FMA und OeNB optimieren die Zusammenarbeit: MoU präzisiert die Verantwortlichkeiten, bereinigt Schnittstellen und verschlankt die Prozesse – Aufsichtsschwerpunkte 2019 adressieren erfolgreich aktuelle Themen
(, Wien)Die österreichische Finanzmarktaufsichtsbehörde FMA und die Oesterreichische Nationalbank (OeNB) haben die Analysen im Zuge der Diskussion um eine Reform der Bankenaufsicht im Vorjahr zum Anlass genommen, die bewährte Zusammenarbeit grundlegend zu analysieren und zu evaluieren, um sie in Form eines „Memorandum of Understanding“ (MoU) zu optimieren. Das MoU präzisiert die jeweiligen Verantwortlichkeiten, optimiert die Schnittstellen, verschlankt und beschleunigt die Prozesse.
„Die Umstände des Reformprojektes haben es FMA und OeNB erlaubt, einen tieferen Einblick in das jeweilige Gegenüber zu bekommen, wodurch bestehende Potenziale zur Effizienzsteigerung gehoben werden konnten. Gleichzeitig dient das MoU auch der Transparenz gegenüber den Marktteilnehmern und der Öffentlichkeit,“ so der Vorstand der FMA, Helmut Ettl und Eduard Müller, sowie OeNB-Vize-Gouverneur Gottfried Haber. Beide Institutionen unterstreichen darüber hinaus die schon bisher ausgezeichnete Zusammenarbeit zwischen FMA und OeNB, die ein Qualitätsmerkmal des österreichischen Finanzplatzes darstellt.
Aufsichtsschwerpunkte 2019 greifen
Die 2019 von FMA und OeNB gemeinsam gesetzten Aufsichtsschwerpunkte haben aktuelle Herausforderungen im österreichischen Bankensektor adressiert und erste Ergebnisse zeigen bereits, dass die gesetzten Maßnahmen greifen. So wurde im Bereich IT und Digitalisierung ein Fokus auf IT-Sicherheit und Cybersecurity gelegt. Durch eine umfassende Erhebung der IT-Infrastruktur der Banken, entsprechende Prüfungsschwerpunkte bei Vor-Ort-Prüfungen sowie eine stärkere Berücksichtigung diesbezüglicher Sicherheitsthemen im aufsichtlichen Überprüfungsverfahren konnten die aus der technologischen Entwicklung resultierenden Risiken besser erkannt und behandelt werden. Einen weiteren Schwerpunkt bildete die nachhaltige Kreditvergabe: Sowohl durch eine enge aufsichtliche Begleitung von Banken mit überdurchschnittlich vielen notleidenden Krediten (NPL) als auch durch Kommunikation klarer Erwartungshaltungen in Bezug auf Kreditvergabestandards konnte die Aufsicht einen Beitrag zur Stärkung einer nachhaltigen Kreditvergabe leisten. Zum 3. Quartal 2019 wiesen nur mehr 29 der 579 konzessionierten Banken eine NPL-Quote von über 5% auf. Dies entspricht einer Halbierung der Anzahl allein in den ersten neun Monaten des Vorjahres. In einem weiteren Schwerpunkt wurde die Zusammenarbeit mit den Aufsichtsbehörden in Zentral-, Ost- und Südosteuropa (CESEE) intensiviert, was die Qualität der grenzüberschreitenden Aufsicht massiv gestärkt hat.
Die gesetzten Maßnahmen und Schwerpunkte, insbesondere aber die daraus resultierenden Ergebnisse, belegen, wie hervorragend die Zusammenarbeit zwischen den beiden Institutionen funktioniert. Die produktive und effiziente Zusammenarbeit leistet einen wesentlichen Beitrag zur Stabilität und Krisenfestigkeit des Finanzplatzes Österreich.