EUR).

Den Großteil der als nachhaltig klassifizierten Anleihen hielten die heimischen Versicherungen in der Kategorie „Green bonds“ (73% bzw. 2,5 Mrd EUR), weit abgeschlagen gefolgt von Veranlagungen in Anleihen der Kategorie „Sustainability“ (13% bzw. 0,5 Mrd EUR) und „Social“ (11% bzw. 0,4 Mrd EUR). Verzinsliche Wertpapiere der Kategorie „Sustainability-linked“ spielten mit einem Anteil von 3% bzw. 0,1 Mrd EUR die geringste Rolle. Entsprechend dem von den Versicherungen gehaltenen Veranlagungsvolumen an nachhaltigen Schuldverschreibungen war die Anzahl der Wertpapiere mit 547 Einzeltiteln insbesondere in der Kategorie der Schuldtitel mit der Klassifikation „Green bonds“ besonders hoch (Tabelle 1). Von den insgesamt 33 österreichischen Versicherungsunternehmen hielten nahezu 80% (26 Melder) „Green bonds“, wogegen in den anderen Kategorien die Anzahl der haltenden Versicherungen geringer war.

Tabelle 1: ESG-Bonds im zweiten Quartal 2023  
CSDB-Klassifikation Anzahl der
Wertpapiere
Anzahl der
haltenden
Versicherungen
Green Bonds 547 26
Social 85 19
Sustainability 98 18
Sustainability-linked 46 15
Quelle: EZB, OeNB.

Regional betrachtet veranlagten die österreichischen Versicherungen nahezu 80% (bzw. 2,7 Mrd EUR) ihrer gehaltenen ESG-Bonds in Titel von Emittenten des Euroraums, wobei der Großteil aus Frankreich (24%), den Niederlanden (16%), diversen EU-Institutionen (13%) bzw. aus Österreich selbst (11%) stammte (Grafik 6). Lediglich rund 20% (bzw. 0,7 Mrd EUR) der von der heimischen Versicherungsindustrie gehaltenen nachhaltigen Anleihen wurden von Nicht-Euroraum-Emittenten begeben, wobei hier nennenswerte 14% in dänische ESG-Bonds veranlagt wurden.

Grafik 6 mit dem Titel „Anteile der von österreichischen Versicherungen gehaltenen ESG-Bonds nach den wichtigsten Euroraum-Emittentenländern zum Ende des zweiten Quartals 2023“ ist ein Tortendiagramm mit der Angabe der jeweiligen Länder in Prozent. Der größte Anteil nachhaltiger Anleihen, die von Versicherungen gehalten werden, stammt mit 24 Prozent von französischen Emittenten, sowie mit 15 Prozent von niederländischen Emittenten und mit 13 Prozent von diversen Institutionen der Europäischen Union. 11 Prozent aller von Versicherungen gehaltenen ESG-Bonds wurden von österreichischen Einheiten emittiert.  

Quelle: Oesterreichische Nationalbank, Europaeische Zentralbank.

Hinsichtlich der Sektorzugehörigkeit der Emittenten der von den heimischen Versicherungen gehaltenen ESG-Bonds, stellten die vom Staatssektor (36% bzw. 1,2 Mrd EUR) bzw. von Kreditinstituten (32% bzw. 1,1 Mrd EUR) begebenen Titel gemeinsam mehr als zwei Drittel des Veranlagungsvolumens. Danach rangierten in ähnlicher Höhe ESG-Bonds begeben von nichtfinanziellen Unternehmen (16% bzw. 0,6 Mrd EUR) sowie Titel begeben von sonstigen Finanzinstitutionen (14% bzw. 0,5 Mrd EUR). Weit abgeschlagen folgten ESG-Bonds begeben von Versicherungsunternehmen (2% bzw. 0,1 Mrd EUR). Auch die Neuinvestitionen in nachhaltige Anleihen verteilten sich im ersten Halbjahr 2023 vor allem auf jene, die von Kreditinstituten (+0,4 Mrd EUR) bzw. vom Sektor Staat (+0,3 Mrd EUR) begeben wurden (Grafik 7).

Grafik 7 mit dem Titel „Anteile der ESG-Bonds gehalten von österreichischen Versicherungen nach Emittenten-Sektoren zum Ende des zweiten Quartals 2023“ ist ein Ringdiagramm mit Angabe der Emittentensektoren Staatssektor, Kreditinstitute, Nichtfinanzielle Unternehmen, sonstige Finanzinstitute und Versicherungsunternehmen in Prozent. Den größten Abschnitt nehmen ESG-Bond-Emission des Staatsektors mit 36 Prozent, gefolgt von jenen von Kreditinstituten mit 32 Prozent ein. Danach folgen Nichtfinanzielle Unternehmen mit 16 Prozent und sonstige Finanzinstitute mit 14 Prozent. Nur 2 Prozent der von österreichischen Versicherungen gehaltenen nachhaltigen Anleihen wurden vom Versicherungssektor emittiert.  

Quelle: Oesterreichische Nationalbank, Europaeische Zentralbank.

5 Entwicklung der von Versicherungen gehaltenen Investmentfondsanteile

Grafik 8 mit dem Titel „Nettotransaktionen der Investmentfondsanteile gehalten von österreichischen Versicherungen nach Emittentenregion“ ist ein Kombinationsdiagramm aus einem Liniendiagramm für die gesamten Nettotransaktionen und einem gestapelten Säulendiagramm für die Kategorien: begeben von Nicht-Euroraum-Emittenten und begeben von Euroraum-Emittenten. Die x-Achse zeigt den Zeitablauf vom zweiten Quartal 2020 bis zum zweiten Quartal 2023 und auf der y-Achse werden Eurobeträge zwischen minus 0,4 und plus 0,4 Milliarden gezeigt. Die gesamten Nettotransaktionen in Investmentfondsanteile durch österreichische Versicherer waren im Zeitablauf sowohl positiv als auch negativ, im zweiten Quartal 2023 verzeichneten sie Nettotransaktionen von plus 0,1 Milliarden Euro, die ausschließlich aus Nettotransaktionen begeben von Euroraum-Emittenten stammten. Die Nettotransaktionen in Investmentfondsanteile begeben von Nicht-Euroraum-Emittenten waren über den gesamten dargestellten Zeitablauf marginal. 

Quelle: Oesterreichische Nationalbank.

Mit einem sukzessiv steigenden Anteil von mittlerweile 27% (34,8 Mrd EUR), gemessen an der Bilanzsumme der heimischen Versicherungen bzw. 29% (2.379,7 Mrd EUR) an jener der Versicherungsbranche des Euroraums festigten Investmentfondszertifikate ihren Platz als zweitwichtigste Veranlagungskategorie der Branche. Traditionell investierte die gesamte Versicherungsindustrie nahezu ausschließlich in Investmentfondszertifikate begeben von Emittenten des Euroraums. Da die Nettoabflüsse der österreichischen Versicherungen des ersten Quartals gleich hoch wie die Nettozuflüsse des zweiten Quartals waren, gab es im ersten Halbjahr 2023 per saldo keinen Zufluss (Grafik 8). Im Euroraumaggregat hingegen waren die Nettotransaktionen in der ersten Jahreshälfte 2023 mit +23,2 Mrd EUR durchgängig positiv und kompensierten damit die massiven Nettoabflüsse des vierten Quartals 2022 (Grafik 9).

Grafik 9 mit dem Titel „Nettotransaktionen der Investmentfondsanteile gehalten von Versicherungen des Euroraums nach Emittentenregion“ ist ein Kombinationsdiagramm aus einem Liniendiagramm für die gesamten Nettotransaktionen und einem gestapelten Säulendiagramm für die Kategorien: begeben von Nicht-Euroraum-Emittenten und begeben von Euroraum-Emittenten. Die x-Achse zeigt den Zeitablauf vom zweiten Quartal 2020 bis zum zweiten Quartal 2023 und auf der y-Achse werden Eurobeträge zwischen minus 40 und plus 60 Milliarden gezeigt. Die gesamten Nettotransaktionen in Investmentfondsanteile durch Versicherungen des Euroraums waren bis auf jene im dritten und vierten Quartal 2022 im dargestellten Zeitablauf durchgehend positiv. Sie verzeichneten aber seit dem dritten Quartal 2021 einen Abwärtstrend, der erst im ersten Quartal 2023 wieder ins Positive drehte. Im zweiten Quartal 2023 betrugen die Nettotransaktionen plus 3,6 Milliarden Euro. Auch bei den Versicherungen des Euroraums erfolgte der überwiegende Teil der Nettotransaktionen in Investmentfondsanteile begeben von Euroraum-Emittenten. Die Nettotransaktionen in Investmentfondsanteile begeben von Nicht-Euroraum-Emittenten waren über den gesamten dargestellten Zeitablauf marginal. 

Quelle: Europaeische Zentralbank.

6 Entwicklung der von Versicherungen gehaltenen Aktien, sonstigen Dividendenwerte und Beteiligungen

Grafik 10 mit dem Titel „Nettotransaktionen von Aktien, sonstigen Dividendenwerten und Beteiligungen gehalten von österreichischen Versicherungen nach Emittentenregion“ ist ein Kombinationsdiagramm aus einem Liniendiagramm für die gesamten Nettotransaktionen und einem gestapelten Säulendiagramm für die Kategorien: begeben von Nicht-Euroraum-Emittenten und begeben von Euroraum-Emittenten. Die x-Achse zeigt den Zeitablauf vom zweiten Quartal 2020 bis zum zweiten Quartal 2023 und auf der y-Achse werden Eurobeträge zwischen minus 1,0 und plus 2,0 Milliarden gezeigt. Die gesamten Nettotransaktionen sind im dargestellten Zeitablauf gering, lediglich im vierten Quartal 2020 wurden außergewöhnlich hohe Nettotransaktionen in Höhe von 0,9 Milliarden Euro getätigt. Diese resultierten aus sehr hohen Nettotransaktionen im Ausmaß von 1,5 Milliarden Euro in Anteilswerte begeben von Nicht-Euroraum-Emittenten bei gleichzeitig negativen Nettotransaktionen in Höhe von 0,6 Milliarden Euro in Anteilswerte begeben von Euroraum-Emittenten. Im zweiten Quartal 2023 erfolgten Nettotransaktionen in Höhe von 0,1 Milliarden Euro, welche zum überwiegenden Teil aus Nettotransaktionen in Anteilswerte begeben von Euroraum-Emittenten gebildet wurden.  

Quelle: Oesterreichische Nationalbank.
Grafik 11 mit dem Titel „Nettotransaktionen von Aktien, sonstigen Dividendenwerten und Beteiligungen gehalten von Versicherungen des Euroraums nach Emittentenregion“ ist ein Kombinationsdiagramm aus einem Liniendiagramm für die gesamten Nettotransaktionen und einem gestapelten Säulendiagramm für die Kategorien: begeben von Nicht-Euroraum-Emittenten und begeben von Euroraum-Emittenten. Die x-Achse zeigt den Zeitablauf vom zweiten Quartal 2020 bis zum zweiten Quartal 2023 und auf der y-Achse werden Eurobeträge zwischen minus 10 und plus 20 Milliarden gezeigt. Die gesamten Nettotransaktionen sind im dargestellten Zeitablauf volatil mit einer stark positiven Entwicklung im vierten Quartal 2020 in Höhe von plus 18,8 Milliarden Euro und seither einer fortschreitenden negativen Entwicklung, welche nur im dritten Quartal 2022 mit plus 8,3 Milliarden Euro kurz durchbrochen wurde. Diese Nettotransaktion im dritten Quartal 2022 war ausschließlich auf Anteilswerte begeben von Nicht-Euroraum-Emittenten zurückzuführen, wogegen Nettotransaktionen in Anteilswerte begeben von Nicht-Euroraum-Emittenten ansonsten unbedeutend sind. Im zweiten Quartal 2023 beliefen sich die gesamten Nettotransaktionen der Versicherungen des Euroraums auf 2 Milliarden Euro und bestanden zum überwiegenden Teil aus Anteilswerten begeben von Euroraum-Emittenten. 

Quelle: Europaeische Zentralbank.

Der in den letzten Jahren stetig wachsende Anteil von Aktien, sonstigen Dividendenwerten und Beteiligungen an der Summe der Aktiva belief sich zuletzt auf 21% (Österreich: 27,3 Mrd EUR) bzw. 14% (Euroraum: 1.185,0 Mrd EUR). Wie schon in den anderen Veranlagungskategorien, investierten sowohl die heimischen als auch die gesamte Versicherungsindustrie des Euroraums auch in diesem Segment traditionell großteils in Titel von Emittenten des Euroraums (Österreich: 78% und Euroraum: 85%). Auffallend waren im Euroraumaggregat zunehmende Investitionen in Werte begeben von Nicht-Euroraum-Emittenten insbesondere im dritten Quartal 2022, die sich in der ersten Jahreshälfte 2023 fortsetzten und sich in diesem Zeitraum auf 2,9 Mrd EUR beliefen. Nichtsdestotrotz waren die Nettotransaktionen – aufgrund von Verkäufen von Titeln des Euroraum-Segments – sowohl im Euroraumaggregat (–1,6 Mrd EUR) als auch bei den heimischen Versicherungen (–0,1 Mrd EUR) leicht negativ (Grafiken 10 und 11). Börsennotierte Aktien spielten mit einem Bestand von 1,4 Mrd EUR (Österreich) und 239,5 Mrd EUR (Euroraumaggregat) im Portfolio von Versicherungen eine vergleichsweise untergeordnete Rolle.

7 Entwicklung der von Versicherungen gehaltenen sonstigen Aktivposten

Die sonstigen Aktivposten sind jene, die nicht unter den Veranlagungskategorien verzinsliche Wertpapiere, Investmentzertifikate oder Aktien, sonstige Dividendenwerte und Beteiligungen subsumiert sind. Konkret fallen – unter anderem – (gereiht nach ihrer Höhe in der Bilanz der österreichischen Versicherungsindustrie zum zweiten Quartal 2023) Immobilienbestände (Österreich: 11,2 Mrd EUR, Euroraum: 127,1 Mrd EUR), Kredite (Österreich: 7,5 Mrd EUR, Euroraum: 570,7 Mrd EUR) sowie Bargeld und Einlagen (Österreich: 2,9 Mrd EUR, Euroraum: 352,1 Mrd EUR) in diese Kategorie. Im ersten Halbjahr 2023 erhöhten sich diese sonstigen Komponenten der Bilanz der österreichischen Versicherungen im Aggregat um 0,4 Mrd EUR. Einen nicht unerheblichen Teil steuerten im ersten Quartal 2023 innerhalb des Versicherungssektors vergebene Kredite in Höhe von +0,5 Mrd EUR bei, welche jedoch großteils im darauffolgenden Quartal wieder ausgeglichen wurden (Grafik 12).

Grafik 12 mit dem Titel „Veränderungskomponenten der sonstigen Aktivposten österreichischer Versicherungen“ ist ein gestapeltes Säulendiagramm mit dem Zeitverlauf zwischen dem zweiten Quartal 2020 und dem zweiten Quartal 2023 auf der x-Achse und Eurobeträgen zwischen minus 2,0 Milliarden und plus 2,0 Milliarden auf der y-Achse. Es werden die Veränderungskomponenten Nettotransaktionen, Preisveränderungen und Reklassifikationen gegenübergestellt. Die Preisveränderungen machten im dargestellten Zeitverlauf neben den Reklassifikationen den geringsten Anteil an den Veränderungskomponenten aus. Maßgeblich bestimmt werden die sonstigen Aktivposten durch die volatilen Nettotransaktionen. Im ersten Quartal 2023 betrugen die Nettotransaktionen plus 1,5 Milliarden Euro und im zweiten Quartal 2023 beliefen sie sich auf minus 1,1 Milliarden Euro. Nennenswerte Reklassifikationen in Höhe von plus 0,2 Milliarden Euro gab es im dargestellten Zeitraum im zweiten Quartal 2023.

Quelle: Oesterreichische Nationalbank.

Im aggregierten Versicherungssektor des Euroraums wurden im ersten Halbjahr 2023 einerseits die negativen Preiseffekte der vergangenen Perioden mit +18,5 Mrd EUR wettgemacht, andererseits verzeichnete man in den aggregierten sonstigen Komponenten im gleichen Zeitraum auch Nettotransaktionen in Höhe von +15,7 Mrd EUR. Zurückzuführen waren diese vor allem auf die Entwicklung der beiden Bilanzpositionen „sonstige Aktiva“ (+23,1 Mrd EUR) und „Bargeld und Einlagen“ (+16,3 Mrd EUR) im ersten Quartal. Die auffallenden stark negativen Transaktionen im vierten Quartal 2022 waren zum größten Teil auf den volatilen Bereich „Bargeld und Einlagen“ (–41,1 Mrd EUR) zurückzuführen und spiegelten das saisonal wiederkehrende Muster der Vorjahresquartale wider (Grafik 13).

Grafik 13 mit dem Titel „Veränderungskomponenten der sonstigen Aktivposten der Versicherungen des Euroraums“ ist ein gestapeltes Säulendiagramm mit dem Zeitverlauf zwischen dem zweiten Quartal 2020 und dem zweiten Quartal 2023 auf der x-Achse und Eurobeträgen zwischen minus 120 Milliarden und plus 80 Milliarden auf der y-Achse. Es werden die Veränderungskomponenten Nettotransaktionen, Preisveränderungen und Reklassifikationen gegenübergestellt. Die Preisveränderungen waren im dargestellten Zeitablauf sowohl positiv als auch negativ, im ersten Halbjahr 2023 jedoch ausschließlich positiv mit plus 8,6 Milliarden Euro im ersten Quartal und plus 9,9 Milliarden Euro im zweiten Quartal. Die Nettotransaktionen betrugen im ersten Quartal 2023 plus 48,8 Milliarden Euro und drehten im zweiten Quartal 2023 mit minus 33,2 Milliarden Euro ins Negative.  Nennenswerte Reklassifikationen gab es im gesamten dargestellten Zeitraum nur im vierten Quartal 2022 im Ausmaß von minus 15,3 Milliarden Euro. 

Quelle: Europaeische Zentralbank.

