OeNB gratuliert drei Ausnahmepersönlichkeiten
(, Wien)Kienzl, Raidl und Tumpel-Gugerell feiern Geburtstag
In der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB) wurden am 30. Oktober die Geburtstage dreier Größen der heimischen Wirtschafts- und Finanzwelt gefeiert: Heinz Kienzl (95), Claus J. Raidl (75) und Gertrude Tumpel-Gugerell (65). OeNB-Gouverneur Ewald Nowotny gratulierte herzlich: „Heute feiern wir drei Menschen, die wirklich stolz darauf sein können, was sie für Österreich geleistet haben.“
Dieser Tage feiern gleich drei große Persönlichkeiten der heimischen Wirtschafts- und Finanzwelt Geburtstag. Neben Präsident Dr. Claus J. Raidl lässt die Oesterreichische Nationalbank (OeNB) auch zwei ehemalige Mitglieder der OeNB-Spitze hochleben: den Mitbegründer der Hartwährungspolitik und der österreichischen Sozialpartnerschaft, Dr. Heinz Kienzl, und die als frühere EZB-Direktorin bis dato mächtigste Finanzfrau Österreichs, Dr. Gertrude Tumpel-Gugerell.
Heinz Kienzl – ein unverbesserlicher Optimist ist 95
Am 8. Oktober feierte Dr. Heinz Kienzl seinen 95. Geburtstag. Der promovierte Ökonom hat im Laufe seines Lebens an zentralen politischen und wirtschaftlichen Richtungsentscheidungen in der Zweiten Republik mitgewirkt. Hervorzuheben ist seine langjährige Arbeit im ÖGB als Leiter der volkswirtschaftlichen Abteilung, seine zahlreichen Funktionen in sozialpartnerschaftlichen Gremien sowie die Mitbegründung der Sozialwissenschaftlichen Studiengesellschaft. In der OeNB war Dr. Heinz Kienzl von 1973 bis 1988 Generaldirektor und in den Jahren 1988–1993 Erster Vizepräsident.
Der Jubilar – laut Altbundespräsident Heinz Fischer ein „unverbesserlicher Optimist“ – war immer schon ein Bejaher des Fortschritts und klarer Verfechter der freien Forschung. Kienzl: „Man muss sich exponieren, wenn man etwas erreichen will.“
Stahlarbeiter, Wirtschaftslenker, Notenbanker: Claus J. Raidl wird 75
OeNB-Präsident Dr. Claus J. Raidl wird am 6. November 75. Der gebürtige Kapfenberger promovierte 1971 an der Hochschule für Welthandel zum Doktor der Handelswissenschaften. Raidl begann seine berufliche Laufbahn im Versicherungs- und Bankbereich. 1981 übernahm er seine erste Vorstandsfunktion bei der Wiener Holding Ges.m.b.H. und schon kurz darauf bei der damaligen Österreichischen Industrieverwaltungs AG (ÖIAG). Danach zog es ihn ins Stahlgeschäft – eine Branche, mit der er sowohl familiär als auch regional bedingt seit seiner Kindheit verbunden war. Nach seiner Tätigkeit im Vorstand der Voestalpine wechselte er 1991 in die Führungsriege des Stahlkonzerns Böhler-Uddeholm AG. In dieser Position, die er bis 2010 innehatte, wickelte er die erfolgreiche Privatisierung des Edelstahlkonzerns ab.
Im September 2008 wurde Claus Raidl zum Präsidenten der OeNB ernannt. Bekannt als eloquenter Redner ist er in vielen gesellschaftspolitischen Bereichen ein gefragter Gesprächspartner. Motto: „Jetzt bin ich schon auf dieser Welt, jetzt mache ich das Beste draus.“
Gertrude Tumpel-Gugerell – mächtigste Finanzfrau Österreichs wird 65
Frau Dr. Gertrude Tumpel-Gugerell, ehemalige EZB-Direktorin und frühere Vize-Gouverneurin der OeNB, feiert am 11. November ihren 65. Geburtstag. Die studierte Volkswirtin begann ihre berufliche Laufbahn 1975 in der volkswirtschaftlichen Abteilung der OeNB. Von 1981 bis 1984 war sie im Kabinett des damaligen Finanzministers Herbert Salcher tätig. Die anerkannte Expertin für Finanzmarktfragen und Bankenaufsicht wurde 1997 ins Direktorium der OeNB berufen. Von 1998 bis 2003 war sie Vize-Gouverneurin der OeNB. Danach führte sie ihre Karriere ins Direktorium der Europäischen Zentralbank (EZB) in Frankfurt/Main, wo sie zunächst für Marktoperationen und ab 2006 für Zahlungsverkehrssysteme, Personal, Haushalt und Organisation zuständig war. Damit war sie während ihrer Amtszeit von 2003–2011 die einzige Frau im EZB-Direktorium.
Heute ist Gertrude Tumpel-Gugerell als Konsulentin für das Wirtschaftsforschungsinstitut (WIFO) tätig. Daneben übt sie mehrere Aufsichtsratsmandate aus. Ihre Philosophie: „Es geht darum, etwas zu machen, was man für sinnvoll hält.“