Zukunft der Währungsunion nach 20 Jahren Euro im Fokus von OeNB-SUERF-Tagung
(, Wien)46. Volkswirtschaftliche Tagung der OeNB in Zusammenarbeit mit SUERF, 2. und 3. Mai 2019
Am 1. Jänner 1999 wurde der Euro aus der Taufe gehoben – 20 Jahre später steht die Europäische Wirtschafts- und Währungsunion im Zentrum der Gespräche bei der diesjährigen Volkswirtschaftlichen Tagung der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB) in Zusammenarbeit mit SUERF – The European Money and Finance Forum. Hochrangige Vortragende aus Wissenschaft, Finanz und Politik diskutieren, wie der Euro geholfen hat, die globale Finanzkrise und ihre Folgen zu meistern, und welche Schritte nötig sind, um dieses historische Projekt vollständig abzuschließen.
Der Euro ist das greifbarste Ergebnis des europäischen Einigungsprozesses, das täglich durch die Hände von 340 Millionen Bürgerinnen und Bürgern geht. Der Euroraum ist auch größer geworden: Zu den 11 Mitgliedsstaaten 1999 sind seither acht weitere hinzugekommen. In seinen einleitenden Worten verweist OeNB-Gouverneur Ewald Nowotny auch auf die hohe Zustimmung der europäischen Bevölkerung zum Euro, die zuletzt mit fast 74 % den höchsten je verzeichneten Stand erreicht hat. Diese Zustimmung sei eine Bestätigung für den Erfolg der gemeinsamen Anstrengungen der Europäischen Zentralbank (EZB), der OeNB und der anderen 18 nationalen Zentralbanken, „stabile Preise sicherzustellen und so ein gutes Umfeld für Wirtschafts- und Beschäftigungswachstum im Euroraum zu bieten“, so Nowotny.
Im Zuge der schweren Finanz- und Wirtschaftskrise nach 2008 wurde auch immer wieder Kritik an der Ausgestaltung der Währungsunion laut. In seiner Rede erinnert Nowotny jedoch an die wiederholten Währungskrisen und wirtschaftspolitischen Spannungen zwischen den europäischen Ländern vor Einführung des Euro. Der Euro war die Antwort und die notwendige Voraussetzung für das reibungslose Funktionieren des gemeinsamen EU-Binnenmarkts. Gleichzeitig erlaubt der Euro dank seiner internationalen Bedeutung, die Interessen der EU zu schützen und auf eine stabile Weltwirtschaft hinzuwirken.
Damit der Euro seine zentrale Rolle für die Europäische Union auch in Zukunft erfüllen kann, sind weitere Reformen nötig, betont Gouverneur Nowotny. Strukturpolitik, Fiskalpolitik, Bankenaufsicht, Finanzmarktstabilitätspolitik und nicht zuletzt die Herausforderungen der Digitalisierung bilden daher die Themen der diesjährigen Volkswirtschaftlichen Tagung. „Die schönste Art, den 20. Geburtstag des Euro zu feiern“, schloss Nowotny, „ist gemeinsam zu diskutieren, wie wir den Euro noch besser machen können.“