8 Entwicklung der wichtigsten Passiva – versicherungstechnische Rückstellungen

Die Passivseite der Bilanz von Versicherungsunternehmen entwickelte sich spiegelbildlich zur Aktivseite und war ebenso von Bewertungsänderungen geprägt. Maßgeblichen Anteil an den Passiva haben versicherungstechnische Rückstellungen, die sich in die Sparten „Leben“ – weiter untergliedert in „versicherungstechnische Rückstellungen für fonds- und indexgebundene Lebensversicherungen“ und „versicherungstechnische Rückstellungen für klassische Lebensversicherungen“ – sowie „Nicht-Leben“ unterteilen lassen. Bedingt durch gesetzliche Vorgaben und den Langfristigkeitsaspekt des Geschäftsmodells der Lebensversicherungen überstieg der Anteil der versicherungstechnischen Rückstellungen für Lebensversicherungen mit zuletzt 60,3 Mrd EUR zum Ende des zweiten Quartals 2023 mit 86% jenen der versicherungstechnischen Rückstellungen für Nicht-Lebensversicherungen mit 9,8 Mrd EUR (bzw. 14%) um ein Vielfaches. Traditionell überwiegt in Österreich innerhalb der Lebensversicherungen die für den bzw. die Versicherungsnehmer:in risikoärmere klassische Lebensversicherung mit einem Anteil von rund 78% an allen versicherungstechnischen Rückstellungen für Lebensversicherungen (bzw. 47,2 Mrd EUR) gegenüber jenen für fonds- und indexgebundene Lebensversicherungen mit einem Anteil von 22% bzw. 13,1 Mrd EUR (Grafik 14).

Grafik 14 mit dem Titel „Versicherungstechnische Rückstellungen der österreichischen Versicherungen zum Ende des zweiten Quartals 2023“ ist ein Kreis in Kreisdiagramm. Der Hauptkreis teilt die versicherungstechnischen Rückstellungen in Milliarden Eurobeträgen in die beiden Hauptkategorien Rückstellungen für Nicht-Lebensversicherungen und Rückstellungen für Lebensversicherungen. Das Segment der Rückstellungen für Lebensversicherungen wird in den zweiten Kreis in Rückstellungen für fondsgebundene Lebensversicherungen und Rückstellungen für nicht-fondsgebundene Lebensversicherungen in Milliarden Eurobeträgen unterteilt. Im Hauptkreis überwiegen die Rückstellungen für Lebensversicherungen mit 60,3 Milliarden Euro jene für Nicht-Lebensversicherungen mit 9,8 Milliarden Euro bei weitem. Innerhalb der Rückstellungen für Lebensversicherungen dominieren die Rückstellungen für nicht-fondsgebundene Lebensversicherungen mit 47,2 Milliarden Euro über die Rückstellungen für fondsgebundene Lebensversicherungen mit 13,1 Milliarden Euro. 

Quelle: Oesterreichische Nationalbank.

Auch im Euroraumaggregat dominierten vorgabenbedingt die versicherungstechnischen Rückstellungen für Lebensversicherungen mit einem Anteil von 88% (bzw. 5.228,6 Mrd EUR) gegenüber den versicherungstechnischen Rückstellungen des Nicht-Lebensbereichs mit 12% (bzw. 705,5 Mrd EUR). Die für den bzw. die Versicherungsnehmer:in risikoreichere fondsgebundene Lebensversicherung spielte im aggregierten Euroraum allerdings mit einem Anteil von 30% (bzw. 1.547,9 Mrd EUR) an den gesamten Lebensversicherungen eine weitaus bedeutendere Rolle als in Österreich. Für klassische Lebensversicherungen wurden im Euroraum in Summe Rückstellungen im Ausmaß von 3.680,1 Mrd EUR (70% aller versicherungstechnischen Rückstellungen für Lebensversicherungen) gebildet (Grafik 15).

Aufgrund des in den letzten Jahren vorherrschenden Niedrigzinsumfeldes stellten weder die klassischen Lebensversicherungen noch fonds- und indexgebundene Lebensversicherungen attraktive Veranlagungsformen dar. Die anhand der verdienten Prämien, Aufwendungen für Versicherungsfälle sowie sonstigen Aufwendungen errechneten Transaktionen von versicherungstechnischen Rückstellungen für Lebensversicherungen der österreichischen Versicherungen waren bis auf wenige Ausnahmen in der fondsgebundenen Lebensversicherung durchwegs negativ und betrugen im zweiten Quartal 2023 –0,6 Mrd EUR. Der Großteil war aufgrund der Dominanz der klassischen Lebensversicherung auch auf diese Produktkategorie zurückzuführen (Grafik 16).

Im Gegensatz zum heimischen Versicherungsmarkt waren im Euroraumaggregat die Transaktionen von fonds- und indexgebundenen Lebensversicherungen in den letzten Jahren durchwegs positiv, wogegen sich die anhand der verdienten Prämien, Aufwendungen für Versicherungsfälle und sonstigen Aufwendungen berechneten Transaktionen der versicherungstechnischen Rückstellungen für klassische Lebensversicherungen auch für die gesamte Versicherungsbranche des Euroraums negativ entwickelten.

Grafik 15 mit dem Titel „Versicherungstechnische Rückstellungen der Versicherungen des Euroraums zum Ende des zweiten Quartals 2023“ ist ein Kreis in Kreisdiagramm. Der Hauptkreis teilt die versicherungstechnischen Rückstellungen in Milliarden Eurobeträgen in die beiden Hauptkategorien Rückstellungen für Nicht-Lebensversicherungen und Rückstellungen für Lebensversicherungen. Das Segment der Rückstellungen für Lebensversicherungen wird in den zweiten Kreis in Rückstellungen für fondsgebundene Lebensversicherungen und Rückstellungen für nicht-fondsgebundene Lebensversicherungen in Milliarden Eurobeträgen unterteilt. Im Hauptkreis überwiegen die Rückstellungen für Lebensversicherungen mit 5.228,0 Milliarden Euro jene für Nicht-Lebensversicherungen mit 705,5 Milliarden Euro bei weitem. Innerhalb der Rückstellungen für Lebensversicherungen dominieren die Rückstellungen für nicht-fondsgebundene Lebensversicherungen mit 3.680,1 Milliarden Euro über die Rückstellungen für fondsgebundene Lebensversicherungen mit 1.547,9 Milliarden Euro. 

Quelle: Europaeische Zentralbank.
Grafik 16 mit dem Titel Transaktionen versicherungstechnischer Rückstellungen für Lebensversicherungen der österreichischen Versicherungen ist ein gestapeltes Säulendiagramm mit dem Zeitverlauf zwischen dem zweiten Quartal 2020 und dem zweiten Quartal 2023 -auf der x-Achse und Eurobeträgen zwischen minus 1,2 Milliarden und plus 0,2 Milliarden auf der y-Achse. Es werden die Transaktionsbestandteile in Rückstellungen für nicht-fondsgebundene Lebensversicherungen und Rückstellungen für fondsgebundene Lebensversicherungen unterteilt. Transaktionen der Rückstellungen für nicht-fondsgebundene Lebensversicherungen waren im dargestellten Zeitraum durchgehend negativ und betrugen im zweiten Quartal 2023 minus 0,6 Milliarden Euro. Die Transaktionen der Rückstellungen der fondsgebundenen Lebensversicherungen waren bis auf einen kurzen Zeitabschnitt im dritten Quartal 2021 und der ersten Jahreshälfte 2022 ebenso durchgängig negativ, wenn auch im geringeren Ausmaß. Im ersten Quartal 2023 betrugen die Transaktionen der Rückstellungen für fondsgebundene Lebensversicherungen minus 0,2 Milliarden Euro und im zweiten Quartal 2023 waren sie mit minus 0,02 Milliarden Euro nur ganz leicht negativ. 

Quelle: Oesterreichische Nationalbank.

5 Oesterreichische Nationalbank, Abteilung Statistik – Außenwirtschaft, Finanzierungsrechnung und Monetärstatistiken, .

6 Die auf diesen Nachhaltigkeitskriterien beruhenden Statistiken werden derzeit seitens der EZB als „experimentell“ eingestuft, da die Datenbasis für eine Differenzierung zwischen selbstdeklarierten und zertifizierten nachhaltigen Anleihen sowie ihrer zugrunde liegenden Standards noch nicht den Qualitätsanforderungen einer offiziellen EZB-Statistik genügt. Die nachfolgenden Ergebnisse enthalten daher nachhaltige Anleihen unabhängig von Nachhaltigkeitsstandards, sowie neben zertifizierten Anleihen auch Anleihen, welche lediglich vom Emittenten selbst als nachhaltig deklariert wurden.

7 Environmental, Social, Governance.

Neue Daten durch novellierte EZB-Verordnung zur Zahlungsverkehrsstatistik

Patrick Thienel 8

Mit der Verordnung (EU) 2020/2011 der Europäischen Zentralbank vom 1. Dezember 2020 zur Änderung der Verordnung (EU) Nr. 1409/2013 zur Zahlungsverkehrsstatistik (EZB/2013/43) (EZB/2020/59) wurden ab 2022 die Meldepflichten aller in Österreich ansässigen Zahlungsdienstleister an die Oesterreichische Nationalbank (OeNB) erweitert. 9 Folgende Kategorien sind nun meldepflichtig: nichtelektronische Zahlungskartentransaktionen, die primär schriftlich oder telefonisch initiiert wurden; mobile Zahlungstransaktionen; Bargeldeinzahlungen bzw. -abhebungen am Bankschalter; Überweisungen, die von Zahlungsauslösedienstleistern wie Klarna oder EPS ausgelöst wurden; und elektronische Transaktionen mit starker Kundenauthentifizierung (wobei auch Ausnahmen von dieser Authentifizierung bestehen). Weiters wurde das Rücktransaktions-Kennzeichen für kartenbasierte Transaktionen eingeführt, und die zehn nationalen Branchencodes wurden durch 336 Codes gemäß ISO 18245 ersetzt. Mittlerweile liegen valide Daten zu all diesen Neuerungen vor. Der vorliegende Bericht bietet einen Überblick über diese Daten, die bisher noch nicht veröffentlicht worden sind. Die Europäische Zentralbank (EZB) und die OeNB möchten ihr öffentliches Tabellenangebot erweitern, um die vorgestellten Daten der Zahlungsverkehrsstatistik regelmäßig publizieren zu können.

Rücktransaktionen bei Zahlungskarten

Grafik 1 ist eine Kombination aus einem Säulen- und Liniendiagramm, das die Rücktransaktionen bei Zahlungskarten zwischen dem ersten Quartal 2022 und dem zweiten Quartal 2023 darstellt. Diese stiegen stetig von 189 Millionen Euro im ersten Quartal 2022 auf 272 Millionen Euro im zweiten Quartal 2023. Weiters wird der Prozentsatz der Rücktransaktionen bei Zahlungskarten im Verhältnis zu den Ursprungstransaktionen dargestellt. Dieser bewegt sich zwischen 1,18 % im zweiten Quartal 2022 und 1,64 % im ersten Quartal 2023.

Seit der Implementierung der erweiterten Zahlungsverkehrsstatistik 2022 werden sogenannte Rücktransaktionen bei Zahlungskarten gesondert und mit einem Kennzeichen versehen gemeldet. Diese Erweiterung ist deshalb notwendig geworden, weil für die EZB sowohl die Original- als auch die Rücktransaktionen relevant sind, aber zum Erstellen der Zahlungsbilanz der Saldo der Transaktionen genutzt wird. Für sämtliche kartenbasierte Transaktionen wurde auf der Zahler- und Zahlungsempfängerseite ein Rücktransaktionskennzeichen eingeführt. Man spricht von einer Rücktransaktion, wenn z. B. Ware zurückgegeben wird oder eine Dienstleistung (z. B. Hotelbuchung) storniert wird und der Refundierungsbetrag über die Karte auf das Kartenkonto rückgebucht wird oder wenn im Betrugsfall der volle Betrag oder ein Teilbetrag dem:der Kartenhalter:in gutgeschrieben wird (ebenfalls über die Karte auf das Kartenkonto; eine Überweisung auf das Kartenkonto ist nicht als Rücktransaktion, sondern als Überweisung zu melden).

Im zweiten Quartal 2023 wurden 3 Millionen kartenbasierte Rücktransaktionen im Wert von 272 Mio EUR vorgenommen (Grafik 1). Der Anteil an den Ursprungstransaktionen betrug 1,5% und blieb im Zeitverlauf (erstes Quartal 2022 bis zweites Quartal 2023) auf einem ähnlichen Niveau.

Nichtelektronische Zahlungskartentransaktionen

Eine weitere neu zu erfassende Kategorie ist jene der nichtelektronischen Zahlungskartentransaktionen. Darunter fallen kartenbasierte Zahlungstransaktionen 10 , die an einem physischen Terminal durch ein manuelles Autorisierungsverfahren (mittels Imprinter) ausgelöst werden oder MOTO 11 -Zahlungen, die schriftlich per E-Mail oder telefonisch ausgelöst werden. Ein Imprinter ist eine mechanische Vorrichtung zur Übertragung von Zahlungskartendaten auf Papier und wird an Orten verwendet, an denen der Netzzugang schwierig ist. Bei MOTO-Transaktionen handelt es sich vor allem um Bestellungen im Versandhandel (Bestellungen über Telefon, nicht über das Internet) und um Hotelbuchungen mit schriftlicher Angabe der Zahlungskartennummer.

Zuletzt (im zweiten Quartal 2023) wurden 706.000 Zahlungskartentransaktionen 12 im Wert von etwa 143,4 Mio EUR als nichtelektronische Zahlungskartentransaktionen abgewickelt (Grafik 2). Davon wurden fast alle als MOTO-Transaktionen ausgelöst. In Summe wurden lediglich 0,79% (bezogen auf den Wert) der gesamten Zahlungskartentransaktionen mit in Österreich ausgegebenen Karten als nichtelektronische Zahlungskartentransaktionen abgewickelt.

Grafik 2 ist eine Kombination aus einem Säulen- und Liniendiagramm und zeigt die Entwicklung der nichtelektronische Zahlungstransaktionen mit in Österreich ausgegebenen Zahlungskarten zwischen dem ersten Quartal 2022 und dem zweiten Quartal 2023. Diese stiegen von 79,01 Millionen Euro im ersten Quartal 2022 auf 143,35 Millionen Euro im zweiten Quartal 2023. Weiters wird der Prozentsatz der nichtelektronische Zahlungstransaktionen im Verhältnis zu allen Zahlungstransaktionen mit in Österreich ausgegebenen Zahlungskarten dargestellt. Dieser bewegt sich zwischen 0,57 % im vierten Quartal 2022 und 0,82 % im ersten Quartal 2023.

Mobile Zahlungskartentransaktionen

Ein weiterer Fokus liegt auf mobilen Zahlungstransaktionen, welche online ausgelöst worden sind. Dabei handelt es sich um Zahlungslösungen, bei der die Zahlungsdaten und die Zahlungsanweisungen mittels mobiler Kommunikations- und Datenübertragungstechnologie über ein mobiles Gerät übertragen und/oder bestätigt werden. Zu dieser Kategorie gehören digitale Brieftaschen und andere mobile Zahlungslösungen, die für P2P- und/oder C2B-Transaktionen 13 , d. h. Überweisungen, Kartenzahlungen und/oder E-Geld-Transaktionen, verwendet werden.

Grafik 3 ist eine Kombination aus einem Säulen- und Liniendiagramm und zeigt die mobilen Zahlungskartentransaktionen mit in Österreich ausgegebenen Zahlungskarten (inklusive E-Geld) zwischen dem ersten Quartal 2022 und dem zweiten Quartal 2023. Diese stiegen von 53 Millionen Euro im ersten Quartal 2022 auf 132 Millionen Euro im zweiten Quartal 2023. Weiters wird der Prozentsatz der mobilen Zahlungskartentransaktionen im Verhältnis zu allen Zahlungstransaktionen mit in Österreich ausgegebenen Zahlungskarten dargestellt. Dieser bewegt sich zwischen 0,38 % im ersten Quartal 2022 und 0,76 % im ersten Quartal 2023.

Im zweiten Quartal 2023 wurden 2,5 Millionen mobile Zahlungstransaktionen 14 im Wert von 132,0 Mio EUR gemeldet (Grafik 3). Das sind 0,73% aller Zahlungskartentransaktionen 15 , die in diesem Zeitraum mit in Österreich ausgegebenen Zahlungskarten durchgeführt worden sind. Seit diese Detailinformation gemeldet wird, ist ein steigender Trend sowohl bei den absoluten Beträgen als auch beim Anteil an den Gesamttransaktionen festzustellen.

Top-10-Branchencodes der mit österreichischen Zahlungskarten bezahlten Beträge in Österreich

Seit 2022 werden statt der bisherigen zehn Branchencodes 16 die vierstelligen Branchencodes gemäß ISO 18245 zur Klassifikation von Kartenzahlungen für Privatkund:innen verwendet, um Unternehmen nach der Art der von ihnen angebotenen Waren oder Dienstleistungen zu klassifizieren. Die Codes für Fluggesellschaften, Autovermietungen und Hotels werden aggregiert, während alle anderen Händlerkategoriencodes (merchant category code – MCC) getrennt gemeldet werden. Diese reduzierte Liste von 336 Codes ist auf der Website der OeNB verfügbar.

Grafik 4 ist ein Tortendiagramm und zeigt die Top-10-Branchencodes der mit österreichischen Zahlungskarten bezahlten Beträge in Österreich. Es zeigt sich, dass 27,1 % aller Transaktionen auf „groceries and supermarkets“ entfallen, 5,5 % auf „eating places and restaurants“ sowie 4,8 % auf „service stations (with or without ancillary services)“. Danach folgen „automated fuel dispensers“ mit 3,7 %; „furniture, home furnishings and equipment shops and manufacturers, except appliances“ mit 3,2 %; „home supply warehouse outlets“ mit 3,2 %; „cigar shops and stands“ mit 3,1 %; „family clothing shops“ mit 2,9 %; „drug stores and pharmacies“ mit 2,8 %; und „lodging — hotels, motels and resorts“ mit 2,7 %. Die restlichen Branchencodes machen insgesamt 41,02 % aus.

Bei Betrachtung der mit österreichischen Zahlungskarten bezahlten Beträge in Österreich erreichen die Top 3 der gemeldeten Branchencodes mehr als ein Drittel der gesamten Transaktionen und die Top 7 mehr als die Hälfte der gesamten Transaktionen (Grafik 4). Die Transaktionen der Branche „groceries and supermarkets“ stellt mit 27,08% der Gesamttransaktionen die größte Einzelbranche dar. Danach folgt die Branche „eating places and restaurants“ mit 5,47% der Gesamttransaktionen sowie „service stations (with or without ancilliary servies)“ und „automated fuel dispensers“ mit 4,79% bzw. 3,69%.

