Statistiken – Daten und Analysen Q2-22
Editorial
Liebe Leserinnen und Leser!
Im einleitenden Artikel dieser Publikation beschäftigen sich Thomas Pöchel und Jun Chao Zhan mit dem aufgrund der hohen Inflationsrate historisch tiefen Realzinsniveau bzw. dessen Auswirkungen auf den Einlagenbestand des heimischen Bankensektors. So betrug der nominelle Zinssatz für täglich fällige Spareinlagen im Februar 2022 0,07 %, während die negative Realverzinsung bei –5,8 % lag. Trotzdem wuchsen die Bankeinlagen der heimischen Haushalte weiter an. Die Autoren kommen aber auch zum Schluss, dass Investmentfonds aufgrund ihrer höheren Renditechance eine zunehmend gesuchte Veranlagungsalternative waren. Private Haushalte investierten dabei vor allem in inländische nachhaltige Investmentzertifikate.
Wie gewohnt werden Ihnen die aktuellen Österreich-Ergebnisse der euroraumweiten Umfrage über das Kreditgeschäft bei einer Auswahl an Banken von Gerald Hubmann präsentiert. Daraus ist ableitbar, dass der Krieg in der Ukraine zu erhöhtem Liquiditätsbedarf bei österreichischen Unternehmen führt. Als Hauptgrund wird die Finanzierung von Lagerhaltung und Betriebsmitteln genannt. Für das zweite Quartal 2022 wird von den befragten Banken ein weiteres Anziehen der Kreditnachfrage erwartet.
Predrag C´etkovic´, Lisa Reitbrecht und Patricia Walter analysieren die Entwicklung von Österreichs Außenwirtschaft im zweiten Jahr der COVID-19-Pandemie. So ergibt Österreichs Leistungsbilanzsaldo im Jahr 2021 in erster Berechnung erstmals seit dem Jahr 2001 ein Defizit. Der weiterhin stark beeinträchtigte Reiseverkehr war dafür ebenso entscheidend wie die durch gestiegene Energiepreise beeinflusste negative Güterbilanz.
Zwei Kurzberichte sowie eine Auswahl von 13 Tabellen ergänzen das vorliegende Statistiken-Heft.
Kurzberichte
Zahlungskartentransaktionen erreichen neue Höchststände
Patrick Thienel 1
In Österreich waren Ende 2021 16,2 Millionen Zahlungskarten im Umlauf. 66,3% dieser Karten waren Debitkarten 2 , 15,1% Delayed Debitkarten 3 , 11,1% E-Geld-Karten 4 und 7,5% Kreditkarten 5 . Die Verteilung der Karten hat sich in den letzten vier Jahren über den Zeitverlauf nur geringfügig (um 3 Prozentpunkte von E-Geld-Karten hin zu Kreditkarten) verändert. Bei Betrachtung des Kartenschemas teilen sich Mastercard/Maestro und VISA/„V Pay“ den Großteil des österreichischen Marktes auf. Sonst sind noch Diners Club International und American Express in Österreich vertreten.
Mit diesen Karten wurden zuletzt (im vierten Quartal 2021) 341,5 Millionen Transaktionen im Wert von 15 Mrd EUR getätigt. Davon entfielen 280,8 Millionen Transaktionen auf das Inland (Wert: 11,6 Mrd EUR) und 60,7 Millionen auf das Ausland (Wert: 3,4 Mrd EUR). Damit erreichten die Zahlungskartentransaktionen neue Höchststände.
Im Vergleich dazu ist die Bargeldnutzung während der COVID-19-Pandemie im Vergleich zu 2019 6 um 13 Prozentpunkte zurückgegangen. Trotz der rückläufigen Bargeldnutzung und dem sehr hohen Zahlungskartenbesitz bleibt Bargeld in Österreich weiterhin mit 66 % aller Transaktionen am Point-of-Sale (POS) das beliebteste Zahlungsmittel der in Österreich lebenden Personen.
Der Anteil (bezogen auf die Anzahl) der kontaktlosen Kartenzahlungen 7 (mit und ohne PIN-Eingabe) lag im vierten Quartal 2021 bei 88,6% (bzw. 79,4%, bezogen auf den Wert der Transaktionen), während dieser zu Beginn der statistischen Erhebung (Ende 2014) noch 4,8% (Anzahl) bzw. 1,8% (Wert) betragen hatte. Zum kontaktlosen Bezahlen ist es notwendig, dass sowohl die Zahlungskarte als auch das Kartenlesegerät mit der entsprechenden Funktion ausgestattet sind. Aktuell ermöglichen 98,5% der Terminals bzw. 81,1% der Karten eine solche Zahlung. Der Vorteil der kontaktlosen Kartenzahlungen ist, dass die Bezahlvorgänge potenziell beschleunigt werden.
Wie anhand der beiden Grafiken erkennbar, nahmen die Kartenzahlungen stetig zu, wobei natürlich saisonale Effekte zu beobachten sind (z. B. bedingt durch Weihnachtseinkäufe oder Urlaube). Weiters ist erkennbar, dass Fernabsatzzahlungen in Österreich kaum eine Rolle spielen (viertes Quartal 2021: 4,9% der Anzahl bzw. 8,2% des Werts der im Inland getätigten Zahlungen), aber den Großteil der Kartenzahlungen im Ausland ausmachen (viertes Quartal 2021: 71,3% bzw. 71,7% der Anzahl bzw. des Werts der im Ausland getätigten Zahlungen).
Deutlich sind in den Daten auch die Auswirkungen der Reiseverkehrsbeschränkungen im Zuge der Corona-Pandemie auf die grenzüberschreitenden Kartenzahlungsverkehrstransaktionen von österreichischen Kartenhalterinnen und -haltern zu erkennen. So gingen deren Vor-Ort-Zahlungen im Ausland seit Ausbruch der Pandemie zurück. Im vierten Quartal 2020 verringerte sich ihr Wert im Vergleich zum Vorjahr um –54,7% auf 471,5 Mio EUR. Im zweiten Quartal 2020 fiel der entsprechende Rückgang noch deutlicher aus (–73,6%), während er im dritten Quartal –41,2% betrug. Bemerkenswert ist, dass im Sommer 2021 bei Vor-Ort-Zahlungen im Ausland ein ähnlich hohes Niveau erreicht wurde wie im Vor-Corona-Sommer 2019 (drittes Quartal 2021: 25,0 Millionen Transaktionen bzw. 1,5 Mrd EUR; drittes Quartal 2019: 23,2 Millionen Transaktionen bzw.
1,6 Mrd EUR).
1 Oesterreichische Nationalbank, Abteilung Statistik – Außenwirtschaft, Finanzierungsrechnung und Monetärstatistiken, patrick.thienel@oenb.at .
2 Damit wird Inhaberinnen und Inhabern einer solchen Karte ermöglicht, dass ihre Konten direkt und unmittelbar mit ihren Käufen oder Bargeldbehebungen belastet werden. Neben den klassischen Maestro- und „V Pay“-Karten sind Debit Mastercard und Debit VISA ebenfalls Debit-Karten, mit denen auch online bezahlt werden kann.
3 Damit wird Inhaberinnen und Inhabern einer solchen Karte ermöglicht, dass ein Konto beim Kartenemittenten mit Käufen oder Bargeldbehebungen bis zu einer genehmigten Grenze belastet wird. Der Saldo auf diesem Konto wird regelmäßig am Ende eines im Voraus festgelegten Zeitraums (zumeist monatlich) vollständig beglichen (verzögerte Abbuchung).
4 Eine Karte, die E-Geld-Transaktionen ermöglicht. Darunter fallen auch Karten, auf denen E-Geld direkt gespeichert werden kann und Karten mit Zugang zu einem E-Geld-Konto. E-Geld ist ein elektronisch oder auch magnetisch gespeicherter monetärer Wert in Form einer Forderung gegen den Emittenten, der gegen Zahlung eines Geldbetrages ausgestellt wird, um damit Zahlungsvorgänge durchführen zu können.
5 Damit wird Inhaberinnen und Inhabern einer solchen Karte ermöglicht, dass ein Konto beim Kartenemittenten mit Käufen oder Bargeldbehebungen bis zu einer genehmigten Grenze belastet wird. Bei der Rückzahlung des Saldos auf diesem Konto kann dabei die Person, die die Karte hält, zwischen der vollständigen Rückzahlung zu den standardmäßig vorgesehenen Terminen und der Rückzahlung per Ratenzahlung innerhalb eines festzulegenden Zeitraumes wählen. Allerdings werden für diese Form der Ratenkreditgewährung in der Regel Zinsen seitens des Kartenemittenten verrechnet.
7 Über alle Kartenarten (Debit-, Delayed Debit-, Kredit- und E-Geld-Karten).
Ergebnisse des nichtfinanziellen Unternehmenssektors für 2021 wieder auf Vor-Pandemie-Niveau
Stefan Wiesinger 8
Der Beitrag des nichtfinanziellen Unternehmenssektors am BIP (Bruttowertschöpfung) betrug im Jahr 2021 222,4 Mrd EUR und liegt somit nach dem Einbruch 2020 (205,3 Mrd EUR) wieder auf einem ähnlichen Niveau wie vor der COVID-19-Pandemie (2019: 219,3 Mrd EUR). Die vom österreichischen Unternehmenssektor erzielte Reinvermögensänderung 9 umfasste – nicht zuletzt bedingt durch eine konjunkturelle Erholung, verringerte Ausschüttungen sowie weitreichende staatliche Subventionen – 72,9 Mrd EUR. Verglichen mit dem Wert aus 2019 (54,0 Mrd EUR) zeigte sich, dass der Unternehmenssektor deutlich mehr finanzielle Mittel zu Veranlagung zur Verfügung hatte als noch vor der Pandemie.
Die realwirtschaftlichen Investitionen 10 des Unternehmenssektors 2020 (Vergleich zu 2019: –9%) wurden im Jahr 2021 wieder deutlich erhöht: Verglichen mit dem Jahr 2019 wurde sogar um 6% mehr investiert. Die finanziellen Investitionen (=Geldvermögensbildung) des nichtfinanziellen Unternehmenssektors zeigten für das Jahr 2021, dass 31,2 Mrd EUR veranlagt wurden. Der außergewöhnlich hohe Einlagenaufbau 2020 (15,5 Mrd EUR) reduzierte sich 2021 zwar wieder auf 5,8 Mrd EUR, lag aber noch immer weit über dem 5-Jahresdurchschnitt der Periode vor der COVID-19-Pandemie (2015–2019: 2,1 Mrd EUR). Dabei floss in den Pandemiejahren 2020 und 2021 genauso viel Kapital auf Unternehmenskonten wie in den fünf Jahren zuvor (20,0 Mrd EUR). Eine für den Unternehmenssektor ebenfalls interessante Entwicklung zeigte sich in den Wertpapierkäufen: 2021 wurden netto 4,4 Mrd EUR in handelbare Wertpapiere 11 investiert (2020: 2,4 Mrd EUR). Diese durchaus ungewöhnliche Entwicklung der Geldvermögensbildung des nichtfinanziellen Unternehmenssektors spiegelt sich auch im internationalen Vergleich wider. Grafik 1 zeigt Investitionen in Wertpapiere sowie den Einlagenaufbau seit 2006 im internationalen Vergleich, wobei die Pandemiejahre 2020 und 2021 von besonderem Interesse sind. Deutschland, Italien sowie der Euroraum in Summe zeigten einen deutlichen Anstieg der Unternehmenseinlagen. Bei Wertpapierinvestitionen lässt sich allerdings eine unterschiedliche Entwicklung herauslesen. Während österreichische sowie italienische nichtfinanzielle Unternehmen während der Pandemie tendenziell Wertpapiere erworben haben, reduzierten deutsche Unternehmen ihre Wertpapierbestände. Dies ist allerdings wenig überraschend, wenn man berücksichtigt, dass in den Jahren davor von Deutschland verstärkt in Wertpapiere investiert wurde.
Neben den bereits erwähnten Investitionen in Einlagen und Wertpapiere spielte auch die konzerninterne Finanzierung über Kredite eine bedeutende Rolle bei der Geldvermögensbildung des Unternehmenssektors. Während im Vorjahr 2020 die Kreditvergabe auf 2,1 Mrd EUR gesunken ist (2019: 11,4 Mrd EUR), erholte sich die Unternehmenskreditvergabe 2021 wieder und lag bei 13,6 Mrd EUR. Einen ähnlichen Verlauf zeigte die Gewährung von Handelskrediten, die 2021 mit 2,8 Mrd EUR wieder vermehrt aufgebaut wurden (2020: –2,7 Mrd EUR).
Österreichische nichtfinanzielle Unternehmen finanzierten sich 2021 mit 32,0 Mrd EUR. Verglichen mit dem ersten Pandemiejahr (2020: 7,3 Mrd EUR), lässt sich, ähnlich der realwirtschaftlichen Seite, eine Erholung bzw. sogar ein gewisser Nachholeffekt erkennen. Der 5-Jahresdurchschnitt der gesamten Finanzierung des Unternehmenssektors betrug nämlich 21,5 Mrd EUR und liegt somit um 33% unter dem Wert aus 2021. Der Löwenanteil (30,4 Mrd EUR) der Gesamtfinanzierung stammte 2021 aus Krediten, wobei die Hälfte davon vom heimischen Bankensektor gewährt wurde. Die Relevanz der Kapitalversorgung via Kredite des Bankensektors verdeutlicht die Grafik 2. Seit 2017 ist die österreichische Bankkreditfinanzierung für nichtfinanzielle Unternehmen ein stabiler Faktor geworden. Besonders seit Beginn der COVID-19-Pandemie blieb der Bankensektor ein verlässlicher Partner für die Unternehmen. Andere Kredite 12 hingegen entwickelten sich pandemiebedingt weitaus volatiler. Generell lässt sich anhand der Grafik ableiten, dass die Finanzierung über andere Kreditgeber besonders in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheiten ein volatiles Muster aufweist.
8 Oesterreichische Nationalbank, Abteilung Statistik – Außenwirtschaft, Finanzierungsrechnung und Monetärstatistiken, stefan.wiesinger@oenb.at .
9 Die Reinvermögensänderung umfasst das unternehmerische Sparen sowie Vermögenstransfers.
10 Realwirtschaftliche Investitionen umfassen hauptsächlich Bruttoanlageinvestitionen, aber auch Vorratsveränderungen sowie den Nettozugang an Wertsachen und nichtproduzierten Vermögensgütern.
11 Darunter fallen Anleihen, börsennotierte Aktien sowie Investmentzertifikate.
12 Dazu zählen hauptsächlich Konzernkredite, Finanzierungsleasing sowie Kredite ausländischer Banken.
Analysen
Executive Summaries
Current developments in the financial sector: historically low interest rate level spurred demand for mutual funds in 2021
Real interest rates on deposits held by households, which have been negative for some time, dropped again significantly in the past few months as inflation accelerated markedly amid surging energy prices. Real interest rates on overnight savings deposits was –5.8% in February 2022, their lowest level since the oil crisis of the early 1970s (at the height of which the level was –6.2% in April 1974). The corresponding nominal interest rate was 0.07%. While in Austria, the Supreme Court of Justice has ruled that negative interest rates on savings deposits must not fall below zero, in some euro area countries, aggregate interest rates on overnight deposits held by households were negative for the first time in 2021 (e.g. –0.01% in Germany and Belgium in December 2021). In contrast, interest rates on deposits held by firms have been negative in many euro area countries, and also in Austria for some time.
Mutual funds have become an increasingly popular investment option in the current low interest rate environment given the potentially higher yields they offer. Households’ net investment in mutual fund shares reached EUR 9.5 billion in 2021, a historically high level that came close to the net increase in deposits over the same period (EUR 10.9 billion). Households invested above all in sustainable domestic mutual fund shares certified with the Austrian Ecolabel for green investment products (UZ 49). These products accounted for more than half (54% or EUR 3.0 billion) of households’ total net investment in domestic funds (EUR 5.6 billion). As regards Austrian households’ net investment in foreign mutual fund shares, exchange-traded funds have been playing an increasingly dominant role in recent years.
Residential construction loans accounted for a considerable part of overall lending, contributing significantly to the annual growth rate of loans to both households (5.3% in December 2021) and nonfinancial corporations (8.5%).
War in Ukraine increases liquidity demand from Austrian companies.
Austrian results of the euro area bank lending survey of April 2022
According to the results of the most recent bank lending survey, corporate demand for loans has been rising since the second quarter of 2021. In the fourth quarter of 2021 and the first quarter of 2022, the increase was particularly pronounced for short-term loans. Companies’ demand for loans is expected to accelerate further in the second quarter of 2022. The survey results suggest that companies’ higher liquidity demand in the past two quarters is primarily attributable to financing needs for inventories and working capital.
In the latest survey round, banks were also asked in what ways the war in Ukraine had been and would be affecting the lending business. Banks expect firms to be more cautious about investments given the uncertain situation, and hence anticipate dampening effects on the demand for long-term loans for investment financing. In contrast, demand for short-term loans for financing inventories and working capital is likely to gather even more momentum. The war has been and will be adding to existing problems in supply chains and the surge in commodity and energy prices. The ongoing disruption in supply chains has also led firms to step up precautionary stockbuilding.
On the supply side, the war has prompted banks to enhance their risk analysis activities, which may imply a tightening of lending standards for companies or sectors affected by the war. Some tightening already took place in March. The implications of the war for the entire economy could result in a general tightening of banks’ lending policies.
Trends in Austria’s external sector two years into the COVID-19 pandemic
The restrictions on economic activity imposed in response to the COVID-19 pandemic have, for the first time in 20 years, caused a shortfall (of EUR 2.1 billion) on Austria’s current account in 2021. Tourism, which continues to be severely affected, was the key driver of this development and could not offset the negative goods trade balance, which was influenced by rising energy prices. By contrast, foreign demand for Austrian technology services has been on the rise. This means that this sector has replaced tourism as Austria’s most important export sector at least for the time being. As regards cross-border financial transactions, domestic investors significantly expanded their exposure in the form of securities and equity investments while profiting from high valuation gains at the same time. Next to the current account deficit, this expansion of exposure was a key factor in driving up liabilities related to payment services. Unlike in previous years, the net issuance of government debt hardly played a role in the development of total liabilities in 2021.
Übersicht
Aktuelle Entwicklungen im Finanzsektor: Historisch tiefes Zinsniveau förderte Nachfrage nach Investmentfonds im Jahr 2021
Die bereits seit längerem negativen Realzinssätze von Einlagen privater Haushalte gingen in den vergangenen Monaten – aufgrund der stark steigenden Inflationsrate im Zuge beträchtlich anziehender Energiepreise – nochmals deutlich zurück. Hinsichtlich täglich fälliger Spareinlagen, für die der nominelle Zinssatz im Februar 2022 0,07% betrug, lag die negative Realverzinsung bei –5,8% und somit auf dem höchsten Negativwert seit der ersten Ölpreiskrise (am Höhepunkt –6,2% im April 1974). Während in Österreich Negativzinsen bei Spareinlagen aufgrund eines OGH-Urteils nicht möglich sind, waren im Jahr 2021 erstmals negative Aggregatszinssätze bei täglich fälligen Einlagen privater Haushalte in einzelnen Ländern des Euroraums (z. B. Deutschland und Belgien mit jeweils –0,01% im Dezember 2021) zu beobachten. Negative Zinssätze bei Unternehmenseinlagen sind hingegen im Euroraum weit verbreitet und traten auch in Österreich schon seit längerem auf.
Investmentfonds waren aufgrund ihrer höheren Renditechance in Zeiten des Niedrigzinsumfeldes eine zunehmend gesuchte Veranlagungsalternative. Nettoinvestitionen privater Haushalte in Investmentzertifikate erreichten im Jahr 2021 mit 9,5 Mrd EUR ein historisch hohes Niveau, welches annähernd dem Nettozuwachs an Einlagen während desselben Zeitraums (10,9 Mrd EUR) entsprach. Private Haushalte investierten vor allem in inländische nachhaltige Investmentzertifikate, welche mit dem UZ 49-Gütesiegel zertifiziert sind. Mehr als die Hälfte (54% bzw. 3,0 Mrd EUR) aller Nettoinvestitionen von privaten Haushalten (5,6 Mrd EUR) in inländische Fonds ging in entsprechende Produkte. Nettoinvestitionen österreichischer Haushalte in ausländische Investmentzertifikate wurden in den letzten Jahren zunehmend von Exchange Traded Funds (ETFs) geprägt.
Bei der Kreditvergabe standen sowohl im Sektor der privaten Haushalte als auch in jenem der nichtfinanziellen Unternehmen weiterhin Wohnbaukredite im Fokus, welche die Jahreswachstumsraten (Dezember 2021) von 5,3% (private Haushalte) bzw. 8,5% (nichtfinanzielle Unternehmen) maßgeblich beeinflussten.
Krieg in der Ukraine führt zu erhöhtem Liquiditätsbedarf bei österreichischen Unternehmen.
Österreich-Ergebnisse der euroraumweiten Umfrage über das Kreditgeschäft vom April 2022
Die Nachfrage nach Unternehmenskrediten steigt laut den Umfrageergebnissen bereits seit dem zweiten Quartal 2021. Im vierten Quartal 2021 und im ersten Quartal 2022 zeigte sich diese Entwicklung besonders bei kurzfristigen Krediten. Für das zweite Quartal 2022 wird ein weiteres Anziehen der Kreditnachfrage erwartet. Den Umfrageergebnissen ist zu entnehmen, dass der Hauptgrund für den gestiegenen Liquiditätsbedarf der Unternehmen in den letzten beiden Quartalen in der Finanzierung von Lagerhaltung und Betriebsmitteln liegt.
Die Banken wurden auch zu den Auswirkungen des Ukraine-Kriegs auf das Kreditgeschäft befragt. Aufgrund der unsicheren Situation erwarten sie eine vorsichtigere Investitionstätigkeit der Unternehmen und dementsprechend dämpfende Effekte auf die Nachfrage nach langfristigen Krediten zur Investitionsfinanzierung. Die Nachfrage nach kurzfristigen Krediten zur Finanzierung von Betriebsmitteln und Lagerhaltung soll jedoch verstärkt steigen. Die Folgen des Kriegs intensivieren die bereits bestehenden Lieferkettenprobleme sowie den Preisauftrieb bei Rohstoffen und Energie. Die Lieferkettenprobleme veranlassen Unternehmen auch, vorsorglich ihre Lagerbestände aufzubauen.
Angebotsseitig führt der Krieg zu genaueren Risikoanalysen durch die Banken, die eine verschärfte Angebotspolitik für Unternehmen bzw. Branchen, die von den Auswirkungen des Kriegs betroffen sind, zur Folge haben können. Teilweise kam es bereits im März zu diesbezüglichen Verschärfungen. Über die gesamtwirtschaftlichen Folgen des Kriegs könnte sich eine generelle Verschärfung der Angebotspolitik der Banken ergeben.
Entwicklung der Außenwirtschaft Österreichs im zweiten Jahr der COVID-19-Pandemie
Die mit der globalen COVID-19-Pandemie verbundenen wirtschaftlichen Einschränkungen haben erstmals seit 20 Jahren zu einem Leistungsbilanzdefizit Österreichs in Höhe von 2,1 Mrd EUR geführt. Der weiterhin stark beeinträchtigte Reiseverkehr war dafür ebenso entscheidend wie die durch gestiegene Energiepreise beeinflusste negative Güterbilanz. Österreichische Technologiedienstleistungen stießen im Ausland auf wachsende Nachfrage und lösten den massiv eingebrochenen Tourismus als wichtigste Exportbranche im Dienstleistungssektor vorerst ab. Im grenzüberschreitenden Kapitalverkehr bauten heimische Investoren ihre Forderungen in Form von Wertpapieren und Unternehmensbeteiligungen deutlich aus und profitierten gleichzeitig von hohen Bewertungsgewinnen. Der Aufbau dieser Forderungen hatte neben dem Leistungsbilanzdefizit einen bedeutenden Einfluss auf den Anstieg der mit dem Zahlungsverkehr in Verbindung stehenden Verpflichtungen, während staatliche Netto-Emissionen, im Gegensatz zum Vorjahr, in der Jahresbetrachtung kaum eine Rolle spielten.
