OeNB intensiviert ihre Bemühungen um einen sicheren Bargeldkreislauf

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Falschgeldstatistik für das 1. Halbjahr 2015

Von Jänner bis Juni 2015 wurden insgesamt 9.765 Fälschungen aus dem Umlauf sichergestellt, was einen starken Anstieg gegenüber dem 1. Halbjahr 2014 (3.873) darstellt. Angesichts der 761 Millionen Banknoten, die im ersten Halbjahr 2015 auf Echtheit und Umlauffähigkeit geprüft wurden, ist das Falschgeldaufkommen aber nach wie vor gering. Auch im europäischen Vergleich schneidet Österreich sehr gut ab. Während im ganzen Euroraum auf eine Million geprüfte Euro-Banknoten knapp 28 Fälschungen kommen, sind es in Österreich nur etwa 13. Mit dem Ausgabestart der neuen 20-Euro-Banknote am 25. November 2015 intensiviert die OeNB gemeinsam mit den anderen Nationalbanken des Eurosystems ihre Bemühungen im Kampf gegen Fälscher. Es gilt nach wie vor, dass man Fälschungen anhand der drei einfachen Prüfschritte FÜHLEN – SEHEN – KIPPEN erkennen kann.

Die Falschgeldstatistik für das 1. Halbjahr 2015 zeigt einen starken Anstieg im Vergleich zum Vorjahr. Während im übrigen Euroraum ein starker Anstieg der Falschgeldzahlen bereits im 2. Halbjahr 2014 festzustellen war, ist dieser Trend erst mit halbjährlicher Verspätung auch in Österreich zu verspüren. Dabei ist insbesondere bei den 20-Euro-Fälschungen ein verstärktes Aufkommen zu beobachten. Dem tritt das Eurosystem mit der Ausgabe der neuen 20-Euro-Banknote mit verbesserten Sicherheitsmerkmalen entgegen.

In Österreich sind die am häufigsten gefälschten Stückelungen die 50- und 20-Euro-Banknoten, die zusammen fast 80 % aller Fälschungen ausmachen.

5 EUR 10 EUR 20 EUR 50 EUR 100 EUR 200 EUR 500 EUR
1 % 1 % 39 % 41 % 16 % 1 % 1 %

 

Mehr als die Hälfte des österreichischen Falschgeldaufkommens stammt aus dem Ballungsraum Wien und Niederösterreich, gefolgt von Salzburg und Tirol mit je etwa 10 %.

Falschgeldaufkommen im Bundesländervergleich

Falschgeldaufkommen-im-Bundeslaendervergleich

Insgesamt entstand im 1. Halbjahr 2015 durch Fälschungen ein Schaden von 488.145 EUR. Im gleichen Zeitraum 2014 waren es 234.610 EUR. Knapp zwei Drittel dieses Schadens trägt der Handel. Aus diesem Grund ist es besonders wichtig, den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Handels Wissen über die Sicherheitsmerkmale der Euro-Banknoten zu vermitteln. Dennoch ist der entstandene Schaden durch Falschgeld im Vergleich zu anderen Delikten gering. So beträgt zum Beispiel der Schaden, der in Österreich jährlich durch Ladendiebstahl entsteht, 600 Millionen EUR.

OeNB empfiehlt stets Wachsamkeit im Umgang mit Banknoten

Am 25. November 2015 beginnt die Ausgabe der neuen 20-Euro-Banknote. Verbesserte Sicherheitsmerkmale der Euro-Banknoten sollen zu noch mehr Fälschungssicherheit führen. Die besten Sicherheitsmerkmale helfen jedoch nur, wenn man sie auch kennt. Denn Fälscher nutzen Unachtsamkeit und Unwissenheit aus, um ihre Fälschungen los zu werden.

Die OeNB bietet deshalb umfangreiche Informationsmaßnahmen und -materialien zu den Sicherheitsmerkmalen der Euro-Banknoten an. So wurde zum Beispiel im Mai 2015 das E-Learning-Tool „Sicherheit im Handel“ vorgestellt, das neben Informationen zu Ladendiebstahl, Raub oder Einbruch in einfacher Weise die Prüfschritte FÜHLEN – SEHEN – KIPPEN erklärt und Anweisungen zum richtigen Verhalten für Kassiererinnen und Kassiere im Handel bietet.