EZB-Emissionsstatistik
Wofür wird die EZB-Emissionsstatistik erhoben?
Für Schuldner (wie zum Beispiel nichtfinanzielle Unternehmen oder Banken) stellen Wertpapieremissionen (Anleihen, Schuldverschreibungen und ähnliche Instrumente) eine Alternative zur Kreditfinanzierung über Banken oder der Eigenkapitalfinanzierung dar. Die Wertpapier-Emissionsstatistik bildet somit aus analytischer Sicht eine wichtige Ergänzung zur EZB-Monetärstatistik und zur EZB-Zinssatzstatistik zur Evaluierung der Fremdfinanzierung volkswirtschaftlicher Sektoren.
Auf welcher Rechtsgrundlage basiert die EZB-Emissionsstatistik?
Die Richtlinie der Monetärstatistik der europäischen Zentralbank bildet die Grundlage für die statistische Erhebung und Verarbeitung der EZB-Emissionsstatistik im Euroraum. Weitere Informationen bzw. die genauen Rechtstexte finden Sie auf der Website der EZB.
Wer meldet die EZB-Emissionsstatistik und wie wird sie erhoben?
Die Meldepopulation der EZB-Emissionsstatistik besteht aus den in Österreich ansässigen Kreditinstituten, die monatliche Direktmeldungen für Eigen- und Leademissionen tätigen. Zusätzlich werden Emissionsdaten für den Nicht-Bankenbereich über externe Datenquellen wie z.B. die Österreichischen Kontrollbank (OeKB), Österreichische Bundesfinanzierungsagentur (OeBFA) sowie die Wiener Börse bezogen.
Im Rahmen der Emissionsstatistik melden in Österreich ansässige Kreditinstitute Daten auf Einzelwertpapierbasis über Bruttoemissionen, Tilgungen und den Gesamtumlauf von Schuldverschreibungen. Die Meldungen erfolgen über das gemeinsame Meldewesen-Datenmodell der OeNB. Ergänzende Emissionsdaten und Umlaufvolumen aus dem Nicht-Bankenbereich werden von den externen Datenprovidern ebenfalls auf Einzelwertpapierbasis zur Verfügung gestellt. Im OeNB-internen Wertpapiersystem werden anschließend die vorliegenden Einzelwertpapierdaten für die weiteren Verarbeitungsschritte mit relevanten Stammdaten (z.B. Ursprungslaufzeit, Wertpapierklassifizierung, Emittentensektor, etc.) angereichert.
Was ist in der EZB-Emissionsstatistik enthalten?
Die EZB-Emissionsstatistik umfasst Emissionen begebener Schuldverschreibungen und börsennotierter Aktien von Gebietsansässigen nach Emittentensektoren in beliebiger Währung. Aggregate für Bruttoemissionen, Tilgungen und der Gesamtumlauf werden nach sektoraler Aufgliederung auf monatlicher Basis erstellt. Schuldverschreibungen werden in Nominalwerten, börsennotierte Aktien in Marktwerten bewertet. Schuldverschreibungen werden nach Ursprungslaufzeit (kurz- bzw. langfristig), Verzinsungsart (fest bzw. variabel verzinsliche Emissionen und Nullkupon-Anleihen) sowie Emissionswährung (EUR bzw. Fremdwährung) untergliedert.
Zukünftige Entwicklungen
Die EZB-Emissionsstatistik wird zukünftig durch eine neue harmonisierte Wertpapieremissionsstatistik („CSEC“ genannt) abgelöst, die zentralisiert in einer gemeinsamen Plattform (CSDB, Centralised Securities Database) kompiliert wird. Die CSEC wird die erste makroökonomische Statistik der ESZB sein, die vollständig auf Basis von einheitlichen Kompilierungsalgorithmen der zu Grunde liegenden Einzelwertpapierdaten erstellt wird. User profitieren in Zukunft von einer verbesserten Vergleichbarkeit und Transparenz der Konzepte sowie einer zeitnahen Veröffentlichung der Daten.