Energiewende - Wie abhängig ist Europas Klimawende von China?

Ein hochrangiger Expert:innendialog zur Energiewende in der Oesterreichischen Nationalbank
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Die EU will mit dem Green Deal bis 2050 der erste klimaneutrale Kontinent werden. China will dieses Ziel bis 2060 erreichen, ist aber als Werkbank der Welt der größte Produzent von Treibhausgasen. Zwar baut das Land seine Kohlekraft weiter aus, um den rasant wachsenden Strombedarf zu decken. Doch schon heute ist es das Land mit der weltweit größten Produktion erneuerbarer Energien. Gleichzeitig entwickelt sich China zum Weltmarktführer für grüne Technologien. Für Europas Energiewende ergibt sich daraus eine paradoxe Situation: Während die Dekarbonisierung der Wirtschaft bezahlbarer wird, macht sie uns gleichzeitig von China abhängig.

Wie abhängig ist Europa tatsächlich von chinesischen Produkten und Rohstoffen? Welche Risiken birgt diese Abhängigkeit für die Energieversorgung und die Klimaziele? Sind die geplanten handelspolitischen Maßnahmen wie Importzölle zielführend? Oder sollte China eher als Kooperationspartner für eine kostengünstige Energie- und Klimawende gesehen werden?

Die Nationalbank sucht den Dialog mit renommierten Expert:innen, um zu erörtern, wie eine reibungslose und effiziente Dekarbonisierung der Wirtschaft erreicht werden kann.

Vortragende
Robert Holzmann, Oesterreichische Nationalbank, Gouverneur
Angefragt: Marion Jansen, OECD-Direktion Handel und Landwirtschaft, Direktorin
Gabriel Felbermayr, Österreichisches Institut für Wirtschaftsforschung, Direktor
Lia Musitz, Goethe-Universität Frankfurt, Dotorandin

Moderation
Andreas Breitenfellner, Oesterreichische Nationalbank

Biografien

Marion Jansen, seit September 2020 Direktorin der OECD-Direktion Handel und Landwirtschaft, leitet die Arbeit der OECD in den Bereichen internationaler Handel, Landwirtschaft und Fischerei und leistet Beiträge zu Foren wie der G20, G7, APEC, WTO und FAO. Zuvor war sie Chefvolkswirtin am Internationalen Handelszentrum in Genf und hatte leitende Positionen bei der WTO und der Internationalen Arbeitsorganisation inne. Jansen hat zahlreiche Publikationen zum Thema internationaler Handel und Global Governance veröffentlicht, hält Vorträge an verschiedenen akademischen Einrichtungen und ist Mitglied in mehreren Beiräten. Die deutsche Staatsbürgerin hat an der Universität Pompeu Fabra in internationaler Wirtschaft promoviert und spricht sechs Sprachen fließend.

Gabriel Felbermayr ist Direktor des Österreichischen Instituts für Wirtschaftsforschung (WIFO) und Universitätsprofessor an der Wirtschaftsuniversität Wien (WU). Er ist Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats des deutschen Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz, Vorsitzender des Statistikrats der Statistik Austria und Gründungspräsident des "Austria Supply Chain Intelligence Institute". Zuvor leitete er das Kiel Institut für Weltwirtschaft und das ifo Zentrum für internationale Wirtschaft in München. Er promovierte am Europäischen Hochschulinstitut in Florenz und habilitierte sich an der Universität Tübingen. Felbermayr forscht und berät zu internationaler Handelstheorie und -politik, Arbeitsmarktforschung, europäischer Wirtschaftsintegration und Wirtschaftspolitik und wurde für seine Forschung mehrfach ausgezeichnet.

Lia Musitz ist Doktorandin an der Goethe-Universität Frankfurt und freie wissenschaftliche Studienautorin mit dem Schwerpunkt auf Wirtschaft und Klimapolitik Chinas. Im Auftrag der Arbeiterkammer Wien und der Hans-Böckler-Stiftung erstellte sie umfassende Analysen zur grünen Technologieführerschaft Chinas und zu den wirtschaftlichen Abhängigkeitsbeziehungen zwischen der EU und China. Zuvor war sie unter anderem als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Ostasienwissenschaften der Universität Duisburg-Essen sowie als Lehrbeauftragte an der Universität Wien tätig. Forschungsaufenthalte als Visiting Fellow führten sie an die Nanjing University und an das MaxPo/Sciences Po Paris
 

Termin
Mittwoch, 10. Juli 2024 | Beginn: 16:30 Uhr | Ende: 18:30 Uhr 

Ort
Oesterreichische Nationalbank
Veranstaltungssaal, EG
Otto-Wagner-Platz 3, 1090 Wien
und online via Webex

Wir bitten um Anmeldung bis 5. Juli 2024.
Zur Anmeldung

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