OeNB erweitert Website um Informationen zum österreichischen Immobilienmarkt
Deutliche Beruhigung der Preisentwicklung bei Wohnimmobilien im dritten Quartal(, Wien)
Ab heute erweitert die Oesterreichische Nationalbank (OeNB) ihre Website um Informationen und Analysen zum österreichischen Immobilienmarkt. Das Angebot richtet sich sowohl an die breite Öffentlichkeit als auch an alle mit dem Immobilienmarkt befassten Experten. Der ebenso dort enthaltene OeNB-Immobilienmarktmonitor vom Dezember 2014 zeigt eine deutliche Beruhigung der Preisentwicklung bei österreichischen Wohnimmobilien im dritten Quartal.
Hohe Relevanz des Wohnimmobilienmarktes erfordert laufendes Monitoring
Der Immobiliensektor ist von enormer Bedeutung für eine Volkswirtschaft. Wohnimmobilien sind der wichtigste Vermögensbestandteil privater Haushalte. Da der Erwerb von Immobilien teilweise fremdfinanziert ist, wirken sich Veränderungen von Immobilienpreisen auf die Kredittragfähigkeit der privaten Haushalte und damit auf den Bankensektor aus. Darüber hinaus ist die Bauwirtschaft ein wichtiger Arbeitgeber und die Bauinvestitionen beeinflussen die Konjunktur. Zudem haben Wohnimmobilien auch eine hohe soziale Relevanz. Der Immobilienzyklus hat somit weitreichende Auswirkungen auf die gesamte Volkswirtschaft und die Finanzmarktstabilität.
Trotz dieser Relevanz bestehen jedoch weitreichende Informationsdefizite hinsichtlich der laufenden Entwicklungen am österreichischen Wohnimmobilienmarkt. Um allfällige Fehlentwicklungen rechtzeitig zu erkennen, hat die OeNB nun Methoden zur laufenden Beobachtung und Analyse des Wohnimmobilienmarktes entwickelt.
Umfangreiche Informationen zum österreichischen Immobilienmarkt
In der neuen Rubrik der OeNB-Website sind alle Analysen und die zugrundeliegenden Informationen der OeNB zum Thema Immobilienmarktanalyse zu finden. Einen Schwerpunkt stellen die quartalsweise Veröffentlichung des von der OeNB in Kooperation mit der Technischen Universität Wien berechneten Immobilienpreisindex und die laufende Beobachtung des österreichischen Wohnimmobilienmarktes dar. Im Zuge des Monitorings wird monatlich ein Faktenblatt mit einem Überblick zu den wichtigsten Daten des österreichischen Wohnimmobilienmarkts publiziert. Einmal pro Quartal wird der Fundamentalpreisindikator für Wohnimmobilien veröffentlicht, der Hinweise auf mögliche Fehlentwicklungen bei deren Preisen gibt. Zweimal pro Jahr wird eine breitere Analyse des Wohnimmobilienmarktes erstellt, die neben der Entwicklung der Preise und der wichtigen Angebots- und Nachfragefaktoren auch Aspekte der Finanzierung und Verschuldung der privaten Haushalte enthält (OeNB-Immobilienmarktmonitor). Neben diesen laufenden Analysen enthält die Website Publikationen und Studien über den österreichischen Immobilienmarkt (OeNB-Immobilienvermögenserhebung 2008, Wohnkostenerhebung 2010 und Household Finance und Consumption Survey 2010) und Materialien zu den von der OeNB durchgeführten Workshops und Konferenzen. Eine umfangreiche Linksammlung rundet das Angebot ab.
OeNB-Immobilienmarktmonitor Dezember 2014: Deutliche Beruhigung der Preisentwicklung bei Wohnimmobilien im dritten Quartal
Im Jahresabstand schwächte sich der Preisauftrieb in Österreich auf +2,5% (Wien: +2,2 %) ab. Im Vergleich zum Vorquartal war sogar ein Rückgang (-1,2 %) zu verzeichnen (Wien: -2,5 %). Der OeNB-Fundamentalpreisindikator für Wohnimmobilien zeigt für Wien einen Rückgang der Überbewertung von 23 % im zweiten auf 20 % im dritten Quartal an. Für Österreich insgesamt ergibt sich nach wie vor eine Übereinstimmung der Preise mit den Fundamentalfaktoren. Wohnbaukredite an private Haushalte weisen weiterhin ein nur moderates Wachstum auf. Die Bedingungen für die Aufnahme von Wohnbaukrediten blieben bis zuletzt günstig. Die Währungsstruktur hat sich von Fremdwährungskrediten weiter zu Eurokrediten verschoben.