OeNB und WU Wien fördern gemeinsam die Finanzbildung in Österreich
(, Wien)Seit fünf Jahren erfolgreiche Kooperation von Nationalbank und dem Institut für Wirtschaftspädagogik mit positiver Zwischenbilanz
Nicht zuletzt angesichts weiterhin hoher Sparquoten herrscht auch in Österreich Bedarf an fundierter und gezielter Finanzbildung. Der in der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB) dafür zuständige Direktor, Eduard Schock, verweist hierbei auf die europäische Dimension: „Die EU-Finanzkommissarin Mairead McGuinness hat vor wenigen Tagen mehr Finanzbildung auch in den Schulen gefordert. Die OeNB ist seit Jahren in zahlreichen Kooperationen gerade in diesem Bereich mit guten Programmen engagiert. Zudem setzen wir gemeinsam mit der WU Wien auf die Ausbildung zukünftiger Wirtschaftspädagoginnen und -pädagogen.“ Seit fünf Jahren besteht zwischen der OeNB und dem Institut für Wirtschaftspädagogik der WU Wien eine Kooperationsvereinbarung zur Förderung der Finanzbildung in Österreich. Die Bilanz dieser Zusammenarbeit fällt äußerst positiv aus.
Diese Kooperation dient der bestmöglichen Förderung der Finanzbildung in Österreich und besteht im Wesentlichen aus gemeinsamer Forschung, gemeinsamer Lehre, gegenseitiger Unterstützung bei der Durchführung von Veranstaltungen und gemeinsamer Kommunikation des Themas Finanzbildung.
Im Bereich der gemeinsamen Forschung von OeNB und WU Wien wurde bereits von 2016 bis 2019 das Projekt FINCCA (Financial Core Competencies in Austria) zur Adaption der OECD-Finanzkompetenzstandards auf Jugendliche in Österreich umgesetzt. Aktuell steht das Projekt COMOSA (Concepts of Money in Sweden and Austria) kurz vor dem Abschluss, bei dem Kinder und Jugendliche zu ihren Einstellungen zum Thema Geld befragt werden. Die gemeinsame Lehre von WU Wien und OeNB umfasst zwei Lehrveranstaltungen zur Finanzbildung im Rahmen des Masterstudiums „Wirtschaftspädagogik“ (WIPÄD). Im Sommersemester findet regelmäßig das Pflichtseminar „Wirtschaftspädagogik II“ statt, in dessen Rahmen der Forschungsbereich „Financial Literacy“ bearbeitet wird. Seit 2019 wird weiters jeweils im Wintersemester das Wahlfach „Finanzbildung unter didaktischem Aspekt“ abgehalten, in dem die OeNB ihre Expertise in der Vermittlung und didaktischen Gestaltung von Finanzbildungsinhalten im Unterricht einbringt. Seit dem Jahr 2016 haben bereits über 175 Studierende diese Lehrveranstaltungen besucht und bringen die Inhalte und Relevanz von Finanzbildung dann auch direkt in die Schulen.
Die größte gemeinsame Veranstaltung, die aus der Kooperation hervorging, war der 6. Wiener Wirtschaftsdidaktik-Kongress, der im Jahr 2018 in den Räumlichkeiten der OeNB stattfand. Weiters engagiert sich die Gruppe Finanzbildung der OeNB jedes Jahr bei der vom WIPÄD-Institut organisierten WU4Juniors Summerschool. Hier werden in den Sommerferien an der WU in interaktiven Sessions mit den Kindern und Jugendlichen die Aufgaben von Notenbanken und der persönliche Umgang mit Geld bearbeitet. Ergänzend zu den beschriebenen Bereichen umfasst die laufende Zusammenarbeit auch Beiträge beim jährlichen Finanzbildungskurs am Joint Vienna Institute, umfangreiche Unterstützung beim WU-Research-Talent-Award sowie den fachlichen Input bei der Entwicklung von Online-Learning-Modulen (MOOMs).
Neben der gemeinsamen Lehre, die in den kommenden Semestern wie gewohnt weiterläuft, ist der Abschluss des Projektes COMOSA der nächste Meilenstein. Beide Kooperationspartner freuen sich auf viele weitere fruchtbare Jahre der Zusammenarbeit. Die Leiterin des Instituts für Wirtschaftspädagogik, Bettina Fuhrmann, betont zum Kooperationsjubiläum: „Es macht Freude, auf das Erreichte in den vergangenen fünf Jahren zurückzublicken, in denen wir unser Know-how und unsere Ressourcen gebündelt haben, damit die Finanzbildung in Österreich bestmöglich gefördert wird. Noch mehr freuen wir uns auf die Weiterentwicklung des Bestehenden und das gemeinsame Schaffen von innovativen Projekten in der Zukunft.“
Direktor Schock ergänzt: „Die Kooperation und Zusammenarbeit mit dem Institut für Wirtschaftspädagogik ist eine zentrale Säule unserer Finanzbildungsarbeit. Neben der Forschung ist vor allem die Ausbildung angehender Lehrkräfte in fachlicher und didaktischer Hinsicht entscheidend, um die Finanzbildung bei Kindern und Jugendlichen zu fördern. Dies ist der OeNB ein wichtiges Anliegen.“