OeNB Report 2024/18: Bank Lending Survey – Rezession hemmt Kreditnachfrage
Österreich-Ergebnisse der Umfrage über das Kreditgeschäft im Euroraum (Bank Lending Survey – BLS) 1 vom Oktober 2024
Gerald Hubmann 2
Der seit dem vierten Quartal 2022 bestehende Abwärtstrend bei der Nachfrage nach Unternehmenskrediten in Österreich setzte sich im dritten Quartal 2024 fort, wenn auch nur mehr leicht. Wesentlicher Grund für die Nachfrageabschwächung war über den gesamten Zeitraum ein rückläufiger Finanzierungsbedarf für Anlageinvestitionen.
Weiterhin zeigt sich in den Umfrageergebnissen eine seit 2022 zunehmend angespannte Risikosituation. Infolgedessen haben die Banken ihre Angebotspolitik für Unternehmenskredite umfassend verschärft und auch vermehrt Kreditanträge von Unternehmen abgelehnt. Gemäß den Umfrageergebnissen ist die Ablehnungsrate seit 2022 laufend gestiegen, bei Kreditanträgen kleiner und mittlerer Unternehmen stärker als bei Kreditanträgen großer Unternehmen.
Die Nachfrage der privaten Haushalte nach Wohnbaukrediten steigt – nach einem historischen Tief – seit Anfang 2024 wieder leicht an. Positive Nachfrageimpulse, vor allem die zuletzt etwas gesunkenen Zinsen für Wohnbaukredite, bleiben aber vorerst moderat.
Entwicklungen im Kreditgeschäft sind immer auch vor dem allgemeinen konjunkturellen Hintergrund zu beurteilen und vollziehen sich aktuell weiterhin im Umfeld schwacher und unsicherer Konjunkturaussichten, globaler politischer Verwerfungen und eines restriktiven, aber zuletzt sinkenden Zinsniveaus. Die österreichische Wirtschaft ist seit dem zweiten Halbjahr 2022 in einer Rezession, die auch im zweiten Halbjahr 2024 anhalten dürfte. Trotz des kräftigen Wachstums der Realeinkommen, das sich aus der verzögerten Anpassung der Löhne an die Inflation ergibt, ist die erwartete Belebung des privaten Konsums bisher ausgeblieben. Die Investitionstätigkeit bleibt 2024 gedämpft. Dies liegt vor allem an hohen Finanzierungskosten und schlechten Absatzerwartungen, insbesondere in der Industrie und der Bauwirtschaft.
Im Jahr 2023 ist das österreichische BIP real um 1 % gefallen. Für 2024 erwarten das Österreichische Institut für Wirtschaftsforschung (WIFO) und das Institut für Höhere Studien (IHS) in ihren Prognosen vom Oktober 2024 sowie die Oesterreichische Nationalbank (OeNB) in ihrer Interimsprognose vom September 2024 eine schrumpfende Wirtschaft und somit das zweite Rezessionsjahr in Folge (realer BIP-Rückgang 2024 von 0,6 % gemäß WIFO und IHS bzw. von 0,7 % gemäß OeNB). Die Bruttoanlageinvestitionen sind 2023 real um 3,2 % gefallen. Für 2024 wird ein weiterer Rückgang von knapp unter 3 % prognostiziert. Somit wurden die Prognosen der drei Institute vom Juni 2024 deutlich nach unten revidiert, was auch Ausdruck der derzeit bestehenden Unsicherheiten ist. Nachdem die Inflationsrate gemessen am Harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI) in Österreich 2023 bei 7,7 % lag, soll sie 2024 gemäß der OeNB-Prognose vom September 2024 auf 2,9 % zurückgehen. Auch dies bedeutet eine Abwärtsrevision im Vergleich zur Juni-Prognose, die zum Teil mit der vorherrschenden Konjunkturschwäche begründet wird. Damit verengt sich der Inflationsabstand Österreichs zum Euroraum auf 0,4 Prozentpunkte und unterschreitet den langfristigen Durchschnitt von 0,6 Prozentpunkten der Jahre 2011 bis 2019. Die Europäische Zentralbank (EZB) erwartet in ihrer Prognose vom September 2024 – wie schon in ihrer Juni-Prognose – eine HVPI-Inflation im Euroraum von 2,5 % für das Jahr 2024.
Die anhaltende Investitionsschwäche zeigt sich auch in den Umfrageergebnissen zum Kreditgeschäft mit Unternehmen (Kapitel 1). Die gestraffte Geldpolitik der EZB – vor allem das restriktive (aber seit Juni 2024 wieder fallende) Zinsniveau – sind wesentliche Gründe für die aktuellen Entwicklungen im Kreditgeschäft allgemein.