Bargeldeinzahlungen bzw. -abhebungen

Ein weiterer neuer Inhalt der Meldungen seit 2022 sind Bargeldeinzahlungen bzw. -abhebungen am Bankschalter, die mittels Formular getätigt werden. Die Gutschrift bzw. Lastschrift auf das Konto erfolgt in der Regel über einen manuellen Schritt erst später. Die Bareinzahlung kann physisch am Bankschalter oder mittels Nachttresoren, Depotfächern oder Werttransportunternehmen erfolgen.

Einzahlungen über ein Werttransportunternehmen werden zu den Bargeldeinzahlungen am Bankschalter gezählt, da die Gutschrift üblicherweise verzögert auf das Konto des Einzelhändlers gelangt. Ein Beispiel für Einzahlungen über ein Werttransportunternehmen sind Tageseinnahmen eines Einzelhändlers, die er bei seiner Bank einzahlt. Transaktionen via Werttransportunternehmen, an denen die OeNB in ihrer Eigenschaft als öffentliche Behörde beteiligt ist, werden nicht berücksichtigt.

Für einen Überblick über alle Abhebungen bzw. Einzahlungen werden in Folge die neuen Daten den Transaktionen am Bankomaten 17 gegenübergestellt, welche nun nicht mehr jährlich, sondern halbjährlich zur Verfügung stehen. Weiters können Kund:innen noch sogenannte Bargeldvorschüsse an POS 18 -Terminals als Teil eines Zahlungsvorgangs für den Kauf von Waren oder Dienstleistungen erhalten. Daten zu diesen Bargeldvorschüssen sind dementsprechend ebenfalls in die Zahlungsverkehrsstatistik eingeflossen.

Grafik 5 ist ein Säulendiagramm, das die Bargeldabhebungen am Bankschalter, am Bankomaten und im Geschäft am Point of Sale zwischen dem ersten Halbjahr 2022 und dem ersten Halbjahr 2023 darstellt. Abhebungen am Schalter lagen bei 24,28 Milliarden Euro im ersten Halbjahr 2022, bei 26,24 Milliarden Euro im zweiten Halbjahr 2022 und bei 26,75 Milliarden Euro im ersten Halbjahr 2023. Abhebungen am Bankomaten lagen bei 21,91 Milliarden Euro im ersten Halbjahr 2022, bei 25,76 Milliarden Euro im zweiten Halbjahr 2022 und bei 24,43 Milliarden Euro im ersten Halbjahr 2023. Die kleinste Gruppe stellen die Abhebungen am Point of Sale dar: 0,11 Milliarden Euro im ersten Halbjahr 2022, 0,14 Milliarden Euro im zweiten Halbjahr 2022 und 0,16 Milliarden Euro im ersten Halbjahr 2023.

Im ersten Halbjahr 2023 wurden 6,7 Millionen Bargeldabhebungen an Bankschaltern im Wert von 26,8 Mrd EUR vorgenommen (Grafik 5). Weiters wurden 108,2 Millionen Abhebungen an Bankomaten im Wert von 24,4 Mrd EUR getätigt. Dazu kommen noch 1,7 Millionen Abhebungen an POS-Terminals in Geschäften im Wert von 0,16 Mrd EUR. Das ergibt in Summe 116,6 Millionen Abhebungen im Wert von 51,33 Mio EUR. Insgesamt lagen damit die Bargeldabhebungen im ersten Halbjahr 2023 um 5,0 Mrd EUR bzw. 10,9% über dem Vergleichswert von 2022.

Grafik 6 ist ein Balkendiagramm, das die Bargeldeinzahlungen am Bankschalter und am Bankomaten zwischen dem ersten Halbjahr 2022 und dem ersten Halbjahr 2023 darstellt. Bargeldeinzahlungen am Schalter lagen bei 29,74 Milliarden Euro im ersten Halbjahr 2022, bei 27,57 Milliarden Euro im zweiten Halbjahr 2022 und bei 32,90 Milliarden Euro im ersten Halbjahr 2023. Bargeldeinzahlungen am Bankomaten lagen bei 11,81 Milliarden Euro im ersten Halbjahr 2022, bei 14,22 Milliarden Euro im zweiten Halbjahr 2022 und bei 14,11 Milliarden Euro im ersten Halbjahr 2023.

Bei Betrachtung der Bargeldeinzahlungen zeigt sich eine ähnliche Entwicklung (Grafik 6). Im ersten Halbjahr 2023 wurden 5,0 Millionen Bargeldeinzahlungen an Bankschaltern im Wert von 32,9 Mrd EUR und 10,7 Millionen an Bankomaten im Wert von 14,1 Mrd EUR getätigt. Insgesamt lagen damit die Bargeldeinzahlungen im ersten Halbjahr 2023 in Summe um 5,5 Mrd EUR bzw. 13,1% höher als im ersten Halbjahr 2022.

Überweisungen, die über einen Zahlungsauslösedienstleister ausgelöst wurden

Neu erfasst werden seit 2022 auch Überweisungen, die von einem Zahlungsauslösedienstleister ausgelöst worden sind (z. B. Klarna oder EPS). Ein Zahlungsauslösedienstleister wird vom Zahler beauftragt, eine Überweisung (gewöhnlich über eine API 19 ) im Internet-Banking-Portal vom Kreditinstitut des Zahlers auszulösen. In der Regel wird der Zahlungsauslösedienst auf der Händlerseite im Internet als eine Möglichkeit des Bezahlens angeboten. Er bestätigt dem Händler auch die Ausführung der Überweisung, damit dieser z. B. die Ware verschicken kann. 20

Im ersten Halbjahr 2023 wurden 7,7 Millionen Überweisungen im Wert von 848 Mio EUR bei österreichischen Banken über einen Zahlungsauslösedienstleister ausgelöst (Grafik 7). Allerdings waren dies nur rund 2,3% der gesamten elektronisch initiierten Überweisungen bzw. 0,036% bezogen auf den Wert der Überweisungen.

Grafik 7 ist eine Kombination aus einem Säulen- und Liniendiagramm und zeigt die Überweisungen, die über einen Zahlungsauslösedienstleister ausgelöst wurden, zwischen dem ersten Halbjahr 2022 und dem ersten Halbjahr 2023. Die Überweisungen stiegen von 677 Millionen Euro im ersten Halbjahr 2022 auf 848 Millionen Euro im ersten Quartal 2023. Weiters wird der Prozentsatz der Überweisungen, die über einen Zahlungsauslösedienstleister ausgelöst wurden, im Verhältnis zu allen elektronischen Überweisungen dargestellt. Dieser bewegt sich zwischen 0,03 % im ersten Halbjahr 2022 und 0,036 % im ersten Halbjahr 2023.

Elektronische Kartenzahlungen und Überweisungen mit starker Kundenauthentifizierung

Im Rahmen der Zahlungsdiensterichtlinie II (PSD 2) 21 ist die sogenannte starke Kundenauthentifizierung (strong customer authentification – SCA) eingeführt worden, mit deren Hilfe geprüft wird, ob ein bestimmter Zahlungsauftrag tatsächlich von der berechtigten Person erteilt worden ist. Online- und elektronische Kartenzahlungen müssen nun grundsätzlich durch zwei unabhängige Merkmale aus den drei Kategorien Wissen (z. B. via PIN oder Passwort), Besitz (z. B. via Handy, Karte oder TAN-Generator) und Inhärenz (z. B. via Fingerabdruck oder Stimmerkennung) bestätigt werden.

Von den 417 Millionen Kartentransaktionen (inkl. E-Geld-Kartentransaktionen) im zweiten Quartal 2023 wurden 72% ohne starke Kundenauthentifizierung durchgeführt, wovon 84% im Geschäft und nicht online getätigt wurden.

Betrachtet man hingegen den Wert der gesamten Kartentransaktionen im zweiten Quartal 2023 (Grafik 8), so zeigt sich, dass von den insgesamt durchgeführten 18,0 Mrd EUR an Kartentransaktionen lediglich 36% ohne starke Kundenauthentifizierung durchgeführt wurden. Auch in diesem Fall wurde der Großteil davon (66%) im Geschäft und nicht online getätigt.

Eine in der PSD II definierte Ausnahme ist ausschlaggebend für den sehr hohen Anteil kontaktloser Kleinbetragszahlungen an der Anzahl durchgeführter Kartentransaktionen ohne starke Kundenauthentifizierung im Geschäft. Das Transaktionsvolumen betreffend machen kontaktlose Kleinbetragszahlungen jedoch nur einen eher geringen Anteil aus. Auf die Ausnahmen wird im nächsten Abschnitt genauer eingegangen.

Grafik 8 ist ein Säulendiagramm und zeigt die Kartentransaktionen inklusive E-Geld mit beziehungsweise ohne starker Kundenauthentifizierung zwischen dem ersten Quartal 2022 und dem zweiten Quartal 2023. Im zweiten Quartal 2023 wurden folgende Daten erhoben: Kartentransaktionen mit starker Kundenauthentifizierung via Fernabsatz: 1,93 Milliarden Euro; Kartentransaktionen mit starker Kundenauthentifizierung vor Ort: 9,58 Milliarden Euro; Kartentransaktionen ohne starker Kundenauthentifizierung via Fernabsatz: 2,23 Milliarden Euro; und Kartentransaktionen ohne starker Kundenauthentifizierung vor Ort: 4,31 Milliarden Euro.

Ein anderes Bild zeigt sich bei der Betrachtung elektronischer Überweisungen (Grafik 9): Von den 342 Millionen Überweisungen im Wert von 2.373 Mrd EUR im ersten Halbjahr 2023 wurden 89,9% (gemessen am Wert) einer starken Kundenauthentifizierung unterzogen.

Grafik 9 ist ein Säulendiagramm und zeigt elektronische Überweisungen mit beziehungsweise ohne starker Kundenauthentifizierung zwischen dem ersten Halbjahr 2022 und dem ersten Halbjahr 2023. Im ersten Halbjahr 2023 wurden 2.134 Milliarden Euro mit starker Kundenauthentifizierung und 240 Milliarden Euro ohne starker Kundenauthentifizierung umgesetzt.

SCA-Ausnahmen bei Karten- und E-Geld-Transaktionen

Grundsätzlich ist die starke Kundenauthentifizierung für elektronische Kartenzahlungen bzw. Überweisungen verpflichtend durchzuführen. Die Zahlungsdiensterichtlinie II sieht aber bestimmte Ausnahmen vor: 22

  • kontaktlose Kleinbetragszahlungen: Der Einzelbetrag des kontaktlosen elektronischen Zahlungsvorgangs geht nicht über 50 EUR hinaus, und es wurden nicht mehr als fünf solcher Transaktionen in Folge getätigt, die in Summe nicht mehr als 150 EUR ausmachen dürfen.
  • Kleinbetragszahlungen: Der Einzelbetrag des elektronischen Zahlungsvorgangs geht nicht über 30 EUR hinaus, und es wurden nicht mehr als fünf solcher Transaktionen in Folge getätigt, die in Summe nicht mehr als 100 EUR ausmachen dürfen.
  • unbeaufsichtigte Terminals für Verkehrsnutzungsentgelte und Parkgebühren: Die Zahlung erfolgt an einem unbeaufsichtigten Terminal, der einen elektronischen Zahlungsvorgang auslöst, um ein Verkehrsnutzungsentgelt oder eine Parkgebühr zu zahlen.
  • vertrauenswürdige Empfänger: Wenn ein Zahler eine Liste der vertrauenswürdigen Empfänger mit starker Kundenauthentifizierung erstellt, ist bei einer Zahlung keine starke Kundenauthentifizierung nötig, wenn der Zahlungsempfänger in dieser Liste geführt wird.
  • wiederkehrende Zahlungsvorgänge: Zahlungsdienstleister müssen eine starke Kundenauthentifizierung verlangen, wenn ein Zahler eine Serie wiederkehrender Zahlungsvorgänge mit demselben Betrag und demselben Zahlungsempfänger erstellt, ändert oder erstmals auslöst. Alle nachfolgenden Zahlungsvorgänge, die in einer Serie von Zahlungsvorgängen eingeschlossen sind, benötigen keine starke Kundenauthentifizierung.
  • Überweisungen zwischen Konten, die von derselben natürlichen oder juristischen Person gehalten werden/Zahlungen an die eigene Person: wenn Zahler und Zahlungsempfänger dieselbe natürliche oder juristische Person sind und beide Zahlungskonten von demselben kontoführenden Zahlungsdienstleister unterhalten werden.
  • von Unternehmen genutzte sichere Zahlungsprozesse und -protokolle: bei juristischen Personen, die elektronische Zahlungsvorgänge über dedizierte Zahlungsprozesse oder -protokolle mit einem hohen Sicherheitsniveau auslösen, die nur Zahlern zur Verfügung stehen, bei denen es sich nicht um Verbraucher:innen handelt.
  • Transaktionsrisikoanalyse: bei elektronischen Fernzahlungsvorgängen, für die der Zahlungsdienstleister ermittelt hat, dass gemäß Transaktionsüberwachungsmechanismen dieser Zahlungsvorgang mit einem niedrigen Risiko verbunden ist.
  • vom Händler ausgelöste Zahlungsvorgänge: Zahlungstransaktionen, die nicht vom Zahler, sondern nur vom Zahlungsempfänger (auf Basis eines Mandats des Zahlers) initiiert werden, unterliegen nicht der starken Kundenauthentifizierung.
  • andere/sonstige Gründe für keine starke Kundenauthentifizierung: Bei Zahlungen für Bestellungen von Händlern, die Zahlungsdienstleister außerhalb des Europäischen Wirtschaftsraumes (EWR) verwenden, handelt es sich um sogenannte One-Leg-out-Transaktionen. Der Zahlungsdienstleister unterliegt in diesem Fall nicht der Zahlungsdiensterichtlinie II. 23

Von den 6,53 Mrd EUR an elektronischen Kartenzahlungen, welche ohne starke Kundenauthentifizierung durchgeführt wurden, gingen im ersten Halbjahr 2023 61,3% auf kontaktlose Kleinbetragszahlungen zurück. Andere relevante SCA-Ausnahmen waren die Transaktionsrisikoanalyse mit einem Anteil von 12,1% und vom Händler ausgelöste Zahlungsvorgänge mit einem Anteil von 9,7%. 13,1% der elektronischen Kartenzahlungen ohne starke Kundenauthentifizierung hatten sonstige Gründe für keine starke Kundenauthentifizierung angegeben, und die restlichen Ausnahmen hatten nur eine geringe Bedeutung.

Grafik 10 ist ein Säulendiagramm und zeigt die SCA-Ausnahmen bei Kartenzahlungen mit in Österreich ausgegeben Zahlungskarten zwischen dem ersten Quartal 2022 und dem zweiten Quartal 2023. SCA steht für „strong customer authentification“ und bedeutet demnach starke Kundenauthentifizierung. Im zweiten Quartal 2023 wurden folgende Beträge als SCA-Ausnahmen umgesetzt: kontaktlose Kleinbetragszahlungen: 4.007 Millionen Euro; Kleinbetragszahlungen: 17 Millionen Euro; vom Händler ausgelöste Zahlungsvorgänge: 634 Millionen Euro; sonstige Zahlungen: 858 Millionen Euro; wiederkehrende Zahlungsvorgänge: 161 Millionen Euro; von Unternehmen genutzte sichere Zahlungsprozesse und -protokolle: 5 Millionen Euro; vertrauenswürdige Empfänger: 48 Millionen Euro; Transaktionsrisikoanalyse: 788 Millionen Euro; und unbeaufsichtigte Terminals für Verkehrsnutzungsentgelte und Parkgebühren: 13 Millionen Euro.

Von den 240 Mrd EUR an elektronischen Überweisungen, welche ohne starke Kundenauthentifizierung durchgeführt wurden, war mit einem Anteil von 88,6% im ersten Halbjahr 2023 die mit Abstand meistangeführte Ausnahme, dass Unternehmen sichere Zahlungsprozesse und -protokolle für elektronische Überweisungen verwendeten. 5,2% der elektronischen Überweisungen ohne starke Kundenauthentifizierung bestanden aus Zahlungen an die eigene Person, 4,2% aus Überweisungen an vertrauenswürdige Empfänger und 2% aus wiederkehrenden Zahlungsvorgängen.

Grafik 11 ist ein Säulendiagramm und zeigt die Anwendung der SCA-Ausnahmen bei gesendeten Überweisungen zwischen dem ersten Halbjahr 2022 und dem ersten Halbjahr 2023. SCA steht für „strong customer authentification“ und bedeutet demnach starke Kundenauthentifizierung. Im ersten Halbjahr 2023 wurden folgende Beträge als SCA-Ausnahmen umgesetzt: Kleinbetragszahlungen: 0,005 Milliarden Euro; Zahlungen an die eigene Person: 12 Milliarden Euro; vertrauenswürdige Empfänger: 10 Milliarden Euro; von Unternehmen genutzte sichere Zahlungsprozesse und -protokolle: 213 Milliarden Euro; und wiederkehrende Zahlungsvorgänge: 5 Milliarden Euro.

Zusammenfassung

Mit der novellierten Verordnung (EU) 2020/2011 der EZB zur Zahlungsverkehrsstatistik wurden die Meldepflichten aller in Österreich ansässigen Zahlungsdienstleister an die OeNB erweitert. Unter anderem wurde das Rücktransaktions-Kennzeichen für kartenbasierte Transaktionen eingeführt, das eine Unterscheidung zwischen Zahlungen und Refundierungen, die auf eine Zahlungskarte rückgebucht werden, ermöglicht. Weiters werden nun nichtelektronische Zahlungskartentransaktionen erfasst, welche primär schriftlich oder telefonisch initiiert worden sind. Ein weiterer Fokus liegt auf mobilen Zahlungstransaktionen, welche bisher auch nicht erfasst worden sind. Diese Zahlungen waren bei der Implementierung der EZB-Verordnung im Jahr 2014 noch nicht so verbreitet wie derzeit.

Weiters sind 2022 die bisherigen zehn nationalen Branchencodes durch 336 Codes gemäß ISO 18245 ersetzt worden, welche eine viel detailliertere Unterscheidung der Händler ermöglicht und nun die bereits von den Zahlungsverkehrsunternehmen benutzten Klassifikationen benutzt.