Aktuelle Entwicklungen im Finanzsektor: Historisch tiefes Zinsniveau förderte Nachfrage nach Investmentfonds im Jahr 2021
Thomas Pöchel, Jun Chao Zhan 13
Die bereits seit längerem negativen Realzinssätze von Einlagen privater Haushalte gingen in den vergangenen Monaten – aufgrund der stark steigenden Inflationsrate im Zuge beträchtlich anziehender Energiepreise – nochmals deutlich zurück. Hinsichtlich täglich fälliger Spareinlagen, für die der nominelle Zinssatz im Februar 2022 0,07 % betrug, lag die negative Realverzinsung bei –5,8 % und somit auf dem höchsten Negativwert seit der ersten Ölpreiskrise (am Höhepunkt –6,2 % im April 1974). Während in Österreich Negativzinsen bei Spareinlagen aufgrund eines OGH-Urteils nicht möglich sind, waren im Jahr 2021 erstmals negative Aggregatszinssätze bei täglich fälligen Einlagen privater Haushalte in einzelnen Ländern des Euroraums (z. B. Deutschland und Belgien mit jeweils –0,01% im Dezember 2021) zu beobachten. Negative Zinssätze bei Unternehmenseinlagen sind hingegen im Euroraum weit verbreitet und traten auch in Österreich schon seit längerem auf.
Investmentfonds waren aufgrund ihrer höheren Renditechance in Zeiten des Niedrigzinsumfeldes eine zunehmend gesuchte Veranlagungsalternative. Nettoinvestitionen privater Haushalte in Investmentzertifikate erreichten im Jahr 2021 mit 9,5 Mrd EUR ein historisch hohes Niveau, welches annähernd dem Nettozuwachs an Einlagen während desselben Zeitraums (10,9 Mrd EUR) entsprach. Private Haushalte investierten vor allem in inländische nachhaltige Investmentzertifikate, welche mit dem UZ 49-Gütesiegel 14 zertifiziert sind. Mehr als die Hälfte (54 % bzw. 3,0 Mrd EUR) aller Nettoinvestitionen von privaten Haushalten (5,6 Mrd EUR) in inländische Fonds ging in entsprechende Produkte. Nettoinvestitionen österreichischer Haushalte in ausländische Investmentzertifikate wurden in den letzten Jahren zunehmend von Exchange Traded Funds (ETFs) 15 geprägt.
Bei der Kreditvergabe standen sowohl im Sektor der privaten Haushalte als auch in jenem der nichtfinanziellen Unternehmen weiterhin Wohnbaukredite im Fokus, welche die Jahreswachstumsraten (Dezember 2021) von 5,3% (private Haushalte) bzw. 8,5% (nichtfinanzielle Unternehmen) maßgeblich beeinflussten.
Steigende Preise lassen Realzinssätze weiter sinken
Im Jahr 2021 erfolgte ein kräftiger Aufschwung der Weltwirtschaft nach dem pandemiebedingten Einbruch im Jahr 2020. Die Erholung wurde jedoch zusehends durch Lieferengpässe und starke Preisanstiege bei Rohstoffen und Energie gebremst, welche zu einer stark steigenden Inflation im Jahresverlauf führten. Misst man die Inflation anhand der Wachstumsraten des Verbraucherpreisindex (VPI 66), so beschleunigten sich die jährlichen Preisanstiege von 1,9% im April 2021 auf 4,3% im Dezember 2021 bzw. auf mittlerweile 5,9% im Februar 2022 (Grafik 1). Die stark steigende Inflation – bei weiterhin auf sehr niedrigem Niveau stagnierenden Einlagenzinssätzen – führte zu einem starken Anstieg der (bereits seit Ende 2009 durchgehend) negativen Realverzinsung. Hinsichtlich täglich fälliger Spareinlagen (für welche der nominelle Zinssatz 0,07% betrug), stieg die negative Realverzinsung im Februar 2022 auf –5,8% und somit den höchsten Negativwert seit der ersten Ölpreiskrise (am Höhepunkt 6,2% im April 1974). Gleichzeitig ist zu beobachten, dass auch Spareinlagen mit Bindung nur mehr marginale Zinsaufschläge im Vergleich zu täglich fälligen Einlagen bieten. Der Zinssatz von Spareinlagen mit vereinbarter Laufzeit im Neugeschäft betrug im Dezember 2021 0,21%, was einem Zinsaufschlag von lediglich 0,14 Prozentpunkten gegenüber täglich fälligen Spareinlagen (0,07%) entsprach. Die Zinsaufschläge gebundener Spareinlagen waren in der Vergangenheit deutlich höher ausgeprägt. So war der entsprechende Aufschlag von neuen Spareinlagen mit vereinbarter Laufzeit (2,11%) gegenüber täglich fälligen Spareinlagen (0,72%) im Dezember 2011 noch bei 1,39% gelegen.
Starke Verbreitung negativer Zinssätze bei Unternehmenseinlagen und vereinzelt bereits auch bei privaten Haushalten im Euroraum
Während in Österreich Negativzinsen bei Spareinlagen aufgrund eines OGH-Urteils nicht möglich sind, waren im Jahr 2021 erstmals negative Aggregatszinssätze bei täglich fälligen Einlagen 16 privater Haushalte in einzelnen Euroraum-Ländern zu beobachten. So lag der kapitalgewichtete Aggregatszinssatz in diesem Segment im Dezember 2021 in Deutschland (–0,01%) und Belgien (–0,01%) unter der Null-Prozent-Schwelle, während dieser im Euroraum gesamthaft noch knapp positiv war (0,01%) und in Österreich mit 0,06% den höchsten Wert im Währungsraum-Vergleich darstellte (Grafik 2). 17 Auch bei gebunden Einlagen war, sowohl in Österreich als auch im Euroraum, kein nennenswerter Zinsaufschlag zu beobachten. Beim Einlagenneugeschäft mit vereinbarter Laufzeit betrug der Zinssatz in Österreich im Dezember 2021 0,19% und lag damit geringfügig unter jenem des Euroraum-Aggregates (0,23%).
Während im Haushaltssegment die Zinssätze im Inland noch durchwegs positiv waren, zeigte sich im Unternehmenssektor bereits seit längerem eine starke Verbreitung von negativen Einlagenzinssätzen (Grafik 3). Dies betraf insbesondere neu veranlagte Einlagen mit (meist kurzfristiger) vereinbarter Laufzeit, welche im Dezember 2021 im Inland ein Zinsniveau von –0,63% erreichten, das von Veranlagungen großer, international agierender Konzerne geprägt wurde. Eine ähnlich starke Negativverzinsung war im Euroraum (–0,31%) bzw. insbesondere auch in Deutschland (–0,55%) zu beobachten. Auch täglich fällige Einlagen des Unternehmenssektors waren mit –0,02% im Dezember 2021 in Österreich bereits seit mehreren Monaten durchgehend negativ verzinst.
Private Haushalte bauen – trotz stark negativer Realzinssätze – weiterhin Bankeinlagen auf
Trotz stark negativer Realzinssätze wuchsen die Bankeinlagen der heimischen Haushalte auch im Jahr 2021 weiter. Nach dem starken Anstieg im Jahr 2020 (welcher auch in pandemiebedingten Konsumeinschränkungen begründet war) zeigte sich im Folgejahr jedoch eine deutlich geringere Dynamik. Während der Nettozuwachs von Haushaltseinlagen 2020 noch 17,1 Mrd EUR betragen hatte, belief sich dieser im Jahr 2021 nur noch auf 10,9 Mrd EUR und entsprach damit in etwa dem Vorkrisen-Niveau (2018: 11,7 Mrd EUR). Diese Entwicklung zeigte sich auch anhand der deutlich rückläufigen Wachstumsrate 18 , welche im März 2021 noch 6,7% betrug und im Dezember 2021 auf 3,8% sank. Dies könnte einerseits in den wieder zur Verfügung stehenden Konsummöglichkeiten (durch die Rücknahme der den Handel einschränkenden Maßnahmen) begründet sein, andererseits jedoch auch darauf hindeuten, dass Haushalte zunehmend alternative Veranlagungsformen in Erwägung ziehen. Eine ähnliche Entwicklung ist im Euroraum-Vergleich zu erkennen, wobei die Wachstumsraten hier seit einiger Zeit konstant über dem Inlandsniveau liegen (im Dezember 2021 betrug diese im Euroraum 4,9% im Vergleich zu 3,8% in Österreich). Dass die heimischen Einlagenbestände trotz historisch niedriger Zinsniveaus weiterhin wuchsen, liegt dabei ausschließlich an täglich fälligen Einlagen, welche im Jahr 2021 eine Wachstumsrate von 8,0% aufwiesen. Einlagen privater Haushalte mit vereinbarter Laufzeit sind hingegen schon seit Jahren rückläufig und wiesen im Jahr 2021 eine negative Wachstumsrate in Höhe von –5,2% auf.
Österreichische Investmentfonds profitierten 2021 vom günstigen Umfeld
Investmentfonds waren aufgrund ihrer höheren Renditechance in Zeiten des Niedrigzinsumfeldes eine zunehmend gesuchte Veranlagungsalternative, was sich 2021 in historisch hohen Nettomittelzuflüssen in Höhe von 15,2 Mrd EUR niederschlug. Inländische Investmentfonds konnten im Jahr 2021 – vor den negativen Auswirkungen der Ukrainekrise auf die Finanzmärkte und in einem damals noch wesentlich günstigeren Börsenumfeld – eine Rendite von 7,3 % erzielen. Sie waren im Jänner 2022 mit 68,5 % ihres Wertpapierportfolios (verzinsliche Wertpapiere, Anteilsreche, Investmentzertifikate) an Wertpapieren aus dem Euroraum und mit 13,3 % an US-Wertpapieren beteiligt, sodass das zukünftige Renditepotenzial stark von weiteren Entwicklungen auf diesen Märkten beeinflusst wird. Russische bzw. ukrainische Wertpapiere wurden von inländischen Fonds nur in geringem Umfang (0,7 Mrd EUR bzw. 0,3 % des Wertpapierportfolios) direkt gehalten.
Während in der historischen Betrachtung die Jahreswachstumsraten inländischer Investmentzertifikate deutlich unter jenen des Euroraumes lagen, verringerte sich die Differenz ab dem ersten Quartal 2020 zunehmend und im Jahr 2021 lag die um Kurseffekte bereinigte Jahreswachstumsrate österreichischer Investmentzertifikate mit 7,1% erstmals über dem Vergleichswert des Euroraum-Aggregates von 6,5% (Grafik 4). Investmentzertifikate aus Deutschland erzielten im Vergleich dazu eine Jahreswachstumsrate von 6,2%, während Investmentzertifikate aus Luxemburg 19 mit einer Jahreswachstumsrate von 9,5% die Entwicklung im Euroraum deutlich positiv beeinflussten.
Dezember 2021 | Österreich | Euroraum |
---|---|---|
in % | in % | |
Aktienfonds | 8,3 | 7,9 |
Rentenfonds | 2,7 | 4,6 |
Mischfonds | 9,8 | 6,7 |
Immobilienfonds | 8,9 | 1,9 |
Hedgefonds | 5,1 | 9,4 |
ETFs | nicht ansässig | 16,3 |
GESAMT | 7,1 | 6,6 |
Quelle: OeNB, EZB. |
Bei einer Betrachtung nach Fondskategorien lässt sich insbesondere die Entwicklung inländischer Immobilienfonds hervorheben (Tabelle 1). Inländische Immobilienfonds verzeichneten im Dezember 2021 ein Fondsvolumen von 11 Mrd EUR 20 und eine Jahreswachstumsrate von 8,93%, welche über dem Durchschnittswert des gesamten inländischen Fondssektors (7,1%) lag. Während österreichische Immobilienfonds im Jahr 2021 überdurchschnittlich beliebt waren, stiegen Immobilienfonds aus dem Euroraum im Jahresvergleich um lediglich 1,95% an. Österreichische Immobilienfonds investierten in den Jahren 2018 bis 2021 netto zusätzlich 2,1 Mrd in Immobilienwerte und wiesen im Jahr 2021 ein Immobilienvermögen in Höhe von 8,5 Mrd EUR auf, wovon inländische Immobilien 6,4 Mrd EUR ausmachten.
Private Haushalte legen stärkeren Fokus auf Investmentzertifikate
Die um Kurseffekte bereinigte Jahreswachstumsrate der von privaten Haushalten gehaltenen Investmentzertifikate stieg ab dem Jahr 2018 stetig an und lag im Jahr 2021 aufgrund sehr hoher Nettoinvestitionen mit 13,0 % sogar deutlich über jener der Bankeinlagen (3,8%; Grafik 5). Der Bestand an Investmentzertifikaten im Besitz privater Haushalte stieg im Jahr 2021 auf 89,3 Mrd EUR, wobei 59,5 Mrd EUR auf inländische und 29,8 Mrd EUR auf ausländische Fonds entfielen. Nettoinvestitionen privater Haushalte in Investmentzertifikate erreichten im Jahr 2021 mit 9,5 Mrd EUR ein historisch hohes Niveau, welches annähernd dem Nettozuwachs der Einlagen (10,9 Mrd EUR) entsprach.
Private Haushalte investierten ab 2019 netto wieder mehr in inländische als ausländische Investmentzertifikate, wobei die entsprechenden Nettoinvestitionen im Jahr 2021 bei 5,6 Mrd EUR (inländische) bzw. 3,9 Mrd EUR (ausländische) lagen (Grafik 6). Bei Veranlagungen in ausländische Investmentfonds legten private Haushalte seit 2019 ein verstärktes Augenmerk auf Exchange Traded Funds (ETFs) 21 . Im Jahr 2021 entfielen bereits 42,5% (1,7 Mrd EUR) aller Nettoinvestition privater Haushalte in ausländische Investmentzertifikate auf ETFs. Der Bestand privater Haushalte an ausländischen ETFs stieg damit gegenüber dem Vorjahreswert von 3,4 Mrd EUR auf 5,8 Mrd EUR, was einem kräftigen Wachstum in Höhe von 48,9% entsprach. Seit 2018 erhöhte sich somit der Anteil von ETFs am Gesamtvolumen ausländischer Investmentzertifikate (29,7 Mrd EUR) von 10,2% im Jahr 2018 auf 19,6% im Jahr 2021.
Haushalte investieren vor allem in nachhaltige inländische Fonds
Bei der Veranlagung in inländische Investmentzertifikate interessierten sich die privaten Haushalte insbesondere für nachhaltige Fonds. In Österreich ist bei nachhaltigen Investmentzertifikaten das UZ 49-Gütesiegel 22 von Bedeutung, welches von der Zertifizierungsstelle des Klimaschutzministeriums an besonders nachhaltige Finanzprodukte auf Basis von ESG-Kriterien (Environmental, Social, Governance) vergeben werden kann.
Private Haushalte investierten im Jahr 2021 netto 3 Mrd EUR in inländische nachhaltige Investmentzertifikate, was mehr als der Hälfte (54%) aller Nettoinvestitionen in inländische Fonds (5,6 Mrd EUR) entsprach. Der Bestand nachhaltiger inländischer Investmentzertifikate, welcher von privaten Haushalten gehalten wird, erhöhte sich auf 9,8 Mrd EUR im Jahr 2021. Die hohe Dynamik der Veranlagungen privater Haushalte in zertifizierte Fonds zeigt sich insbesondere an der um Kurseffekte bereinigten Jahreswachstumsrate in Höhe von 54,5%, während die Jahreswachstumsrate der nicht-zertifizierten Fonds 2021 bei lediglich 5,6% lag. Aufgrund der dynamischen Entwicklung waren im Jahr 2021 bereits 16,5 % (9,8 Mrd EUR) aller von privaten Haushalten gehaltenen inländischen Investmentzertifikate (59,5 Mrd EUR) mit einem UZ 49-Gütesiegel zertifiziert, während dieser Anteil im Jahr 2019 lediglich 7 % betragen hatte.
Bau- und Wohnungswesen dominiert Kreditwachstum bei privaten Haushalten und bei Unternehmen
Wohnimmobilien stellen neben Bankeinlagen und Investmentzertifikaten einen großen Vermögensbestandteil des heimischen Haushaltssektors dar. 23 Diese werden oftmals kreditfinanziert und sind für einen großen Teil des von Banken vergebenen Kreditvolumens an private Haushalte verantwortlich. Betrachtet man die Kreditentwicklung privater Haushalte, so standen weiterhin Kredite für die Schaffung und Erhaltung von Wohnbau im Fokus. Das Kreditwachstum privater Haushalte in Höhe von 5,2% (Dezember 2021) wurde fast ausschließlich von Wohnbaukrediten (+6,9%) getrieben, während sich Konsum- bzw. sonstige Kredite privater Haushalte im Jahresvergleich mit 1,0% bzw. 1,7% nur schwach veränderten. Die Entwicklung des Kreditvolumens im Euroraum insgesamt (+4,2%) war durchaus mit jener in Österreich vergleichbar, wenn auch die Dynamik bei Wohnbaukrediten im Euroraum mit 5,4% etwas geringer ausgeprägt war. Konsumkredite bzw. sonstige Kredite wiesen im Euroraum Wachstumsraten in Höhe von 1,5% bzw. –0,5% auf.
Der Ausbruch der COVID-19-Pandemie hatte auf das Kreditwachstum von nichtfinanziellen Unternehmen in Österreich insgesamt einen geringeren Einfluss als im Euroraum insgesamt. Am aktuellen Rand (Dezember 2021) lag das Kreditwachstum in Österreich mit 8,5% deutlich über dem Euroraum-Durchschnitt von 4,3%. In Österreich leisteten zusätzlich alle Laufzeitenbänder einen positiven Beitrag zum Kreditwachstum nichtfinanzieller Unternehmen, wenngleich der größte Beitrag auf langfristige Kredite (+4,8 Prozentpunkte) mit einer Laufzeit von über fünf Jahren entfiel. Der Großteil des Kreditwachstums nichtfinanzieller Unternehmen kam ebenfalls aus dem Wohnbau im weitesten Sinne. Die größte Dynamik war hier in den Wirtschaftsbereichen Grundstücks- und Wohnungswesen bzw. Bau zu beobachten. Betrachtet man die Nettotransaktionen der beiden genannten Branchen im Jahr 2021, so lag deren Anteil bei über 57% an den gesamten Transaktionen des Unternehmenssektors. Der Ausbruch der COVID-19-Pandemie hatte auf das Kreditwachstum im Wohnbausegment bei Unternehmen kaum einen Einfluss.
Trotz historisch geringer Zinsaufschläge weiterhin hoher Anteil an variabel verzinsten Krediten
Obwohl der Zinsaufschlag im Wohnbaukreditsegment des Haushaltssektors im Dezember 2021 auf einem Minimum von 41 Basispunkten (gemessen als Aufschlag von variabler bzw. kurzfristiger Zinsbindung bis zu einem Jahr zu langfristiger Zinsbindung von über zehn Jahren) verharrte, wurde in Österreich weiterhin ein großer Teil des Neugeschäfts mit variabler (bzw. nur kurzfristig fixierter) Verzinsung (derzeit 36%) abgeschlossen. Zwar ist der Anteil langfristiger Zinsbindung (über zehn Jahre) in Österreich mit 50% seit Mitte 2020 konstant höher als jener mit variabler Bindung. Allerdings lag Österreich damit im Euroraum-Vergleich weiterhin unter dem Durchschnitt von 60%.
13 Oesterreichische Nationalbank, Abteilung Statistik – Außenwirtschaft, Finanzierungsrechnung und Monetärstatistiken, thomas.poechel@oenb.at , junchao.zhan@oenb.at .
15 Exchange Traded Funds (ETF) sind börsengehandelte Fonds, welche die Entwicklung eines bestimmten Referenzindex wie z. B. des DAX nachbilden.
16 Der Wert bezieht sich auf die gesamthaften täglich fälligen Einlagen, während es sich im Vergleich dazu bei den täglich fälligen Spareinlagen nur um jenen Teil an Einlagen handelt, der nicht dem Zahlungsverkehr, sondern der Anlage dient.
17 Die im internationalen Vergleich etwas höhere Verzinsung von täglich fälligen Einlagen bei österreichischen Banken ist zum Teil auch darauf zurückzuführen, dass im Inland ein hoher Anteil an Einlagen nicht unmittelbar übertragbar ist und somit von geringfügig besseren Zinskonditionen profitiert.
18 Es handelt sich hierbei jeweils um transaktionsbedingte Jahreswachstumsraten und somit um die um Umklassifikationen bzw. sonstige Effekte bereinigte Veränderung des Volumens.
19 Im Dezember 2021 machten Investmentzertifikate aus Luxemburg einen Marktanteil von 36,6% des Euroraums aus.
20 Entspricht einem Marktanteil an inländischen Investmentzertifikaten von 4,8%.
21 Exchange Traded Funds (ETF) sind börsengehandelte Fonds, welche die Entwicklung eines bestimmten Referenzindex wie z. B. des DAX nachbilden. Zum Stichtag Dezember 2021 existieren keine ETFs mit österreichischer Ansässigkeit.
23 Dies zeigt sich auch daran, dass im Rahmen des letzten Household Finance and Consumption Surveys (HFCS) 2017 rund 46% der heimischen Haushalte angaben, zumindest Teileigentümer des Hauptwohnsitzes zu sein, während etwa 16% eine diesbezügliche Kreditverschuldung mit Besicherung meldeten. https://hfcs.at/dam/jcr:6c798d62-f16a-4fc7-8555-9df9042fc836/hfcs-2017-austria-first-results.pdf .
Krieg in der Ukraine führt zu erhöhtem Liquiditätsbedarf bei österreichischen Unternehmen
Österreich-Ergebnisse der euroraumweiten Umfrage über das Kreditgeschäft vom April 2022 24
Gerald Hubmann 25
Die Nachfrage nach Unternehmenskrediten steigt laut den Umfrageergebnissen bereits seit dem zweiten Quartal 2021. Im vierten Quartal 2021 und im ersten Quartal 2022 zeigte sich diese Entwicklung besonders bei kurzfristigen Krediten. Für das zweite Quartal 2022 wird ein weiteres Anziehen der Kreditnachfrage erwartet. Den Umfrageergebnissen ist zu entnehmen, dass der Hauptgrund für den gestiegenen Liquiditätsbedarf der Unternehmen in den letzten beiden Quartalen in der Finanzierung von Lagerhaltung und Betriebsmitteln liegt.
Die Banken wurden auch zu den Auswirkungen des Ukraine-Kriegs auf das Kreditgeschäft befragt. Aufgrund der unsicheren Situation erwarten sie eine vorsichtigere Investitionstätigkeit der Unternehmen und dementsprechend dämpfende Effekte auf die Nachfrage nach langfristigen Krediten zur Investitionsfinanzierung. Die Nachfrage nach kurzfristigen Krediten zur Finanzierung von Betriebsmitteln und Lagerhaltung soll jedoch verstärkt steigen. Die Folgen des Kriegs intensivieren die bereits bestehenden Lieferkettenprobleme sowie den Preisauftrieb bei Rohstoffen und Energie. Die Lieferkettenprobleme veranlassen Unternehmen auch, vorsorglich ihre Lagerbestände aufzubauen.
Angebotsseitig führt der Krieg zu genaueren Risikoanalysen durch die Banken, die eine verschärfte Angebotspolitik für Unternehmen bzw. Branchen, die von den Auswirkungen des Kriegs betroffen sind, zur Folge haben können. Teilweise kam es bereits im März zu diesbezüglichen Verschärfungen. Über die gesamtwirtschaftlichen Folgen des Kriegs könnte sich eine generelle Verschärfung der Angebotspolitik der Banken ergeben.
Die Entwicklungen im Kreditgeschäft, die immer auch vor dem allgemeinen konjunkturellen Hintergrund zu beurteilen sind, vollziehen sich derzeit in einem Umfeld großer wirtschaftlicher und geopolitischer Unsicherheiten (Krieg in der Ukraine, Lieferkettenprobleme, Preisschocks). Die Oesterreichische Nationalbank (OeNB) erwartet für 2022 ein Wachstum des realen BIP Österreichs von 3,5 % (Prognoseupdate der OeNB vom März 2022) nach einem realen Plus von 4,5 % im Jahr 2021. Abhängig vom Verlauf des Ukraine-Kriegs und seinen Auswirkungen kann sich aber ein deutlich schlechteres Szenario ergeben; die Abwärtsrisiken sind erheblich. Die jeweils aktuelle Wirtschaftsentwicklung kann zeitnah mit dem wöchentlichen BIP-Indikator der OeNB 26 verfolgt werden. Die reale österreichische Wirtschaftsleistung lag im März 2022 ungefähr auf dem Niveau, auf dem sie sich vor Ausbruch der COVID-19-Pandemie befunden hatte.