Dieser Bericht erläutert die aktuellen Österreich-Ergebnisse der Umfrage über das Kreditgeschäft im Euroraum (Bank Lending Survey – BLS). Kapitel 1 behandelt das Kreditgeschäft der Banken mit Unternehmen, Kapitel 2 das Kreditgeschäft mit privaten Haushalten. Kapitel 3 hat die Refinanzierungssituation der Banken zum Thema. In Kapitel 4 geht es um die Auswirkungen der geldpolitischen Maßnahmen des Eurosystems auf die Banken und ihr Kreditgeschäft.
Detaillierte Umfrageergebnisse sind den Tabellen 1 bis 3 zu entnehmen. Die Grafiken 1 und 2 zeigen, wie sich die Nachfrage nach Unternehmenskrediten und privaten Wohnbaukrediten entwickelt und was sie beeinflusst hat. Grafik 3 zeigt die Entwicklung der Neuvergabe von Wohnbaukrediten gemäß Monetärstatistik sowie die Entwicklung des Zinsniveaus. Kasten 1 am Ende dieses Berichts enthält Erläuterungen zum BLS und zu ausgewählten Fachbegriffen.
1 Nachfrage nach Unternehmenskrediten sinkt seit zwei Jahren
Die befragten Banken haben ihre Kreditangebotspolitik (Kreditrichtlinien, Kreditbedingungen inklusive Kreditzinsen, Margen und sonstige Bedingungen) für Unternehmen im dritten Quartal 2024 leicht verschärft, nachdem sie im zweiten Quartal 2024 weitgehend unverändert geblieben war. Das dritte Quartal 2024 brachte allgemein etwas strengere Kreditrichtlinien und etwas höhere Margen für risikoreichere Kredite (Tabelle 1). Speziell für kleine und mittlere Unternehmen wurden die Sicherheitenerfordernisse geringfügig erhöht – wie auch schon im zweiten Quartal 2024. Für das vierte Quartal 2024 gehen die Banken von weiteren Richtlinienverschärfungen aus. Erwartungen zu Kreditbedingungen werden im BLS nicht erhoben.
Bereits von 2022 bis zum ersten Quartal 2024 wurde die Angebotspolitik der Banken im Unternehmenskundengeschäft zunehmend restriktiver. Als Hauptgrund für die Verschärfungen nannten die befragten Banken eine ungünstigere Risikoeinschätzung hinsichtlich der allgemeinen Wirtschaftslage, der Geschäftslage und der Kreditwürdigkeit der Unternehmen sowie in geringem Ausmaß der Werthaltigkeit von Sicherheiten. Auch eine etwas verminderte Risikotoleranz wurde wiederholt als Grund für Verschärfungen genannt – allerdings mit deutlich geringerem Einfluss als die Risikoeinschätzung. Die Margenerhöhungen in den Jahren 2022 bis 2024 begründeten die Banken zudem auch sehr deutlich mit ihren Refinanzierungsbedingungen.
Allgemein zeigt sich in den Umfrageergebnissen seit 2022 eine zunehmend angespannte Risikosituation, die wiederum zu einer restriktiveren Kreditangebotspolitik führte. In den Ergebnissen fällt auch auf, dass seit der zweiten Jahreshälfte 2023 die Werthaltigkeit von Sicherheiten etwas mehr in den Fokus gerückt ist, was mit erhöhten Erfordernissen für Sicherheiten in Einklang steht.
Die Kreditnachfrage von Unternehmen ist im dritten Quartal 2024 in allen erhobenen Kategorien (gesamt, kleine und mittlere Unternehmen, große Unternehmen, kurzfristige Kredite mit einer Laufzeit von bis zu einem Jahr, langfristige Kredite mit einer Laufzeit von über einem Jahr) weiter gesunken, jedoch weniger stark als im Vorquartal. Seit dem vierten Quartal 2022 zeigen die Umfrageergebnisse einen Rückgang der Kreditnachfrage von Unternehmen (punktuelle Unterschiede je nach erhobener Kreditkategorie), wobei insbesondere das dritte Quartal 2023 aber auch das zweite Quartal 2024 hervorstechen. 3 Am ausgeprägtesten zeigt sich die persistente Nachfrageabschwächung bei den langfristigen Krediten (in diese Kategorie fallen schwerpunktmäßig Kredite zur Investitionsfinanzierung). Für das vierte Quartal 2024 erwarten die befragten Banken eine weitgehend unveränderte Nachfrage auf niedrigem Niveau.
Auch in den letzten beiden Umfragen erwarteten die Banken eine stabile Nachfrage für das jeweils folgende (zweite bzw. dritte) Quartal 2024. Diese Erwartungen erfüllten sich nicht, und die Nachfrage ging jeweils zurück. Schon seit dem vierten Quartal 2022 entwickelt sich die Kreditnachfrage fast durchgehend schlechter als zuvor erwartet. Diese negativen Überraschungen entsprechen der schon länger bestehenden allgemeinen Unsicherheit über die künftige wirtschaftliche Entwicklung und der hartnäckigen Konjunkturschwäche in Österreich (siehe Einleitung). Auch ein Blick über den BLS hinaus zeigt, dass (positivere) Erwartungen zur künftigen Wirtschaftsentwicklung zuletzt nicht eingetreten sind. Beispielsweise mussten Konjunkturprognosen wiederholt nach unten revidiert werden.
