Nutzung in Österreich
Der überwiegende Teil der Bevölkerung in Österreich verfügt über zumindest eine Zahlungskarte. Dabei handelt es sich in so gut wie allen Fällen um eine Debitkarte, wobei die Verbreitung bei allen Alters-, Einkommens- und Bildungsgruppen gestiegen ist (von 44% im Jahr 1996 auf 85% in der aktuellen Umfrage 2011). Über eine Kreditkarte hingegen verfügten 2011 nur 23% aller Befragten, wobei diese vor allem bei Personen mit höheren Einkommen und höherem Bildungsgrad verbreitet sind. 1996 waren es rund 17%.
Obwohl der Kartenbesitz also seit 1996 kontinuierlich gestiegen ist, dominiert weiterhin das Bargeld klar die österreichische Zahlungsmittellandschaft: 82% aller Transaktionen und 65% des Volumens wurden 2011 lt. Umfrage in bar abgewickelt. Mittels Debitkarte wurden 14% der Transaktionen bzw. 25% des Volumens bezahlt während 1,7% der Transaktionen und damit jedoch fast 5% des Volumens mittels Kreditkarte beglichen wurden.
Sieht man sich die verwendeten Zahlungsinstrumente im Hinblick auf den zu bezahlenden Betrag an, zeigt sich, dass vor allem bei kleinen Beträgen mittels Bargeld bezahlt wird. So wurden 96% aller Zahlungen unter 10 EUR bar getätigt. Die Debitkarte gewinnt ab 20 EUR an Bedeutung: Bei Beträgen zwischen 20 und 50 EUR werden immerhin ca. ein Viertel der Transaktionen mittels Debitkarte beglichen. Die Verwendung der Debitkarte hat aber auch bei höheren Beträgen signifikant an Bedeutung gewonnen: Bei Beträgen zwischen 50 und 100 Euro wurden diese bis zum Jahr 2000 nur bei 5% dieser Transaktionen verwendet, während 2011 bereits ein Drittel der Zahlungen in dieser Höhe mittels Debitkarte beglichen wurden. Bemerkenswert ist, dass selbst bei Zahlungen über 100 EUR noch immer rund die Hälfte der Transaktionen in bar abgewickelt werden. Kreditkarten weisen erst bei Beträgen über 50 EUR einen Anteil über 5% auf. Insgesamt zeigt sich somit, dass Bargeldzahlungen zwar durch Debitkartenzahlungen verdrängt werden, es jedoch zu keiner Konzentration von Barzahlungen auf bestimmte Betragsbereiche, im Sinne, dass z.B. nur mehr kleine Beträge bar bezahlt werden, kommt.
Im Laufe der Zeit hat sich der durchschnittliche Betrag von Transaktionen durchaus etwas verändert: Betrug eine durchschnittliche Barzahlung 1996 noch 26,4 EUR so waren es 2011 20,9 EUR. Konsistent mit dieser Entwicklung sank gleichzeitig der mit Debitkarten gezahlte Betrag von 59,2 EUR auf 48,1 EUR.
Nähere Informationen und weitere Ergebnisse finden Sie in der Studie „Zahlungsmittelnutzung in Österreich. Eine Analyse auf Basis von Erhebungsdaten von 1996 bis 2011“ von Peter Mooslechner, Helmut Stix und Karin Wagner.