Kapitel 1 behandelt das Kreditgeschäft der Banken mit Unternehmen, Kapitel 2 das Kreditgeschäft mit privaten Haushalten. Kapitel 3 hat die Refinanzierungssituation der Banken zum Thema. In Kapitel 4 geht es um die Auswirkungen der unkonventionellen geldpolitischen Maßnahmen des Eurosystems.
Detaillierte Umfrageergebnisse zu den einzelnen Quartalen seit dem Jahr 2018 sind den Tabellen 1 bis 3 zu entnehmen. Grafik 1 zeigt längerfristige Trends bei den Quartalsveränderungen hinsichtlich Kreditrichtlinien und Kreditnachfrage. Grafik 2 stellt die Entwicklung der Nachfrage nach Unternehmenskrediten und ihre Einflussfaktoren dar. Kasten 1 am Ende des Artikels enthält u. a. Erläuterungen zu ausgewählten Fachbegriffen.
1 Kurzfristiger Liquiditätsbedarf der Unternehmen steigt weiter
Im ersten Quartal 2022 kam es zu leichten angebotsseitigen Verschärfungen im Kreditgeschäft mit Unternehmen (Tabelle 1 und Grafik 1 27 ). Die Margen wurden etwas erhöht, nachdem sie 2021 aufgrund des Wettbewerbs am Kreditmarkt tendenziell rückläufig gewesen waren. Die Erhöhung der Margen im ersten Quartal 2022 begründeten die Banken hauptsächlich mit einer geänderten Risikoeinschätzung (betreffend allgemeine Wirtschaftslage, branchen- oder firmenspezifische Lage, Kreditwürdigkeit der Unternehmen).
Bei den Richtlinien für Unternehmenskredite ist es seit Anfang 2021 nur vereinzelt zu Verschärfungen gekommen, die ebenfalls vor allem mit der Risikoeinschätzung bzw. Wirtschaftslage begründet worden sind. Für das zweite Quartal 2022 erwarten die Banken jedoch auf breiter Basis Verschärfungen der Kreditrichtlinien.
Die Nachfrage nach Unternehmenskrediten steigt nun schon seit vier Quartalen in allen abgefragten Kategorien an – bei Unternehmen gesamt, kleinen und mittleren Unternehmen (KMU), großen Unternehmen, kurzfristigen Krediten (Laufzeit bis zu einem Jahr) und langfristigen Krediten (Laufzeit über ein Jahr). Im vierten Quartal 2021 und im ersten Quartal 2022 zeigte sich diese Entwicklung besonders bei kurzfristigen Krediten. Für das zweite Quartal 2022 erwartet die Mehrheit der an der Umfrage teilnehmenden Banken eine weiter steigende Kreditnachfrage, deren Schwerpunkt abermals bei den kurzfristigen Krediten liegen soll.
Den Umfrageergebnissen ist zu entnehmen, dass der Hauptgrund für den gestiegenen (kurzfristigen) Liquiditätsbedarf der Unternehmen in den letzten beiden Quartalen in der Finanzierung von Lagerhaltung und Betriebsmitteln liegt (Grafik 2). Die (langfristige) Finanzierung von Anlageinvestitionen spielte eine geringere Rolle für die Zunahme der Kreditnachfrage.
Saldo aus positiven und negativen Antworten,2 Antworten von 7 bzw. 8 Banken | ||||||||||||||||||
2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | ||||||||||||||
Q1 | Q2 | Q3 | Q4 | Q1 | Q2 | Q3 | Q4 | Q1 | Q2 | Q3 | Q4 | Q1 | Q2 | Q3 | Q4 | Q1 | Q2 | |
Kreditrichtlinien | ||||||||||||||||||
Unternehmen gesamt | 0 | –1 | 0 | 0 | –1 | 0 | 0 | –1 | –1 | –1 | –3 | –3 | 0 | 0 | –1 | –1 | –1 | –4 |
Kredite an kleine und mittlere Unternehmen | 0 | –1 | 0 | 0 | –1 | 0 | 0 | –1 | 0 | –1 | –2 | –2 | –1 | 0 | 0 | –1 | –1 | –4 |
Kredite an große Unternehmen | 0 | 1 | 0 | 0 | –1 | 0 | 0 | –1 | –1 | –1 | –3 | –2 | 1 | 0 | –1 | –1 | –1 | –4 |
Kurzfristige Kredite
(Laufzeit bis zu einem Jahr) |
0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 1 | 0 | –1 | 0 | –1 | –3 | –2 | 0 | 0 | 0 | 0 | –1 | –4 |
Langfristige Kredite (Laufzeit über ein Jahr) | 0 | –1 | 0 | 0 | –1 | 0 | 0 | –1 | –1 | –1 | –3 | –3 | 0 | 0 | –1 | 0 | –1 | –4 |
Kreditbedingungen insgesamt | ||||||||||||||||||
Unternehmen gesamt | 1 | 1 | 0 | 0 | –1 | 1 | 1 | 2 | –2 | –3 | –2 | –2 | –1 | 0 | 0 | –1 | –2 | .. |
Kredite an kleine und mittlere Unternehmen | 1 | –1 | 0 | 0 | –1 | 0 | 1 | 1 | –2 | –2 | –2 | –2 | –1 | 0 | 0 | –1 | –2 | .. |
Kredite an große Unternehmen | 2 | 1 | 1 | 0 | 0 | 2 | 1 | 2 | –1 | –3 | –2 | –1 | –1 | 0 | 0 | –1 | –1 | .. |
Margen für durchschnittliche Kredite | ||||||||||||||||||
Unternehmen gesamt | 3 | 3 | 1 | 0 | 1 | 2 | 4 | 3 | –3 | –3 | –3 | –1 | 2 | 1 | 2 | 1 | –2 | .. |
Kredite an kleine und mittlere Unternehmen | 1 | 2 | 0 | 0 | 1 | 2 | 4 | 2 | –1 | –2 | –3 | –1 | 2 | 1 | 2 | 0 | –1 | .. |
Kredite an große Unternehmen | 3 | 4 | 2 | 1 | 0 | 2 | 5 | 3 | –3 | –5 | –3 | 0 | 3 | 1 | 2 | 1 | –1 | .. |
Margen für risikoreichere Kredite | ||||||||||||||||||
Unternehmen gesamt | 0 | 0 | –1 | 0 | –1 | 0 | 0 | 1 | –4 | –6 | –4 | –3 | –1 | 0 | 0 | –1 | –3 | .. |
Kredite an kleine und mittlere Unternehmen | –1 | –1 | –1 | 0 | –1 | 0 | 0 | 0 | –2 | –4 | –5 | –3 | –1 | 0 | 0 | –1 | –2 | .. |
Kredite an große Unternehmen | 0 | 0 | –1 | 0 | –1 | 0 | 0 | 2 | –4 | –6 | –4 | –2 | –1 | 0 | 0 | 0 | –2 | .. |
Genehmigte Kreditanträge | ||||||||||||||||||
Anteil bezogen auf das Gesamtvolumen | 0 | 0 | –2 | –1 | –1 | –1 | –2 | –1 | 0 | 0 | –3 | –1 | 0 | 0 | –1 | 0 | –1 | .. |
Kreditnachfrage | ||||||||||||||||||
Unternehmen gesamt | 4 | 5 | 2 | 3 | –2 | 0 | –1 | 1 | 5 | 6 | 2 | –2 | –1 | 3 | 2 | 3 | 2 | 5 |
Kredite an kleine und mittlere Unternehmen | 3 | 3 | 1 | 3 | –2 | –1 | –1 | 1 | 3 | 4 | 0 | –3 | –2 | 1 | 2 | 2 | 2 | 5 |
Kredite an große Unternehmen | 2 | 5 | 3 | 3 | –1 | 1 | 0 | 1 | 5 | 7 | 2 | –2 | –1 | 3 | 3 | 3 | 4 | 5 |
Kurzfristige Kredite
(Laufzeit bis zu einem Jahr) |
2 | 3 | 0 | 2 | 0 | 2 | 1 | 1 | 6 | 5 | 1 | –3 | –2 | 2 | 0 | 4 | 3 | 6 |
Langfristige Kredite (Laufzeit über ein Jahr) | 5 | 6 | 4 | 3 | –1 | –1 | –1 | 2 | 1 | 6 | 2 | –1 | 0 | 3 | 2 | 2 | 1 | 3 |
Quelle: OeNB. | ||||||||||||||||||
1 Die letzte Spalte enthält die Erwartungen der Banken für das angegebene nächste Quartal. | ||||||||||||||||||
2 Die Bezeichnungen „positiv“ und „negativ“ dienen der Richtungsangabe und sind in diesem Zusammenhang als wertfrei zu verstehen. Positiv = Lockerung von Richtlinien,
Bedingungen und Margen (geringere Margen), Anstieg der genehmigten Kreditanträge, Anstieg der Nachfrage; negativ = umgekehrte Entwicklungen. |
Ergänzend wurden die Banken diesmal auch zu den erwarteten Auswirkungen des Ukraine-Kriegs auf das Kreditgeschäft befragt. In den Rückmeldungen wurde die Unsicherheit der Situation und die Abhängigkeit von den ungewissen gesamtwirtschaftlichen Folgen betont. 28
Aufgrund der Unsicherheit erwarten die Banken eine vorsichtigere Investitionstätigkeit der Unternehmen bzw. eine Verschiebung von Investitionsprojekten und dementsprechend dämpfende Effekte auf die Nachfrage nach langfristigen Krediten zur Investitionsfinanzierung. Die Nachfrage nach kurzfristigen Krediten zur Finanzierung von Betriebsmitteln und Lagerhaltung soll jedoch verstärkt steigen. Die Auswirkungen des Kriegs verschärfen die bereits bestehenden Lieferkettenprobleme sowie den Preisauftrieb bei Rohstoffen und Energie. Die Lieferkettenprobleme veranlassen Unternehmen auch, vorsorglich ihre Lagerbestände aufzubauen.
Angebotsseitig führt der Krieg zu genaueren Risikoanalysen durch die Banken, die eine verschärfte Angebotspolitik für Unternehmen bzw. Branchen, die von den Auswirkungen des Kriegs betroffen sind, zur Folge haben können. Teilweise kam es bereits im März zu diesbezüglichen Verschärfungen. Wegen der gesamtwirtschaftlichen Konsequenzen des Kriegs könnte sich eine generelle Verschärfung der Angebotspolitik der Banken ergeben.
Den Angaben der Banken ist auch Positives zu entnehmen. Die aktuellen Schocks treffen eine Volkswirtschaft mit grundsätzlich großem Wachstumspotenzial, und es sind genügend Mittel für die Kreditvergabe vorhanden (siehe Kapitel 4, vorletzter Absatz zu den gezielten längerfristigen Refinanzierungsgeschäften des Eurosystems). Wenn die Unternehmen die entsprechenden Voraussetzungen erfüllen, kann die Kreditwirtschaft einen erhöhten Liquiditätsbedarf bedienen – sowohl für kurzfristige Betriebsmittel- als auch für langfristige Investitionsfinanzierungen.
2 Weiterhin stabile Entwicklung im Privatkundengeschäft
Im Privatkundengeschäft (Wohnbaukredite, Konsum- und sonstige Kredite) ist es seit dem ersten Quartal 2021 kaum zu Änderungen gekommen (Tabelle 2 und Grafik 1). Vereinzelt meldeten Banken vor allem risikoinduzierte Verschärfungen ihrer Kreditrichtlinien und der Margen (i. e. höhere Margen) sowie geringfügige Nachfragesteigerungen. Im ersten Quartal 2022 konnte eine leicht erhöhte Nachfrage nach Konsum- und sonstigen Krediten verzeichnet werden.
Für das zweite Quartal 2022 erwarten die Banken jedoch etwas mehr an Änderung im Privatkundengeschäft. Die Nachfrage nach Konsum- und sonstigen Krediten soll abermals steigen, und die Richtlinien für Wohnbaukredite sollen verschärft werden. Letzteres dürfte mit Beschlüssen des Finanzmarktstabilitätsgremiums zur Begrenzung systemischer Risiken aus der privaten Wohnimmobilienfinanzierung in Zusammenhang stehen. 29
Veränderung im jeweiligen Quartal,1 Ergebnisse für Österreich | ||||||||||||||||||
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Saldo aus positiven und negativen Antworten,2 Antworten von 7 Banken | ||||||||||||||||||
2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | ||||||||||||||
Wohnbaukredite | Q1 | Q2 | Q3 | Q4 | Q1 | Q2 | Q3 | Q4 | Q1 | Q2 | Q3 | Q4 | Q1 | Q2 | Q3 | Q4 | Q1 | Q2 |
Kreditrichtlinien | 0 | –2 | –1 | 0 | –2 | –2 | –1 | –1 | 0 | –2 | –1 | –1 | 0 | 1 | –1 | –1 | –1 | –3 |
Kreditbedingungen insgesamt | 1 | –2 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | –1 | 0 | –1 | –1 | –1 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | .. |
Margen für durchschnittliche Kredite | 2 | 1 | 2 | 1 | 2 | 2 | 3 | 1 | 0 | –2 | 0 | –4 | 0 | –1 | 0 | 0 | 0 | .. |
Margen für risikoreichere Kredite | –1 | –1 | –1 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | –2 | –3 | –1 | –2 | –1 | –1 | –1 | –1 | 0 | .. |
Genehmigte Kreditanträge
(Anteil bezogen auf das Gesamtvolumen) |
0 | –2 | 0 | 0 | –1 | –1 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | –1 | 0 | –1 | .. |
Kreditnachfrage | 1 | 0 | –1 | –1 | 1 | 1 | 2 | 2 | 3 | –1 | 2 | 0 | 1 | 1 | 1 | 0 | 0 | –1 |
Konsumkredite und sonstige Kredite | ||||||||||||||||||
Kreditrichtlinien | 1 | –1 | 0 | –1 | 0 | –2 | –2 | –1 | 0 | –3 | –2 | –3 | –1 | –1 | 0 | 0 | 1 | –1 |
Kreditbedingungen insgesamt | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | –1 | –1 | –2 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | .. |
Margen für durchschnittliche Kredite | 0 | 0 | 0 | 1 | 0 | 0 | 1 | 1 | 0 | –1 | –1 | –1 | 0 | 1 | 0 | –1 | 0 | .. |
Margen für risikoreichere Kredite | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | –2 | –2 | –1 | –2 | –1 | –1 | –1 | –2 | –1 | .. |
Genehmigte Kreditanträge
(Anteil bezogen auf das Gesamtvolumen) |
1 | 0 | 0 | 0 | 0 | 1 | –1 | –1 | 0 | –3 | –3 | –1 | –1 | –1 | –2 | 0 | 0 | .. |
Kreditnachfrage | –1 | 0 | 0 | 0 | 1 | 0 | 1 | 0 | 0 | –4 | –1 | 0 | 0 | 1 | 0 | 0 | 2 | 2 |
Quelle: OeNB. | ||||||||||||||||||
1 Die letzte Spalte enthält die Erwartungen der Banken für das angegebene nächste Quartal. | ||||||||||||||||||
2 Die Bezeichnungen „positiv“ und „negativ“ dienen der Richtungsangabe und sind in diesem Zusammenhang als wertfrei zu verstehen. Positiv = Lockerung von Richtlinien,
Bedingungen und Margen (geringere Margen), Anstieg der genehmigten Kreditanträge, Anstieg der Nachfrage; negativ = umgekehrte Entwicklungen. |
Nach Ansicht der befragten Banken wird das Kreditgeschäft mit privaten Haushalten voraussichtlich geringer vom Krieg in der Ukraine betroffen sein als das Kreditgeschäft mit Unternehmen (siehe Kapitel 1). Ein wichtiger Kanal sind durch den Krieg verursachte Preisanstiege, die die finanziellen Möglichkeiten der Haushalte schwächen. Das könnte zu Verschärfungen der Angebotspolitik der Banken führen.
3 Verschlechterte Refinanzierungsbedingungen für Banken
Nach einer Phase mit laufenden Verbesserungen der allgemeinen Refinanzierungssituation der Banken (drittes Quartal 2020 bis viertes Quartal 2021) kam es im ersten Quartal 2022 zu Verschlechterungen. Insbesondere die Refinanzierungsbedingungen bei mittel- bis langfristigen Anleihen wurden von den befragten Banken negativer gesehen (Tabelle 3 30 ). Für das zweite Quartal 2022 erwarten die Banken ungünstigere Bedingungen am kurzfristigen Geldmarkt (Laufzeit über eine Woche). An den Kapitalmärkten ist seit Jahreswechsel ein Ansteigen der Anleiherenditen zu beobachten. Auch bei den Zinsen am unbesicherten Euro-Geldmarkt gibt es seit drei Monaten eine Aufwärtsbewegung, die bei längeren Fristigkeiten stärker ausfällt.
Veränderung im jeweiligen Quartal,1 Ergebnisse für Österreich | ||||||||||||||||||
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Saldo aus positiven und negativen Antworten,2 Antworten von 8 Banken | ||||||||||||||||||
2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | ||||||||||||||
Q1 | Q2 | Q3 | Q4 | Q1 | Q2 | Q3 | Q4 | Q1 | Q2 | Q3 | Q4 | Q1 | Q2 | Q3 | Q4 | Q1 | Q2 | |
Retail-Refinanzierung | ||||||||||||||||||
Kurzfristige Einlagen (bis zu einem Jahr) | 3 | 0 | 0 | 1 | 1 | 3 | 0 | 0 | –1 | 2 | 1 | 4 | 2 | 2 | 3 | 2 | 1 | –1 |
Langfristige Einlagen (über ein Jahr) | 2 | –1 | –2 | –1 | 0 | –1 | –2 | 0 | –4 | 0 | 0 | 3 | 3 | 1 | 0 | 0 | 0 | –1 |
Unbesicherter Interbankengeldmarkt | ||||||||||||||||||
Sehr kurzfristiger Geldmarkt
(bis zu einer Woche) |
2 | 0 | 1 | 0 | 1 | 0 | 0 | 0 | –1 | –1 | 2 | 2 | 0 | 1 | 0 | 0 | 0 | 0 |
Kurzfristiger Geldmarkt (über eine Woche) | 2 | 0 | 1 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | –5 | –2 | 2 | 2 | 0 | 1 | 0 | 0 | –1 | –3 |
Großvolumige Schuldtitel | ||||||||||||||||||
Kurzfristige Schuldtitel3 | 1 | 0 | 0 | 0 | 1 | 0 | 0 | 0 | –1 | –1 | 0 | 1 | 0 | 0 | 0 | 0 | –1 | 0 |
Mittel- bis langfristige Schuldtitel | 3 | 0 | –1 | –3 | 3 | 4 | 3 | 1 | –4 | –4 | 3 | 5 | 5 | 2 | 3 | 1 | –4 | 1 |
Quelle: OeNB. | ||||||||||||||||||
1 Die letzte Spalte enthält die Erwartungen der Banken für das angegebene nächste Quartal. | ||||||||||||||||||
2 Die Bezeichnungen „positiv“ und „negativ“ dienen der Richtungsangabe und sind in diesem Zusammenhang als wertfrei zu verstehen. Positiv = Verbesserung, negativ = Verschlechterung. | ||||||||||||||||||
3 Antworten von 3 bis 6 Banken. |
4 Auswirkungen der unkonventionellen geldpolitischen Maßnahmen des Eurosystems
Im Rahmen der Umfrage über das Kreditgeschäft werden die Banken halbjährlich zu den Auswirkungen der unkonventionellen geldpolitischen Maßnahmen des Eurosystems befragt. Thematisiert werden dabei die Wertpapierankaufprogramme, der negative Zinssatz der EZB-Einlagefazilität und die gezielten längerfristigen Refinanzierungsgeschäfte.
Im letzten Halbjahr (viertes Quartal 2021 und erstes Quartal 2022) wirkten sich die Ankaufprogramme des Eurosystems gemäß den Umfrageergebnissen vor allem negativ auf das Zinsergebnis der Banken aus. Weiters hatten sie leicht positive Effekte auf die Finanzierungsbedingungen der Banken und führten in den Aktiva der österreichischen Banken zu einer leichten Bestandsreduktion von Staatsanleihen von Euroraumstaaten.
Der negative Zinssatz der EZB-Einlagefazilität stellt für die befragten Banken weiterhin eine Belastung ihrer Ertragslage bzw. ihres Zinsergebnisses dar. Das gilt sowohl im Rückblick auf das letzte Halbjahr (viertes Quartal 2021 und erstes Quartal 2022) als auch im Ausblick auf das nächste Halbjahr (zweites und drittes Quartal 2022). Die Banken begrüßen allerdings das zweistufige System der EZB für die Verzinsung von Überschussliquidität, durch das die Ertragsbelastung gedämpft wird. Der negative Zinssatz der EZB-Einlagefazilität übte im letzten Halbjahr einen weiteren Abwärtsdruck auf die Zinsen für Unternehmenskredite, für private Wohnbaukredite sowie für Einlagen von Unternehmen und privaten Haushalten aus, wobei die Zinsen für Einlagen von Unternehmen stärker betroffen waren als jene von privaten Haushalten. Das dürfte auch damit zusammenhängen, dass die Verrechnung von negativen Zinsen auf Spareinlagen von privaten Haushalten in Österreich aufgrund eines Urteils des Obersten Gerichtshofs untersagt ist.
Im Dezember 2021 wurde das zehnte und letzte Geschäft der dritten Reihe der gezielten längerfristigen Refinanzierungsgeschäfte des Eurosystem durchgeführt. Die befragten Banken beteiligten sich nur mehr in geringem Ausmaß daran. Insgesamt wurden diese mit attraktiven Bedingungen ausgestatteten Geschäfte aber sehr gut angenommen. Die Teilnahme an einzelnen Geschäften war stark. Für
die Banken ergaben sich dadurch durchwegs positive Auswirkungen auf ihre finanzielle Situation (betreffend Liquidität, Refinanzierungssituation, Profitabilität, Fähigkeit zur Erfüllung regulatorischer oder aufsichtlicher Anforderungen). Gemäß den Umfrageergebnissen haben die Banken die durch die Geschäfte erhaltenen Mittel vor allem für die Kreditvergabe an Unternehmen und private Haushalte verwendet – was dem erklärten Zweck dieser Geschäfte entspricht – sowie für die Liquiditätshaltung innerhalb des Eurosystems, wodurch diese Mittel prinzipiell für eine künftige Kreditvergabe zur Verfügung stehen.
Für weitere Informationen zu den Auswirkungen der unkonventionellen geldpolitischen Maßnahmen des Eurosystems auf das Kreditgeschäft wird auf frühere Berichte zur Umfrage verwiesen. 31
Die Zentralbanken des Euroraums – in Österreich die Oesterreichische Nationalbank (OeNB) – führen gemeinsam mit der Europäischen Zentralbank (EZB) seit Anfang 2003 viermal jährlich eine Umfrage über das Kreditgeschäft im Euroraum durch, um ihren Informationsstand über das Kreditvergabeverhalten der Banken und das Kreditnachfrageverhalten von Unternehmen und privaten Haushalten zu verbessern. Dabei werden rund 150 führende Banken aus allen Ländern des Euroraums befragt, darunter acht Institute aus Österreich. Seit der Umfrage für das erste Quartal 2015 wird ein revidierter und erweiterter Fragebogen verwendet. Mit der Umfrage für das erste Quartal 2022 wurden einige der bestehenden Standardfragen erweitert.
Kreditrichtlinien sind die internen Kriterien (sowohl die schriftlich festgelegten als auch die ungeschriebenen), die bestimmen, unter welchen Voraussetzungen eine Bank Kredite vergeben möchte.
Kreditbedingungen sind die speziellen Verpflichtungen, auf die sich Kreditgeber und Kreditnehmer geeinigt haben (z. B. Margen, Nebenkosten, Sicherheitserfordernisse usw.).
Kreditmargen sind Aufschläge auf relevante Referenzzinssätze bzw. die Differenzen zwischen Kreditzinssätzen und Refinanzierungszinssätzen. Im Rahmen der Umfrage über das Kreditgeschäft im Euroraum wird bei einer Verringerung der Margen von einer Lockerung und bei einer Erhöhung der Margen von einer Verschärfung gesprochen. Eine Lockerung der Margen ist für Kreditnehmer positiv, schränkt aber unmittelbar die Ertragsmöglichkeiten der Banken als Kreditgeber ein.