Den Umfrageergebnissen sind auch deutliche Gründe für den Abwärtstrend bei der Kreditnachfrage zu entnehmen: Seit dem zweiten Halbjahr 2022 bremst vor allem ein rückläufiger Finanzierungsbedarf für Anlageinvestitionen die Nachfrage nach Unternehmenskrediten (Grafik 1). Weiters wirkten vom vierten Quartal 2022 bis zum zweiten Quartal 2024 die gestiegenen Zinsen nachfragemindernd. Durch die EZB-Leitzinssenkungen ab Juni 2024 kam es diesbezüglich im dritten Quartal 2024 aber zu keinen weiteren restriktiven Einflüssen mehr. Im zweiten und dritten Quartal 2024 fällt eine geringere Nachfrage nach Krediten zur Finanzierung von Lagerhaltung und Betriebsmitteln auf, was der schwachen Konjunktur bzw. einem verminderten operativen Finanzierungsbedarf und einer entspannteren Lage bei den Lieferketten geschuldet sein dürfte. Ebenso hat die Nutzung von alternativen Finanzierungsquellen (z. B. Innenfinanzierung) die Kreditnachfrage von Unternehmen im zweiten und dritten Quartal 2024 gedämpft. Der aktuelle Nachfragerückgang bei Unternehmenskrediten hängt also nicht nur mit negativen konjunkturellen Entwicklungen zusammen. Ein etwas erhöhter Finanzierungsbedarf für Umschuldungen führte im dritten Quartal 2024 sogar zu leicht positiven Impulsen auf die Kreditnachfrage.
Aus einer konjunkturellen Perspektive ergibt sich als wesentliche Aussage: Die Nachfrage nach Investitionsfinanzierungen ist vom zweiten Halbjahr 2022 bis zum dritten Quartal 2024 laufend gesunken. Diese Entwicklung spiegelt sich in den entsprechenden Ergebnissen der volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung wider und untermauert die aktuellen Wirtschaftsprognosen (anhaltende Wachstumsschwäche bzw. Rezession sowie Rückgang der Investitionen; siehe Einleitung). Die Entwicklungen im Kreditgeschäft sind seit Anfang 2022 stark von globalen politischen und wirtschaftlichen Verwerfungen beeinflusst, wie etwa Unsicherheit, Preisauftrieb, steigenden Zinsen bzw. Finanzierungskosten und der Abkühlung der globalen Konjunktur. Aber auch der Mitte 2022 einsetzende Wirtschaftsabschwung in Österreich wirkte dämpfend auf die Nachfrage nach langfristigen Krediten.
Angebotsseitig haben die herausfordernden Rahmenbedingungen die Banken zu verschärften, an die Situation angepassten Risikoanalysen und zu strengeren Kreditvergabeentscheidungen veranlasst. Der Anteil abgelehnter Kreditanträge von Unternehmen stieg im dritten Quartal 2024 leicht an – es ist dies der fünfte Quartalsanstieg in Folge. Bereits vom zweiten bis zum vierten Quartal 2022 gab es diesbezüglich auffällige Anstiege. Sowohl 2022 als auch ab Mitte 2023 stieg die Ablehnungsrate vor allem im Kreditgeschäft mit kleinen und mittleren Unternehmen und in geringerem Ausmaß im Kreditgeschäft mit großen Unternehmen.
2 Nachfrage nach privaten Wohnbaukrediten steigt leicht
Die befragten Banken beließen ihre Angebotspolitik für private Wohnbaukredite (Kreditrichtlinien sowie Kreditbedingungen inklusive Kreditzinsen, Margen und sonstige Bedingungen) im dritten Quartal 2024 weitgehend unverändert (Tabelle 2), nachdem sie die Zinsen und Margen im zweiten Quartal leicht gesenkt hatten – vor allem aufgrund der Wettbewerbssituation. Seit den Verschärfungen im dritten Quartal 2022, die mit der Risikosituation und einer neuen Rechtslage für die Vergabe von Wohnbaukrediten (KIM-V 4 ) begründet wurden, kam es nur zu wenigen Anpassungen bei Kreditrichtlinien und Kreditbedingungen. Auch für das vierte Quartal 2024 werden keine Änderungen der Richtlinien erwartet. Erwartungen zu Kreditbedingungen werden im BLS nicht erhoben.
Die Nachfrage nach privaten Wohnbaukrediten stieg im dritten Quartal 2024 leicht an (ähnlich wie in der letzten Umfrage erwartet), nachdem sie schon im ersten Quartal 2024 etwas gestiegen war und sich im zweiten Quartal 2024 kaum verändert hatte. Für das vierte Quartal 2024 gehen die Banken von einer weiter steigenden Nachfrage aus. Damit bestätigt sich der Befund aus den beiden Vorquartalen, dass die historische Talsohle der Nachfrageentwicklung seit Bestehen des BLS durchschritten sein könnte. Auf einen markanten Nachfrageeinbruch im zweiten Halbjahr 2022, der eine langjährige, expansive Entwicklung beendete, die seit ca. 2012 in den Umfrageergebnissen erkennbar war, folgten weitere Rückgänge bis zum vierten Quartal 2023.