Um den gesamten Bereich der Barabhebungen abdecken zu können, sind Bargeldeinzahlungen bzw. -abhebungen am Bankschalter ab 2022 verpflichtend zu melden. Neu erfasst werden seit 2022 auch Überweisungen, die von einem Zahlungsauslösedienstleister ausgelöst worden sind (z. B. Klarna oder EPS).

Daten zu elektronischen Transaktionen mit starker Kundenauthentifizierung stellen ebenfalls eine Erweiterung dar. Dieses Sicherheitsfeature ist seit der novellierten PSD 2 vorgeschrieben und wurde mit der novellierten EZB-Verordnung zur Zahlungsverkehrsstatistik auch meldepflichtig. Hierbei muss der Melder unterscheiden, welche Transaktionen sicher authentifiziert worden sind und welche Ausnahmen im Falle einer nicht starken Kundenauthentifizierung gelten.

Die EZB und auch die OeNB arbeiten aktuell an einer Erweiterung des öffentlichen Tabellenangebots, um die soeben vorgestellten Daten der Zahlungsverkehrsstatistik regelmäßig publizieren zu können.

8 Oesterreichische Nationalbank, Abteilung Statistik – Außenwirtschaft, Finanzierungsrechnung und Monetärstatistiken, patrick.thienel@oenb.at.

10 Immer inkl. E-Geld-Zahlungskarten.

11 MOTO = mail order/telephone order.

12 Im In- und Ausland sowie ohne Rücktransaktionen.

13 P2P = person-to-person; C2B = consumer-to-business.

14 Im In- und Ausland sowie ohne Rücktransaktionen.

15 Elektronische und nichtelektronische Kartenzahlungen.

16 Ein Vergleich zwischen den alten und den neuen Branchencodes ist nur sehr begrenzt möglich.

17 Bankomat = österreichisch für „Geldautomat“; Bankomaten sind elektromechanische Geräte, mit der autorisierte Nutzer:innen Bargeld von ihren Konten abheben, aber auch einzahlen können. Dies geschieht üblicherweise mithilfe einer maschinenlesbaren physischen Karte.

18 POS = Point of Sale.

19 Eine API (application programming interface) ist eine Schnittstelle, die es Anwendungen ermöglicht, miteinander zu kommunizieren und Daten auszutauschen.

20 https://www.bundesbank.de/de/aufgaben/unbarer-zahlungsverkehr/psd2.

21 Richtlinie (EU) 2015/2366.

22 Siehe auch Delegierte Verordnung (EU) 2018/389. Die verkürzte Darstellung dient der Beschreibung der Daten und ist nicht als behördliche Auslegung zu verstehen.

23 https://www.fma.gv.at/informationen-zur-starken-kundenauthentifizierung/.

Österreichs Zahlungsbilanz im ersten Halbjahr 2023

Predrag Ćetković, Patricia Walter 24

Für das erste Halbjahr 2023 gehen die Oesterreichische Nationalbank (OeNB) und Statistik Austria in erster Rechnung von einem Leistungsbilanzüberschuss Österreichs von 6,2 Mrd EUR bzw. 2,6 % des BIP aus. Der Beitrag aus dem Güter- und Dienstleistungsverkehr mit dem Ausland zur Wertschöpfung im Inland lag deutlich über jenem der Jahre 2021 und 2022. Dazu haben insbesondere die Entwicklung des Güterhandels hin zu einem Einnahmenüberschuss und höhere saldierte Einnahmen aus dem Reiseverkehr beigetragen. Die verstärkte Dynamik des Kapitalverkehrs im letzten Quartal 2022 setzte sich in den ersten beiden Quartalen 2023 fort. Im Hinblick auf die Nettovermögensposition gegenüber dem Ausland war das Jahr 2023 bisher eher unauffällig, was in Kontrast zum deutlichen Anstieg im Vorjahr steht.

1 Reale Außenwirtschaft

Grafik 1 mit dem Titel „Leistungsbilanz: Entwicklung und Zusammensetzung (jeweils im ersten Halbjahr)“ zeigt in einem Säulendiagramm die Teilsalden der österreichischen Leistungsbilanz in Milliarden Euro auf der linken vertikalen Achse und die Leistungsbilanz insgesamt in Prozent des BIP auf der rechten vertikalen Achse für die ersten Halbjahre 2019 bis 2023. Die Teilsalden kommen aus den vier Sektoren Güterverkehr, Reiseverkehr, Einkommen im weitesten Sinn und Sonstige Dienstleistungen. Die vertikale linke Achse reicht von minus 8 bis plus 12 Milliarden Euro, die rechte Achse von minus 3 bis plus 4 %. Im Folgenden ein Vergleich der Ergebnisse für das erste Halbjahr 2019 und das erste Halbjahr 2023: Leistungsbilanz: 2019: 2,4 % des BIP; 2023: 2,6 % des BIP; folgende Beträge sind in Milliarden Euro zu verstehen: Güter: 2019: 2,2; 2023: 3,8; Reiseverkehr: 2019: 6,3; 2023: 6,1; Sonstige Dienstleistungen: 2019: minus 0,8; 2023: minus 1,3; Einkommen im weitesten Sinn: 2019: minus 3,0; 2023: minus 2,4. Die Daten für 2019 und 2020 sind endgültig, für 2021 und 2022 revidiert und für 2023 vorläufig. Quelle: Oesterreichische Nationalbank, Statistik Austria.

Im ersten Halbjahr 2023 ergab der Leistungsbilanzsaldo Österreichs (Grafik 1) vis-à-vis dem Ausland nach ersten Berechnungen der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB) und Statistik Austria einen Einnahmenüberschuss in Höhe von 6,2 Mrd EUR bzw. 2,6 % des BIP. Allein das Ergebnis der realwirtschaftlichen Transaktionen mit dem Ausland – Güter, Reiseverkehr, sonstige Dienstleistungen – resultierte in einem Beitrag zur Wertschöpfung im Inland von 8,6 Mrd EUR bzw. 3,7 % des BIP. Damit lag der Außenbeitrag zwar noch unterhalb des Ergebnisses des ersten Halbjahres 2019, also des Ergebnisses vor Ausbruch der globalen Friktionen (COVID-19-Pandemie, Russland-Ukraine-Krieg, allgemeine Beschleunigung der Preise), aber bereits deutlich über jenen Beiträgen von 2021 und 2022. Maßgeblich für die positive Entwicklung war die Güterbilanz, die von einem Defizit in einen Handelsüberschuss im Ausmaß von 3,8 Mrd EUR bzw. 1,6 % des BIP wechselte. Zudem konnten die saldierten, nominellen Einnahmen aus dem Reiseverkehr gegenüber 2022 um 1,4 Mrd EUR auf 6,1 Mrd EUR bzw. 2,6 % des BIP ausgeweitet werden.

Grafik 2 mit dem Titel „Güterbilanz: Entwicklung und Zusammensetzung (jeweils im ersten Halbjahr)“ ist ein Säulendiagramm, das die Güterbilanz in Teilsalden in Milliarden Euro auf der linken vertikalen Achse und die Güterbilanz insgesamt in Prozent des BIP auf der rechten vertikalen Achse für die Halbjahre 2019 bis 2023 darstellt. Die Teilsalden kommen aus den fünf Sektoren Außenhandel, Fracht- und Steuerbestandteile, Transithandel, Globaler Handel und Sonstige Transaktionen. Die vertikale linke Achse reicht von minus 12 bis plus 10 Milliarden Euro, die rechte Achse von minus 2,4 bis plus 1,6 %. Im Folgenden ein Vergleich der Ergebnisse für das erste Halbjahr 2019 und das erste Halbjahr 2023: Güterbilanz: 2019: 1,1 % des BIP; 2023: 1,6 % des BIP; folgende Beträge sind in Milliarden Euro zu verstehen: Außenhandel: 2019: minus 2,7; 2023: minus 3,5; Fracht- und Steuerbestandteile: 2019: 1,0 ; 2023: 1,1; Transithandel: 2019: 2,1; 2023: 4,6; Globaler Handel: 2019: 1,1; 2023: 1,7; Sonstige Transaktionen: 0,6; 2023: minus 0,1. Die Daten für 2019 und 2020 sind endgültig, für 2021 und 2022 revidiert und für 2023 vorläufig. Quelle: Oesterreichische Nationalbank, Statistik Austria.

Der Außenhandel im engeren Sinn, also Handelsströme über die österreichische Grenze 25 , trug durch die deutliche Verringerung des Einnahmendefizits am meisten zur positiven Drehung der Güterbilanz (Grafik 2) im ersten Halbjahr 2023 bei. Nachdem dieser Teil der Güterbilanz im ersten Halbjahr 2022 mit einem Minus von 10,1 Mrd EUR zu Buche geschlagen hatte, sank das Minus im ersten Halbjahr 2023 auf 3,5 Mrd EUR. Die Beschleunigung der Rohstoffpreise, insbesondere für Energieprodukte, hatte die Importaufwendungen im Jahr 2022 deutlich ansteigen lassen. 2023 nahmen diese mit der Entspannung an den internationalen Rohstoffmärkten ab. 26 So waren die Preise pro importierter Tonne Erdöl und Erdgas in Österreich im ersten Halbjahr 2022 explodiert (im zweiten Quartal 2022 im Vorjahresvergleich auf mehr als das Dreifache) und sanken im ersten und vor allem im zweiten Quartal 2023 gegenüber diesem Basiseffekt. 27 Laut dem Österreichischen Institut für Wirtschaftsforschung (WIFO) spiegelt sich dies auch in der Entwicklung der gesamten Importpreise wider, deren Wachstum sich im ersten Quartal 2023 deutlich verlangsamt und im zweiten Quartal 2023 sogar ins Minus gedreht hat. Damit sind die Importpreise erstmals wieder seit dem Jahresende 2020 gefallen. Auch die Entwicklung der Exportpreise – und damit implizit die Überwälzung der importierten Preissteigerungen – verlangsamte sich im ersten Halbjahr 2023, blieb aber dennoch positiv. Die nominellen Einnahmen aus Maschinen und Fahrzeuge, der für Österreich wichtigsten Ausfuhrkategorie, sind insgesamt im Vorjahresvergleich deutlich gewachsen (+15 %), ebenso jene der chemischen Industrie (+11 %). Die Außenhandelserlöse aus der breiten Gruppe bearbeiteter Waren – hauptsächlich Vorleistungen für Industrieproduktion in anderen Ländern – sind hingegen zurückgegangen.

Über den klassischen Außenhandel hinaus weisen erste Ergebnisse der OeNB und Statistik Austria darauf hin, dass sich die Transithandelsspanne – Erlöse aus der Handelsvermittlung zwischen zwei anderen Ländern – im ersten Halbjahr 2023 ausgeweitet hat (4,6 Mrd EUR). Hingegen zeigen bislang vorhandene Informationen über globale Handelsströme heimischer Firmen, die nicht im Außenhandel abgebildet sind, einen Rückgang des Einnahmenüberschusses (1,7 Mrd EUR). Darunter fällt Güterhandel, der nicht über die österreichische Grenze abgewickelt wird, sowie Handelsströme mit Firmen innerhalb der EU, die zwar in Österreich zur Umsatzsteueranmeldung zugelassen, aber hier nicht gebietsansässig sind. Insgesamt wuchsen die Güterexporte Österreichs im ersten Halbjahr 2023 im Vorjahresvergleich nominell um rund 5 %, die Importe nahmen um rund 2 % ab.

Grafik 3 mit dem Titel „Reiseverkehr: Entwicklung und Zusammensetzung (jeweils im ersten Halbjahr)“ ist ein Säulendiagramm. Auf der linken vertikalen Achse zeigt es die regionale Zusammensetzung der Einnahmen und Ausgaben Österreichs aus dem Reiseverkehr in Milliarden Euro. Auf der rechten vertikalen Achse stellt es den Reiseverkehrssaldo insgesamt in Prozent des BIP dar. Grafik 3 zeigt die Ergebnisse für Deutschland und sechs Ländergruppen. Diese sind EU vor 2004, EU-Beitrittsländer, EFTA, Übersee + Großbritannien, BRICS plus und übrige Länder. Eine Liste der Länder, die in diesen Ländergruppen zusammengefasst sind, ist der Anmerkung der Grafik zu entnehmen. Die vertikale linke Achse reicht von minus 8 bis plus 14 Milliarden Euro, die rechte Achse von 0 bis plus 3,5 %. Im Folgenden ein Vergleich der Ergebnisse für das erste Halbjahr 2019 und das erste Halbjahr 2023: Reiseverkehrssaldo: 2019: 3,3 % des BIP; 2023: 2,6 % des BIP; Einnahmen in Milliarden Euro: aus Deutschland: 2019: 4,7; 2023: 5,2; aus der EU vor 2004: 2019: 2,1; 2023: 2,5; aus EU-Beitrittsländern: 2019: 1,3; 2023: 1,7; aus EFTA: 2019 und 2023 jeweils 0,8; aus Übersee + Großbritannien: 2019 und 2023 jeweils 0,9; aus BRICS plus: 2019: 0,4; 2023: 0,2; aus übrigen Ländern: 2019: 0,5; 2023: 0,7; Ausgaben in Milliarden Euro: an Deutschland: 2019: minus 1,2; 2023: minus 1,1; an EU vor 2004: 2019: minus 1,4; 2023: minus 2,0; an EU-Beitrittsländer: 2019: minus 0,7; 2023: minus 1,0; an EFTA: 2019: minus 0,2; 2023: minus 0,3; an Übersee + Großbritannien: 2019 und 2023 jeweils minus 0,4; an BRICS plus: 2019: minus 0,2; 2023: minus 0,3; an übrige Länder: 2019: minus 0,4; 2023: minus 0,7. Die Daten für 2019 und 2020 sind endgültig, für 2021 und 2022 revidiert und für 2023 vorläufig. Quelle: Oesterreichische Nationalbank, Statistik Austria.

Die Einnahmen Österreichs aus dem Reiseverkehr (Grafik 3) betrugen im ersten Halbjahr 2023 nach ersten Berechnungen der OeNB und Statistik Austria 11,8 Mrd EUR. Sie lagen damit um mehr als einem Drittel über dem Ergebnis des ersten Halbjahres 2022. Auch im Vergleich zum ersten Halbjahr 2019 waren die Reiseverkehrseinnahmen das erste Mal seit Ausbruch der globalen Friktionen höher, nämlich um 10 %. Die den Einnahmen zugrunde liegenden Nächtigungen ausländischer Gäst:innen betrugen im ersten Halbjahr 2023 rund 56 Millionen. Somit lagen sie noch unter dem bislang verzeichneten Spitzenwert des ersten Halbjahres 2019, jedoch um rund ein Viertel über dem ersten Halbjahr 2022. Damit erzielte der heimische Tourismus die dritthöchste, jemals in einem ersten Halbjahr gemessene Nächtigungszahl ausländischer Gäst:innen. Die nominellen Durchschnittsausgaben pro gezählter Nächtigung in Österreich – für Übernachtung, Verpflegung und Nebenausgaben – betrugen im ersten Halbjahr 2023 212 EUR und lagen damit um rund 14 % über jenen des ersten Halbjahres 2019. Berücksichtigt man jedoch den starken Preisauftrieb in Hotellerie und vor allem Gastronomie seit 2019, sind die realen Ausgaben der ausländischen Gäst:innen markant gefallen; 28 d. h. das Ausgabeverhalten wurde angesichts des Preisauftriebs im heimischen Tourismus deutlich eingeschränkt.

Unter den Herkunftsländern des österreichischen Tourismus lag Deutschland im ersten Halbjahr 2023 weiterhin weitab an der Spitze mit einem Anteil an den gesamten Reiseverkehrseinnahmen von rund 44 %. Das entspricht in etwa dem Anteil vor Ausbruch der globalen Friktionen im ersten Halbjahr 2019. Im ersten Halbjahr 2022, das noch stärker von den Auswirkungen der COVID-19-Pandemie und vom Ausbruch des Russland-Ukraine-Kriegs betroffen war, entfiel ein sogar noch größerer Anteil der Einnahmen an deutsche Gäst:innen. Fasst man die Herkunftsländer zu Hauptgruppen zusammen, so waren die Mitgliedstaaten der EU im ersten Halbjahr 2023 in Summe für ganze 79 % der Reiseverkehrseinnahmen verantwortlich. Die Einnahmen aus den 13 Beitrittsländern stiegen dabei im Vergleich zum ersten Halbjahr 2019 stärker an als jene aus den ursprünglichen 12 Mitgliedsländern (ohne Deutschland). Im Vergleich zum ersten Halbjahr 2019 verringerte sich die Bedeutung der Reiseverkehrseinnahmen aus den EFTA-Staaten (rund 7 %), aus klassischen Übersee-Ländern einschließlich dem Vereinigten Königreich (rund 7 %) und insbesondere aus den nunmehr 11 BRICS-Staaten (rund 1 %). Das zeigt sich vor allem an den Einnahmen aus der Russischen Föderation und aus China: Russland rutschte im Ranking der Top-Herkunftsländer vom 11. Platz im ersten Halbjahr 2019 auf den 30. Platz im ersten Halbjahr 2023, und China fiel vom 18. Platz auf den 33. Platz. Gleichwohl nahmen die Einnahmen von Gäst:innen aus beiden Ländern im ersten Halbjahr 2023 im Jahresabstand zu, insbesondere jene aus China, die sich mehr als verdoppelten.

Die nominellen Reiseverkehrsausgaben der Österreicher:innen beliefen sich im ersten Halbjahr 2023 nach erster Schätzung auf 5,7 Mrd EUR. Das ist um rund 42 % mehr als im ersten Halbjahr 2022 und bereits um fast 30 % mehr als vor Ausbruch der globalen Friktionen, also im ersten Halbjahr 2019. Trotz der inflationären Entwicklung scheint die Reiselust der Österreicher:innen ins Ausland ungebrochen, war doch bereits im ersten Halbjahr 2022 eine große Erholung festzustellen. Zwar nahmen 2023 die Nächtigungen der Österreicher:innen auch im Inland zu, aber im Vergleich zum ersten Halbjahr 2019 waren sie weiterhin leicht rückläufig. Wie schon im ersten Halbjahr 2019 gaben die Österreicher:innen am meisten in Deutschland (rund 19 % der gesamten Ausgaben), Italien (18 %) und Kroatien (rund 7 %) aus. Der Anteil Deutschlands an den gesamten Reiseverkehrsausgaben der Österreicher:innen ist seit 2019 jedoch merklich gesunken, jener von Italien und Kroatien hingegen gestiegen. Im Hinblick auf die Hauptländergruppen nahmen die Reiseausgaben der Österreicher:innen in den übrigen EU-Ländern vor 2004 (ohne Deutschland) und in den EU-Beitrittsländern deutlich zu (neben Italien und Kroatien auch in Spanien).

