Nationalbank diskutiert aktuellen Status auf dem Weg zum digitalen Euro
(, Wien)In einer hochkarätig besetzten Fachveranstaltung diskutieren heute Expert:innen in der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB) über den gegenwärtigen Status bei der Vorbereitung des digitalen Euro durch die Europäische Zentralbank (EZB). Entwarnung gibt es bei der Sorge um die Zukunft von Bargeld: Der digitale Euro wird Bargeld ergänzen, aber keinesfalls ersetzen. Die Österreicherinnen und Österreicher werden weiterhin uneingeschränkt Bargeld in ihrer Brieftasche haben, aber zusätzlich auch digital mit Zentralbankgeld bezahlen können.
Gemeinsam mit der Finanzmarktaufsicht (FMA) lud die OeNB Vertreter:innen des österreichischen Bankensektors, des Universitätsbereichs sowie des Handels ein. Diskutiert wurden aktuelle Trends im Zahlungsverkehr und der Regulatorik, die Sicherheit bzw. der Schutz der Privatsphäre der Nutzer:innen sowie die Auswirkungen eines digitalen Euro auf das Zahlungsökosystem. OeNB-Vize-Gouverneur Gottfried Haber hebt hervor, „dass die Diskussion über den digitalen Euro im Sinne der Zukunft des europäischen Zahlungssystems im Zeitalter stetig zunehmender digitaler Transaktionen als Zahlungsmittel im digitalen Raum umfassend geführt werden muss. Ein breiter gesellschaftlicher und politischer Konsens über die Einführung einer digitalen Form der Währung ist dabei eine wesentliche Voraussetzung für Akzeptanz und Erfolg. Die Eigenständigkeit, Resilienz und Unabhängigkeit des europäischen Zahlungssystems sind ebenso wesentliche Aspekte wie offener Wettbewerb, Innovationen im Zahlungsverkehr und die Sicherung der Finanzmarktstabilität und der Funktionsfähigkeit des Finanzsystems.“ Der digitale Euro wird digitales Bargeld und soll den Bürger:innen für Zahlungen im digitalen Raum zur Verfügung stehen.
Als Keynote-Speakerin konnte Evelien Witlox gewonnen werden, die für die EZB dieses umfangreiche Projekt betreut.
In den einzelnen Panels wird der Bogen über die gesamte Themenpalette des digitalen Euro gespannt: Warum die Einführung des digitalen Euro notwendig ist, welche Anwendungsfälle geplant sind oder welche Auswirkungen der digitale Euro auf unser Ökosystem hat, wird am Vormittag diskutiert. Darüber hinaus werden wichtige Eigenschaften des Euro, User Experience, Voraussetzungen für breite Inklusion und operationale Resilienz im Zahlungsverkehr hochrangig diskutiert.
Petia Niederländer, Direktorin der Hauptabteilung Zahlungsverkehr, Risikoüberwachung und Finanzbildung, unterstreicht die Bedeutung des digitalen Euro: „Der digitale Euro ist die Antwort auf eine längst überfällige paneuropäische Zahlungsalternative für alle Nutzer:innen. Er wird ein universell akzeptiertes Zahlungsmittel mit größtmöglichem Schutz an Privatsphäre, mit dem Endnutzer:innen kostenfrei, sicher und schnell im gesamten Euroraum zahlen können. Vor allem im digitalen Raum (elektronischer Handel, aber auch Zahlungen von digitalen Services wie Abos oder In-App-Zahlungen) bietet der digitale Euro eine wichtige Ergänzung zum Bargeld.“