Caritas und OeNB eröffnen Flüchtlingsquartier „Anissa“ in Langenzersdorf

(, Wien)

Neben unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen finden auf dem Areal des Freizeit- und Seminarzentrums der Oesterreichischen Nationalbank Familien ein neues Zuhause.

Sie kommen aus Ländern wie Syrien, aus Afghanistan oder dem Irak: Kinder und Jugendliche, die aus ihrer Heimat geflohen sind und die auf dem Gelände des Seminar- und Freizeitzentrums Langenzersdorf der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB) nun ein neues Zuhause gefunden haben. Am Freitag, den 15. Jänner 2016,  erhielten die Jugendlichen  der Unterkunft „Anissa“ Besuch von Caritas-Präsident Michael Landau, OeNB-Gouverneur Ewald Nowotny und dem Bürgermeister von Langenzersdorf Andreas Arbesser. „Es sind bewegte Zeiten, in denen wir alle gefordert sind. Aber auch Zeiten, in denen wir gemeinsam viel bewegen können. Zeiten, in denen wir bereits sehr vielen Männern, Frauen und Kindern auf der Flucht Zuflucht und Perspektive bieten konnten. In ganz Niederösterreich und hier und heute in Langenzersdorf“, betonte Landau bei dem Besuch. „Ich sage das auch mit einem großen Danke an die Oesterreichische Nationalbank und den Bürgermeister der Gemeinde, die das Quartier „Anissa“ ermöglicht haben. Die Hilfe und Unterstützung, die hier und in vielen anderen Gemeinden Österreichs geschieht, macht für sehr viele Männer, Frauen und Kinder einen ganz konkreten Unterschied. Sie schenkt Perspektive, Hoffnung und Zuversicht.“

Das Flüchtlingsquartier „Anissa“ (Arabisch für „die Freundliche“ oder „die gute Freundin“) wurde im Zeitraum Oktober bis Mitte Dezember 2015 auf dem Gelände des Seminar- und Freizeitzentrums Langenzersdorf der Oesterreichischen Nationalbank errichtet. Das Containerdorf ist seit dem 21. Dezember bezugsfertig. An diesem Tag konnten die ersten 12  unbegleiteten Jugendlichen ihr Quartier beziehen. Mittlerweile sind es 24 Jugendliche.  Nach Abschluss des Ausbaus wird hier insgesamt 68 Personen eine gute Grundversorgung angeboten werden können. Neben weiteren Jugendlichen sollen vor allem für Asyl  suchende Familien Platz sein.

Die Idee für „Anissa“ wurde von einigen OeNB-Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Anfang September geboren. Unter dem Schock der 71 toten Flüchtlinge, die in einem LKW grauenvoll zu Tode kamen, wurde die Anlage in Langenzersdorf angeboten. Damit soll Menschen in großer Not geholfen werden. In den Monaten seit September wurde in Zusammenarbeit mit der Caritas und der Gemeinde Langenzersdorf das Containerdorf errichtet.

„Ich danke unseren  Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für diese Initiative. Es ist mit Hilfe aller ein gutes Projekt geworden. Jetzt ist es unsere Aufgabe, an der Integration dieser Menschen in unserer Mitte zu arbeiten. Ich bin überzeugt, dass uns das gelingt“, sagte Nowotny.

„Ein großes Dankeschön an die Langenzersdorfer Bevölkerung, vor allem an Herrn DI Peter Schawerda für die Organisation und Schaffung der „Initiative Langenzersdorf“, eine gelebte Bürgerbeteiligung im Sinne der humanitären Hilfe!“ so Arbesser

Landau, Nowotny und Arbesser betonten abschließend: „Projekte, wie dieses, aber auch viele andere Einrichtungen in ganz Niederösterreich und Österreich zeigen, was gemeinsam möglich ist, wenn alle zusammenarbeiten: Bund, Länder, Gemeinden, Zivilgesellschaft – sie alle werden gebraucht, damit Menschenwürde nicht nur auf dem Papier hochgehalten wird und damit Integration gelingt. Und da kommt gerade auch den Bürgermeistern und Bürgermeisterinnen sowie engagierten Freiwilligen eine Schlüsselrolle zu.“

Die Betreuung der Flüchtlinge erfolgt durch das geschulte Personal der Caritas der Erzdiözese Wien. Es wurde eine Betreuung rund um die Uhr eingerichtet. Das Projekt wird von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der OeNB tatkräftig unterstützt. Frau Elisabeth Augustin und Herr Gerhard Hohäuser koordinieren diese Hilfe der OeNB. Große Unterstützung gibt es auch seitens der Initiative Langenzersdorf, die von Herrn Schawerda ins Leben gerufen wurde.