Vermehrt negative Zinssätze bei Unternehmenseinlagen
Der Zinssatz für kurzfristig neu veranlagte Unternehmenseinlagen mit einer Laufzeit von bis zu einem Jahr lag in Österreich bereits seit Oktober 2019 durchgehend im negativen Bereich und wies im Mai 2021 einen kapitalgewichteten Durchschnittszinssatz von -0,35 % auf. Seit Ende vergangenen Jahres werden in Österreich auch die (volumenmäßig größte Kategorie der) täglich fälligen Unternehmenseinlagen im Durchschnitt negativ verzinst, der kapitalgewichtete Durchschnittszinssatz betrug in diesem Segment im Mai 2021 -0,01 %.
Die in Reaktion auf die Folgen der COVID-19-Pandemie stark expansive Geldpolitik des Eurosystems führte im Jahr 2020 zu sinkenden Geldmarktzinssätzen, was auch bei kurzfristigen Unternehmenseinlagen in Österreich und im Euroraum verstärkt für negative Zinssätze sorgte. Dennoch stiegen Unternehmenseinlagen bei Banken deutlich an, wofür nicht zuletzt aufgeschobene Investitionen aufgrund der wirtschaftlich unsicheren Situation ein maßgeblicher Grund sein dürften.