Toward a European Banking Union

(, Wien)

42. Volkswirtschaftliche Tagung der Oesterreichischen Nationalbank, 12. und 13. Mai 2014

Die europäische Bankenunion wurde geschaffen, um in Zukunft die gefährliche Wechselwirkung zwischen Staatsschuldenkrisen und Bankenkrisen zu entschärfen. Ein wichtiger Grundpfeiler der Bankenunion ist die gemeinsame europäische Bankenaufsicht, die unter der Führung der Europäischen Zentralbank zum Jahresende 2014 ihre Arbeit aufnehmen wird. Ein zweiter Grundpfeiler regelt den Umgang mit Banken in Schieflage. Dadurch können Problembanken künftig effektiv und mit einer minimalen Belastung des Steuerzahlers und der Realwirtschaft abgewickelt werden. Wie wird dieser neue regulatorische Rahmen funktionieren? Werden zusätzliche Mechanismen erforderlich sein? Wird all das ausreichen, um eine Bankenkrise künftig zu verhindern oder zumindest ihr Ausmaß und ihre negativen Folgen in Grenzen zu halten?

Die 42. Volkswirtschaftliche Tagung der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB) bringt hochkarätige nationale und internationale Expertinnen und Experten aus Politik, Wirtschaft, dem Finanzwesen sowie der Wissenschaft zusammen, um diese und andere Fragen zu erörtern.

Nach den Eröffnungsworten durch OeNB-Gouverneur Ewald Nowotny wird Staatssekretärin Sonja Steßl am Morgen des 12. Mai ein Eröffnungsreferat halten. Anschließend wird Axel Weber, Verwaltungsratspräsident der UBS und ehemaliger Präsident der Deutschen Bundesbank, die Rolle der Bankenunion für den europäischen Integrationsprozess beleuchten. Der Vizepräsident der Europäischen Zentralbank (EZB), Vítor Constâncio, wird über die neuen Aufgaben der EZB in der Bankenaufsicht referieren. Fragen, die beim Übergang zum neuen Aufsichtsregime auftreten, werden von Elke König, Präsidentin der Deutschen Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht, und Danièle Nouy, Vorsitzende des Aufsichtsgremiums des SSM –der neuen europäischen Bankenaufsicht, erörtert.

Für einen Blick auf die europäische Bankenunion von außen sorgen Sigríður Benediktsdóttir von der isländischen Zentralbank und Giovanni Dell’Ariccia vom Internationalen Währungsfonds. Thierry Philipponat, Generalsekretär von Finance Watch, setzt sich mit dem Spannungsfeld von Regulierung und Lobbyismus auseinander. Zum Ausklang des ersten Konferenztages stellt sich Finanzminister und Vizekanzler Michael Spindelegger den Fragen der Konferenzteilnehmer beim traditionellen Kamingespräch.

Der Vormittag des 13. Mai beginnt mit einer Diskussion, in der man sich aus Sicht von Regulatoren und Betroffenen mit der Implementierung der Bankenunion auseinandersetzen wird. Helmut Ettl, Vorstand der österreichischen Finanzmarktaufsicht, Andreas Treichl, Generaldirektor der Erste Bank und Hans-Helmut Kotz von der Universität Frankfurt sind auf dem Podium. Martin Hellwig, Direktor am Max Planck Institut und Thomas Wieser, Präsident der Eurogroup Working Group in Brüssel, schließen die Konferenz ab.