2 Kapitalverkehr

Die ersten beiden Quartale 2023 waren geprägt von einer starken Dynamik des Kapitalverkehrs (Grafik 4). Dies schließt an die Entwicklungen im letzten Quartal 2022 an, steht aber im Kontrast zu den niedrigeren Transaktionen der ersten drei Quartale 2022, die nach den Turbulenzen der Pandemie ähnlich ruhig verlaufen sind wie die Vorpandemie-Zeit. Bedeutend für die Kapitalbilanz im Jahr 2023 war ein hoher negativer Saldo der Portfolioinvestitionen (PI) im ersten Quartal, gefolgt von einem positiven Saldo im zweiten Quartal. Nahezu spiegelverkehrt verliefen die Salden der Sonstigen Investitionen, die wie gewohnt weitgehend durch Interbankenmarkt-Transaktionen sowie den TARGET-Saldo der OeNB geprägt waren.

Grafik 4 mit dem Titel „Salden nach funktionalen Kategorien“ ist ein Säulendiagramm, das die Nettoforderungen jeweils für Direktinvestitionen, Portfolioinvestitionen, Sonstige Investitionen, Finanzderivate und Währungsreserven quartalsweise zwischen dem ersten Quartal 2019 und dem ersten Quartal 2023 darstellt. Die vertikale Achse reicht von minus 25 Milliarden Euro bis plus 30 Milliarden Euro. Das erste Quartal 2023 war geprägt durch Nettoverbindlichkeiten bei den Portfolioinvestitionen in Höhe von minus 17,7 Milliarden Euro und Nettoforderungen bei Sonstigen Investitionen in Höhe von plus 18,2 Milliarden Euro. Diese beiden funktionalen Kategorien waren auch im zweiten Quartal bestimmend mit Nettoforderungen bei den Portfolioinvestitionen in Höhe von 8,7 Milliarden Euro und Nettoverbindlichkeiten bei den Sonstigen Investitionen in Höhe von minus 11,1 Milliarden Euro. Quelle: Oesterreichische Nationalbank.

Bedeutend für die Entwicklung des PI-Saldos sind weiterhin die Verbindlichkeiten aus verzinslichen Wertpapieren. Hier zeigt sich nach wie vor die Tendenz einer Reduktion kurzfristiger Papiere des Staates. Gleichzeitig wickelte der Sektor Staat höhere Transaktionen von langfristigen Papieren mit dem Ausland in den ersten beiden Quartalen 2023 ab. Banken haben seit dem zweiten Quartal 2022 ebenfalls vermehrt langfristige Papiere emittiert, während im kurzfristigen Bereich in einer Quartalsbetrachtung keine auffälligen Tendenzen erkennbar sind. Bei Auslandstransaktionen der Banken von kurzfristig verzinslichen Wertpapieren zeigt sich, monatsweise betrachtet, vor allem seit dem letzten Quartal 2022 eine deutlich stärkere Volatilität (Grafik 5). Dies deutet eine vermehrte Refinanzierungstätigkeit der Banken über kurzfristige Wertpapiere an. 29

Grafik 5 mit dem Titel „Auslandstransaktionen kurzfristig verzinslicher Wertpapiere emittiert von Banken“ ist ein Säulendiagramm, das monatliche Verbindlichkeitstransaktionen von Banken zwischen Jänner 2019 und Juni 2023 darstellt. Die vertikale Achse reicht von minus 8 Milliarden Euro bis plus 12 Milliarden Euro. Im Jänner und April 2023 gab es relativ hohe positive Transaktionen, im März sind sie stark negativ ausgefallen. Quelle: Oesterreichische Nationalbank.

Die Nettovermögensposition (NIVP) gegenüber dem Ausland veränderte sich im ersten Halbjahr 2023 im Vergleich zu Ende 2022 nur wenig (Grafik 6). Sie wurde stärker durch Transaktionen als durch Bewertungseffekte geprägt. Während sich im Vergleich zu den Vorperioden ähnlich hohe positive Preiseffekte auf die NIVP niederschlugen, fielen die negativen Wechselkurseffekte im Absolutwert betrachtet deutlich geringer aus. Dies spiegelt eine Beruhigung des nominalen Wechselkurses des Euro gegenüber anderen globalen Währungen wider. Starke Wechselkurs-, aber auch Preiseffekte führten vor allem in den ersten drei Quartalen 2022 zu einem starken Anstieg der NIVP. Die starken Wechselkurseffekte aus dem zweiten und dritten Quartal 2022 wurden im vierten Quartal 2022 weitgehend korrigiert.

Grafik 6 hat den Titel „Nettovermögensposition und Bestandteile ihrer Veränderung“ und zeigt in Säulen die Beiträge von Transaktionen, Preiseffekten, Wechselkurseffekten und sonstigen Effekten, die zur Veränderung der Nettovermögensposition gegenüber dem Ausland zwischen dem ersten Quartal 2019 und dem ersten Quartal 2023 beigetragen haben. Die linke vertikale Achse misst diese Beiträge und bewegt sich von minus 25 Milliarden Euro bis plus 25 Milliarden Euro. Die rechte vertikale Achse reicht von 0 bis 120 Milliarden Euro und misst die Nettovermögensposition, die in Form einer Linie dargestellt ist. In den ersten beiden Quartalen 2023 hat sich die Nettovermögensposition im Vergleich zu den Perioden davor kaum verändert. Quelle: Oesterreichische Nationalbank.

Der Zeitraum zwischen dem ersten und dritten Quartal 2022 war geprägt von globalen Krisen, welche die Entwicklung der NIVP maßgeblich beeinflussten. Unter anderem herrschte ein Preisdruck auf die Marktwerte von Anleihen oder negative Kursentwicklungen an den internationalen Börsen. Die Abwertung des Euro gegenüber dem US-Dollar traf den Euroraum zusätzlich. Wie sich die beschriebenen Entwicklungen auf die NIVP ausgewirkt haben, soll im Folgenden kurz skizziert werden.

Der stärkste positive Bewertungseffekt kam durch verzinsliche Wertpapiere der Portfolioinvestitionen zustande. Dieser basiert weitgehend darauf, dass die PI-Position die höchste Nettoverbindlichkeit in der Internationalen Vermögensposition (IVP) darstellt, wodurch Bewertungsverluste einen Anstieg der Nettoposition bewirken. Weiters ist zu beachten, dass der Wechselkurseffekt leicht negativ ausfiel und damit den Preiseffekt schmälerte. Ein ebenfalls hoher Bewertungsgewinn resultierte aus Anteilsrechten und Investmentfondszertifikaten, die den Direktinvestitionen (DI) zugeordnet sind. Diese Korrektur beruht etwas stärker auf Wechselkurs- als auf Preiseffekten und bezieht sich auf eine Nettoforderung, die vom Absolutwert deutlich geringer ist als die zuvor erwähnte PI-Position.

Der höchste Bewertungsverlust geht auf PI-Anteilsrechte und Investmentfondszertifikate zurück. Diese Position stellt die höchste Nettoforderung in der IVP dar. Würde hier nur der Preiseffekt betrachtet werden, wäre der Bewertungsverlust nahezu doppelt so hoch, da diesem ein Gewinn über Wechselkurseffekte (und dem damit verbundenen Anstieg der Auslandsaktiva in EUR) entgegenwirkt. Grundsätzlich ist in Bezug auf Aktienforderungen (auffindbar unter den Anteilsrechten) gegenüber dem Ausland (sowohl für PI als auch für DI) zu betonen, dass diese vorwiegend in Fremdwährung denominiert sind. Somit führt eine Abwertung der inländischen Währung zu einem Anstieg der Nettoposition, weil die entsprechenden Instrumente im Inland in inländischer Währung denominiert sind und bei Wechselkursbewegungen keinen Effekt ausüben. Dies steht im Gegensatz zu verzinslichen Wertpapieren, Einlagen und Krediten, deren Währungsdenominierungen unabhängig vom Sitzland des Schuldners sind.

Bei den sonstigen Investitionen zeigen sich leichte Bewertungsgewinne für Kredite und vom Absolutwert her ähnlich hohe Verluste für Bargeld und Einlagen. Die Verluste bei Krediten beruhen auf einer Nettoforderung, während sich jene bei Bargeld und Einlagen auf eine Nettoverbindlichkeit beziehen. In beiden Fällen gehen die Korrekturen auf Wechselkurseffekte zurück, da bei den entsprechenden Finanzierungsinstrumenten in der Regel keine Preiseffekte wirken.

3 Methodischer Hinweis

Die Außenwirtschaftszahlen für das zweite Quartal eines laufenden Jahres werden jeweils im September des laufenden Jahres veröffentlicht. In diesem Rahmen werden auch die Außenwirtschaftszahlen der drei vorangegangenen Jahre in Abstimmung mit der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung (VGR) revidiert, um das BIP zu ermitteln. Somit wurden 2023 die Ergebnisse für das Jahr 2020 endgültig festgesetzt 30 , jene für 2021 und 2022 revidiert.

In die Leistungsbilanz als Außenkonto der VGR flossen insbesondere Erkenntnisse der Input-Output-Analyse ein. In ihrem Rahmen werden alle pro Einzelunternehmen verfügbaren Unternehmensstatistiken zusammengeführt und die Ergebnisse aufeinander abgestimmt. Damit wird das statistische Ziel, gesamtwirtschaftlich ausgeglichene Wirtschaftsbeziehungen darzustellen, erfüllt. Die Input-Output-Analyse weist bis zum Vorliegen aller notwendigen Einzelstatistiken einen Revisionshorizont von T+3 Jahren auf, im aktuellen Jahr 2023 also für das Jahr 2020. Für das Jahr 2021 konnten bereits die Erkenntnisse der Leistungs- und Strukturerhebung, insbesondere über Umsätze und Materialaufwand, genutzt werden. Darüber hinaus wurden administrative Datenquellen sowie Spiegeldaten anderer Länder final verfügbar, die vor allem für die Schätzung von Einkommen und auch Reiseverkehrsausgaben (Pendler:innen, Saisonniers, Bildungsreisende) genutzt werden.

Angesichts der besonderen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen durch beschleunigte Rohstoffpreise haben sich die OeNB und Statistik Austria in der aktuellen Revision der Leistungsbilanz speziell der Darstellung des Transithandels gewidmet. So wurden Risikovorsorgen und -auflösungen im Derivatgeschäft bei der Meldung von Umsätzen und Materialaufwand in der Revision des Jahres 2022 berücksichtigt. Ferner wurde die Abgrenzung zum Außenhandel analysiert. Dabei wurde den Fragen nachgegangen, welche Waren nach Österreich kommen, um im Inland konsumiert zu werden, und welche nur aus Transportgründen nach Österreich kommen und ohne Bearbeitung wieder ans Ausland abgegeben werden.

Im September 2024 ist eine große Revision der VGR und analog der Außenwirtschaftszahlen geplant. Diese wird in Abstimmung mit dem EU-Statistikamt EUROSTAT in allen EU-Ländern durchgeführt. Über einen Zeitraum von mindestens zehn Jahren werden die Zahlen des österreichischen BIP und der Leistungsbilanz als Außenkonto der VGR an aktuelle wirtschaftliche und methodologische Entwicklungen angepasst.

Tabelle 1: Zahlungsbilanz (jeweils im 1. Halbjahr)  
H1 19 H1 20 H1 21 H1 22 H1 23
Salden in Mio EUR
Leistungsbilanz 4.740 6.993 579 –1.388 6.167
Güter 2.215 1.837 332 –3.449 3.753
Dienstleistungen 5.527 5.063 120 4.471 4.825
Primäreinkommen –1.018 2.068 2.178 –873 –1.031
Sekundäreinkommen –1.983 –1.976 –2.052 –1.537 –1.381
Vermögensübertragungen –154 –120 –156 330 –280
Kapitalbilanz 6.169 2.781 2.562 137 –1.603
Direktinvestitionen 2.423 2.494 2.657 –2.993 3.543
Portfolioinvestitionen –2.755 –20.435 –1.644 –2.819 –8.985
Sonstige Investitionen 6.195 20.455 1.744 5.653 7.070
Finanzderivate 111 –104 356 –585 –98
Währungsreserven 195 370 –551 879 –3.132
Statistische Differenz 1.583 –4.092 2.139 1.195 –7.491
Quelle: OeNB, Statistik Austria.
Anmerkung: 2019 und 2020 endgültige Daten, 2021 und 2022
revidierte Daten, 2023 provisorische Daten.

24 Oesterreichische Nationalbank, Abteilung Statistik – Außenwirtschaft, Finanzierungsrechnung und Monetärstatistiken, predrag.cetkovic@oenb.at, patricia.walter@oenb.at.

25 Inklusive nichtmonetärem Gold und Hafendiensten. Aus- und Einfuhren von Waren zur Weiterverarbeitung (Lohnveredelung) werden in der Zahlungsbilanz, anders als in der Außenhandelsstatistik, nicht berücksichtigt. Sie stellen keinen ökonomischen Eigentumswechsel zwischen In- und Ausland dar, da die Waren im Eigentum des Auftraggebers bzw. Versenders der Waren bleiben.

26 Laut dem HWWI-Rohstoffpreisindex auf Euro-Basis (errechnet vom Hamburgischen WeltWirtschaftsinstitut) erreichte die Preisentwicklung ihren Höhepunkt im März 2022. Bis Juni 2023 fiel der Indexwert von über 400 auf rund 187.

27 Im zweiten Quartal 2023 kompensierte der Preiseffekt den Anstieg der importierten Tonnen an Erdöl und Gas, sodass der Einfuhrwert insgesamt, in Millionen Euro, sank.

28 Laut Exportpreisindex des WIFO für den Reiseverkehr sind die Preise im ersten Quartal 2023 im Vergleich zum ersten Quartal 2019 um rund 28 % gestiegen, im zweiten Quartal 2019 sogar um rund 30 %.

30 Vorbehaltlich der Benchmark-Revisionen, die innerhalb der EU akkordiert werden und alle zehn Jahre stattfinden (das nächste Mal im September 2024).

DATEN

Redaktionsschluss: 2. Oktober 2023

Die jeweils aktuellsten Daten sowie weitere Indikatoren können auf der OeNB-Website www.oenb.at abgerufen werden:

Statistische Daten: www.oenb.at/Statistik/Standardisierte-Tabellen.html

Benutzerdefinierte Abfrage: www.oenb.at/isaweb/dyna1.do?lang=DE&go=initHierarchie

