Nationalbank mit neugestaltetem Statistik-Angebot
(, Wien)OeNB-Statistik gibt Einblick in die Firmenstrukturen im Dienstleistungshandel
Mit dem Statistikangebot STEC, Services Trade by Enterprise Characteristics, stellt die Oesterreichische Nationalbank (OeNB) detaillierte Informationen über österreichische Unternehmen im Dienstleistungshandel zur Verfügung. Konnten Interessierte bereits bisher experimentelle Daten zu Österreich auf der OeNB-Website abrufen, bietet sich nun eine erweiterte und einheitliche Umsetzung des Statistikangebots in den EU-Mitgliedstaaten. Das offizielle Datenangebot der OeNB zur Außenwirtschaft Österreichs wird damit weiter ausgebaut.
Nicht Länder betreiben Handel, sondern Wirtschaftsunternehmen. Aus diesem Grund ist es für die Wirtschaftspolitik in Österreich und in der EU von Bedeutung, mehr über die Teilnehmer:innen am internationalen Austausch zu erfahren – nicht nur von Waren, sondern auch des breiten Dienstleistungsspektrums. Mit STEC (Services Trade by Enterprise Characteristics) stellt die OeNB Informationen zu den teilnehmenden Wirtschaftsbranchen, zur Größe der Firmen (Anzahl an Beschäftigten), zu deren Eigentümerstruktur (inländische oder ausländische Kontrolle, Firmenbeteiligungen im Ausland) sowie zu den Leistungsarten (analog der Zahlungsbilanzstatistik) und dem regionalen Schwerpunkt der Dienstleistungsströme (Intra- und Extra-EU) zur Verfügung.
Wie STEC zeigt, sind es vor allem Großunternehmen mit 250 und mehr Beschäftigten, die den Dienstleistungsexport aus Österreich – von und zwischen Unternehmen – bestimmen. Aber Kleinunternehmen (0–49 Beschäftigte) holen auf – vor allem im Transportwesen, in der Informations- und Kommunikationsbranche und bei den freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistern. Zudem zeigt sich, dass die Warenindustrie beim Export von technologieintensiven Leistungen, wie Ingenieurswesen und Forschung und Entwicklung, dominiert. Und schließlich spielen Eigentumsverhältnisse im internationalen Austausch von Dienstleistungen eine bedeutende Rolle. 60 % der Exporterlöse entfallen auf Unternehmen mit Auslandsbezug, sogenannte „multinationals“, die entweder vom Ausland kontrolliert sind oder als inländische Unternehmen selbst Firmenbeteiligungen im Ausland unterhalten. Dabei haben vorausgegangene Untersuchungen gezeigt, dass ausländisch kontrollierte Unternehmen in Österreich im Vergleich zu den inländisch kontrollierten eine größere Bedeutung für den Dienstleistungsexport haben als jene in EU-Mitgliedstaaten wie Finnland und Schweden, die Österreich in Größe und Wirtschaftsstruktur ähnlich sind.
STEC informiert über „unternehmensbezogene Dienstleistungen im weitesten Sinn“. Der Reiseverkehr, der keine Dienstleistung für Unternehmen ist, sondern vor allem privaten Konsum betrifft, und Regierungsleistungen sind als Randsummen in den auf der Website der OeNB veröffentlichten Tabellen dargestellt. Für STEC werden bereits vorhandene Unternehmensstatistiken und Registerdaten in einem „micro data linking“ genutzt. Zusätzliche Befragungen von Wirtschaftstreibenden sind nicht notwendig.
Die Daten und Analysen sind auf der Website der OeNB zu finden.