Orden der Ehrenlegion für Ewald Nowotny

(, Wien)

Frankreich ehrt OeNB-Gouverneur für internationale Verdienste

Gouverneur Ewald Nowotny, Botschafter François Saint-Paul

Notenbankchef Ewald Nowotny wurde gestern in der Französischen Botschaft in Wien zum Ritter der Ehrenlegion ernannt. Der bereits mehrfach dekorierte Gouverneur der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB) nahm den Orden sichtlich erfreut entgegen. OeNB-Präsident Claus J. Raidl gratulierte: „Herr Gouverneur Ewald Nowotny hat viel für Österreich und Europa getan – ich freue mich, dass das so gewürdigt wird.“

Der Notenbanker Ewald Nowotny vereint wissenschaftliche Expertise, unternehmerisches Know-how, Politerfahrung – und Handschlagqualität. Frankreichs Botschafter in Österreich, François Saint-Paul, präzisiert: „Frankreich ehrt mit dem Gouverneur der OeNB eine anerkannte, vielseitige und vorbildliche Persönlichkeit, die sich besonders um die europäische Zusammenarbeit verdient gemacht hat.“

1944 in Wien geboren, begann Ewald Nowotny 1968 als „Assistent der ersten Stunde“ an der Universität Linz bei Professor Kurt W. Rothschild, als dessen Wegbegleiter er das in Österreich neu geschaffene Studium der Volkswirtschaftslehre mitformen und nachhaltig prägen konnte. Auch heute – viele Jahre nach seiner eigenen Zeit als Professor und Vizerektor für Finanzen an der Wirtschaftsuniversität Wien – ist der Nationalbankchef als Herausgeber zahlreicher wissenschaftlicher Publikationen und als Mitglied des WU-Universitätsrates der Volkswirtschaftslehre nach wie vor eng verbunden. Dass Theorie, wie von Rothschild gefordert, „nie Selbstzweck“ sein darf, war auch für Nowotny immer klar.

Von 1999 bis 2003 war Ewald Nowotny Vize-Präsident der Europäischen Investitionsbank EIB, zuständig für Österreich, die osteuropäischen Länder und die Türkei.

Ewald Nowotny wurde 2008 als Gouverneur der OeNB bestellt und ist als solcher Mitglied des EZB-Rates. 2013 wurde er in seiner Funktion bestätigt. Als wertvoller und hochrangiger Ansprechpartner der französischen Botschaft in Österreich ist er stets bereit, sich konstruktiv für die Verstärkung der bilateralen Beziehungen zwischen Österreich und Frankreich einzubringen.

Auch abseits der Geldpolitik ist Nowotny seit jeher ein Verfechter des europäischen Projekts – mit Augenmaß. In seinen persönlichen Erinnerungen an Kurt Rothschild schrieb er 2011: „Ich war und bin primär aus politischen Gründen ein engagierter Befürworter der europäischen Integration.“ Die von ihm vertretenen Thesen sind dem französischen Ansatz sehr nahe. Er pflegte und pflegt auch immer freundschaftliche Beziehungen zu den Gouverneuren der Banque de France.

OeNB-Präsident Claus J. Raidl gratulierte: „Ich freue mich sehr, dass Herrn Gouverneur Ewald Nowotny diese große Anerkennung zuteilwird. Er wurde in der Vergangenheit ja bereits mehrfach für seine großen Verdienste um die Republik Österreich ausgezeichnet. Mit der Ernennung zum Ritter der französischen Ehrenlegion wird nun auch die europäische Dimension seines Schaffens gewürdigt.“

Die Ehrenlegion gilt als die wichtigste französische Auszeichnung. Sie wurde 1802 von Napoleon Bonaparte eingeführt und genießt bis heute weltweit große Anerkennung. Ewald Nowotny folgt berühmten österreichischen Trägern dieses Ordens, unter anderem den Bundespräsidenten Thomas Klestil und Heinz Fischer, Bundeskanzler Franz Vranitzky, Vizekanzler Reinhold Mitterlehner, den früheren Außenministern Alois Mock und Ursula Plassnik oder dem Regisseur Michael Haneke.

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