Als Hauptgrund für die zwischen Mitte 2022 und Ende 2023 rückläufige Nachfrageentwicklung wurde das allgemeine Zinsniveau genannt (Grafik 2). Im Juli 2022 begann die EZB – nach Ankündigung im Juni 2022 – mit der schrittweisen Erhöhung ihrer Leitzinsen, wodurch das allgemeine Zinsniveau und somit auch die Zinsen für neue Wohnbaukredite bzw. die Finanzierungskosten im Wohnbau spürbar anstiegen. 5 Umgekehrt wurde auch der aktuell gemeldete moderate Nachfrageanstieg im dritten Quartal 2024 von den Banken hauptsächlich mit dem mittlerweile wieder etwas gesunkenen Zinsniveau begründet. Für den leichten Nachfrageanstieg im ersten Quartal 2024 dürften damalige Erwartungen über baldige Leitzinssenkungen der EZB verantwortlich gewesen sein. (Die EZB hat mittlerweile ihren Einlagensatz – derzeit de facto ihr Leitzinssatz – in zwei vorsichtigen Schritten von jeweils 0,25 Prozentpunkten mit Wirkung per 12. Juni 2024 und 18. September 2024 gesenkt.) Weiters waren die gestiegenen Haushaltseinkommen bzw. die verbesserte Leistbarkeit sowie die Herausbildung einer gewissen Akzeptanz für höhere Zinsen als Gründe für den Nachfrageanstieg genannt worden.
Das im März/April 2024 parlamentarisch beschlossene Bau- und Wohnpaket der österreichischen Bundesregierung (siehe z. B. eine diesbezügliche Kommunikation des Parlaments ) konnte die Nachfrage nach privaten Wohnbaukrediten in den letzten beiden Quartalen wohl noch kaum unterstützen. Diesbezüglich ließen die Umfrageergebnisse bisher keine signifikanten Nachfrageimpulse erkennen. Die ab Juli 2024 temporär geltende Befreiung von Grundbuch- und Pfandrechtseintragungsgebühren für neuen privaten Wohnbau dürfte in der Kreditnachfrage zu geringen Verschiebungen vom zweiten in das dritte Quartal 2024 geführt haben. Ansonsten wurde lediglich für das zweite Quartal 2024 ein geringfügig expansiver Nachfrageeffekt weiterer Maßnahmen des Bau- und Wohnpakets gemeldet (Zuschüsse an private Haushalte für Wohnbaukredite). Stärkere Impulse könnten mit einer erfolgreichen Umsetzung des Bau- und Wohnpakets im Jahr 2025 eintreten. Es ist anzumerken, dass es hinsichtlich des Bau- und Wohnpakets vorerst noch rechtliche Unsicherheiten und Verzögerungen bei der Umsetzung gab und gibt.
Der Anteil abgelehnter Kreditanträge für private Wohnbaufinanzierungen war vom dritten Quartal 2022 bis zum vierten Quartal 2023 fast durchgehend gestiegen. Besonders deutlich war der Anstieg gleich am Beginn dieser Entwicklung im dritten Quartal 2022. In den ersten drei Quartalen 2024 blieb er weitgehend unverändert auf einem im längerfristigen Vergleich hohen Niveau. Gründe für die Entwicklung des Anteils der abgelehnten Kreditanträge an den Kreditanträgen insgesamt werden im BLS standardmäßig nicht erhoben. Die erhöhte Ablehnungsrate lässt sich jedoch vor dem Hintergrund der verschärften Angebotspolitik der Banken und des herausfordernden Umfelds (Leistbarkeit, höhere Zinsen, Inflation, Unsicherheit) gut erklären.
Neben den Umfrageergebnissen zeigt auch ein Blick auf die Monetärstatistik starke Änderungen im Geschäft mit Wohnbaukrediten in Österreich. Die Vergabe neuer Wohnbaukredite 6 ist von Juli 2022 auf August 2022 um mehr als die Hälfte eingebrochen (von 2,7 Mrd EUR auf 1,3 Mrd EUR), in den Folgemonaten weiter gesunken und zeigt sich seither anhaltend schwach. Nach einem Tiefpunkt im Dezember 2023 bzw. Jänner 2024 (jeweils 0,7 Mrd EUR) ist die Neukreditvergabe wieder leicht gestiegen und betrug von Juni bis August 2024 jeweils etwas über 1 Mrd EUR). Der große Rückgang ist auf die oben beschriebenen Gründe zurückzuführen, wobei er hauptsächlich nachfrageseitig bestimmt sein dürfte. Die von den Banken gemeldeten Rückgänge bei der Kreditnachfrage waren deutlich ausgeprägter als die gemeldeten angebotsseitigen Verschärfungen. Für den Einbruch von Juli 2022 auf August 2022 dürften auch Vorzieheffekte in Zusammenhang mit der im August 2022 in Kraft getretenen KIM‑V verantwortlich gewesen sein (vorgezogene Nachfrage, um den verschärften Regeln zu entgehen) sowie Vorzieheffekte aufgrund von erwarteten Zinsanstiegen.
