Österreichs Wirtschaft erholt sich in der 2. Juniwoche weiter – privater Konsum stieg am stärksten, gefolgt von den Exporten
(, Wien)Update des wöchentlichen BIP-Indikators der OeNB für Kalenderwoche 24
Gemäß den aktuellen Ergebnissen des neuen wöchentlichen BIP-Indikators der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB) erreichte die BIP-Lücke mit –10 % den niedrigsten Wert seit dem Lockdown der österreichischen Wirtschaft am 16. März 2020. Der umfangreiche Lockdown führte dazu, dass die Wirtschaftsleistung Ende März/Anfang April um mehr als ein Viertel eingebrochen ist. In den darauffolgenden Wochen wurden die Lockdown-Maßnahmen schrittweise gelockert und die österreichische Wirtschaft hat sich nach und nach erholt. Seit einer sprunghaften Verbesserung im Zuge der Öffnung aller Geschäfte Anfang Mai hat sich die Konjunktur im Wesentlichen seitwärts bewegt. In der 2. Juniwoche war wieder eine deutlichere Aufwärtsentwicklung zu beobachten.
Zu dieser Verbesserung haben alle wichtigen Nachfragekomponenten beigetragen. Der private Konsum stieg am stärksten an, gefolgt von den Exporten. Auch im Tourismus ist eine vorsichtige Belebung erkennbar. Produktionsseitig signalisiert der Stromverbrauch, der in Kalenderwoche 24 erstmals wieder weniger als 10% unter dem Vorjahreswert gelegen ist, eine schrittweise Erholung der österreichischen Industrie. Die Dynamik der Konjunkturerholung ist allerdings moderat – es ist noch ein längerer Weg bis zum Erreichen des Vorkrisen-BIP-Niveaus.
Gemessen als Differenz zum BIP-Niveau im Jahr 2019, betrugen die BIP-Verluste am Höhepunkt des Lockdowns bis zu 2 Mrd EUR pro Kalenderwoche, in Kalenderwoche 24 0,7 Mrd EUR. Für den Zeitraum 16. März bis 14. Juni 2020 summieren sich die Verluste auf 16,8 Mrd EUR. Berücksichtigt man das ohne COVID-19-Pandemie prognostizierte Wirtschaftswachstum von 1¼ % für das Jahr 2020, erhöhen sich die kumulierten Verluste auf 18 Mrd EUR. Das entspricht knapp 5 % des realen BIP im Jahr 2019 von 375 Mrd EUR.
Verluste pro KW | Verluste kumuliert | |
---|---|---|
in % der Vorjahreswoche | in Mrd EUR gegenüber Vorjahr | |
KW12 (16.03.-22.03.) | -18 | -1,3 |
KW13 (23.03.-29.03.) | -26 | -3,2 |
KW14 (30.03.-05.04.) | -27 | -5,1 |
KW15 (06.04.-12.04.) | -26 | -7,0 |
KW16 (13.04.-19.04.) | -23 | -8,7 |
KW17 (20.04.-26.04.) | -22 | -10,3 |
KW18 (27.04.-03.05.) | -20 | -11,7 |
KW19 (04.05.-10.05.) | -13 | -12,6 |
KW20 (11.05.-17.05.) | -13 | -13,5 |
KW21 (18.05.-24.05.) | -11 | -14,3 |
KW22 (25.05.-31.05.) | -12 | -15,2 |
KW23 (01.06.-07.06.) | -12 | -16,1 |
KW24 (08.06.-14.06.) | -10 | -16,8 |
Quelle: OeNB. |