Kreditstandards der österreichischen Banken für KMU- Finanzierungen und Wohnbaukredite unverändert.

(, Wien)

Österreich-Ergebnisse der euroraumweiten Umfrage über das Kreditgeschäft vom Juli 2014

Im zweiten Quartal 2014 hat sich die Kreditvergabepolitik der österreichischen Banken in Summe nur wenig verändert. Im Firmenkundengeschäft war eine geringfügige Verschärfung der Kreditrichtlinien zu verzeichnen. Für Wohnbaukredite an private Haushalte blieben die Standards unverändert, für Konsumkredite wurden sie nur minimal gelockert. Diese Ansicht vertraten die Kreditmanager führender Banken im Rahmen der vierteljährlichen Umfrage, in der sie ihre Einschätzungen zur Kreditentwicklung im abgelaufenen Quartal sowie einen Ausblick auf das laufende Quartal gaben.

Wie beim vorangegangenen Befragungstermin wurde auch im zweiten Quartal 2014 im Firmenkundengeschäft eine geringfügige Verschärfung der Kreditrichtlinien verzeichnet, die jedoch ausschließlich Ausleihungen an Großbetriebe betraf; für KMU-Finanzierungen blieben die Standards unverändert. Für das laufende Quartal erwarten die Umfrageteilnehmer eine weitere leichte Straffung der Kreditrichtlinien. Kreditrichtlinien sind interne Kriterien, die bestimmen, welche Art von Krediten eine Bank vergeben möchte.

Die Kreditnachfrage der Unternehmen änderte sich nach Einschätzung der Umfrageteilnehmer im abgelaufenen Quartal per saldo nicht, für das dritte Quartal 2014 erwarten die Banken eine minimale Abflachung.

Im Privatkundengeschäft nahmen die Banken bei den Kreditrichtlinien für Wohnbaufinanzierungen im zweiten Quartal 2014 keine Veränderungen vor, hingegen wurden die Vergabestandards für Konsumkredite minimal gelockert. Für das laufende Quartal wird eine leichte Lockerung der Standards für Kredite an Haushalte erwartet – sowohl für Wohnbau- als auch für Konsumkredite.

Im Hinblick auf die Kreditnachfrage der privaten Haushalte verzeichneten die befragten Institute im zweiten Quartal 2014 einen moderaten Anstieg, der sich im dritten Quartal 2014 fortsetzen dürfte.

Die Refinanzierungssituation der Banken gestaltete sich im zweiten Quartal 2014 weiterhin relativ stabil. Vereinzelt wurden leichte Beeinträchtigungen der Mittelaufnahme auf dem Geld- und Anleihemarkt sowie bei den Kundeneinlagen konstatiert, die Entwicklung auf den europäischen Staatsanleihemärkten hatte jedoch kaum einen Einfluss auf die Refinanzierungssituation der österreichischen Banken. In Vorbereitung auf die bevorstehenden Änderungen der Eigenkapitalbestimmungen haben die befragten Institute eigenen Angaben zufolge im ersten Halbjahr 2014 ihre Eigenkapitalposition durch die Ausgabe von Kapitalinstrumenten und einbehaltene Gewinne gestärkt und gleichzeitig ihre risikogewichteten Aktiva geringfügig erhöht. Diese Entwicklung dürfte nach Angaben der Umfrageteilnehmer im zweiten Halbjahr 2014 fortbestehen.

Die Zentralbanken des Euroraums – in Österreich die Oesterreichische Nationalbank (OeNB) – führen gemeinsam mit der Europäischen Zentralbank (EZB) seit Anfang 2003 viermal jährlich eine Umfrage über das Kreditgeschäft im Euroraum durch, um ihren Informationsstand über die Finanzierungsbedingungen der Unternehmen und Haushalte zu verbessern. Dabei werden mehr als 130 führende Banken aus allen Ländern des Euroraums befragt, darunter sieben Institute aus Österreich. Eine ausführlichere Darstellung der österreichischen Ergebnisse wird in Statistiken – Daten & Analysen Q3/2014 veröffentlicht. Die Resultate für den Euroraum werden von der EZB auf ihrer Website publiziert: http://www.ecb.int.