OeNB und FMA bekennen sich zu den Zielen des UN-Klimagipfels (COP26) in Glasgow
(, Wien)Gemeinsame Absichtserklärung über den Beitrag zu klimafreundlichen Finanzmärkten
Die Oesterreichische Nationalbank (OeNB) und die Finanzmarktaufsicht (FMA) erklären in einer gemeinsamen Absichtserklärung (Pledge) zum UN-Klimagipfels (COP26) in Glasgow, ihre Aufgaben möglichst klimafreundlich zu erfüllen. Das betrifft ihre Kerntätigkeiten, nämlich Finanzaufsicht und Geldpolitik, sowie ihre Veranlagungen und Betriebsökologie. OeNB und FMA gehören einem Netzwerk zur Ökologisierung des Finanzsystems an, zu dem sich Zentralbanken und Finanzaufsichtsbehörden aus aller Welt zusammengeschlossen haben (Network of Central Banks and Supervisors for Greening the Financial System – NGFS).
Für die Finanzwirtschaft stellen die Klimakrise und der Klimaschutz sowohl Risiken als auch Chancen dar. Die Risiken lassen sich grob in physische Risiken (katastrophale Extremwetterereignisse), Übergangsrisiken (chaotische Dekarbonisierung der Wirtschaft) sowie Haftungs- und Reputationsrisiken (etwa durch Klagen) unterteilen. Die Minimierung dieser Risiken und somit auch der wirtschaftlichen und finanziellen Auswirkungen der Erderwärmung ist eine der größten Herausforderungen unserer Zeit. „Zentralbanken und Finanzaufsicht sind zwar nicht die hauptverantwortlichen Agierenden – das sind die Parlamente und die Regierungen,“ so OeNB-Gouverneur Robert Holzmann, „aber wir können und wollen unseren Beitrag leisten – natürlich im Rahmen unseres Mandats und so kosteneffizient wie möglich.“
OeNB und FMA tragen zur Sensibilisierung über klimawandelbedingte Risiken in Banken bei, die FMA darüber hinaus auch in Versicherungen und anderen Finanzdienstleistern. „Wir wissen genug, um zu handeln, und müssen offenkundig noch viel Bewusstseinsbildung in Sachen Nachhaltigkeit in der Finanzwirtschaft leisten. Deren Zeit zu handeln ist jetzt!“, so der Vorstand der FMA, Helmut Ettl und Eduard Müller. OeNB und FMA integrieren Klima- und Nachhaltigkeitsrisiken bei der Überwachung der Finanzmarktstabilität und der Aufsicht von Finanzmarktteilnehmenden. Beide Institutionen setzen sich für solide und international einheitliche Offenlegungs- und Berichterstattungspraktiken zu klima- und sonstigen nachhaltigkeitsrelevanten Faktoren ein. Sie tun das nicht zuletzt, um „Greenwashing“ hintanzuhalten.
Die OeNB bekennt sich zudem dazu, ihren Anteil an der Umsetzung des Maßnahmenplans der Europäischen Zentralbank zur Berücksichtigung von Klimaschutzaspekten in der geldpolitischen Strategie zu leisten. Für ihre Investitionen in eigene Reserven entwickelt die OeNB eine Nachhaltigkeitsstrategie.
Im Sinne ihrer Glaubwürdigkeit verfolgen die OeNB und die FMA auch ehrgeizige betriebsökologische Ziele. Seit Jahrzenten unterzieht die OeNB all ihre eigenen Aktivitäten einem zertifizierten Umweltmanagement, reduziert laufend Energie- und Materialverbrauch und strebt die effektive CO2-Neutralität im Jahr 2040 an. Auch die FMA arbeitet aktiv an der Verkleinerung ihres betrieblichen CO2-Fußabdrucks und hat dazu ein eigenes Nachhaltigkeitsmanagement eingerichtet.