Statistiken – Daten und Analysen Q2-21
- Erschienen:
- Mai 2021
Pandemiejahr 2020: Konsumeinbruch als wesentlicher Grund für den Anstieg der Sparquote (PDF, 193 kB) Wiesinger. de 28.05.2021, 00:00:00
Executive Summaries (PDF, 105 kB) de 28.05.2021, 00:00:00
Vermehrt negative Zinssätze bei Unternehmenseinlagen (PDF, 347 kB) Formanek. Die in Reaktion auf die Folgen der COVID-19-Pandemie stark expansive Geldpolitik des Euro¬systems führte im Jahr 2020 zu sinkenden Geldmarktzinssätzen, was auch bei kurzfristigen Unternehmenseinlagen in Österreich und im Euroraum für negative Zinssätze sorgte. Dennoch wuchsen Unternehmenseinlagen bei Banken deutlich, wofür nicht zuletzt aufgeschobene Investitionen aufgrund der wirtschaftlich unsicheren Situation maßgeblich sein dürften. Das Kreditwachstum nichtfinanzieller Unternehmen stieg im Jahr 2020 – nicht zuletzt aufgrund zahlreicher Hilfsmaßnahmen – im April auf einen Höchstwert und sank danach bis zum Jahresende wieder auf das Niveau vor der Pandemie. Zusätzlich unterstützte der österreichische Bankensektor die inländischen Unternehmen und Haushalte mit Kreditstundungen in Milliardenhöhe. de 28.05.2021, 00:00:00
Starke Beteiligung der österreichischen Banken an attraktiven Refinanzierungsgeschäften des Eurosystems
(PDF, 811 kB)
Hubmann.
Österreich-Ergebnisse der euroraumweiten Umfrage über das Kreditgeschäft vom April 2021
Seit Ausbruch der COVID-19-Pandemie hat das Eurosystem verstärkt Maßnahmen ergriffen, um den Banken vermehrt finanzielle Mittel zur Verfügung zu stellen sowie um Stabilität und günstige Finanzierungsbedingungen für die Wirtschaft zu sichern. Die verfügbare Liquidität im österreichischen Bankensektor ist dadurch seit Juni 2020 deutlich gestiegen. Sie wurde von den Banken bereits für die Kreditvergabe verwendet und steht auch weiterhin dafür zur Verfügung.
Die gezielten längerfristigen Refinanzierungsoperationen des Eurosystems – eine Möglichkeit für Banken einen Kredit bei einer Zentralbank des Eurosystems zu nehmen –, die eine Laufzeit von bis zu drei Jahren haben, wurden von den österreichischen Banken sehr gut angenommen. Auch an der jüngsten Operation im März 2021 haben sie sich breit beteiligt. Als Teilnahme¬gründe nannten die Banken im Rahmen der Umfrage einerseits die attraktiven Bedingungen und andererseits Vorsichtsmotive (letzteres vor allem bzgl. der Operation im Juni 2020). Die erhaltenen finanziellen Mittel wurden und werden von den Banken sowohl für die Kreditvergabe an Unternehmen und Haushalte als auch für die eigene Refinanzierung verwendet. Teile der abgerufenen Mittel werden von den Banken als Reserven beim Eurosystem gehalten.
In dieser Befragungsrunde wurden die Banken auch wieder um ihre Einschätzung des negativen Zinssatzes der EZB-Einlagefazilität gebeten. Die Antworten der befragten Banken fokussieren auf die damit einhergehende Belastung ihrer Ertragslage, den Rückgang der Kreditzinsen und die Verengung der Kreditmargen. Das zweistufige System für die Verzinsung von Überschussliquidität wird von den Banken begrüßt, weil es die negativen Auswirkungen auf ihre Ertragslage dämpft. Die Banken haben ihre Einlagenzinsen aufgrund des negativen Zins¬satzes der EZB-Einlagefazilität gesenkt (bei Unternehmen stärker als bei privaten Haushalten, teilweise Verrechnung von negativen Zinsen auf Unternehmenseinlagen).