Bei der Einschätzung der Entwicklungen ab Mitte 2022 ist zu berücksichtigen, dass die Vergabe von Wohnbaukrediten in den Jahren davor sehr expansiv war. Die über Jahre hinweg sehr niedrigen (Kredit-)Zinsen 7 bzw. günstigen Finanzierungsbedingungen waren wesentlich dafür verantwortlich. 8 Mit der EZB-Zinswende ab Juli 2022 kehrte sich diese Entwicklung abrupt um (siehe Grafik 3 zur langfristigen Entwicklung der Neuvergabe von Wohnbaukrediten und des Zinsniveaus in Österreich).
Bei Konsumkrediten und sonstigen Krediten blieben Angebot und Nachfrage im zweiten und dritten Quartal 2024 weitgehend unverändert (Tabelle 2). Im ersten Quartal 2024 stieg die Nachfrage etwas an. Ansonsten haben sich Angebot an und Nachfrage nach Konsum- und sonstigen Krediten in Österreich seit Anfang 2023 nur vereinzelt geändert. Punktuelle Angaben der befragten Banken bezüglich einer leicht gestiegenen Kreditnachfrage wurden meist mit höheren Ausgaben der Haushalte für langlebige Konsumgüter begründet. Für das vierte Quartal 2024 wird eine unveränderte Situation hinsichtlich Richtlinien und Nachfrage erwartet.
3 Refinanzierungsbedingungen für Banken abermals verbessert
Die Bedingungen für die Refinanzierung über mittel- bis langfristige Anleihen haben sich im zweiten und dritten Quartal 2024 für die befragten Banken wiederholt verbessert (Tabelle 3). Dieses Ergebnis ist insofern auffällig, als es bei der Refinanzierung über mittel- bis langfristige Anleihen 2022 und 2023 nahezu durchgehend Verschlechterungen für die Banken gab – besonders ausgeprägt in den ersten drei Quartalen 2022. Im Lauf des Jahres 2022 (vor allem bis Oktober) stiegen allgemein die Zinsen auf den Anleihemärkten deutlich an. Danach bewegten sie sich tendenziell seitwärts. Seit Mitte 2024 sind sie leicht rückläufig.
Weiters verbesserten sich im dritten Quartal 2024 die Refinanzierungsbedingungen am Geldmarkt (Tabelle 3) und die Möglichkeit zur außerbilanziellen Kreditrisikoübertragung für die Banken etwas. Für das vierte Quartal 2024 wird eine weitgehend unveränderte Refinanzierungssituation erwartet.
4 Auswirkungen der geldpolitischen Maßnahmen des Eurosystems
Im Rahmen des BLS werden die Banken halbjährlich zu den Auswirkungen der geldpolitischen Maßnahmen des Eurosystems befragt. Thematisiert wurden dabei zuletzt das geldpolitische Portfolio an Vermögenswerten, die gezielten längerfristigen Refinanzierungsgeschäfte und die Leitzinsentscheidungen.
Die graduelle Reduktion der Wertpapierbestände des Eurosystems (Abbau des Portfolios seit März 2023, da Tilgungsbeträge nicht mehr in vollem Umfang reinvestiert werden; Einstellung der Nettokäufe bereits seit Juli 2022; vollständige Einstellung der Reinvestition von Tilgungsbeträgen mit Ende 2024) und die dadurch geringere Nachfrage des Eurosystems nach Wertpapieren trugen – gemäß den Umfrageergebnissen – im letzten Halbjahr vor der Umfrage (Q2 24 und Q3 24) wie auch schon im Halbjahr davor (Q4 23 und Q1 24) in geringem Maße zur Verschlechterung der Finanzierungsbedingungen der österreichischen Banken am Finanzmarkt bei. Ansonsten führte das geldpolitische Portfolio an Vermögenswerten in den letzten zwei Jahren (Q4 22 bis Q3 24) zu keinen nennenswerten Änderungen der finanziellen bzw. bilanziellen Lage der Banken. Auch der diesbezügliche Ausblick auf das auf die Umfrage folgende Halbjahr (Q4 24 und Q1 25) ist neutral. Vor dem vierten Quartal 2022 hatte sich das geldpolitische Portfolio des Eurosystems über Jahre hinweg (teilweise deutlich) negativ auf das Zinsergebnis der Banken und somit ihre Ertragslage ausgewirkt sowie positiv auf die Liquidität der Banken und ihre Finanzierungsbedingungen am Markt.