Webservice: www.oenb.at/Statistik/Benutzerdefinierte-Tabellen/webservice.html

Veröffentlichungskalender: www.oenb.at/isaweb//releasehierarchie.do?lang=DE

Tabelle 1: Österreichischer Beitrag1 zu den Euro-Geldmengen M3  
Periodenendstand 2020 2021 2022 März 23 Apr. 23 Mai 23 Juni 23 Juli 23 Aug. 23
in Mio EUR
M3 (M2 + 1. + 2. + 3.) 402.894 422.446 435.365 436.319 440.726 430.919 432.498 428.787 428.444
1. Einlagen aus Repo-Geschäften2 x x x x x x x x x
2. Begebene Geldmarktfondsanteile3 x x x x x x x x x
3. Begebene Schuldverschreibungen
von bis zu 2 Jahren3
3.223 3.672 4.036 5.026 7.222 6.301 6.215 6.617 6.890
M2 (M1 + 4. + 5.) 399.695 418.743 431.277 431.052 433.228 424.648 426.159 422.128 421.558
4. Einlagen mit Bindungsfrist von bis
zu 2 Jahren
90.407 85.203 100.378 104.657 109.932 111.469 112.284 114.915 121.032
5. Einlagen mit Kündigungsfrist von
bis zu 3 Monaten
4.012 2.641 1.262 1.301 1.351 1.334 1.461 1.470 1.457
M1 (6.) 305.276 330.898 329.636 325.094 321.944 311.846 312.414 305.743 299.069
6. Täglich fällige Einlagen 305.276 330.898 329.636 325.094 321.944 311.846 312.414 305.743 299.069
Längerfristige finanzielle
Verbindlichkeiten
Einlagen mit Bindungsfrist von über
2 Jahren von Nicht-MFIs im Euroraum
41.564 39.751 36.746 36.564 36.851 37.048 37.560 38.077 38.278
Einlagen mit Kündigungsfrist von über
3 Monaten von Nicht-MFIs (ohne
Zentralstaaten) im Euroraum
325 475 296 233 229 233 415 389 375
Begebene Schuldverschreibungen
von über 2 Jahren3
97.916 98.315 111.773 122.190 123.391 125.298 125.342 125.947 127.126
Kapital und Rücklagen4 88.057 93.085 93.511 96.074 97.598 97.152 97.468 99.036 98.938
Forderungen5 an Nicht-MFIs im
Euroraum
Öffentliche Haushalte 147.136 166.423 147.998 150.859 150.784 152.389 153.259 149.409 150.631
Sonstige Nicht-MFIs 456.180 485.815 507.030 512.193 513.143 513.191 514.890 516.075 515.571
Buchkredite 407.226 437.335 462.023 466.284 465.115 464.748 466.372 467.414 467.008
Nettoforderungen gegenüber
Ansässigen außerhalb des Euroraums
61.098 54.676 53.528 54.764 54.200 45.628 49.421 43.826 44.952
Quelle: OeNB.
1 Ohne Bargeldumlauf.
2 Exklusive Repo-Geschäfte mit Clearinghäusern.
3 Positionen sind um entsprechende Forderungen an im Euroraum ansässige
Monetäre Finanzinstitute (MFIs) konsolidiert.
4 Die Position „Kapital und Rücklagen“ ist um Aktien und sonstige
Anteilsrechte an im Euroraum ansässigen MFIs konsolidiert.
5 Forderungen beinhalten Kredite, gehaltene Schuldverschreibungen,
Aktien und sonstige Anteilsrechte und Investmentfondsanteile.
Tabelle 2: Kredite innerhalb und außerhalb des Euroraums  
Periodenendstand 2020 2021 2022 März 23 Apr. 23 Mai 23 Juni 23 Juli 23 Aug. 23
in Mio EUR
Kredite in Österreich
Nichtfinanzielle Unternehmen 169.765 184.548 201.360 203.919 204.195 204.521 205.586 206.800 206.314
Private Haushalte 174.502 184.181 190.869 188.926 188.318 188.304 188.374 188.120 187.597
Kredite für Konsumzwecke 16.712 16.977 17.167 16.976 16.977 17.043 17.034 17.258 17.258
Kredite für Wohnbau 121.195 129.799 135.326 133.564 133.259 132.923 133.150 132.845 132.359
Sonstige Kredite 36.595 37.405 38.376 38.386 38.082 38.338 38.190 38.018 37.980
Öffentliche Haushalte 24.718 25.419 22.842 22.717 24.154 23.174 22.762 22.697 22.971
Versicherungen und Pensionskassen 47 49 54 53 57 51 44 47 49
Sonstige Finanzintermediäre1 16.329 16.610 16.406 16.094 16.064 15.968 16.047 15.784 16.366
Kredite in der sonstigen
Währungsunion
Nichtfinanzielle Unternehmen 28.005 30.072 28.460 30.248 30.171 30.022 30.203 30.220 30.307
Private Haushalte 6.314 8.046 8.796 8.735 8.701 8.668 8.665 8.634 8.614
Kredite für Konsumzwecke 226 211 205 216 217 211 213 209 207
Kredite für Wohnbau 4.334 6.098 6.847 6.755 6.738 6.717 6.706 6.682 6.658
Sonstige Kredite 1.753 1.738 1.745 1.764 1.746 1.740 1.746 1.742 1.749
Öffentliche Haushalte 139 330 325 349 349 349 349 373 373
Versicherungen und Pensionskassen x x x x x x x x x
Sonstige Finanzintermediäre1 12.186 13.754 16.007 18.233 17.532 17.138 17.377 17.735 17.686
Kredite außerhalb des Euroraums
Banken 29.350 25.282 28.141 38.853 44.107 39.576 36.286 36.587 37.472
Nichtbanken 42.263 42.301 43.631 40.636 40.109 38.961 38.269 37.972 39.120
Quelle: OeNB.
1 Der Begriff „sonstige Finanzintermediäre“ subsumiert alle Einheiten der ESVG-Sektoren
125 bis 127; hierunter fallen unter anderem Holdinggesellschaften,
Finanzierungsleasinggesellschaften sowie Stiftungen.
Tabelle 3: Kundenzinssätze1 – Neugeschäft  
2020 2021 2022 März 23 Apr. 23 Mai 23 Juni 23 Juli 23 Aug. 23
in %
Einlagenzinssätze2
von privaten Haushalten mit
vereinbarten Laufzeiten
bis 1 Jahr 0,14 0,11 0,52 2,24 2,37 2,56 2,74 2,89 2,94
1 bis 2 Jahre 0,25 0,18 0,68 2,44 2,51 2,57 2,52 2,71 2,87
über 2 Jahre 0,45 0,45 1,04 2,61 2,75 2,74 2,82 2,96 3,05
von nichtfinanziellen Unternehmen
mit vereinbarten Laufzeiten
bis 1 Jahr –0,12 –0,36 0,36 2,66 2,91 3,09 3,29 3,35 3,49
Kreditzinssätze2
an private Haushalte
für Konsum 5,22 5,63 6,28 8,09 8,22 8,33 8,48 8,71 8,96
Effektivzinssatz3 7,16 7,38 7,77 9,23 9,35 9,49 9,63 9,87 10,12
Wohnbau 1,34 1,20 1,87 3,60 3,84 3,93 3,94 4,17 3,91
Effektivzinssatz3 1,73 1,57 2,18 3,90 4,10 4,24 4,26 4,50 4,27
für sonstige Zwecke 1,73 1,61 2,14 4,16 4,51 4,68 5,02 4,98 5,41
freie Berufe 1,83 1,72 2,28 4,25 4,59 4,80 5,18 5,18 5,59
an nichtfinanzielle Unternehmen
Kredite bis 1 Mio EUR 1,59 1,63 2,08 4,13 4,54 4,70 4,87 4,93 5,45
mit Kreditlaufzeit bis 1 Jahr 1,74 1,69 2,17 4,44 4,68 5,21 5,18 5,43 5,64
mit Kreditlaufzeit über 1 Jahr 1,82 1,61 2,05 4,03 4,51 4,56 4,81 4,86 5,41
Kredite über 1 Mio EUR 1,36 1,34 1,82 3,99 4,22 4,34 4,60 4,79 5,04
mit Kreditlaufzeit bis 1 Jahr 0,98 0,79 1,35 3,71 4,03 4,27 4,41 4,61 4,90
mit Kreditlaufzeit über 1 Jahr 1,58 1,55 2,03 4,12 4,29 4,37 4,66 4,85 5,08
Quelle: OeNB.
1 Der Zinssatz ist der vereinbarte annualisierte Jahreszinssatz in Prozent pro Jahr.
In diesem Zinssatz sind nur etwaige unterjährige Zinskapitalisierungen, aber
keine sonstigen Kosten enthalten.
2 In Euro.
3 Ohne „private Organisationen ohne Erwerbszweck“.
Tabelle 4: Aggregierte Vermögenslage der in Österreich meldepflichtigen Kreditinstitutsgruppen und Einzelkreditinstitute1  
Periodenendstand 2020 2021 2022 Q3 22 Q4 22 Q1 23 Q2 23
AKTIVA in Mio EUR
Kassenbestand und Guthaben bei
Zentralbanken
163.796 186.146 161.131 189.606 161.131 180.237 156.657
Darlehen und Kredite 752.165 787.015 814.095 834.953 814.095 832.492 836.253
Schuldverschreibungen 133.908 137.988 146.062 145.254 146.062 153.112 160.492
Eigenkapitalinstrumente 8.803 8.709 8.875 9.175 8.875 9.262 9.206
Derivate inklusive für
Sicherungsmaßnahmen mit
positivem Marktwert
22.811 18.258 22.898 27.149 22.898 21.088 21.033
Beteiligungen an Tochter-,
Gemeinschafts- und assoziierten
Unternehmen, die nicht voll-
oder quotenkonsolidiert werden
21.234 22.840 23.032 22.205 23.032 23.539 23.944
Materielle Vermögenswerte 11.587 23.669 10.952 10.749 10.952 10.962 11.051
Immaterielle Vermögenswerte 2.968 3.165 3.063 3.038 3.063 3.037 3.063
Steueransprüche und sonstige
Vermögenswerte
19.155 8.803 9.575 9.235 9.575 9.896 9.884
Summe Aktiva/Passiva 1.136.427 1.196.594 1.199.683 1.251.364 1.199.683 1.243.625 1.231.582
PASSIVA
Einlagen von Zentralbanken 73.834 96.059 62.977 95.219 62.977 54.987 35.313
Einlagen von Kreditinstituten 102.410 106.308 106.199 119.350 106.199 129.115 130.767
Einlagen von Nichtbanken 655.729 686.238 709.312 720.114 709.312 719.774 716.731
Begebene Schuldverschreibungen 152.876 152.233 162.558 155.500 162.558 178.891 185.802
Derivate inkl. für
Sicherungsmaßnahmen mit
negativem Marktwert
16.745 12.545 20.702 24.540 20.702 18.981 18.843
Lieferverpflichtungen eines
Leerverkäufers
1.023 1.035 676 739 676 1.069 1.125
Auf Anforderung rückzahlbares
Aktienkapital2
0 0 0 0 0 0 0
Als zur Veräußerung gehalten
eingestufte, den Veräußerungsgruppen
zugeordnete Verbindlichkeiten2
236 11.571 115 5 115 112 104
Steuerschulden und sonstige
finanzielle und nichtfinanzielle
Verbindlichkeiten
24.743 15.385 17.575 18.145 17.575 18.442 18.567
Rückstellungen 12.954 13.773 11.599 11.196 11.599 11.750 11.667
Eigenkapital und Minderheitenanteile 95.878 101.447 107.970 106.555 107.970 110.503 112.663
davon: Kumuliertes sonstiges Ergebnis2 –8.488 –8.602 –9.232 –7.220 –9.232 –9.032 –9.580
davon: Minderheitenanteile 6.486 7.137 7.556 7.454 7.556 7.797 8.073
Summe Aktiva/Passiva 1.136.427 1.196.594 1.199.683 1.251.364 1.199.683 1.243.625 1.231.582
Quelle: OeNB.
1 Zusammenführung von Meldedaten von konsolidierten Kreditinstitutsgruppen und von unkonsolidierten
Einzelkreditinstituten unter Berücksichtigung von Verflechtungen aufgrund regulatorischer Konsolidierung.
Die im obenstehenden Schema ausgewiesenen Positionen können im Zeitablauf der Veröffentlichung zu
Meldeterminen vor dem 1. Quartal 2018 anders benannt gewesen sein bzw. kann es bei der Definition
einzelner Positionen über die angeführten Differenzen hinaus zu Abweichungen zwischen verschiedenen
Meldestichtagen kommen.
2 Für diese Positionen werden lediglich Daten von nach IFRS (International Financial Reporting Standards)
bilanzierenden Kreditinstitutsgruppen dargestellt.
Anmerkung: Datenstand: 19. September 2023. Ab Berichtstermin März 2021 sind Unternehmen, die bloß
nach BWG (aber nicht nach CRR) Kreditinstitute sind (u. a. Kapitalanlagegesellschaften,
Immobilien-Kapitalanlagegesellschaften und Betriebliche Vorsorgekassen) nicht mehr enthalten.
BWG = Bankwesengesetz; CRR = Capital Requirements Regulation/Kapitaladäquanzverordnung.
Tabelle 5: Aggregierte Eigenmittel und Eigenmittelerfordernisse der in Österreich meldepflichtigen Kreditinstitutsgruppen und Einzelkreditinstitute1  
Periodenendstand Q2 22 Q3 22 Q4 22 Q1 23 Q2 23
in Mio EUR
Eigenmittel 101.016 101.750 103.195 104.287 106.687
Kernkapital (T1) 90.650 91.211 92.812 93.735 95.939
Hartes Kernkapital (CET1) 85.123 85.687 87.335 88.233 90.438
Zusätzliches Kernkapital 5.527 5.524 5.477 5.502 5.501
Ergänzungskapital (T2) 10.366 10.539 10.383 10.552 10.748
Gesamtrisikobetrag 538.536 542.213 536.907 542.866 545.432
Risikogewichtete Positionsbeträge
für das Kredit-, das Gegenparteiausfall-
und das Verwässerungsrisiko sowie
Vorleistungen
468.964 468.828 460.631 470.710 472.953
Risikopositionsbetrag für Abwicklungs-
und Lieferrisiken
197 166 31 20 40
Gesamtrisikobetrag für Positions-,
Fremdwährungs- und
Warenpositionsrisiken
13.505 15.371 15.688 14.647 15.348
Gesamtrisikobetrag für operationelle
Risiken
48.445 51.149 49.958 51.004 50.656
Zusätzlicher Risikopositionsbeitrag
aufgrund fixer Gemeinkosten2
0 0 0 0 0
Gesamtrisikobetrag aufgrund Anpassung
der Kreditbewertung
1.671 1.750 1.549 1.476 1.387
Gesamtrisikobetrag in Bezug auf
Großkredite im Handelsbuch
0 0 0 0 0
Sonstige Risikopositionsbeträge 5.753 4.951 9.050 5.009 5.047
in %
Harte Kernkapitalquote (CET1) 15,81 15,80 16,27 16,25 16,58
Kernkapitalquote (T1) 16,83 16,82 17,29 17,27 17,59
Gesamtkapitalquote 18,76 18,77 19,22 19,21 19,56
Quelle: OeNB.
1 Zusammenführung von Meldedaten von konsolidierten Kreditinstitutsgruppen
und von unkonsolidierten Einzelkreditinstituten unter Berücksichtigung von
Verflechtungen aufgrund regulatorischer Konsolidierung.
2 Risikopositionsbeträge von regulatorisch konsolidierten Wertpapierfirmen.
Anmerkung: Datenstand: 19. September 2023.
Tabelle 6: Aggregierte Ertragslage der in Österreich meldepflichtigen Kreditinstitutsgruppen und Einzelkreditinstitute1  
Periodenendstand Q2 22 Q1 23 Q2 23
in Mio EUR
Zinsergebnis, netto 8.738 6.022 12.302
davon: Zinsen und ähnliche Erträge 13.190 12.431 26.567
davon: (Zinsen und ähnliche Aufwendungen) 4.452 6.409 14.265
(Auf Anforderung rückzahlbare Aufwendungen für
Aktienkapital)2
0 0 0
Dividendenerträge 271 121 345
Provisionsergebnis, netto 4.703 2.576 4.848
davon: Provisionserträge 5.966 3.182 6.115
davon: (Provisionsaufwand) 1.263 606 1.267
Gewinne oder (–) Verluste bei der Ausbuchung von nicht
erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewerteten
finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten, netto
–54 5 –32
Gewinne oder (–) Verluste aus Ausbuchungen von Anteilen
an Tochter-, Gemeinschafts- und assoziierten Unternehmen
–18 0 0
Gewinne oder (–) Verluste aus zu Handelszwecken
gehaltenen finanziellen Vermögenswerten und
Verbindlichkeiten, netto
–279 –213 –226
Gewinne oder (–) Verluste aus nicht zum Handelsbestand
gehörenden finanziellen Vermögenswerten, die erfolgswirksam
zum beizulegenden Zeitwert zu bewerten sind, netto2
–338 60 110
Sonstige Bewertungsergebnisse nach IFRS und nGAAP FINREP 867 252 442
Gewinne oder (–) Verluste bei der Ausbuchung nichtfinanzieller
Vermögenswerte, netto
22 14 30
Sonstige betriebliche Erträge 1.751 934 1.928
(Sonstige betriebliche Aufwendungen) 1.319 733 1.397
Betriebserträge, netto 14.345 9.038 18.349
(Verwaltungsaufwendungen) 7.036 3.864 7.939
davon: (Personalaufwendungen) 4.279 2.324 4.909
davon: (Sachaufwendungen) 2.757 1.540 3.030
(Barbeiträge zu Abwicklungsfonds und
Einlagensicherungssystemen)3
729 565 572
(Abschreibungen) 688 351 713
(Wertminderung oder (–) Wertaufholung bei nichtfinanziellen
Vermögenswerten)
–13 1 5
(Wertminderung oder (–) Wertaufholung bei Beteiligungen an
Tochter-, Gemeinschafts- und assoziierten Unternehmen)
2.080 112 –12
Betriebsergebnis 3.825 4.145 9.132
(Zahlungsverpflichtungen gegenüber Abwicklungsfonds und
Einlagensicherungssystemen)3
35 80 23
(Rückstellungen oder (–) Wertaufholung für Kreditrisiko) 7 –38 –14
(Sonstige Rückstellungen) 60 96 398
(Wertminderung oder (–) Wertaufholung für mit
Anschaffungskosten bewerteten Darlehen, Kredite und
Schuldtitel)
629 360 412
(Sonstige Wertminderung oder (–) Wertaufholung bei nicht
erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert und nicht zu
fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten finanziellen
Vermögenswerten)
12 –1 1
Erfolgswirksam erfasster negativer Geschäfts- oder Firmenwert 0 0 0
Anteil des Gewinns oder (–) Verlusts aus Beteiligungen an
Tochter-, Gemeinschafts- und assoziierten Unternehmen, die
nicht voll- oder quotenkonsolidiert sind
848 560 1.121
Gewinn oder (–) Verlust aus als zur Veräußerung gehalten
eingestuften langfristigen Vermögenswerten und
Veräußerungsgruppen, die nicht die Voraussetzungen für eine
