Neuer Index UDRB löst am 1. April 2015 Sekundärmarktrendite ab
(, Wien)Mit Ende März 2015 stellt die Oesterreichische Kontrollbank AG (OeKB) die Berechnung und Veröffentlichung der Sekundärmarktrenditen (SMR) ein. Mit 1. April 2015 übernimmt die Oesterreichische Nationalbank (OeNB) die Berechnung und Veröffentlichung des gesetzlichen Nachfolgeindex „Umlaufgewichtete Durchschnittsrendite für Bundesanleihen“ (UDRB). Durch Aktualisierung von Datenbasis und Renditeberechnung wird die OeNB dem Markt ein transparentes, Transaktionsdaten basiertes und repräsentatives Indexprodukt zur Verfügung stellen.
Die bisher von der OeKB berechneten Sekundärmarktrenditen (SMR) sind seit Jahrzehnten weitverbreitete Referenzzinssätze für Spar-, Anlage- und vor allem Kreditprodukte. Sekundärmarktrenditen werden für verschiedene Emittentengruppen veröffentlicht. Im Rahmen der anstehenden Änderung des regulatorischen Umfelds (Einführung einer EU-weiten Verordnung zu Benchmarkindizes) stellt die OeKB die Berechnung der SMR per
31. März 2015 ein. Ab April 2015 berechnet und veröffentlicht die OeNB die „Umlaufgewichtete Durchschnittsrendite für Bundesanleihen“ (UDRB), welche an die Stelle der SMR tritt.
UDRB statt SMR in Alt- und Neuverträgen
Ab April 2015 abgeschlossene Verträge können sich nicht mehr auf die SMR als Referenzzinssatz beziehen. Bei bestehenden, bis Ende März 2015 abgeschlossen Verträgen, die sich auf SMR-Indizes als Referenzzinssatz beziehen, ist die SMR durch die UDRB zu ersetzen – sofern die Vertragsparteien nichts Abweichendes vereinbart haben oder vereinbaren. Eine Ausnahme stellt die „SMR Inländische Banken“ dar, die noch bis Ende Juni dieses Jahres von der OeKB bereitgestellt wird. Die Nachfolge für „SMR Inländische Banken“ ist nicht gesetzlich geregelt, weshalb es hierzu individueller Lösungen der Vertragsparteien bedarf.
Der gesetzliche Übergang von SMR auf UDRB ist im „Bundesgesetz betreffend die Ermittlung der Umlaufgewichteten Durchschnittsrendite für Bundesanleihen“ (UDRBG) geregelt. Gemäß UDRBG werden die „SMR Bund“, „SMR Emittenten Gesamt“, „SMR Inländische Emittenten“ und die „SMR Inländische Nichtbanken“ auf die UDRB übergeleitet.
Die Veröffentlichung der UDRB-Tageswerte der Vorwoche erfolgt jeweils am Freitag der Folgewoche auf der Website der OeNB – erstmals am
10. April 2015. Weitere Informationen finden Sie unter http://www.oenb.at/Statistik/Standardisierte-Tabellen/zinssaetze-und-wechselkurse/renditen-oesterreichischer-bundesanleihen.html
Hintergrundinformation Methodik UDRB-Berechnung
Die „Umlaufgewichtete Durchschnittsrendite für Bundesanleihen“ (UDRB) gibt gemäß UDRBG die durchschnittliche Rendite der im Umlauf befindlichen nach österreichischem Recht begebenen Euro-Bundesanleihen der Republik Österreich mit einer fixen Verzinsung und einer Restlaufzeit von über einem Jahr wieder.
Die UDRB beruht auf einer breiteren Datenbasis als die SMR: In die SMR Bund wurden nur Transaktionen mit österreichischen Bundesanleihen an der Wiener Börse einbezogen. Aufgrund der geringen Handelsaktivität von österreichischen Bundesanleihen an der Wiener Börse flossen daher zum Teil veraltete Kurse in die SMR-Berechnung ein. Die UDRB basiert hingegen auf EU-weiten börslichen und außerbörslichen Transaktionsdaten. Die FMA stellt der OeNB dieses umfangreiche Set an Meldedaten anonymisiert zur Verfügung.
Die UDRB wird mittels marktüblicher Renditenberechnung („yield to maturity“) ermittelt. Aufgrund ihrer umfangreichen Datenbasis, hohen Datenqualität und verlässlichen Methodik ist die UDRB ein repräsentativer Indikator für die Rendite österreichischer Bundesanleihen.
Weitere Informationen zur Methodik: http://www.oenb.at/Statistik/Standardisierte-Tabellen/zinssaetze-und-wechselkurse/renditen-oesterreichischer-bundesanleihen/udrb-informationen-zur-methodik.html