Die Angebotspolitik der Banken (Kreditrichtlinien, Kreditbedingungen) und das Kreditvolumen waren in der Vergangenheit kaum vom geldpolitischen Portfolio beeinflusst. Auch für das auf die Umfrage folgende Halbjahr (Q4 24 und Q1 25) werden keine Auswirkungen erwartet. Lediglich in dem halben Jahr vom vierten Quartal 2022 bis zum ersten Quartal 2023 hatte das geldpolitische Portfolio leicht zur Verschärfung der Angebotspolitik im Unternehmenskundengeschäft (nicht jedoch im Privatkundengeschäft) beigetragen.
Von September 2019 bis Dezember 2021 führte das Eurosystem im Quartalsabstand zehn gezielte längerfristige Refinanzierungsgeschäfte (GLRGs) mit einer Laufzeit von jeweils drei Jahren durch (dritte Reihe der GLRGs). Insgesamt wurden diese mit attraktiven Bedingungen ausgestatteten Geschäfte von den österreichischen Banken sehr gut angenommen. Die Teilnahme an einzelnen Geschäften war stark. Für die Banken ergaben sich dadurch gemäß den Umfrageergebnissen durchwegs sehr positive Auswirkungen auf ihre finanzielle Situation (betreffend Liquidität, Refinanzierungssituation, Profitabilität, Fähigkeit zur Erfüllung regulatorischer oder aufsichtlicher Anforderungen), die sich bis zum dritten Quartal 2022 fortsetzten (vor allem hinsichtlich Liquidität und Profitabilität). Seitdem haben die Banken per saldo 9 der individuellen Antworten jedoch nur noch geringfügige zusätzliche Effekte der GLRGs gemeldet: leicht positive Auswirkungen auf die Profitabilität und die Fähigkeit zur Erfüllung regulatorischer Anforderungen, leicht negative Auswirkungen auf die Liquidität. Für das auf die Umfrage folgende Halbjahr (Q4 24 und Q1 25) erwarten die befragten Banken keine weiteren Auswirkungen der GLRGs (ausgehend von der Situation des halben Jahres vom zweiten bis zum dritten Quartal 2024).
Von Anfang an wirkten sich die GLRGs tendenziell leicht expansiv auf das Kreditgeschäft der Banken mit Unternehmen aus (Beitrag zur Lockerung der Angebotspolitik und zur Erhöhung des Kreditvolumens). Für die Zeit vom zweiten Quartal 2023 bis zum dritten Quartal 2024 und die Erwartung für das auf die Umfrage folgende Halbjahr (Q4 24 und Q1 25) wurden aber diesbezüglich kaum weitere Effekte gemeldet.
Hintergrund des Abflauens der Auswirkungen der GLRGs ist ihr planmäßiges Auslaufen seit September 2022. Die erhaltenen Mittel müssen seither von den Banken zurückgezahlt werden. Weiters wurden mit Wirkung vom 23. November 2022 die Bedingungen der GLRGs (vor allem die Verzinsung) geändert bzw. an die Lage nach der Zinswende angepasst. Beim Abschluss der GLRGs bzw. bei der ursprünglichen Konditionierung war ein höheres Zinsniveau noch nicht absehbar. Die Verbindlichkeiten der österreichischen Banken gegenüber dem Eurosystem aus längerfristigen Refinanzierungsgeschäften allgemein, die sich im Betrachtungszeitraum fast ausschließlich aus den Verbindlichkeiten der hier thematisierten GLRGs zusammensetzen, belaufen sich gemäß Ausweis (Bilanzübersicht) der OeNB von Anfang Oktober 2024 nur mehr auf 1,1 Mrd EUR. Sie lagen Anfang November 2022 noch bei 85,2 Mrd EUR und sind anschließend stark und anhaltend gefallen.
Gemäß den Ergebnissen aus früheren BLS-Runden verwendeten die Banken die durch die GLRGs erhaltenen Mittel vor allem für die Kreditvergabe an Unternehmen und private Haushalte – was dem erklärten Zweck dieser Geschäfte entspricht – sowie für die Liquiditätshaltung innerhalb des Eurosystems. Aufgrund des Auslaufens der GLRGs wird die Mittelverwendung im BLS aktuell nicht mehr thematisiert.
Die Leitzinsentscheidungen des EZB-Rats wirkten sich überaus positiv auf die Ertragslage der Banken aus. Die Umfrageergebnisse zeigen das sehr deutlich – besonders für die Zeit vom vierten Quartal 2022 (frühester diesbezüglich im BLS erfasster Zeitraum) bis zum dritten Quartal 2023. Aber auch für das halbe Jahr vom vierten Quartal 2023 bis zum ersten Quartal 2024 wurden weitere Verbesserungen gemeldet. Die höheren Leitzinsen bzw. das dadurch gestiegene Zinsniveau haben das Zinsergebnis der Banken aufgrund von Margeneffekten steigen lassen. Vereinzelt wurde auch von leicht negativen Volumeneffekten auf das Zinsergebnis berichtet, die das Gesamtbild aber nicht wesentlich trüben konnten.
