Leistungsbilanz im Jahr 2020
Österreichs Güter- und Dienstleistungshandel brach im Verlauf der Pandemie ein. Während die Güterexporte 2020 ein Minus von 7 % bzw. 10,9 Mrd EUR zeigten, erlitten die Dienstleistungsausfuhren mit –17 % bzw. –11,4 Mrd EUR einen wesentlich höheren Einbruch als während der Wirtschafts- und Finanzkrise im Jahr 2009 (–10 %). Details durch Klick auf „Bruttodarstellung“.
Trotz des herausfordernden wirtschaftlichen Umfelds hat sich der seit 2002 anhaltende Trend eines positiven Leistungsbilanzsaldos in Österreich im Jahr 2020 fortgesetzt (+9,5 Mrd EUR bzw. 2,5 % des BIP). Der Leistungsbilanzüberschuss wurde von den positiven Nettoexporten des Güterhandels in Höhe von 5,3 Mrd EUR sowie vom positiven Reiseverkehrssaldo in Höhe von 8 Mrd EUR getrieben. Letzteres ist darauf zurückzuführen, dass sich die Reiseverkehrsausgaben der Österreicherinnen und Österreicher im Ausland mit –59 % noch stärker reduzierten als die Reiseverkehrseinnahmen mit –40 %. Die Importe und Exporte unternehmensbezogener Dienstleistungen waren nahezu ausgeglichen und die Einkommen wiesen einen negativen Saldo (–3,7 Mrd EUR) auf. Der Euroraum wies einen Leistungsbilanzüberschuss von 3 % des BIP auf. Während Deutschland traditionell hohe Überschüsse erwirtschaftet, weisen einige andere Länder anhaltende Defizite auf (Details durch Klick auf rote Linie).