Der Saldo aus positiven und negativen Antworten errechnet sich aus der Anzahl der Banken, die auf eine Frage in positiver Richtung antworten (z. B. Lockerung der Margen, Steigerung der Nachfrage) abzüglich der Anzahl der Banken, die auf eine Frage in negativer Richtung antworten (z. B. Verschärfung der Margen, Rückgang der Nachfrage). Die Bezeichnungen „positiv“ und „negativ“ dienen hier als Richtungsangabe und sind in diesem Zusammenhang als wertfrei zu verstehen.
Der Nettoprozentsatz ist der Saldo aus positiven und negativen Antworten im Verhältnis zur Anzahl der Antworten insgesamt. Wenn beispielsweise von acht antwortenden Banken zwei angeben, dass die Nachfrage nach Wohnbaukrediten gestiegen ist, eine angibt, dass die Nachfrage gesunken ist und die übrigen fünf angeben, dass die Nachfrage unverändert geblieben ist, dann ergibt sich ein Saldo von +1 bzw. ein Nettoprozentsatz von +12,5 (⅛). In diesem Beispiel gibt ein Überhang von nur einer Bank eine Nachfragesteigerung an – zu wenig, um daraus eine allgemeine Aussage abzuleiten. In einem solchen Fall muss von einer weitgehend unveränderten Situation ausgegangen werden.
Veröffentlichungshinweise: Der Artikel zur Umfrage über das Kreditgeschäft erscheint regelmäßig in der OeNB-Quartalspublikationsreihe „Statistiken – Daten und Analysen“ und wird vorab auf der OeNB-Website veröffentlicht. Dort finden sich auch weitere Informationen und Daten zu den Österreich-Ergebnissen ( https://www.oenb.at/Geldpolitik/Erhebungen/umfrage-ueber-das-kreditgeschaeft.html ). Euroraum-Ergebnisse veröffentlicht die EZB ( https://www.ecb.europa.eu/stats/ecb_surveys/bank_lending_survey/html/index.en.html ).
24 Das Eurosystem, bestehend aus der Europäischen Zentralbank (EZB) und den nationalen Zentralbanken der Länder des Euroraums (in Österreich die OeNB), führt jedes Quartal eine Umfrage durch, um Informationen über Angebot und Nachfrage im Kreditgeschäft der Banken mit Unternehmen und privaten Haushalten zu erheben. Befragt werden dabei leitende Kreditmanagerinnen und Kreditmanager großer Banken. Methodisch ist die Umfrage eine qualitative Erhebung. Die Antworten werden auf einer Ordinalskala erfasst. Die Fragen beziehen sich auf Veränderungen, auf deren Gründe und bei einigen Fragen auch auf erwartete zukünftige Veränderungen. Die diesem Bericht zugrunde liegende Umfrage wurde in der ersten Märzhälfte 2022 durchgeführt. Redaktionsschluss für sonstige Daten: 6. April 2022.
25 Oesterreichische Nationalbank, Referat Konjunktur, gerald.hubmann@oenb.at .
27 Grafik 1 stellt die Entwicklungen anhand des gleitenden Durchschnitts der letzten vier Quartale dar, wodurch die Ergebnisse geglättet werden. Eventuell von der Beschreibung abweichende Einzelquartalszahlen stellen daher keinen inhaltlichen Widerspruch dar.
28 Der Krieg begann am 24. Februar 2022. Die Umfrage wurde in der ersten Märzhälfte 2022 durchgeführt.
29 Siehe die Presseaussendung zur 31. Sitzung (am 1. März 2022) des Finanzmarktstabilitätsgremiums: https://www.fmsg.at/publikationen/presseaussendungen/2022/31te-sitzung.html .
30 Einige Refinanzierungsmöglichkeiten, nach denen standardmäßig gefragt wird (Verbriefung von Krediten, außerbilanzielle Übertragung von Kreditrisiken), haben zuletzt für die an der Umfrage teilnehmenden Banken nur eine untergeordnete Rolle gespielt und sind nicht in der Tabelle enthalten.
31
Zuletzt wurde die Thematik im Bericht zur Umfrage vom Oktober 2021 behandelt: OeNB-Publikation
„Statistiken – Daten & Analysen Q4/21“, S. 37–48,
https://www.oenb.at/Publikationen/Statistik/Statistiken---Daten-und-Analysen.html
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Entwicklung der Außenwirtschaft Österreichs im zweiten Jahr der COVID-19-Pandemie
Predrag Ćetković, Lisa Reitbrecht, Patricia Walter 32
Die mit der globalen COVID-19-Pandemie verbundenen wirtschaftlichen Einschränkungen haben erstmals seit 20 Jahren zu einem Leistungsbilanzdefizit Österreichs in Höhe von 2,1 Mrd EUR geführt. Der weiterhin stark beeinträchtigte Reiseverkehr war dafür ebenso entscheidend wie die durch gestiegene Energiepreise beeinflusste negative Güterbilanz. Österreichische Technologiedienstleistungen stießen im Ausland auf wachsende Nachfrage und lösten den massiv eingebrochenen Tourismus als wichtigste Exportbranche im Dienstleistungssektor vorerst ab. Im grenzüberschreitenden Kapitalverkehr bauten heimische Investoren ihre Forderungen in Form von Wertpapieren und Unternehmensbeteiligungen deutlich aus und profitierten gleichzeitig von hohen Bewertungsgewinnen. Der Aufbau dieser Forderungen hatte neben dem Leistungsbilanzdefizit einen bedeutenden Einfluss auf den Anstieg der mit dem Zahlungsverkehr in Verbindung stehenden Verpflichtungen, während staatliche Netto-Emissionen, im Gegensatz zum Vorjahr, in der Jahresbetrachtung kaum eine Rolle spielten.
1 Entwicklungen in der Leistungsbilanz
Österreichs Leistungsbilanzsaldo zeigte im Jahr 2021 in erster Berechnung mit –2,1 Mrd EUR bzw. –0,5% des BIP zum ersten Mal seit dem Jahr 2001 ein Defizit, da der Zuwachs der Importe jenen der Exporte überstieg (Grafik 1). Im Jahr 2020 war hingegen noch ein deutlicher Überschuss in Höhe von 7,2 Mrd EUR verzeichnet worden. Ausschlaggebend für das Leistungsbilanzdefizit 2021 waren im Vergleich zu den Vorjahren vor allem zwei Entwicklungen: Der Reiseverkehr ist infolge der COVID-19-Pandemie massiv eingebrochen – sein Überschuss schrumpfte mit 2,0 Mrd EUR im Vergleich zu den Vorjahren enorm. Bedingt durch verteuerte Energieimporte saldierte gleichzeitig die Güterbilanz 2021 erstmals seit 2013 negativ (–1,7 Mrd EUR), nachdem sie 2020 noch ein Plus von 3,0 Mrd EUR ergeben hatte. Unternehmensdienstleistungen sowie Vermögenseinkommen leisteten wie im Jahr zuvor einen positiven Beitrag zur Leistungsbilanz, während die Bilanz der sonstigen Einkommen (wie bspw. Erwerbseinkommen oder laufende Transferzahlungen) neuerlich ein Defizit ergab.
Während die Leistungsbilanz im Jahr 2020 einen Überschuss ergeben hatte, die Gesamtexporte und -importe aber stark eingebrochen waren, war im zweiten Jahr der Pandemie das Gegenteil der Fall: Österreichs Außenwirtschaft hat 2021 – abgesehen vom Reiseverkehr – einen deutlichen Aufschwung erfahren und die Handelsströme haben das Niveau des Vorkrisenjahres 2019 bereits wieder erreicht bzw. sogar überschritten. Dies gilt insbesondere für den Güterhandel und den unternehmensbezogenen Dienstleistungshandel. Österreichs Reiseverkehrseinnahmen hingegen mussten 2021 gegenüber dem bereits schwachen Jahr 2020 weitere Einbußen von rund 25% hinnehmen. Insgesamt standen Exporte in Höhe von 260,2 Mrd EUR (+18% gegenüber 2020) Importen von 262,3 Mrd EUR (+23%) gegenüber. Die Gesamtimporte wuchsen etwas stärker als die Gesamtexporte, woraus sich das Defizit der Leistungsbilanz erklärt.
1.1 Güter
Österreichs Güterhandel ergab 2021 ein Defizit von 1,7 Mrd EUR. Wie in Grafik 1 ersichtlich war dies zuletzt während bzw. nach der Wirtschafts- und Finanzkrise im Zeitraum zwischen 2009 und 2013 der Fall gewesen. Die Güterexporte beliefen sich 2021 auf 168,5 Mrd EUR (+22% gegenüber 2020), die Importe auf 170,2 Mrd EUR (+26%). Güterimporte entwickelten sich 2021 dynamischer als Güterexporte, wodurch sich der negative Gütersaldo ergibt. Dies ist einerseits vor dem Hintergrund des wirtschaftlichen Aufschwungs nach dem pandemiebedingten Einbruch 2020 und den damit einhergehenden Nachholeffekten zu sehen. Andererseits hatten Energiepreise, welche seit dem Sommer 2021 steigen, einen großen Einfluss auf die Güterbilanz 2021.
Außenhandel nach Warengruppen und der Einfluss von Mengen- und Preiseffekten
Die mit Abstand wichtigste Warengruppe der „Maschinen und Fahrzeuge“, die laut Außenhandelsstatistik für je rund ein Drittel der Güterein- und -ausfuhren verantwortlich ist, legte exportseitig um 13% und importseitig um 17% gegenüber dem Vorjahr zu (Grafik 2). In allen Gütergruppen konnten deutliche Zuwächse im Vergleich zum Vorjahr, aber auch gegenüber dem Jahr 2019 verzeichnet werden. Die Kategorie „Bearbeitete Waren“, welche zum Beispiel Metallwaren und Eisen- und Stahlprodukte beinhaltet, stellt die zweitwichtigste Warengruppe dar und konnte exportseitig um 23% und importseitig um 26% zulegen. Die Gruppe der „Chemischen Erzeugnisse“, welche z. B. medizinische und pharmazeutische Erzeugnisse beinhaltet, wurde im Jahr 2021 mit einem Zuwachs von +25% zur drittwichtigsten Importwarengruppe und überholte damit die „Sonstigen Fertigwaren“.
Bemerkenswert sind die hohen Zuwachsraten in den Kategorien „Erdöl und Erdgas“ 33 sowie „Rohstoffe“, die auf starke Preissteigerungen zurückzuführen sind. Erdöl- und Erdgasimporte stiegen im Jahr 2021 um insgesamt 66% im Vergleich zum Vorjahr. Unterteilt man diese Gesamtveränderung in Mengen- und Preiseffekt 34 , so ist zu erkennen, dass Österreich 2021 mengenmäßig sogar weniger importierte als im Jahr 2020 (Mengeneffekt 35 von –8%) jedoch die Importe von Erdöl und Erdgas einer massiven Teuerung unterliegen (Preiseffekt von +73%). Ein ähnliches Bild zeichnet sich bei den Importen und Exporten von Rohstoffen ab, bei welchen die Veränderung zum Vorjahr von rund 40% überwiegend durch Preissteigerungen bedingt ist. Positiv hervorzuheben ist, dass Zuwächse in den Exporten und Importen von Maschinen und Fahrzeugen zum Großteil auf eine gestiegene Absatzmenge zurückzuführen sind (der Mengeneffekt überwiegt demnach).
Internationale Produktionsketten gewinnen für die Güterbilanz an Bedeutung
Der klassische Außenhandel, also Ein- und Ausfuhren von Waren über die österreichische Grenze, macht nach wie vor den größten Teil des Handelsvolumens aus. Doch im Zeitalter der international vernetzten Produktion – Stichwort Globalisierung – trägt der Außenhandel nicht mehr alleine zur Wertschöpfung in Österreich bei. Gerade im Zuge der COVID-19-Pandemie hat der Einnahmenüberschuss Österreichs aus der Teilnahme an internationalen Produktionsketten deutlich zugenommen, um mehr als 3 Mrd EUR auf 7,7 Mrd EUR (Grafik 3). Darunter sind Zu- und Verkäufe von Gütern zur bzw. aus der Weiterverarbeitung im Ausland zu verstehen. Das hat den negativen Handelssaldo aus grenzüberschreitenden Warenströmen abgefedert. Dahinter steckt vor allem technisches Know-how, das in Österreich aufgebaut und im Zuge des Technologisierungs- und Digitalisierungsschubs, der in der Pandemie stattgefunden hat, verstärkt nachgefragt wird. Treibende Kraft sind multinationale Unternehmen, die in Österreich große Forschungs- und Produktionsstätten betreiben.
Aus aktueller Sicht ist zu erwarten, dass dieser Teil der Güterbilanz noch mehr an Bedeutung gewinnen wird. International gibt es den Trend zur „factoryless goods production“, in der das technische oder digitale Know-how aus dem Inland stammt – zum Teil in Form digitaler Prototypen –, die in Produktionsnetzwerken in mehreren Ländern weiterverarbeitet und vertrieben werden. Ein „re-routing“ von ausgelagerter Produktion und von Vertrieb nach Österreich im Zuge der Pandemie bzw. der Friktionen in den Lieferketten kann (noch) nicht festgestellt werden. Möglich wäre auch eine Reallokation von Asien nicht nach Österreich, sondern in andere EU-Staaten, vor allem nach Ost- und Südosteuropa. Auch dafür fehlt bislang die Evidenz und die kriegerischen Auseinandersetzungen in der Ukraine könnten diese Entwicklung auch konterkarieren.
Zusätzlich zu den internationalen Produktionsketten berücksichtigt die Zahlungsbilanz auch den Transithandel im Güterverkehr. Das sind Zu- und Verkäufe von Gütern durch eine inländische Firma, die nicht nach Österreich kommen und durch keine produktive Tätigkeit im In- oder Ausland verändert werden. De facto handelt es sich hierbei um Handelsvermittlung, wobei die Handelsspanne die Wertschöpfung in Österreich darstellt.
Warenverkehr gemäß Außenhandelsstatistik versus Güter gemäß Zahlungsbilanz 36
Die Außenhandelsstatistik stellt Ein- und Ausfuhren von Waren dar, wenn ein physischer Grenzübertritt der Ware erfolgt. Das Ziel der Zahlungsbilanz ist hingegen die Messung von Wertschöpfung im Inland und deshalb ist nicht der physische Grenzübertritt, sondern der ökonomische Eigentumsübergang von Gütern für die Darstellung ausschlaggebend. Aufgrund dieses Unterschieds muss die Außenhandelsstatistik für Zwecke der Zahlungsbilanz ergänzt bzw. korrigiert werden. Ein Beispiel dafür ist der Warenverkehr ohne Grenzübertritt, bei dem ein Eigentumsübergang zwischen Inland und Ausland stattfindet, aber die Güter die österreichische Grenze nicht passieren.
Internationale Produktionsketten im Rahmen der Globalisierung bedeuten idealtypisch, dass inländische Firmen Materialen im Ausland erwerben, sie im Ausland in Lohnarbeit verarbeiten und von dort an Kundinnen bzw. Kunden vertreiben. In der Zahlungsbilanz und analog in der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung zur Ermittlung des Bruttoinlandsprodukts wird die Außenhandelsstatistik um den Teil der Waren, die im Ausland erworben und abgesetzt werden, ergänzt. Die Aufwendungen der inländischen Firma für die beauftragte Lohnarbeit finden in der Dienstleistungsbilanz ihren Niederschlag.
Regionalbetrachtung des Güterhandels im Zeitverlauf
Mehr als die Hälfte des österreichischen Güterhandels findet mit Ländern aus dem Euroraum statt, rund ein Drittel geht dabei auf Deutschland zurück. Die wichtigsten Handelspartner für den Güterexport sind nach Deutschland mit einem Exportvolumen von 47,6 Mrd EUR die USA (15,2 Mrd EUR), Italien (10,8 Mrd EUR), die Schweiz (6,6 Mrd EUR) und Frankreich (5,8 Mrd EUR). Bei den Güterimporten folgt 2021 nach Deutschland (56,6 Mrd EUR) an zweiter Stelle bereits China mit Güterimporten im Wert von 11,9 Mrd EUR, und noch vor Italien, welches im Güterimport-Ranking mit 11,2 Mrd EUR an dritter Stelle steht. Auf den nächsten Rängen folgen importseitig die Schweiz (8,0 Mrd EUR) und Tschechien (7,4 Mrd EUR).
Betrachtet man die Zusammensetzung des Gütersaldos nach Handelspartnern (Grafik 4) so können folgende Beobachtungen gemacht werden: Über die dargestellte Zeitreihe von 2001 bis 2021 lieferten Deutschland und China durchwegs negative Beiträge zum Gütersaldo, während im Handel mit den USA, der CESEE-Region 37 , Großbritannien und der übrigen Welt Überschüsse erzielt werden. Im Zeitverlauf ist zu erkennen, dass einerseits die Überschüsse durch den Handel mit der CESEE-Region (exklusive Russland) seit 2007 stetig abnehmen und andererseits Nettoexporte aus dem Handel mit den USA stetig zunehmen, die 2021 bereits 9,2 Mrd EUR ausmachten. Weiters ist zu erkennen, dass das Güterdefizit gegenüber China in den letzten zehn Jahren laufend zugenommen hat und mit –7,2 Mrd EUR 2021 annähernd so groß ist wie jenes gegenüber Deutschland mit –8,9 Mrd EUR. Wie in den obigen Ausführungen dargelegt, waren 2021 vor allem die Importe von Erdöl und Erdgas von enormen Preissteigerungen betroffen. Da 87% von Österreichs Wareimporten aus Russland auf die Warengruppe „Brennstoffe und Energie“ zurückgehen, liegt es somit nahe, dass Österreichs Gütersaldo gegenüber Russland 2021 deutlich negativer ausfiel als in den Jahren zuvor.
1.2 Dienstleistungen
Technologie wird zur wichtigsten Dienstleistung
Insgesamt sanken die Erlöse aus dem Dienstleistungsverkehr zwischen 2019 und 2021 um rund 13% auf 59,4 Mrd EUR. Per saldo, unter Berücksichtigung der Importaufwendungen, betrug der Einnahmenüberschuss Österreichs aus allen Dienstleistungen in Summe 2,7 Mrd EUR oder 0,7% des BIP. Das ist um ein Vielfaches weniger als im Jahr 2019 (9,3 Mrd EUR bzw. 3,2% des BIP). Damit konnte der Dienstleistungsverkehr nicht mehr dazu beitragen, das Einkommensdefizit und das Handelsdefizit im Güterverkehr auszugleichen, wodurch die gesamte Leistungsbilanz mit dem Ausland in ein Minus kippte.
Strukturell ist im Zuge der COVID-19-Pandemie nicht nur im Güterhandel eine Verschiebung der Nachfrage in Richtung technologischem Fortschritt zu beobachten, sondern auch im Dienstleistungsverkehr (Grafik 5). Die Tourismusbranche, der klassische Anker der österreichischen Leistungsbilanz, hat in Folge der Eindämmungsmaßnahmen der Pandemie massiv an Auslandseinnahmen eingebüßt. Auch der Transport, der bislang zweitwichtigste Dienstleistungssektor Österreichs, konnte sich zwar von den unmittelbaren Auswirkungen der COVID-19-Pandemie, wie Grenz- und Betriebsschließungen erholen, war aber weiterhin von Rückgängen im Personentransport, Unterbrechungen von Lieferketten und gestiegenen Spritpreisen betroffen. Im Gegensatz dazu erlebte der Technologiesektor einen weiteren Nachfrageschub und profitierte vom gestiegenen Digitalisierungsbedarf und von der Nachfrage im mittleren und hohen industriellen Technologiesektor. Die Auslandserlöse wuchsen im Vergleich zu 2019 um rund 14% auf 17,7 Mrd EUR. Die Technologie löste damit Reiseverkehr und Transport als wichtigste Dienstleistungssektoren Österreichs ab. Treibende Kraft waren technische Ingenieursleistungen und die IT-Branche.
Deutschland beweist sich als Tourismusanker
Die Welttourismusorganisation geht für das Jahr 2021 weltweit von rund 415 Millionen touristischen Ankünften zu Übernachtungszwecken im Ausland aus. Obwohl damit das historische Tief im ersten Jahr der COVID-19-Pandemie (2020) aufgrund der Verringerung von Reisebeschränkungen im Zuge steigender Impfraten und koordinierter Zertifizierungen leicht überschritten worden sein dürfte (+4%), lag die Zahl der internationalen Ankünfte noch weit, nämlich um mehr als 70%, unter dem Niveau vor Ausbruch der Pandemie. In Österreich betrug die Zahl der Ankünfte ausländischer Touristinnen und Touristen in heimischen Beherbergungsbetrieben 12,2 Millionen. Damit wurde das außerordentlich niedrige Niveau des Jahres davor noch um fast 3 Millionen oder knapp 20% unterschritten. Im Vergleich zur Situation vor Ausbruch der Pandemie im Jahr 2019, in dem ein Allzeithoch von rund 31,9 Millionen ausländischer Ankünfte in Österreich verzeichnet worden war, ist die Entwicklung zwar dramatisch (rund –62%), wurde aber im internationalen Vergleich hauptsächlich durch deutsche Touristinnen und Touristen abgefedert.
Umgelegt auf die Zahl der Übernachtungen in Österreich belief sich der Tourismus von Ausländerinnen und Ausländern im Jahr 2021 auf knapp 50 Millionen. Das bedeutet einen weiteren Verlust an Nächtigungszahlen im Vergleich zu 2020 um rund ein Viertel bzw. im Vergleich zum Spitzenwert vor der Pandemie um mehr als die Hälfte. Der Herkunftsmarkt Deutschland hat in der Pandemie seine Vorrangstellung innerhalb der Auslandsmärkte um rund 14 Prozentpunkte auf 64% noch ausgeweitet, während alle übrigen Herkunftsmärkte an Bedeutung verloren haben. Die regionale Diversifikation, die langfristig im österreichischen Tourismus stattgefunden hat, wurde damit vorläufig revidiert, die Konzentration auf den deutschen Herkunftsmarkt wieder auf ein Niveau von Beginn der 2000er-Jahre erhöht. Dabei haben deutsche Gäste die Auswirkungen der Pandemie für den heimischen Tourismus abgefedert, da ihre Nächtigungszahlen unterdurchschnittlich, nämlich um weniger als die Hälfte zurückgegangen sind (Grafik 6). Das heißt, es kam das traditionelle Muster des österreichischen Tourismus, in Krisenzeiten von der Nähe zum deutschen Markt zu profitieren, deutlich zum Tragen. Zum Vergleich: Die Nächtigungen aus den beiden anderen Hauptmärkten (die Niederlande und die Schweiz) gingen um jeweils knapp 60% zurück. Die größten Einbußen gab es aus den Überseemärkten, die für den österreichischen Tourismus in der Pandemie – durch Grenzschließungen, Reisebeschränkungen und den Ausfall von Linienflügen – fast vollständig ausgefallen sind, darunter China und Japan, etwas gedämpfter die USA.
Die Entwicklung der Einnahmen aus dem Reiseverkehr im Jahr 2021 wurde durch eine Vielzahl von Einflussfaktoren bestimmt. Zu diesen zählt die faktische Möglichkeit, für Nächtigungen nach Österreich zu kommen, unterteilt nach Urlaubsreisen bzw. Geschäftsreisen. Des Weiteren war die Aufenthaltsdauer von Belang, die im Jahr 2021 im langfristigen Vergleich hoch war – entweder weil es sich um Geschäftsreisen handelte, wozu auch notwendige längere Aufenthalte aufgrund der Ausreisebestimmungen in andere Länder zählten, oder weil eine Verlegung des Haupturlaubs nach Österreich erfolgte. Hinzu kommt die Preisentwicklung in den Bereichen Beherbergung und Gastronomie. Insgesamt ist die Inflationsrate in Österreich im Jahr 2021 auf den höchsten Wert seit zehn Jahren gestiegen. Der drittstärkste Preistreiber waren Restaurants und Hotels, hauptsächlich aufgrund von teureren Bewirtungsdienstleistungen. Schließlich ist auch die Entwicklung der Herkunftsmärkte von Bedeutung. Diese unterscheiden sich in ihrer Präferenz für Aufenthalte in der Stadt oder auf dem Land und in ihrem durchschnittlichen Ausgabeverhalten. So kommen deutsche Touristinnen und Touristen traditionell nur in vergleichsweise geringem Ausmaß für Städtereisen nach Österreich, und auch der Anteil ihrer Übernachtungen im 4- bzw. 5-Sterne-Segment der Beherbergungsbetriebe – als Indikator für das Ausgabeverhalten – fällt im Vergleich zu anderen Ländern unterproportional aus. Am bedeutendsten ist der Städtetourismus sowie die gehobene Hotellerie für Überseemärkte, die in der Pandemie zu einem großen Teil ausgefallen sind. Unter diesen Rahmenbedingungen beliefen sich die Gesamteinnahmen aus dem Reiseverkehr im Jahr 2021 laut erster Berechnung auf 8,8 Mrd EUR oder 2,2% des BIP. Das ist auch im Vergleich zum ersten Jahr der Pandemie (2020) ein nomineller Verlust von 3,4 Mrd EUR bzw. im Vergleich zu 2019 ein Rückgang von 11,7 Mrd EUR oder fast 60% und somit ein historischer Tiefpunkt des Beitrags zur Wertschöpfung im Inland.