Die Entwicklungsrichtung bei Ertragslage und Zinsergebnis hat sich im letzten Halbjahr vor der Umfrage (Q2 24 und Q3 24) jedoch umgekehrt. Die befragten Banken berichteten von entsprechenden Verschlechterungen aufgrund von Margeneffekten. Für das auf die Umfrage folgende Halbjahr (Q4 24 und Q1 25) werden diesbezüglich weitere Verschlechterungen erwartet, die auch von vereinzelt erwarteten positiven Volumeneffekten nicht nennenswert ausgeglichen werden können. Hintergrund der Gesamtentwicklung seit Mitte 2024 ist die im Juni 2024 begonnene Phase von Leitzinssenkungen der EZB.
Abschließend lässt sich festhalten, dass die geldpolitische Straffung, obwohl sie seit Mitte 2024 zinsseitig wieder etwas zurückgenommen wird, die Ertragslage der österreichischen Banken hinsichtlich des Zinsergebnisses verbessert hat. Negative Auswirkungen der Straffung auf die finanzielle Lage der Banken sind moderat geblieben.
Kasten 1
Die Zentralbanken des Euroraums – in Österreich die Oesterreichische Nationalbank (OeNB) – führen gemeinsam mit der Europäischen Zentralbank (EZB) seit Anfang 2003 viermal jährlich eine Umfrage über das Kreditgeschäft im Euroraum (Bank Lending Survey – BLS) durch, um ihren Informationsstand über das Kreditvergabeverhalten der Banken und das Kreditnachfrageverhalten von Unternehmen und privaten Haushalten zu verbessern. Dabei werden rund 160 führende Banken aus allen Ländern des Euroraums befragt, darunter acht Institute aus Österreich. Dieser Bericht bezieht sich auf die Angaben dieser acht Institute. Seit der Umfrage für das erste Quartal 2015 wird ein revidierter und erweiterter Fragebogen verwendet. Mit den Umfragen für das erste Quartal 2022 und das erste Quartal 2024 wurden einige der bestehenden Standardfragen erweitert.
Kreditrichtlinien sind die bankinternen Kriterien (sowohl die schriftlich festgelegten als auch die ungeschriebenen), die bestimmen, unter welchen Voraussetzungen eine Bank Kredite vergeben möchte.
Kreditbedingungen sind die speziellen Verpflichtungen, auf die sich Kreditgeber und Kreditnehmer einigen (z. B. Zinssätze, Margen, Nebenkosten, Sicherheitenerfordernisse usw.). Seit der Umfrage für das erste Quartal 2024 werden Zinssätze als Teil der Kreditbedingungen erfasst. Seitdem sind die Kreditbedingungen daher breiter definiert.
Kreditmargen sind Aufschläge auf relevante Referenzzinssätze bzw. die Differenzen zwischen Kreditzinssätzen und Refinanzierungszinssätzen. Im Rahmen des BLS wird bei einer Verringerung der Margen von einer Lockerung und bei einer Erhöhung der Margen von einer Verschärfung gesprochen. Eine Lockerung der Margen ist für Kreditnehmer positiv, schränkt aber unmittelbar die Ertragsmöglichkeiten der Banken als Kreditgeber ein.
Der Saldo aus positiven und negativen Antworten errechnet sich aus der Anzahl der Banken, die auf eine Frage in positiver Richtung antworten (z. B. Lockerung der Margen, Steigerung der Nachfrage) abzüglich der Anzahl der Banken, die auf eine Frage in negativer Richtung antworten (z. B. Verschärfung der Margen, Rückgang der Nachfrage). Die Bezeichnungen „positiv“ und „negativ“ dienen hier als Richtungsangabe und sind in diesem Zusammenhang als wertfrei zu verstehen.
Der Nettoprozentsatz ist der Saldo aus positiven und negativen Antworten im Verhältnis zur Anzahl der Antworten insgesamt. Wenn z. B. von acht antwortenden Banken zwei angeben, dass die Nachfrage nach Wohnbaukrediten gestiegen ist, eine angibt, dass die Nachfrage gesunken ist, und die übrigen fünf angeben, dass die Nachfrage unverändert geblieben ist, dann ergibt sich ein Saldo von +1 bzw. ein Nettoprozentsatz von +12,5. In diesem Beispiel gibt ein Überhang von nur einer Bank eine Nachfragesteigerung an – zu wenig, um daraus eine allgemeine Aussage abzuleiten. In einem solchen Fall muss von einer weitgehend unveränderten Situation ausgegangen werden.
Veröffentlichungshinweise: Die Berichte der OeNB zur Umfrage über das Kreditgeschäft im Euroraum (Bank Lending Survey – BLS) erscheinen seit Juli 2023 in der Publikationsreihe „ OeNB Reports ”. Davor erschienen sie in der OeNB-Publikation „ Statistiken – Daten & Analysen “. Links, weitere Informationen und Daten zu den Österreich-Ergebnissen sind auf der OeNB-Website zu finden. Euroraum-Ergebnisse veröffentlicht die EZB.
