OeNB: Bargeldversorgung in Österreich gesichert – Banken für alle Fälle gerüstet
(, Wien)„Die Oesterreichische Nationalbank (OeNB) steht bereit und verfügt über ausreichende Bargeldreserven, um die Banken, die Bankomatbetreiber und die Wirtschaft mit Bargeld in beliebiger Höhe zu versorgen“, hielt der Gouverneur der Oesterreichischen Nationalbank, Univ.-Prof. Dr. Robert Holzmann, heute im Rahmen einer Pressekonferenz fest.
Im Zuge der Corona-Krise sei in Österreich ein geringfügiger Anstieg an Bargeld-Abhebungen festzustellen, so Holzmann, dies ist jedoch zu keinem Zeitpunkt notwendig, wie der Gouverneur betonte.
Es gebe in Österreich knapp 9.000 Bankomaten, deren Befüllung entsprechende Transport- und Sicherheitserfordernisse benötigt. Die OeNB, die Banken und die Bankomatbetreiber kommen dem Bestücken der Ausgabeautomaten jedoch laufend nach. Die Bargeldversorgung sei damit jederzeit lückenlos sichergestellt. Im eigenen Interesse ersuchen wir von nicht erforderlichen Besuchen in Bankfilialen Abstand zu nehmen.
Die Österreicherinnen und Österreicher schätzen Bargeld, haben aber in den vergangenen Jahren immer stärker bargeldlose Formen des Zahlens genutzt. Es gibt praktisch in jedem Handelsgeschäft die Möglichkeit auch mit Karte zu bezahlen, insbesondere gilt das für den Lebensmittelhandel.
Österreichs Finanzsektor und die heimischen Kreditinstitute hätten zudem im vergangenen Jahrzehnt alle nötigen Vorsorgen getroffen und entsprechende Reserven aufgebaut, wie Vize-Gouverneur Univ.-Prof. MMag. Dr. Gottfried Haber betonte. Sie sind daher auch für potenzielle wirtschaftliche Turbulenzen sehr gut gerüstet. Gerade erst vor wenigen Wochen habe der Internationale Währungsfonds (IWF) bestätigt, dass die österreichischen Finanzinstitute in allen Stresstests hervorragend abschneiden. Der Aufbau von Puffern in den letzten Jahren bestätige sich jetzt als wichtiger Faktor für die Finanzmarktstabilität.
„Die österreichischen Banken haben ihre Kapitalquoten in den letzten zehn Jahren verdoppelt und sind damit auch für mögliche turbulente Zeiten in der Realwirtschaft hervorragend gerüstet. Kapitalpuffer wurden genau dafür aufgebaut, um genutzt zu werden, wenn es einmal erforderlich werden sollte“, so der OeNB-Vize-Gouverneur. Noch seien jedoch keine wirtschaftlichen Auswirkungen der COVID-19-Entwicklungen auf die Kreditinstitute zu bemerken. Die OeNB beobachte hier aber weiterhin laufend alle Entwicklungen auf den Märkten und bei den Kreditinstituten. „Wo erforderlich, werden zusätzliche Informationen von den Banken eingeholt, um immer ein aktuelles und umfassendes Lagebild zu haben. Gleichzeitig werden wir Banken vorübergehend von rein statistischen Meldeerfordernissen so weit wie möglich entlasten“, so Haber weiter. Die OeNB analysiert laufend die Entwicklungen im Bereich der Finanzmarktstabilität und ist in enger Abstimmung sowohl mit den nationalen Behörden als auch den europäischen und internationalen Institutionen.
Öffentliche Haftungen für prinzipiell gesunde Unternehmen, die vorübergehend Liquidität benötigen, sind ein ausgezeichnetes Instrument zur Unterstützung dieser Unternehmen und können verhindern, dass realwirtschaftliche Turbulenzen auf die Finanzwirtschaft übergreifen. Die OeNB begrüßt diese Maßnahmen und geht davon aus, dass die österreichischen Banken dadurch in erhöhtem Ausmaß in der Lage sein werden, zur Stabilität besonders betroffener Branchen und Unternehmen beizutragen. Durch Haftungen können vorübergehende Zahlungsstockungen von Kreditnehmerinnen und Kreditnehmern noch besser abgefangen werden.
„Die Oesterreichische Nationalbank und die österreichischen Banken stehen an der Seite der Menschen und der Wirtschaft in Österreich – wir werden diese schwierigen Zeiten gemeinsam meistern“, hielt Gouverneur Holzmann zuversichtlich fest.