Die Nachfrage der Österreicherinnen und Österreicher nach Reisen ins Ausland ist im Jahr 2021 deutlich angesprungen. Wurde die Reisetätigkeit im ersten Jahr der Pandemie stark eingeschränkt – laut Statistik Austria gab es um rund zwei Drittel weniger Urlaubsreisen ins Ausland als noch 2019 – verbrachten die Österreicherinnen und Österreicher vor allem ihren Sommerurlaub zur Hälfte im Ausland. Die Zahl der Auslandsreisen im dritten Quartal wurde damit mehr als verdoppelt und übertraf auch jene des Jahres 2019. Die Reisedestinationen lagen hauptsächlich in Europa bzw. in Nachbarländern, Fernreisen gab es noch kaum. In Summe beliefen sich die Reiseverkehrsausgaben der Österreicherinnen und Österreicher im Jahr 2021 nach ersten Informationen auf 6,8 Mrd EUR, was einen Anstieg gegenüber dem Jahr 2020 um fast drei Viertel bedeutet. Im Vergleich zum Jahr 2019 waren die Ausgaben aber noch gedämpft und fielen um rund ein Drittel geringer aus. Per saldo fiel der Einnahmenüberschuss aus dem Reiseverkehr, den Österreich als Tourismusland traditionell verzeichnet und der die wesentliche Stütze der Leistungsbilanz mit dem Ausland ist, auf ein historisches Tief von knapp 2 Mrd EUR oder 0,5% des BIP. Zum Vergleich: Im Jahr 2019 hatte der Einnahmensaldo rund 10 Mrd EUR betragen bzw. 2,5% des BIP.
1.3 Grenzüberschreitende Einkommen
Die in der Leistungsbilanz dargestellten grenzüberschreitenden Einkommen umfassen Primär 38 - und Sekundäreinkommen 39 – diese haben in Summe über den Zeitverlauf betrachtet einen negativen Beitrag zum Leistungsbilanzsaldo.
In der detaillierten Betrachtung verhalten sich die jeweiligen Einkommenskomponenten jedoch heterogen. So war 2021 der Saldo aus gezahlten und erhaltenen Primäreinkommen (–0,4 Mrd) beinahe ausgeglichen, da der positive Saldo der Vermögenseinkommen von +1,7 Mrd EUR dem negativen Saldo der Arbeitnehmerentgelte von –2,5 Mrd EUR entgegensteht. Zusammen mit dem Saldo der sonstigen Primäreinkommen von +0,4 Mrd EUR ergibt sich der insgesamt gering negative Saldo der Primäreinkommen von –0,4 Mrd EUR. Insgesamt standen 25,3 Mrd EUR erhaltener Primäreinkommen 25,7 Mrd EUR gezahlten Primäreinkommen gegenüber. Das Vermögenseinkommen, welches österreichische Investoren und Anleger aus Direktinvestitionen, Portfolioinvestitionen, Krediten und Einlagen lukrieren bzw. zahlen, macht dabei mit 21,7 Mrd EUR erhaltenen Vermögenseinkommen und 20,0 Mrd EUR gezahlten Vermögenseinkommen den größten Teil aus. Erhaltene Arbeitnehmerentgelte belaufen sich 2021 auf 2,4 Mrd EUR und das an ausländische Beschäftigte gezahlte Einkommen beträgt 4,9 Mrd EUR und setzt damit seinen steigenden Trend weiter fort.
Die grenzüberschreitenden Sekundäreinkommen, welche öffentliche sowie private laufende Transfers umfassen, saldierten im Jahr 2021 mit –2,7 Mrd EUR erneut negativ. Es standen erhaltene Sekundäreinkommen in Höhe von 7 Mrd EUR (+19% gegenüber dem Vorjahr) bezahlten Sekundäreinkommen in Höhe von 9,7 Mrd EUR (+6%) gegenüber. Erstere inkludieren 2021 unter anderem erstmalig erhaltene Zahlungen im Rahmen der RRF (Recovery and Resilience Facility), einem Aufbau- und Resilienzplan der Europäischen Union zu Abfederung der wirtschaftlichen und sozialen Auswirkungen der Corona-Pandemie. Ausschlaggebend für den Negativsaldo waren aber vor allem öffentliche Transfers an die Europäische Union (Mehrwertsteuer bzw. BNE 40 -Zahlungen).
2 Entwicklungen in der Kapitalbilanz und der Internationalen Vermögensposition
Die Kapitalbilanz wies 2021 bis auf das erste Quartal immer ein Defizit auf (Grafik 7, Panel links unten). Über das Gesamtjahr betrachtet betrug der Saldo –4,3 Mrd EUR. Ein bedeutender Einflussfaktor für diesen negativen Wert war ein hoher Anstieg bei den Verbindlichkeiten der Sonstigen Investitionen im ersten Halbjahr (Grafik 7, Panel rechts oben). Auf der Seite der Forderungen (Grafik 7, Panel links oben) ist ein Anstieg der Direkt- und Portfolioinvestitionen über die meisten Quartale hinweg zu erkennen. Die Währungsreserven der OeNB erhöhten sich im dritten Quartal um einen Wert von rund 4,6 Mrd EUR, hauptsächlich bedingt durch die Aufstockung der Sonderziehungsrechte. Insgesamt zeigt sich für 2021 ein geringerer Ausschlag der positiv und negativ wirkenden Elemente der Kapitalbilanz als im Jahr davor, was auf eine gewisse Beruhigung der pandemiebedingten Effekte hinweist.
Neben den erwähnten Transaktionen zeigt sich auch, dass die Bewertungseffekte in Form von Preis- und Wechselkurs-Veränderungen 2021 stark gewirkt haben (Grafik 7, Panel links unten). Am stärksten beeinflussen diese den Wert des Netto-Wertpapierbestands, während sie bei den Sonstigen Investitionen, aufgrund deren wertstabiler Struktur, vernachlässigbar sind. Die Bewertungseffekte bei den Wertpapieren waren fast über das ganze Jahr deutlich positiv, wobei vor allem der starke Effekt im ersten Quartal zu einem hohen Anstieg des Netto-Auslandsvermögens führte, wie auch aus Grafik 7 (Panel rechts unten) gut ersichtlich ist. Im Vergleich dazu ist zu erkennen, dass es 2020 unmittelbar nach Ausbruch der Pandemie im ersten Quartal Bewertungsverluste gab, die in Folge durch positive Effekte wieder korrigiert wurden, sodass diese in der Jahresbetrachtung eine geringe Rolle spielen. Der signifikante Rückgang im Saldo der Internationalen Vermögensposition im dritten Quartal 2020 ist auf Unternehmensabwanderungen zurückzuführen (sichtbar auch in Grafik 7, Panel links unten, unter „Sonstiges“).
2.1 Portfolioinvestitionen
Ein näherer Blick auf die Portfolioinvestitionen zeigt, dass ausländische Aktien über das ganze Jahr 2021 und Investmentfondszertifikate über die ersten drei Quartale angeschafft wurden (Grafik 8). Diese Entwicklungen zeigen auch eine Fortsetzung der Bewegungen des Vorjahres. Auf der Seite der Verbindlichkeiten wurden 2021 die Portfolioinvestitionen weitgehend durch verzinsliche Wertpapiere beeinflusst, wobei neben einem hohen Anstieg im ersten Quartal ein etwas geringerer Rückgang im vierten Quartal zu erkennen ist. Dadurch gab es bei dieser Wertpapierart über das ganze Jahr betrachtet keinen bedeutenden Effekt im Unterschied zum Jahr 2020, in dem vor allem pandemiebedingte Emissionen des Staates einen enormen Anstieg der Auslandsverschuldung verursachten.
Beim Zukauf ausländischer Aktien und Investmentfondszertifikaten waren vor allem der Haushaltssektor sowie Institutionelle Investoren 41 sehr aktiv (Tabelle 1). Diese beiden Gläubigergruppen verzeichneten hier auch recht hohe Bewertungsgewinne, die vor allem die Wertsteigerungen auf den internationalen Aktienmärkten widerspiegeln. Die Verbindlichkeitsseite wurde unter anderem durch Zukäufe von inländischen Investmentfondszertifikaten durch das Ausland geprägt. Gestiegene Marktwerte inländischer börsennotierter Unternehmen und Banken (inkludiert unter „Andere“ in Tabelle 1) führten zu einem Anstieg des vom Ausland gehalten Vermögensbestands. Der Wert der verzinslichen Wertpapiere des Staates, die vom Ausland gehalten werden, zeigt eine starke Abnahme, was auf Zinsanstiege und die damit zusammenhängenden fallenden Wertpapierkurse zurückzuführen ist.
Transaktionen, Bewertungseffekte und sonstige Veränderungen, 2021 | |||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Transaktionen | Bewertungseffekte | Sonstige |
Summe
2021 |
Bestand
2021 |
|||||||
Haushalts-
sektor |
Institutionelle
Investoren |
Staat | Andere |
Haushalts-
sektor |
Institutionelle
Investoren |
Staat | Andere | ||||
in Mrd EUR | |||||||||||
Forderungen | |||||||||||
Aktien | 2,1 | 4,9 | 0,0 | 0,9 | 4,7 | 8,0 | 0,0 | 2,0 | –0,5 | 22,1 | 81,2 |
Investmentfondsanteile | 3,9 | 4,1 | 0,0 | –2,8 | 2,8 | 4,6 | 0,1 | 2,6 | 0,1 | 15,3 | 106,9 |
Verzinsliche Wertpapiere | 0,0 | 3,1 | –0,6 | 0,8 | 0,1 | –3,1 | 0,0 | –1,2 | 0,1 | –0,8 | 197,7 |
Gesamt | 6,0 | 12,0 | –0,6 | –1,1 | 7,7 | 9,5 | 0,1 | 3,3 | –0,3 | 36,7 | 385,8 |
Verbindlichkeiten | |||||||||||
Aktien | 0,0 | 0,0 | 0,7 | 0,2 | 0,0 | 11,6 | 0,0 | 12,5 | 50,4 | ||
Investmentfondsanteile | 2,8 | 0,0 | 0,0 | 2,2 | 0,0 | 0,0 | 0,4 | 5,4 | 31,9 | ||
Verzinsliche Wertpapiere | 0,8 | 1,2 | 0,5 | –0,1 | –13,6 | 0,6 | 0,1 | –10,5 | 344,9 | ||
Gesamt | 3,6 | 1,2 | 1,2 | 2,3 | –13,6 | 12,2 | 0,5 | 7,4 | 427,2 | ||
Quelle: OeNB. |
2.2 Direktinvestitionen
Auf Erholungskurs lag 2021 das österreichische Geschäft mit grenzüberschreitenden Unternehmensbeteiligungen, nachdem im ersten Pandemiejahr 2020 deutliche Einbußen zu verzeichnen gewesen waren (Grafik 9, linkes Panel). Mit 215,9 Mrd EUR erreichten aktive Direktinvestitionen im Ausland einen historischen Rekordstand. Umgekehrt markierten ausländische Veranlagungen in Österreich mit 175,1 Mrd EUR ebenfalls eine Höchstmarke. Die Zuwächse wurden hauptsächlich durch Transaktionen hervorgerufen (passiv +4,9 Mrd EUR, aktiv +9,1 Mrd EUR), wobei Nachholeffekte von verschobenen Investitionsprojekten zu dieser positiven Entwicklung beigetragen haben dürften. Zusätzlich haben Preis- und Wechselkurseffekte durch die 2021 positiv performenden Aktienmärkte bzw. die Abwertung des Euro das Erreichen dieser Höchststände unterstützt.
Deutschland und Russland sind die zwei größten Direktinvestoren in Österreich. Russland hat nur etwa halb so viel Kapital (24 Mrd EUR) in Österreich investiert wie Deutschland (51 Mrd EUR). Die Struktur der Investitionen der beiden Länder in österreichische Unternehmen ist ebenfalls höchst unterschiedlich (Grafik 9, rechtes Panel). Deutsche Investitionen verteilen sich auf über 1.000 heimische Unternehmen, russische auf weniger als 50. In von Deutschland kontrollierten Betrieben sind mehr als 100.000 Beschäftigte in Österreich tätig, in russisch-kontrollierten Unternehmen weniger als 1.000. Deutsche Direktinvestitionen sind über alle Branchen verteilt, jene aus Russland konzentrieren sich auf wenige. Zusätzlich ist ein maßgeblicher Teil der Russland-Investitionen so genanntes „Durchflusskapital“ und existiert in Form von ausländischen Beteiligungen von russisch kontrollierten Holdings in Österreich.
2.3 Sonstige Investitionen
Die Entwicklung der Sonstigen Investitionen wurde zu einem Großteil durch mit dem Zahlungsverkehr in Verbindung stehende Bewegungen beeinflusst (Bargeld und Einlagen von OeNB und Kreditinstituten in Grafik 10). Der Bankensektor zeigt forderungsseitig über das Gesamtjahr 2021 betrachtet einen Rückgang bei Einlagen und einen Anstieg bei Krediten. Aufseiten der Verbindlichkeiten weisen Kreditinstitute in Summe über die Quartale einen, im Vergleich zu den Forderungen, relativ geringen Effekt für Transaktionen in Form von Einlagen auf. Bei der OeNB gab es 2021 in Summe positive Transaktionen bei den Verbindlichkeiten, einerseits durch die Ausgleichsbuchung der gestiegenen Währungsreserven bzw. Sonderziehungsrechte im dritten Quartal und andererseits durch einen sehr starken Anstieg bei Einlagen-Verbindlichkeiten. Letztere spiegeln im Wesentlichen den Target-Saldo bzw. die Target-Verbindlichkeit der OeNB gegenüber der EZB wider. Die überwiegend positiven Transaktionen in den Verbindlichkeiten der OeNB zeigen auch einen starken Kontrast zum Jahr davor, in dem diese durch die Wirkung der staatlichen Emissionen auf den Target-Saldo gesunken sind.
Der Target-Saldo in der Zahlungsbilanz
Die Target-Salden der Zentralbanken des Eurosystems haben sich seit der Finanz- und Wirtschaftskrise ab 2008 sehr stark bewegt. Einige Länder haben fast durchgehend Target-Forderungen gegenüber der EZB, während andere immer eine Verbindlichkeit aufweisen. Daneben gibt es noch jene Länder, die von einer Forderung zu einer Verbindlichkeit wechseln und umgekehrt. Die Wertpapierankäufe des Eurosystems der letzten Jahre hatten einen stark bestimmenden Einfluss auf die Target-Salden (z. B. Eisenschmidt et al., 2017).
Ad Abbildung 1: Entstehung von Target-Salden
Im Wesentlichen wird die Liquidität bzw. werden die Reserven des Bankensektors durch geldpolitische Operationen erhöht oder gesenkt, unter Berücksichtigung liquiditätsabsorbierender Mechanismen. Da die Banken des Eurosystems ihre Reserven bei der zuständigen nationalen Zentralbank halten, kann es durch den Zahlungsverkehr dazu kommen, dass die von einer Zentralbank generierten Reserven nicht mehr mit den Einlagen übereinstimmen, die die Banken bei dieser Zentralbank halten. Der Fluss dieser Reserven zwischen den Banken des Eurosystems kann entweder über den Interbankenmarkt verbucht werden oder er schlägt sich in einer Target-Forderung oder -Verbindlichkeit der nationalen Zentralbanken im Eurosystem gegenüber der EZB nieder.
Ad Abbildung 1: Leistungsbilanz und Interbank-Forderungen
Wird der Fall von zwei Ländern betrachtet, so ist ein Leistungsbilanz-Überschuss von einem Land gleich dem Leistungsbilanz-Defizit des anderen Landes, während es bei den Kapitalbilanzen spiegelbildlich ist. Die Kapitalbilanz besteht im ersten Teil der Grafik ausschließlich aus Interbank-Forderungen bzw. -Verpflichtungen. Das Land mit dem LB-Überschuss erhält mehr Zahlungen als es selbst tätigt. Falls das defizitäre Land sich jedoch die verlorene Liquidität über den Interbankenmarkt zurückleiht, so entsteht eine Verbindlichkeit des defizitären Landes (eine Forderung des überschüssigen Landes). Wenn der Prozess nicht über den Interbankenmarkt läuft, wird die Verbindlichkeit des defizitären Landes als Target-Verbindlichkeit gegenüber der EZB gebucht (Target-Forderung für das überschüssige Land).
Ad Abbildung 1: Der Target-Saldo in der Zahlungsbilanz
Netto-Auslandsforderungen von Monetären Finanzinstituten (MFIs) haben einen klaren Zusammenhang zu Elementen der Zahlungsbilanz (z. B. Aguilar et al., 2020). Neben den Zuflüssen über einen Leistungsbilanz-Überschuss können die Interbank-Forderungen oder der Target-Saldo auch durch die Netto-Forderungen (exkl. Interbank-Forderungen) der Kapitalbilanz beeinflusst werden. Abbildung 1 (Beispiel a) zeigt die Gegenüberstellung von Leistungsbilanz und Kapitalbilanz (die statistische Differenz wird je nach Definition und Vorzeichen aufseiten der Leistungsbilanz oder der Kapitalbilanz als nicht erfasste Forderung oder Verbindlichkeit gezeigt). Hier bedeutet eine Netto-Forderung, dass Investitionen im Ausland getätigt werden, die über liquide Mittel bezahlt werden und es dadurch zu einem Abfluss von Bankreserven kommt. Bei Verkäufen von ausländischen Beteiligungen oder Wertpapieren, kommt es hingegen zu einem Zustrom an liquiden Mitteln. Bei Tilgungen von Verbindlichkeiten fließen Mittel ab, während sie bei Emissionen im Ausland oder bei passiven Direktinvestitionen zufließen. Abbildung 1 (Beispiel b) zeigt den Fall, dass eine sehr hohe Netto-Forderung die liquiden Mittel der Banken stark reduziert, wodurch die Banken einen negativen Saldo gegenüber dem Ausland haben. In Abbildung 1 (Beispiel c) läuft der Prozess hauptsächlich über den negativen Target-Saldo, der, in Abhängigkeit vom Ausgangsbestand, in einer Target-Verbindlichkeit gegenüber der EZB münden kann.
Um die Bedeutung der starken Schwankungen der OeNB-Verbindlichkeiten näher zu beleuchten, zeigt Grafik 11 die Interaktion des Target-Saldos mit den anderen Komponenten der Zahlungsbilanz und dessen Rolle als eine Art ‚Ausgleichsbuchung‘ im Rahmen des Zahlungsverkehrs. Im vierten Quartal 2021 beispielsweise gab es durch den positiven DI-Saldo, die positiven PI-Forderungen, die Tilgungen vom Staat emittierter verzinslicher Wertpapiere sowie den Rückgang der restlichen PI-Verbindlichkeiten höhere Zahlungen an das Ausland als im Gegenzug vom Ausland erhalten wurden. Dies spiegelt sich in einem negativen Target-Saldo bzw. einem Anstieg der Target-Verbindlichkeit wider. Ähnliches ist auch für das dritte Quartal zu erkennen, wobei hier die PI-Verbindlichkeiten (exkl. vom Staat emittierter verzinslicher Wertpapiere) gestiegen sind. Um diesen Effekt ist der negative Zahlungsverkehrssaldo im Vergleich zum letzten Quartal relativ geringer und in weiterer Folge hatte der Mechanismus über die Target-Verbindlichkeit eine relativ geringere Bedeutung in der Kapital- und Zahlungsbilanz. Der Zusammenhang zwischen staatlichen Wertpapier-Emissionen im Ausland und einem Rückgang der Target-Verbindlichkeit ist im ersten Quartal zu sehen. Insgesamt zeigt sich über den Target-Saldo, dass 2021 mehr Zahlungen ans Ausland getätigt wurden als vom Ausland hereinkamen. Dies ergibt einen Unterschied zum Jahr 2020, in dem die Target-Verbindlichkeit, in hohem Maß bedingt durch Ankäufe von staatlichen Emissionen durch das Ausland und den erhaltenen Zahlungen, in Summe gesunken ist.
Die Interaktion zwischen dem Target-Saldo und den Netto-Auslandsforderungen der inländischen Banken, die großteils Entwicklungen am Interbanken-Markt widerspiegeln, zeigt sich beispielsweise im vierten Quartal 2020. Während die Summe der Salden von Direkt- und Portfolioinvestitionen in der entsprechenden Periode gering war, gab es einen starken Aufbau von Bank-Verbindlichkeiten (im Saldo) gegenüber dem Ausland, was gleichbedeutend ist mit einem Zustrom von Liquidität aus dem Ausland und einem Sinken der Target-Verbindlichkeit. Betrachtet man den gesamten Zeitraum ist auch ersichtlich, dass der Kapitalzufluss über die realwirtschaftlichen Komponenten der Zahlungsbilanz (Leistungsbilanz und Vermögensübertragungen) einen deutlich geringeren Effekt auf den Zahlungsverkehr, und damit auf den Target-Saldo, hat als einige dominierende Komponenten der Kapitalbilanz.
Literatur
Aguilar, C. P., R. O. Soares und R. Adalid. 2020. Revisiting the Monetary Presentation of the Euro Area Balance of Payments. Occasional Paper No 238. EZB: Frankfurt am Main.
Eisenschmidt J., D. Kedan, M. Schmitz, R. Adalid und P. Papsdorf. 2017. The Eurosystem’s Asset Purchase Programme and Target Balances. Occasional Paper No 196. EZB: Frankfurt am Main.
32 Oesterreichische Nationalbank, Abteilung Statistik – Außenwirtschaft, Finanzierungsrechnung und Monetärstatistiken, predrag.cetkovic@oenb.at, lisa.reitbrecht@oenb.at, patricia.walter@oenb.at. Die Autorinnen und der Autor bedanken sich für die Unterstützung von Thomas Cernohous und Matthias Fuchs.
33 Die Warengruppe nach der Standard International Trade Classification (SITC) „Brennstoffe & Energie“ beinhaltet Erdöl, Erdgas, Kohle und Strom. Aus dieser Obergruppe wurden Erdöl und Erdgas herausgerechnet und für die Darstellung verwendet.
34 Zur Berechnung des Mengeneffekts wurde die Menge im Jahr 2021 mit einem errechneten Preis aus dem Jahr 2020 multipliziert. Der Rest ist als Preiseffekt dargestellt.
35 Für den Mengeneffekt wurden die Menge in kg von 2021 mit den Preisen von 2020 multipliziert. Der Rest der Veränderung wurde als Preiseffekt dargestellt.
36 Die vollständige Überleitung von Warenverkehr laut Außenhandelsstatistik zu Gütern gemäß „Balance of Payments and International Investment Position Manual – Sixth Edition“ (BPM6) ist im Handbuch „Zahlungsbilanz und Internationale Vermögensposition nach BPM6 – Handbuch zu Definitionen, Quellen und Berechnungsmethoden“ nachzulesen: https://www.oenb.at/dam/jcr:b46b2770-83c9-4281-9f20-bcb73d86c8e8/BoP_IIP_Handbuch_V1-1_DE-Nov-2019.pdf .
37 CESEE (auf Deutsch: Zentral-, Ost- und Südosteuropäische Länder): Albanien, Bosnien und Herzegowina, Bulgarien, Estland, Kosovo, Kroatien, Lettland, Litauen, Moldau, Nordmazedonien, Montenegro, Polen, Rumänien, Russland, Serbien, Slowakei, Slowenien, Tschechien, Ukraine, Ungarn, Weißrussland. In der Grafik ist Russland in CESEE nicht enthalten und separat dargestellt.