Angebot und Nachfrage im Kreditgeschäft mit Unternehmen und privaten Haushalten blieben im ersten Quartal 2021 weitgehend unverändert. 2020 war es zu angebotsseitigen Verschärfungen aufgrund der geänderten Risikoeinschätzung der Banken gekommen – sowohl für Unternehmenskredite als auch für Kredite an private Haushalte. Die Nachfrage nach Unternehmenskrediten zur Aufrechterhaltung von Betrieb und Zahlungsfähigkeit während der Krise ist 2020 stark gestiegen, der Finanzierungsbedarf für Anlageinvestitionen nahm hingegen ab.
Gemäß den Angaben der Banken sinkt infolge der COVID-19-Pandemie das Eigenkapital von KMUs. Große Unternehmen sind überwiegend gut durch die Krise gekommen; sie haben durchwegs eine stärkere Eigenkapitalbasis als KMUs. Eine verbesserte bzw. wiederhergestellte Eigenkapitalausstattung führt – laut Einschätzung der befragten Banken – per se nicht zu mehr Investitionen und einer höheren Kreditnachfrage. Allerdings ermöglicht eine bessere Eigenkapitalausstattung grundsätzlich eine höhere Fremdkapitalaufnahme und mehr Investi¬tionen. Das kann bei Vorhandensein von Wachstumsimpulsen einen Aufschwung unterstützen. Die Banken betonen, dass für die Kreditvergabe schlussendlich die Fähigkeit, den Kredit zurückzahlen zu können, ausschlaggebend ist. Eigenkapital ist hier nur ein Faktor unter mehreren.
de
28.05.2021, 00:00:00
Entwicklung der europäischen börsennotierten Konzerne im Jahr 2019 und im ersten Halbjahr 2020
(PDF, 1,2 MB)
Bernhard.
Die Ertragskraft der analysierten europäischen Konzerne zeigte 2019 einen erneuten Rückgang. Während das aggregierte Umsatzwachstum noch bei 2,5% lag, zeigten sowohl das Betriebs- als auch das Vorsteuerergebnis deutliche Rückgänge um –2,5% bzw. –5,3%.
Die Rentabilität (gemessen am Betriebsergebnis im Verhältnis zum Umsatz) war ebenfalls rückläufig, wobei vor allem in den Sektoren Industrie und Bau eine schwache Entwicklung zu beobachten war. Im Ländervergleich belegten im Jahr 2019 die österreichischen Konzerne bei einer gegenüber dem Jahr 2018 geringeren Rentabilität erneut den sechsten Platz von neun untersuchten Ländern. Die Erstanwendung des neuen Leasingstandards IFRS 16 führte zu einem Bilanzsummenwachstum, wodurch in fast allen Ländern trotz geringerer, aber dennoch positiver Ergebnisse die Eigenkapitalquoten deutlich zurückgingen. Die österreichischen Konzerne konnten jedoch eine weitgehend stabile Entwicklung verzeichnen. Die Fremdfinanzierung der Konzerne erfolgte in den meisten Ländern über Anleihen. Bei den österreichischen Konzernen dominierten erstmals ebenfalls die Anleihen als primäre Finanzierungsquelle, allerdings nur knapp vor den Bankverbindlichkeiten. Die Finanzverschuldung nach Abzug der liquiden Mittel zeigte sowohl auf europäischer Ebene als auch in abgeschwächtem Ausmaß für die österrei¬chischen Konzerne eine deutlich ansteigende Tendenz, die ebenfalls im Zusammenhang mit den geänderten Leasing-Bilanzierungsvorschriften steht.
Im ersten Halbjahr 2020 zeichneten sich bereits deutlich die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie ab, die zu überaus starken Rückgängen sowohl beim Betriebs- als auch beim Vor¬steuerergebnis um –78,5% bzw. –120,1% führten. Die europäischen Konzerne reagierten unter anderem mit einer deutlichen Ausweitung der Finanzverbindlichkeiten und Aufstockung der liquiden Mittel. Die österreichischen Konzerne wiesen die höchsten Rückgänge hinsichtlich ihrer Rentabilität aus (–7,0 Prozentpunkte), konnten jedoch die Finanzverbindlichkeiten weit¬gehend stabil halten und die liquiden Mittel um ca. 30% aufstocken.