Einstufung als aufgegebene Geschäftsbereiche erfüllen2
9 –1 –2
Änderungsgewinne oder -verluste (–), netto für IFRS2 –13 20 –5
Periodenergebnis vor Steuern und Minderheitenanteilen 3.926 4.227 9.425
(Ertragssteuern) 1.011 670 1.519
Periodenergebnis nach Steuern und vor Minderheitenanteilen 2.915 3.557 7.906
Außerordentlicher Gewinn oder (–) Verlust nach Steuern für
UGB-/BWG-Melder
373 4 8
Gesamtergebnis aus aufgegebenen Geschäftsbereichen nach
Steuern2
454 0 0
(Den Minderheitenanteilen zurechenbar) 193 278 628
Periodenergebnis nach Steuern und Minderheitenanteilen 3.548 3.283 7.287
Quelle: OeNB.
1 Zusammenführung von Meldedaten von konsolidierten Kreditinstitutsgruppen und von unkonsolidierten
Einzelkreditinstituten unter Berücksichtigung von Verflechtungen aufgrund regulatorischer Konsolidierung.
Die im obenstehenden Schema ausgewiesenen Positionen können im Zeitablauf der Veröffentlichung
zu Meldeterminen vor dem 1. Quartal 2018 anders benannt gewesen sein bzw. kann es bei der Definition
einzelner Positionen über die angeführten Differenzen hinaus zu Abweichungen zwischen verschiedenen
Meldestichtagen kommen.
2 Für diese Positionen werden lediglich Daten von nach IFRS (International Financial Reporting Standards)
bilanzierenden Kreditinstitutsgruppen dargestellt.
3 In dieser Position sind nur Daten von Kreditinstitutsgruppen bzw. Einzelkreditinstituten, die gemäß
Artikel 9 der Durchführungsverordnung 680/2014 oder Artikel 5, 7 und 11 der EZB-VO 2015/534
(mit Ausnahme jener nach Artikel 11 Absatz 6) melden, enthalten.
Anmerkung: Werte für das gesamte bisherige Geschäftsjahr in Mio EUR – Abzugsposten sind in
Klammern dargestellt. Datenstand: 19. September 2023. Ab Berichtstermin März 2021
sind Unternehmen, die bloß nach BWG (aber nicht nach CRR) Kreditinstitute sind (u. a.
Kapitalanlagegesellschaften, Immobilien-Kapitalanlagegesellschaften und Betriebliche
Vorsorgekassen) nicht mehr enthalten. BWG = Bankwesengesetz; CRR = Capital
Requirements Regulation/Kapitaladäquanzverordnung.
Tabelle 7: Kreditrisikobehaftete Instrumente gemäß GKE1 und FinStab2  
Q4 20 Q4 21 Q4 22 Q1 23 Q2 23
GKE – Inländische Schuldner nach
ÖNACE-2008-Abschnitten
in Mio EUR
A – Land- & Forstwirtschaft; Fischerei 2.683 2.997 3.189 3.202 3.212
B – Bergbau, Gewinnung von Steinen &
Erden
712 747 835 564 625
C – Herstellung von Waren 39.203 40.517 42.770 43.695 43.700
D – Energieversorgung 7.130 7.466 11.061 11.284 11.049
E – Wasserversorgung, Abwasser-/
Abfallentsorgung
3.262 3.155 3.248 3.226 3.193
F – Bauwesen 24.797 26.540 28.816 29.345 29.697
G – Handel, Instandhaltung & Reparatur
(Kfz)
26.420 27.578 30.038 30.620 30.660
H – Verkehr & Lagerei 11.540 11.670 11.059 11.773 11.552
I – Beherbergung & Gastronomie 13.668 14.490 14.330 14.297 14.292
J – Information & Kommunikation 2.405 2.350 2.329 2.302 2.309
K – Erbringung von Finanz- &
Versicherungsdienstleistungen
344.368 363.023 350.129 366.251 350.368
L – Grundstücks- & Wohnungswesen 92.066 99.910 105.790 106.636 107.666
M – Erbringung von freiberuflichen,
wissenschaftlichen & technischen DL
37.860 41.652 47.500 48.257 49.399
N – Erbringung von sonstigen
wirtschaftlichen DL
11.399 12.074 12.493 13.268 13.562
O – Öffentliche Verwaltung, Verteidigung,
Sozialversicherung
47.257 46.427 42.783 43.271 45.374
P – Erziehung & Unterricht 433 382 395 393 406
Q – Gesundheits- & Sozialwesen 5.283 5.457 5.107 4.938 4.951
R – Kunst, Unterhaltung & Erholung 1.381 1.379 1.350 1.355 1.353
S – Erbringung von sonstigen DL 3.039 3.197 3.124 3.090 3.081
T – Private Haushalte 47.982 56.358 61.359 59.564 58.733
U – Exterritoriale Organisationen &
Körperschaften
5 5 3 4 4
GKE – Sonstige inländische Schuldner
(ohne ÖNACE-2008-Zuordnung)
1.702 1.594 1.542 1.518 1.527
GKE – Schuldner aus Euro-
Teilnehmerländern ohne Österreich
144.859 147.305 158.285 168.635 168.933
GKE – Sonstige ausländische Schuldner 109.651 113.959 115.816 122.419 120.532
„Delta-Erhebung (zur GKE)“ gemäß
FinStab – Rechtsträger3
1.629 1.681 1.835 1.823 1.837
„Delta-Erhebung (zur GKE)“ gemäß
FinStab – natürliche Personen
151.192 156.516 157.467 151.214 155.272
Kreditrisikobehaftete Instrumente
insgesamt
1.131.929 1.188.430 1.212.651 1.242.944 1.233.290
Quelle: OeNB.
1 Die GKE hat gemäß § 75 Bankwesengesetz (BWG) die Erhebung von Kreditdaten und
'Kreditrisikodaten zum Inhalt und wird auf Basis der GKE-V erhoben.
2 Verordnung der Oesterreichischen Nationalbank betreffend die Erfassung von Kredit- und
Länderrisiken, Restlaufzeiten und Fremdwährungskredite sowie Finanzinformationen von
Auslandstochterbanken – Meldeverordnung FinStab (Finanzmarktstabilität), welche als
sogenannte „Delta-Erhebung“ zur GKE erhoben wird. Auf der Schuldnerseite erfolgt lediglich
eine Differenzierung in Rechtsträger und natürliche Personen, sodass für diese Datenbasis
keine Aufgliederung in ÖNACE-2008-Abschnitte möglich ist.
3 Definition im Sinne des Artikels 1(5) der AnaCredit-VO.
Anmerkung: DL = Dienstleistungen. Als kreditrisikobehaftete Instrumente werden für die Zwecke
der Granularen Kreditdaten-Erhebung (GKE) folgende Instrumentarten herangezogen:
Einlagen bei anderen Instituten, Umgekehrte Pensionsgeschäfte, Forderungen aus
Lieferungen und Leistungen, Revolvierende Kredite, Überziehungskredite, Kreditkartenkredite,
Kreditlinien ohne Revolvierende Kredite, Finanzierungsleasing, Andere Kredite,
Schuldverschreibungen inkl. CLN, Sonstige Wertpapiere, Verbriefungstranchen,
Einlagentermingeschäfte, Sonstige Zusagen sowie Finanzgarantien exkl. Kreditderivate.
In Abhängigkeit der Meldebestimmungen sowie der jeweiligen Instrumentart
errechnet sich für den jeweiligen Melderkreis (CRR-Kreditinstitute, CRR-Finanzinstitute)
das dargestellte Engagement gemäß GKE auf Basis der Summierung folgender
Wertarten: Ausstehender Nominalwert, Außerbilanzieller Wert (= Nicht-ausgenutzter,
Rahmen), Buchwert, Nominale. Die „Delta-Erhebung“ zur GKE steht auf Basis der
FinStab nur für CRR-Kreditinstitute sowie Sonderbanken zur Verfügung. CLN = Credit
Linked Note; CRR = Capital Requirements Regulation/Kapitaladäquanzverordnung.
Tabelle 8: Sonstige Finanzintermediäre  
Periodenendstand 2020 2021 2022 Q1 22 Q2 22 Q3 22 Q4 22 Q1 23 Q2 23
Investmentfonds in Mio EUR
Bereinigtes Fondsvolumen (abzüglich
der Fonds-in-Fonds-Veranlagungen)
175.239 198.201 173.346 190.055 176.644 171.995 173.346 176.015 179.270
Veränderung des bereinigten
Fondsvolumens
7.217 22.961 –24.855 –8.146 –13.410 –4.649 1.350 2.669 3.254
Bereinigte Nettomittelveränderung 5.570 11.909 512 1.911 –453 –355 –592 –20 692
Kapitalveränderung durch
Ausschüttungen zum Ex-Tag
1.138 1.288 1.586 427 348 334 476 265 221
Kapitalveränderung durch
Kurswertveränderungen und Erträge
2.785 12.340 –23.781 –9.630 –12.609 –3.960 2.418 2.954 2.783
Pensionskassen
Vermögensbestand 25.391 27.334 24.663 26.307 24.930 24.657 24.663 25.461 26.067
Inländische Investmentzertifikate 19.119 19.591 16.409 18.730 16.747 16.396 16.409 16.620 17.191
Ausländische
Investmentzertifikate
5.051 6.498 7.063 6.413 6.846 6.986 7.063 7.116 7.278
Sonstige Vermögenswerte 1.221 1.246 1.190 1.164 1.337 1.275 1.190 1.724 1.598
Versicherungen
Summe der Aktiva 138.416 141.097 145.358 140.023 132.673 128.574 127.714 131.623 131.269
Verzinsliche Wertpapiere 54.689 54.332 50.007 46.176 41.602 39.581 38.883 39.832 39.686
begeben von Ansässigen im
Inland
14.841 13.942 11.749 10.939 9.633 9.105 8.320 8.488 8.511
begeben von Ansässigen im
sonstigen Euroraum
26.874 28.037 26.237 24.159 21.943 20.823 20.647 21.266 21.037
begeben von Ansässigen in der
übrigen Welt
12.973 12.352 12.021 11.078 10.025 9.653 9.916 10.078 10.138
Aktien und sonstige Anteilsrechte 19.413 21.178 25.514 25.735 26.060 25.934 26.518 27.258 27.346
begeben von Ansässigen im
Inland
13.562 13.810 17.412 17.453 18.180 18.411 18.653 19.084 19.131
begeben von Ansässigen im
sonstigen Euroraum
1.708 1.848 2.134 2.439 2.480 2.206 2.246 2.321 2.258
begeben von Ansässigen in der
übrigen Welt
4.143 5.521 5.968 5.844 5.401 5.316 5.620 5.853 5.957
börsennotierte Aktien 1.226 1.120 1.370 1.251 1.222 1.160 1.240 1.278 1.350
nicht börsennotierte Aktien 13.996 15.453 18.400 18.732 18.794 18.688 18.942 19.599 19.549
sonstige Anteilsrechte 4.190 4.605 5.744 5.753 6.044 6.086 6.336 6.381 6.447
Investmentfondsanteile 37.498 37.702 40.280 37.999 34.868 33.257 33.756 34.193 34.958
Quelle: OeNB.
Tabelle 9: Gesamtwirtschaftliche Finanzierungsrechnung – Geldvermögensbildung und Geldvermögen im zweiten Quartal 2023  
Nicht-
finanzielle
Unter-
nehmen
Finanzielle
Kapital-
gesell-
schaften
davon
Monetäre
Finanz-
institute
davon
Investment-
fonds
davon
sonstige
nichtmonetäre
Finanz-
institute
davon
Versicherungen
davon
Pensions-
kassen
Private
Haushalte
Private
Organisationen
ohne
Erwerbs-
zweck
Übrige
Welt
(gegenüber
Österreich)
Geldvermögen Bestände in Mio EUR
Währungsgold und
Sonderziehungsrechte (SZR)
x 22.804 22.804 x x x x x x 6.741
Bargeld 2.440 3.556 3.530 0 25 1 0 28.380 0 9.712
Täglich fällige Einlagen 67.094 162.729 146.541 5.673 7.797 2.136 583 200.257 6.451 121.211
Sonstige Einlagen 32.121 229.064 209.889 1.114 17.031 814 215 100.060 1.909 66.667
Kurzfristige Kredite 37.186 65.935 56.320 60 7.594 1.957 3 1.916 0 31.984
Langfristige Kredite 121.384 512.206 476.210 237 29.897 5.840 22 909 0 95.904
Handelskredite 47.094 258 37 0 214 7 0 36 27 23.991
Kurzfristige verzinsliche
Wertpapiere
111 6.616 5.852 712 12 42 0 638 2 20.568
Langfristige verzinsliche
Wertpapiere
5.943 332.615 209.958 78.602 3.938 39.322 795 24.264 843 311.445
Börsennotierte Aktien 42.320 69.053 5.349 44.563 17.840 1.300 0 40.856 993 48.724
Nicht börsennotierte Aktien 52.146 67.199 23.402 130 33.882 9.728 57 5.759 63 20.465
Investmentzertifikate 17.378 166.515 15.502 67.353 24.822 34.112 24.726 86.412 3.249 27.964
Sonstige Anteilsrechte 203.060 116.446 40.799 3.229 65.609 6.786 22 186.006 2.806 155.964
Lebensversicherungsansprüche x x x x x x x 63.225 x 1.486
Nicht-
Lebensversicherungsansprüche
3.148 3.182 0 0 0 3.182 0 4.007 0 1.585
Kapitalgedeckte
Pensionsansprüche
x x x x x x 0 48.710 x 0
Ansprüche auf andere
Leistungen als
Altersversicherungsleistungen
0 0 0 0 0 0 0 17.014 0 0
Übrige Forderungen inkl.
Finanzderivate
16.871 49.615 40.449 82 6.305 2.447 333 12.835 303 35.632
Finanzvermögen in Summe (Bestände) 648.298 1.807.794 1.256.642 201.754 214.967 107.675 26.756 821.282 16.648 980.043
Quelle: OeNB.
Fortsetzung: Tabelle 9: Gesamtwirtschaftliche Finanzierungsrechnung – Geldvermögensbildung und Geldvermögen im zweiten Quartal 2023  
Nichtfinanzielle
Unternehmen
Finanzielle
Kapital-
gesellschaften
davon
Monetäre
Finanz-
institute
davon
Investment--
fonds
davon
sonstige
nichtmonetäre
Finanz-
institute
davon
Versicherungen
davon
Pensions-
kassen
Private
Haushalte
Private
Organisationen
ohne
Erwerbs-
zweck
Übrige
Welt
(gegenüber
Österreich)
Geldvermögensbildung Über 4 Quartale kumulierte Transaktionen in Mio EUR
Währungsgold und
Sonderziehungsrechte
(SZR)
x 207 207 x x x x x x 0
Bargeld 1.738 –11.787 –11.767 0 –20 0 0 1.355 0 5.535
Täglich fällige Einlagen –12.111 –34.450 –27.214 –3.609 –2.224 –1.318 –85 –5.857 –503 13.614
Sonstige Einlagen 9.506 –22.834 –24.114 47 1.020 195 18 10.652 704 20.018
Kurzfristige Kredite –848 –5.888 –3.400 21 –2.427 –83 1 –944 0 –6.450
Langfristige Kredite –8.204 12.848 14.540 –15 –1.818 156 –16 427 –1 –4.962
Handelskredite –12.310 214 0 0 215 0 0 –20 10 –3.935
Kurzfristige verzinsliche
Wertpapiere
87 –1.330 –1.577 214 10 23 0 129 3 –6.109
Langfristige verzinsliche
Wertpapiere
545 10.275 6.817 2.465 833 97 64 6.139 15 31.839
Börsennotierte Aktien 360 3.539 763 2.348 462 –33 0 1.317 –5 –1.566
Nicht börsennotierte
Aktien
2.486 509 224 –41 230 81 15 792 0 3.242
Investmentzertifikate –1.368 3.096 1.463 117 954 –74 635 3.841 70 278
Sonstige Anteilsrechte 3.276 –199 –452 271 –169 151 0 –630 25 5.516
Lebensversicherungs-
ansprüche
x x x x x x x –2.475 x –165
Nicht-
Lebensversicherungs-
ansprüche
8 –417 0 0 0 –417 0 10 0 290
Kapitalgedeckte
Pensionsansprüche
x x x x x x 0 777 x 0
Ansprüche auf andere
Leistungen als
Altersversicherungsleistungen
0 0 0 0 0 0 0 1.391 0 0
Übrige Forderungen inkl.
Finanzderivate
4.115 –9.718 –6.384 –2.029 –1.526 565 –343 –454 31 –8.692
Geldvermögensbildung
in Summe (Transaktionen)
–12.721 –55.935 –50.895 –211 –4.461 –657 289 16.451 348 48.451
Nettogeldvermögen –336.005 4.685 34.085 –6.967 –37.202 13.705 1.065 603.930 14.331 –81.837
Finanzierungssaldo 2.580 –10.103 –8.081 –476 –3.080 1.788 –254 16.691 373 11.248
Quelle: OeNB.
Tabelle 10: Gesamtwirtschaftliche Finanzierungsrechnung – Finanzierung und Verbindlichkeiten im zweiten Quartal 2023  
Nicht-
finanzielle Unternehmen
Finanzielle
Kapital-
gesellschaften
davon
Monetäre
Finanzinstitute
davon
Investment-
fonds
davon
sonstige
nicht-
monetäre
Finanz-
institute
davon
Versicherungen
davon
Pensions-
kassen
Private
Haushalte
Private
Organisationen
ohne
Erwerbs-
zweck
Übrige
Welt
(gegenüber
Österreich)
Verbindlichkeiten Bestände in Mio EUR
Währungsgold und
Sonderziehungsrechte
(SZR)1
x 6.741 6.741 x x x x x x 22.804
Bargeld x 43.628 43.628 x x x x x x 509
Täglich fällige Einlagen x 555.824 555.824 x x x x x x 20.480
Sonstige Einlagen x 310.673 310.673 x x x x x x 134.849
Kurzfristige Kredite 47.357 19.937 0 587 18.400 950 0 7.267 197 61.536
Langfristige Kredite 328.239 37.219 0 593 34.587 2.039 0 206.284 1.807 151.126
Handelskredite 37.923 371 26 0 315 30 0 161 3 29.629
Kurzfristige verzinsliche
Wertpapiere
507 8.585 8.580 x 5 0 0 x x 6.672
Langfristige verzinsliche
Wertpapiere
34.851 178.707 160.724 0 12.902 5.080 0 x x 185.550
Börsennotierte Aktien 98.497 34.078 25.219 x 3.496 5.363 x x x 91.572
Nicht börsennotierte
Aktien
48.674 48.331 40.075 176 1.469 6.612 0 x x 64.208
Investmentzertifikate x 207.222 0 207.222 0 0 x x x 106.831
Sonstige Anteilsrechte 349.790 181.926 20.783 83 160.980 81 0 x 14 145.191
Lebensversicherungs-
ansprüche
x 59.528 x x 0 59.528 x x x 5.182
Nicht-
Lebensversicherungs-
ansprüche
x 9.825 x x 0 9.825 x x x 2.097
Kapitalgedeckte
Pensionsansprüche
14.058 34.537 6.081 x 0 2.765 25.691 x x 0
Ansprüche auf andere
Leistungen als
Altersversicherungsleistungen
0 17.014 0 0 17.014 0 0 0 0 0
Übrige Forderungen inkl.
Finanzderivate
24.408 48.963 44.205 62 3.001 1.696 0 3.641 296 33.642