38 Primäreinkommen umfassen den Ertrag, den institutionelle Einheiten aus ihrem Beitrag zum Produktionsprozess oder für die Bereitstellung finanzieller Vermögenswerte oder die Verpachtung natürlicher Ressourcen an andere institutionelle Einheiten erzielen. Darunter fallen Arbeitnehmerentgelt, Vermögenseinkommen und sonstiges Primäreinkommen.
39 Sekundäreinkommen umfassen laufende Transferzahlungen und betreffen den Austausch von Gütern und Dienstleistungen, der ohne wirtschaftlichen Gegenwert zwischen dem In- und Ausland erfolgt. Enthalten sind Einkommens- und Vermögenssteuern, Sozialbeiträge, Versicherungsleistungen und Gastarbeitsüberweisungen.
40 Bruttonationaleinkommen.
41 Unter „Institutionelle Investoren“ werden hier Investmentfonds, Versicherungen und Pensionskassen verstanden.
DATEN
Redaktionsschluss: 4. Mai 2022
Die jeweils aktuellsten Daten sowie weitere Indikatoren können auf der OeNB-Website www.oenb.at abgerufen werden:
Statistische Daten: www.oenb.at/Statistik/Standardisierte-Tabellen.html
Benutzerdefinierte Abfrage: www.oenb.at/isaweb/dyna1.do?lang=DE&go=initHierarchie
Webservice: www.oenb.at/Statistik/Benutzerdefinierte-Tabellen/webservice.html
Veröffentlichungskalender: www.oenb.at/isaweb//releasehierarchie.do?lang=DE
Periodenendstand | 2019 | 2020 | 2021 | Okt. 21 | Nov. 21 | Dez. 21 | Jän. 22 | Feb. 22 | März 22 |
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in Mio EUR | |||||||||
M3 (M2 + 1. + 2. + 3.) | 367.733 | 402.894 | 422.870 | 420.060 | 414.929 | 422.870 | 422.256 | 422.789 | 425.239 |
1. Einlagen aus Repo-Geschäften2 | x | x | x | x | x | x | x | x | x |
2. Begebene Geldmarktfondsanteile3 | x | x | x | x | x | x | x | x | x |
3. Begebene Schuldverschreibungen
von bis zu 2 Jahren3 |
2.107 | 3.223 | 4.230 | 4.076 | 4.021 | 4.230 | 4.887 | 4.858 | 3.919 |
M2 (M1 + 4. + 5.) | 365.565 | 399.695 | 418.609 | 415.359 | 410.338 | 418.609 | 416.964 | 417.454 | 421.079 |
4. Einlagen mit Bindungsfrist von bis
zu 2 Jahren |
92.691 | 90.407 | 85.319 | 84.980 | 84.020 | 85.319 | 85.343 | 85.318 | 85.615 |
5. Einlagen mit Kündigungsfrist von
bis zu 3 Monaten |
3.760 | 4.012 | 2.641 | 2.865 | 2.714 | 2.641 | 2.744 | 2.611 | 2.306 |
M1 (6.) | 269.114 | 305.276 | 330.649 | 327.515 | 323.603 | 330.649 | 328.877 | 329.525 | 333.158 |
6. Täglich fällige Einlagen | 269.114 | 305.276 | 330.649 | 327.515 | 323.603 | 330.649 | 328.877 | 329.525 | 333.158 |
Längerfristige finanzielle
Verbindlichkeiten |
|||||||||
Einlagen mit Bindungsfrist von über
2 Jahren von Nicht-MFIs im Euroraum |
43.489 | 41.564 | 39.739 | 40.011 | 39.651 | 39.739 | 39.280 | 38.890 | 38.515 |
Einlagen mit Kündigungsfrist von über
3 Monaten von Nicht-MFIs (ohne Zentralstaaten) im Euroraum |
295 | 325 | 475 | 454 | 478 | 475 | 472 | 407 | 374 |
Begebene Schuldverschreibungen
von über 2 Jahren3 |
98.079 | 97.916 | 98.238 | 98.378 | 97.246 | 98.238 | 88.114 | 104.741 | 104.105 |
Kapital und Rücklagen4 | 85.197 | 88.062 | 89.402 | 91.071 | 90.468 | 89.402 | 93.236 | 94.170 | 93.155 |
Forderungen5 an Nicht-MFIs im
Euroraum |
|||||||||
Öffentliche Haushalte | 118.269 | 147.136 | 166.381 | 165.575 | 167.593 | 166.381 | 166.203 | 168.388 | 166.803 |
Sonstige Nicht-MFIs | 444.744 | 456.213 | 485.917 | 477.587 | 481.248 | 485.917 | 485.591 | 487.892 | 490.198 |
Buchkredite | 391.944 | 407.258 | 437.449 | 428.826 | 432.019 | 437.449 | 437.736 | 440.340 | 442.790 |
Nettoforderungen gegenüber
Ansässigen außerhalb des Euroraums |
60.234 | 61.088 | 57.802 | 48.581 | 53.246 | 57.802 | 51.267 | 48.564 | 61.644 |
Quelle: OeNB. | |||||||||
1 Ohne Bargeldumlauf. | |||||||||
2 Exklusive Repo-Geschäfte mit Clearinghäusern. | |||||||||
3 Positionen sind um entsprechende Forderungen an im Euroraum ansässige Monetäre
Finanzinstitute (MFIs) konsolidiert. |
|||||||||
4 Die Position „Kapital und Rücklagen“ ist um Aktien und sonstige Anteilsrechte an im
Euroraum ansässigen MFIs konsolidiert. |
|||||||||
5 Forderungen beinhalten Kredite, gehaltene Schuldverschreibungen, Aktien und sonstige
Anteilsrechte und Investmentfondsanteile. |
Periodenendstand | 2019 | 2020 | 2021 | Okt. 21 | Nov. 21 | Dez. 21 | Jän. 22 | Feb. 22 | März 22 |
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in Mio EUR | |||||||||
Kredite in Österreich | |||||||||
Nichtfinanzielle Unternehmen | 162.884 | 169.765 | 184.480 | 179.374 | 180.588 | 184.480 | 185.277 | 186.679 | 188.133 |
Private Haushalte | 168.823 | 174.502 | 184.248 | 181.599 | 182.955 | 184.248 | 184.133 | 184.732 | 186.011 |
Kredite für Konsumzwecke | 17.986 | 16.712 | 16.717 | 16.844 | 16.840 | 16.717 | 16.828 | 16.845 | 16.640 |
Kredite für Wohnbau | 117.153 | 121.195 | 130.058 | 127.776 | 128.817 | 130.058 | 129.644 | 130.086 | 131.251 |
Sonstige Kredite | 33.684 | 36.595 | 37.473 | 36.979 | 37.298 | 37.473 | 37.661 | 37.802 | 38.120 |
Öffentliche Haushalte | 23.568 | 24.718 | 25.419 | 26.889 | 25.799 | 25.419 | 24.363 | 24.697 | 23.926 |
Versicherungen und Pensionskassen | 13 | 47 | 49 | 57 | 62 | 49 | 61 | 58 | 66 |
Sonstige Finanzintermediäre1 | 16.485 | 16.329 | 16.610 | 16.645 | 16.791 | 16.610 | 16.276 | 16.628 | 16.420 |
Kredite in der sonstigen
Währungsunion |
|||||||||
Nichtfinanzielle Unternehmen | 28.227 | 28.005 | 30.132 | 28.764 | 28.730 | 30.132 | 29.228 | 29.290 | 29.487 |
Private Haushalte | 4.692 | 6.314 | 8.046 | 7.802 | 7.939 | 8.046 | 8.096 | 8.200 | 8.268 |
Kredite für Konsumzwecke | 269 | 226 | 210 | 220 | 216 | 210 | 217 | 216 | 204 |
Kredite für Wohnbau | 2.622 | 4.334 | 6.098 | 5.888 | 6.013 | 6.098 | 6.152 | 6.244 | 6.355 |
Sonstige Kredite | 1.800 | 1.753 | 1.738 | 1.695 | 1.710 | 1.738 | 1.727 | 1.739 | 1.709 |
Öffentliche Haushalte | 228 | 139 | 330 | 127 | 313 | 330 | 327 | 309 | 342 |
Versicherungen und Pensionskassen | x | x | x | x | x | x | x | x | x |
Sonstige Finanzintermediäre1 | 10.785 | 12.186 | 13.731 | 14.508 | 14.924 | 13.731 | 14.589 | 14.678 | 14.331 |
Kredite außerhalb des Euroraums | |||||||||
Banken | 37.726 | 29.350 | 26.206 | 36.429 | 39.004 | 26.206 | 37.873 | 38.122 | 33.523 |
Nichtbanken | 45.307 | 42.263 | 42.307 | 41.244 | 41.804 | 42.307 | 43.242 | 42.824 | 42.159 |
Quelle: OeNB. | |||||||||
1 Der Begriff „sonstige Finanzintermediäre“ subsumiert alle Einheiten der ESVG-Sektoren 125 bis 127; hierunter
fallen unter anderem Holdinggesellschaften, Finanzierungsleasinggesellschaften sowie Stiftungen. |
2019 | 2020 | 2021 | Okt. 21 | Nov. 21 | Dez. 21 | Jän. 22 | Feb. 22 | März 22 | |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
in % | |||||||||
Einlagenzinssätze2 | |||||||||
von privaten Haushalten mit
vereinbarten Laufzeiten |
|||||||||
bis 1 Jahr | 0,18 | 0,14 | 0,11 | 0,08 | 0,09 | 0,07 | 0,09 | 0,09 | 0,08 |
1 bis 2 Jahre | 0,4 | 0,25 | 0,18 | 0,13 | 0,16 | 0,14 | 0,14 | 0,15 | 0,11 |
über 2 Jahre | 0,53 | 0,45 | 0,45 | 0,4 | 0,51 | 0,57 | 0,5 | 0,51 | 0,59 |
von nichtfinanziellen
Unternehmen mit vereinbarten Laufzeiten |
|||||||||
bis 1 Jahr | 0 | –0,12 | –0,36 | –0,47 | –0,45 | –0,65 | –0,46 | –0,44 | –0,15 |
Kreditzinssätze2 | |||||||||
an private Haushalte | |||||||||
für Konsum | 5,08 | 5,22 | 5,63 | 5,66 | 5,62 | 5,65 | 5,84 | 5,80 | 5,78 |
Effektivzinssatz3 | 7,35 | 7,16 | 7,38 | 7,29 | 7,14 | 7,24 | 7,34 | 7,33 | 7,27 |
Wohnbau | 1,63 | 1,34 | 1,20 | 1,19 | 1,20 | 1,23 | 1,18 | 1,21 | 1,27 |
Effektivzinssatz3 | 2,05 | 1,73 | 1,57 | 1,53 | 1,56 | 1,57 | 1,53 | 1,61 | 1,65 |
für sonstige Zwecke | 1,88 | 1,73 | 1,61 | 1,57 | 1,64 | 1,62 | 1,61 | 1,55 | 1,72 |
freie Berufe | 2,03 | 1,83 | 1,72 | 1,66 | 1,74 | 1,67 | 1,72 | 1,62 | 1,88 |
an nichtfinanzielle Unternehmen | |||||||||
Kredite bis 1 Mio EUR | 1,80 | 1,59 | 1,63 | 1,68 | 1,62 | 1,57 | 1,63 | 1,67 | 1,66 |
mit Kreditlaufzeit bis 1 Jahr | 1,49 | 1,74 | 1,69 | 1,75 | 1,60 | 1,70 | 1,53 | 1,52 | 1,47 |
mit Kreditlaufzeit über 1 Jahr | 1,92 | 1,82 | 1,61 | 1,67 | 1,62 | 1,53 | 1,65 | 1,70 | 1,71 |
Kredite über 1 Mio EUR | 1,32 | 1,36 | 1,34 | 1,30 | 1,24 | 1,05 | 1,41 | 1,26 | 1,38 |
mit Kreditlaufzeit bis 1 Jahr | 1,01 | 0,98 | 0,79 | 0,77 | 0,86 | 0,43 | 0,73 | 0,69 | 0,67 |
mit Kreditlaufzeit über 1 Jahr | 1,64 | 1,58 | 1,55 | 1,57 | 1,41 | 1,25 | 1,75 | 1,55 | 1,67 |
Quelle: OeNB. | |||||||||
1 Der Zinssatz ist der vereinbarte annualisierte Jahreszinssatz in Prozent pro Jahr. In diesem Zinssatz sind nur
etwaige unterjährige Zinskapitalisierungen, aber keine sonstigen Kosten enthalten. |
|||||||||
2 In Euro. | |||||||||
3 Ohne „Private Organisationen ohne Erwerbszweck“. |
Periodenendstand | 2019 | 2020 | 2021 | Q4 18 | Q4 19 | Q4 20 | Q4 21 |
---|---|---|---|---|---|---|---|
AKTIVA | in Mio EUR | ||||||
Kassenbestand und Guthaben bei
Zentralbanken |
75.246 | 163.796 | 186.148 | 75.051 | 75.246 | 163.796 | 186.148 |
Darlehen und Kredite | 743.862 | 752.165 | 787.238 | 703.613 | 743.862 | 752.165 | 787.238 |
Schuldverschreibungen | 130.068 | 133.908 | 137.991 | 131.620 | 130.068 | 133.908 | 137.991 |
Eigenkapitalinstrumente | 6.789 | 8.803 | 8.690 | 5.908 | 6.789 | 8.803 | 8.690 |
Derivate inklusive für
Sicherungsmaßnahmen mit positivem Marktwert |
21.006 | 22.811 | 18.259 | 19.389 | 21.006 | 22.811 | 18.259 |
Beteiligungen an Tochter-,
Gemeinschafts- und assoziierten Unternehmen, die nicht voll- oder quotenkonsolidiert werden |
21.639 | 21.234 | 23.289 | 20.894 | 21.639 | 21.234 | 23.289 |
Materielle Vermögenswerte | 12.292 | 11.587 | 23.721 | 10.334 | 12.292 | 11.587 | 23.721 |
Immaterielle Vermögenswerte | 2.957 | 2.968 | 3.165 | 2.939 | 2.957 | 2.968 | 3.165 |
Steueransprüche und sonstige
Vermögenswerte |
18.423 | 19.155 | 8.696 | 16.233 | 18.423 | 19.155 | 8.696 |
Summe Aktiva/Passiva | 1.032.283 | 1.136.427 | 1.197.196 | 985.981 | 1.032.283 | 1.136.427 | 1.197.196 |
PASSIVA | |||||||
Einlagen von Zentralbanken | 20.906 | 73.834 | 96.063 | 24.993 | 20.906 | 73.834 | 96.063 |
Einlagen von Kreditinstituten | 101.249 | 102.410 | 106.294 | 103.179 | 101.249 | 102.410 | 106.294 |
Einlagen von Nichtbanken | 615.430 | 655.729 | 686.359 | 583.670 | 615.430 | 655.729 | 686.359 |
Begebene Schuldverschreibungen | 150.394 | 152.876 | 152.256 | 141.375 | 150.394 | 152.876 | 152.256 |
Derivate inkl. für
Sicherungsmaßnahmen mit negativem Marktwert |
14.364 | 16.745 | 12.443 | 12.471 | 14.364 | 16.745 | 12.443 |
Lieferverpflichtungen eines
Leerverkäufers |
729 | 1.023 | 1.035 | 781 | 729 | 1.023 | 1.035 |
Auf Anforderung rückzahlbares
Aktienkapital2 |
0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
Als zur Veräußerung gehalten
eingestufte, den Veräußerungsgruppen zugeordnete Verbindlichkeiten2 |
554 | 236 | 11.993 | 1.049 | 554 | 236 | 11.993 |
Steuerschulden und sonstige
finanzielle und nichtfinanzielle Verbindlichkeiten |
23.437 | 24.743 | 15.361 | 19.552 | 23.437 | 24.743 | 15.361 |
Rückstellungen | 13.072 | 12.954 | 13.014 | 12.488 | 13.072 | 12.954 | 13.014 |
Eigenkapital und Minderheitenanteile | 92.148 | 95.878 | 102.379 | 86.423 | 92.148 | 95.878 | 102.379 |
davon: Kumuliertes sonstiges Ergebnis2 | –7.040 | –8.488 | –8.618 | –6.811 | –7.040 | –8.488 | –8.618 |
davon: Minderheitenanteile | 6.312 | 6.486 | 7.143 | 6.402 | 6.312 | 6.486 | 7.143 |
Summe Aktiva/Passiva | 1.032.283 | 1.136.427 | 1.197.196 | 985.981 | 1.032.283 | 1.136.427 | 1.197.196 |
Quelle: OeNB. | |||||||
Anmerkung: Datenstand: 24. März 2022. Ab Berichtstermin März 2021 sind Unternehmen, die bloß nach
BWG (aber nicht nach CRR) Kreditinstitute sind (u. a. Kapitalanlagegesellschaften, Immobilien-Kapitalanlagegesellschaften und Betriebliche Vorsorgekassen) nicht mehr enthalten. BWG = Bankwesengesetz; CRR = Capital Requirements Regulation/Kapitaladäquanzverordnung. |
|||||||
1 Zusammenführung von Meldedaten von konsolidierten Kreditinstitutsgruppen und von unkonsolidierten
Einzelkreditinstituten unter Berücksichtigung von Verflechtungen aufgrund regulatorischer Konsolidierung. Die im obenstehenden Schema ausgewiesenen Positionen können im Zeitablauf der Veröffentlichung zu Meldeterminen vor dem 1. Quartal 2018 anders benannt gewesen sein bzw. kann es bei der Definition einzelner Positionen über die angeführten Differenzen hinaus zu Abweichungen zwischen verschiedenen Meldestichtagen kommen. |
|||||||
2 Für diese Positionen werden lediglich Daten von nach IFRS (International Financial Reporting Standards)
bilanzierenden Kreditinstitutsgruppen dargestellt. |
Periodenendstand | Q4 20 | Q1 21 | Q2 21 | Q3 21 | Q4 21 |
---|---|---|---|---|---|
in Mio EUR | |||||
Eigenmittel | 94.257 | 94.633 | 96.399 | 96.080 | 97.551 |
Kernkapital (T1) | 82.913 | 83.753 | 85.223 | 85.172 | 86.348 |
Hartes Kernkapital (CET1) | 77.478 | 78.354 | 80.277 | 80.275 | 80.845 |
Zusätzliches Kernkapital | 5.434 | 5.399 | 4.946 | 4.898 | 5.503 |
Ergänzungskapital (T2) | 11.345 | 10.879 | 11.176 | 10.908 | 11.203 |
Gesamtrisikobetrag | 482.394 | 487.432 | 498.516 | 509.657 | 514.930 |
Risikogewichtete Positionsbeträge
für das Kredit-, das Gegenparteiausfall- und das Verwässerungsrisiko sowie Vorleistungen |
422.218 | 426.430 | 436.963 | 444.077 | 449.910 |
Risikopositionsbetrag für Abwicklungs-
und Lieferrisiken |
2 | 2 | 2 | 0 | 7 |
Gesamtrisikobetrag für Positions-,
Fremdwährungs- und Warenpositionsrisiken |
10.055 | 10.741 | 12.113 | 11.091 | 9.932 |
Gesamtrisikobetrag für
operationelle Risiken |
44.392 | 44.485 | 44.416 | 45.244 | 46.776 |
Zusätzlicher Risikopositionsbeitrag
aufgrund fixer Gemeinkosten2 |
0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
Gesamtrisikobetrag aufgrund
Anpassung der Kreditbewertung |
1.645 | 1.584 | 1.470 | 1.421 | 1.499 |
Gesamtrisikobetrag in Bezug auf
Großkredite im Handelsbuch |
0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
Sonstige Risikopositionsbeträge | 4.082 | 4.190 | 3.552 | 7.824 | 6.805 |
In % | |||||
Harte Kernkapitalquote (CET1) | 16,06 | 16,07 | 16,10 | 15,75 | 15,70 |
Kernkapitalquote (T1) | 17,19 | 17,18 | 17,10 | 16,71 | 16,77 |
Gesamtkapitalquote | 19,54 | 19,41 | 19,34 | 18,85 | 18,94 |
Quelle: OeNB. | |||||
Anmerkung: Datenstand: 24. März 2022. | |||||
1 Zusammenführung von Meldedaten von konsolidierten Kreditinstitutsgruppen
und von unkonsolidierten Einzelkreditinstituten unter Berücksichtigung von Verflechtungen aufgrund regulatorischer Konsolidierung. |
|||||
2 Risikopositionsbeträge von regulatorisch konsolidierten Wertpapierfirmen. |
Periodenendstand | Q4 20 | Q4 21 |
---|---|---|
in Mio EUR | ||
Zinsergebnis, netto | 15.458 | 15.694 |
davon: Zinsen und ähnliche Erträge | 22.408 | 22.031 |
davon: (Zinsen und ähnliche Aufwendungen) | 6.950 | 6.337 |
(Auf Anforderung rückzahlbare Aufwendungen für
Aktienkapital)2 |
0 | 0 |
Dividendenerträge | 425 | 621 |
Provisionsergebnis, netto | 7.314 | 7.955 |
davon: Provisionserträge | 9.707 | 10.424 |
davon: (Provisionsaufwand) | 2.393 | 2.469 |
Gewinne oder (–) Verluste bei der Ausbuchung von nicht
erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewerteten finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten, netto |
98 | 86 |
Gewinne oder (–) Verluste aus Ausbuchungen von Anteilen
an Tochter-, Gemeinschafts- und assoziierten Unternehmen |
0 | –6 |
Gewinne oder (–) Verluste aus zu Handelszwecken
gehaltenen finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten, netto |
62 | –624 |
Gewinne oder (–) Verluste aus nicht zum Handelsbestand
gehörenden finanziellen Vermögenswerten, die erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert zu bewerten sind, netto2 |
58 | 79 |
Sonstige Bewertungsergebnisse nach IFRS und nGAAP FINREP | 256 | 1.112 |
Gewinne oder (–) Verluste bei der Ausbuchung nicht
finanzieller Vermögenswerte, netto |
41 | 15 |
Sonstige betriebliche Erträge | 3.819 | 3.875 |
(Sonstige betriebliche Aufwendungen) | 2.780 | 3.063 |
Betriebserträge, netto | 24.750 | 25.742 |
(Verwaltungsaufwendungen) | 13.652 | 13.788 |
davon: (Personalaufwendungen) | 8.461 | 8.691 |
davon: (Sachaufwendungen) | 5.191 | 5.096 |
(Barbeiträge zu Abwicklungsfonds und
Einlagensicherungssystemen)3 |
644 | 803 |
(Abschreibungen) | 1.402 | 1.371 |
(Wertminderung oder (–) Wertaufholung bei nicht
finanziellen Vermögenswerten) |
112 | 106 |
(Wertminderung oder (–) Wertaufholung bei Beteiligungen
an Tochter-, Gemeinschafts- und assoziierten Unternehmen) |
721 | 39 |
Betriebsergebnis | 8.220 | 9.636 |
(Zahlungsverpflichtungen gegenüber Abwicklungsfonds und
Einlagensicherungssystemen)3 |
34 | 12 |
(Rückstellungen oder (–) Wertaufholung für Kreditrisiko) | 278 | 120 |
(Sonstige Rückstellungen) | 118 | 329 |
(Wertminderung oder (–) Wertaufholung für mit
Anschaffungskosten bewerteten Darlehen, Kredite und Schuldtitel) |
3.287 | 763 |
(Sonstige Wertminderung oder (–) Wertaufholung bei nicht
erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert und nicht zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten finanziellen Vermögenswerten) |