Die Analyse basiert auf den Jahresabschlussdaten bzw. Halbjahresberichten nichtfinan¬zieller börsennotierter Konzerne von insgesamt neun Ländern (Österreich, Belgien, Frankreich, Deutschland, Griechenland, Italien, Portugal, Spanien und der Türkei).
de
28.05.2021, 00:00:00
Auswirkungen der COVID-19-Pandemie auf Österreichs Außenwirtschaft 2020
(PDF, 876 kB)
Aruqaj, Reitbrecht.
Österreichs Außenwirtschaft erlebt durch die COVID-19-Pandemie einen deutlichen Einbruch. So verzeichneten 2020 sowohl die Gesamtexporte als auch -importe im Vergleich zum Vorjahr einen Rückgang von jeweils 15 %. Aufgrund der notwendigen gesundheitspolitischen Maßnahmen war der Reiseverkehr am stärksten betroffen. Nichtsdestotrotz wirkte sich der Leistungsbilanz¬saldo mit +9,5 Mrd EUR bzw. 2,5% des BIP weiterhin positiv auf die österreichische Wirtschaftsentwicklung aus.
Auch bei den finanziellen Verflechtungen mit dem Ausland hinterlässt die Pandemie deut¬liche Spuren. Im Jahr 2020 belief sich Österreichs Kapitalbilanzsaldo auf +5,2 Mrd EUR und lag damit deutlich unterhalb des Vorjahreswertes (+16,9 Mrd EUR). Pandemiebedingte Effekte waren vor allem bei den grenzüberschreitenden Wertpapiergeschäften zu beobachten: Der deutliche Aufbau von Wertpapierverpflichtungen gegenüber dem Ausland wurde größtenteils durch die Finanzierung staatlicher Hilfsmaßnahmen bestimmt. Inländische Investorinnen und Investoren zeigten während der Pandemie Interesse an ausländischen Wertpapieren – insbe-sondere Aktien und Investmentfonds.
Vergleicht man die bisherigen Auswirkungen der Pandemie mit jenen der Wirtschafts- und Finanzkrise 2008/2009, zeigt sich, dass Letzteres längerfristige Auswirkungen auf die Güter¬exporte hatte, während die Pandemie neben dem Einbruch des Reiseverkehrs auch durch die rasche Reaktion des Staates gekennzeichnet ist.
de
28.05.2021, 00:00:00
Positives Wachstum inländischer Fonds in einem turbulenten Umfeld 2020 (PDF, 299 kB) Zhan. Nach einem aufgrund des Ausbruchs der COVID-19-Pandemie turbulenten ersten Quartal des Jahres 2020, welches von massiven Kursverlusten (–18,26 Mrd EUR) und negativen Netto¬transaktionen (–2 Mrd EUR) geprägt war, konnte sich das Volumen österreichischer Invest¬mentfonds ab dem zweiten Quartal durch günstige Kursentwicklungen an den internationalen Börsen rasch erholen. Investoren nutzten den kurzfristigen Kurseinbruch, um ihr Portfolio an inländischen Investmentzertifikaten aufzustocken. Österreichische Haushalte tätigten im Jahr 2020, mit Ausnahme des Monats März, durchgehend positive Nettoinvestitionen in inländische Investmentzertifikate, wobei im Gesamtjahr ein Nettotransaktionsvolumen in Höhe von +2,34 Mrd EUR zu verzeichnen war. Die hohen Nettozuflüsse ab dem zweiten Quartal führten im Jahr 2020 zu einem positiven Jahreswachstum österreichischer Invest-mentzertifikate von 3 %. Insbesondere inländische Misch- und Aktienfonds profitierten im Krisenjahr mit Jahreswachstumsraten von +5,5 % bzw. +3,8 % überdurchschnittlich von Nettozuflüssen. Inländische Investmentzertifikate konnten im Jahr 2020 einen Kursgewinn von +3,5 Mrd EUR bzw. eine Jahresperformance von +2,5 % erzielen. Bei einer Fünfjahresbetrach¬tung zwischen Jänner 2016 und Dezember 2020 zeigt sich, dass insbesondere inländische Immobilienfonds eine relativ stabile Performance von +19,4 % aufwiesen, die in diesem Zeit¬raum den Vergleichswert von Rentenfonds (+15,4 %) übertreffen konnten. de 28.05.2021, 00:00:00
Daten (PDF, 385 kB) de 28.05.2021, 00:00:00