Banken registrieren geringfügige Belebung der Kreditnachfrage der Unternehmen

(, Wien)

Österreich-Ergebnisse der euroraumweiten Umfrage über das Kreditgeschäft vom April 2015

Im ersten Quartal 2015 blieb die Kreditvergabepolitik der österreichischen Banken gegenüber Unternehmen zurückhaltend. Die Kreditnachfrage der Unternehmen zog – erstmals seit 2007 – minimal an. Das zeigen die Ergebnisse der vierteljährlichen Umfrage über das Kreditgeschäft (Bank Lending Survey – BLS) vom April 2015, in der die Kreditmanager führender Banken ihre Einschätzung zur Kreditentwicklung im abgelaufenen Quartal sowie einen Ausblick auf das laufende Quartal gaben.

Zum ersten Mal seit 2007 konstatierten die Umfrageteilnehmer im ersten Quartal 2015 per Saldo eine – wenn auch sehr geringe – Zunahme der Kreditnachfrage der Unternehmen, nachdem in den beiden vorangegangenen Quartalen noch ein minimaler Nachfragerückgang verzeichnet worden war. Für das laufende Quartal erwarten die Banken insgesamt eine unveränderte Kreditnachfrage der Unternehmen, wobei sie in Bezug auf KMUs von einer leichten Zunahme der Nachfrage ausgehen.

Die Kreditrichtlinien im Firmenkundengeschäft, die in der vorangegangenen Befragungsperiode nicht adaptiert worden waren, haben die österreichischen Banken im ersten Quartal 2015 etwas verschärft. Dies betraf Ausleihungen an Großbetriebe und KMU-Finanzierungen gleichermaßen. Kreditrichtlinien sind die internen Kriterien – sowohl die schriftlich festgelegten als auch die ungeschriebenen – die bestimmen, welche Art von Krediten eine Bank vergeben möchte. Für das zweite Quartal 2015 erwarten die Umfrageteilnehmer eine weitere geringfügige Verschärfung der Kreditrichtlinien für Ausleihungen an Unternehmen. Der Anteil der Ablehnungen an dem von Unternehmen beantragten Kreditvolumen blieb im ersten Quartal 2015 stabil.

Schließlich wurden die teilnehmenden Kreditmanager über die Effekte der Ankaufsprogramme der EZB in den letzten sechs Monaten befragt. Auf die Liquidität, Finanzierungsbedingungen (im Wesentlichen im Bereich unbesicherter Bankanleihen) und Ertragslage der befragten österreichischen Institute wirkte sich das Programm bislang nur vereinzelt aus.

Die Zentralbanken des Euroraums – in Österreich die Oesterreichische Nationalbank (OeNB) – führen gemeinsam mit der Europäischen Zentralbank (EZB) seit Anfang 2003 viermal jährlich eine Umfrage über das Kreditgeschäft im Euroraum durch, um ihren Informationsstand über die Finanzierungsbedingungen der Unternehmen und Haushalte zu verbessern. Dabei werden rund 140 führende Banken aus allen Ländern des Euroraums befragt. Mit dem Befragungstermin April 2015 wurde die Anzahl der österreichischen Teilnehmer an der Umfrage von sieben auf acht Institute ausgeweitet. Erstmals nahmen im April 2015 auch Banken aus Litauen an der Umfrage teil.

Eine ausführlichere Darstellung der österreichischen Ergebnisse wird in Statistiken – Daten & Analysen Q2/2015 veröffentlicht. Die Resultate für den Euroraum werden von der EZB auf ihrer Website publiziert (http://www.ecb.europa.eu/stats/money/surveys/lend/html/index.en.html).