24 | –20 |
Erfolgswirksam erfasster negativer Geschäfts- oder
Firmenwert |
5 | 116 |
Anteil des Gewinns oder (–) Verlusts aus Beteiligungen an
Tochter-, Gemeinschafts- und assoziierten Unternehmen, die nicht voll- oder quotenkonsolidiert sind |
745 | 1.357 |
Gewinn oder (–) Verlust aus als zur Veräußerung gehalten
eingestuften langfristigen Vermögenswerten und Veräußerungsgruppen, die nicht die Voraussetzungen für eine Einstufung als aufgegebene Geschäftsbereiche erfüllen2 |
27 | –8 |
Änderungsgewinne oder -verluste (–), netto für IFRS2 | –107 | –48 |
Periodenergebnis vor Steuern und Minderheitenanteilen | 5.148 | 9.848 |
(Ertragssteuern) | 1.193 | 1.680 |
Periodenergebnis nach Steuern und vor Minderheitenanteilen | 3.955 | 8.167 |
Außerordentlicher Gewinn oder (–) Verlust nach Steuern für
UGB-/BWG-Melder |
7 | 22 |
Gesamtergebnis aus aufgegebenen Geschäftsbereichen nach
Steuern2 |
48 | –384 |
(Den Minderheitenanteilen zurechenbar) | 343 | 646 |
Periodenergebnis nach Steuern und Minderheitenanteilen | 3.668 | 7.160 |
Quelle: OeNB. | ||
Anmerkung: Werte für das gesamte bisherige Geschäftsjahr in Mio EUR – Abzugsposten sind in Klammern
dargestellt. Datenstand: 24. März 2022. Ab Berichtstermin März 2021 sind Unternehmen, die bloß nach BWG (aber nicht nach CRR) Kreditinstitute sind (u. a. Kapitalanlagegesellschaften, Immobilien-Kapitalanlagegesellschaften und Betriebliche Vorsorgekassen) nicht mehr enthalten. BWG = Bankwesengesetz; CRR = Capital Requirements Regulation/ Kapitaladäquanzverordnung. |
||
1 Zusammenführung von Meldedaten von konsolidierten Kreditinstitutsgruppen und von unkonsolidierten
Einzelkreditinstituten unter Berücksichtigung von Verflechtungen aufgrund regulatorischer Konsolidierung. Die im obenstehenden Schema ausgewiesenen Positionen können im Zeitablauf der Veröffentlichung zu Meldeterminen vor dem 1. Quartal 2018 anders benannt gewesen sein bzw. kann es bei der Definition einzelner Positionen über die angeführten Differenzen hinaus zu Abweichungen zwischen verschiedenen Meldestichtagen kommen. |
||
2 Für diese Positionen werden lediglich Daten von nach IFRS (International Financial Reporting Standards)
bilanzierenden Kreditinstitutsgruppen dargestellt. |
||
3 In dieser Position sind nur Daten von Kreditinstitutsgruppen bzw. Einzelkreditinstituten, die gemäß Artikel 9
der Durchführungsverordnung 680/2014 oder Artikel 5, 7 und 11 der EZB-VO 2015/534 (mit Ausnahme jener nach Artikel 11 Absatz 6) melden, enthalten. |
Q4 19 | Q4 20 | Q2 21 | Q3 21 | Q4 21 | |
---|---|---|---|---|---|
GKE – Inländische Schuldner nach
ÖNACE-2008-Abschnitten |
in Mio EUR | ||||
A – Land- & Forstwirtschaft; Fischerei | 2.410 | 2.683 | 2.844 | 2.916 | 2.911 |
B – Bergbau, Gewinnung von Steinen &
Erden |
668 | 712 | 729 | 720 | 738 |
C – Herstellung von Waren | 36.419 | 39.203 | 38.904 | 39.230 | 40.685 |
D – Energieversorgung | 6.293 | 7.130 | 7.239 | 7.622 | 8.279 |
E – Wasserversorgung,
Abwasser-/Abfallentsorgung |
3.336 | 3.262 | 3.270 | 3.198 | 3.154 |
F – Bauwesen | 22.548 | 24.797 | 25.661 | 25.930 | 26.339 |
G – Handel, Instandhaltung & Reparatur
(Kfz) |
25.115 | 26.420 | 27.009 | 27.419 | 27.580 |
H – Verkehr & Lagerei | 11.024 | 11.540 | 11.936 | 11.274 | 11.661 |
I – Beherbergung & Gastronomie | 12.243 | 13.668 | 14.297 | 14.285 | 14.348 |
J – Information & Kommunikation | 2.003 | 2.405 | 2.452 | 2.319 | 2.362 |
K – Erbringung von Finanz- &
Versicherungsdienstleistungen |
258.418 | 344.368 | 364.726 | 362.385 | 364.248 |
L – Grundstücks- & Wohnungswesen | 87.089 | 92.066 | 95.002 | 96.932 | 99.221 |
M – Erbringung von freiberuflichen,
wissenschaftlichen & technischen DL |
36.127 | 37.860 | 37.632 | 38.573 | 40.260 |
N – Erbringung von sonstigen
wirtschaftlichen DL |
10.852 | 11.399 | 11.315 | 11.409 | 11.713 |
O – Öffentliche Verwaltung, Verteidigung,
Sozialversicherung |
48.643 | 47.257 | 47.998 | 45.644 | 46.324 |
P – Erziehung & Unterricht | 399 | 433 | 419 | 406 | 406 |
Q – Gesundheits- & Sozialwesen | 4.912 | 5.283 | 5.413 | 5.194 | 5.397 |
R – Kunst, Unterhaltung & Erholung | 1.350 | 1.381 | 1.346 | 1.350 | 1.381 |
S – Erbringung von sonstigen DL | 2.674 | 3.039 | 2.901 | 2.922 | 3.301 |
T – Private Haushalte | 42.605 | 47.982 | 52.775 | 54.898 | 56.745 |
U – Exterritoriale Organisationen &
Körperschaften |
7 | 5 | 5 | 5 | 5 |
GKE – Sonstige inländische Schuldner (ohne
ÖNACE-2008-Zuordnung) |
1.759 | 1.702 | 1.682 | 1.670 | 1.604 |
GKE – Schuldner aus Euro-Teilnehmerländern
ohne Österreich |
140.198 | 144.859 | 146.536 | 148.271 | 147.789 |
GKE – Sonstige ausländische Schuldner | 116.302 | 109.651 | 110.070 | 113.025 | 116.976 |
„Delta-Erhebung (zur GKE)“ gemäß
FinStab – Rechtsträger3 |
1.724 | 1.629 | 1.538 | 1.638 | 1.681 |
„Delta-Erhebung (zur GKE)“ gemäß
FinStab – natürliche Personen |
150.396 | 151.192 | 154.618 | 155.192 | 156.516 |
Kreditrisikobehaftete Instrumente
insgesamt |
1.025.511 | 1.131.929 | 1.168.317 | 1.174.426 | 1.191.623 |
Quelle: OeNB. | |||||
Anmerkung: DL = Dienstleistungen. Als kreditrisikobehaftete Instrumente werden für die Zwecke der
Granularen Kreditdaten-Erhebung (GKE) folgende Instrumentarten herangezogen: Einlagen bei anderen Instituten, Umgekehrte Pensionsgeschäfte, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, Revolvierende Kredite, Überziehungskredite, Kreditkartenkredite, Kreditlinien ohne Revolvierende Kredite, Finanzierungsleasing, Andere Kredite, Schuldverschreibungen inkl. CLN, Sonstige Wertpapiere, Verbriefungstranchen, Einlagentermingeschäfte, Sonstige Zusagen sowie Finanzgarantien exkl. Kreditderivate. In Abhängigkeit der Meldebestimmungen sowie der jeweiligen Instrumentart errechnet sich für den jeweiligen Melderkreis (CRR-Kreditinstitute, CRR-Finanzinstitute) das dargestellte Engagement gemäß GKE auf Basis der Summierung folgender Wertarten: Ausstehender Nominalwert, Außerbilanzieller Wert (= Nicht-ausgenutzter, Rahmen), Buchwert, Nominale. Die „Delta-Erhebung“ zur GKE steht auf Basis der FinStab nur für CRR-Kreditinstitute sowie Sonderbanken zur Verfügung. CLN = Credit Linked Note; CRR = Capital Requirements Regulation/Kapitaladäquanzverordnung. |
|||||
1 Die GKE hat gemäß § 75 Bankwesengesetz (BWG) die Erhebung von Kreditdaten und Kreditrisikodaten
zum Inhalt und wird auf Basis der GKE-V erhoben. |
|||||
2 Verordnung der Oesterreichischen Nationalbank betreffend die Erfassung von Kredit- und Länderrisiken,
Restlaufzeiten und Fremdwährungskredite sowie Finanzinformationen von Auslandstochterbanken – Meldeverordnung FinStab (Finanzmarktstabilität), welche als sogenannte „Delta-Erhebung“ zur GKE erhoben wird. Auf der Schuldnerseite erfolgt lediglich eine Differenzierung in Rechtsträger und natürliche Personen, sodass für diese Datenbasis keine Aufgliederung in ÖNACE-2008-Abschnitte möglich ist. |
|||||
3 Definition im Sinne des Artikels 1(5) der AnaCredit-VO. |
Periodenendstand | 2019 | 2020 | 2021 | Q3 20 | Q4 20 | Q1 21 | Q2 21 | Q3 21 | Q4 21 |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Investmentfonds | in Mio EUR | ||||||||
Bereinigtes Fondsvolumen
(abzüglich der „Fonds-in-Fonds“- Veranlagungen) |
168.013 | 175.221 | 198.198 | 166.895 | 175.221 | 180.990 | 187.810 | 191.325 | 198.198 |
Veränderung des bereinigten
Fondsvolumens |
19.081 | 199.851 | 22.983 | 4.236 | 200.968 | 5.769 | 6.821 | 3.523 | 6.873 |
Bereinigte Nettomittelveränderung | 4.349 | 5.570 | 11.909 | 1.680 | 2.041 | 2.794 | 2.800 | 2.961 | 3.355 |
Kapitalveränderung durch
Ausschüttungen zum Ex-Tag |
1.266 | 1.138 | 1.288 | 227 | 455 | 225 | 186 | 281 | 595 |
Kapitalveränderung durch
Kurswertveränderungen und Erträge |
15.998 | 195.419 | 12.362 | 2.783 | 199.382 | 3.200 | 4.207 | 843 | 4.113 |
Pensionskassen | |||||||||
Vermögensbestand | 24.705 | 25.391 | 27.436 | 24.175 | 25.391 | 25.934 | 26.680 | 26.894 | 27.436 |
Inländische Investmentzertifikate | 19.201 | 19.119 | 19.591 | 18.317 | 19.119 | 19.644 | 20.130 | 20.077 | 19.591 |
Ausländische Investmentzertifikate | 4.306 | 5.051 | 6.398 | 4.807 | 5.051 | 5.165 | 5.349 | 5.655 | 6.398 |
Sonstige Vermögenswerte | 1.199 | 1.221 | 1.447 | 1.050 | 1.221 | 1.125 | 1.201 | 1.162 | 1.447 |
Versicherungen | |||||||||
Summe der Aktiva | 138.416 | 141.081 | 145.351 | 137.815 | 141.081 | 142.657 | 144.098 | 144.984 | 145.351 |
Verzinsliche Wertpapiere | 54.689 | 54.332 | 50.009 | 54.089 | 54.332 | 52.394 | 51.356 | 51.075 | 50.009 |
begeben von Ansässigen im
Inland |
14.841 | 13.942 | 11.751 | 14.077 | 13.942 | 13.395 | 12.706 | 12.336 | 11.751 |
begeben von Ansässigen im
sonstigen Euroraum |
26.874 | 28.037 | 26.237 | 27.766 | 28.037 | 26.967 | 26.626 | 26.667 | 26.237 |
begeben von Ansässigen in
der übrigen Welt |
12.973 | 12.352 | 12.021 | 12.247 | 12.352 | 12.033 | 12.025 | 12.072 | 12.021 |
Aktien und sonstige
Anteilsrechte |
19.413 | 21.178 | 25.565 | 18.360 | 21.178 | 22.914 | 23.601 | 24.608 | 25.565 |
begeben von Ansässigen
im Inland |
13.562 | 13.810 | 17.412 | 12.667 | 13.810 | 15.249 | 15.691 | 16.411 | 17.412 |
begeben von Ansässigen
im sonstigen Euroraum |
1.708 | 1.848 | 2.185 | 1.764 | 1.848 | 1.966 | 2.020 | 2.099 | 2.185 |
begeben von Ansässigen in der
übrigen Welt |
4.143 | 5.521 | 5.968 | 3.928 | 5.521 | 5.699 | 5.891 | 6.098 | 5.968 |
börsennotierte Aktien | 1.226 | 1.120 | 1.375 | 981 | 1.120 | 1.234 | 1.371 | 1.434 | 1.375 |
nicht börsennotierte Aktien | 13.996 | 15.453 | 19.797 | 12.827 | 15.453 | 16.877 | 17.408 | 18.021 | 19.797 |
sonstige Anteilsrechte | 4.190 | 4.605 | 4.394 | 4.552 | 4.605 | 4.802 | 4.823 | 5.153 | 4.394 |
Investmentfondsanteile | 37.498 | 37.702 | 40.227 | 36.269 | 37.702 | 38.354 | 39.266 | 39.608 | 40.227 |
Quelle: OeNB. |
Nicht-
finan- zielle Unter- nehmen |
Finanzielle
Kapital- gesell- schaften |
davon
Monetäre Finanz- institute |
davon
Invest- ment-- fonds |
davon
sonstige nicht- monetäre Finanz- institute |
davon
Versiche- rungen |
davon
Pensions- kassen |
Private
Haus- halte |
Private
Organisa- tionen ohne Erwerbs- zweck |
Übrige
Welt (gegen- über Öster- reich) |
|
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Geldvermögen | Bestände in Mio EUR | |||||||||
Währungsgold und
Sonderziehungsrechte (SZR) |
x | 21.235 | 21.235 | x | x | x | x | x | x | 6.804 |
Bargeld | 739 | 14.583 | 14.564 | 0 | 19 | 1 | 0 | 26.238 | 0 | 4.085 |
Täglich fällige Einlagen | 79.192 | 214.772 | 192.590 | 8.175 | 9.902 | 3.255 | 850 | 202.095 | 7.517 | 101.165 |
Sonstige Einlagen | 20.176 | 223.951 | 211.432 | 755 | 11.185 | 235 | 344 | 92.750 | 1.192 | 43.856 |
Kurzfristige Kredite | 36.896 | 65.240 | 57.752 | 31 | 5.848 | 1.605 | 5 | 2.943 | 0 | 30.941 |
Langfristige Kredite | 124.501 | 490.575 | 451.722 | 212 | 32.316 | 6.301 | 24 | 157 | 0 | 89.429 |
Handelskredite | 56.851 | 125 | 41 | 0 | 84 | 0 | 0 | 84 | 11 | 21.898 |
Kurzfristige verzinsliche
Wertpapiere |
45 | 10.654 | 10.366 | 271 | 3 | 14 | 0 | 579 | 0 | 24.228 |
Langfristige verzinsliche
Wertpapiere |
4.895 | 353.204 | 214.467 | 86.827 | 3.033 | 47.951 | 926 | 22.645 | 900 | 322.205 |
Börsennotierte Aktien | 44.963 | 69.551 | 4.991 | 47.964 | 15.163 | 1.433 | 0 | 41.565 | 177 | 61.784 |
Nicht börsennotierte Aktien | 41.639 | 76.699 | 24.811 | 193 | 35.657 | 16.005 | 32 | 9.113 | 65 | 24.764 |
Investmentzertifikate | 20.176 | 182.816 | 14.985 | 77.455 | 22.802 | 37.811 | 29.765 | 85.874 | 3.355 | 31.941 |
Sonstige Anteilsrechte | 181.972 | 105.369 | 39.020 | 2.566 | 59.242 | 4.542 | 0 | 156.973 | 2.406 | 136.529 |
Lebensversicherungsansprüche | x | x | x | x | x | x | x | 79.973 | x | 1.683 |
Nicht-Lebensversicherungs-
ansprüche |
3.396 | 3.445 | 0 | 0 | 0 | 3.445 | 0 | 4.322 | 0 | 1.014 |
Kapitalgedeckte Pensions-
ansprüche |
x | x | x | x | x | x | 0 | 51.467 | x | 0 |
Ansprüche auf andere Leistungen
als Altersversicherungs- leistungen |
0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 16.393 | 0 | 0 |
Übrige Forderungen inkl.
Finanzderivate |
12.112 | 17.582 | 9.025 | 89 | 6.463 | 1.522 | 481 | 12.954 | 205 | 7.774 |
Finanzvermögen in Summe (Bestände) | 627.551 | 1.849.802 | 1.267.000 | 224.538 | 201.716 | 124.120 | 32.427 | 806.125 | 15.830 | 910.101 |
Quelle: OeNB. |
Nicht-
finan- zielle Unter- nehmen |
Finanzielle
Kapital- gesell- schaften |
davon
Monetäre Finanz- institute |
davon
Invest- ment-- fonds |
davon
sonstige nicht- monetäre Finanz- institute |
davon
Versiche- rungen |
davon
Pensions- kassen |
Private
Haus- halte |
Private
Organisa- tionen ohne Erwerbs- zweck |
Übrige
Welt (gegen- über Öster- reich) |
|
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Geldvermögensbildung | Über 4 Quartale kumulierte Transaktionen in Mio EUR | |||||||||
Währungsgold und
Sonderziehungsrechte (SZR) |
x | 4.563 | 4.563 | x | x | x | x | x | x | 4.561 |
Bargeld | 403 | 3.827 | 3.809 | 0 | 17 | 0 | 0 | –192 | 0 | 107 |
Täglich fällige Einlagen | 7.473 | 9.229 | 8.563 | 637 | –258 | 473 | –187 | 14.786 | 816 | 19.792 |
Sonstige Einlagen | –1.665 | 12.499 | 12.483 | –195 | 358 | –152 | 5 | –3.142 | –91 | 1.372 |
Kurzfristige Kredite | 2.745 | 1.370 | 4.203 | 10 | –2.757 | –83 | –2 | 446 | 0 | 3.507 |
Langfristige Kredite | 10.867 | 27.432 | 25.376 | 20 | 1.855 | 198 | –18 | 12 | 0 | 2.042 |
Handelskredite | 2.779 | 34 | 8 | 0 | 27 | 0 | 0 | 75 | –2 | 1.947 |
Kurzfristige verzinsliche
Wertpapiere |
–6 | 1.342 | 1.507 | –151 | –8 | –7 | 0 | –59 | –1 | –2.327 |
Langfristige verzinsliche
Wertpapiere |
–873 | 28.986 | 27.539 | 3.749 | 393 | –2.813 | 117 | –2.083 | –58 | 4.837 |
Börsennotierte Aktien | 1.021 | 5.090 | 407 | 4.209 | 428 | 47 | 0 | 1.586 | –13 | 1.654 |
Nicht börsennotierte
Aktien |
–177 | 5.368 | 28 | 355 | 5.046 | –63 | 3 | –87 | –7 | 1.344 |
Investmentzertifikate | 4.299 | 3.990 | –1.048 | 6.066 | –2.599 | 496 | 1.076 | 9.064 | 349 | 2.800 |
Sonstige Anteilsrechte | 3.718 | 3.314 | 602 | 158 | 2.530 | 24 | 0 | 954 | –5 | –195 |
Lebensversicherungs-
ansprüche |
x | x | x | x | x | x | x | –567 | x | –68 |
Nicht-Lebensversicherungs-
ansprüche |
126 | 451 | 0 | 0 | 0 | 451 | 0 | 160 | 0 | 126 |
Kapitalgedeckte
Pensionsansprüche |
x | x | x | x | x | x | 0 | 86 | x | 0 |
Ansprüche auf andere
Leistungen als Altersversicherungsleistungen |
0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 956 | 0 | 0 |
Übrige Forderungen inkl.
Finanzderivate |
481 | 596 | –412 | 17 | 641 | 283 | 67 | 1.338 | –15 | –1.650 |
Geldvermögensbildung in
Summe (Transaktionen) |
31.191 | 108.092 | 87.629 | 14.873 | 5.672 | –1.144 | 1.061 | 23.335 | 974 | 39.850 |
Nettogeldvermögen | –327.125 | 8.200 | 28.043 | –7.248 | –29.159 | 9.816 | 6.748 | 593.548 | 12.510 | –59.400 |
Finanzierungssaldo | –836 | 4.098 | 4.963 | –1.017 | 1.328 | –2.028 | 853 | 15.207 | 1.002 | 4.295 |
Quelle: OeNB. |
Nicht-
finan-zielle Unter- nehmen |
Finanzielle
Kapital- gesell- schaften |
davon
Monetäre Finanz- institute |
davon
Invest- ment- fonds |
davon
sonstige nicht- monetäre Finanz- institute |
davon
Versiche- rungen |
davon
Pensions- kassen |
Private
Haus- halte |
Private
Organisa- tionen ohne Erwerbs- zweck |
Übrige
Welt (gegen- über Öster- reich) |
|
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Verbindlichkeiten | Bestände in Mio EUR | |||||||||
Währungsgold und
Sonderziehungsrechte (SZR)1 |
x | 6.701 | 6.701 | x | x | x | x | x | x | 20.067 |
Bargeld | x | 42.308 | 42.308 | x | x | x | x | x | x | 3.272 |
Täglich fällige Einlagen | x | 604.934 | 604.934 | x | x | x | x | x | x | 22.380 |
Sonstige Einlagen | x | 302.411 | 302.411 | x | x | x | x | x | x | 94.723 |
Kurzfristige Kredite | 39.509 | 20.274 | 0 | 415 | 18.761 | 1.097 | 1 | 8.468 | 353 | 58.804 |
Langfristige Kredite | 306.646 | 31.998 | 0 | 152 | 29.911 | 1.932 | 3 | 197.016 | 2.569 | 135.763 |
Handelskredite | 49.912 | 48 | 2 | 0 | 46 | 0 | 0 | 87 | 7 | 24.995 |
Kurzfristige verzinsliche
Wertpapiere |
497 | 6.761 | 6.760 | x | 1 | 0 | 0 | x | x | 5.031 |
Langfristige verzinsliche
Wertpapiere |
47.534 | 161.077 | 142.639 | 0 | 13.241 | 5.196 | 0 | x | x | 196.512 |
Börsennotierte Aktien | 113.406 | 39.694 | 29.290 | x | 4.836 | 5.567 | x | x | x | 78.493 |
Nicht börsennotierte
Aktien |
40.210 | 70.942 | 52.968 | 693 | 7.669 | 9.612 | 0 | x | x | 56.387 |
Investmentzertifikate | x | 222.463 | 0 | 222.463 | 0 | 0 | x | x | x | 104.218 |
Sonstige Anteilsrechte | 297.744 | 148.825 | 18.571 | 93 | 130.087 | 75 | 0 | x | 15 | 121.992 |
Lebensversicherungs-
ansprüche |
x | 76.901 | x | x | 0 | 76.901 | x | x | x | 5.045 |
Nicht-Lebens-
versicherungsansprüche |
x | 10.236 | x | x | 0 | 10.236 | x | x | x | 2.769 |
Kapitalgedeckte
Pensionsansprüche |
14.990 | 35.867 | 8.143 | x | 0 | 2.561 | 25.163 | x | x | 0 |
Ansprüche auf andere
Leistungen als Altersversicherungs- leistungen |
0 | 15.900 | 0 | 0 | 15.900 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
Übrige Forderungen inkl.