Verbindlichkeiten in
Summe (Bestände)
984.303 1.803.109 1.222.558 208.722 252.169 93.970 25.691 217.353 2.317 1.061.879
Quelle: OeNB.
1 Auslandsposition der OeNB inklusive Barrengold, der eine imputierte Verbindlichkeit des Auslandes
gegenübergestellt wird.
Fortsetzung: Tabelle 10: Gesamtwirtschaftliche Finanzierungsrechnung – Finanzierung und Verbindlichkeiten im zweiten Quartal 2023  
Nicht-
finan-zielle
Unternehmen
Finanzielle
Kapital-
gesellschaften
davon
Monetäre
Finanzinstitute
davon
Investment-
fonds
davon
sonstige
nicht-
monetäre
Finanz-
institute
davon
Versicherungen
davon
Pensions-
kassen
Private
Haushalte
Private
Organisationen
ohne
Erwerbs-
zweck
Übrige
Welt
(gegenüber
Österreich)
Finanzierung Über 4 Quartale kumulierte Transaktionen in Mio EUR
Währungsgold und
Sonderziehungsrechte
(SZR)1
x 0 0 x x x x x x 207
Bargeld x –1.255 –1.255 x x x x x x –1.902
Täglich fällige Einlagen x –57.829 –57.829 x x x x x x –7.099
Sonstige Einlagen x –12.029 –12.029 x x x x x x 39.503
Kurzfristige Kredite –1.679 –6.620 0 240 –6.784 –76 0 –1.166 –89 –4.650
Langfristige Kredite 2.890 –3.719 0 354 –4.127 60 –6 566 –5 1.557
Handelskredite –12.922 240 16 0 203 21 0 39 0 –3.902
Kurzfristige verzinsliche
Wertpapiere
0 2.990 2.985 x 5 0 0 x x –423
Langfristige verzinsliche
Wertpapiere
–3.009 27.851 27.858 x 214 –220 0 x x 6.897
Börsennotierte Aktien 238 –162 168 x –329 0 0 x x 3.562
Nicht börsennotierte
Aktien
983 3.311 718 x 2.594 –10 0 x x 3.275
Investmentzertifikate x 1.735 0 1.735 0 0 0 x x 4.286
Sonstige Anteilsrechte –845 5.121 –259 3 5.395 –18 0 x –2 3.286
Lebensversicherungs-
ansprüche
x –2.692 0 x 0 –2.692 0 x x 52
Nicht-
Lebensversicherungs-
ansprüche
x 101 0 x 0 101 0 x x –211
Kapitalgedeckte
Pensionsansprüche
11 772 177 x 0 46 549 x x 0
Ansprüche auf andere
Leistungen als
Altersversicherungsleistungen
0 1.391 –4 0 1.395 0 0 0 0 0
Übrige Forderungen inkl.
Finanzderivate
–963 –5.042 –3.363 –2.078 54 345 0 321 70 –7.233
Finanzierung in Summe
(Transaktionen)
–15.297 –45.836 –42.817 265 –1.381 –2.445 543 –239 –25 37.203
Nettogeldvermögen –336.005 4.685 34.085 –6.967 –37.202 13.705 1.065 603.930 14.331 –81.837
Finanzierungssaldo 2.580 –10.103 –8.081 –476 –3.080 1.788 –254 16.691 373 11.248
Quelle: OeNB.
1 Auslandsposition der OeNB inklusive Barrengold, der eine imputierte Verbindlichkeit
des Auslandes gegenübergestellt wird.
Tabelle 11: Zahlungsbilanz – Gesamtübersicht – Global  
2020 2021 2022 Q3 22 Q4 22 Q1 23 Q2 23
in Mio EUR
Leistungsbilanz Netto 13.110 6.669 –1.301 –1.481 1.568 7.016 –849
Credit 229.061 271.496 315.829 79.703 83.017 84.841 79.210
Debet 215.950 264.828 317.131 81.184 81.450 77.825 80.059
Güter Netto 4.458 –59 –6.747 –1.770 –1.528 2.315 1.438
Credit 139.299 166.973 198.400 49.595 50.995 53.129 49.884
Debet 134.839 167.031 205.147 51.365 52.523 50.813 48.445
Dienstleistungen Netto 8.230 3.089 8.283 776 3.036 5.012 –187
Credit 56.946 59.686 79.147 20.849 21.546 21.921 18.252
Debet 48.716 56.594 70.863 20.073 18.510 16.910 18.439
Primäreinkommen Netto 3.951 6.308 –290 –140 723 313 –1.344
Credit 26.415 38.178 31.078 7.294 8.568 8.127 9.207
Debet 22.464 31.869 31.368 7.434 7.845 7.813 10.551
Sekundäreinkommen Netto –3.529 –2.670 –2.547 –347 –663 –625 –756
Credit 6.402 6.662 7.205 1.966 1.908 1.664 1.868
Debet 9.931 9.331 9.754 2.313 2.572 2.289 2.624
Vermögensübertragungen Netto –414 3 559 166 63 –335 55
Credit 433 1.476 2.062 588 431 332 907
Debet 847 1.473 1.502 422 368 667 852
Kapitalbilanz Netto 6.538 3.751 –9.518 122 –9.777 5.196 –6.799
Direktinvestitionen i. w. S. Netto 11.737 9.368 –1.739 –897 2.151 4.755 –1.212
Forderungen Netto 1.452 24.660 7.478 1.941 2.152 2.253 –3.270
Verpflichtungen Netto –10.285 15.292 9.216 2.838 1 –2.501 –2.057
Direktinvestitionen i. e. S. Netto 15.130 6.892 –1.712 –1.069 2.365 4.506 –832
im Ausland Netto 6.377 21.343 7.144 1.818 4.403 4.579 –283
in Österreich Netto –8.753 14.451 8.856 2.887 2.038 73 549
Portfolioinvestitionen Netto –12.988 11.426 413 –1.675 4.907 –17.650 8.665
Forderungen Netto 19.011 16.742 16.416 –3.407 8.261 3.129 9.984
Anteilspapiere und
Investmentzertifikate
Netto 7.650 12.873 4.758 –345 1.877 2.190 4.283
Langfristige verzinsliche
Wertpapiere
Netto 7.202 1.146 –3.597 –4.691 4.485 –2.033 1.819
Geldmarktpapiere Netto 4.160 2.722 15.255 1.629 1.899 2.972 3.882
Verpflichtungen Netto 31.999 5.315 16.002 –1.732 3.354 20.779 1.320
Anteilspapiere und
Investmentzertifikate
Netto 4.202 3.396 –2.170 –900 –742 –506 160
Langfristige verzinsliche
Wertpapiere
Netto 15.209 –2.326 2.594 –4.596 4.582 1.074 –7.168
Geldmarktpapiere Netto 12.588 4.247 15.580 3.764 –486 20.211 8.328
Sonstige Investitionen Netto 5.200 –21.764 –9.856 2.501 –18.010 18.185 –11.115
Forderungen Netto –5.792 12.726 20.689 16.912 –12.874 26.548 –3.898
davon Handelskredite Netto –375 6.109 –1.503 990 –2.365 –940 –1.696
davon Kredite Netto 1.620 9.716 3.682 3.002 –2.626 1.040 –1.393
davon Bargeld und Einlagen Netto –7.959 –5.286 18.604 12.701 –8.478 26.924 –552
Verpflichtungen Netto –10.991 34.490 30.544 14.411 5.135 8.363 7.218
davon Handelskredite Netto 2.665 3.285 –1.377 1.528 –1.308 –1.043 –1.252
davon Kredite Netto –1.191 4.173 432 –1.797 –1.815 1.080 895
davon Bargeld und Einlagen Netto –12.180 22.299 31.629 14.312 9.034 8.138 7.721
Finanzderivate Netto 1.105 569 1.089 119 1.555 –643 545
Offizielle Währungsreserven Netto 1.484 4.152 572 73 –380 549 –3.681
Statistische Differenz Netto –6.158 –2.922 –8.776 1.437 –11.408 –1.485 –6.006
Quelle: OeNB, Statistik Austria.
Anmerkung: Bis 2020 endgültige Daten, 2021 und 2022 revidierte Daten, 2023 provisorische Daten.
Tabelle 12: Österreichs Dienstleistungsverkehr mit dem Ausland  
Q3 21 – Q2 22 Q3 22 – Q2 23
Credit Debet Netto Credit Debet Netto
in Mio EUR
Dienstleistungen 71.877 64.435 7.440 82.568 73.932 8.637
Gebühren für Lohnveredelung 2.025 2.819 –794 2.120 3.198 –1.077
Reparaturdienstleistungen 814 946 –133 894 1.112 –219
Transport 18.861 18.802 60 20.686 20.191 493
Internationaler Personentransport 1.868 1.251 618 2.516 1.699 817
Frachten 13.718 16.337 –2.620 14.653 17.058 –2.405
Transporthilfsleistungen 2.036 727 1.309 2.356 971 1.384
Post- und Kurierdienste 1.239 487 752 1.162 464 698
Reiseverkehr 16.026 8.985 7.042 22.014 12.273 9.743
Geschäftsreisen 2.534 1.157 1.375 3.413 1.656 1.757
Urlaubsreisen 12.667 7.424 5.242 17.540 10.392 7.148
Bauleistungen 953 729 225 1.008 838 170
Versicherungsdienstleistungen 771 1.438 –668 868 1.321 –453
Finanzdienstleistungen 2.738 1.714 1.023 2.494 2.019 474
Finanzdienstleistungen im engeren
Sinn
1.173 767 405 1.000 964 36
unterstellte Bankgebühr (FISIM) 1.566 947 618 1.494 1.055 440
Patente, Lizenzen, Franchise und
Handelsmarken
1.499 1.665 –167 1.626 1.853 –227
Telekommunikations-, EDV- und
Informationsdienstleistungen
8.825 8.760 64 10.338 10.122 216
Sonstige unternehmensbezogene
Dienstleistungen
17.975 16.838 1.137 19.064 19.047 16
Forschungs- und
Entwicklungsleistungen
2.865 1.419 1.444 3.043 1.406 1.637
Rechts- und Wirtschaftsdienste,
Werbung und Marktforschung
4.216 5.752 –1.536 4.572 6.554 –1.983
Technische Dienstleistungen 5.497 2.808 2.689 5.659 3.170 2.489
Dienstleistungen für
Landwirtschaft, Bergbau
und Recycling
253 144 109 209 99 109
Operational leasing 746 725 21 787 785 1
Handelsleistungen 1.347 1.649 –301 1.416 1.740 –324
Übrige unternehmensbezogene
Dienstleistungen
3.054 4.341 –1.286 3.378 5.292 –1.914
Dienstleistungen für persönliche
Zwecke, für Kultur und Erholung
643 1.568 –925 678 1.772 –1.094
Regierungsleistungen, a. n. g. 749 172 576 779 185 594
Dienstleistungsverkehr nach
Regionen
EU-271 53.923 48.348 5.576 61.865 55.014 6.851
davon Euroraum-19 45.400 38.789 6.611 51.998 44.303 7.696
davon Deutschland 29.356 18.192 11.164 33.260 20.402 12.859
davon Italien 3.311 3.709 –397 3.933 3.846 87
davon Ungarn 1.711 1.705 6 2.103 1.936 168
Extra-EU-27 17.954 16.087 1.864 20.703 18.918 1.786
davon Vereinigtes Königreich 2.738 2.824 –86 3.169 3.120 49
davon Schweiz 4.993 2.814 2.179 5.778 3.295 2.483
davon USA 2.334 2.674 –341 2.854 3.655 –802
davon Russische Föderation 804 784 20 551 473 78
davon China 551 624 –74 651 612 39
Quelle: OeNB, Statistik Austria.
1 EU-27: Belgien, Bulgarien, Dänemark, Deutschland, Estland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland,
Italien, Kroatien, Lettland, Litauen, Luxemburg, Malta, Niederlande, Polen, Portugal, Rumänien, Schweden,
Slowakei, Slowenien, Spanien, Tschechien, Ungarn, Zypern und die entsprechenden europäischen
Organisationen.
Anmerkung: Bis 2020 endgültige Daten, 2021 und 2022 revidierte Daten, 2023 provisorische Daten.
Tabelle 13: Transaktionen aktiver Direktinvestitionen  
2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022
Nach Komponenten in Mio EUR
Transaktionen Netto –547 6.335 –1.837 9.074 4.752 11.153 6.377 21.343 7.144
Eigenkapital Netto –3.040 3.772 –4.489 6.568 245 6.210 –20 11.323 2.921
Neuinvestitionen (+) Netto 32.554 16.723 21.291 20.583 15.489 39.432 24.973 23.792 x
Desinvestitionen (–) Netto 35.595 12.951 25.779 14.015 15.244 33.222 24.995 12.465 x
Reinvestierte Gewinne Netto –1.114 650 5.025 4.294 1.997 4.096 3.169 9.872 1.221
Sonstiges DI-Kapital1 Netto 3.607 1.913 –2.373 –1.788 2.509 847 3.229 148 3.002
Forderungen (+) Netto 3.263 1.851 –1.982 –530 3.109 1.260 4.797 2.212 3.344
Verbindlichkeiten (–) Netto –345 –62 391 1.258 600 413 1.568 2.064 342
Nach Zielregion
Global –547 6.335 –1.837 9.074 4.752 11.153 6.377 21.343 7.144
EU-275 2.308 3.682 4.709 8.551 –670 5.389 –1.559 16.015 5.483
Deutschland –805 543 1.160 1.676 –1.978 978 2.323 –220 484
Italien –339 508 734 –149 567 –219 135 455 918
Niederlande 5.183 –910 6.227 4.457 –1.581 11.819 –7.421 2.115 2.458
Ungarn –214 661 –753 298 626 543 554 528 533
Tschechien 356 610 –922 492 495 1.125 732 1.639 –617
Rumänien –1.056 1.195 –918 671 1.023 400 313 730 –109
Extra-EU-27 –2.856 2.653 –6.546 523 5.421 5.764 7.936 5.328 1.661
Vereinigtes Königreich –806 –15 747 –187 –249 601 432 588 2.171
Schweiz 362 589 1.119 –709 1.111 776 6.973 464 356
Türkei 428 191 –2.430 –1.111 300 93 113 256 460
USA 1.115 583 –193 220 1.292 181 1.722 1.364 773
Russland 247 392 –468 1.210 504 889 –622 1.088 –582
China4 –173 127 243 526 368 77 –1.765 351 –19
Europa 1.579 5.182 3.684 7.062 720 7.879 5.790 18.241 6.368
Euroraum-19 3.808 794 10.144 6.059 –2.878 2.973 –4.250 3.636 5.517
CESEE3 –3.254 4.423 –6.360 3.672 3.440 4.372 3.411 14.655 248
Quelle: OeNB.
1 Nettogewährung Konzernkredite bei aktiven Direktinvestitionen: Nettoveränderung der
Forderungen abzüglich Nettoveränderung der Verpflichtungen.
2 Nettogewährung Konzernkredite bei passiven Direktinvestitionen: Nettoveränderung der
Verpflichtungen abzüglich Nettoveränderung der Forderungen.
3 Albanien, Bosnien-Herzegowina, Bulgarien, Estland, Kosovo, Kroatien, Lettland, Litauen,
Nordmazedonien, Moldawien, Montenegro, Polen, Rumänien, Russland, Serbien, Slowakei,
Slowenien, Tschechien, Ukraine, Ungarn, Weißrussland.
4 Einschließlich Hongkong.
5 EU-27: Belgien, Bulgarien, Dänemark, Deutschland, Estland, Finnland, Frankreich, Griechenland,
Irland, Italien, Kroatien, Lettland, Litauen, Luxemburg, Malta, Niederlande, Polen, Portugal,
Rumänien, Schweden, Slowakei, Slowenien, Spanien, Tschechien, Ungarn, Zypern und die
entsprechenden europäischen Organisationen.
Anmerkung: Bis 2020 endgültige Daten, 2021 und 2022 revidierte Daten.
Fortsetzung: Tabelle 13: Transaktionen passiver Direktinvestitionen  
2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022
Nach Komponenten in Mio EUR
Transaktionen Netto 3.450 1.341 –7.687 13.237 4.564 4.382 –8.753 14.451 8.856
Eigenkapital Netto 4.547 2.729 –6.039 5.977 2.836 –1.819 –4.535 2.880 –970
Neuinvestitionen (+) Netto 21.327 13.250 8.727 19.600 28.890 18.477 16.146 17.166 x
Desinvestitionen (–) Netto 16.781 10.521 14.766 13.623 26.054 20.296 20.639 15.121 x
Reinvestierte Gewinne Netto –2.564 570 3.148 6.697 3.732 4.382 –2 7.780 4.676
Sonstiges DI-Kapital2 Netto 1.468 –1.958 –4.795 563 –2.003 1.819 –4.216 3.791 5.150
Forderungen (–) Netto 658 –726 5.244 873 1.915 214 3.667 –1.382 –4.010
Verbindlichkeiten (+) Netto 2.125 –2.685 449 1.435 –89 2.033 –549 2.409 1.140
Nach Herkunftsregionen
Global 3.450 1.341 –7.687 13.237 4.564 4.382 –8.753 14.451 8.856
EU-275 443 7.090 –10.128 9.086 7.851 2.065 967 6.773 7.505
Deutschland –1.421 3.460 –125 4.400 6.368 685 –164 3.392 1.933
Italien –1.019 1.207 –6.904 606 132 –241 –688 478 629
Niederlande 1.183 1.708 –3.769 1.740 14 244 –41 554 382
Luxemburg 926 814 777 1.869 43 1.083 587 1.095 2.862
Belgien 24 –28 –31 –89 70 0 20 70 –23
Spanien –444 –193 239 19 34 –2 1.403 –149 –745
Frankreich 196 –442 –258 499 –458 284 –169 172 209
Extra-EU-27 3.007 –5.748 2.442 4.151 –3.287 2.317 –9.720 7.678 1.351
Vereinigtes Königreich –1.221 614 52 397 180 –761 –1.651 840 49
Schweiz –349 103 712 1.251 116 573 626 820 744
USA 155 –3.193 116 –5.011 –2.674 –1.293 –960 2.378 133
Russland 559 69 –211 5.797 –2.204 668 –4.391 –158 2.887
Japan 773 –207 –57 –134 87 1.380 32 570 64
Europa –620 8.061 –9.478 15.801 5.949 2.762 –4.023 9.517 11.185
Euroraum-19 521 7.045 –10.363 9.078 7.531 2.012 441 6.372 7.189
CESEE3 511 188 –121 5.772 –2.066 618 –4.166 103 3.041
Quelle: OeNB.
1 Nettogewährung Konzernkredite bei aktiven Direktinvestitionen: Nettoveränderung der
Forderungen abzüglich Nettoveränderung der Verpflichtungen.
2 Nettogewährung Konzernkredite bei passiven Direktinvestitionen: Nettoveränderung der
Verpflichtungen abzüglich Nettoveränderung der Forderungen.
3 Albanien, Bosnien-Herzegowina, Bulgarien, Estland, Kosovo, Kroatien, Lettland, Litauen,
Nordmazedonien, Moldawien, Montenegro, Polen, Rumänien, Russland, Serbien, Slowakei,
Slowenien, Tschechien, Ukraine, Ungarn, Weißrussland.
4 Einschließlich Hongkong.
5 EU-27: Belgien, Bulgarien, Dänemark, Deutschland, Estland, Finnland, Frankreich, Griechenland,
Irland, Italien, Kroatien, Lettland, Litauen, Luxemburg, Malta, Niederlande, Polen, Portugal,
Rumänien, Schweden, Slowakei, Slowenien, Spanien, Tschechien, Ungarn, Zypern und die
entsprechenden europäischen Organisationen.
Anmerkung: Bis 2020 endgültige Daten, 2021 und 2022 revidierte Daten.
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