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Das Eurosystem, bestehend aus der Europäischen Zentralbank (EZB) und den nationalen Zentralbanken der Länder des Euroraums (in Österreich die OeNB), führt jedes Quartal eine Umfrage durch, um Informationen über Angebot und Nachfrage im Kreditgeschäft der Banken mit Unternehmen und privaten Haushalten zu erheben. Befragt werden dabei leitende Kreditmanager:innen großer Banken im Euroraum. Methodisch ist die Umfrage eine qualitative Erhebung. Die Antworten werden auf einer Ordinalskala erfasst. Die Fragen beziehen sich auf Veränderungen zur Vorperiode und die Gründe dafür. Die diesem Bericht zugrunde liegende Umfrage wurde im September 2024 durchgeführt. Redaktionsschluss für sonstige Daten: 8. Oktober 2024. ↩︎
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Oesterreichische Nationalbank, Referat Konjunktur, gerald.hubmann@oenb.at . ↩︎
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Der Nachfragerückgang im dritten Quartal 2023 sticht im langfristigen Vergleich seit Bestehen des BLS – die erste Umfrage bezog sich auf das vierte Quartal 2002 – besonders hervor, etwas geringer jener im zweiten Quartal 2024. Ähnlich deutliche punktuelle Nachfragerückgänge wurden bisher nur für das vierte Quartal 2008 bzw. das erste Quartal 2009 (im Zuge der globalen Finanzkrise) und für das dritte Quartal 2012 (im Zuge der Staatsschuldenkrise) berichtet. ↩︎
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„Kreditinstitute-Immobilienfinanzierungsmaßnahmen-Verordnung“ (KIM-V oder KIM-VO), seit August 2022 in Kraft. Ziel der Verordnung ist die Begrenzung zunehmender systemischer Risiken bei der Wohnimmobilienfinanzierung in einem herausfordernden Umfeld (Eintrübung der Wirtschaftslage, Zinswende, gestiegene Immobilienpreise und bisherige Kreditvergabepraxis). Der Fokus wird dabei auf die finanzielle Belastung bzw. Rückzahlungsfähigkeit der Kreditnehmer:innen gelegt. Durch die KIM-V wurde für Wohnbaukredite eine maximale Beleihungsquote von 90 %, eine maximale Schuldendienstquote von 40 % und eine maximale Laufzeit von 35 Jahren festgelegt, wobei Ausnahmen von diesen Vorgaben in beschränktem Umfang möglich sind; siehe die Presseaussendung der Finanzmarktaufsichtsbehörde (FMA) vom 20. Juni 2022 . Die KIM-V wurde mittlerweile hinsichtlich der Ausnahmen mit Wirksamkeit ab Juli 2024 novelliert; siehe die Presseaussendung der FMA vom 13. Juni 2024 . Bereits im April 2023 wurde die KIM-V per Novelle leicht gelockert (z. B. hinsichtlich einer eingeschränkten Anwendung auf Zwischenfinanzierungen). ↩︎
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Die Geldmarktzinsen (z. B. der EURIBOR), an die Zinsen für Wohnbaukredite häufig gebunden sind, begannen schon Anfang 2022 zu steigen. Die Zinsschritte der EZB bzw. ihre Ankündigung im Juni 2022 verstärkten die Anstiege. Nach einer Plateaubildung ab dem vierten Quartal 2023 fallen die Geldmarktzinsen seit Juni 2024 vor dem Hintergrund von (erwarteten) EZB-Leitzinssenkungen. ↩︎
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Echte Neukreditvergabe ohne neuverhandelte Kredite österreichischer Banken an inländische private Haushalte; Quelle: OeNB. ↩︎
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Der Dreimonats-EURIBOR war vom 28. April 2015 bis zum 13. Juli 2023 negativ und fiel dabei bis auf –0,605 % am 14. Dezember 2021. Im Zusammenhang mit der (erwarteten) Zinswende bzw. den Zinserhöhungen der EZB stieg er von Anfang 2022 bis September 2023 an (deutlich ab Mitte 2022) und lag bis April 2024 bei bzw. etwas unter 4 %. Aufgrund von (erwarteten) Zinssenkungen der EZB fällt er seither wieder und lag Anfang Oktober 2024 bei ca. 3,3 %. ↩︎
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In der Umfrage wurde das allgemeine Zinsniveau vom ersten Quartal 2015 bis zum zweiten Quartal 2022 als mit Abstand häufigster Grund für die gestiegene Nachfrage nach privaten Wohnbaukrediten genannt. Davor wurde das allgemeine Zinsniveau im BLS nicht standardmäßig als Einflussfaktor der Nachfrage erhoben. ↩︎
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Siehe Kasten 1 zum Saldo aus positiven und negativen Antworten. ↩︎