Finanzderivate |
20.768 | 11.276 | 6.797 | 272 | 3.168 | 1.039 | 0 | 3.145 | 230 | 8.648 |
Verbindlichkeiten in
Summe (Bestände) |
931.218 | 1.808.615 | 1.221.523 | 224.089 | 223.621 | 114.215 | 25.168 | 208.716 | 3.174 | 939.099 |
Quelle: OeNB. | ||||||||||
1 Auslandsposition der OeNB inklusive Barrengold, der eine imputierte Verbindlichkeit des Auslandes gegenübergestellt wird. |
Nicht-
finan-zielle Unter- nehmen |
Finanzielle
Kapital- gesell- schaften |
davon
Monetäre Finanz- institute |
davon
Invest- ment- fonds |
davon
sonstige nicht- monetäre Finanz- institute |
davon
Versiche- rungen |
davon
Pensions- kassen |
Private
Haus- halte |
Private
Organisa- tionen ohne Erwerbs- zweck |
Übrige
Welt (gegen- über Öster- reich) |
|
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Finanzierung | Über 4 Quartale kumulierte Transaktionen in Mio EUR | |||||||||
Währungsgold und
Sonderziehungsrechte (SZR)1 |
x | 4.561 | 4.561 | x | x | x | x | x | x | 4.572 |
Bargeld | x | 3.251 | 3.251 | x | x | x | x | x | x | –11 |
Täglich fällige Einlagen | x | 73.538 | 73.538 | x | x | x | x | x | x | –8.465 |
Sonstige Einlagen | x | 7.090 | 7.090 | x | x | x | x | x | x | –6.340 |
Kurzfristige Kredite | 1.160 | 572 | 0 | 202 | 423 | –53 | –1 | 565 | –47 | –5.350 |
Langfristige Kredite | 10.162 | –2.442 | 0 | –93 | –3.204 | 859 | –4 | 7.359 | –1 | 4.351 |
Handelskredite | 1.423 | 4 | –4 | 0 | 7 | 0 | 0 | 7 | 1 | 1.916 |
Kurzfristige verzinsliche
Wertpapiere |
–9 | 1.872 | 1.871 | x | 1 | 0 | 0 | x | x | 1.428 |
Langfristige verzinsliche
Wertpapiere |
1.858 | 1.109 | 1.028 | x | –771 | 852 | 0 | x | x | 2.513 |
Börsennotierte Aktien | –93 | 385 | 359 | x | 25 | 0 | 0 | x | x | 7.493 |
Nicht börsennotierte
Aktien |
950 | 53 | 30 | x | 55 | –83 | 0 | x | x | 500 |
Investmentzertifikate | x | 15.333 | 0 | 15.333 | 0 | 0 | 0 | x | x | 9.186 |
Sonstige Anteilsrechte | –7.458 | –1.666 | 42 | 0 | –1.684 | –23 | 0 | x | 2 | 286 |
Lebensversicherungs-
ansprüche |
x | –1.736 | 0 | x | 0 | –1.736 | 0 | x | x | 228 |
Nicht-Lebens-
versicherungsansprüche |
x | 691 | 0 | x | 0 | 691 | 0 | x | x | 517 |
Kapitalgedeckte
Pensionsansprüche |
–91 | 252 | 60 | x | 0 | –30 | 222 | x | x | 0 |
Ansprüche auf andere
Leistungen als Alters- versicherungsleistungen |
0 | 998 | 0 | 0 | 998 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
Übrige Forderungen inkl.
Finanzderivate |
–2.156 | –1.368 | –723 | –34 | –824 | 213 | 0 | –105 | –48 | –2.664 |
Finanzierung in Summe
(Transaktionen) |
5.746 | 102.494 | 91.102 | 15.458 | –4.973 | 690 | 217 | 7.826 | –94 | 10.159 |
Nettogeldvermögen | –336.068 | 20.841 | 37.299 | –6.816 | –28.285 | 12.102 | 6.541 | 575.312 | 14.126 | –48.442 |
Finanzierungssaldo | 734 | 7.451 | 4.432 | –802 | 2.932 | 323 | 567 | 14.581 | 864 | 4.882 |
Quelle: OeNB. | ||||||||||
1 Auslandsposition der OeNB inklusive Barrengold, der eine imputierte Verbindlichkeit des Auslandes gegenübergestellt wird. |
2019 | 2020 | 2021 | Q1 21 | Q2 21 | Q3 21 | Q4 21 | ||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
in Mio EUR | ||||||||
Leistungsbilanz | Netto | 8.316 | 7.203 | –2.110 | –910 | –1.321 | 280 | –159 |
Credit | 254.887 | 219.951 | 260.192 | 57.495 | 64.397 | 67.412 | 70.889 | |
Debet | 246.571 | 212.748 | 262.303 | 58.405 | 65.717 | 67.132 | 71.049 | |
Güter | Netto | 3.812 | 3.033 | –1.727 | 782 | 182 | –691 | –1.999 |
Credit | 151.852 | 138.328 | 168.515 | 39.218 | 43.216 | 41.940 | 44.140 | |
Debet | 148.040 | 135.295 | 170.242 | 38.436 | 43.035 | 42.632 | 46.140 | |
Dienstleistungen | Netto | 9.341 | 7.867 | 2.725 | –19 | –46 | 1.247 | 1.544 |
Credit | 68.326 | 56.783 | 59.363 | 11.382 | 13.254 | 17.396 | 17.330 | |
Debet | 58.985 | 48.916 | 56.637 | 11.401 | 13.301 | 16.148 | 15.787 | |
Primäreinkommen | Netto | –1.437 | –427 | –362 | –211 | –781 | –101 | 730 |
Credit | 29.033 | 18.954 | 25.319 | 5.727 | 6.201 | 5.860 | 7.531 | |
Debet | 30.470 | 19.381 | 25.682 | 5.937 | 6.982 | 5.961 | 6.802 | |
Sekundäreinkommen | Netto | –3.399 | –3.270 | –2.747 | –1.462 | –675 | –175 | –434 |
Credit | 5.676 | 5.886 | 6.995 | 1.168 | 1.724 | 2.216 | 1.887 | |
Debet | 9.076 | 9.156 | 9.742 | 2.630 | 2.400 | 2.391 | 2.321 | |
Vermögensübertragungen | Netto | –67 | –410 | 4 | 49 | –123 | –4 | 82 |
Credit | 1.680 | 416 | 1.301 | 349 | 112 | 275 | 564 | |
Debet | 1.747 | 825 | 1.297 | 300 | 235 | 279 | 482 | |
Kapitalbilanz | Netto | 17.228 | 2.316 | –4.296 | 1.409 | –1.212 | –822 | –3.670 |
Direktinvestitionen i. w. S. | Netto | 5.720 | 8.567 | 5.978 | 619 | –415 | 4.093 | 1.682 |
Forderungen | Netto | –6.250 | –6.819 | 12.540 | 2.212 | –867 | 4.072 | 7.123 |
Verpflichtungen | Netto | –11.970 | –15.386 | 6.562 | 1.594 | –452 | –21 | 5.442 |
Direktinvestitionen i. e. S. | Netto | 8.463 | 11.070 | 4.193 | 217 | –292 | 2.702 | 1.566 |
im Ausland | Netto | 11.174 | –2.101 | 9.116 | 2.795 | 400 | 1.882 | 4.039 |
in Österreich | Netto | 2.711 | –13.171 | 4.923 | 2.578 | 692 | –820 | 2.473 |
Portfolioinvestitionen | Netto | –3.414 | –13.613 | 10.375 | –6.284 | 3.937 | 889 | 11.833 |
Forderungen | Netto | 10.946 | 18.697 | 16.362 | 3.813 | 4.555 | 3.246 | 4.748 |
Anteilspapiere und
Investmentzertifikate |
Netto | 7.853 | 7.555 | 13.063 | 6.427 | 3.807 | 3.093 | –264 |
Langfristige verzinsliche
Wertpapiere |
Netto | 3.358 | 3.940 | 2.160 | 921 | 1.017 | 341 | –120 |
Geldmarktpapiere | Netto | –266 | 7.202 | 1.139 | –3.536 | –269 | –188 | 5.133 |
Verpflichtungen | Netto | 14.360 | 32.310 | 5.987 | 10.097 | 618 | 2.357 | –7.085 |
Anteilspapiere und
Investmentzertifikate |
Netto | 2.526 | 4.305 | 3.472 | 722 | 1.200 | 779 | 771 |
Langfristige verzinsliche
Wertpapiere |
Netto | 9.848 | 12.796 | 4.842 | 5.003 | 7.767 | –4.305 | –3.624 |
Geldmarktpapiere | Netto | 1.986 | 15.209 | –2.327 | 4.372 | –8.349 | 5.883 | –4.232 |
Sonstige Investitionen | Netto | 13.714 | 4.773 | –25.377 | 7.303 | –4.768 | –10.585 | –17.326 |
Forderungen | Netto | 14.200 | –7.506 | 3.640 | 8.452 | –5.971 | 6.857 | –5.697 |
davon Handelskredite | Netto | –38 | –292 | 1.419 | 1.326 | –1.002 | 320 | 775 |
davon Kredite | Netto | 3.025 | 286 | 9.616 | 2.571 | –1.412 | 2.240 | 6.216 |
davon Bargeld und Einlagen | Netto | 10.707 | –8.170 | –8.752 | 5.506 | –4.042 | 3.852 | –14.070 |
Verpflichtungen | Netto | 486 | –12.279 | 29.017 | 1.149 | –1.203 | 17.442 | 11.629 |
davon Handelskredite | Netto | –890 | 1.072 | 892 | 12 | –333 | 213 | 999 |
davon Kredite | Netto | –3.038 | –701 | 1.898 | 403 | –1.025 | 1.568 | 952 |
davon Bargeld und Einlagen | Netto | 4.208 | –12.368 | 21.274 | 843 | 11 | 11.001 | 9.418 |
Finanzderivate | Netto | 1.398 | 1.105 | 575 | 164 | 192 | 201 | 17 |
Offizielle Währungsreserven | Netto | –190 | 1.484 | 4.153 | –393 | –158 | 4.580 | 123 |
Statistische Differenz | Netto | 8.979 | –4.478 | –2.189 | 2.271 | 231 | –1.098 | –3.593 |
Quelle: OeNB, Statistik Austria. | ||||||||
Anmerkung: Bis 2018 endgültige Daten, 2019 und 2020 revidierte Daten, 2021 provisorische Daten. |
Q1 20 – Q4 20 | Q1 21 – Q4 21 | |||||
---|---|---|---|---|---|---|
Credit | Debet | Netto | Credit | Debet | Netto | |
in Mio EUR | ||||||
Dienstleistungen | 56.783 | 48.915 | 7.868 | 59.362 | 56.637 | 2.726 |
Gebühren für Lohnveredelung | 1.612 | 2.451 | –839 | 1.975 | 2.684 | –708 |
Reparaturdienstleistungen | 650 | 882 | –232 | 744 | 870 | –124 |
Transport | 13.897 | 14.008 | –112 | 16.214 | 16.372 | –158 |
Internationaler Personentransport | 1.312 | 604 | 709 | 1.332 | 654 | 678 |
Frachten | 10.116 | 12.493 | –2.376 | 12.036 | 14.700 | –2.664 |
Transporthilfsleistungen | 1.494 | 517 | 976 | 1.732 | 546 | 1.187 |
Post- und Kurierdienste | 973 | 395 | 579 | 1.116 | 474 | 642 |
Reiseverkehr | 12.124 | 3.925 | 8.199 | 8.762 | 6.810 | 1.953 |
Geschäftsreisen | 1.833 | 889 | 944 | 1.756 | 1.011 | 745 |
Urlaubsreisen | 10.292 | 3.038 | 7.254 | 7.007 | 5.799 | 1.208 |
Bauleistungen | 889 | 665 | 223 | 872 | 670 | 202 |
Versicherungsdienstleistungen | 454 | 852 | –398 | 483 | 871 | –387 |
Finanzdienstleistungen | 2.235 | 2.175 | 58 | 2.615 | 2.327 | 288 |
Finanzdienstleistungen im engeren
Sinn |
1.109 | 1.108 | 2 | 1.385 | 1.060 | 324 |
unterstellte Bankgebühr (FISIM) | 1.124 | 1.067 | 56 | 1.232 | 1.267 | –36 |
Patente, Lizenzen, Franchise und
Handelsmarken |
1.337 | 1.385 | –48 | 1.455 | 1.434 | 21 |
Telekommunikations-, EDV- und
Informationsdienstleistungen |
7.738 | 7.060 | 678 | 8.196 | 7.769 | 427 |
Sonstige unternehmensbezogene
Dienstleistungen |
14.763 | 14.049 | 716 | 16.751 | 15.252 | 1.498 |
Forschungs- und
Entwicklungsleistungen |
2.382 | 1.256 | 1.126 | 2.678 | 1.378 | 1.299 |
Rechts- und Wirtschaftsdienste,
Werbung und Marktforschung |
3.613 | 4.509 | –896 | 3.838 | 4.950 | –1.112 |
Technische Dienstleistungen | 4.142 | 2.537 | 1.604 | 5.347 | 2.707 | 2.640 |
Dienstleistungen für Landwirtschaft,
Bergbau und Recycling |
217 | 90 | 127 | 202 | 111 | 91 |
Operational leasing | 678 | 708 | –30 | 728 | 686 | 40 |
Handelsleistungen | 1.125 | 1.373 | –248 | 1.226 | 1.558 | –332 |
Übrige unternehmensbezogene
Dienstleistungen |
2.606 | 3.574 | –968 | 2.732 | 3.860 | –1.128 |
Dienstleistungen für persönliche
Zwecke, für Kultur und Erholung |
517 | 1.354 | –837 | 589 | 1.402 | –814 |
Regierungsleistungen, a. n. g. | 569 | 111 | 458 | 705 | 176 | 529 |
Dienstleistungsverkehr nach Regionen | ||||||
EU-271 | 41.145 | 36.355 | 4.790 | 43.407 | 42.770 | 637 |
davon Euroraum-19 | 34.301 | 27.874 | 6.428 | 36.429 | 32.764 | 3.665 |
davon Deutschland | 22.608 | 14.470 | 8.138 | 23.873 | 16.061 | 7.812 |
davon Italien | 2.441 | 1.842 | 600 | 2.823 | 2.922 | –99 |
davon Ungarn | 1.501 | 1.454 | 47 | 1.552 | 1.689 | –138 |
Extra-EU-27 | 15.639 | 12.560 | 3.078 | 15.955 | 13.866 | 2.090 |
davon Vereinigtes Königreich | 2.802 | 2.761 | 41 | 2.286 | 2.646 | –361 |
davon Schweiz | 4.610 | 2.090 | 2.521 | 4.625 | 2.344 | 2.280 |
davon USA | 1.484 | 1.833 | –349 | 1.876 | 2.284 | –408 |
davon Russische Föderation | 969 | 800 | 169 | 864 | 787 | 77 |
davon China | 478 | 418 | 61 | 602 | 616 | –12 |
Quelle: OeNB, Statistik Austria. | ||||||
Anmerkung: Bis 2018 endgültige Daten, 2019 und 2020 revidierte Daten, 2021 provisorische Daten. | ||||||
1 EU-27: Belgien, Bulgarien, Dänemark, Deutschland, Estland, Finnland, Frankreich, Griechenland,
Irland, Italien, Kroatien, Lettland, Litauen, Luxemburg, Malta, Niederlande, Polen, Portugal, Rumänien, Schweden, Slowakei, Slowenien, Spanien, Tschechien, Ungarn, Zypern und die entsprechenden europäischen Organisationen. |
2013 | 2014 | 2015 | 2016 | 2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | ||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Nach Komponenten | in Mio EUR | |||||||||
Transaktionen | Netto | 11.725 | –547 | 6.335 | –1.837 | 9.074 | 4.752 | 11.174 | –2.101 | 9.116 |
Eigenkapital | Netto | 7.268 | –3.040 | 3.772 | –4.489 | 6.568 | 245 | 5.403 | –255 | 10.845 |
Neuinvestitionen (+) | Netto | 20.310 | 32.554 | 16.723 | 21.291 | 20.583 | 15.489 | 38.625 | 14.618 | 19.978 |
Desinvestitionen (–) | Netto | 13.042 | 35.595 | 12.951 | 25.779 | 14.015 | 15.244 | 33.222 | 14.873 | 9.133 |
Reinvestierte Gewinne | Netto | 1.306 | –1.114 | 650 | 5.025 | 4.294 | 1.997 | 4.096 | –4.005 | 230 |
Sonstiges DI-Kapital1 | Netto | 3.152 | 3.607 | 1.913 | –2.373 | –1.788 | 2.509 | 1.675 | 2.159 | –1.960 |
Forderungen (+) | Netto | 4.502 | 3.263 | 1.851 | –1.982 | –530 | 3.109 | 1.705 | 3.934 | 1.498 |
Verbindlichkeiten (–) | Netto | 1.351 | –345 | –62 | 391 | 1.258 | 600 | 31 | 1.775 | 3.458 |
Nach Zielregion | ||||||||||
Global | 11.725 | –547 | 6.335 | –1.837 | 9.074 | 4.752 | 11.174 | –2.101 | 9.116 | |
EU-275 | 8.420 | 2.308 | 3.682 | 4.709 | 8.551 | –670 | 5.410 | –832 | 10.715 | |
Deutschland | 2.924 | –805 | 543 | 1.160 | 1.676 | –1.978 | 978 | 1.151 | 645 | |
Italien | –949 | –339 | 508 | 734 | –149 | 567 | –219 | 325 | 608 | |
Niederlande | 5.335 | 5.183 | –910 | 6.227 | 4.457 | –1.581 | 12.202 | –782 | –304 | |
Ungarn | –357 | –214 | 661 | –753 | 298 | 626 | 543 | –101 | –127 | |
Tschechien | 819 | 356 | 610 | –922 | 492 | 495 | 1.125 | –356 | 331 | |
Rumänien | 789 | –1.056 | 1.195 | –918 | 671 | 1.023 | 400 | –77 | 39 | |
Extra-EU-27 | 3.306 | –2.856 | 2.653 | –6.546 | 523 | 5.421 | 5.764 | –1.269 | –1.599 | |
Vereinigtes Königreich | 1.130 | –806 | –15 | 747 | –187 | –249 | 601 | 217 | 520 | |
Schweiz | –210 | 362 | 589 | 1.119 | –709 | 1.111 | 776 | 956 | –594 | |
Türkei | –1.503 | 428 | 191 | –2.430 | –1.111 | 300 | 93 | 50 | 64 | |
USA | 1.602 | 1.115 | 583 | –193 | 220 | 1.292 | 181 | 351 | 1.175 | |
Russland | 917 | 247 | 392 | –468 | 1.210 | 504 | 889 | –1.215 | –611 | |
China4 | –440 | –173 | 127 | 243 | 526 | 368 | 77 | –1.715 | –30 | |
Europa | 11.143 | 1.579 | 5.182 | 3.684 | 7.062 | 720 | 7.899 | –904 | 8.960 | |
Euroraum-19 | 6.965 | 3.808 | 794 | 10.144 | 6.059 | –2.878 | 2.993 | –780 | 1.974 | |
CESEE3 | 2.464 | –3.254 | 4.423 | –6.360 | 3.672 | 3.440 | 4.372 | –919 | 8.348 | |
Quelle: OeNB. | ||||||||||
Anmerkung: Bis 2018 endgültige Daten, 2019 und 2020 revidierte Daten, 2021 provisorische Daten. | ||||||||||
1 Nettogewährung Konzernkredite bei aktiven Direktinvestitionen: Nettoveränderung der Forderungen abzüglich Nettoveränderung der Verpflichtungen. | ||||||||||
2 Nettogewährung Konzernkredite bei passiven Direktinvestitionen: Nettoveränderung der Verpflichtungen abzüglich Nettoveränderung der Forderungen. | ||||||||||
3 Albanien, Bosnien-Herzegowina, Bulgarien, Estland, Kosovo, Kroatien, Lettland, Litauen, Nordmazedonien, Moldawien, Montenegro, Polen, Rumänien,
Russland, Serbien, Slowakei, Slowenien, Tschechien, Ukraine, Ungarn, Weißrussland. |
||||||||||
4 Einschließlich Hongkong. | ||||||||||
5 EU-27: Belgien, Bulgarien, Dänemark, Deutschland, Estland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland, Italien, Kroatien, Lettland, Litauen, Luxemburg,
Malta, Niederlande, Polen, Portugal, Rumänien, Schweden, Slowakei, Slowenien, Spanien, Tschechien, Ungarn, Zypern und die entsprechenden europäischen Organisationen. |
2013 | 2014 | 2015 | 2016 | 2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | ||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Nach Komponenten | in Mio EUR | |||||||||
Transaktionen | Netto | 4.308 | 3.450 | 1.341 | –7.687 | 13.237 | 4.564 | 2.711 | –13.171 | 4.923 |
Eigenkapital | Netto | 5.113 | 4.547 | 2.729 | –6.039 | 5.977 | 2.836 | –2.264 | –5.808 | 744 |
Neuinvestitionen (+) | Netto | 11.456 | 21.327 | 13.250 | 8.727 | 19.600 | 28.890 | 18.477 | 13.523 | 14.408 |
Desinvestitionen (–) | Netto | 6.343 | 16.781 | 10.521 | 14.766 | 13.623 | 26.054 | 20.740 | 19.331 | 13.664 |
Reinvestierte Gewinne | Netto | –2.654 | –2.564 | 570 | 3.148 | 6.697 | 3.732 | 4.382 | –2.636 | 1.840 |
Sonstiges DI-Kapital2 | Netto | 1.849 | 1.468 | –1.958 | –4.795 | 563 | –2.003 | 592 | –4.727 | 2.339 |
Forderungen (–) | Netto | –265 | 658 | –726 | 5.244 | 873 | 1.915 | 1.003 | 3.763 | –1.170 |
Verbindlichkeiten (+) | Netto | 1.584 | 2.125 | –2.685 | 449 | 1.435 | –89 | 1.595 | –964 | 1.169 |
Nach Herkunftsregionen | ||||||||||
Global | 4.308 | 3.450 | 1.341 | –7.687 | 13.237 | 4.564 | 2.711 | –13.171 | 4.923 | |
EU-275 | –1.369 | 443 | 7.090 | –10.128 | 9.086 | 7.851 | 832 | –2.917 | 3.422 | |
Deutschland | 1.309 | –1.421 | 3.460 | –125 | 4.400 | 6.368 | 685 | –3.508 | 1.282 | |
Italien | –1.724 | –1.019 | 1.207 | –6.904 | 606 | 132 | –241 | –200 | 92 | |
Niederlande | 1.127 | 1.183 | 1.708 | –3.769 | 1.740 | 14 | 244 | 1.032 | 634 | |
Luxemburg | 1.081 | 926 | 814 | 777 | 1.869 | 43 | 1.083 | 56 | 741 | |
Belgien | –311 | 24 | –28 | –31 | –89 | 70 | 0 | –28 | –5 | |
Spanien | –66 | –444 | –193 | 239 | 19 | 34 | –2 | 3 | –94 | |
Frankreich | –678 | 196 | –442 | –258 | 499 | –458 | 284 | –156 | 288 | |
Extra-EU-27 | 5.677 | 3.007 | –5.748 | 2.442 | 4.151 | –3.287 | 1.879 | –10.254 | 1.501 | |
Vereinigtes Königreich | 430 | –1.221 | 614 | 52 | 397 | 180 | –761 | –1.620 | 362 | |
Schweiz | 311 | –349 | 103 | 712 | 1.251 | 116 | 573 | –661 | –460 | |
USA | –565 | 155 | –3.193 | 116 | –5.011 | –2.674 | –1.530 | –1.424 | 1.955 | |
Russland | 3.663 | 559 | 69 | –211 | 5.797 | –2.204 | 467 | –1.704 | 1.486 | |
Japan | –30 | 773 | –207 | –57 | –134 | 87 | 1.380 | 69 | –67 | |
Europa | 2.954 | –620 | 8.061 | –9.478 | 15.801 | 5.949 | 1.327 | –6.614 | 5.519 | |
Euroraum-19 | 108 | 521 | 7.045 | –10.363 | 9.078 | 7.531 | 778 | –3.033 | 2.960 | |
CESEE3 | 3.561 | 511 | 188 | –121 | 5.772 | –2.066 | 417 | –1.530 | 1.888 | |
Quelle: OeNB. | ||||||||||
Anmerkung: Bis 2018 endgültige Daten, 2019 und 2020 revidierte Daten, 2021 provisorische Daten. | ||||||||||
1 Nettogewährung Konzernkredite bei aktiven Direktinvestitionen: Nettoveränderung der Forderungen abzüglich Nettoveränderung der Verpflichtungen. | ||||||||||
2 Nettogewährung Konzernkredite bei passiven Direktinvestitionen: Nettoveränderung der Verpflichtungen abzüglich Nettoveränderung der Forderungen. | ||||||||||
3 Albanien, Bosnien-Herzegowina, Bulgarien, Estland, Kosovo, Kroatien, Lettland, Litauen, Nordmazedonien, Moldawien, Montenegro, Polen, Rumänien,
Russland, Serbien, Slowakei, Slowenien, Tschechien, Ukraine, Ungarn, Weißrussland. |
||||||||||
4 Einschließlich Hongkong. | ||||||||||
5 EU-27: Belgien, Bulgarien, Dänemark, Deutschland, Estland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland, Italien, Kroatien, Lettland, Litauen, Luxemburg,
Malta, Niederlande, Polen, Portugal, Rumänien, Schweden, Slowakei, Slowenien, Spanien, Tschechien, Ungarn, Zypern und die entsprechenden europäischen Organisationen. |